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Nachwuchsrundfahrt

Marco Mathis glänzt mit Edelmetall

Ravensburg / Lesedauer: 4 min

Rennrad-Talent vom KJC Ravensburg wird Dritter beiden Deutschen U-23-Meisterschaften im Zeitfahren
Veröffentlicht:04.08.2016, 12:07

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Mit dem Meckenbeurer Marco Mathis (22) ist nach Emanuel Buchmann ein zweites Rennrad-Talent aus Oberschwaben auf dem Weg nach oben. Top-Ten-Platzierungen bei Nachwuchsrundfahrten, sowie Medaillen auf der Bahn bei Deutschen und Europameisterschaften, zieren den Weg des tempofesten Allrounders. Im Juni zeigte Mathis erstmals auch bei Titelkämpfen auf der Straße sein können und ärgerte dabei den ein oder anderen Profi, welcher gerade auch bei der Tour de France im Einsatz war. On the top konnte Mathis Ende Juli noch zulegen und auf das Podium bei der UCI-Rundfahrt Dookola-Mazowsza fahren.

Genau wie Buchmann zu seinen Anfangszeiten, fährt der 22-Jährige im Radnet-Rose-Team des Bund Deutscher Radfahrer. Hier werden Straßen- und Bahnradsportler langsam an den Profiradsport herangeführt. So ist auch Mathis hier unter den Fittichen des Nationaltrainers gereift und die Tendenz geht in Richtung eines Profiteams in den kommenden Jahren. Für 2016 ist er auf jeden Fall schon einmal für die Straßenrad Weltmeisterschaften in Doha (Katar) im Oktober gesetzt. Auf dem flachen Sprinter-Kurs wird er im U-23-Rennen einen wichtigen Part als Anfahrer seines Kapitäns inne haben. Klassiker, Zeitfahren und eben als Teil des Sprinterzuges arbeiten, das sind die Dinge, welche Mathis „gut kann“, wir er selbst sagt, was er vor allem seiner Entwicklung als Bahnfahrer zu verdanken habe. Nun will er dieses können mehr und mehr auf die Straße verlagern, denn da seien die richtigen Berufsradfahrer unterwegs, so der Meckenbeurer.

Es war auch 2016 ein großes Ziel, bei den Deutschen Meisterschaft (U 23) im Einzelzeitfahren ein gutes Resultat zu erzielen. Eine spezielle Vorbereitung mit dem Zeitfahrrad kam zwar durch ein enges Rennprogramm nicht zustande, aber der Weg war dennoch klar definiert. Anfang Mai hatte eine Krankheit Mathis nochmals deutlich zurückgeworfen, aber schon beim Klassiker Rund um Köln Anfang Juni lief es wieder Rund. Die folgende Woche sollte für die Vorbereitung auf den Höhepunkt entscheidend werden. Durch gezielte Intervalle auf dem speziellen Zeitfahrrad kam der Feinschliff. Nach den Trainingseinheiten war Mathis schon klar, „da geht was“ und am Renntag selbst lief es dann fast wie von alleine.

Starker Auftritt beim Zeitfahren

Temperaturen von 30 Grad machten dem Meckenbeurer nichts aus und im Rennen habe er dann schnell seinen Tritt gefunden, so das junge Talent. Aus dem Auto heraus wurden schwierige Kurven und Zwischenzeiten durchgeben, als diese dann nach Halbzeit 1:30 Minuten vor der bis dahin gefahrenen Bestzeit lag, war Mathis noch mehr angestachelt. Er konnte sein Tempo bis zum Ziel voll durchziehen und hatte auf den 41 Kilometern erst einmal die Bestzeit gefahren. Die zwei letzten Starter, Jan Tschernoster (Radnet-Rose) und Maximilian Schachmann (Team Klein Constantina), konnten dann zwar noch an Mathis vorbei ziehen, was aber zu erwarten war. Die zwei deutschen Nachwuchssportler sind auch bei Weltmeisterschaften Kandidaten, die um Edelmetall fahren können. Dass Platz vier schon über eine Minute vom Podest und Mathis entfernt war, freute ihn da schon mehr.

Vom Erfolg getragen hatte Mathis neben dem U-23-Zeitfahren auch die Deutschen Straßenmeisterschaften der Profi-Kategorie am Wochenende darauf im Auge. Das Straßenrennen in Ostdeutschland war topfeben und spielte den Qualitäten von Mathis in die Karten. Hier war er ein wichtiger Mann im Leadout seines Kapitäns und konnte zum eigenen erstaunen auch noch auf dem zehnten Platz die Ziellinie überqueren.

Von den positiven Ergebnissen getragen ging Mathis zusammen mit der Nationalmannschaft bei der UCI-2.2-Rundfahrt Dookola-Mazowsza in Polen an den Start. Ein eher flaches Profil mit einigen Klassiker-Abschnitten sollten dem Radtalent über die vier Tage auf jeden Fall entgegenkommen. Im Prolog noch fünfter steigerte sich der Meckenbeurer Tag für Tag und holte sich vor allem bei den Bonussprints wertvolle Sekunden. Taktisch und mit etwas Matarialpech hatte die junge deutsche Auswahl vor allem auf der letzten Etappe gegenüber den Profiteams etwas das Nachsehen. Dennoch behauptete Mathis einen sensationellen dritten Platz und gewann gleichzeitig das weiße Trikot der Nachwuchswertung. Quasi eine gelungene Generalprobe für das WM-Rennen und den nächsten Höhepunkt in der noch jungen Radsport Kariere.