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Wintersport Morgenstern siegt in Bischofshofen, Schlierenzauer gewinnt Tournee

Massiver Schneefall hat das Abschlussspringen der Vierschanzentournee fast verhindert. Erst der Motorsägen-Einsatz des Tournee-Direktors machte zumindest einen regulären Durchgang möglich, ehe zur Freude von Tagessieger Thomas Morgenstern und Gesamtsieger Gregor Schlierenzauer abgebrochen wurde.

Der Wettergott war den Athleten beim Abschlussspringen der Vierschanzentournee in Bischofshofen nicht sonderlich hold. Wegen beständigen Schneefalls und drehender Winde musste zunächst der bereits am Vortag abgesagte Qualifikationsdurchgang erneut abgebrochen werden, dann verhinderte der neugefallene Schnee in der Anlaufspur den Start des Wettbewerbs.

Eine komplette Absage drohte. Erst nachdem Tourneedirektor Walter Hofer höchstselbst auf Knien mit Streusalz und einer Kettensäge der Spur zu Leibe gerückt war, konnte das Springen doch noch gestartet werden. Der zweite Durchgang wurde allerdings nach längerer Unterbrechung letztlich doch noch gestrichen.

So durfte sich Thomas Morgenstern nach seinen 135 Metern aus dem ersten Sprung über den Tagessieg freuen. Mit der gleichen Weite, aber schlechteren Haltungsnoten landete Andres Bardal (Norwegen) auf Platz zwei vor dem Dritten Gregor Schlierenzauer (Österreich), der auch die Gesamtwertung für sich entschied.

Schlierenzauer holt den Tournee-Sieg

Landsmann Andreas Kofler hatte die Entscheidung um den Tournee-Gewinn durch seinen Sieg in Innsbruck zwar noch einmal spannend gemacht und auf ein enges Finale hoffen lassen. "Die Tournee ist immer erst in Bischofshofen aus", hatte er laut kurier.at erklärt. Doch da kam das Aus dann doch schneller als gedacht.

Schlierenzauer hatte im ersten Durchgang 131 Meter vorgelegt und sich damit auf Rang drei geschoben. Kofler riskierte viel, erwischte aber leichten Rückenwind, kam etwas ins Trudeln und landete bereits nach 122 Metern – viel zu wenig, um den Konkurrenten im Gesamtklassement noch abzufangen.

Freund bester Deutscher

Als bester Deutscher beendete Severin Freund die 60. Auflage der Traditionsveranstaltung auf Platz sieben. Freund war im ersten Sprung nur auf eine Weite von 120,5 Meter gekommen und hatte damit alle Chancen auf eine Verbesserung im Gesamtklassement vergeben. Beim zweiten, später allerdings nicht gewerteten Versuch landete die deutsche Nummer eins dann immerhin bei 133 Metern.

"Der erste Sprung war leider daneben. Immerhin konnte ich es im zweiten Durchgang ein bisschen revidieren, so dass ich mit einem guten Gefühl aus der Tournee gehe", sagte Freund. "Ich werde aus der Tournee lernen. Es werden sicher noch einige kommen und dann greife ich wieder an." Bester Deutscher beim letzten Springen war Richard Freitag, der mit 125,5 Metern Rang zehn belegte. 

Erster Gesamtsieg für den Österreicher

Für Schlierenzauer ist es der erste Gesamtsieg. 2006/07 hatte er am Beginn seiner Karriere bereits zwei Tagessiege feiern können, musste den Tourneeerfolg allerdings Anders Jacobsen überlassen. Mit Niederlagen wie dieser oder Rückschlägen wie der Verletzung im Vorjahr konnte der ehrgeizige Schlierenzauer lange nicht umgehen, was ihm oft als Arroganz ausgelegt wurde. Mittlerweile haben die Erfahrungen im Sport den Tiroler zu einem jungen Mann reifen lassen, dessen Blick sich geschärft und über die Schanzen hinaus geweitet hat.

"Es gibt genügend Top-Sportler, die durch schwierige Situationen stärker geworden sind. Es hat mir vielleicht gutgetan, dass alles so passiert ist, wie es passiert ist“, erklärte er rückblickend.

Hlava erleidet Nasenbeinbruch

Überschattet wurde der erste Durchgang durch den schweren Sturz des Tschechen Lukas Hlava, der nach der Landung die Kontrolle über seinen linken Ski verloren hatte und kopfüber auf den Hang gestürzt war. Er zog sich einen offenen Nasenbeinbruch zu.

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