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Biathlon-WM in Hochfilzen Laura Dahlmeier schreibt WM-Geschichte - Gold für Simon Schempp

Laura Dahlmeier hat im Massenstart ihre fünfte Goldmedaille gewonnen, insgesamt hat sie in allen sechs Disziplinen eine Medaille gewonnen. Alle wichtigen Infos und Hintergründe zu den Titelkämpfen in Hochfilzen im Überblick.

Vom 8. bis zum 19. Februar findet im österreichischen Hochfilzen die Biathlon-WM 2017 statt. Die an der Grenze zwischen Tirol und Salzburg gelegene Gemeinde ist nach 1978 und 2005 bereits zum dritten Mal Austragungsort der Titelkämpfe der besten Skijäger und Skijägerinnen, die sich in insgesamt elf Wettbewerben an neun Wettkampftagen messen. 

Der stern informiert Sie nachfolgend über alle wichtigen Infos und Hintergründe zum wichtigsten Saisonevent im Biathlon:

  • Aktuelle Nachrichten rund um die Biathlon-WM
  • Die Biathlon-WM 2017 im TV und Internet
  • Zeitplan: Alle WM-Entscheidungen samt Startzeit und Titelverteidiger
  • Ständig aktualisierter Medaillenspiegel
  • Die deutschen Starterinnen und Starter im Kurzporträt
  • Die internationalen Topstars der Biathlon-WM
  • Von A bis Z: die wichtigsten Biathlon-Schlagwörter

+++ Aktuelle Nachrichten rund um die Biathlon-WM in Hochfilzen +++

+++ Simon Schempp wird Weltmeister im Massenstart +++

Simon Schempp hat bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in Hochfilzen den Massenstart gewonnen und damit seine langersehnte erste WM-Einzelmedaille geholt. Der Uhinger setzte sich am Sonntag zum Abschluss der Titelkämpfe in Tirol in einem packenden Rennen vor dem Norweger Johannes Thingnes Bö und dem Österreicher Simon Eder durch.

Damit feierte der 28-Jährige nach zuvor acht Staffel-WM-Medaillen den größten Erfolg seiner Karriere. Schempp ist der erste deutsche Massenstart-Weltmeister seit Michael Greis 2007. Nach 15 Kilometern hatte er neun Sekunden Vorsprung auf Bö und 10,1 Sekunden auf Eder. Damit haben die Schützlinge von Bundestrainer Mark Kirchner nach Sprint-Gold von Benedikt Doll zwei WM-Titel abgeräumt. Doll wurde Neunter, direkt gefolgt von Arnd Peiffer. Erik Lesser kam als 21. ins Ziel.

Fünfte Goldmedaille - Dahlmeier läuft in die Geschichtsbücher

Laura Dahlmeier hat bei der Biathlon-WM in Hochfilzen ihre fünfte Goldmedaille gewonnen und damit Sportgeschichte geschrieben. Die 23-Jährige setzte sich am Sonntag zum Abschluss der Weltmeisterschaften in Tirol auch im Massenstart durch und holte damit als erste im Biathlon-Sport überhaupt bei einer WM fünf Titel. "Ein Traum ist wahr geworden. Ich hätte nie gedacht, dass das möglich ist", sagte sie.

Zudem schaffte Dahlmeier es als erst dritte Biathletin, bei einem Championat in allen sechs WM-Rennen jeweils eine Medaille zu gewinnen. Die nun siebenmalige Weltmeisterin gewann Gold in der Verfolgung, im Einzel, Massenstart, der Damen- und Mixed-Staffel sowie Silber im Sprint. Sie ist zudem die erste im Biathlon überhaupt, die elf WM-Medaillen in Serie schaffte.

Am Sonntag verwies sie die Amerikanerin Susan Dunklee und die Finnin Kaisa Mäkäräinen auf die Plätze zwei und drei. Damit ist Dahlmeier auch die erfolgreichste Deutsche bei einer WM. Rekord-Weltmeisterin Magdalena Neuner holte 2011 in Chanty-Mansijsk dreimal Gold und zweimal Silber.

Dahlmeier sorgte im Alleingang dafür, dass die Schützlinge von Bundestrainer Gerald Hönig mit fünfmal Gold und einmal Silber das beste Ergebnis seit Östersund 2008 (4 Gold, 1 Silber) einfuhren.

Laura Dahlmeier erleidet erneut Schwächeanfall

Nach ihrem Lauf zum Staffel-Gold hat Laura Dahlmeier bei der Biathlon-WM erneut einen Schwächeanfall erlitten. Schon nach dem Zieleinlauf in Hochfilzen war die Schlussläuferin völlig entkräftet liegen geblieben, ehe ihre Teamkolleginnen Vanessa Hinz, Maren Hammerschmidt und Franziska Hildebrand sie auf die Schultern nahmen und ihren Staffel-Titel sowie Dahlmeiers viertes WM-Gold in Tirol feierten. "Es ist gigantisch, aber ich möchte herausheben, dass wir ein ganz tolles Team sind", sagte Dahlmeier kurz danach in der ARD.

Doch schon bei der Flower-Zeremonie kurz darauf sah Dahlmeier blass aus und lächelte angestrengt. Unmittelbar vor der anschließenden Pressekonferenz musste sie dann die Beine hoch legen, ehe sie vom Podium weggeführt wurde. Bereits am Mittwoch hatte Dahlmeier nach ihrem WM-Titel im Einzel einen Schwächeanfall erlitten. Dahlmeier hat mit ihrer vierten Goldmedaille bei den Titelkämpfen in Hochfilzen einen Rekord aufgestellt. Sie ist die erste Biathletin, die zehn WM-Medaillen nacheinander gewann.

