/fileadmin/images/sarganserlaenderlogo.png
Alle Neuigkeiten auf einen Blick.
E-Paper

E-Paper

Die digitale Ausgabe des Sarganserländers.

Zeitungsarchiv

Zeitungsarchiv

Alle Ausgaben seit dem Jahr 2003.

Abo

Abo

Sarganserländer von Montag bis Freitag online oder in Print lesen.

Grossauflage

Grossauflage

Lesen Sie hier die aktuelle Grossauflage kostenlos

Inserieren

Inserieren

Ihre Werbung am richtigen Ort.

Immobilien

Immobilien

Die Immobilienbörse der Region

Unternehmen

Unternehmen

Die SL Druck + Medien AG

Traueranzeigen

Traueranzeigen

Todesanzeigen / Danksagungen aufgeben

Eventbus

Eventbus

Mit Brunner Ferienreisen AG und Sarganserländer ans Konzert

Rubriken

Sport
Keystone-SDA | Samstag, 27. April 2024

Sions Spagat

Sion befindet sich im Zweikampf mit Thun um den direkten Aufstieg in die Super League - und träumt vom 14. Titel im Schweizer Cup. Zweitletzte Hürde dazu ist im Halbfinal der FC Lugano.

Misslingt die Hauptprobe, soll dies gemeinhin ein gutes Zeichen sein für dann, wenn es wirklich zählt. Was in Kulturkreisen eine verbreitete Sichtweise ist, könnte an diesem Abend auch Joël Schmied zuversichtlicher stimmen. Doch der Kopf des Verteidigers des FC Sion ist in diesem Moment wohl weit weg von der natürlichen Beschwingtheit kultureller Darbietungen. Vielmehr ist der Berner in Walliser Diensten angefressen.

Es ist Montag, und der FC Sion hat den Spitzenkampf in der Challenge League gegen den FC Thun 0:1 verloren. Zum dritten Mal in dieser Saison haben die Sittener gegen ihren einzigen Konkurrenten um den direkten Aufstieg in die Super League keine Punkte geholt und die Thuner damit wieder näher herankommen lassen im Duell um Rang 1.

Schmieds mahnende Worte

Gespielt wie Kinder hätten sie, moniert Schmied. Ängstlich, mutlos und ungewohnt defensiv. Wer die Analyse des 25-Jährigen hört, dürfte kaum auf die Idee kommen, dass sie von einem Spieler des Leaders der zweithöchsten Schweizer Liga käme. "Immer in den wichtigen Spielen verstecken wir uns", sagt Schmied. "Es ist extrem frustrierend."

Der Ausgang dieser Partie wühlt offensichtlich auf im Lager der Sittener. Weil auf das wichtige Spiel in Thun am Samstag (20.30 Uhr) eines folgt, das viele Walliser als noch eine Spur wichtiger einstufen dürften und von den Spielern einen anspruchsvollen Spagat erfordert: Im Halbfinal des Schweizer Cups gegen Lugano bietet sich dem Team von Didier Tholot die Möglichkeit, erstmals seit 2017 wieder in den Final des Wettbewerbs einzuziehen, den Sion schon 13 Mal gewonnen hat.

"Wir wissen, wie speziell der Cup für den Präsidenten und die ganze Region ist", sagt Schmied. Entsprechend stresst den früheren Junior der Young Boys auch, dass sich die Mannschaft in der Hauptprobe gegen Thun so präsentiert hat. "Wenn wir gegen Lugano so spielen, gibt es eine riesige Klatsche für uns", sagt er und bezeichnet die Tessiner als "aktuell formstärkstes Team der Schweiz".

Luganos Finalserie

Seit der 1:2-Niederlage im Februar gegen Servette hat das Team von Mattia Croci-Torti in der Liga achtmal gewonnen und einmal unentschieden gespielt. Zudem haben sich die Bianconeri dank eines Sieges im Penaltyschiessen gegen Basel für ebendieses Cup-Halbfinal-Duell gegen Sion qualifiziert.

