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Bedrohte Tiere: „Kuckuck, Kuckuck, rufts aus dem Wald ...“
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NABU/P.Zeininger Der junge Kuckuck bettelt bei einem Teichrohrsänger um Futter

Der Kuckuck ist vom deutschen Naturschutzbund zum Vogel des Jahres 2008 gekürt worden. Klimawandel und schwindender Lebensraum bedrohen den Zugvogel.

Nach Angaben des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) und des bayerischen Landesbunds für Vogelschutz leben hierzulande nur noch höchstens 100 000 Brutpaare. Auch in Europa, wo der Bestand auf 5 bis 8 Millionen Paare geschätzt wird, ging die Population in den vergangenen 30 Jahren stetig zurück. Dabei wird dem Kuckuck eine besondere Finte der Natur zum Verhängnis: Der Brutparasit, der seine Eier stets in die Nester fremder Tiere legt und ausbrüten lässt, findet immer weniger Fremdeltern für seinen Nachwuchs. Deshalb ruft der Kuckuck selbst immer seltener.

Um den Kuckuck ranken sich viele Mythen und Geschichten, von seiner pünktlichen Rolle in der Schwarzwälder Kuckucksuhr, die eigentlich aus Sachsen stammt, bis zur „Kuckuck“-Bezeichnung des Pfandsiegels von Gerichtsvollziehern auf Möbeln und Wertsachen von Schuldnern. Hier geriet der Kuckuck ganz ungerecht in einen fraglichen Ruf, obwohl überhaupt kein Vogel und schon gar kein Kuckuck mehr das Pfandsiegel ziert. Ursprünglich war es in Preußen einmal der Reichsadler, den der Volksmund schließlich als „Kuckuck“ verspottete, der aber bis heute als Symbol für gesperrten Schuldnerbesitz erhalten blieb.



Grausame Laune der Natur

Den zweifelhaftesten Ruf hat der in vielen Volksweisen insgesamt dennoch positiv verewigte Zugvogel wegen seines Brutverhaltens, das auch die grausamen Launen der Natur offenbart. Teichrohrsänger, Wiesenpieper, Neuntöter, Rotkehlchen und Bachstelzen sind die bevorzugten Wirtsvögel, denen der Kuckuck seine Eier unterschiebt. Das geschieht in Sekunden, und oft lenkt das männliche Tier bei dem Manöver die Wirtseltern raffiniert ab. Der Kuckuck dankt die Gastrolle am Ende nicht. Kaum sind die Jungvögel ausgebrütet, werfen sie die von den Wirtseltern gelegten Eier oder die frisch geschlüpften Vögel der fremden Art rücksichtslos aus dem Nest.


Als Nahrung besorgt sich der Kuckuck vorwiegend Schmetterlingsraupen, ihm schmecken aber auch Heuschrecken, Käfer und Libellen. Die Weibchen legen zum Ende des Frühjahrs bis Juli etwa zehn bis zwölf Eier. Zu seinen größten körperlichen Leistungen gehört der Vogelzug zum Überwintern südlich des Äquators. Der Langstreckenflieger verlässt Europa im August, kehrt Mitte April zurück und legt dabei bis zu 12 000 Kilometer zurück.
jek/dpa
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