«Gewicht zulegen bringt in meinem Fall wenig»

Die Skeleton-Olympiasiegerin ist ausgerechnet im ihr bestens vertrauten Eiskanal im Oberengadin der US-Amerikanerin Noelle Pikus Pace unterlegen. Maya Pedersen klassierte sich an der Skeleton-WM mit 1,56 Sekunden Rückstand auf die Siegerin als Zweite.

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Frau Pedersen, Sie sind im dritten und vierten Lauf mit anderen Kufen gestartet. Rührt es daher, dass Sie am ersten Wettkampftag nicht über optimales Material verfügten?

Maya Pedersen: Ja und nein. Die beiden ersten Fahrten waren auch technisch nicht perfekt; aber auch der Neuschnee dürfte dazu beigetragen haben, dass ich zu viel Zeit auf die spätere Siegerin verlor. Primär darum wechselte ich die Kufen, was mir auch wieder mehr Sicherheit gab.

Dass Sie auf Ihrer Heim-Bahn «nur» Silber gewannen, ist aber ein Wermutstropfen?

Überhaupt nicht. Ich habe vor allem am Donnerstag zu viele Fehler gemacht und kann letztlich zufrieden sein, überhaupt noch die Silbermedaille gewonnen zu haben. Noelle Pikus Pace erwischte dagegen vier super Fahrten - mein Rückstand von 1,56 Sekunden ist schon fast eine Weltreise.

Ihre Sponsoring-Situation hat sich seit dem Olympiasieg in Turin nicht merkbar verbessert. Ist mit Skeleton kein Blumenstrauss zu gewinnen - oder waren Sie schlichtweg nicht darauf aus, sich besser zu vermarkten?

Ich hatte gar nicht gross Zeit, mich darum zu kümmern, da ich noch Mutter bin und in Norwegen lebe und arbeite. Auch darum war es natürlich nicht einfach, mich in der Schweiz bei potenziellen Geldgebern vorzustellen. Immerhin war es mir aber dank zwei neuen Sponsoren möglich, mein Arbeitspensum von 80 auf 60 Prozent zu reduzieren. Damit kann ich mehr trainieren, vor allem aber habe ich auch mehr Zeit für die Erholung.

Wo sehen Sie noch Steigerungspotenzial, wenn Sie in Richtung Vancouver 2010 blicken?

Technisch kann ich mich alleweil noch verbessern; auch am Start läge noch etwas drin, wenn ich mehr Zeit fürs Training hätte. An Gewicht zulegen bringt dagegen wenig. Ich müsste im Minimum zehn Kilogramm mehr auf die Waage bringen - und das schaffte ich nicht einmal während meiner Schwangerschaft. Was Vancouver 2010 angeht: Da planen wir vorderhand von Jahr zu Jahr.

Interview: jam. (St. Moritz)