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Wie entfesselt: Van der Poel fährt zum nächsten Cross-WM-Titel

Niederländer dominiert nach Belieben

Wie entfesselt: Van der Poel fährt zum nächsten Cross-WM-Titel

Dürfte wenig Freunde in der Crosser-Szene haben: Mathieu van der Poel fährt in einer anderen Liga. 

Dürfte wenig Freunde in der Crosser-Szene haben: Mathieu van der Poel fährt in einer anderen Liga.  IMAGO/ANP

Wie entfesselt ist Ausnahmekönner Mathieu van der Poel bei der Cross-WM zu seinem sechsten Titel gerast. Der Niederländer feierte am Sonntag bei den Titelkämpfen im tschechischen Tabor einen souveränen Start-Ziel-Sieg. Van der Poel siegte nach sechs Runden mit 37 Sekunden Vorsprung vor seinem Landsmann Joris Nieuwenhuis. Platz drei ging an den Belgier Michael Vanthourenhout. Die deutschen Akteure waren chancenlos, der deutsche Meister Marcel Meisen landete auf Platz 32 und hatte schon über sieben Minuten Rückstand.

Van der Poel, der sich im vergangenen Jahr bei der WM in Glasgow auch den Titel im Straßenrennen geholt hatte, fehlt im Cross nur noch ein Erfolg bis zum Rekord des Belgiers Erik De Vlaeminck, der zwischen 1966 und 1973 siebenmal triumphiert hatte. In Tabor hatte van der Poel vor neun Jahren bereits seinen ersten WM-Titel geholt. "Es war das wichtigste Rennen meiner Cyclocross-Saison, deshalb bin ich froh, dass ich gewonnen habe", sagte Van der Poel nach seinem Sieg.

Die Dominanz in zahlen: 13 Siege bei 14 Cross Starts

Auf dem matschigen Parcours war van der Poel, der in dieser Saison bei 14 Cross-Starts 13 Siege holte, konkurrenzlos. Auch der dreimalige Weltmeister Zdenek Stybar aus Tschechien konnte im letzten Rennen seiner Karriere nichts ausrichten. "Er ist ein super netter Kerl und ich trainiere viel mit ihm", sagte van der Poel in Richtung Stybar. "Ich hoffe, dass er noch ein bisschen trainiert, damit wir zusammen fahren können. Van der Poels größte Rivalen Wout van Aert (Belgien) und Thomas Pidcock (Großbritannien) hatten auf eine Teilnahme verzichtet, um sich auf die Saison auf der Straße vorzubereiten.

Gut möglich ist, dass der 29-Jährige seine Titeljagd auch bei den Olympischen Spielen in Paris auf dem Mountainbike fortsetzt. Bei Olympia 2021 in Tokio und der WM 2023 gelang dies noch nicht, als der Enkel des 2019 verstorbenen Tour-Stars Raymond Poulidor jeweils nach einem Sturz aufgeben musste.

Bei den Frauen hatte es am Samstag sogar einen niederländischen Dreifach-Triumph gegeben. Titelverteidigerin Fem van Empel siegte vor Lucinda Brand und Puck Pieterse. Für die deutsche Meisterin Elisabeth Brandau reichte es nur zu Platz 21.

Ergebnisse im Überblick:

1. Mathieu Van Der Poel (Niederlande) 58:14 Min.; 2. Joris Nieuwenhuis (Niederlande) +37 Sek.; 3. Michael Vanthourenhout (Belgien) +1:06 Min.; 4. Pim Ronhaar (Niederlande) +1:36; 5. Eli Iserbyt (Belgien) +2:08; 6. Jens Adams (Belgien) +2:21; 7. Michael Boros (Tschechien) +2:29; 8. Witse Meeussen (Belgien) +2:35; 9. Thibau Nys (Belgien) +2:44; 10. Felipe Orts Lloret (Spanien) +2:48; ... 32. Marcel Meisen (Hamburg) +7:44; 40. Lukas Herrmann (Reichenschwand)

tru, dpa

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