Amstel Gold Race: Benannt nach einer Brauerei
Das Amstel Gold Race ist ein jährlich stattfindendes Radrennen in den Niederlanden. Es ist nach seinem Sponsor benannt, der Brauerei Amstel. Die Veranstaltung zählt nicht zu den fünf Monumenten des Radsports - Mailand-San Remo, Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix, Lüttich-Bastogne-Lüttich und Lombardei-Rundfahrt. Dafür ist das Amstel Gold Race das bedeutendste Radrennen in den Niederlanden und läutet den Höhepunkt der Ardennen-Klassiker mit dem darauffolgenden Fleche-Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich ein.
Ausgetragen wird das Amstel Gold Race in der Regel Anfang bzw. Mitte April. Gestartet wird in Maastricht und dann geht es über fast 260 Kilometer durch Südlimburg nach Valkenburg. Auf dem Weg dorthin passieren die Fahrer zahlreiche Hügel wie den Cauberg, den Eyserbosweg, den Geulhemmerberg, den Loorberg und den Bemelerberg.
Amstel Gold Race 2023: Die Strecke - Cauberg 2023 zweimal auf dem Programm
Die Strecke des Männerrennens ist 2023 253,6 Kilometer lang. Auch in diesem Jahr ist sie technisch sehr anspruchsvoll, da es viele Richtungswechsel gibt - es geht wenig geradeaus. Dazu kommen 33 kurze Anstiege. Seit 2013 ist das Ziel nicht mehr auf dem berühmten Cauberg. Es wurde um 1,8 Kilometer nach hinten verlegt und befindet sich nun an der Stelle, an der auch 2012 die Straßenradweltmeisterschaften endeten. Der Cauberg wird dieses Jahr zweimal befahren - 2022 war er noch dreimal im Programm. Das Finale bleibt allerdings im Vergleich zum Vorjahr unverändert.
Nach der zweiten Passage am Cauberg stehen auf einer Schlussrunde mit Geulhemmerberg und Bemelerberg noch zwei weitere Anstiege auf dem Programm, ehe das Ziel am Rijksweg in Berg en Terblijt erreicht wird. Dort gab es in den letzten beiden Jahren - 2021 Wout Van Aert, 2022 Michal Kwiatkowski - erst nach der Auswertung des Zielfotos Gewissheit über den Sieger.
Rennleiter über die Strecke
Rennleiter Leo van Vliet ist stolz auf den zusammengestellten Parcours. “Es war ein ziemliches Puzzle, das wir zusammensetzen mussten, aber wir sind stolz, dass wir es geschafft haben. Natürlich müssen wir dafür sorgen, dass sich die beiden Rennen (Männer und Frauen; Anm. d. Red.) nicht überschneiden, aber wir müssen zum Beispiel auch die Anzahl der Passagen in Valkenburg und die Live-Übertragung im Fernsehen berücksichtigen. Deshalb starten die Frauen in diesem Jahr zum ersten Mal früher als die Männer. Außerdem werden die Männer eine zusätzliche Schleife nach Sittard-Geleen fahren und die erste Passage des Caubergs entfällt. Das Finale des Amstel Gold Race bleibt unverändert.”
Die Anstiege bei den Herren
- Maasberg
- Adsteeg
- Bergseweg
- Korenweg
- Nijswillerweg
- Rijksweg
- Wolfsberg
- Loorberg
- Schweibergerweg
- Camerig
- Dreilandenpunt
- Gemmenich
- Epenerbaan/Vijlenerbos
- Eperheide
- Gulpenerberg
- Plettenberg
- Eyserweg
- St. Remigiusstraat
- Vrakelberg
- Sibbergrubbe
- Cauberg
- Geulhemmerberg
- Keederberg
- Bemelerberg
- Loorberg
- Gulperbergweg
- Kruisberg
- Eyserbosweg
- Fromberg
- Keutenberg
- Cauberg
- Geulhemmerberg
- Bemelerberg
Frauenrennen beim Amstel Gold Race
Das Damenrennen findet zum neunten Mal statt. Ausgetragen wird es am selben Tag wie das der Männer. Die Strecke wurde um fast 30 Kilometer auf 155,8 Kilometer mit 21 Anstiegen verlängert. Das Ziel befindet sich ebenfalls in Berg en Terblijt.
“Mit dem Frauenrennen machen wir den nächsten Schritt. Das Rennen wird um fast 30 Kilometer auf eine Gesamtlänge von 156 Kilometern verlängert. Das ist eine Folge der Entwicklung des Frauenradsports. Man sieht, dass heutzutage immer mehr große Rennen über 140 Kilometer gehen. Außerdem haben mehrere Spitzenfahrerinnen aus dem Feld angefragt, ob wir das Rennen nicht etwas länger machen können”, sagt Leontien van Moorsel, Streckendirektorin der Frauenausgabe des Amstel Gold Race.
Schlussschleife bei den Damen 2023 viermal
“In der Anfangsphase machen wir eine zusätzliche Schleife in Richtung Sittard-Geleen. Vom Ubachsberg aus fährt das Peloton nach Simpelveld und Wahlwiller und nimmt nacheinander den Kruisberg, den Eyserbosweg, den Fromberg und den Keutenberg in Angriff. Die berühmte 18 Kilometer lange Schlussschleife mit Geulhemmerberg, Bemelerberg und Cauberg wird ab 2023 viermal statt dreimal gefahren”, so van Moorsel.
