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Radieschen säen und ernten: So funktionieren Anbau und Pflege

Die schnell wachsenden und unkomplizierten Knollen sind wegen ihrer würzigen Schärfe eine der beliebtesten Gemüsearten im Beet. Wir erklären, wie Sie Radieschen säen und bis zur Ernte pflegen.

Das Radieschen ist ein einjähriges Gewächs aus der großen Familie der Kreuzblütler.
Das Radieschen ist ein einjähriges Gewächs aus der großen Familie der Kreuzblütler.

Radieschen sind mit ihren scharfen runden Knollen ein ideales Einsteigergemüse für große und kleine Gartenfreunde. Und für alle Ungeduldigen, denn sie wachsen schnell und sind dabei pflegeleicht und recht anspruchslos.

Pflanzensteckbrief Radieschen

  • Botanische Bezeichnung: Raphanus sativus var. sativus
  • Pflanzenfamilie: Kreuzblütler (Brassicaceae)
  • Weitere Bezeichnungen: Radies
  • Standort: möglichst sonnige Lage
  • Boden: humose und gut gelockerte Erde
  • Wasserbedarf: bei Hitze und Trockenheit hoch, regelmäßig gießen
  • Wuchs: Dicht behaare Blattrosette. Knollenbildung aus Stängelstück zwischen dem Wurzelansatz und den Keimblättern. Sowohl leuchtend rote und kugelrunde Knollen wie auch ovale, zylindrische oder rübenförmige, weiße, zweifarbig rot-weiße, gelbe und violette Knollen.
  • Aussaat: ins Freiland von März bis September
  • Saattiefe: 1 cm, Reihenabstand 15 cm, in der Reihe 5 cm
  • Düngen: als Schwachzehrer nur wenig düngen, vor der Aussaat 2–3 l pro m³ reifen Kompost einarbeiten
  • Pflegen: gleichmäßig feucht halten und hacken; bei Bedarf Kulturschutznetz zur Schädlingsabwehr verwenden
  • Blütezeit: wetterabhängig, bei Trockenheit und Hitze schneller, Knollen schmecken unter der Blüte nicht mehr
  • Erntezeit: je nach Aussaattermin von April/Mai bis Mitte Oktober nach 6–8 Wochen; die größten Knollen zuerst ernten
  • Winterhärte: nein
  • Lebensdauer: einjährig
  • Befruchtung: Fremdbefruchtung durch Insekten
  • Essbare Pflanzenteile: Knollen und Blätter
  • Lagerfähigkeit: einige Tage im Gemüsefach, Blätter vorab entfernen
  • Gute Nachbarn: Salat, Spinat, Feldsalat, Kresse, Bohnen, Erbsen, Tomaten, Möhren
  • Schlechte Nachbarn: Zwiebeln, Gurken
  • Fruchtfolge: Um der Kohlhernie vorzubeugen, Radieschen und Kohl erst nach mehreren Zwischenkulturen wieder an gleicher Stelle anbauen
  • Inhaltsstoffe: Senföl, viele Vitamine und Mineralstoffe, vor allem Vitamin K, Vitamin C, Eisen, Calcium und Kalium

Radieschen säen

Es gibt Sorten für den Früh-, den Sommer- und den Herbstanbau. Frühe Sorten können bereits Anfang März direkt ins Beet gesät werden. Eine Abdeckung aus lichtdurchlässiger Folie oder wärmendem Vlies zugesteht fördert den Keimvorgang und bewahrt die jungen Radieschen-Pflanzen vor schwankenden Temperaturen.

Neben einem hellen Standort sind großzügige Saatabstände ratsam, damit sich die dichten Blattrosetten nicht gegenseitig beschatten. Bewährt haben sich Abstände von Reihe zu Reihe von 15 cm und innerhalb der Reihe von mindestens 5 cm. Direkt im richtigen Abstand ausgesät erspart späteres Vereinzeln. Radieschen-Samen werden nur etwa 1 cm tief gesät und mit Erde abgedeckt. Größere Saattiefen führen zu unförmigen, länglich verformten Knollen.

Radieschen keimen bereits weniger Tage nach der Aussaat.
Radieschen keimen bereits weniger Tage nach der Aussaat.

Radieschen düngen und richtig pflegen

Als Schwachzehrer sollten Radieschen nur zurückhaltend gedüngt werden, denn bei einer erhöhten Stickstoff-Zufuhr neigen sie zum Schossen und zur vorzeitigen Blüte. Vor der Aussaat können Sie pro Quadratmeter reifen Kompost einarbeiten.

Die schmackhaftesten Radieschen wachsen in stets gleichmäßig feuchter Erde. Hitze und Trockenheit führen schnell dazu, dass die Radieschen-Knollen aufplatzen und holzig werden. Die Neigung zum Holzigwerden ist teilweise sortenbedingt. Nehmen Sie deshalb am besten ab Mai hitzeverträglichere Sommerradieschen-Sorten.

Radieschen vor Schädlingen und Krankheiten schützen

Eine gleichmäßige Wasserversorgung hilft außerdem, junge Radieschen-Keimlinge vor Erdflöhen zu schützen, denn ist es warm und trocken, fällt dieser Blattkäfer mit Vorliebe über das junge Grün her. Älteres Laub hinterlässt er siebartig durchlöchert.

Auch durch häufiges Hacken und den Einsatz eines Kulturschutznetzes, das frühzeitig über den Pflanzen ausgebreitet wird, lässt sich der Schädling abwehren. Das Netz ist außerdem die wirksamste Methode gegen die Maden der Kohlfliege, die ab dem Frühsommer die Knollen anfressen.

Um der Kohlhernie, einem Schleimpilz, der die Wurzeln befällt und schnell die ganze Pflanze absterben lässt, vorzubeugen, sollten Radieschen genauso wie Rettiche und Kohl erst nach mehreren Zwischenkulturen bzw. mehreren Jahren wieder an gleicher Stelle angebaut werden.

Radieschen ernten und lagern

Je nach Jahreszeit und Witterung sind die ersten Frühjahrsradieschen 6–8 Wochen nach der Aussaat erntereif. Sommerradieschen können oft schon nach rekordverdächtigen 4 Wochen aus der Erde geholt werden. Im September gesäte Radieschen sind meist erst gegen Ende Oktober voll ausgereift.

Achten Sie beim Ernten darauf, zuerst die großen, prallen Knollen zu ernten und den kleineren noch etwas Zeit zum Heranwachsen gönnen. Überreife Radieschen verlieren rasch an Geschmack und werden innen trocken und holzig. Radieschen sind nicht lange lagerfähig, weshalb sie zügig verzehrt werden sollten.

In ein angefeuchtetes Handtuch oder Küchenpapier eingeschlagen und im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert, bleiben die Knollen nur wenige Tage saftig und knackig. Wenn Sie das Grün entfernen und die Knollen gesäubert und tropfnass in einen Plastikbeutel, eine luftdichte Kunststoffbox oder in eine Schüssel mit etwas Wasser legen, sind sie am längsten haltbar.

Senföl macht Radieschen scharf

Der markante scharfe Geschmack von Radieschen kommt vom Senföl. Diesem Inhaltsstoff wird nachgesagt, die Verdauung anzuregen und sogar antibakteriell zu wirken. Neben Senföl enthalten Radieschen wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Calcium und Eisen und die Vitamine A, B1, B2, C und K. Mit einem Wassergehalt von 94 Prozent schlagen die runden Knollen mit nur wenig Kalorie zu Buche.

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