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Ysop, Bienenkraut

Ysop (Hyssopus officinalis)
© Adobe Stock / Marina

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Ysop ist ein vielseitig einsetzbares Gewürz- und Heilkraut mit intensiven Duft- und Geschmackseigenschaften. Fleisch-, Fisch- und Kartoffelrezepte bekommen durch die Zugabe des grünen Krautes ein würziges Aroma, wobei die frischen Triebe kräftiger schmecken als die getrockneten. Ysop ist außerdem mit seinen blauen, weißen oder rosafarbigen Blüten auch dekorativ als Zierpflanze einsetzbar und sehr pflegeleicht. Am liebsten wächst das Kraut an sonnigen, steinigen Hängen, in Rabatten und im Kräutergärten. Von weitem lässt sich schon sein pikanter Geruch wahrnehmen und bei näherer Betrachtung leuchten einem die farbenfrohen Blütenköpfe entgegen, die eng zusammenstehen. Ysop ist auch unter den Namen "Bienenkraut" oder "Essigkraut" bekannt.

Bester Standort für Ysop: So sollten Sie Ysop pflanzen

Ysop macht auch im Topf auf Balkon und Terrasse eine gute Figur. Verwenden Sie bei der Pflanzung einen hohen Kübel, da das Essigkraut – wie es auch genannt wird – genauso wie alle trockenheitsliebenden Pflanzen, tief wurzelt. Besonders gut gedeiht die Staude im heimischen Beet in kleinen Trupps von drei bis zehn Pflanzen gepflanzt an einem steinigen, kalkarmen und durchlässigen Standort.

Ein Platz mit voller Sonne ist optimal. Sollte Ihr Boden zu lehmig sein, was im Winter die Winterhärte von Ysop durch zu viel gefrierende Feuchtigkeit herabsetzt, arbeiten Sie bei der Pflanzung Sand, Kies oder Lavasplit in den Boden ein. Pflanztipp: Ysop verströmt intensive Duftstoffe, die Schnecken und Raupen gar nicht gern mögen. Pflanzen Sie das Kraut deshalb als Schutz rund um Ihr Beet, um die Schädlinge abzuhalten.

Ysop Pflege: So sollten Sie das Essigkraut pflegen

Das ansehnliche Kraut zeigt sich auch ohne intensive Pflege von seiner besten Seite. Halten Sie die Erde eher trockener als zu feucht. Gelegentliches Düngen mit Kompost begünstigt außerdem die Nährstoffzufuhr. Nach einigen Jahren verkahlt der Halbstrauch, wie es oft bei verholzenden Stauden der Fall ist. Schneiden Sie für einen kompakteren Wuchs die Pflanze nach der Blütezeit im Herbst um etwa ein Drittel zurück, aber nur in die weichen Teile der Staude und nicht bis ins Holz. Im Frühjahr ist ein zurückhaltenderer Schnitt der oberen Triebspitzen möglich.

Ysop vermehren: So sollten Sie Ysop aussäen

Die Aussaat der Samen erfolgt bestenfalls im Februar oder März bei 20 Grad Celsius in Aufzuchtschalen, beispielsweise auf der Fensterbank, im geschützten Frühbeet oder Gewächshaus. Wie auch viele andere Kräuter, gehört Ysop zu den Lichtkeimern. Das bedeutet, dass die Saat nur leicht in der Erde angedrückt werden darf. Sobald die ersten Keime austreiben, sollten Sie die Setzlinge pikieren, also in einzelne Töpfchen umsetzen.
Ab Mai können die Jungpflanzen ins Freiland gesetzt und mit einem Abstand von 20 bis 30 Zentimeter in Breite und Länge gepflanzt werden. Ab Juni ist Ihr Ysop dann bereit für die Ernte und die einzeln abgezupften Blätter können verwendet werden.

Beliebte Arten und Sorten des Ysop

Ysop gibt es in vielen Varianten:

  • Blauer Ysop (Hyssopus officinalis): Klassiker und am bekanntesten - die Art ist blaublütig und kann bis zu 40 cm groß werden.
  • Weißer Ysop (Hyssopus officinalis ’Alba’): Die weißblütige ’Alba’ verströmt einen intensiven Blüten- und Blattduft. Die Sorte wächst buschig und wird ca. 40 - 60 cm breit.
  • Rosa Ysop (Hyssopus officinalis ’Roseus’): Mit einer intensiven Rosafärbung besticht diese Ysop-Sorte jeden Farbenliebhaber. Von Juli bis August blüht die ’Roseus’ und wächst dabei zwischen 20 – 60 cm in die Höhe.

Ysop als Gewürz: So kann man mit Ysop würzen

Neben der Heilwirkung kann Ysop auch wunderbar als Würzkraut verwendet werden. Geschmacklich erinnert er dabei an Rosmarin, Salbei oder Thymian mit einem kräftigeren Geschmack. Das herbschmeckende Kraut enthält viele Bitter- und Gerbstoffe. Nahezu jedes Gericht bekommt mit Zugabe von frischen Triebspitzen ein vollmundiges Aroma. Probieren Sie es auch gern mal in geringer Dosierung zu Süßspeisen, um die minzeartigen Nuancen auszukosten.

Ysop als Heilkraut: So verwenden Sie das Essigkraut als Tee

Der Name Ysop leitet sich aus dem Hebräischen ab und bedeutet übersetzt "heiliges Kraut". Schon seit dem 16. Jahrhundert wird es als Heilpflanze wegen seines Vitamin-C-Gehaltes und der ätherischen Öle gegen grippale Infekte und Magen-Darm-Erkrankungen eingesetzt. Auch bei Atemwegs- und Harnwegserkrankungen wird das Kraut gezielt zur Linderung der Beschwerden genutzt. Sobald Sie also ein Kratzen im Hals spüren oder sich Magenschmerzen bemerkbar machen, kann ein Tee mit hauseigenem Ysop helfen:

  • Setzen Sie dafür 2 Teelöffel des zerkleinerten Ysops mit 250 ml Wasser an.
  • Lassen Sie das Teegemisch anschließend kurz aufkochen und ziehen.
  • Der Sud kann dann warm oder abgekühlt getrunken werden.

Wie bei fast allen Heilkräutern ist eine Anwendung in Maßen empfohlen, da die Inhaltsstoffe des Krautes adstringierend, also zusammenziehend und zum Teil krampffördernd wirken.

SCHÖNER WOHNEN-Tipp für Ysop

Eine schöne Alternative zu den klassischen Beeteinfassungen aus Buchs und Eibe kann auch mal ein Staudengewächs sein – zumal der Ysop mehrjährig und als Halbstrauch wächst und somit durch seine verholzenden Triebe eine gute Standfestigkeit aufweist! Probieren Sie doch mal eine Gartenbeetumrandung mit diesem herrlich duftenden und insektenanlockenden Gewächs! Wichtig dabei ist, dass Sie Ihre kleine Ysophecke regelmäßig stutzen, sodass sie schön kompakt und dicht wächst. So säumen je nach Sortenwahl jedes Jahr frische Neutriebe mit blauen, rosa oder weißen Blüten Ihre Beete auf außergewöhnliche Art.

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