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Nach Plagiatsvorwürfen Autovermieter Sixt nimmt Annalena Baerbock aufs Korn

Sixt ist bekannt für zeitkritische und provokante Werbung 
Sixt ist bekannt für zeitkritische und provokante Werbung 
© Twitter / Sixt Deutschland
Die Plagiatsvorwürfe gegen Annalena Baerbock bestimmen seit Wochen den politischen Diskurs. Nun hat der Autovermieter Sixt reagiert und nimmt in seiner neuesten Werbung die Kanzlerkandidatin aufs Korn. 

Der Autovermieter Sixt ist berüchtigt für seine zeitkritische und provokante Werbung. Die Hausagentur Jung von Matt ist seit Jahren bekannt dafür, aktuelle politische Geschehnisse aufzugreifen und auf ihren Werbeplakaten zu thematisieren. Zu den Lieblingsopfern von Sixt gehören in den meisten Fällen die Politiker selbst.

Kurz vor der Bundestagswahl 2013 traf es SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, der zuvor das Cover des "Süddeutsche Zeitung Magazins" mit einem Stinkefinger zierte. Sixt warb mit einer Fotomontage der vulgären Geste und Deutschland lachte. Auch Angela Merkel blieb nicht verschont, die schon immer wegen ihrer Frisur aufgezogen wurde – wie auch von Sixt. Nun trifft es die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, die sich in den letzten zwei Wochen mehr zu Plagiatsvorwürfen äußern muss, statt zu ihrer Politik. 

Plagiatsvorwürfe belasten Baerbock

Baerbocks Buch war vor rund zweieinhalb Wochen auf dem Markt erschienen. Darin führt sie politische Konzepte ihrer Partei aus und verbindet sie mit persönlichen Erfahrungen. Plagiatsjäger wollen mindestens 29 Stellen identifiziert haben, die Annalena Baerbock abgeschrieben haben soll. Darüber macht sich jetzt auch Sixt lustig. 

"Sie verwenden ungern Eigenes?", fragt der Autovermieter auf seinem jüngsten Werbeplakat und verspricht: "Mehr Spaß am Leihen", wenn man sich die Sixt-App auf sein Smartphone lädt. Dazu abgebildet ist das Gesicht der Kanzlerkandidatin, die guckt, als wäre sie gerade bei einer Missetat erwischt worden. 

Kommentare auf Social Media sind gespalten 

Sixt teilt seine Werbung auch in den sozialen Netzwerken, doch die User sind gespalten. "Und Tschüss Sixt Ein Lacher mehr – aber auch ein Kunden weniger! Aber Hauptsache Reichweite erzeugt. Gut, dass es Alternativen zu Sixt gibt", schreibt ein erboster User unter das Posting. Andere Nutzerinnen bezeichnen das Unternehmen gar als "populistische Flachpfeifen" und sehen es "auf amerikanischem Trump Niveau."

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Es gibt aber auch welche, die Sixt verteidigen und für mehr Humor plädieren. Sie kontern etwa mit einer älteren Werbung, die mit den Worten "Wenn man zum Lachen in den Keller geht" einen verdrießlichen Alexander Gauland zeigt. "Eure Marketing-Abteilung sucht seinesgleichen. Richtig geil immer", schreibt ein weiterer User. 

Baerbocks Buch bekommt Quellenverzeichnis 

In der "Süddeutschen Zeitung" hat Annalena Baerbock Fehler eingeräumt: "Rückblickend wäre es sicherlich besser gewesen, wenn ich doch mit einem Quellenverzeichnis gearbeitet hätte", sagt sie. Sie habe bewusst auf öffentlich zugängliche Quellen zurückgegriffen, gerade wenn es um Fakten gehe. Baerbock und ihr Verlag ziehen nun die Konsequenzen und wollen künftige Auflagen des Buchs mit Quellenangaben versehen.

Quellen:  "Horizont", "Tagesschau", Twitter

yak

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