Bergab mit allem was Kufen hat

ALT ST.JOHANN. Von schnell bis originell, von halsbrecherisch bis übervorsichtig, von Profi bis Bruchpilot – das Hornschlittenrennen in Alt St. Johann steht für Kurzweiligkeit und Gaudi. Am 22. Hornschlittenrennen herrschte nicht nur auf der Rennstrecke viel Betrieb. Ein Unfall sorgte für Schrecksekunden.

Matthias Giger
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Rennfieber an der Zielkurve am 22. Hornschlittenrennen in Alt St. Johann: der 4er-Eisenschlitten des OB-Clubs aus Degersheim – nicht die Schnellsten, aber die Schönsten. (Bild: Matthias Giger)

Rennfieber an der Zielkurve am 22. Hornschlittenrennen in Alt St. Johann: der 4er-Eisenschlitten des OB-Clubs aus Degersheim – nicht die Schnellsten, aber die Schönsten. (Bild: Matthias Giger)

Das Wetter hat am 22. Hornschlittenrennen in Alt St. Johann mitgespielt. Mit rund 5000 Zuschauern zeigten sich die Veranstalter, der Hornschlittenclub Alt St. Johann, überaus zufrieden.

Einige Schrecksekunden erlebten die Organisatoren, als beim Rennen der 3er-Eisenschlitten das SC Hulftegg Ice Race Team verunfallte. Der Schlitten kam ins Schleudern und schoss samt einem der drei Rennfahrer über die Pistenwand hinaus ins Publikum. Schwere Verletzungen hat sich gemäss OK-Chef Hans Alpiger niemand zugezogen.

Die Sanitäter verweilten dennoch einige Minuten an der Unglücksstelle. «Es ist das erste Mal, dass in der Schlusskurve auf dieser Seite der Strecke ein Schlitten über die Wand hinaus geht», sagte Hans Alpiger. Es sei aber nicht der erste Unfall und man sei sich des Risikos bewusst, meint er weiter. Dafür, dass jeweils etwa 400 Leute am Rennen teilnehmen, passiere aber relativ wenig, wenn man es etwa mit einem Grümpel-Turnier vergleiche.

Schnell unterwegs

Am Hornschlittenrennen nehmen auch Profi-Teams teil, etwa die letztjährigen Europameister, das Team Wiesen. Sie sind in der Regel schnell unterwegs und wagen viel.

Risiko ist auch bei einigen der 43 Teams kein Fremdwort, die in der Kategorie Originelle antreten. Der Fasnachtsumzug auf Kufen ist das eigentliche Highlight.

Nicht selten machte, wer zu viel wagte, allerdings Bekanntschaft mit der Seitenwand der Zielgeraden und dies zur Schadenfreude der Zuschauerinnen und Zuschauer.

Feuer, Schnee und Wikinger

Beeindruckt haben in diesem Jahr wieder etliche Schlitten, etwa das Team Apollo 111 aus Alt St. Johann oder Wickie die starken Männer aus Neu St. Johann mit ihrem stattlichen Wikingerschiff, dessen Drachenkopf Feuer spie.

Auch sehenswert waren die «Römerchlopfer» aus Nesslau, die sich als die Gallier um Asterix & Obelix auf Kufen setzten, das A-Team aus Nesslau, der Fricktaler Mister Bean-Schlitten aus Bözen und viele weitere. Nach dem Hornschlittenrennen fand in der Tennishalle das offizielle Absenden mit anschliessender Party statt.

Weitere Bilder: www.toggenburgertagblatt.ch

Wickie und die starken Männer – mit feuerspeiendem Drachenkopf ein eindrücklicher Schlitten.

Wickie und die starken Männer – mit feuerspeiendem Drachenkopf ein eindrücklicher Schlitten.

«Jeder ein König» aus Märstetten, ohne Rücksicht auf Verluste. (Bilder: Matthias Giger)

«Jeder ein König» aus Märstetten, ohne Rücksicht auf Verluste. (Bilder: Matthias Giger)