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Umstrittener Rad-Rennstall Weltverband empfiehlt Lizenzentzug für Astana

Für den umstrittenen Rennstall Astana wird es eng: Der Rad-Weltverband UCI hat jetzt doch den Entzug der Lizenz für das unter Dopingverdacht stehende Team empfohlen. Der Verband begründet dies mit neuen Erkenntnissen.
Astana-Toursieger Nibali: Lizenzausschluss für dieses Jahr?

Astana-Toursieger Nibali: Lizenzausschluss für dieses Jahr?

Foto: Bryn Lennon/ Getty Images

Hamburg - Überraschende Kehrtwende im Fall des von Dopinggerüchten erschütterten kasachischen Rad-Rennstalls Astana: Der Weltverband UCI mit seinem britischen Präsidenten Brian Cookson an der Spitze sprach sich am Freitag dafür aus, dem Rennstall von Tour-de-France-Sieger Vicenzo Nibali die Lizenz für die WorldTour 2015 zu entziehen. Darüber soll nun die Lizenz-Kommission entscheiden.

Erst im Dezember 2014 hatte die UCI Astana nach langem Hin und Her die Lizenz für 2015 und damit die Starterlaubnis für alle großen Rundfahrten und Klassiker erteilt. Dies hatte im Radsportlager für einen Sturm der Entrüstung gesorgt, hatte doch Cookson bei seinem Amtsantritt im September 2013 eine neue Ausrichtung in der Dopingpolitik des Weltverbandes angekündigt.

Die Kehrtwende begründete die UCI mit der Auswertung eines umfangreichen Berichts des Institute of Sport Sciences of the University of Lausanne (ISSUL). Das ISSUL hatte sich intensiv mit der Anti-Doping-Kultur, den Policen sowie den Strukturen und dem Management Astanas beschäftigt.

"Nach sorgfältiger Prüfung des umfangreichen ISSUL-Reports ist die UCI der Meinung, dass zwingende Indizien vorliegen, der Lizenz-Kommission den Lizenz-Entzug für Astana zu empfehlen", hieß es in einer Mitteilung des Verbandes.

Wann die Lizenz-Kommission ihre Entscheidung trifft, steht noch nicht fest. "Die UCI wird sich zu den Vorfällen nicht mehr äußern, ehe der Entscheid der Kommission feststeht", teilte der Verband mit.

Astana, die Mannschaft des ehemaligen Telekom-Profis Alexander Winokurow, hatte zuletzt immer wieder für negative Schlagzeilen gesorgt, fünf positive Dopingtests gab es allein 2014 im Astana-Umfeld, drei davon in der Nachwuchsmannschaft.

aha/sid