EISHOCKEY
«Wir wollen eine Medaille»: Auch dank einem Tor der Wilerin Dominique Rüegg steht die Schweiz im Olympia-Halbfinale

Am olympischen Eishockeyturnier der Frauen hat sich die Schweiz mit einem 4:2-Sieg gegen Russland für die Halbfinals qualifiziert. Den wegweisenden Treffer zum 2:1 erzielte eine Spielerin aus der Stadt Wil. Dabei hatte sie den Puck nicht optimal getroffen.

Simon Dudle
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Hier erzielt Dominique Rüegg im Schlussdrittel den 2:1-Siegestreffer für die Schweiz.

Hier erzielt Dominique Rüegg im Schlussdrittel den 2:1-Siegestreffer für die Schweiz.

Bild: Salvatore Di Nolfi, Keystone

Bis anhin hat die Ostschweiz an den Olympischen Spielen von Peking dank Bronze des Toggenburger Snowboarders Jan Scherrer eine Medaille geholt. Gut möglich, dass zwei weitere bronzene Auszeichnungen dazukommen. Denn die Schweizer Frauen-Eishockey-Nationalmannschaft hat sich für die Halbfinals qualifiziert. Gegen Russland gab es im Viertelfinal einen 4:2-Sieg. Noch in der Vorrunde hatte es gegen denselben Gegner eine 2:5-Niederlage abgesetzt.

Dominique Rüegg, Stürmerin aus Rossrüti.

Dominique Rüegg, Stürmerin aus Rossrüti.

Bild: Benjamin Manser

Den wegweisenden Treffer zum 2:1 für die Schweizerinnen erzielte Dominique Rüegg aus dem Wiler Stadtteil Rossrüti. In der 48. Minute verwertete die Spielerin der ZSC-Lions zentral vor dem Tor einen schnellen Gegenstoss. Sie beschreibt gegenüber dieser Zeitung:

«Wir hatten eine 2-gegen-1-Situation. Keely Moy hat mir den Pass in die Mitte gespielt, sodass ich direkt schiessen konnte.»

Rüegg netzte ein, obwohl sie den Puck nicht optimal getroffen hatte.

Hektisches Schlussdrittel

Das Schlussdrittel hatte es in sich: Die Russinnen, denen zuvor ein Treffer aberkannt worden war, glichen mittels Schweizer Eigentor zum 2:2 aus. Nur 30 Sekunden später führte das Team von Trainer Colin Muller wieder. Doch es wurde nochmals knapp. In der Schlussminute konnten die Russinnen in doppelter Überzahl spielen. Und beinahe hätte Verteidigerin Shannon Sigrist aus Henau ein Eigentor erzielt. Mit einem Treffer ins leere Tor zwei Sekunden vor Schluss wurde der Sack zugemacht. «Wir haben die Russinnen gut unter Kontrolle gehabt. Nichtsdestotrotz blieb es spannend bis zum Schluss und wir mussten immer auf der Hut sein», sagt Rüegg.

Im Halbfinal treffen die Schweizerinnen am Montag auf Kanada. Gegen jenen Gegner ging das Vorrundenspiel deutlich mit 1:12 verloren. Trotzdem sagt Rüegg gegenüber dem Schweizer Fernsehen SRF:

«Wir müssen uns nicht verstecken und können auch grosse Gegner ärgern. Wir sind noch nicht fertig und wollen eine Medaille.»

Realistischerweise dürfte es aber danach im Spiel um Platz drei um Bronze gehen. Wohl gegen jenes Finnland, welches in der Vorrunde 3:2 besiegt worden war – unter anderem dank einem Treffer von Rüegg. Es war damals das erste Olympiator überhaupt für die Wilerin gewesen.

Schon 2014 hatte die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft an Olympia in Sotschi Bronze geholt. Rüegg und Sigrist waren damals allerdings noch nicht dabei gewesen.