Laura Dahlmeier holt mit der Staffel ihr viertes WM-Gold

Die deutsche Damen-Staffel hat bei der Biathlon-WM in Hochfilzen den Titel gewonnen. Laura Dahlmeier holte sich als Schlussläuferin bereits ihr viertes WM-Gold und setzte sich über die 4x6-Kilometer zusammen mit Vanessa Hinz, Maren Hammerschmidt und Franziska Hildebrand vor der Ukraine und Frankreich durch. Dahlmeier ist damit die erste Biathletin, die zehn WM-Medaillen hintereinander gewann.

Dahlmeier und Co. als Topfavoritinnen ins Staffel-Rennen

Mit dreimal Gold und einmal Silber ist Laura Dahlmeier schon jetzt der Star der Biathlon-Titelkämpfe in Hochfilzen. An diesem Freitag soll mit der Staffel das nächste Edelmetall her - und damit auch ein Rekord. Denn schafft es das deutsche Quartett am Ende aufs Podium, würde Dahlmeier als erste Skijägerin das Kunsstück gelingen, zehn WM-Medaillen in Serie zu gewinnen. Bei der Weltmeisterschaft in Oslo 2016 hatte die 23-Jährige bereits fünf Medaillen geholt.

Dafür ist die bislang so famos auftretende deutsche Schlussläuferin jedoch auf die Mithilfe ihrer Teamkolleginnen (14.45 Uhr/ARD und Eurosport) angewiesen. Entsprechend gab Damen-Bundestrainer Gerald Hönig die Marschrichtung für Vanessa Hinz, Maren Hammerschmidt und Franziska Hildebrand vor: "Der Auftrag für die Drei ist, möglichst vorne dabei zu sein. So dass die Laura berechtigte Chancen hat, um den Sieg mitzulaufen." Für Dahlmeier wäre die dritte Staffel-Medaille der Karriere die Krönung der bislang so beeindruckenden Titelkämpfe.

"Sie hat Qualitäten, die für die Schlussläuferin extrem wichtig sind. Sie ist eine Bank am Schießstand. Vor allem auch im letzten Anschlag, wenn es um die Wurst geht", beschreibt Hönig seine Topläuferin. "Ich glaube, momentan gibt es wenige, die eine Schlussrunde mit ihr mitlaufen können."

Lowell Bailey gewinnt überraschend die 20 Kilometer - Lesser nur Vierter

Erik Lesser hat bei der Biathlon-Weltmeisterschaft die Medaille knapp verpasst. Beim überraschenden Titelgewinn des Amerikaners Lowell Bailey vor dem Tschechen Ondrej Moravec über die 20 Kilometer wurde Lesser am Donnerstag undankbarer Vierter. Der Franzose Martin Fourcade holte sich Bronze. Weiter auf eine Medaille warten muss Simon Schempp. Der Schwabe schaffte es genau wie Sprint-Weltmeister Benedikt Doll und Ex-Champion Arnd Peiffer nicht in die Top Ten. Letzter deutscher Einzel-Weltmeister bleibt damit Sven Fischer, der 1999 vor Ricco Groß gewann.

Nach Zusammenbruch: Dahlmeier gibt Entwarnung

Nach ihrem Gold-Sieg über 15 Kilometer kam Laura Dahlmeier zu spät zur Siegerehrung. Die 23-Jährige hatte einen Schwächeanfall erlitten. Grund zur Sorge gebe es aber nicht: "Jetzt ist es okay", sagte sie später und erklärte, dass sie Probleme mit dem Blutdruck gehabt hätte. Ursache der gesundheitlichen Probleme seien die Wetterbedingungen während des Rennens gewesen. Während des Wettkampfes war es plus elf Grad Celsius warm. Laut Dahlmeier fast so warm wie im Sommer, ihr Körper habe ihr signalisiert, dass er eine Pause bräuchte. 

+++ Ein aktuelles Porträt über Laura Dahlmeier lesen Sie hier +++

Unterdessen bekam die frischgebackene Weltmeisterin Lob von prominenter Stelle. Biathlon-Legende Magdalena Neuner sagte laut "T-Online": Es ist einfach großartig, was die Laura macht." Vor allem die Coolness des deutschen Shooting-Stars scheint die zwölfmalige Weltmeisterin sehr zu beeindrucken.

Dahlmeier gewinnt WM-Gold im Biathlon-Klassiker

Laura Dahlmeier hat bei den Biathlon-Weltmeisterschaften ihr drittes Gold und damit bereits ihre vierte WM-Medaille in Hochfilzen gewonnen. Die 23-Jährige setzte sich am Mittwoch im Einzel über 15 Kilometer mit nur einem Fehlschuss vor der Tschechin Gabriela Koukalova und Alexia Runggaldier aus Italien durch. "Ich bin total k.o. Es ist superanstrengend gewesen", sagte Dahlmeier nach dem Zieleinlauf.

Damit hat die Partenkirchnerin saisonübergreifend in neun WM-Rennen in Serie Edelmetall geholt und den Rekord der Norwegerin Tora Berger eingestellt. Dahlmeier ist die vierte deutsche Weltmeisterin im Biathlon-Klassiker nach Petra Behle (1989, 1991 und 1993), Andrea Henkel (2005) und Kati Wilhelm (2009). "Es ist mir ganz gut gelungen, mit einer gewissen Lockerheit an den Start zu gehen", sagte Dahlmeier der ARD.

Dahlmeier: "Habe in jedem Rennen eine Chance"

Zweimal Gold, einmal Silber: Die bisherige Ausbeute Laura Dahlmeiers bei den Titelkämpfen in Hochfilzen kann sich wahrlich sehen lassen. Auf die 23-Jährige selbst hat der erfolgreiche WM-Auftakt vor allem eine entspannende Wirkung, wie sie am Montag bei einem Medientermin erklärte. "Die drei Medaillen, das ist phänomenal und gigantisch. Alles, was jetzt noch kommt, ist volle Zugabe", so Dahlmeier, die sich für die kommenden Aufgaben im Einzelrennen (Mittwoch), der Staffel (Freitag) und dem abschließenden Massenstart (Sonntag) gut gerüstet sieht. "Wenn ich mein Potenzial abrufe, habe ich in jedem Rennen eine Chance", sagte die Weltcup-Spitzenreiterin zuversichtlich.

