Kennst Du Weidenröschen Tee oder Ivan Chai?

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2020-10-12 15:02:00 / Tee-Trends
Kennst Du Weidenröschen Tee oder Ivan Chai? - Weidenröschen Tee - Infos, Herkunft, Wirkung & Wahrheit über Ivan-Tee

Weidenröschen (epilobium angustifolium) sind die Grundlage für Ivan ChaiWeidenröschen Tee, auch „Fireweed Tea“ oder „Ivan Tee“ bzw. „Ivan Chai“ genannt ist der Aufguss aus den Blättern und Blüten des Weidenröschens („Epilobium“). Das Getränk erlebt im Moment eine Renaissance und auch wir bei tea exclusive wurden zuletzt immer häufiger nach Weidenröschen Tee bzw. Ivan-Chai gefragt und haben ihn deshalb in unsere Kollektion aufgenommen. 

Vielleicht liegt es an den Wirkungen, die dem Getränk nachgesagt werden, vielleicht ist es aber auch der hervorragende Geschmack des koffeinfreien Tees, der eine großartige Alternative zum klassischen, koffeinhaltigen Tee darstellt. Warum der Weidenröschen Tee jetzt wieder neu entdeckt wird, was er kann und wie er schmeckt erfährst Du hier.

Über Weidenröschen Tee ranken sich zahlreiche Legenden und Mythen. Wer im Internet recherchiert findet zu dem Tee mitunter sehr spannende Geschichten über Geheimlabore, Wunderelixiere, Kriegergetränke und vieles mehr. Angeblich sei Ivan-Chai für lange Zeit ein russischer Exportschlager gewesen und in ganz Europa als Luxusgut gehandelt und getrunken worden. Nun ja… ganz falsch ist das nicht, doch was wirklich dahinter steckt wird Dich überraschen!

Die Wahrheit übers Weidenröschen und den Ivan-Chai

In der traditionellen Volksmedizin Russlands spielen Pflanzen und Kräuter seit jeher eine wichtige Rolle. Auch Blätter und Blüte des Weidenröschens epilobium wurden schon lange als Arzneimittel bei verschiedenen Beschwerden und Leiden als Aufguss zubereitet. Möglicherweise reicht dieses Wissen auch bis ins 12./13. Jahrhundert zurück. Dass Weidenröschen Tee aber schon zu dieser Zeit als „Kriegergetränk“ in der Umgebung der russischen Festung Koporje getrunken wurde – wie es manchmal beschrieben wird - lässt sich nicht belegen.

Wahr ist: In Koporje, etwa 100 Kilometer südwestlich des heutigen Sankt Petersburg, begann im 18. Jahrhundert die Produktion von Weidenröschen-Tee im großen industriellen Stil. Daher wird der Weidenröschen Tee in Russland bis heute als Koporje-Tee oder Koporsky-Tee bezeichnet. Außerhalb Russlands ist sind die Bezeichnungen „Ivan Tee“, „Ivan Chai“ oder einfach nur „Russischer Tee“ geläufig. 

Ein russischer Großgrundbesitzer, der einige Zeit in China verbrachte und dort die Herstellung des Schwarzen Tees kennenlernte, wandte sein Wissen auf das Weidenröschen an und auf diese Weise entstand mit der chinesischen Methode des Welkens, Oxidierens und Trocknens ein wohlschmeckendes Getränk, das kaum vom echten Schwarzen Tee unterschieden werden konnte.

Da echter chinesischer Tee sehr teuer war, verbreitete sich der neue russische Tee vor allem unter der ärmeren Bevölkerung als beliebtes Getränk. Doch auch Betrüger entdeckten den Weidenröschen-Tee, der dem Schwarzen Tee so ähnlich war, für ihre Machenschaften und produzierten aus der heimischen Pflanze Schwarztee-Fälschungen für den Weiterverkauf nach Europa. Sehr gut geeignet war der Weidenröschen Tee ebenfalls, um die teuren chinesischen Tees, die über den langen Landweg durch Russland nach Europa transportiert wurden, zu strecken.

