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Majoran

Echter Majoran (Origanum majorana)
© Adobe Stock / Larygin Andrii

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In der mediterranen Küche ist Majoran als Gewürz nahezu unverzichtbar. Aber auch bei heimischen Rezepten mit Kartoffeln oder sogar bei der Wurstproduktion ist Majoran als intensives Würzkraut oft ein wichtiger Bestandteil. In einem guten Kräutergarten oder als Küchenkraut auf dem Fensterbrett sollte Origanum majorana daher nicht fehlen. So ist er stets griffbereit und Sie können Gerichte schnell mit Blättern Ihrer eigenen Majoran-Pflanze würzen.

Auch außerhalb der Küche punktet Majoran. Auf der Terrasse, auf dem Balkon oder im Garten stellt er eine echte Bienen- und Insektenweide dar. So lockt er in den Sommermonaten mit weiß-rosa, teils lila Blüten und seinem aromatischen Duft etliche Bienen und Schmetterlinge an.

Majoran pflanzen und Majoran säen

Ob als vorgezogene Pflanze gekauft oder als Samen zum Aussäen erworben – Majoran ist schnell nach Hause geholt:

  • Aussäen können Sie Majoran von Februar oder März bis Juni in eine Schale oder nach den Eisheiligen Mitte Mai auch direkt ins Beet oder in Töpfe.
  • Die Erde sollte dabei mäßig feucht sein, der Standort sonnig.
  • Bedecken Sie die Samen nur gering oder am besten gar nicht mit Erde, da das Saatgut Licht zum Keimen benötigt.
  • Der Standort sollte hell sein. Die Temperaturen liegen idealerweise zwischen 15 bis 20 Grad Celsius.
  • Um gute Keimbedingungen zu schaffen, können Sie eine transparente Kunststofftüte über Ihre Pflanzgefäße für ein förderliches Mikroklima ziehen.
  • Nach 10 bis 15 Tagen sollten sich die ersten Keimlinge zeigen, die Sie bei einigen Zentimetern Größe dann vereinzeln (pikieren) können. Ideal sind Töpfe, in denen sich der Majoran ungestört ausbreiten kann. Im Beet sollten Sie einen Abstand von etwa 20 cm zu anderen Pflanzen einhalten.

Majoran-Pflege

Majoran ist meist in einjähriger Form erhältlich. Die in Gärtnereien erhältlich Majoran-Pflanzen und Samen sind daher oft nicht winterhart. Aufgrund dieser einjährigen Kulturdauer ist keinerlei Pflege von Majoran notwendig. Sorgen Sie aber natürlich immer dafür, dass die Erde nicht komplett austrocknet.

Majoran vermehren

Majoran lässt sich gut vermehren. Lassen Sie dazu die Pflanze einfach blühen und Samen ausbilden. Diese können Sie dann im Spätherbst abnehmen und über den Winter trocken lagern. Im Frühjahr starten Sie am besten die Aussaat bereits im Feburar oder März auf der Fensterbank. Verwenden dazu einfach ein Schale mit Abzugslöchern.

Majoran überwintern: Ist Majoran doch winterhart?

Da das Küchenkraut aus wärmeren Regionen stammt, ist es leider nicht möglich, die Kulturpflanze über die kalten Monate draußen stehen zu lassen und über den Winter zu bringen. Majoran ist in seiner Ursprungsform als Echter Majoran einfach nicht winterhart. Aber auch drinnen gelingen Überwinterungversuche oft nicht.

Glücklicherweise gibt es jedoch Neuzüchtungen wie den Hybriden Origanum x majoricum – auch Winterharter Majoran genannt. Diese Pflanze ist eine Kreuzung aus dem frostsicheren Oregano und dem einjährigen Majoran. Geschmacklich tendiert sie eher zu Majoran, sodass sie eine sinnvolle, winterfeste Alternative darstellt.

Majoran ernten

Wenn Sie nicht auf die frostsichere Hybridvariante setzen, sondern die einjährige Pflanze anbauen, ist es sinnvoll, das Kraut schon früh zu konservieren. Dazu werden die frischen Blätter, Triebspitzen und Knospen vor der Majoran-Blüte im Mai geerntet, da sie dann am würzigsten sind. Das Tolle dabei: Sie können Majoran trocknen, einfrieren oder sogar in Öl einlegen. Wie Sie es machen, bleibt dabei ganz Ihren Vorlieben überlassen.

Wenn Sie Majoran trocknen wollen, gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Ihren Majoranschneiden Sie am besten frühmorgens oder abends, da dann der Gehalt an würzenden Inhaltsstoffen am größten ist.
  • Kappen Sie die ganzen Stängel dicht über dem Boden.
  • Binden Sie die Triebe anschließend mit einem Küchenband zusammen.
  • Den Bund hängen Sie luftig und ohne direkte Sonneneinstrahlung kopfüber auf.
  • Nach einigen Wochen ist der Majoran getrocknet. Sie können nun die Blätter abstreifen – das nennt man "rebeln" - und luftdicht in einer Dose bis zur Verwendung aufbewahren.
Echter Majoran (Origanum majorana) Zweig
Majoran und Oregano sind leicht zu verwechseln. Das entscheidende Erkennungsmerkmal: Majoran hat im Gegensatz zu Oregano glatte Blätter.
© Colourbox / lifemorning

Majoran-Rezepte

Das Küchenkraut hat ein süß-herbes Aroma und besitzt den typisch, intensiven Majoran-Geschmack, der so würzig ist, dass das Kraut sogar oft als Salzersatz benutzt wird. Sein herzhafter Geschmack passt gut zu Fleischgerichten, aber auch Kartoffeln und Gemüse kann das Küchenkraut herrlich aromatisieren. Generell sollten Sie das getrocknete Gewürz jedoch sparsam benutzen, da ansonsten seine Würze schnell dominieren kann. Bei deftigen Rezepten wie Majoranfleisch oder Pfälzer Majorankartoffeln darf der Geschmack des Küchenkrauts jedoch ruhig ein bisschen intensiver sein – schließlich ist er für das Gericht namensgebend.

Sollten Sie für ein Rezept mal keinen Majoran im Haus haben, ist das noch kein Problem. Thymian, aber auch klassisches Bohnenkraut sind mit ihrer Würzkraft ein guter Majoran-Ersatz. Zwar gehört Oregano (Origanum vulgare) zur gleichen Pflanzengattung wie Majoran (Origanum majorana), als Ersatz eignet er sich dennoch nicht. Anstatt dem Gericht eine bodenständige Note zugeben, würde es mit Oregano als Gewürzkraut ein zu starkes, mediterranes Flair bekommen. Nicht umsonst gilt Oregano als typisches Pizzagewürz.

Die Heilwirkung von Majoran

Majoran enthält diverse Inhaltsstoffe - von ätherischen Ölen bis zu Bitter- und Gerbstoffen - die in ihrem Zusammenspiel heilende Eigenschaften haben sollen. Das reine Kraut oder Auszüge davon werden daher gern in der Pflanzenheilkunde verwendet. Die Majoran-Wirkung gilt als verdauungsfördernd, krampflösend, appetitanregend – aber auch hustenstillend. So gibt es Majoran-Salbe, Majoran-Tee und Majoranöl für innerliche und äußerliche Anwendungen.

SCHÖNER WOHNEN-Tipp zum Majoran

Majoran eignet sich nicht nur zum Würzen oder zum Heilen. Er macht sich auch prima zum Dekorieren in einem Kranz aus Kräutern. An der Eingangstür aufgehängt, empfängt der Kranz jeden Gast mit einem angenehm aromatischen Duft.

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