Fast jeder Fünfte in Deutschland leidet unter chronischen Schmerzen. Oft ist jedoch unklar, woher die Schmerzen eigentlich kommen. Welche Rolle dafür unsere eigene Erfahrungen, Erwartungen und Gefühle spielen, untersuchen Wissenschaftler zurzeit. Ihre Ergebnisse könnten auch dabei helfen, wirksamere Therapien gegen das anhaltende Leiden zu entwickeln.
Beim Schnitt in den Finger ist klar, warum wir Schmerzen empfinden. Doch bei vielen chronischen Schmerzen, beispielsweise im Rücken, sind die Ursachen weit weniger eindeutig. Häufig bleiben die Schmerzen auch dann noch, wenn der körperliche Auslöser längst behoben ist. Ebenfalls unklar ist, warum einige Menschen Schmerzreize als deutlich schlimmer empfinden als andere.
Eine mögliche Erklärung für diese Phänomene könnten subjektive Faktoren sein: Erwartungen und Emotionen, die unsere Wahrnehmung beeinflussen. Wie diese wirken und welche Ansatzpunkte es dabei für die Schmerztherapie gibt, untersuchen unter anderem Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig.
Inhalt:
- Wenn es wehtut
Schmerz ist mehr als nur das Feuern der Sensoren - Getrennte Signale
Der physikalischer Reiz und seine subjektive Komponente - Ausbrechen aus dem Teufelskreis
Mit Musik und Sport gegen die Schmerzangst - Die Wut rauslassen
Schmerz und unterdrückte Gefühle - Interview: Schaltstelle Rückenmark
Welche Rolle das Rückenmark für unsere Schmerzwahrnehmung spielt