Vor allem in der Staffel will sie den Titel holen. Nach den zwei souveränen Saisonsiegen in den bisherigen Rennen ist Deutschland der Top-Favorit. "Da haben wir uns einiges vorgenommen. Man kämpft nicht allein, sondern zusammen. Wenn man gemeinsam auf dem Podium feiern kann, ist es ein besonders schönes Gefühl", sagte Dahlmeier.

Norwegens Svendsen nach Kollaps wieder fit

Der viermalige Olympiasieger Emil Hegle Svendsen hat seinen Kollaps nach dem Biathlon-Sprint überstanden und will im Einzel am Donnerstag wieder starten. "Ich bin wieder bereit", sagte der 31-Jährige dem norwegischen Fernsehsender "NRK". Svendsen war beim Sprint-Sieg von Benedikt Doll am Samstag im Zielraum kollabiert und musste medizinisch versorgt werden. Den Start am Sonntag in der Verfolgung hatte der zwölfmalige Weltmeister aus Norwegen ausgelassen, um sich für die zweite WM-Woche zu schonen.

"Diese Erfahrung war erschreckend, und es war ein bisschen peinlich, dass ich im Krankenwagen war, als die anderen ihre Medaillen feierten", sagte Svendsen. Nach Informationen von Mannschaftsarzt Petter Sörensen soll Svendsens Blutdruck als Folge von Ermüdung und der hohen Lufttemperaturen abgesackt sein. Svendsen trainierte schon wieder, weitere Untersuchungen ergaben keine Befunde.

Fourcade im Alleingang zum Gold in der Verfolgung

Erstmals hat das deutsche Biathlon-Team bei den Weltmeisterschaften in Hochfilzen keine Medaille gewonnen. Einen Tag nach dem überraschenden Sprint-Sieg von Benedikt Doll gingen die Skijäger am Sonntag in der Männer-Verfolgung leer aus. Beim Titelgewinn des Franzosen Martin Fourcade vor Johannes Thingnes Bö und dem bereits 43 Jahre alten Rekordweltmeister Ole Einar Björndalen (beide Norwegen) war Simon Schempp als Zehnter der beste DSV-Skijäger. Über die 12,5 Kilometer belegte Doll Rang elf. Arnd Peiffer kam auf Rang 19, Erik Lesser auf Platz 28. Die Männer konnten mit insgesamt 14 Fehlern am Schießstand nicht überzeugen. 

Dahlmeier verteidigt WM-Titel in Verfolgung

Laura Dahlmeier hat bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in Hochfilzen ihren Titel in der Verfolgung erfolgreich verteidigt. Die 23-Jährige sicherte sich damit nach Gold in der Mixed-Staffel und Sprint-Silber die dritte Medaille im dritten Rennen. Bei ihrem insgesamt vierten WM-Titel gewann sie am Sonntag vor der Weißrussin Darja Domratschewa und Sprint-Siegerin Gabriela Koukalova aus Tschechien.

Benedikt Doll wird Biathlon-Weltmeister 

Benedikt Doll hat bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Hochfilzen die Goldmedaille im Sprint gewonnen. Der Schwarzwälder setzte sich am Samstag über die zehn Kilometer mit knappem Vorsprung vor dem Norweger Johannes Thingnes Bö durch.

Jedes WM-Rennen live im TV und Internet zu sehen

Biathlon-Fans dürfen sich in den kommenden anderthalb Wochen auf eine gewohnt umfangreiche Berichterstattung freuen. Überträgt das ZDF die ersten Wettkampftage (9. bis 12. Februar), übernimmt ab dem 15. Februar die ARD das Kommando. Beide Sender bieten neben dem normalen TV-Signal auch Livestreams auf ihren Homepages www.zdfsport.de beziehungsweise www.sportschau.de an. Daneben überträgt auch Eurosport von der Weltmeisterschaft der Internationalen Biathlon Union (IBU) sowohl im TV wie auch im Livestream.

+++ Die genauen Übertragungszeiten können Sie dem nachfolgenden WM-Zeitplan entnehmen +++

Alle Entscheidungen der Biathlon-WM 2017 

Mittwoch, 8. Februar:

  • Eröffnungsfeier der Biathlon-WM (Beginn: 19.30 Uhr)

Donnerstag, 9. Februar:

  • Mixed-Staffel (Start: 14.45 Uhr; ab 14.05 Uhr im ZDF und auf Eurosport)
  • Titelverteidiger: Frankreich
  • Ergebnisse 2017:
    • Gold: Deutschland
    • Silber: Frankreich
    • Bronze: Russland

+++ Hier geht es zum Rennbericht der Mixed-Staffel-Entscheidung +++

Freitag, 10. Februar:

  • Damen: 7,5 km Sprint (Start: 14.45 Uhr; ab 14.25 Uhr im ZDF und auf Eurosport)
  • Titelverteidigerin: Tiril Eckhoff (Norwegen)
  • Ergebnisse 2017:
    • Gold: Gabriela Koukalova (Tschechien)
    • Silber: Laura Dahlmeier
    • Bronze: Anais Chevalier (Frankreich)

+++ Hier geht es zum Rennbericht der Sprint-Entscheidung +++

Samstag, 11. Februar:

  • Herren: 10 km Sprint (Start: 14.45 Uhr; ab 14.30 Uhr im ZDF und auf Eurosport)
  • Titelverteidiger: Martin Fourcade (Frankreich)
  • Ergebnisse 2017:
    • Gold: Benedikt Doll
    • Silber: Johannes Thingnes Bö (Norwegen)
    • Bronze: Martin Fourcade (Frankreich)