Die Anstiege des Frauenrennens
- Maasberg
- Adsteeg
- Bergseweg
- Korenweg
- Kruisberg
- Eyserbosweg
- Fromberg
- Keutenberg
- Cauberg
- Geulhemmerberg
- Bemelerberg
- Cauberg
- Geulhemmerberg
- Bemelerberg
- Cauberg
- Geulhemmerberg
- Bemelerberg
- Cauberg
- Geulhemmerberg
- Bemelerberg
- Cauberg
Amstel Gold Race: TV-Übertragung & Live-Stream
Das Amstel Gold Race der Männer und das der Frauen ist im Fernsehen live auf Eursport 1 zu sehen. Der Sender ist in Deutschland frei empfangbar. Zudem gibt es bei Discovery+ und GCN+ (beides kostenpflichtig) einen Live-Stream.
- Frauen: 13:00 - 14:45 Uhr, Eurosport 1
- Männer: 14:45 - 17:15 Uhr, Eurosport 1
Amstel Gold Race 2023: Die wichtigsten Infos im Überblick
Termin: Sonntag, 16. April 2023
Distanz: 253,6 Kilometer Männer, 155,8 Frauen
Start: Maastricht
Ziel: Berg en Terblijt
Auflage: 57. Männer, 9. Damen
Premiere: 1966 Männer, 2001 Damen (von 2004 bis 2016 gab es eine Unterbrechung)
Vorjahressieger: Michal Kwiatkowski (Polen)
Vorjahressiegerin: Marta Cavalli (Italien)
Rekordsieger: Jan Raas (Niederlande/fünf Siege)
Jedermannrennen Amstel Gold Race
Es gibt auch 2023 wieder ein Jedermannrennen des Amstel Gold. Am 15. April - einen Tag vor den Profis - können Radsportfans die berühmten Streckenabschnitte selbst unter die Reifen nehmen. Angeboten werden die Distanzen 65, 100, 125, 150, 200 und 240 Kilometer.
Bisherige Siegerinnen des Amstel Gold Race der Frauen
- 2001 Debby Mansveld (Niederlande)
- 2002 Leontien Zijlaard-van Moorsel (Niederlande)
- 2003 Nicole Cooke (Großbritannien)
- 2017 Anna van der Breggen (Niederlande)
- 2018 Chantal van den Broek-Blaak (Niederlande)
- 2019 Katarzyna Niewiadoma (Polen)
- 2021 Marianne Vos (Niederlande)
- 2022 Marta Cavalli (Italien)
Alle Sieger des Amstel Gold Race
- 1966 Jean Stablinski (Frankreich)
- 1967 Arie den Hartog (Niederlande)
- 1968 Harry Steevens (Niederlande)
- 1969 Guido Reybrouck (Belgien)
- 1970 Georgens Pintens (Belgien)
- 1971 Frans Verbeeck (Belgien)
- 1972 Walter Planckaert (Belgien)
- 1973 Eddy Merckx (Belgien)
- 1974 Gerrie Knetemann (Niederlande)
- 1975 Eddy Merckx (Belgien)
- 1976 Freddy Maertens (Belgien)
- 1977 Jan Raas (Niederlande)
- 1978 Jan Raas (Niederlande)
- 1979 Jan Raas (Niederlande)
- 1980 Jan Raas (Niederlande)
- 1981 Bernard Hinault (Frankreich)
- 1982 Jan Raas (Niederlande)
- 1983 Phil Anderson (Australien)
- 1984 Jacques Hanegraaf (Niederlande)
- 1985 Gerrie Knetemann (Niederlande)
- 1986 Steven Rooks (Niederlande)
- 1987 Joop Zoetemelk (Niederlande)
- 1988 Jelle Nijdam (Niederlande)
- 1989 Eric van Lancker (Belgien)
- 1990 Adrie van der Poel (Niederlande)
- 1991 Frans Maassen (Niederlande)
- 1992 Olaf Ludwig (Deutschland)
- 1993 Rolf Järmann (Schweiz)
- 1994 Johan Museeuw (Belgien)
- 1995 Mauro Gianetti (Schweiz)
- 1996 Stefano Zanini (Italien)
- 1997 Bjarne Riis (Dänemark)
- 1998 Rolf Järmann (Schweiz)
- 1999 Michael Boogerd (Niederlande)
- 2000 Erik Zabel (Deutschland)
- 2001 Erik Dekker (Niederlande)
- 2002 Michele Bartoli (Italien)
- 2003 Alexandre Vinokourov (Kasachstan)
- 2004 Davide Rebellin (Italien)
- 2005 Danilo Di Luca (Italien)
- 2006 Fränk Schleck (Luxemburg)
- 2007 Stefan Schumacher (Deutschland)
- 2008 Damiano Cunego (Italien)
- 2010 Philippe Gilbert (Belgien)
- 2011 Philippe Gilbert (Belgien)
- 2012 Enrico Gasparotto (Italien)
- 2013 Roman Kreuziger (Tschechische Republik)
- 2014 Philippe Gilbert (Belgien)
- 2015 Michal Kwiatkowski (Polen)
- 2016 Enrico Gasparotto (Italien)
- 2017 Philippe Gilbert (Belgien)
- 2018 Michael Valgren (Dänemark)
- 2019 Mathieu van der Poel (Niederlande)
- 2021 Wout van Aert (Belgien)
- 2022 Michal Kwiatkowski (Polen)