Daniela Iraschko-Stolz hat am Samstag den ersten Skisprung-Weltcup-Bewerb in Nischnij Tagil gewonnen. Die Steirerin sorgte im zweiten Durchgang mit 97 Metern für einen neuen Schanzenrekord und fing damit die zur Halbzeit führende Japanerin Sara Takanashi noch ab. Jubeln durfte mit Eva Pinkelnig eine weitere Österreicherin, die Dritte wurde und damit zum ersten Mal auf dem Podest landete.

Für Iraschko-Stolz war es der elfte Weltcupsieg, sie rückte damit mit 150 Punkten in der Gesamtwertung näher an die im ersten Saisonbewerb in Lillehammer erfolgreich gebliebene Takanashi (180) heran. Nach dem ersten Durchgang samt 92,5-Meter-Sprung war Österreichs Aushängeschild auf Platz zwei gelegen, drehte in der Folge aber den Spieß mit einem tollen Satz noch um. "Ich bin total happy", freute sich die Weltcup-Titelverteidigerin.

Schlechte Vorzeichen

Dabei waren die Vorzeichen gar nicht so gut gewesen. Iraschko-Stolz hatte nach den Anreisestrapazen gar einen Startverzicht in Erwägung gezogen. "In der Früh habe ich mich ganz schlecht gefühlt, da war ich tot, wollte eigentlich gar nicht springen. Dann hat aber alles gut funktioniert, ich weiß nicht, was da passiert ist", war die Hobby-Fußballerin selbst überrascht. Sie profitierte auch davon, dass die 31-fache Weltcupsiegerin Takanashi in der Entscheidung über 90 Meter nicht hinauskam. Iraschko-Stolz hatte am Ende mit 242,6 Punkten vier Zähler mehr als ihre härteste Konkurrentin auf dem Konto.

Pinkelnig (227,8) holte sich 2,6 Punkte vor der deutschen Weltmeisterin Carina Vogt (225,2) ihr bestes Karriereresultat. "Es ist großartig mit den beiden besten Skispringerinnen aller Zeiten auf dem Podest zu stehen", sagte die Vorarlbergerin. Zu verdanken hatte sie dies ihrem 96,5-Meter-Sprung im zweiten Durchgang, der sie von Rang 13 nach vorne beförderte. "Ich habe nicht zu viel nachgedacht und es hat gut funktioniert", freute sich Pinkelnig, die in der Gesamtwertung nun Vierte (96 Punkte) ist.

Die Oberösterreicherin Jacqueline Seifriedsberger durfte sich als Zehnte (218,4) ebenfalls noch über eine Top-Ten-Platzierung freuen. Die Salzburgerin Chiara Hölzl wurde 13., die Oberösterreicherin Elisabeth Raudaschl 24. Die mannschaftliche Geschlossenheit zeigt sich im Nationencup, wo Österreich mit 402 Zählern klar vor Japan (289) voran liegt. "Wir haben vier Springerinnen, die ums Stockerl kämpfen können. Das ist für das Team ein gutes Zeichen", freute sich Cheftrainer Andreas Felder. Am Sonntag steht ein weiterer Einzelbewerb auf der Normalschanze auf dem Programm.