+++ Hier geht es zum Bericht der Sprint-Entscheidung der Männer+++

Sonntag, 12. Februar:

  • Damen: 10 km Verfolgung (Start: 10.30 Uhr; ab 10.15 Uhr im ZDF und auf Eurosport)
  • Titelverteidigerin: Laura Dahlmeier (Deutschland)
  • Ergebnisse 2017:
    • Gold: Laura Dahlmeier
    • Silber: Darja Domratschewa (Weißrussland)
    • Bronze: Gabriela Koukolova (Tschechien)

+++ Hier geht es zum Rennbericht zur Entscheidung in der Verfolgung +++

  • Herren: 12,5 km Verfolgung (Start: 14.45 Uhr; ab 14.30 Uhr im ZDF und auf Eurosport)
  • Titelverteidiger: Martin Fourcade (Frankreich)
  • Ergebnisse 2017:
    • Gold: Martin Fourcade (Frankreich)
    • Silber: Johannes Thingnes Bö (Norwegen)
    • Bronze: Ole Einar Björndalen (Norwegen)

+++ Das Verfolgungsrennen der Männer im Rennbericht +++

Mittwoch, 15. Februar:

  • Damen: 15 km (Start: 14.30 Uhr; ab ca. 14.15 in der ARD und auf Eurosport)
  • Titelverteidigerin: Marie Dorin-Habert (Frankreich)
  • Ergebnisse 2017:
    • Gold: Laura Dahlmeier
    • Silber: Gabriela Koukalova (Tschechien)
    • Bronze: Alexia Runggaldier (Italien)

Donnerstag, 16. Februar:

  • Herren: 20 km (Start: 14.30 Uhr; ab ca. 14.15 Uhr in der ARD und auf Eurosport)
  • Titelverteidiger: Martin Fourcade (Frankreich)
  • Ergebnisse 2017:
    • Gold: Lowell Bailey (USA)
    • Silber: Ondrej Moravec (Tschechien)
    • Bronze: Martin Fourcade (Frankreich)

Freitag, 17. Februar:

  • Damen-Staffel: 4 x 6 km (Start: 14.45 Uhr, ab ca. 14.10 Uhr in der ARD und auf Eurosport)
  • Titelverteidiger: Norwegen
  • Ergebnisse 2017:
    • Gold: Deutschland
    • Silber: Ukraine
    • Bronze: Frankreich

Samstag, 18. Februar:

  • Herren-Staffel: 4 x 7,5 km (14.45 Uhr; ab ca. 14.30 Uhr in der ARD und auf Eurosport)
  • Titelverteidiger: Norwegen
  • Ergebnisse 2017:
    • Gold:
    • Silber:
    • Bronze:

Sonntag, 19. Februar:

  • Damen: 12,5 km Massenstart (Start: 11.30 Uhr; ab ca. 11.15 Uhr in der ARD und auf Eurosport)
  • Titelverteidigerin: Marie Dorin-Habert (Frankreich)
  • Ergebnisse 2017:
    • Gold:
    • Silber:
    • Bronze:
  • Herren: 15 km Massenstart (Start: 14.45 Uhr; ab ca. 14.30 Uhr in der ARD und auf Eurosport)
  • Titelverteidiger: Johannes Thingnes Bö (Norwegen)
  • Ergebnisse 2017:
    • Gold:
    • silber:
    • Bronze:
  • Schlussfeier der Biathlon-WM

Medaillenspiegel der Biathlon-WM in Hochfilzen*

PlatzNationGoldSilberBronze
1Deutschland51-
2Tschechien121
3Frankreich124
4USA1--
5Norwegen-21
6Weißrussl.-1-

Ukraine-1-
8Russland--1

* nach 7/11 Entscheidungen

Laura Dahlmeier und Co. im Kurzporträt

Die deutschen Biathleten wollen in diesem Jahr erneut nicht nur Nebendarsteller sein, sondern selbst zu den Hauptakteuren gehören. Vor allem Laura Dahlmeier, die nach starken Saisonleistungen als Weltcup-Gesamtführende mit entsprechendem Selbstvertrauen nach Hochfilzen kommt, dürfte dem Deutschen Skiverband (DSV) einige Medaillen einfahren. Ob es wie 2016 bei der Weltmeisterschaft von Oslo wieder zu fünf WM-Medaillen (einmal Gold, einmal Silber, dreimal Bronze) reichen wird, muss sich zeigen. Sie selbst gab sich im Vorfeld zumindest "heiß" auf die WM. "Ich möchte natürlich voll angreifen und versuche auf Sieg zu laufen", sagte die unter Experten als Favoritin gehandelte 23-Jährige.  

Laura Dahlmeier (23 Jahre):

Sie ist die neue Nummer eins im deutschen Biathlon. Die dreimalige Junioren-Weltmeisterin kam bei der WM 2013 über Nacht ins Rampenlicht, als sie ohne Weltcupstart für die Staffel nominiert wurde. Blieb ohne Schießfehler und ist seitdem im A-Kader. Trägt derzeit als erste Deutsche seit Rekord-Weltmeisterin Magdalena Neuner 2012 das Gelbe Trikot. Kommt als Weltcup-Gesamtführende zur WM. In diesem Winter holte sie schon vier Siege und insgesamt fünf weitere Podestplätze. 2016 mit WM-Gold in der Verfolgung und insgesamt fünf Medaillen in fünf Rennen der Star im deutschen Team. Ist ein absoluter Outdoor-Freak, liebt Bergtouren und Klettern. Sie war schon auf dem Elbrus, dem Matterhorn und in diesem Mai vier Wochen in Nepal, wo sie zwei Sechstausender bestieg. Will mal in den Himalaja. In jedem Rennen eine Goldanwärterin.

