Erstmals Eintritt - So wird die große Silvestersause am Brandenburger Tor

Sa 30.12.23 | 13:27 Uhr
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Mit einem Feuerwerk wird das neue Jahr 2023 am Brandenburger Tor begrüßt. (Quelle: dpa/Jörg Carstensen)
Audio: Antenne Brandenburg | 30.12.2023 | Matthias Bartsch | Bild: dpa/Jörg Carstensen

Bis zu 65.000 Menschen werden zur großen Silvesterparty am Brandenburger Tor erwartet, erstmals wird in diesem Jahr Eintritt verlangt. Wer mitfeiern möchte, muss Kontrollen über sich ergehen lassen - nicht nur Böller und Raketen sind tabu.

  • "Celebrate the Gate" am Brandenburger Tor: Einlass ab 16 Uhr
  • Bis zu 65.000 Besucher erwartet, Tickets kosten 10 Euro
  • Böller, Raketen, Essen und Trinken dürfen nicht mitgebracht werden
  • Einziger Zugang über den Großen Stern

Die traditionelle Silvesterparty am Brandenburger Tor soll in diesem Jahr wieder größer ausfallen. Erstmals seit der Corona-Pandemie ist wieder ein Feuerwerk geplant, das live im TV übertragen wird. Unter dem Motto "Celebrate the Gate" soll es Video-Projektionen geben. Nationale und internationale Live Acts werden auf der Bühne stehen - Schlagersänger, irische Steptänzer und DJs, darunter Singer und Songwriter Luca Hänni, Popstar Alice Merton und das Electronic-Dance-Music-Duo Fast Boy.

Trotz einiger zu erwartenden Randale in Berlin rechnet der Geschäftsführer von visitBerlin, Burkhard Kieker, mit einem großen Zulauf auf die Silvesterparty [silverster-in-berlin.de]: "Die Leute wissen, dass Berlin als Hauptstadt die Stadt ist, wo man am besten feiern kann. Und deswegen kommen sie, auch wenn es vielleicht Leute gibt, die sich nicht benehmen können."

Tickets kosten erstmals 10 Euro

Circa 65.000 Menschen können zur Festmeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule kommen. Neu ist eine Eintrittsgebühr von 10 Euro. Kieker verteidigt die Gebühr mit hohen Sicherheitsvorkehrungen und der Inflation: "Weil einfach die Sicherheitsgebühren so enorm gestiegen sind und der Tiergarten muss abgesperrt werden. Da haben sich die Preise teilweise verdoppelt und verdreifacht. Was das Wachpersonal, was die Zäune angeht, also auch da schlägt die Inflation zu." Personalisierte Karten bekommt man online. Bis Freitagmittag sollen etwa 35.000 Tickets verkauft worden sein.

Rollstuhlfahrern bietet die Veranstaltung ein Podest an. Personen mit der B-Berechtigung im Behindertenausweis können ihre Eintrittskarte im Zusammenhang mit einem kostenfreien Begleiterticket erwerben. Dafür können sie die Tickethotline unter der 040 - 23 72 400 30 anrufen.

Bereich um Tiergarten gesperrt

In Berlin haben die Vorbereitungen auf die große Silvesterparty am Brandenburger Tor schon am 26. Dezember begonnen. Seitdem ist die Straße des 17. Juni bis hin zur Siegessäule vollständig gesperrt. Auch Fußgänger und Radfahrende kommen nicht mehr über die Straße. Die angrenzende Ebert- sowie die Yitzhak-Rabin-Straße sind ebenfalls betroffen. Umleitungen sind ausgeschildert. Die Sperrungen sollen bis zum 2. Januar andauern.

Am Freitag haben bei leichtem Nieselregen mehrere hundert Menschen mit gelben Warnwesten und Helmen die Bühne auf dem Platz vor dem Brandenburger Tor zusammen gezimmert, die Technik aufgebaut und einen Lichtmast verkabelt, so dass am Sonntagabend tausende Besucher pünktlich den Start ins neue Jahr feiern können.

