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Eiskunstlauf-WM Eiskunstlauf-WM: Sawtschenko und Szolkowy holen Gold

Von Britta Körber 19.03.2008, 21:30

Göteborg/dpa. - Für die Kampf-Kür erhielten die Doppel-Europameister 202,86 Punkte, verfehlten aberam Mittwochabend in Göteborg den Weltrekord von 206,54 Zählern derChinesen Xue Shen/Hongbo Zhao. Trainer Ingo Steuer, der nach demleicht verpatzten Kurzprogramm stinksauer auf die beiden gewesen war,jubelte gemeinsam mit seinen Schützlingen und Nachfolgern. Zuletzthatte der 41-Jährige mit Mandy Wötzel 1997 WM-Gold geholt.

Mit der Silbermedaille mussten sich die Olympia-Zweiten ZhangDan/Zhang Hao (197,82) begnügen, die nach dem Kurzprogramm geführthatten, in der Kür aber patzten. Dritte wurden die Kanadier JessicaDube/Bryce Davison (192,78).

Savchenko/Szolkowy bekamen für den Titel und als Saisonbeste eineGesamtsumme von 135 000 Dollar (86 000 Euro). «Wir laufen nicht fürGeld, aber gebrauchen können wir es sehr gut», sagte der 28-jährigeSachse, der sich trotz seines Sturzes beim Salchow freute. «Wir habenein großes Etappenziel auf dem Weg zum Olympiasieg erreicht», sagteder ehrgeizige Steuer, der beim Morgentraining um acht Uhr nochschweigend an der Bande gestanden hatte. Er war erbost gewesen, weilseine Schüler ihre guten Trainingsleistungen in der Kurzkür nichtumgesetzt hatten. Die 24-jährige Savchenko hatte danach Tränenvergossen, einen Tag später waren es Freudentränen.

«Die Chinesen haben nach dem Grand-Prix-Finale, wo wir siegeschlagen haben, extrem aufgeholt», sagte Steuer, der wusste, dassseine Sportler wegen der starken Gegner fehlerfrei laufen mussten. Indem mit 8142 Zuschauern gefüllten Scandinavium zogen die ehemaligeJunioren-Weltmeisterin und ihr sächsischer Partner mit ihremanmutigen Programm zur Musik «L'Oiseau» aus dem Cirque du SoleilPublikum und Preisrichter in ihren Bann.

«Manchmal ist es sogar ein Vorteil, als Angreifer ins Rennen zugehen. Der Kampf kann auch Kräfte freisetzen», sagte Udo Dönsdorf,Sportdirektor der Deutschen Eislauf-Union (DEU). «Wir können stolzsein, so ein Paar zu haben.»

Zuvor hatte die viermalige deutsche Meisterin Annette Dytrt miteinem Klasse-Kurzprogramm das Finale erreicht und war sogar nah andie Top Ten herangelaufen. Die 24 Jahre alte Münchnerin liegt vor derKür der besten 24 am Donnerstag auf Rang zwölf. In Führung ging dieDoppel-Europameisterin Carolina Kostner (Italien) mit 64,28 Punktenvor Mao Asada (64,10) und Yukari Nakano (beide Japan/61,10).

«Das war ein guter Anfang», sagte Dönsdorf, «das Ziel ist, dassAnnette hier zwei saubere Programme abliefert.» Die gebürtigeTschechin leistete sich im knappen braunen Tüll-Kleid keinen Wacklerund stand ihre Kombination aus Dreifach-Flip/Doppel-Toeloop ohneProbleme. Dytrt selbst war nach ihrem choreographisch ansprechendenProgramm zu Peter Gabriels «The Feeling begins», für das sie 50,99Zähler erhielt, sehr zufrieden. «Die Kurzkür hab ich einfach drauf.Beim Einlaufen war ich gar nicht so sicher, aber ich bin stabilergeworden und hab das weggesteckt», sagte Annette Dytrt, die seit derenttäuschenden EM (Platz 12) im Januar psychologische Ratgeberstudiert.