Ein lukratives Geschäft – bis 1833 der Verkauf gestreckter oder gefälschter chinesischer Tees verboten wurde. 1839 wurden sogar das Pflücken und die Herstellung von Weidenröschen Tee unter Strafe gestellt. Mit dem Import günstiger „echter Tees“ aus Indien und Ceylon durch die Ostindien-Kompanie sank ebenfalls die Nachfrage nach den teuren chinesischen Tees und Weidenröschen Tee geriet Anfang des 20. Jahrhunderts beinahe völlig in Vergessenheit.

Seit 2015 fördert jedoch der russische Staat den Anbau und die Herstellung von Weidenröschen Tee, so dass Ivan Chai in den letzten Jahren eine Renaissance erlebte und wieder stärker verbreitet ist. Auch in Deutschland steigt die Nachfrage, denn der Tee schmeckt zum einen wirklich gut, zum anderen werden ihm bestimmte Wirkungen nachgesagt. 

Der Teeweg China Russland

Alles über Weidenröschen Tee

Was ist das Weidenröschen?

Weidenröschen („Epilobium“) sind recht unscheinbare Wildpflanzen mit schönen rosa, lila Blüten und stammen aus der Gattung der Nachtkerzengewächse ("Onagraceae"). Ursprünglich in gemäßigten Klimazonen beheimatet, wächst die Pflanze vor allem an Standorten auf der Nordhalbkugel der Erde. Das Weidenröschen ist eine sogenannte Pionierpflanze, denn sie ist besonders anpassungsfähig und gehört zu den ersten Pflanzen, die sich in kargen, kahlen Landschaften, in Uferbereichen, Böschungen und sogar auf Schutt, Trümmern oder in gerodeten Wäldern ansiedelt und verbreitet. Die Samen des Weidenröschen besitzen Flughaare, ähnlich wie die Samen des Löwenzahns. Auf diese Weise können sie sich sehr leicht, sehr weit und über große Distanzen verbreiten. In Deutschland ist das Weidenröschenkraut daher auch als „Trümmerblume“ bekannt, die englische Bezeichnung lautet „fireweed“, abgeleitet von ihrer Eigenschaft sich nach Waldbränden sehr schnell auszubreiten.

So entsteht der köstliche Weidenröschen Tee

Die Pflanzengattung der Weidenröschen kennt weltweit etwa 190 Arten, darunter das "Schmalblättrige Weidenröschen", das „Zottige Weidenröschen“, das „Mierenblättrige Weidenröschen“ oder das „Nickende Weidenröschen“. Für die Weidenröschen-Tee Herstellung sind in der Regel nur zwei Arten des Nachtkerzengewächses relevant: Schmalblättriges ("Epilobium angustifolium") und Kleinblütiges Weidenröschen ("Epilobium parviflorum"). Das Pflückgut wird ähnlich zum klassischen Tee verarbeitet und es gibt Weidenröschen Tee sowohl unoxidiert (was einem Grünen Tee entspräche) als auch wie bei einem Schwarzen Tee vollständig oxidiert. Dazwischen existieren unterschiedliche Abstufungen wie bei Oolong Tees. Heute wird Weidenröschen Tee auch öfters mit weiteren Kräutern oder Zutaten verfeinert.

Weidenröschen Tee enthält viele Inhaltsstoffe

Tatsächlich zählt das Weidenröschen in der russischen Volksheilkunde als Heilpflanze und ist als Tee ein beliebtes Stärkungsmittel, das sehr gerne bei Magen-Darmerkrankungen, Blasen- und Harnwegsentzündungen oder bei Problemen mit der Prostata getrunken wird. Ivan Chai enthält viele sekundäre Pflanzenstoffe, zum Beispiel Flavonoide, Gerbstoffe, Pektin und andere interessante Inhalts- und Nährstoffe. Zusätzlich ist auch der Vitamin C Gehalt des Weidenröschen Tees nicht zu verachten.

Ob "Ivantee" tatsächlich bei Erkrankungen helfen kann, ist allerdings bis heute ungeklärt. Zwar zeigen wissenschaftliche Studien, dass gewisse Inhaltsstoffe bestimmte Wirkungen im Labor erzielen können, ob dies jedoch auf Weidenröschen Tee als Getränk zutrifft ist dadurch nicht bewiesen – wie übrigens auch bei allen anderen Teesorten nicht, denen gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt werden.

