Die September-Silberkerze (Actaea ramosa, früher Cimicifuga ramosa) wächst wild in der nordostasiatischen Region Kamtschatka. Einige Arten der Gattung "Actaea" trugen lange den Gattungsnamen "Cimicifuga" und werden noch gelegentlich in Katalogen so geführt. Die Pflanzen gehören zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und sind mit Anemonen, Päonien oder Clematis verwandt. Nicht ganz eindeutig ist in der Fachliteratur, ob Actaea ramosa eine Unterart von Actaea simplex ist. Beide Arten ähneln einander stark, doch Actaea simplex hat unverzweigte Blütentrauben und Actaea ramosa weist meist bis zu drei Verzweigungen darin auf.
Die Pflanze wächst aufrecht etwa mannshoch und wird ausgewachsen etwa meterbreit. Bis es soweit ist, dauert es einige Jahre. Die Geduld lohnt sich aber, denn die vollkommen winterharte Art ist sehr langlebig.
Actaea ramosa, beziehungsweise "Cimicifuga ramosa", entwickelt zähe hohe Stiele. Von diesen stehen die meist dreifach gefiederten, am Rand gezähnt bis gebuchten Blätter gegenständig ab. Sie treiben grün mit rötlichem Rand aus und werden etwa 50 Zentimeter lang.
Die September-Silberkerze bildet im Namen gebenden Monat endständige, bis etwa 90 Zentimeter lange, wenig verzweigte Blütentrauben. Diese wachsen gerade und in sanften Schwüngen. Ihre etwa zentimetergroßen, einheitlich cremefarbenen Einzelblüten haben vier sehr kleine Kronblätter, die von zahlreichen, fadendünnen Staubgefäßen stern- bis kugelförmig völlig überdeckt werden. In der Mitte der Blüte findet sich ein Fruchtknoten. Übrigens: Begegnet Ihnen im Oktober eine ähnlich blühende Pflanze, ist das wahrscheinlich die verwandte Oktober-Silberkerze (Actaea simplex). Die Blütezeit der September-Silberkerze dauert tatsächlich nur einen Monat.
September-Silberkerzen präsentieren ihre sehr haltbaren Balgfrüchte etwa ab Oktober. Sie können als reizvolle Struktur den Winter über stehenbleiben.
Actaea ramosa gedeiht im Halbschatten und auch unter diffusen Lichtverhältnissen ausgezeichnet.
Wichtig ist, dass der Boden im Garten nicht völlig austrocknet. Bei lang anhaltender Trockenheit ist also Gießen angesagt.
Alle Silberkerzen werden am besten im Frühjahr in den Garten gepflanzt. Weil sie langsam wachsen, sollten die Pflanzen Zeit zum Einwurzeln haben, ehe sie im Garten den ersten Winter überstehen müssen.
Passt der Standort, werden die Pflanzen von selbst zu langlebigen Gartenveteranen.
Lassen Sie alle Ihre Silberkerzen in Ruhe wachsen. Geteilt wird nur, wenn Sie die Stauden vermehren oder umsetzen möchten.
Die September-Silberkerze gehört zu den schönsten Herbstblühern für locker beschattete Beete, etwa unter Gehölzen. Kongeniale Partner sind etwa Herzlilien (Hosta) oder schattenverträgliche Ziergräser. Wegen ihrer späten Blütezeit sind die Stauden mit ihren etwas nach Vanille duftenden Blüten als Insektenweide wertvoll.
Dunkellaubige Varianten, die gelegentlich dieser Staudenart zugeordnet werden, haben grundsätzlich nicht verzweigte Blütentrauben. Daher gehören diese zur Art Actaea simplex.
September-Silberkerzen werden am besten im Frühling durch Teilung in etwa faustgroße Wurzelstock-Segmente vermehrt.
Die September-Silberkerze bleibt am richtigen Standort gesund und von Schädlingen unbehelligt.