Cross-Weltcup: Meisen Achter in Namur

Van der Poel ringt drei Mal gestürzten Van Aert erneut nieder

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Mathieu van der Poel (Beobank-Corendon) siegt in Namur. | Foto: Cor Vos

18.12.2016  |  (rsn) - Mathieu van der Poel (Beobank-Corendon) hat einen Tag nach seinem Sieg beim Scheldecross in Antwerpen auch den sechsten Lauf zum Telenet Rad-Cross Weltcup gewonnen. Der Niederländer setzte sich auf der technisch anspruchsvollen Strecke an der berühmten Zitadelle am Ende eines bis kurz vor Schluss spannenden Rennens doch souverän vor seinem Dauer-Rivalen Wout Van Aert (Crelan Vastgoedservice) und dessen belgischem Landsmann Kevin Pauwels (Marlux - Napoleon Games) durch.

Eine glänzende Vorstellung zeigte auch der Deutsche Marcel Meisen (Kuota-Lotto), der mit 2:33 Minuten Rückstand auf den achten Rang fuhr. Die gute Vorstellung der Deutschen ergänzte Philipp Walsleben (Beobank-Corendon) mit 3:06 Minuten Rückstand auf Rang 13. Sascha Weber (BQ Cycling Team) kam mit 5:22 Minuten Rückstand als 30. ins Ziel.

Schon in der ersten Runde setzte der van der Poel eine erste Duftmarke. Er startete schnell und kam nach 6:11 Minuten erstmals wieder über die Ziellinie - 41 Sekunden schneller als die Eröffnungsrunde im Vorjahr gefahren worden war. Der niederländische Ex-Weltmeister setzte sich daher sofort ab, während hinter ihm Van Aert sowohl in der ersten als auch zweiten Runde an der technisch anspruchsvollsten Stelle der Strecke, einer Traverse über einen Grashang, zu Fall kam.

"Wout hat am Anfang dort ein paar Fehler gemacht und mir einen Vorsprung gegeben. Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass ich die ganze Stunde allein fahren könnte", sagte van der Poel nach dem Rennen.

Van Aert schloss in der vierten Runde zum Spitzenreiter auf, blieb kurze Zeit später aber mit dem Lenker an einer Absperrung hängen und fiel erneut zurück. Sein Landsmann Tom Meeusen (Telenet-Fidea) war nun van der Poels erster Verfolger und holte den Niederländer in Runde fünf ein, um dann aber in Runde sechs den Kontakt wieder zu verlieren und am Ende des sechsten Umlaufs bereits wieder 18 Sekunden zurück zu liegen - gleichauf mit Van Aert.

Der wiederum startete in der folgenden siebten Runde einmal mehr eine starke Aufholjagd und kam unter dem großen Jubel der belgischen Fans immer näher an den Niederländer heran, bis er ihn schließlich auf der Zielgerade tatsächlich einholte, nachdem van der Poel durch einen defektbedingten Radwechsel an der Box noch ein paar Sekunden liegen gelassen hatte.

20 Sekunden dahinter holte Pauwels Meeusen ein und übernahm die dritte Position von seinem Landsmann. Doch das ging beinahe unter, weil sich an der Spitze das von allen erwartete Duell der beiden aktuellen Cross-Überflieger zuspitzte. Van Aert übernahm in der achten Runde die Führung, doch van der Poel blieb ihm dicht auf den Fersen und schien den Belgier nun zu studieren, um in der Schlussrunde zuzuschlagen.

Die vorletzte Runde verlief an der Spitze ruhig, und so kam auch Pauwels noch einmal etwas näher, konnte aber nicht mehr aufschließen. Van der Poel führte das Rennen schließlich ins Finale, aber es war Van Aert, der nach etwa halber Runde den ersten Angriff setzte, den van der Poel aber problemlos abwehrte, um sich dann in jener Grashang-Traverse einige Meter Vorsprung zu verschaffen, die Van Aert in den ersten beiden Runden bereits zum Verhängnis geworden war. Einmal schloss Van Aert die Lücke noch, doch im letzten Drittel der Runde attackierte der Niederländer erneut und hängte den Weltmeister endgültig ab.

"Am Ende habe ich an der Traverse nochmal einen kleinen Vorsprung herausgeholt und anschließend im Anstieg die Entscheidung herbeigeführt", freute sich der Sieger.

Ergebnis:
1. Mathieu van der Poel (Beobank-Corendon) 1:04:20 Stunden
2. Wout Van Aert (Crelan Vastgoedservice) + 0:16 Minuen
3. Kevin Pauwels (Marlux Napoleon Games) + 0:27
4. Tom Meeusen (Telenet-Fidea) + 1:08
5. Laurens Sweeck (Circus-ERA) + 1:22
6. Corne Van Kessel (Telenet-Fidea) + 1:32
7. Toon Aerts (Telenet-Fidea) + 1:37
8. Michael Vanthourenhout (Marlux-Napoleon Games) + 1:48
9. Marcel Meisen (Kuota-Lotto) + 2:33
10. Klaas Vantornout (Marlux-Napoleon Games) + 2:44

Weltcup-Gesamtwertung:
1. Wout Van Aert (Crelan Vastgoedservice) 370 Punkte
2. Kevin Pauwels (Marlux-Napoleon Games) 294
3. Laurens Sweeck (ERA-Circus) 279
4. Tom Meeusen (Telenet-Fidea) 257
5. Michael Vanthourenhout (Marlux-Napoleon Games) 256

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