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Menschenfeindliche Stadt: wenn sich Architektur gegen uns wendet

Der städtische Raum ist für alle da. Doch Städteplaner lassen sich einiges einfallen, um Obdachlose, Teenager oder Skater fernzuhalten. In der neusten Folge von «NZZ Megahertz» erzählt der Architekt Theo Deutinger, warum solche Massnahmen meist über das Ziel hinausschiessen.

Jennifer Rieger
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Zäune, Stacheldraht, unbequeme Bänke – Theo Deutinger hat Architekturentwürfe katalogisiert, die sich gegen Menschen richten.

Zäune, Stacheldraht, unbequeme Bänke – Theo Deutinger hat Architekturentwürfe katalogisiert, die sich gegen Menschen richten.

Zarina Kodzaeva

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In dieser Podcast-Episode:

Der städtische Raum ist so etwas wie unser gemeinsames Wohnzimmer. Doch das Mobiliar ist häufig unbequem: Gemütliches Fläzen oder gar ein Nickerchen auf einer Parkbank sind unerwünscht, oft sogar unmöglich.

Bei genauem Hinschauen steuern etliche bauliche Massnahmen unser Verhalten in der Stadt: Steinbeete verhindern, dass Spaziergänger Abkürzungen durch Gärten nehmen, hochfrequente Pfeiftöne vertreiben Teenager. Der österreichische Architekt Theo Deutinger kritisiert, dass solche Massnahmen meist über das Ziel hinausschössen.

«Die Frage ist: Wie sozial ist eine Stadt? Für wen ist sie gebaut? Und wie stark schränken wir uns selbst ein?» Zum Beispiel könnten auf einer Bank mit Armlehnen nicht nur keine Obdachlosen liegen, sondern gar niemand. Die sogenannte «defensive Architektur» richtet sich also gegen alle.

In der neusten Folge von «NZZ Megahertz» erzählt Theo Deutinger, warum sich die Innenstädte immer mehr entleert haben und wie eine Stadt aussehen könnte, wenn alle an der Planung teilhaben würden.