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Olympia 2018: Erstes Gold für Deutschland! Dahlmeier gewinnt Biathlon-Sprint

Der Gold-Durchbruch! Laura Dahlmeier setzt sich im Biathlon-Sprint durch.

Der Gold-Durchbruch! Laura Dahlmeier setzt sich im Biathlon-Sprint durch.

Hat die Frau Nerven. Da erfüllt sich Laura Dahlmeier ihren Kindheitstraum, gewinnt die ersehnte Olympiamedaille und die ist auch noch aus Gold. Gold im Sprintrennen. Der Traumstart fürs deutsche Olympiateam. Sie wird bewundert und bejubelt, der Bundestrainer verdrückt Tränen. Und was sagt die Heldin? „Das war sicher ein gutes Rennen.“

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Ein gutes Rennen? Später wird sie sich korrigieren und von einem perfekten Rennen sprechen. Als eine von nur drei Läuferinnen bleibt Dahlmeier ohne Fehler, ein Kunststück. Denn erstens ist es eisig kalt (minus 7 Grad, gefült viel kälter). Und zweitens, für Biathleten noch schlimmer, bläst böiger Wind. Alle vier deutschen Starterinnen schießen gut – aber nicht so gut wie der Star des Teams. Bundestrainer Gerald Hönig erklärt warum: „Sie hat sich getraut, auf die Windverhältnisse konsequent zu reagieren. Der vierte Schuss stehend war ganz hart erarbeitet. Sie drückt eben nicht ab, wenn das Zielbild nicht passt. Das ist Laura, sie kann Treffer schießen auch bei schwierigen Bedingungen.“ Tatsächlich lässt sich Dahlmeier im Stehendanschlag nicht aus der Ruhe bringen, zielt eine gefühlte Ewigkeit, Hönig und ihre Fans sterben tausend Tode. Dahlmeier hat im Stehendanschlag die 76. Schießzeit (von 87 Starterinnen) – aber sie trifft. „Es war schon schwierig. Ich war nicht übervorsichtig, aber trotzdem mit Bedacht. Das Schießen war heute der Schlüssel“, sagt sie.

Starke Teamleistung

Dann die letzte Runde Vollgas, im Ziel jubelt sie. „Ich habe voll gefightet, bis zum letzten Meter. Ich habe gedacht, wenn ich Glück habe, dann wird es eine Medaille. Darauf habe ich schon gehofft.“ Der Jubel? „Man darf auch mal stolz sein, wenn man alles gegeben und null Fehler geschossen hat an so einem Tag. Da war ich für mich zufrieden.“ Dann kommt er endlich, der Satz des Tages: „Das war für mich das perfekte Rennen. Dass das mit einer Goldmedaille belohnt wird, ist umso schöner.“ Als das Gold perfekt ist, muss Bundestrainer Gerald Hönig Tränen verdrücken. „Das war Plan Gold. Der ist gottseidank für sie aufgegangen.“ Zugleich lobt er das Mannschaftsergebnis, das sich wirklich sehen lassen kann: Vanessa Hinz wird starke Fünfte, Franziska Hildebrand 14. und Denise Herrmann 21.

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Auf den Moment des großen Triumphes ist Laura Dahlmeier übrigens bestens vorbereitet. „Ich habe schon als Kind im Kinderzimmer geübt, wie es ist, auf dem Podium zu stehen. Ich habe auf dem Stockbett gestanden und gejubelt. Ich weiß nicht, wie alt ich war. Aber ich habe als Kind die Medaillenvergabe schon mal durchgespielt.

Was ist für Dahlmeier jetzt noch möglich?

Wie wird, wie soll das hier weitergehen? Maximal fünf Rennen stehen für sie noch an. Bundestrainer Gerald Hönig auf die Frage, ob er seiner Musterschülerin hier sechs Goldmedaillen zutraut: „Das hören sie von mir nicht.“ Laura Dahlmeier winkt ab: „Heute ist heute. Und heute bin ich wahnsinnig glücklich und stolz, dass es geklappt hat. Weil ich so wahnsinnig lange auf diesen Moment hingefiebert und hingearbeitet habe. Ich habe mir noch keine großen Gedanken gemacht und will mir auch keine machen.“

Keine Ahnung hat sie auch, wie dieser erfüllte Kindheitstraum, diese ersehnte Goldmedaille, würdig gefeiert werden sollte. „Ich habe noch nie Olympiagold gewonnen, ich weiß nicht, was danach passiert. Ich habe nur bis zur Ziellinie geplant.“ Dieser Plan ist voll aufgegangen.

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