Anfahrt am besten mit S- und U-Bahn

Wer am Tag selbst zur Silvester Party anfahren möchte, nutzt am besten die öffentlichen Verkehrsmittel. Der direkt anliegende S- und U-Bahnhof Brandenburger Tor wird voraussichtlich ab 16 Uhr - eventuell auch schon vorher - aus Sicherheitsgründen geschlossen bleiben. Alternativ kann man an den Bahnhöfen am Hauptbahnhof, Potsdamer Platz, Bellevue Hansaplatz oder Tiergarten aussteigen und zum Großen Stern (Siegessäule) laufen. Dort befindet sich der Eingang. Der Einlass beginnt um 16 Uhr.

Wer auf das Gelände möchte, muss mit Kontrollen rechnen. Es dürfen keine spitzen Gegenstände mitgebracht werden, keine Böller oder Raketen, kein Essen, keine Getränke. Auf der 2,5 Kilometer langen Partymeile wird es um die 100 Food Trucks geben, die die Feiernden gegen Aufpreis versorgen.

In ganz Berlin hohe Sicherheitsvorkehrungen

Nach den Ausschreitungen in der vergangenen Silvesternacht 2022/23 bereitet sich die Berliner Polizei sich auf einen der größten Silvestereinsätze vor. 2.500 Beamte werden laut Polizeipräsidentin Barbara Slowik im Einsatz sein. Die Deutsche Feuerwehrgewerkschaft kritisierte die Vorbereitungen der Silvesternacht und sieht die Einsatzkräfte schlecht vorbereitet.

In einem Video, das die Polizei und die Feuerwehr Berlins zusammen am Mittwoch auf der Plattform X (früher Twitter) veröffentlichten, warnen sie vor dem Missbrauch von Böllern und Pyrotechnik und bitten darum, sie nicht anzugreifen: "Beschießt uns nicht mit Böllern, Raketen oder Schreckschusswaffen. Ihr macht euch strafbar und euch drohen mehrere Jahre Gefängnis."

Drei geplante Böllerverbotszonen in Berlin

Die Berliner Polizei hat drei Böllerverbotszonen bekannt gegeben: Am Alexanderplatz, im Steinmetzkiez in Schöneberg und rund um die Sonnenallee in Neukölln darf in der Silvesternacht nicht geknallt werden. Dort werden die Straßen auch für den Autoverkehr gesperrt sein.

Eigene Verbotszonen für das Zünden von Böllern, wie sie in Berlin eingerichtet worden sind, gibt es in Brandenburg zwar nicht. Dennoch ist das Zünden von Pyrotechnik in einigen Bereichen grundsätzlich verboten, etwa in der Nähe von Tankstellen, Krankenhäusern, Kirchen, Kinder- und Altenheimen.

Alternativen abseits vom Brandenburger Tor

Wem 65.000 Menschen auf einem Fleck zu viel sind, kann auf andere zahlreiche Partys in Berlin zurückgreifen. In der Kulturbrauerei gibt es für rund 43 Euro DJs und Livebands auf 13 verschiedenen Floors. Auf der Dachterrasse des Weekend Club darf ab circa 55 Euro getanzt werden.

In Potsdam kann man zum Beispiel im Waschhaus ins neue Jahr starten. Auf vier Floors und im Außenbereich legen ab 20 Uhr verschiedene DJs auf. Eintritt kostet 20 Euro. Glamourös feiern lässt es sich im Club Bergwerk bei der Silvester-Gala mit Cocktails und Fingerfood für rund 83 Euro. In der Pirschheide oder im La Boum finden ebenfalls Veranstaltungen statt.

Die größte Silvesterparty der Lausitz soll in der Stadthalle Cottbus stattfinden. Musik gibt's von Livebands und DJs auf mehreren Floors. Im Großen Saal gibt's dann den Countdown ins neue Jahr.

Sendung: Antenne Brandenburg, 30.12.2023, 10:12 Uhr

31 Kommentare

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  1. 31.

