Marcel Hirscher hat nach seinem Sieg in der Alpinen Kombination auch im Riesenslalom die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen geholt. Bereits im ersten Lauf konnte der Österreicher einen Vorsprung von 0,63 Sekunden herausfahren, doch anstatt auf Sicherheit zu fahren baute er diesen im zweiten Durchgang noch aus. Am Ende hatte der 28-Jährige am Drachenberg in Yongpyong sagenhafte 1,27 Sekunden Vorsprung vor dem Zweitplatzierten.
Silber sicherte sich der Norweger Henrik Kristoffersen, der zwar den ersten Lauf verpatzt hatte, im zweiten Durchgang dann aber eine Traumzeit hinlegte. Von vier Franzosen unter den besten acht Starten schaffte es am Ende nur Alexis Pinturault aufs Podium, er wurde Dritter.
Mit seinem überlegenen Sieg bewies Hirscher erneut seine Ausnahmestellung. Inklusive der vergangenen Weltmeisterschaft hat der Ski-Superstar nun neun der vergangenen zehn Riesenslaloms gewonnen. Nach Hermann Maier, Benjamin Raich und Toni Sailer ist Hirscher der vierte österreichische Skirennfahrer, der zweimal Gold bei denselben Winterspielen holt. Sollte Hirscher auch im Slalom am Donnerstag triumphieren, würde er sogar den Rekord von Sailer einstellen.
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Ausfall von Neureuther und Luitz nicht zu kompensieren
Die deutschen Skirennfahrer hatten mit der Entscheidung nichts zu tun: Linus Straßer und Fritz Dopfer verfehlten die Top 20, Alexander Schmid schied bereits im ersten Lauf aus. Es war das schlechteste olympische Riesenslalom-Ergebnis der deutschen Herren seit 2006, was auch daran liegt, dass der Ausfall der verletzten Weltklassefahrer Felix Neureuther und Stefan Luitz in dieser Disziplin schlichtweg nicht zu kompensieren war. Die deutschen Alpinen sind in Pyeongchang damit weiterhin ohne Medaillen.
Dass Dopfer Probleme bekommen würde, war jedoch abzusehen, weil ihn nach wie vor die Folgen eines Unterschenkelbruchs im Herbst 2016 beschäftigen. Von seiner früheren Podestform ist er weit entfernt. "Bei solchen Bedingungen ist Top 15 das höchste der Gefühle", räumte er schon nach dem ersten Lauf ein, bei dem er 19. geworden war. Nachdem er sich von Platz 30 im ersten Durchgang noch ein wenig nach vorne schob, zeigte sich der 25 Jahre alte Straßer etwas versöhnt.
Ein verpatztes Olympia-Debüt erlebte Alexander Schmid, der im ersten Lauf mit zehntbester Zwischenzeit die Ski verkantete und ausschied. "Das kann ich noch nicht erklären, ich bin ein bisschen sprachlos", sagte der 23 Jahre alte Allgäuer. "Ich bin an die Sache mit Spaß und Freude rangegangen und wollte einfach mein Bestes geben. Bis zu dem Fehler bin ich mit der Fahrt relativ zufrieden."