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Stadtpark Stadtpark Alte Bibel in Bernburg: Niemand will alten Brunnen sanieren und wieder aufbauen

Von Katharina Thormann 26.11.2018, 15:57
Tobias Baumgrass vom Betriebshof hatte den Brunnen eingelagert.
Tobias Baumgrass vom Betriebshof hatte den Brunnen eingelagert. Pülicher

Bernburg - Das Geld ist da, der Plan steht, nur machen will es keiner - die Sanierung und den Aufbau des alten Brunnens im Stadtpark Alte Bibel in Bernburg. „Es hat sich niemand an der Ausschreibung beteiligt“, bedauert Bernburgs Grünflächenamts-Chefin Andrea Hempel und führt das auf die vollen Auftragsbücher der Gewerke zurück.

Anders kann sie sich nicht erklären, warum niemand die ausgeschriebenen Sandsteinarbeiten, die Arbeiten an der Brunnentechnik und die Platzgestaltung nach der Ausschreibung im Spätsommer übernehmen wollte.

Keine Firma wollte die Arbeiten übernehmen

Denn bereits im Oktober sollte mit den Arbeiten an dem früheren Wasserspiel begonnen werden. Dabei sollte die Grundform - ein broschenähnliches Gefäß aus Sandstein - erhalten bleiben. Vier Schaumsprudler-Fontänen mit einer Höhe von jeweils 1,20 Meter sollen außerdem eingebaut werden. Doch der Probelauf des Wasserspiels lässt auf sich warten.

Stattdessen muss das in Einzelteile auseinandergelegte Bauwerk weiter geduldig im Betriebshof der Stadt warten. Wie lange? Das weiß keiner. Zumindest ist aber klar, dass die Stadt Bernburg im Dezember einen weiteren Versuch mit einer zweiten Ausschreibung starten möchten, so Hempel. Schließlich soll der Brunnen im kommenden Jahr nicht nur sprudeln, sondern ein, wenn nicht sogar der Mittelpunkt des neuen Aktivparks werden.

Einzelteile wurden beim Betriebshof der Stadt eingelagert

Das zumindest wünschen sich auch die Mitarbeiter des Berliner Landschaftsarchitekturbüro Pola. Das Team hatte den von der Stadt ausgeschriebenen Stadtpark-Gestaltungswettbewerb gewonnen. Unter anderem mit der Idee von Salzkristallen, die als Sitzgelegenheiten dienen sollen, Parkbänken, wie sie auch im New Yorker Central Park stehen und ein an der Aussichtsplattform angebrachter Schriftzug „Alte Bibel“, nach dem Vorbild der „Hollywood“-Buchstaben in den Bergen von Los Angeles.

Letzterer Hingucker, der vor allem von der Talstadt aus mit Blick über die Saale zu sehen sein wird, ist im dritten Bauabschnitt im kommenden Jahr geplant, so Landschaftsarchitekt Jörg Michel.

Findet sich im zweiten Anlauf eine Baufirma?

Er ist über den Ausgang der Ausschreibung genauso unglücklich wie die Stadt Bernburg. „Natürlich ist das ärgerlich, wirft uns zeitlich mit der Fertigstellung aber nicht zurück“, so Michel.

Denn er setzt alle Hoffnungen darauf, dass sich nach der neuen Ausschreibung eine Baufirma findet, die den zweiten Bauabschnitt eben zur gleichen Zeit absolviert, wie am dritten gearbeitet wird.

Insgesamt werden dann 1,5 Millionen Euro in den Aktivpark fließen. Ausgenommen dabei eine Umgestaltung des Spielplatzes. Denn nach Protesten von Eltern, dass dieser weiter in den Park hinein umgesetzt werden sollte, hatte sich die Stadt entschlossen, die Planung noch einmal mit dem Amt für Kinder- und Jugendförderung zu überdenken und die Spielgeräte erst nach 2020 zu erneuern. (mz)