Es sind Statistiken, die Schmieds Einschätzung stützen. Überhaupt ist der Cup für die Luganesi in den letzten Jahren das geworden, was er für die Sittener immer wieder war und in diesem Jahr wieder sein soll: Ein Garant für Erfolg.

Lugano holte 2022 dank eines 4:1-Sieges im Final gegen St. Gallen zum vierten Mal die Cup-Trophäe und den ersten Titel seit 1993. Im letzten Jahr stürmten die Tessiner wieder in den Final im Wankdorf und unterlagen den Young Boys nur knapp (2:3). In diesem Jahr bietet sich der Equipe also die Chance, sich zum dritten Mal in Folge für den Cupfinal zu qualifizieren, was Ausdruck einer beachtlichen Konstanz ist - und dem Klub in der über 100-jährigen Geschichte nie gelungen ist.

Tholot als gutes Omen

Dank der Serie der Ungeschlagenheit und einer zwischenzeitlichen Baisse der Young Boys hat Lugano zum Abschluss der Qualifikationsphase mit sechs Punkten Rückstand bei fünf verbleibenden Partien nach wie vor Chancen auf den grossen Coup in der Meisterschaft, der Fokus liegt aber auf dem Cup. Zumal die Luganesi wissen, wie Cup-Spezialist Sion in diesem Wettbewerb zu besiegen ist. Im letzten Jahr trafen sich Sion und Lugano im Viertelfinal, und der Klub aus der Super League setzte sich dank drei Toren in der zweiten Halbzeit 3:0 durch.

Bei der Rückkehr der Tessiner ins Tourbillon erwartet Sion-Verteidiger Schmied ein volles Stadion und eine tolle Atmosphäre, welche die Spieler zur Überraschung tragen soll. "Alle wollen unbedingt in diesen Cupfinal. Das Stadion wird brennen."

Neben der misslungenen Hauptprobe in Thun gibt es übrigens noch einen anderen Aspekt, der als gutes Omen für den 15. Einzug der Sittener in den Cupfinal gedeutet werden könnte. Beim letzten Triumph 2015, als Sion im Final den FC Basel 3:0 besiegte, stand Didier Tholot an der Seitenlinie. Nun könnte der Franzose seinen Coup von damals wiederholen.

Winterthur oder Servette wartet

Doch dazu muss neben Lugano auch noch entweder Winterthur oder Servette bezwungen werden, die im anderen Halbfinal am Sonntag (16.30 Uhr) aufeinandertreffen. Das Duell auf der Winterthurer Schützenwiese ist eines zweier spielstarker Teams, die gerne kombinieren und die Offensive suchen. Während die Winterthurer am vergangenen Sonntag gegen die Young Boys (1:2) erstmals nach elf Spielen ohne Niederlage wieder einmal als Verlierer vom Feld mussten, fanden die Genfer gegen die Grasshoppers (1:0) nach vier Niederlagen in Folge zum Siegen zurück.

Das Team von Patrick Rahmen ist trotz der Niederlage gegen YB das Team der Stunde in der Super League, das sich in den verbleibenden fünf Spielen einen Platz im Europacup erspielen möchte. Im Cup bietet sich dem FCW die Chance, zum dritten Mal in der 128-jährigen Vereinsgeschichte in den Final einzuziehen, nach 1968 und 1975.

Servette wiederum steht zum dritten Mal in den letzten vier Saisons im Cup unter den letzten vier. Zum Finaleinzug hat es dem Team von René Weiler in dieser Zeitspanne nie gereicht. Der letzte liegt deutlich länger zurück, als die Genfer 2001 im Halbfinal gegen St. Gallen reüssiert hatten (1:0), ehe sie dank eines 3:0-Erfolgs gegen Yverdon im Final in Basel ihre siebte und bis heute letzte Cup-Trophäe holten.

Zurück