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Silvestersause in Berlin Eine Million feiern am Brandenburger Tor

Zur Neujahrsparty am Brandenburger Tor rechneten die Behörden mit 800.000 Menschen - eine Million kamen. Damit kann sich Deutschland im internationalen Vergleich sehen lassen: Am New Yorker Times Square wurden rund eine halbe Million Menschen erwartet - trotz Terroralarmstufe "Orange".

Berlin - Die ganz Eifrigen mochten nicht länger warten: Schon Stunden vor dem Start der großen Silvesterparty in Berlin unter dem Motto "Welcome 2004" haben am Mittwoch einige Tausend Menschen die Festmeile am Brandenburger Tor besucht. Die Stände an der zwei Kilometer langen Strecke seien bereits geöffnet, sagte eine Sprecherin des Veranstalters "Silvester in Berlin" am Nachmittag. Für das Mitternachtsfeuerwerk liefen noch am Nachmittag die letzten Vorbereitungen.

Auf der rund zwei Kilometer langen Festmeile konnten sich die Menschen bei Livemusik und Hochseilakrobatik amüsieren und in Disko-Großzelten tanzen. Auf die Besucher warteten vier Bühnen mit wechselnden Show-Programmen, ein Diskotower und sieben Partyzelte sowie ein 40 Meter hohes Riesenrad. Geplant waren unter anderem Auftritte von Oli P., Mister President und den Puhdys.

Drei Videowände verbreiteten auf der Veranstaltung internationales Flair verbreiten, indem Bilder aus New York, Caracas, Rom, Sydney, London und Barcelona in die Hauptstadt übertragen wurden. Um Mitternacht gab es wieder ein großes Feuerwerk.

Bei den vielen kleinen und großen Feiern in Deutschland wurden die Menschen vermutlich wieder Raketen und Böller im Wert von etwa 100 Millionen Euro verfeuern. Vielerorts herrscht aber auch Angst vor Terror, in vielen Großstädten weltweit wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.

Die New Yorker wollen sich trotz Terroralarmstufe "Orange" ihre traditionelle Silvesterparty nicht verderben lassen: Gut eine halbe Million Menschen feierten zum 99. Mal am Times Square in das neue Jahr.

In der britischen Hauptstadt lockte ein dreiminütiges Feuerwerk am "London Eye", dem Riesenrad an der Themse, vor allem Touristen an - aber auch Sicherheitskräfte: 3000 Polizisten sollten auf den zentralen Plätzen der Stadt für eine friedliche Silvesternacht sorgen. Im brasilianischen Rio de Janeiro soll die Rekordmenge von 156 Tonnen Raketen und Böllern den Himmel über der Copacabana zwölf Minuten lang erleuchten und die Neujahrsnacht zum Tag machen.

Den Türken ist indessen nach den verheerenden Selbstmordanschlägen im November die Feierlaune vergangen. Aus Furcht vor weiterem Terror hat die Stadt Istanbul eine Neujahrsfeier mit Konzerten und Feuerwerk abgesagt. Die Athener feierten dafür umso größer - die Silvesterfeier soll das Olympische Jahr eröffnen. Vom 13. bis zum 29. August finden in Athen die Olympischen Sommerspiele statt.

Im Riesenreich Russland konnten die Menschen elf Mal auf das neue Jahr anstoßen. Während es auf dem Roten Platz in Moskau um 15 Uhr noch hell war, knallten an der fernöstlichen Beringstraße, gegenüber von Alaska, schon die Sektkorken. Danach bewegte sich der Jahreswechsel Stunde um Stunde über Magadan, Irkutsk, Nowosibirsk und Jekaterinburg auf die Hauptstadt zu. Für die Moskauer begann das neue Jahr traditionell mit dem Glockenschlag der Kremluhr, den Zehntausende auf dem Roten Platz bejubelten.

Als die Hauptstädter ihren Schampanskoje ausgetrunken hatten, stießen die Menschen in Kaliningrad, dem früheren Königsberg, als letzte in Russland auf das neue Jahr an. Zu diesem Zeitpunkt konnten dann auch die Deutschen schon mal ihre Neujahrsraketen in Stellung bringen. Es dauerte noch eine Stunde, bis in Deutschland das Jahr 2004 seinen Anfang nahm.