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Johanniskraut

Johanniskraut
© Colourbox / Светлана Сухорукова

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Sonnengelbe Farbtupfer zaubert Johanniskraut in viele Bauern- und Apothekergärten. Aber auch in einem reinen Blumenbeet macht sich die krautige Pflanze gut. Johanniskraut ist jedoch mehr als nur eine gelbblühende Staude – sie ist vor allem eine altbewährte Heilpflanze. Besonders bei angegriffenen Nerven kann sie mit ihrer stimmungsaufhellenden Wirkung Linderung verschaffen. Für die pflanzenheilkundlich bewanderte Hildegard von Bingen galt die Pflanze daher als "Arnika der Nerven." Auch das gewonnene Johanniskrautöl (auch Rotöl genannt) mit seinem Wirkstoff Hypericin hat heilsame Eigenschaften. Es soll auf der Haut verrieben gegen Muskelschmerzen helfen. Aber Achtung: Wie immer können heilende Inhaltsstoffe auch Nebenwirkungen haben. Hypericin steigert die Sonnenempfindlichkeit der Haut. Das kann bei großen Mengen zu Hautirritationen führen.

Standort: Johanniskraut pflanzen

Als einstiges Wildkraut bevorzugt Johanniskraut magere Böden mit Sonne bis Halbschatten als Standort. Das entspricht seinen Fundstellen in der Natur an Wegrändern, auf Brachflächen, Waldlichtungen oder an Böschungen. Im heimischen Garten kommt die Pflanze mit einer Wuchshöhe um die 60 cm besonders gut in einem Staudenbeet zur Geltung, da sie es mit ihren leuchtend gelben Sternblüten optisch auflockert und Schmetterlinge anlockt.
Der Boden sollte nährstoffarm, durchlässig und pH-neutral sein. Für die Balkon- und Terrassengärtner: Johanniskraut lässt sich auch als Kübelpflanze halten, muss jedoch nach spätestens zwei Jahren umgetopft werden, da die Staude sehr tief wurzelt und sich das Wurzelwerk stark ausbreitet. Wählen Sie also von vornherein einen tiefen und breiten Topf.

Johanniskraut pflegen

Das Beste gleich vorweg: Mit Johanniskraut holen Sie sich eine anspruchslose und robuste Pflanze ins Beet. Selbst Wassermangel hält sie einige Zeit problemlos aus. Halten Sie jedoch beim Einpflanzen mindestens 40 cm Platz zu Nachbarpflanzen ein, da das Heilkraut je nach Art sehr stark wächst und den Boden bewuchern kann. Ein kräftiger Rückschnitt im Frühling bis auf 5 -10 cm über dem Boden bringt es jedoch wieder auf das gewünschte Maß. Auch müssen Sie nicht düngen: Eine Schaufel Kompost, einmal im Jahr um die Pflanze verteilt, reicht als Nährstoffgabe schon aus.

Hypericum perforatum und andere Johanniskraut-Arten

Wer von Johanniskraut spricht, meint damit oft das Echte Johanniskraut mit dem botanischen Namen Hypericum perforatum. Es gibt jedoch auch noch andere Arten: Mehrere hundert sind es weltweit, wovon einige auch bei uns gedeihen.
Vor allem das Teppich-Johanniskraut (Hypericum calycinum) findet sich immer häufiger als wintergrüner Bodendecker mit dunkelgrünen Blättern in heimischen Gärten. Zur Blütezeit im Juni begeistert der lediglich 30 cm hohe Strauch mit großen, gelben Blüten von bis zu acht Zentimetern.
Weitere beliebte Johanniskrautarten sind das Garten-Polster-Johanniskraut (Hypericum polyphyllum) oder das Sumpf-Johanniskraut (Hypericum elodes), dessen zitronengelbe Blüten das Ufer von Gartenteichen verschönert.

Wie kann ich Johanniskraut vermehren?

