Cross-WM 2024 in TaborEine Vorschau auf Favoriten und Strecke

Sebastian Lindner

 · 14.11.2023

Die Cross-Weltmeister der Elite der letzten fünf Jahre: 2019 (Bogense, Dänemark) Mathieu van der Poel (Niederlande) ...
Foto: DPA Picture Alliance
Zum 75. Mal wird 2024 eine Cyclocross-WM durchgeführt. Vom 2. bis 4. Februar wird sie im tschechischen Tabor ausgefahren. Sieben Weltmeister-Titel werden dabei vergeben.

Als im Sommer in Glasgow die ganze Radsportwelt zusammenkam, um ihre Weltmeister zu küren, da fehlte eine große Sparte des Radsportverbandes der UCI: Cyclocross. Einige der Besten ihres Fachs waren trotzdem Teil der Titelkämpfe, allerdings unterwegs auf Mountainbikes oder Straßenrädern. Ihre eigene WM hatten sie bereits im Februar im niederländischen Hoogerheide hinter sich gebracht.

Cyclocross-WM 2024: Titel werden zum 75. Mal vergeben

Genau ein Jahr später kämpfen die Crosser wieder um ihren WM-Titel, bereits zum 75. Mal, zumindest, was die männliche Elite betrifft. Doch auch für die Frauen steht ein Jubiläum an. Für sie wird es die 25. Cross-WM. 2000 wurde Hanka Kupfernagel erste Weltmeisterin.

Austragungsort 2024 ist die böhmische Kleinstadt Tabor. Bereits zum vierten Mal nach 2001, 2010 und 2015 gastieren die Welttitelkämpfe am südlichen Stadtrand. Auch die Europameisterschaften wurden schon zweimal auf dem Gelände ausgefahren (2003 und 2017), zudem ist Tabor regelmäßig Weltcup-Standort.

Cyclocross-WM 2024: Der Zeitplan

Sieben Wettbewerbe werden an den drei Wettkampftagen in Tschechien ausgefahren.

  • Freitag, 2. Februar, 12:30 Uhr | Mixed-Staffel
  • Samstag, 3. Februar, 11 Uhr | Juniorinnen
  • Samstag, 3. Februar, 12:30 Uhr | Männer U23
  • Samstag, 3. Februar, 14:30 Uhr | Frauen Elite
  • Sonntag, 4. Februar, 11 Uhr | Junioren
  • Sonntag, 4. Februar, 12:30 Uhr | Frauen U23
  • Sonntag, 4. Februar, 14:30 Uhr | Männer Elite

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Die Titelverteidiger aus Hoogerheide

Obwohl die Niederlande im ewigen Medaillenspiegel mit insgesamt 47 Goldmedaillen noch deutlich hinter den 62 der Belgier zurückliegen, haben sie bei ihrer Heim-WM 2023 in Hoogerheide vier der sieben Titel für sich entschieden. Neben den Regenbogentrikots in der Elite für Mathieu van der Poel und Fem van Empel siegten auch die Mixed-Staffel sowie Shirin van Anrooj bei den U23-Frauen. Beim männlichen Pendant holte Thibau Nys den einzigen Titel für Belgien. Die Goldmedaillen bei den Juinoren gingen an Leo Bisiaux (Frankreich) und Isabella Holmgren (Kanada).



Auch über die letzten Jahre haben sich die Niederländer zur absolut dominierenden Nation entwickelt. Acht der letzten zehn Elite-Weltmeister trugen vor dem Regenbogentrikot ein organgenes. Bei den Frauen gab es regelmäßig komplette niederländische Podien. Und bei den Männern gewann allein van der Poel vier der letzten fünf Titel. Vor zwei Jahren in Fayetteville war er nicht am Start, um das fünfte Mal zu gewinnen.

Cyclocross-WM 2024 Tabor: Van der Poel und van Empel erneut Top-Favoriten

Noch ist der Cyclocross-Winter recht jung. Zumindest die Profis, die auch auf der Straße unterwegs sind, gönnen sich eine Ruhepause und steigen überwiegend erst im Dezember ein. Die Europameister wurden im November jedoch bereits gekürt, Weltmeisterin van Empel war dort genauso wenig zu bremsen wie bei allen anderen Rennen seit Oktober. Sieben Starts - sieben Siege. Auch wenn es bevor noch eine Weile ist, dürfte der Titel in Tabor nur über sie gehen.

Anders sieht es bei den Männern aus. Der neue Europameister Michael Vanthourenhout aus Belgien dürfte nur Außenseiterchancen auf den WM-Titel haben. Und das gilt auch für alle anderen Fahrer, die aktuell schon im Gelände unterwegs sind. Denn - so sie dabei waren - dominierten die Straßenprofis in den letzten Jahren das Geschehen auf den Cross-Pisten. Van der Poel, Wout van Aert und Thomas Pidcock waren in den letzten Jahren Stammgäste auf dem Podium des wichtigsten Rennens.

Letzter Weltmeister, der sich überwiegend im Cross verdingte, war Sven Nys, Vater des aktuellen U23-Weltmeisters. Der Belgier siegte 2013 in Louisville. Danach räumten Zdenek Stybar, van Aert, Pidcock und van der Poel alle Titel ab.

Letzterer hat auch bei der anstehenden Cyclocross-WM die Favoritenrolle inne, wenngleich er in diesem Winter noch kein Rennen gefahren ist. Zu dominant waren seine Vorstellungen in den letzten Jahren - und darüber hinaus ist er der einzige, der seine Teilnahme in Tabor bereits bestätigt hat. Pidcock und van Aert haben sich öffentlich noch nicht geäußert.



Cyclocross-WM 2024: Die Strecke von Tabor

Eine Runde auf dem Kurs in Tabor ist knapp 3000 Meter lang. Abhängig von der jeweiligen Konkurrenz werden mehr oder weniger davon absolviert. Eine zweimal zu befahrene Brücke, zwei Treppen und eine Hürde sind die zu meisternden Elemente der Strecke. Abgesehen von einem asphaltierten Abschnitt rund um den Start- und Zielbereich ist der Rest Grasland - oder das, was davon übrig ist, wenn Hunderte Runden im Trainings und Wettkampf absolviert sind.

Der Plan der WM-Strecke 2024 im tschechischen TaborFoto: VeranstalterDer Plan der WM-Strecke 2024 im tschechischen Tabor

Einen Vorgeschmack auf den Kurs liefert ein GoPro-Video der niederländischen Crosserin Lauren Molengraaf, die den Kurs im Vorfeld des Weltcups 2022 mit der Kamera abgefahren ist.

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