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Tiere Wenn der Kuckuck ruft

Von Jonna Lausen | 02.06.2016, 01:10 Uhr

Er ist laut und kümmert sich nicht um seinen Nachwuchs: Aber dieser Vogel ist schlau und setzt sich durch.

„Kuckuck, Kuckuck!“ Habt ihr es auch schon gehört? Es ist Kuckuckszeit! Der Ruf dieses Vogels hebt sich ja deutlich vom Gezwitscher der anderen Vögel ab. Durch seinen außergewöhnlichen Ruf kam der Kuckuck auch zu seinem Namen.

Und deshalb kennt jeder den Kuckuck. Nun hat sich eine Kina-Leserin gefragt, wann der Kuckuck denn eigentlich ruft. Vielleicht dann, wenn er ein Ei in ein fremdes Nest gelegt hat?

Wir haben einen Experten gefragt und festgestellt, dass es noch viel mehr Interessantes über den Vogel zu entdecken gibt.

Der Biologe Ingo Ludwichowski ist Vogelexperte beim Naturschutzbund und kann die Frage schon mal mit einem klaren Nein beantworten. Denn nur das Männchen gibt den Kuckucksruf von sich. Das macht er, um das Weibchen zu umgarnen und sein Revier zu markieren. Deshalb nennt man den Kuckucksruf des Männchens auch Reviergesang. Und das passiert genau jetzt. Von April bis Juli ist Kuckuckszeit im wahrsten Sinne des Wortes.

Aber nicht jeder Kuckuck ruft „Kuckuck“. Das Weibchen gibt diesen Laut gar nicht von sich, sondern eher ein schabendes Krächzen, erklärt Ludwichowski.

Dafür hat das Weibchen eine andere wichtige Aufgabe und zwar das Verteilen der Kuckuckseier. Der Kuckuck legt seine Eier in die Nester anderer Vögel. So wird der Nachwuchs von fremden Vögeln ausgebrütet und aufgezogen. Das spart Zeit und Kraft.

„Das Brüten kostet sehr viel Energie“, erklärt der Biologe. Wenn der Kuckuck sich diesen Aufwand spart, kann er mehr Eier legen, als er aufziehen kann.

Der Kuckuck hat aber noch einen weiteren Trick. Er legt immer nur ein Ei in das fremde Nest. Meistens schlüpft der Kuckucksnachwuchs vor den anderen. Der kleine Kuckuck schubst nun alle anderen Eier aus dem Nest. Jetzt ist er sozusagen Einzelkind und die fremde Vogelmutter kümmert sich nur noch um das Kuckucksküken. Ganz schön gewieft dieser Kuckuck.