Betörende Wirkung

Warum sind Katzen so verrückt nach Katzenminze?

Katze frisst Katzenminze im Garten
Wieso übt Katzenminze so eine magische Anziehungskraft auf viele Katzen aus?
BiancaGrueneberg, iStockphoto

Katzenminze kann gestressten Katzen helfen

Der Verzehr von Katzenminze hat auf viele der Vierbeiner eine betörende Wirkung. Katzenminze kann nervöse Kätzchen beruhigen und zum Beispiel den Transport in einer Box erleichtern. Einige Fellnasen rollen sich nach dem Verzehr geradezu euphorisiert auf dem Boden, schnurren oder sind besonders verschmust. Die Pflanze scheint auf manche eine fast magische Anziehungskraft auszuüben. Woran liegt das? Wir erklären, warum Katzen so verrückt nach dem Kraut sind – und warum es für einige von ihnen nicht geeignet ist.

Wieso wirkt Katzenminze so betörend?

Forscher vermuten, dass für die betörende Wirkungsweise die Pflanzenstoffe Nepetalacton und Actinidin verantwortlich sind, die eigentlich eine schützende Funktion für die Pflanzen erfüllen sollen. Nepetalacton soll den Sexuallockstoffen im Urin von Katzen ähneln - der Geruch der Pflanze sorgt bei Katzen also im wahrsten Sinne für Frühlingsgefühle. Das ist auch der Grund, warum Katzen, die noch nicht geschlechtsreif oder schon sehr alt sind, oft weniger Interesse an Katzenminze zeigen. Zudem enthält die Minze psychoaktive Substanzen, die die Kätzchen beim Verzehr also tatsächlich ein wenig "high" macht.

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Wann Katzen die Minze nicht verzehren sollten

Katzenbesitzer sollten ihr Tier langsam an die Katzenminze heranführen und nach dem ersten Kontakt gut beobachten. Zwar ist der Verzehr der Pflanze nicht giftig, doch nicht alle Katzen lieben den Geruch der Minze oder ihre psychoaktive Wirkung. Wenn Sie bemerken, dass Ihre Samtpfote sich nach dem Verzehr oder beim bloßen Schnüffeln an der Minze unwohl fühlt oder sogar aggressiv reagiert, sollten Sie die Pflanze aus ihrer Wohnung entfernen.

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Wo kann man Katzenminze kaufen?

Katzenbesitzer können die Pflanzen entweder selbst heranzüchten, sie online bestellen oder in Zoohandlungen kaufen. Dort bekommt man die Minze nicht nur im Topf, sondern auch in getrockneter Form. So lässt sich die Pflanze wunderbar in kleine Jutesäckchen füllen, die die Katzen dann als Spielzeug nutzen können.

Und so pflegen Sie Katzenminze im Topf:

  • Die Pflanze liebt es sonnig.
  • Im Schatten geht es ihr nicht so gut und sie bildet keine oder kaum Blüten aus.
  • Grünblättrige Sorten Regelmäßig gießen, Staunässe aber vermeiden.
  • Pflanzen mit grauen Blättern vertragen Trockenheit besser.
  • Der Boden darf sandig und ruhig etwas trockener sein.

Warum auch Menschen ohne Katzen die Minze zu Hause anpflanzen sollten

Der Pflanzenstoff Nepetalacton in der Minze hat übrigens eine zweite, vor allem für uns Menschen sehr praktische Wirkungsweise: Er ist bei Insekten äußerst unbeliebt. Eine amerikanische Studie hat sogar ergeben, dass Nepetalacton zehnmal wirksamer gegen Mücken ist als Diethyltoluamid, ein chemischer Wirkstoff, der in Anti-Mücken-Mitteln enthalten ist. Ein hervorragender Grund also, Katzenminze in der Wohnung, zum Beispiel im Schlafzimmer, aufzustellen, selbst wenn man keine Katzen hat. Welche weiteren Pflanzen Stechmücken vertreiben, lesen Sie hier.

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