    Ist doch nur für Touris . Die richtigen Partys fanden und finden woanders statt !

  2. 30.

    Auf jeden Fall macht das wesentlich mehr Spaß als mit nicht einmal zehn Prozent der bisherigen Anzahl. Und was macht das dann für einen Unterschied, ob da nun ein Zaun drumherum ist oder nicht? Glauben Sie wirklich, dass die meisten Menschen, welche da bisher anwesend waren, außerhalb des Bereiches standen, wo heute der Zaun steht? Das konnte man auch sehr gut im Fernsehen erkennen, dass dies definitiv nicht der Fall war. Und es war bislang ein deutsches Privileg, die größte Silvesterfeier Europas auszurichten. Da bin ich wirklich nicht darüber begeistert, wenn dies jetzt auf einmal nicht mehr der Fall ist. Und genau das "Argument" mit den angeblichen Sicherheitsvorkehrungen wie beispielsweise Feuerwehr oder Toilettenanlagen ist einfach nur sinnlos. Als ob es vor vier Jahren keine Feuerwehr oder Toilettenanlagen gegeben hat. Wie bereits erwähnt, will man uns Bürgern einfach nur alles verbieten. Wer das nicht kapiert, glaubt auch immer noch, dass an Neujahr der Osterhase kommt.

  3. 29.

    Aber nur eine bestimmte Altersgruppe... Uva Touristen, die extra herkommen. Echt mal, welch normal denkender Berliner tut sich das alles an und dann noch im Paket mit der Quasselstrippe kiewel.

  4. 28.

    Die TV-Ansprachen von Scholz und Steinmeier ist schon eher eine Verhöhnung der logisch-selbstständig denkenden Bundesbürger gewesen. Oder war das Kabarett? Nein, 2024-Vorfreude wäre nur bei Neuwahlen positiv für unsere Zukunft, sonst ist es eher ein Trauerfest

  5. 27.

    Antwort auf "Philip" vom Sonntag, 31.12.2023 | 15:34 Uhr
    "...wobei mich auch da interessieren würde, warum der Bereich jetzt plötzlich eingezäunt werden muss" OMG!! weil es heute Eintritt kostet!
    "- zwischen einer Million (selbst wenn diese nur geschätzt waren, so groß dürfte der Unterschied dann auch nicht sein) und 65.000 Menschen ist schon ein erheblicher Unterschied" fragen Sie doch den Veranstalter! Es wird gute Gründe dafür geben (Feuerwehr, WCs, Security.... )
    "Damit dürfte so ganz nebenbei die Silvesterfeier in Berlin wohl auch nicht mehr die größte in Europa sein." Na und??
    "Das Ganze erweckt bei mir eher den Eindruck, dass man uns "Normalbürger" einfach jeden Spaß verderben möchte." Spaß?? In einer Menschenmasse von 1 Mio (ihre Angabe) eingezwängt zu sein ist Spaß?? Und Dienstag über die volle U-Bahn meckern.....
    Es gibt bestimmt rundherum genug Platz für Zaungäste... lassen Sie sich nicht aufhalten, haben Sie Spaß!!

  6. 26.

    Eingezäunt hin und her (wobei mich auch da interessieren würde, warum der Bereich jetzt plötzlich eingezäunt werden muss) - zwischen einer Million (selbst wenn diese nur geschätzt waren, so groß dürfte der Unterschied dann auch nicht sein) und 65.000 Menschen ist schon ein erheblicher Unterschied. Damit dürfte so ganz nebenbei die Silvesterfeier in Berlin wohl auch nicht mehr die größte in Europa sein. Das Ganze erweckt bei mir eher den Eindruck, dass man uns "Normalbürger" einfach jeden Spaß verderben möchte.

  7. 25.

    Mehrere Hunderttausend sind auch immer noch ein Vielfaches von 65.000 Menschen. Ich glaube eher, dass man uns einfach jeden Spaß verderben möchte. Und das sind ganz offenbar nicht nur die Grünen, die das tun.

  8. 24.

