Die Enttäuschung über das Aus bei Olympia steht den deutschen Handballern nach ihrer Niederlage gegen Frankreich ins Gesicht geschrieben. Foto: dpa

Die Deutschen hatten Grund zum Jubeln und zum Weinen: Während die Fußballerinnen und Hockeydamen Medaillen holen, haben die deutschen Handballer den ersehnten Einzug ins Olympia-Finale verpasst. Die Höhepunkte und Enttäuschungen des 14. Olympiatages im Überblick.

Rio de Janeiro - Aus deutscher Sicht hat der 14. Tag der Olympischen Spiele Grund zur Freude und zur Enttäuschung geboten. Wir geben einen Überblick.

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Die Höhepunkte des 14. Olympia-Tages

Die Olympiasiegerinnen begruben Zauberfüßchen Dzsenifer Marozsan unter sich, und „Königin“ Silvia Neid sprang im Überschwang der Gefühle auf das Jubelknäuel: In einer magischen Nacht im Maracana hat Torschützin Marozsan die deutschen Fußballerinnen erstmals auf den Olymp geführt. Beim 2:1 (0:0) gegen Schweden traf sie per Traumtor, das 2:0 per Eigentor von Linda Sembrant (62.) erzwang sie mit einem Freistoß an den Pfosten. Neid bekam damit nach elf Jahren den erhofften goldenen Abschied. „Das war das I-Tüpfelchen“, sagte die Bundestrainerin, „ich bin einfach total happy.“

Torhüter-Titanin Kristina Reynolds umarmte all ihre Kolleginnen, dann begannen die Hockey-Heldinnen gemeinsam zu hüpfen und zu singen. „Oh, wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehen ...“ Und es stimmte ja: Mit Bronze haben die Frauen ihre erste Medaille seit dem Olympiasieg 2004errungen - dank Reynolds. „Es wird eine lange Nacht“, kündigte die Hamburger an, und fügte mit Blick auf das ebenfalls mit Bronze dekorierte Team um Moritz Fürste hinzu: „Ich hoffe, die Männer feiern nochmal mit. Ich brauche jetzt viel zu trinken.“ Das erste Bier gab’s direkt vor dem Stadion. Zu wummernden Bässen tanzten die Frauen wie beseelt und sangen immer wieder: „Ein Hoch auf uns!“

Als er endgültig in den Kreis der Sportlegenden aufgestiegen war, stellte sich Usain Bolt mit ausgebreiteten Armen wie die lebendig gewordene Christus-Statue in Rio vor die jubelnden Fans. Seht her, sollte das wohl heißen, ich bin tatsächlich der „Größte“. Und prompt sagte er nach seinem Triple-Triple: „Es ist vollbracht. Es ist unwirklich. Ich bin der Größte.“ Mit einem unnachahmlichen Schlussspurt führte er die 4x100-m-Staffel zu Gold, nach 2008 und 2012 schaffte der Superstar auch am Zuckerhut über 100 m, 200 m und 4x100 m den Gold-Hattrick - das hatte es zuvor noch nie gegeben.

Die Enttäuschungen des Olympia-Freitags

Der Traum der deutschen Handballer von einem Happy End platzte drei Sekunden vor Schluss. Daniel Narcisse sprang hoch, warf - und aus den Bad Boys wurden die Sad Boys. In einem verrückten Halbfinal-Krimi unterlag die DHB-Auswahl nach einer schier unglaublichen Aufholjagd dem Top-Favoriten Frankreich mit 28:29 (13:16). „Das war ein ganz bitteres Ende für uns“, sagte Bundestrainer Dagur Sigurdsson. Es bleibt die Chandce auf Bronze im kleinen Finale am Sonntag (15.30 Uhr MESZ) gegen Polen.

Lena Schöneborn hockte verzweifelt in der Umkleidekabine und weinte bittere Tränen. Ausgerechnet eine Fuchsstute namens „Legende“ bescherte der Peking-Olympiasiegerin die schmerzhafteste Niederlage ihrer Karriere. Ein Debakel beim Reiten kostete Deutschlands beste Moderne Fünfkämpferin alle Chancen auf Edelmetall, sie landete schließlich auf Platz 32. Annika Schleu belegte nach einem starken Combined immerhin den fünften Rang.

Frust und ein bisschen Ärger standen den Springreitern Christian Ahlmann und Daniel Deußer in die verschwitzten Gesichter geschrieben: Die Springreiter müssen weiter auf eine Medaille im Einzel warten. Der Weltranglistenerste Ahlmann mit Taloubet und Deußer mit First Class verpassten durch Abwürfe im zweiten Umlauf ihre Chancen auf Edelmetall. „Mit ein bisschen Glück bleibt die Stange liegen“, sagte Ahlmann nach seinem Abwurf am vorletzten Hindernis: „Aber dieses Glück hatten wir heute nicht.“