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US-Munition für die Ukraine Uranmunition: Russland sieht "Zeichen der Unmenschlichkeit"

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Die Abrams-Kampfpanzer, die der Ukraine geliefert werden sollen, könnten mit Uranmunition bestückt werden.

Die Abrams-Kampfpanzer, die der Ukraine geliefert werden sollen, könnten mit Uranmunition bestückt werden.

(Foto: picture alliance/dpa/Lehtikuva)

Die USA wollen der Ukraine für den Kampf gegen die russischen Invasoren Uranmunition liefern. Die Reaktion Russlands auf die Ankündigung aus Washington ist deutlich. Sie unterstellen ihnen, einen Schlag gegen Moskau um jeden Preis zu wollen.

Die russische Botschaft in Washington hat die Pläne der USA, Uranmunition an die Ukraine zu liefern, als "klares Zeichen der Unmenschlichkeit" verurteilt. "Washington, das von der Idee besessen ist, Russland eine 'strategische Niederlage' zuzufügen, ist bereit, nicht nur bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen", erklärte die russische Botschaft am Vortag im Onlinedienst Telegram. Es sei auch bereit, künftige Generationen abzuschreiben.

Die USA lieferten "vorsätzlich Waffen mit willkürlicher Wirkung", erklärte die Botschaft weiter. "Sie sind sich der Folgen voll bewusst: Die Explosion (...) führt zur Bildung einer sich bewegenden radioaktiven Wolke". Dies zeige, dass die USA "zutiefst gleichgültig" gegenüber der Gegenwart und der Zukunft der Ukraine und ihrer europäischen Nachbarn seien, erklärte die Botschaft weiter und fügte hinzu, die russische Armee werde die an die Ukraine gelieferten Waffen weiterhin methodisch zerstören.

Die USA werden der Ukraine erstmals panzerbrechende Uranmunition liefern, wie das US-Verteidigungsministerium am Mittwoch erklärte. Geplant ist ein neues Rüstungspaket für die Ukraine im Umfang von 175 Millionen Dollar (rund 163 Millionen Euro). Darin enthalten ist Munition vom Kaliber 120 Millimeter mit abgereichertem Uran für die im Januar zugesagten US-Kampfpanzer vom Typ Abrams.

Uran für höhere Durchschlagskraft

Großbritannien hatte bereits im Frühjahr angekündigt, der Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland Uranmunition zur Verfügung zu stellen. Der russische Präsident Wladimir Putin drohte daraufhin, seine Streitkräfte ebenfalls mit solcher Munition zu beliefern.

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Abgereichertes Uran ist ein Abfallprodukt, das bei der Anreicherung von Uran für den Einsatz in Atomkraftwerken oder bei der Herstellung von Atomwaffen entsteht. Es ist so hart, dass es beim Auftreffen auf ein Ziel seine Form nicht verändert. So wird abgereichertes Uran eingesetzt, um Granaten und Bomben mehr Durchschlagskraft zu verleihen.

Die Verwendung von Uranmunition oder auch DU-Munition (englisch: depleted uranium) ist nach internationalem Recht nicht verboten. Der Einsatz ist aber umstritten, weil das Metall giftig ist - sowohl für die Soldaten als auch für Menschen, die im Kriegsgebiet leben. Abgereichertes Uran ist etwa 60 Prozent weniger radioaktiv als Uran im Naturzustand.

Quelle: ntv.de, ter/AFP

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