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Erfolg beim Radsport-Klassiker Van der Poel steigt in den Kreis der Rekordsieger der Flandern-Rundfahrt auf

Der niederländische Radfahrer Mathieu van der Poel hat souverän das Eintagesrennen in Belgien gewonnen – profitierte dabei aber auch vom verletzungsbedingten Aus seines großen Rivalen. Ein Deutscher fuhr auf das Podium.
Wurde seiner Favoritenrolle gerecht: Mathieu van der Poel

Wurde seiner Favoritenrolle gerecht: Mathieu van der Poel

Foto: Peter De Voecht / Photo News / IMAGO

Mathieu van der Poel hat zum dritten Mal die Flandern-Rundfahrt gewonnen. Der Straßenrad-Weltmeister erreichte das Ziel in Oudenaarde nach 270,8 Kilometern überlegen als Solist und siegte wie schon 2020 und 2022. Neben dem 29-Jährigen haben es erst sechs andere Fahrer geschafft, »De Ronde« dreimal zu gewinnen.

»Es ging heute nur ums Überleben. Es war durch das Wetter die härteste Ronde, die ich je gefahren bin«, sagte van der Poel. »Flandern im Weltmeistertrikot zu gewinnen – da ist ein Traum wahr gewonnen. Ich bin völlig im Eimer.«

Nach dem verletzungsbedingten Aus seines großen Rivalen Wout van Aert und dem Verzicht von Titelverteidiger Tadej Pogacar war der Niederländer als kaum zu besiegender Favorit in das in Antwerpen gestartete Rennen gegangen.

Den zweiten Platz holte sich am Ostersonntag der Italiener Luca Mozzato. Dritter wurde in der mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 44,5 Kilometern pro Stunde schnellsten Flandern-Rundfahrt der Geschichte Nils Politt. Der Deutsche hatte zwar als Vierter die Ziellinie überquert, profitierte dann jedoch von der Zurückstufung von Michael Matthews. Der Australier hatte im Sprint die Fahrlinie verlassen. Für Politt war es das beste Ergebnis in Flandern. Der Höhepunkt seiner Klassikersaison soll am kommenden Sonntag Paris-Roubaix sein.

Zuschauende bringen Fahrer zu Fall

Hunderttausende Fans standen am inoffiziellen belgischen Nationalfeiertag an den Straßen Flanderns – bisweilen zu nah an den Fahrern. Zwei Stürze wurden augenscheinlich ausgelöst, weil Fahrer mit Zuschauenden kollidierten. In einem Fall war Giro-Etappensieger Nico Denz involviert.

Auch eine Zuschauerin verletzte sich bei den Stürzen

Auch eine Zuschauerin verletzte sich bei den Stürzen

Foto: David Pintens / Belga / IMAGO

Die Kontrahenten von van der Poel hatten dem großen Favoriten vor allem Teamstärke entgegenzusetzen. Am Molenberg begannen etwa 100 Kilometer vor dem Ziel die Attacken auf den Niederländer. Vor allem Team Visma-Lease a Bike und Lidl-Trek versuchten, van der Poel zu stressen. Zunächst ohne Wirkung.

Entscheidung am Koppenberg

45 Kilometer vor dem Ziel schlug van der Poel am gefürchteten Koppenberg zurück. Das Kopfsteinpflaster war an dem bis zu 22 Prozent steilen Anstieg durch den Regen nahezu unbefahrbar geworden, nur der Niederländer sowie Matteo Jorgensen und Mads Pedersen blieben auf dem Rad. Der Rest der Verfolger musste absteigen und schieben.

Es sollte sich als entscheidende Attacke herausstellen. Van der Poel zog durch, vergrößerte seinen Vorsprung an der Mariaborrestraat bereits auf über eine halbe Minute. Die letzte Fahrt über die Doppelherausforderung Oude Kwaremont und Paterberg konnte der Cross-Weltmeister ohne Druck meistern. Bei nun sechs Teilnahmen in Flandern war van der Poel nie schlechter als Vierter.

ast/dpa