    Und die Food-Trucks dürfen mit Sicherheit auch sehr happige Standmieten abdrücken, da wird das Mampfi, die Molle eben teuer. Die müssen/wollen ja auch leben.

  9. 23.

    „Beschießt uns nicht,….Euch drohen mehrere Jahre Gefängnis“!
    Oh, ja die Gefängnisse sind voll mit solchen mehrere Jahre einsitzenden Tätern!
    Sketch aus, der war gut!

  10. 22.

    Wer da hingeht ist selber schuld, keine Stars, keine Stimmung, dafür Abzocke beim Essen und Trinken, aber das muss jeder für sich entscheiden, ich kann die Tristesse kaum im TV ertragen…

  11. 21.

    Antwort auf "Philip" vom Samstag, 30.12.2023 | 22:03 Uhr
    "Waren das nicht früher mal auf der gleich großen Fläche über eine Million Menschen? Warum jetzt auf einmal nur noch 65.000 Menschen? Und erzählt mir jetzt nicht schon wieder irgendwas von Sicherheitsvorschriften!" "Früher" war der Bereich nicht eingezäunt und die "Million" ist nie gezählt, immer nur geschätzt worden. Lieber 65.000 zahlende mit Tickets, das sind immer noch 65.000 potentielle Opfer.... Und da, wie man ja liest, sowieso niemand hingeht.....

  12. 20.

    Antwort auf "Franziska" vom Samstag, 30.12.2023 | 17:05 Uhr
    "So ist es nun mal, für Profiteinahmen wird viel riskiert. Da verzichtet keine Politik, kein Staat auch wenn es Problem geben könnte" ??hä?? Dass dass auch eine Menge kostet, kommt Ihnen nicht in den Sinn? Warum soll denn der verhasste Senat die ständig meckernde Bevölkerung einladen? Habe ich schon in den Vorjahren nicht verstanden... Berge von Müll, Flaschen, Feuerwerksreste, alles auf Kosten der Allgemeinheit?? Eigenes Essen mitbringen darf man in KEINER Location!

  13. 19.

    Auf das Festareal passen keine eine Million Menschen und haben sie noch nie gepasst. Die geschätzten Zahlen aus früheren Jahren waren wohl sehr großzügig angelegt und umfassten auch das umliegende Gelände. In den letzten Jahren vor Corona war die Rede von hunderttausenden Menschen.

    Wer dort hingehen will soll das gerne tun und Spaß haben. Diese Missgunst, Trübsal und Ängstlichkeit, die hier aus den meisten Beiträgen spricht, ist wieder mal "typisch Berliner Kommentarspalte".

  14. 18.

    Wahrscheinlich. Meistens Touristen. Echte Berliner vermeiden solche Veranstaltungen in der Regel. Erst recht wegen der Abzocke.

  15. 17.

    "Circa 65.000 Menschen können zur Festmeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule kommen."

    Waren das nicht früher mal auf der gleich großen Fläche über eine Million Menschen? Warum jetzt auf einmal nur noch 65.000 Menschen? Und erzählt mir jetzt nicht schon wieder irgendwas von Sicherheitsvorschriften! Das kann niemals der Grund für solch eine drastische Kürzung von mehr als 90 Prozent sein.

  16. 16.

    Ich war noch nie da und werde bei den neuen strengen Regeln erst recht nicht hingehen. Wer‘s braucht soll es halt tun, aber wenn die „Partymeile“ nächstes Jahr ausfallen würde, wäre ich nicht traurig.

  17. 15.

    Wahrscheinlich genau so peinlich und überflüssig wie all die Jahre davor

  18. 14.

    Genauso machen wir es auch.
    Ein großer Vorteil dabei ist auch , man kennt die Leute und keiner haut einem Böller um die Ohren.

  19. 12.

    Verpflegung und Getränke mitbringen, jede Menge Müll da lassen und die BSR räumt alles auf Kosten der Allgemeinheit weg? Wer' 'n extra Event haben muss, soll auch dafür bezahlen!

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