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Jumbo-Visma-Profi Kuss gewinnt Spanien-Rundfahrt So dominant war noch kein Rad-Rennstall

Primož Roglič gewinnt den Giro d’Italia, Jonas Vingegaard die Tour de France und nun triumphiert Sepp Kuss bei der Vuelta. Damit entscheiden drei Jumbo-Fahrer die drei großen Rundfahrten für sich – historisch.
Das Team von Jumbo-Visma feiert sich auf der letzten Etappe der Spanien-Rundfahrt

Das Team von Jumbo-Visma feiert sich auf der letzten Etappe der Spanien-Rundfahrt

Foto: SUSANA VERA / REUTERS

Der US-amerikanische Radprofi Sepp Kuss hat die 78. Spanien-Rundfahrt gewonnen und seinen ersten Sieg bei einer Grand-Tour gefeiert. Auf der Triumphfahrt nach Madrid geriet der größte Karriereerfolg des 29-Jährigen vom Team Jumbo-Visma erwartungsgemäß nicht mehr in Gefahr. Der Tagessieg ging an den Australier Kaden Groves, der seinen dritten Etappenerfolg bei der Vuelta feierte.

Der Sprinter aus dem Team Alpecin-Deceuninck verwies im Ziel auf der Paisaje de la Luz in Spaniens Hauptstadt Filippo Ganna aus Italien und den deutschen Bora-hansgrohe-Fahrer Nico Denz auf die Plätze zwei und drei. Sie waren zuvor in einer sechsköpfigen Spitzengruppe unterwegs gewesen, die das Feld wenige Meter vor dem Ziel einholte, aber nicht mehr überspurten konnte.

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In der Gesamtwertung festigten Kuss' Teamkollegen Jonas Vingegaard und Primoz Roglic ihre Podiumsränge. Die niederländische Equipe Jumbo-Visma schrieb durch Kuss' Erfolg am Sonntagabend Radsport-Geschichte: Nie zuvor war es einem Team gelungen, alle drei großen Landesrundfahrten in einem Kalenderjahr zu gewinnen. Roglic hatte im Mai beim Giro d'Italia, Vingegaard im Juli bei der Tour de France triumphiert.

In der Finalwoche der Rundfahrt hatten der dreifache Vuelta-Sieger aus Slowenien und Vingegaard ihren etatmäßigen Edelhelfer Kuss noch selbst attackiert und damit für Kontroversen gesorgt. Auf der letzten schweren Etappe am Samstag aber geleiteten sie ihren Teamkollegen ohne aktiv zu werden ins Ziel.

Das nur 101,5 Kilometer kurze Abschlussteilstück war am späten Sonntagnachmittag auf einer Pferderennbahn gestartet worden. Vom Hipodromo de la Zarzuela am Madrider Stadtrand aus rollten die 148 verbliebenen Fahrer in Richtung des Zentrums von Madrid. Zunächst standen die obligatorischen Foto-Termine mit den Trikotträgern um Kuss und Titelverteidiger Remco Evenepoel, der die Bergwertung gewann, sowie dem Siegerteam Jumbo-Visma und den Top Drei der Gesamtwertung auf dem Programm.

Jumbo ist auch so gut, weil die anderen zu schwach sind

Erst als das Peloton rund 50 Kilometer vor dem Ziel die Innenstadt von Madrid erreicht hatte, nahm das Tempo merklich zu. Die Attacke des Tages setzten die beiden deutschen Bora-hansgrohe-Fahrer Lennard Kämna, der am Ende Zehnter wurde, und Denz sowie der Portugiese Rui Costa. Sie waren anschließend an der Seite von Evenepoel und Ex-Zeitfahrweltmeister Ganna Teil der starken Spitzengruppe.

Ein Grund für die Stärke Jumbos ist die Schwäche der Konkurrenz. Titelverteidiger Evenepoel trat nicht in der Form des Vorjahres an, und die kletterfesten Spanier wie Juan Ayuso, Enric Mas und Mikel Landa erfüllten mal wieder nicht die Sehnsüchte ihrer Landsleute. »Wir hatten mehr Gegenwehr erwartet, aber am Ende hatten wir die drei stärksten Fahrer im Rennen«, sagte Sportchef Grischa Niermann.

jan/sid