Hobby: Bergsteigen, Klettern, Mountainbiken

Maren Hammerschmidt (27 Jahre):

Maren Hammerschmidt hatte den Ruf des ewigen Talents. Nach WM-Gold bei den Junioren 2010 ging es nicht vorwärts, auch aufgrund von Krankheiten und Verletzungen. Während ihre Zwillingsschwester Janin deshalb aufgab, biss sich Maren Hammerschmidt durch. In Hochfilzen lief sie im Dezember 2015 mit zwei zweiten Weltcup-Plätzen ins Rampenlicht. In dieser Saison hatte sie Startprobleme, doch im neuen Jahr läuft es viel besser. Sie trainiert in Ruhpolding und wohnt dort in einer WG mit Vanessa Hinz, ist Zolloberwachtmeisterin. Sie engagiert sich aktiv im Tierschutz - zog mit ihrer Freundin, der Langläuferin Denise Herrmann, Straßenkatzen auf. War mit ihrer Schwester nach der Saison in Rumänien und half in einem Tierheim. Hochfilzen gehört zu ihren Lieblingsstrecken. Top- Ten-Plätze sind drin.

Hobby: Motorrad fahren, Shoppen, Kochen und Backen, Tierschutz 

Franziska Hildebrand (29 Jahre):

Als Älteste quasi die "Mutter der Kompanie". Nach ihrer tollen Vorsaison mit ihren ersten beiden Weltcupsiegen kam sie diese Saison noch nicht auf das Podest. Bisher sechs Top-Ten-Plätze. Wechselte vor der Saison die Ski-Marke, trainiert oft abseits des Teams individuell. Die Formkurve zeigt aber nach oben, auch wenn sich beim Schießen zuletzt Flüchtigkeitsfehler einschlichen. Dennoch will sie am Ort ihres ersten Weltcupsieges endlich ihre erste Einzelmedaille. Hat eine eineiige Zwillingsschwester. Studiert nebenbei Wirtschaftspsychologie. Hildebrand ist Sportsoldatin im Dienstgrad eines Hauptfeldwebels. An einem perfekten Tag immer gut für eine Einzelmedaille, für die Staffel gesetzt und dort Gold-Favoritin.

Hobby: Lesen, Internet

Vanessa Hinz (24 Jahre):

Die Spätstarterin war bis zum Winter 2011/2012 noch Langläuferin, dann probierte sie es bei den Skijägern. Gleich in ihrem ersten Biathlon-Winter holte sie bei der Junioren-WM Staffel-Gold. Ihre bisher beste Weltcupplatzierungen waren zwei vierte Plätze, einer in der Verfolgung und einer im Massenstart. In ihrer Wackel-Disziplin Schießen ist sie immer besser geworden. Dennoch schwankten ihre Leistungen auch in diesem Winter, gingen zuletzt aber deutlich nach oben. Lebt in Ruhpolding mit Maren Hammerschmidt in einer WG, ist Zolloberwachtmeisterin. Wenn alles passt, kann sie in die Top Ten laufen. Für eine Einzelmedaille wird es schwer. In der Staffel dürfte sie dabei sein.

Hobby: Sport, Lesen, Shoppen, Reisen

Nadine Horchler (30 Jahre):

Die "Steh-Auf-Frau" im deutschen Team, durchlebte eine wechselvolle Karriere. 2010 startete sie nicht mal im zweitklassigen IBU-Cup. Mit 23 stand Horchler am Scheideweg, aber sie machte weiter. Jobbte einen Sommer in einer Pizzeria, wurde in der Zeit mit Material von Rekord-Weltmeisterin Magdalena Neuner unterstützt und setzte sich eine Frist von einem Jahr. Sie wurde belohnt, schaffte den Sprung sogar ins Weltcup-Team. Aber richtig etablieren konnte sie sich nicht, zuletzt lief sie weitestgehend im IBU-Cup. Doch in Antholz siegte sie sensationell im Massenstart, es war ihr erster Weltcupsieg und ihr erstes Podest in der A-Liga. 

Hobby: Bergtouren, Wellness

Die deutschen Biathlon-Männer um Simon Schempp

Bei den deutschen Männern ruhen die Hoffnungen vor allem auf Simon Schempp, der in Hochfilzen allzu gern in die Phalanx des Franzosen Martin Fourcade (gewann zehn der bisher 15 Weltcup-Rennen in dieser Saison) einbrechen und sich erstmals einen Einzeltitel sichern würde. Dafür jedoch, so der 28-Jährige, müsse er einen "perfekten Tag erwischen", weil der Franzose noch mal "einen Tick besser ist als im Vorjahr".

Simon Schempp (28 Jahre):

Der elfmalige Weltcupsieger wollte in diesem Jahr im Gesamtweltcup richtig angreifen. Doch er hatte zunächst wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und kam nur langsam in Schwung. Doch rechtzeitig zur WM zeigt seine Formkurve nach oben, er siegte in Oberhof im Massenstart vor Erik Lesser. Will endlich die ersten WM-Einzelmedaille seiner Karriere holen. Ein kompletter Weltklasse-Biathlet. Der große James-Bond-Fan machte auf den Malediven seinen Tauchschein. Er liebt Spätzle mit Soße und Fleisch, ist Fan des FC Bayern München. Bevor er zum Biathlon kam, fuhr er Ski alpin, spielte Handball und war bei der Leichtathletik. Bis zur 11. Klasse war er in der Schule ein "fauler Hund", schaffte dann aber das Abi mit 2,0. Ist mit Kollegin Franziska Preuß liiert. 