Wie ist der Geschmack von Weidenröschen Tee?

Oxidierter Weidenröschen Tee ist im Geschmack vergleichbar mit Schwarzem Tee. Er ist aromatisch, vollmundig herb mit feiner Süße. Er enthält kein Koffein. Deswegen wirkt er nicht aufputschend, sondern sorgt beim Genuss vor allem für Ausgeglichenheit. Je nach Oxidationsgrad gibt es auch beim Weidenröschen Tee ein vielfältiges Geschmacksspektrum, aus dem man wählen kann und es ist manchmal überraschend, wie nah Ivan Tee einem klassischen Tee kommen kann. In Kombination mit weiteren Zutaten wie zum Beispiel Kirschblättern können weitere, sehr interessante Geschmacksrichtungen entstehen.

Übrigens: In Russland werden Weidenröschen auch sehr gerne in der Küche als Lebensmittel eingesetzt, denn sie sind essbar. Die jungen Stängel der Pflanze können geschält wie Spargel zubereitet werden und schmecken dann auch ähnlich. Klein geschnitten sind die frischen Blätter des Weidenröschens in Salaten eine sehr beliebte Ergänzung.

Ivan Chai als koffeinfreie Schwarztee-Alternative

Wer als Kaffee- oder Teetrinker seinen Koffeinkonsum reduzieren möchte findet im Ivan Chai eine hervorragende Alternative. Da der Geschmack des Ivan Chai Tees kaum vom Schwarztee zu unterscheiden ist, fällt die Umstellung sehr leicht. Ohne Koffein besteht nicht die Gefahr, dass das Trinken von Ivan Chai auf den Magen schlägt oder zu Nervosität führt, wie es bei Kaffee beispielsweise manchmal der Fall sein kann.

Wie wird Weidenröschen Tee zubereitet?

Die Zubereitung von Weidenröschen Tee ist genauso einfach wie die Zubereitung einer klassischen Teesorte. Für eine Tasse etwa zwei bis drei Teelöffel des Weidenröschenkrauts (ca. 2 Gramm) mit aufgekochtem Wasser übergießen und nach einer Ziehzeit von 10 Minuten genießen.
Probiert doch auch einmal diese spannende und köstliche Tee-Variante. 

Fazit

Weidenröschen Tee, auch Ivan-Tee oder Ivan-Chai, ist ein schmackhaftes Heißgetränk aus den Blättern und Blüten des schmalblättrigen bzw. kleinblütigen Weidenröschens (Epilobium angustifolium bzw. parviflorum) aus der Gattung der Nachtkerzengewächse (onagraceae). Lange Zeit in Vergessenheit geraten, wird Ivan-Chai mittlerweile aber von vielen Menschen neu entdeckt und ist eine koffeinfreie Alternative zu klassischen Teesorten.

  • Weidenröschen-Tee wurde ursprünglich in der Umgebung von Koporje entdeckt und hergestellt. Das schmalblättrige Weidenröschen (epilobium angustifolium) ist besonders beliebt für die Teeherstellung.
  • Der Tee aus den Bestandteilen des Weidenröschens (Blüten, Blätter, Stängel) war im 18. Jahrhundert ein beliebtes Getränk bei der ärmeren Bevölkerung, die sich teure chinesische Tees nicht leisten konnten.
  • In der Volksheilkunde ist der Tee für seine Anwendungsmöglichkeiten bei Problemen im Verdauungstrakt und der Prostata bekannt (Kleinblütiges Weidenröschen Tee).
  • Oxidierter Weidenröschen-Tee wird ähnlich wie Schwarzer Tee hergestellt und schmeckt durch seine vollmundig-herben Facetten daher auch vergleichbar.
  • Als koffeinfreier Kräutertee ist Ivan Chai nicht aufputschend und eine schmackhafte Tee-Alternative für Menschen, die weniger Koffein zu sich nehmen möchten.