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"So cool": Teamsprint-Trio rast mit Weltrekord zu Gold

Emma Hinze, Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch fahren WM-Gold ein
Emma Hinze, Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch fahren WM-Gold ein
Foto: © IMAGO/Arne Mill
03. August 2023, 22:38

Emma Hinze, Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch bleiben unbezwingbar. Die Golden Girls holen in Glasgow ihren vierten WM-Titel im Teamsprint nacheinander und stellen einen Weltrekord auf. Franziska Brauße holt Silber.

Emma Hinze riss die Siegerfaust in die Höhe, dann fiel sie den anderen deutschen Super-Sprinterinnen mit einem Jubelschrei in die Arme. Die Golden Girls haben zum Auftakt der Bahnrad-WM in Glasgow für einen Traumstart gesorgt und sind im Teamsprint mit Weltrekord zum vierten Titel nacheinander gerast. Den starken Start in das Multi-Event veredelte Franziska Brauße mit Silber in der Einerverfolgung.

Den Höhepunkt aber setzten Hinze, Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch im Teamsprint-Finale. Das Erfolgstrio bezwang am Donnerstag in der Weltrekord-Zeit von 45,848 Sekunden das starke Team aus Großbritannien (45,923 Sekunden).

"Es zum vierten Mal hintereinander zu schaffen, ist so cool. Und dann noch mit Weltrekord! Manchmal kann ich es gar nicht richtig glauben", sagte Hinze. Für Friedrich war es "Wahnsinn, was wir da auf die Bahn gelegt haben." Grabosch meinte: "Wir haben uns gegenseitig Kraft gegeben."

Nach 2020, 2021 und 2022 bleiben Hinze, Friedrich und Grabosch auch 2023 das Maß aller Dinge, ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Paris untermauerten sie eindrucksvoll ihre Vormachtstellung.

Den bisherigen Weltrekord (45,967) hatte das Team des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) im Vorjahr im französischen Saint-Quentin-en-Yvelines aufgestellt.

Auch Brauße erfolgreich bei Bahnrad-WM

Zuvor hatte Brauße in der Einerverfolgung für die erste deutsche Medaille gesorgt. Die 24-Jährige aus Metzingen musste sich im Finale der nicht-olympischen Disziplin in 3:28,803 Minuten der übermächtigen Weltrekordhalterin Chloe Dygert aus den USA (3:17,542) geschlagen geben und holte Silber.

"Ich kann lachen, aber eigentlich bin ich schon ein bisschen enttäuscht. Es ist keine Schande, gegen die Weltrekordhalterin zu verlieren", sagte Brauße: "Ich denke, ich kann mich morgen über Silber freuen. Aktuell bin ich noch ein bisschen enttäuscht."

Die Olympiasiegerin in der Mannschaftsverfolgung von Tokio verpasste damit die erfolgreiche Titelverteidigung. Im Vorjahr hatte Brauße ihren ersten WM-Titel in der Einzeldisziplin gewonnen. Schon in der Qualifikation am Vormittag hatte Brauße mehr als zwei Sekunden hinter Dygert gelegen, sich aber bereits den zweiten Platz gesichert. Im Finale hatte Brauße dann keine Chance, Ausnahmefahrerin Dygert überholte sie sogar.

Dygert war damals wegen einer Operation an ihrem linken Bein nicht dabei. Die 26-Jährige hatte 2020 nach einem Sturz bei einem Einzel-Zeitfahren auf der Straße schwere Verletzungen erlitten, aufgrund Komplikationen bei diversen Eingriffen bestritt sie auf der Bahn nur wenige Wettbewerbe. Es ist ihr viertes Gold, das erste seit der Rückkehr.

Im gut besuchten Sir Chris Hoy Velodrome entwickelte sich in der Abendsession eine ausgelassene Stimmung. Ihren Höhepunkt fand sie im Teamsprint-Finale, als die Mehrheit der Zuschauerinnen und Zuschauern die Britinnen lautstark nach vorne peitschten. Hinze, Friedrich und Grabosch hatten darauf aber die richtige Antwort.

Auch in den anderen Kurzzeit-Disziplinen gehen Hinze und Friedrich als Favoritinnen an den Start. Die nun siebenmalige Weltmeisterin Hinze und Friedrich mit acht Titeln könnten mit weiteren Erfolgen an die Rekordmarke von Kristina Vogel (elf WM-Titel) heranrücken.

Am Freitag stehen erneut die Bahn-Wettbewerbe im Mittelpunkt. Im Zeitfahren über 500 m der Frauen hat Hinze als Europameisterin ein persönliches Startrecht, ob sie es wahrnimmt, wird kurzfristig entschieden. Zudem steht das Teamsprint-Finale der Männer mit dem deutschen Trio um Maximilian Dörnbach an.

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