Hobby: Kino, Motorradfahren, Tauchen

Benedikt Doll (26 Jahre):

Für Doll ist es die dritte Weltmeisterschaft. Bisher verhinderten seine Probleme im Stehendschießen konstant gute Platzierungen, als Vierter und Sechster bisher nur zweimal in den Top Ten. Der 1,7-Abiturient kämpft bis zum Umfallen, kann seine Leistungen sehr reflektiert einordnen und ist einer der schnellsten Läufer. Wird deshalb im Kollegen-Kreis auch als "Rennsemmel" bezeichnet. Kommt er fehlerfrei durch, ist er ein Medaillenkandidat. Der Hobby-Koch hat einen eigenen Blog, wo er vielfältige Rezepte vorstellt. Sein Lieblingsgericht nach einem Erfolg ist Rehrücken mit Spätzle, Rotkohl und Maronen. Mit Video- und Fotokamera ermöglicht er den Fans Einblicke ins Teamleben. Sein Opa war Jäger, sein Ur-Ur-Großvater Prof. Franz Kohlhepp sogar einer der Mitbegründer des Deutschen Skiverbandes. 

Hobby: Kochen, Fotografieren, Webdesign

Florian Graf (28 Jahre):

Der Eppenschlager holte zwar in diesem Winter als erster die WM-Norm. Danach konnte er im Weltcup aber nicht mehr überzeugen. Lief zuletzt meist im IBU-Cup, konnte sich die letzten Jahre nicht im A-Team durchsetzen und fehlte bei den Großereignissen. Musste die EM in Polen krankheitsbedingt ausfallen lassen. Ist Ersatzmann, wird wohl nur im Ernstfall zum Einsatz kommen. 

Hobby: Mountainbike, Saxophon, Motorrad

Erik Lesser (28 Jahre):

Der Verfolgungs-Weltmeister und Olympia-Zweite im Einzel sorgte hinter Simon Schempp beim packenden Massenstart in Oberhof für den ersten Weltcup-Doppelsieg seit zehn Jahren. Im Endspurt kochte er sogar den großen Martin Fourcade ab. Sechster im Gesamtweltcup, erreichte bisher sechs Top-Ten-Ergebnisse. Will Staffel-Gold holen, in den Einzelrennen rechnet er sich aber erstmal nichts Großes aus. Lebt mit Freundin Nadine und Dalmatinerhündin Jess in Oberhof. Der Fan des FC Erzgebirge Aue ist auch Ehrenmitglied des Fußball-Zweitligisten und saß bei einem Spiel auch schon auf der Bank. Bei einem Sieg jubelt er mit überkreuzten Armen - das steht für die gekreuzten Hämmer der Bergleute im Erzgebirge und ist eine Hommage an Aue. Bei Höhepunkten ist er oft zum richtigen Zeitpunkt top fit.

Hobby: Spielekonsole, Fußball, Lesen

Arnd Peiffer (29 Jahre):

Der eloquente Harzer wurde 2011 überraschend Sprint-Weltmeister. Seitdem gelang ihm aber kein weiterer großer Einzelerfolg. Aber er hat die Hoffnung auf einen neuen Coup nie aufgegeben. Veränderte in dieser Saison einiges. Peiffer wohnt nicht mehr wie die letzten Jahre in Oberhof, es ist nur noch ein Trainingsort von vielen. Zudem trainierte er öfter individuell ohne das Team - aber fast nie länger als eine Woche. Im Gesamtweltcup starker Vierter, stand zweimal auf dem Podest. Sein Lieblingsrennen ist der Sprint, da holte er sechs seiner sieben Weltcup-Siege. Der Kuchen-Liebhaber würde gerne mal mit Kanzlerin Angela Merkel Abendessen. Der Wirtschaftsingenieur-Student ist bei der Bundespolizei angestellt. Eine Einzelmedaille wäre keine Überraschung.

Hobby: Lesen, Kino

Internationale Stars der Titelkämpfe von Hochfilzen

Martin Fourcade:

Der 28-jährige Franzose ist für Legende Ole Einar Björndalen der beste Skijäger, den es je gab. Der "Meister aller Klassen" holte als erster Biathlet zum fünften Mal in Serie den Gesamtweltcup, sein sechster Coup ist Formsache. Der zweifache Olympiasieger von Sotschi gewann in Oslo viermal Gold. Will nun in allen fünf Einzelrennen Gold holen. Er wäre der Erste, dem der "Golden Slam" gelingen würde. Bisher zehnmal Weltmeister. Liefert oft die Laufbestzeiten ab, am Schießstand abgezockt wie kaum ein anderer. Holte schon zehn Saisonsiege, stand in 15 Rennen insgesamt 13 Mal auf dem Podest. Seine einjährige Tochter Manon ist sein großer Schatz.

Ole Einar Björndalen:

Der 43-jährige Norweger läuft seine sage und schreibe 26. Weltcup-Saison. Der Rekord-Weltmeister und Olympiasieger holte bei seiner Heim-WM in Oslo unglaubliche vier Medaillen. Der 20-malige Weltmeister will bis zu den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang weitermachen. Neue Kraft gibt ihm seine Tochter Xenia. Seine Frau, Weißrusslands Star Darja Domratschewa, hatte sie Anfang Oktober zur Welt gebracht. Medaillen sind wieder drin.

Emil Hegle Svendsen:

"SuperSvendsen" nennt sich der 31-jährige Norweger. Und er will endlich Martin Fourcade vom Thron stoßen: "Ich werde nicht eher aufhören, bis ich wieder der Beste der Welt bin." Und dabei soll ihm einer helfen: Fourcades Meistermacher Siegfried Mazet, nun Trainer der Norweger. Svendsen hat sich mit seiner Langzeitfreundin Samantha Skogrand, einer bekannten Fernsehmoderatorin, verlobt. Stand in diesem Winter dreimal auf dem Podest, sein letzter Einzelsieg datiert vom 20. Dezember 2014. Da gewann er in Pokljuka die Verfolgung.

