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Biathlon-Weltcup Hauswald sprintet zum Sieg

Sabine Hauswald hat beim Biathlon Weltcup in Oberhof die deutsche Sieglos-Serie beendet. Hauswald sicherte sich den Sieg im Sprint. Kati Wilhelm wurde vierte. Magdalena Neuner musste den Start kurzfristig absagen.

Haupttreffer für Simone Hauswald, Platz vier für Kati Wilhelm beim besten Saisonergebnis für die deutschen Skijägerinnen. Das Duo hat auch bei böigem Wind und Nebelschwaden in Oberhof den Durchblick behalten, am Freitag beim Weltcupsprint über 7,5 Kilometer seine besten Saison-Ergebnisse eingefahren und das verletzungsbedingte Fehlen der sechsmaligen Weltmeisterin Magdalena Neuner vergessen gemacht. Beim vierten Tagessieg ihrer Laufbahn verfehlte die 30 Jahre alte Sportsoldatin von der Schwäbischen Alb nur eine der zehn Scheiben und hatte im Ziel 8,7 Sekunden Vorsprung vor der schwedischen Weltcup-Spitzenreiterin Helena Jonsson, die ebenfalls eine Strafrunde drehen musste.

Als Tagesdritte vor 18 500 begeisterten Zuschauern schaffte die Norwegerin Ann Kristin Flatland (+17,5 Sekunden) das beste Ergebnis ihrer Karriere. Kati Wilhelm (Zella-Mehlis) schoss zweimal daneben und lag 41,5 Sekunden zurück. Tina Bachmann (Altenberg) wurde 14., während die anderen deutschen Starterinnen Nieten in der Windlotterie zogen.

Simone Hauswald aus Gosheim hatte sich bereits beim Anschießen die meiste Zeit der deutschen Starterinnen genommen. "Heute muss man sich jeden Treffer hart erarbeiten. Deshalb habe ich viel probiert", sagte sie vor dem Start. Das Rezept ging voll auf. "Ich hatte vom ersten Meter an ein gutes Gefühl und mich auch durchs Wetter nicht beirren lassen. Das hat sich gelohnt. Einen Weltcup in Deutschland zu gewinnen, ist immer etwas ganz Besonderes", jubelte die WM-Zweite im Sprint vom Vorjahr.

"Den Sieg hat sich ’Simmi’ durch ihre akribische Vorbereitung verdient", lobte Bundestrainer Uwe Müssiggang und sagte zum ersten Saisonsieg seiner Skijägerinnen: "Ich wusste trotz der in den vergangenen Wochen manchmal nervenden Nachfragen immer, dass die Mädels auch in diesem Jahr gewinnen können".

Pech hatte die in Oberhof lebende Andrea Henkel. Erst zum zweiten Mal in ihren zwölf Weltcupjahren verfehlte sie wie beim Weltcupfinale 2007 in Führung liegend beim Stehendschießen alle fünf Scheiben und fiel auf Rang 38 zurück. "Ich kann es mir nicht erklären. So etwas passiert halt. Die Schüsse lagen alle knapp daneben. Die Bedingungen waren kompliziert, aber beherrschbar, wie man bei anderen gesehen hat", stellte Henkel fest. "Das Rennen muss ich abhaken und hoffe, dass mir so etwas in diesem Jahr nicht mehr passiert".

Unmittelbar vor Rennbeginn hatte die sechsmalige Weltmeisterin Magdalena Neuner zurückgezogen. Die Wallgauerin war beim Warmlaufen ohne Ski ausgerutscht und hatte sich eine Blockade im Bereich der Lendenwirbel zugezogen. "Das schmerzt wie ein Hexenschuss. Beim Anschießen konnte ’Lena’ das Gewehr nicht richtig halten", erklärte Müssiggang. Neuner wurde sofort von Mannschaftsarzt Bernd Wolfarth behandelt. Ob sie am Sonntag beim Massenstart wieder antreten kann, scheint sehr fraglich.

Von Uwe Jentzsch/DPA DPA
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