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Mario Matt gewinnt den Slalom in Val d'Isere

Mario Matt hat sich 14 Jahre nach seinem Premierentriumph am Sonntag in Val d'Isere zum ältesten Slalom-Weltcupsieger gekürt. Er setzte sich vor dem Schweden Mattias Hargin und dem Südtiroler Patrick Thaler durch.

Mario Matt gewinnt den Slalom in Val d'Isere
Mario Matt gewinnt den Slalom in Val d'Isere
Mario Matt gewinnt den Slalom in Val d'Isere
Mario Matt gewinnt den Slalom in Val d'Isere
Mario Matt gewinnt den Slalom in Val d'Isere
Mario Matt gewinnt den Slalom in Val d'Isere
Mario Matt gewinnt den Slalom in Val d'Isere
Mario Matt gewinnt den Slalom in Val d'Isere

Er feierte über zweieinhalb Jahre nach seinem bisher letzten Erfolg seinen 15. Weltcupsieg. Marcel Hirscher schaffte es nicht in die Entscheidung.

Der Weltmeister fabrizierte auf der steilen WM-Piste in Frankreich schon nach wenigen Toren eine kapitalen Steher, mit 4,06 Sekunden Rückstand auf Halbzeit-Leader Matt war Hirscher damit chancenlos auf einen Platz in den Top-30. Trotzdem wurde das erste Europa-Wochenende nach der Nordamerika-Tour ein großartiges für die ÖSV-Herren.

Denn 24 Stunden nach dem Hirscher-Sieg im Riesentorlauf sorgte "Oldboy" Matt für eine Sternstunde und den dritten Saisonsieg der Berthold-Truppe. Er löste zudem den Norweger Finn Christian Jagge als ältesten Slalom-Weltcupsieger ab. Der Jubel im Hause Matt fiel doppelt aus, weil Bruder Andreas keine hundert Kilometer entfernt und fast zeitgleich im Weltcup der Ski Crosser triumphierte.

Schon in Levi war Matts starke Form als Zweiter hinter Hirscher offensichtlich geworden. In der langen Rennpause für die Slalomspezialisten hat der Doppelweltmeister vom Arlberg nochmals zugelegt. Während in Val d'Isere viele Fahrer aus der Topgruppe bei früher Startzeit unter der schlechten Sicht litten, zog Matt souverän seine Spuren ins steile Eis. Die drei Läufer hinter dem österreichischen Halbzeit-Führenden hatten Startnummern ab 13 aufwärts, also bereits Sonne und bessere Sicht.

Matt war deshalb zunächst über sich selbst überrascht gewesen. "Ich habe mich gar nicht so gut gefühlt", erklärte er. Im Finale auf dem Kurs seines Trainers Marko Pfeifer ließ Matt dann trotz einiger "wilder Schnitzer" nichts mehr anbrennen. Die elftbeste Zeit genügte zum souveränen Sieg. Seinem 14. im Slalom, womit er zu Benjamin Raich aufschloss. Punkto Podiumsplätze hat Matt seinen Landsmann mit dem bereits 39. Slalom-Stockerplatz überflügelt.

"Jetzt bin ich schon sehr stolz, der letzte Sieg ist doch sehr lange her", freute sich Matt über seinen ersten Erfolg seit 6. März 2011 in Kranjska Gora . "Ich war zwar immer knapp dran, es hat aber knapp nie gereicht. Deshalb bin ich heute überglücklich." Am 23. Jänner 2000 hatte Matt in Kitzbühel erstmals gewonnen, danach 2001 in St. Anton und 2007 in Aare WM-Gold im Slalom geholt.

14 Jahre Weltspitze zu sein, sei keine Selbstverständlichkeit. "Das geht nur durch konsequentes Training. Ich habe mich immer fleißig auf die Saison vorbereitet", erklärte Matt. Dank gelte auch der Ski- und Schuhfirma und den Trainern. "Wir haben im Herbst immer auf gebalkten Piste trainiert, deshalb waren wir von gleich von Anfang an dabei."

Das galt auch für den Rest der ÖSV-Slalommannschaft. Bei gleich 27 Ausfällen kamen zwar nur vier in die Entscheidung, sowohl Raich (9.) als auch Wolfgang Hörl (11.) und Reinfried Herbst (12.), der sich im ersten Lauf noch von den Problemen der anderen Läufer zu sehr einschüchtern hatte lassen ("Im zweiten habe ich dann aber alles auf eine Karte gesetzt"), kamen in die Top-12.

Zum Zeitpunkt der Entscheidung war Hirscher schon auf dem Heimweg. Für den Salzburger hat sich das Wochenende dennoch gelohnt, denn Ted Ligety ("Ich mag den Ort, hasse aber den Hang") hat wie Leader Aksel Lund Svindal aus Val d'Isere eine "Doppelnull" mitgenommen.

Sein eigener erster Slalom-Nuller seit dem Weltcupfinale 2012 in Schladming - seitdem war Hirscher inklusive WM elf Mal in Folge auf das Podest gekommen - ärgerte den Salzburger dennoch sehr. "Ich bin gar nicht zurechtgekommen, bin richtig blöd gefahren. So kann's nicht gehen, das war alles andere als gut", schimpfte er mit sich selbst.

"So etwas kann, soll aber nicht passieren und ist auch ewig nimmer passiert", erklärte der Salzburger. Irgendwie sei es aber auch legitim. Dem stimmte auch Ligety zu. "Heute hat Marcel gezeigt, dass er auch nur ein Mensch ist."

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