Johannes Thingnes Bö:

Der Rotschopf und jüngere Bruder von Tarjei Bö vermasselte Martin Fourcade bei der WM in Oslo den "Golden Slam", als er ihn im abschließenden Massenstart bezwang und Weltmeister wurde. Norwegen stand Kopf und "Feierbiest" Bö ließ es krachen. In diesem Winter auch wegen Krankheiten noch nicht konstant, gewann aber bei der WM-Generalprobe in Antholz den Massenstart. Selbstbewusst war er schon vorher: "Ich will als Erster in allen sechs Rennen eine Medaille holen." Nur Landsfrau Tora Berger holte bisher bei einer WM in allen sechs Rennen Edelmetall. Svendsen und Fourcade haben fünf geholt. 

Anton Schipulin:

Der Russe ist Zweiter im Gesamtweltcup, holte einen Saisonsieg und stand insgesamt sechsmal auf dem Podest. Der 29-Jährige Staffel-Olympiasieger von Sotschi hat noch keinen WM-Einzeltitel. Bei der letzten WM in Olso als Mitfavorit ohne Medaillenchance, war danach zutiefst enttäuscht. Beteuert angesichts des russischen Dopingskandals seine Unschuld. Geht gerne in den sibirischen Wäldern jagen, die für die Slowakei startende Olympiasiegerin Anastasiya Kuzmina ist seine Schwester. 

Gabriela Koukalova:

Als Gabi Soukalova holte sie in der Vorsaison den Gesamtweltcup. Heißt nach der Hochzeit mit dem tschechischen Badmintonspieler Petr Koukal nun Koukalova. Die beiden sind in Tschechien das, was David und Victoria Beckham in England sind. In ihrer Heimat ist nur Eishockey-Legende Jaromír Jágr bekannter als sie. Die Hobby-Sängerin ging als Mitfavoritin in Oslo leer aus, deshalb will sie endlich ihre erste WM-Einzelmedaille einfahren. Gewann bisher vier Saisonrennen.

Kaisa Mäkäräinen:

Zwei Siege hat die 34-jährige Finnin in diesem Winter bisher auf der Habenseite, es war ein Doppelsieg in Ruhpolding. Zaubert regelmäßig die Laufbesten in die Loipe. Holte 2011 mit Gold in der Verfolgung ihren bisher einzigen WM-Titel. Im Vorjahr gab es in Oslo Bronze im Massenstart. Die zweimalige Weltcup-Gesamtsiegerin ist derzeit Dritte in der Gesamtwertung. 

Marie Dorin-Habert:

Die Französin krönte sich im März 2015 nur gut fünf Monate nach der Geburt ihrer Tochter Adele zur Doppel-Weltmeisterin. In Oslo toppte sie mit dreimal WM-Gold das Ergebnis noch. Die 30-Jährige musste sich im Gesamtweltcup als Zweite Gabriela Koukalova nur um 46 Punkte geschlagen geben, derzeit ist sie Vierte. In diesem Jahr holte sie bisher zwei Siege und stand weitere zwei Male auf dem Podest.

Darja Domratschewa:

Sorgte für das Comeback des Winters. Im Januar kam die 30-jährige Weißrussin zurück, nachdem sie im Oktober nach der Hochzeit mit Biathlon-Legende Ole Einar Bjorndalen die gemeinsame Tochter Xenia zur Welt brachte. Die dreimalige Olympiasiegerin musste wegen Pfeifferschen Drüsenfiebers die komplette letzte Saison auslassen, dann wurde sie schwanger. Bisher lief sie auf die Plätze 37, 34, 13 und 27. Kommt aber immer besser in Form. Ihr österreichischer Trainer traut ihr eine Medaille zu.

Das ABC des Biathlon-Sports

A - wie Anschießen: Eine Stunde vor dem Wettkampf testen die Athleten die Bedingungen am Schießstand und stellen ihre Waffe ein. Diese Grundeinstellung wird während des Rennens je nach Trefferbild und verändertem Wind durch das Drehen am Diopter angepasst.

B - wie Björndalen: Die Biathlon-Ikone. Der Norweger ist mit 43 Jahren immer noch Weltspitze. Der Ehemann von Weißrusslands Star Darja Domratschewa hat acht Olympiasiege, 20 WM-Titel und 94 Weltcupsiege auf dem Konto. Der "Kannibale" holte bei der WM in Olso im Vorjahr Staffel-Gold sowie zweimal Silber und einmal Bronze. 

C - wie Crossfire: Eher selten und dabei peinlich für den Schützen. Selbst Stars wie Magdalena Neuner, Uschi Disl oder Darja Domratschewa haben schon auf die falschen Scheiben geschossen. Die Treffer zählen nicht, es müssen Strafrunden gelaufen werden.

D - wie Doping: Derzeit erschüttert der russische Dopingskandal die Biathlon-Szene. Bei Olympia 2014 in Sotschi sollen Proben von Russen manipuliert und ausgetauscht worden sein. Deswegen fordern die Athleten härtere Strafen gegen Dopingsünder und Verbände.

E - wie Entfernung: Exakt 50 Meter sind die fünf Scheiben entfernt. Der Scheibendurchmesser beträgt beim Liegendschießen 4,5 Zentimeter, stehend sind es 11,5 Zentimeter. 

F - wie Fourcade: Martin Fourcade ist der beste Biathlet der letzten Jahre. Der Franzose gewann als erster fünfmal in Serie den Gesamtweltcup, der sechste Titel ist wohl Formsache. Der zweifache Olympiasieger gewann in Oslo viermal WM-Gold. Insgesamt hat er bisher zehn WM-Titel. 

G - wie Gesichtspflaster: Bei eisigen Temperaturen kleben sich die Athleten bunte Pflaster, so genanntes Kinesio-Tape, ins Gesicht. Damit schützen die Skijäger empfindliche Stellen wie Nase oder Wangen vor Erfrierungen.

