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Profifußball in Oldenburg Deutliche Mehrheit im Rat – Oldenburg bekommt ein Fußballstadion

Die Mehrheit der Zuschauer in der Kongresshalle stand hinter der Entscheidung des Stadtrates.

Die Mehrheit der Zuschauer in der Kongresshalle stand hinter der Entscheidung des Stadtrates.

Torsten von Reeken

Oldenburg - Abpfiff in der Stadionentscheidung – und eine große Überraschung gab es nicht mehr. Die Fronten waren schon im Vorfeld geklärt. Und doch ging der Ball am Montagabend im Oldenburger Stadtrat vor rund 700 Zuschauern – die Mehrheit von ihnen Stadionbefürworter – in der Kongresshalle noch einmal hin und her. Nach rund zwei Stunden stand dann aber fest: Die Stadt baut ein Stadion für den Profifußball. Und das Ergebnis fiel erwartet deutlich aus. Mit den Stimmen von SPD, CDU (außer Hendrik Klein-Hennig), BSW, FDP/Volt und Andreas Paul (AfD) sowie Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) wurden der Bau, die Umwandlung der Stadionplanungsgesellschaft in eine Stadionrealisierungsgesellschaft sowie die Fortführung der Bauleitplanung beschlossen. Dagegen stimmten die Grünen, Andreas Sander (Piraten) und Vally Finke (parteilos). Am Ende stand so das deutliche Ergebnis von 31:18 (bei einer Enthaltung). Für Krogmann schrieb der Rat mit seiner Entscheidung „ein Stück Stadtgeschichte“.

Eine Neuerung gab es dabei allerdings doch noch: In einem gemeinsamen Änderungsantrag der positiv votierenden Fraktionen und Gruppen soll das Stadion gleich mit 10 000 Zuschauerplätzen gebaut werden. Ursprünglich hatte es „mindestens 7500 Plätze“ geheißen. Die Kosten für ein solches Stadion belaufen sich auf 50,4 Millionen Euro und einen jährlichen Zuschussbedarf von mindestens 2,2 Millionen Euro. Die Ausbaureserve von bis zu 15 000 Plätzen bleibt.

Kein Eigenkapital

Vom Tisch ist hingegen der Vorschlag der Verwaltung, zur Senkung des Kreditbedarfs und damit auch zur Reduzierung des jährlichen Zuschusses, den Einsatz von Eigenkapital aus Haushaltsüberschüssen zu prüfen. Neu in der Beschlussvorlage indes: Die Verwaltung muss zunächst ein Notifizierungsverfahren zur Beihilfe bei der Wettbewerbsaufsicht der Europäischen Kommission starten, bevor der Auftrag vergeben wird. Für ein solches Verfahren hatte die Verwaltung bisher keine Notwendigkeit gesehen. Auch bei einer Steigerung der Investitionskosten um mehr als zehn Prozent gegenüber den in den Gutachten veranschlagten Kosten muss der Rat informiert werden.

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Mit der Entscheidung des Rates kann in die weitere Planung eingestiegen werden. Vor allem müssen die Grundlagen für den Start eines Vergabeverfahrens geschaffen werden.

Die Stadt strebt die Beauftragung eines Totalunternehmers an. Davon verspricht sie sich mehr Zeit- und Kostensicherheit. Der Baubeginn soll möglichst schon im kommenden Jahr sein. Fertig sein soll das Oldenburger Stadion 2027.

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Folgen Klagen?

Allerdings sind Verzögerungen nicht ausgeschlossen. Die Bürgerinitiative „Kein Stadionbau“ hatte Klagen nicht ausgeschlossen. Eine Teilnahme an der letzten Infoveranstaltung der Stadt in der vergangenen Woche hatte die BI abgesagt. Sie stehe als Staffage bei einer reinen Werbeveranstaltung nicht zur Verfügung. Nach der Ratsentscheidung „geht es in die zweite Halbzeit“, hatte BI-Sprecher Klaas Brümann betont. Er hatte die Einwohnerfragestunde noch einmal zu einem letzten Konter genutzt. Bernhard Ellberg (SPD) versicherte ihm, dass es „mit der SPD keine wesentlichen Einschränkungen der Daseinsvorsorge gibt“. Hans-Henning Adler (BSW) betonte: „Es geht um eine Investitionsentscheidung für die Stadt und das Publikum, nicht für den Verein.“ Und auch Christoph Baak (CDU) und Benno Schulz (FDP) verteidigten die Zustimmung ihrer Fraktionen.

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