Wintersport

Morgenstern zeigt starke Nerven

Vierschanzentournee, Oberstdorf: Neumayer Siebter

Morgenstern zeigt starke Nerven

Thomas Morgenstern

Gewohnte Pose: Thomas Morgenstern bejubelt seinen Sieg beim Tournee-Auftakt in Oberstdorf. dpa

Die österreichischen Top-Springer wurden bei der Auftaktkonkurrenz der 56. Vierschanzentournee in Oberstdorf ihrer Favoritenrolle gerecht. Gregor Schlierenzauer lag nach 136 Metern mit 2,7 Zähler Vorsprung vor seinem Teamkameraden Wolfgang Loitzl nach dem ersten Durchgang in Führung, am Ende jedoch hatte Tournee-Favorit Thomas Morgenstern mit seinem siebten Saisonsieg die Nase vorne. Nach der besten Weite (136,5 m) aber schlechteren Haltungsnoten nur Dritter, schlug der Österreicher im zweiten Durchgang zurück und düpierte die Konkurrenz mit einem Satz auf 141,5 Meter.

Gregor Schlierenzauer

Nach Durchgang eins noch vorne, am Ende aber Zweiter: Gregor Schlierenzauer. dpa

Elf Meter weniger stand Schlierenzauer und musste sich mit Rang zwei begnügen. Der viermalige Tournee-Sieger Jane Ahonen flog auf 137 Metern und schob sich hinter den beiden Österreichern noch auf das Podium. Für Tom Hilde aus Norwegen reichte es nicht ganz, seinen vierten Platz aus dem ersten Durchgang konnte er aber halten.

Auch die deutschen Springer wussten zu überzeugen. Bester von vier deutschen Athleten, die sich für den Finaldurchgang qualifizierten, war Michael Neumayer aus Berchtesgaden, der mit zwei guten Sprüngen (131,5 und 128,5) Platz sieben belegte. Ebenfalls gut aus der Affäre zog sich Ex-Weltmeister Martin Schmitt aus Furtwangen, der als Elfter nur knapp eine Top-Ten-Platzierung verpasste (127,5 und 124,5).

Neben Neumayer und Schmitt waren auch Severin Freund (Rastbüchl) und Georg Späth (Oberstdorf) im Finaldurchgang vertreten. Der Oberstdorfer Späth belegte mit 222,9 Punkten den 27., Freund aus Rastbüchl den 30. Rang (208,7).

Für Stephan Hocke (Oberhof), Julian Musiol (Zella-Mehlis) und auch Michael Uhrmann (Rastbüchl) reichte es nicht. "Ich wäre gerne im Finale gewesen, aber der Sprung war nicht gut genug", erklärte Uhrmann, nachdem er nur auf eine Weite von 118,5 Metern kam und so im direkten Duell mit Ahonen (130,5 m) keine Chance hatte.

Überschattet wurde das Springen vom Sturz des Mitfavoriten Andreas Kofler, der nach der Landung die Ski verkantete und gegen eine Werbebande prallte. Der Österreicher musste auf einem Rettungsschlitten aus dem Stadion gebracht werden und wurde ins Krankenhaus gebracht. Kofler zog sich allerdings keine größere Verletzung zu, wie erste Untersuchungen ergaben. Der Österreicher befand sich beim zweiten Durchgang als Zuschauer schon wieder an der Schanze.

Ergebnisse Skispringen, Weltcup/Vierschanzentournee in Oberstdorf

1. Thomas Morgenstern (Österreich) 295,9 Pkt. (136,5/141,5 m); 2. Gregor Schlierenzauer (Österreich) 280,7 (136,0/130,5); 3. Janne Ahonen (Finnland) 279,0 (130,5/137,0); 4. Tom Hilde (Norwegen) 277,9 (133,0/132,5); 5. Simon Ammann (Schweiz) 269,9 (129,0/131,5); 6. Wolfgang Loitzl (Österreich) 269,4 (134,5/126,0); 7. Michael Neumayer (Berchtesgaden) 259,5 (131,5/128,5); 8. Anders Jacobsen (Norwegen) 258,3 (124,5/131,5); 9. Arthur Pauli (Österreich) 258,2 (130,0/126,5); 10. Andreas Küttel (Schweiz) 253,0 (126,0/126,5); 11. Martin Schmitt (Furtwangen) 252,6 (127,5/124,5); ...27. Georg Späth (Oberstdorf) 222,9 (118,0/120,0); 30. Severin Freund (Rastbüchl) 208,7 (117,5/114,0); 35. Michael Uhrmann (Rastbüchl) 109,8 (118,5); 40. Stephan Hocke (Schmiedefeld) 108,0 (117,5); 49. Julian Musiol (Zella-Mehlis) 95,1 (112,0); 58. Jörg Ritzerfeld (Oberhof) 96,3 (113,5) Qualifikation; 59. Andreas Wank (Oberhof) 95,7 (111,5) Qualifikation; 63. Felix Schoft (Partenkirchen) 93,3 (111,0) Qualifikation; 65. Kevin Horlacher (Degenfeld) 91,4 (110,5) Qualifikation; 68. Erik Simon (Zschopau) 82,0 (105,0) Qualifikation