H - wie Hochfilzen: Zum dritten Mal nach 1978 und 2005 findet im Tiroler Pillerseetal die WM statt. Das 1000 Meter hoch gelegene Langlauf- und Biathlonzentrum wurde für rund 20 Millionen Euro modernisiert: Es gab neue Tribünen, neue Team- und Servicegebäude, eine hochmoderne Indoor-Schießanlage und verlängerte Rollerstrecken. 

I - wie IBU: Die Internationale Biathlon-Union ist der Weltverband mit Sitz in Salzburg. Präsident seit 1992 ist der Norweger Anders Besseberg, Generalsekretärin die deutsche Juristin Nicole Resch. Derzeit gibt es 56 nationale Verbände, davon mit Irland und Kenia zwei sogenannte provisorische Mitgliedsverbände. 

J - wie Jachymov: In dem Ort in der ehemaligen Tschechoslowakei fanden 1981 die ersten internationalen Wettkämpfe für Biathletinnen statt. Erst elf Jahre später wurde Damen-Biathlon olympisch.

K - wie Kaliber: Seit 1978 wird mit Kleinkaliberwaffen (5,6 mm) ohne Ladeautomatik geschossen. Das Waffengewicht liegt zwischen 3,5 und 6 Kilogramm. Jeder Sportler hat ein auf ihn und seine Körpermaße abgestimmtes Gewehr. Manche Athleten geben ihren Waffen sogar Namen.

L - wie Lizenz: Um auf internationaler Bühne Wettkämpfe durchführen zu können, müssen Stadien eine A- oder B-Lizenz des Weltverbandes IBU vorweisen. Für die Ausrichtung eines Weltcups oder einer Weltmeisterschaft benötigt man die A-Lizenz. 

M - wie Mixed-Staffel: Frauen und Männer kämpfen zusammen in einer Staffel um Medaillen. Seit 2014 in Sotschi gibt es für das gemischte Quartett auch Olympia-Medaillen. Seit 2015 ist auch die Single-Mixed-Staffel mit einer Frau und einem Mann im Weltcup-Programm.

N - wie Nähmaschine: Das Zittern der Beine fürchten die Biathleten beim Stehendschießen. Passiert bei großer Erschöpfung oder wenn sie zu lange warten und der Puls unter eine bestimmte Frequenz fällt. Die Folge: mehr Fehler. 

O - wie Ohrstöpsel: Erik Lesser stört der teils ohrenbetäubende Lärm von den Tribünen. Deshalb nutzt er wie einige andere Ohrstöpsel, um sich besser konzentrieren zu können. 

P - wie Pulsschlag: Beim Laufen erreichen die Athleten einen Puls von bis zu 180 Schlägen pro Minute. Am Schießstand beruhigen sie ihn innerhalb von Sekunden, schießen bei rund 150 bis 160 Schlägen. Ein zu niedriger Puls ist schlecht, da er sich auf das Gewehr überträgt und das Zielen so schwerer wird. 

Q - wie Quartett: Vier Athleten kämpfen in der Staffel um die Podestplätze. Seit 2005 gibt es auch WM-Medaillen in der Mixed-Staffel aus zwei Frauen und zwei Männern. Bei der letzten WM in Oslo holten sowohl die deutschen Herren Silber und die Damen Bronze. Im Mixed reichte es zu Silber.

R - wie Ringkorn: Sitzt am vorderen Ende des Gewehrlaufes und bildet zusammen mit dem Diopter das Visier der Schützen. Bei schlechter Sicht kann ein Nebelkorn mit einer größeren Öffnung eingesetzt werden. Dadurch fällt mehr Licht ein und die Sicht ist besser. 

S - wie Strafrunde: Diese wollen die Biathleten unbedingt vermeiden. Sie ist 150 Meter lang und muss außer im Einzel (Strafminute) pro Fehler einmal gelaufen werden. Dafür brauchen die Athleten rund 23 Sekunden. In den Staffeln kann man mit drei Nachladern pro Schießen Fehler kompensieren. Reicht das nicht: Strafrunde.

T - wie Temperatur: Laut Wettkampfregel 6.6.1 dürfen Rennen nicht gestartet werden, wenn die am kältesten Teil der Anlage 1,5 Meter über dem Boden gemessene Lufttemperatur unter minus 20 Grad liegt. 

U - wie Unterstützungsriemen: Wird beim Liegendschießen benötigt. Am Riemen ist ein kleiner Haken, der in die Waffe eingehakt wird. Das Gewehr wird so stabilisiert. Löst sich beim Aufstehen automatisch.

V - wie Verfolger: Auch Jagdrennen genannt. Der Sprint-Sieger geht als Erster in die Loipe. 10 bzw. 12,5 Kilometer (Frauen/Männer) mit viermal Schießen sind zu absolvieren. Der Erste im Ziel gewinnt.

W - wie Wachstruck: Ein LKW für die Skitechniker. Seit 2012 hat auch die deutsche Mannschaft diese mobile Skiwerkstatt, 400 PS stark. Vorreiter waren die Norweger, nur finanzstarke Nationen können sich das leisten. Die anderen haben nach wie vor kleine Wachskabinen.

X - wie Xianying Liu: Eine von drei Chinesinnen, die bisher eine WM-Medaille gewonnen hat. Sie holte 2005 in Hochfilzen Silber hinter Uschi Disl in der Verfolgung. 

Y - wie Yu Shumei: Ist die erfolgreichste Biathletin Chinas. Holte bei der WM 2000 in Oslo Silber im Einzel, gewann 2001 beim Weltcup am Homenkollen den Massenstart. 

Z - wie Zusatzmunition: Auch Nachlader genannt. Gibt es nur bei den Staffeln. Jeder Staffelläufer hat maximal drei Extra-Patronen pro Schießeinlage. Bei weiteren Fehlschüssen geht's ab in die Strafrunde.

mod mit DPA
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