Anzeige

Biathlon in Pyeongchang Laura Dahlmeier nach Sprint-Sieg auf Kurs Gesamtweltcup

Laura Dahlmeier in der Mitte: Das Sprint-Podium beim Biathlon-Weltcup in Pyeongchang
Auch beim Biathlon-Weltcup in Pyeonchang das Maß der Dinge: Laura Dahlmeier (M.) freut sich neben der Zweitplatzierten Tiril Eckhoff (l.) und der Französin Anais Chevalier über den Sieg
© Lee Jin-man/AP
Anderthalb Wochen nach ihren historischen WM-Siegen gewinnt Laura Dahlmeier bei der Olympia-Generalprobe in Südkorea den Sprint. Die derzeit beste Biathletin der Welt ist damit auf bestem Wege, auch den Gesamtweltcup zu holen.

Laura Dahlmeier macht auch in Pyeonchang da weiter, wo sie bei der Biathlon-WM in Hochfilzen mit aufhörte: die Konkurrenz in Grund und Boden laufen. Nachdem sich die 23-Jährige am Donnerstag den Sieg im Sprintrennen der Olympia-Generalprobe in Südkorea sicherte, steuert die Patenkirchenerin nun auch zielsicher auf den Triumph im Gesamtweltcup hin. Mit ihrem bereits achten Saisonerfolg baute sie im Kampf um das Gelbe Trikot jedenfalls ihre Führung vor Titelverteidigerin Gabriela Koukalova auf 86 Punkte aus. "Das freut mich, dass es für mich im Gesamtweltcup jetzt ganz gut aussieht. Man muss immer konzentriert bleiben, nur so kann man am Ende ganz oben stehen. Das ist mir heute sehr gut gelungen", sagte die erste Fünffach-Weltmeisterin der Biathlon-Historie der ARD.

Anderthalb Wochen nach fünfmal WM-Gold und einmal Silber zeigte Dahlmeier bei ihrem 15. Weltcupsieg keinen Kräfteverschleiß. Bei schwierigen Streckenbedingungen blieb sie ohne Fehlschuss und verwies die ebenfalls fehlerfreien Tiril Eckhoff aus Norwegen (+ 8,4 Sekunden) und Anais Chevalier aus Frankreich (+ 41,6 Sekunden) auf die Plätze. "Ich versuche, dass ich voll fokussiert bin bei den Rennen und alles gebe", sagte die passionierte Bergsteigerin, die nun als Gejagte in die Verfolgung am Samstag geht. 

Laura Dahlmeier seit sieben Rennen immer auf dem Podest

Für Dahlmeier war es der vierte Erfolg in Serie, sie stand damit in den letzten sieben Rennen immer auf dem Podium, insgesamt schon 13 Mal in dieser Saison. Auch der anstrengende zehnstündige Flug, die späten Startzeiten und die Zeitverschiebung konnten sie nicht aufhalten. "Es ist wahnsinnig beeindruckend, ihre Erfolgsgeschichte geht weiter. Ich kann nur den Hut ziehen", sagte Bundestrainer Gerald Hönig.

Bei schwierigen Bedingungen mit schlecht präparierten Loipen hatte sich Dahlmeier anders als die Mitfavoritinnen Gabriela Koukalova (61) aus Tschechien und Kaisa Mäkäräinen (70) aus Finnland mit Nummer 18 für eine frühe Startgruppe entschieden. So lag Dahlmeier nach ihrer erneuten Glanzleistung schon entkräftet im Ziel, als Koukalova noch am Start stand.

"Für mich hat es sich angefühlt wie eine bessere Clubmeisterschaft. Die Strecke war nicht einfach, es war super wellig, teilweise sehr dreckig. Ich denke, ich hatte mit der ersten Startgruppe Glück. Da waren noch bessere Bedingungen", resümierte Dahlmeier, bei der es kurz vor dem Start noch mal hektisch wurde. Denn sie hatte nicht die richtigen Stöcke dabei. Teamarzt Klaus-Jürgen Marquardt reichte sie ihr noch rechtzeitig, und so ging Dahlmeier pünktlich ins Rennen. 

Biathlon-Männer ohne Weltmeister Schempp im Sprint

Am Schießstand zeigte Dahlmeier mit null Fehlern ihre beeindruckende Nervenstärke, und in der anspruchsvollen Loipe legte sie die Laufbestzeit hin. Sprint-Weltmeisterin Koukalova verlor als 21. im Kampf um das Gelbe Trikot ordentlich Punkte auf Dahlmeier.

Staffel-Weltmeisterin Franziska Hildebrand (1 Fehler/+ 1:04,6 Sekunden) wurde Siebte. "Nach den Problemen bei der WM und den hier schwierigen Streckenbedingungen bin ich zufrieden, dass ich so gut durchgekommen bin", sagte sie. Die wieder ins A-Team gerückte Denise Herrmann wurde nach zwei Strafrunden 25. (+ 1:49,7 Minuten), Maren Hammerschmidt musste sich mit Rang 28 begnügen (3/+ 1:53,1), Nadine Horchler (2/+ 2:32,2) lief auf Platz 49.

Ohne den erkrankten Massenstart-Weltmeister Simon Schempp greifen am Freitag (11.00 Uhr/ARD und Eurosport) mit Sprint-Weltmeister Benedikt Doll, Erik Lesser, Arnd Peiffer, Florian Graf und Roman Rees fünf deutsche Männer im Sprint an. 

Stern Logo

Snowboarder gerät in Lawine - und filmt den Horror mit der Helmkamera

01:26 min
mod DPA
VG-Wort Pixel