Obwohl Johanniskraut stark wächst und sich im Garten ausbreitet, können Sie es selbstverständlich auch selbst vermehren. Dazu gibt es verschiedene Varianten. Eine einfache Möglichkeit ist das Vermehren über Stecklinge. Entweder vor oder nach der Blütezeit schneiden Sie ca. 10 cm lange Triebe ab und stellen diese in ein Wasserglas. Sobald sie austreiben oder sich Wurzeln im Wasser bilden, können Sie die Stecklinge in den Garten pflanzen.
Eine zweite Möglichkeit ist das Teilen der Pflanze, was sich besonders bei den bodendeckenden Arten zum Beispiel dem Teppich-Johanniskraut anbietet, da es schnell ausbreitende Ausläufer (Stolonen) bildet. Mit einer Gartenschere oder einem Spaten abgetrennt, werden aus ihnen wieder eigenständige Pflanzen.
Die dritte Variante ist die Vermehrung über Samen, auch sie geht leicht von der Hand. Die Pflanze ist ein Lichtkeimer. Das heißt, die Samen werden einfach nur in die Erde angedrückt und die nächsten Wochen mäßig feucht gehalten - das reicht schon. Ab März gelingt das in einem Topf auf der Fensterbank oder bei wärmerem Wetter schon gleich als Direktsaat im Beet.

Gelbe Blütenpracht des Johanniskrauts
Nicht nur die gelbe Sternblüte darf für Öle oder Tees verwendet werden - auch Blatt und Stängel enthalten heilende Wirkstoffe.
© Colourbox / Alexmak

Johanniskraut ernten, konservieren und aufbewahren

Wer eine potenzielle Heilpflanze wie "Echtes Johanniskraut" im eigenen Garten angepflanzt hat, möchte sie sicher auch gern ernten. Auch hier erweist sich die Pflanze als unkomplitzierter Gartenbewohner. Idealer Zeitpunkt ist die Blütezeit um den Johannistag (24. Juni). Dann sind die Blüten schon geöffnet, aber noch nicht vertrocknet. Bündeln Sie das Kraut und schneiden Sie gut ein Drittel der Pflanze kurz oberhalb der verholzten Stängel ab. Zum anschließenden Trocknen hängen Sie es am besten kopfüber an einen schattigen Ort. Danach können Sie das Heilkraut ganz einfach bis zur späteren Verwendung in Papiertüten oder Stoffsäckchen lagern.

Heilen mit Johanniskraut: Welche Wirkung hat ein Tee?

Melancholische Zustände, ein angegriffenes Nervenkostüm, leichte Depressionen, aber auch Magenleiden, Unterleibskrämpfe und Schwindel – die Liste der Symptome und Erkrankungen ist lang, gegen die ein Tee aus Johanniskraut helfen soll.
Der natürliche Tee gilt als entzündungshemmend, beruhigend, schmerzlindernd und nervenverstärkend. Vor allem als Mittel gegen eine leichte Depression und depressive Verstimmungen im Winter ist der Tee beliebt, da seine Wirkstoffe das Gehirn sanft stimulieren, ohne zu ermüden. Dabei lässt sich der Tee relativ einfach herstellen, er sollte über den Tag hinweg getrunken werden.

Johanniskraut-Tee zubereiten:

  • 2 Teelöffel getrocknetes Johanniskraut
  • mit 1/4 l Wasser ansetzen und erhitzen
  • einige Minuten ziehen lassen
  • abseihen

Da bei Heilpflanzen der Gehalt an aktiven Substanzen schwanken kann, sollte für eine dauerhafte Behandlung besser auf Fertigprodukte aus der Apotheke zurückgegriffen werden. Auch ein Arztbesuch vor der Einnahme ist empfehlenswert.

Was Sie jedoch immer tun können: Erfreuen Sie sich als Gartenbesitzer einfach nur an der fröhlich-gelben Blütenpracht des Johanniskrauts – auch das hellt ungemein die Stimmung auf.

SCHÖNER WOHNEN-Tipp zu Johanniskraut

Neben Tee können Sie aus der Pflanze auch Öl für die äußerliche Anwendung gewinnen. Zur Herstellung des Öls werden die Blüten, die jungen Triebe und die Blätter mit naturbelassenem Pflanzenöl (Sonnenblume/Oliven) in ein Glasgefäß eingelegt und am besten nur mit einem Tuch abgedeckt. Danach stellen Sie das Öl-Kräuter-Gemisch für sechs Wochen an einen sonnigen Ort, denn nur in der Sonne entwickelt sich die rote Farbe. Abschließend geben Sie das krautige Öl durch ein Sieb und füllen Sie es final in eine dunkle Flasche ab. Die Tinktur ist danach für etwa ein Jahr haltbar.

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