Die Stimmen zur 16. Etappe“Das beste Zeitfahren, das ich jemals gefahren bin”

Thomas Goldmann

 · 18.07.2023

Die Stimmen zur 16. Etappe: “Das beste Zeitfahren, das ich jemals gefahren bin”Foto: Getty Velo
Jonas Vingegaard gewinnt das Zeitfahren auf der 16. Etappe der Tour de France 2023 und nimmt Tadej Pogacar viel Zeit ab. Der Däne und sein slowenischer Konkurrent standen im Anschluss Rede und Antwort - die Stimmen.

Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma), im offiziellen Interview:

“Das Team hat mich heute sehr gut über den Kurs geführt. Dafür möchte ich meiner sportlichen Leitung danken. Ich habe mich großartig gefühlt. Es war das beste Zeitfahren, das ich jemals gefahren bin. Ich bin sehr stolz auf das, was ich heute getan habe und sehr stolz auf den Sieg. Heute habe ich mich selbst mit dem Zeitfahren überrascht. Ich hatte nicht erwartet, so gut zu sein. Es kommen noch viele schwierige Etappen. Die nächsten Tage werden wir kämpfen müssen. Wir freuen uns darauf.”

... Jonas Vingegaard über die Herangehensweise an das Zeitfahren: “Das Zeitfahren war in drei, vielleicht vier Teile aufgeteilt. Erst das Flachstück, dann der Anstieg. Du fährst schon sehr hart bis zum Anstieg, dann legst du noch etwas drauf am Anstieg und versuchst dich in der Abfahrt zu erholen, versuchst dann etwas auf dem Flachen zurückzuhalten. Am letzten Anstieg war es dann nur noch Vollgas. Man musste aber noch ein bisschen was für den letzten flacheren Abschnitt zurückhalten.”

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), bei letour.fr:

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“Ich bin ein bisschen überrascht, weil ich das Gefühl hatte, dass ich ein solides Zeitfahren fahre. Aber am Ende ist der Rückstand groß. Am Anfang habe ich mich an den Zeiten von Wout van Aert orientiert und mir gesagt, dass ich auf dem richtigen Weg bin, weil ich Zeit auf ihn aufgeholt habe. Jedenfalls habe ich alles gegeben. Es ist noch nicht vorbei, denn wir haben morgen eine sehr schwere Etappe. Wir werden versuchen, einen Plan zu finden und ihn umzusetzen, aber es wird sicher schwer sein, fast zwei Minuten aufzuholen. Hoffentlich kann ich mich wieder erholen, so wie ich es in den Pyrenäen getan habe, nachdem ich am Col de Marie-Blanque Zeit verloren hatte.”

Matxin Fernandez (Manager UAE Team Emirates), bei Eurosport:

“Das war ein Tag, wie wir ihn nicht erwartet haben. Es ist nie gut, wenn dein Konkurrent so viel Zeit herausholt. Er (Jonas Vingegaard; Anm. d. Red.) war einfach so viel stärker. Ich kann es nicht erklären. Ich kann Vingegaard nur gratulieren. Das war eine sensationelle Fahrt. Mit dem Radwechsel wollte er (Tadej Pogacar; Anm. d. Red.) etwas Zeit herausholen. Es war unserer Meinung aus taktischer Sicht der beste Weg. Aber wir haben nicht erwartet, dass der Zeitabstand so groß ist. Es gibt bis nach Paris noch Möglichkeiten, um Zeit zurückzuholen. Wir werden nicht aufgeben. Das ist die DNA unseres Teams. Wir werden versuchen, Platz eins zu erobern, aber aktuell sind wir Zweiter und Dritter.”



Wout van Aert (Jumbo-Visma), bei Eurosport:

“Endlich haben wir unseren ersten Etappensieg. Es war eine unglaubliche Anstrengung. Jonas war außergewöhnlich - schneller als ich. Nach den letzten Etappen hatte ich nicht erwartet, dass es einen solch großen Abstand gibt. Er (Jonas Vingegaard; Anm. d. Red.) war heute sehr stark. Er hat sich in den letzten Jahren im Zeitfahren immer weiter verbessert. Das ist ein großer Vorteil für ihn. Ich war heute denke ich der beste der ‘normalen Fahrer’ und bin zufrieden. Zwei Minuten Abstand sind unglaublich. Es ist schwierig zu begreifen, was da passiert ist. Wir haben es schon während der gesamten Tour de France gesehen, dass die beiden so viel stärker sind als die anderen Fahrer. Es ist noch nicht vorbei. Er hat aber einen großen Schritt gemacht, um sich das Gelbe Trikot zu sichern. Wir haben die Tour de France letztes Jahr gewonnen und es sieht wirklich gut aus. Vor ein paar Jahren haben wir die Tour de France aber spät noch verloren. Wir müssen bis nach Paris fokussiert bleiben. Die nächsten Etappen werden hart und entscheidend.”

Sepp Kuss (Jumbo-Visma), bei Eurosport:

“Es war ein schwerer Kurs und man musste sich das Rennen gut einteilen. Jonas hat das super gemacht. Das gibt uns Auftrieb. Vor dem Zeitfahren konnte niemand einschätzen, wer danach führt. Wir werden so weitermachen, bei unserem Plan bleiben. Wenn sich Jonas gut fühlt, kann er probieren anzugreifen. Denn die letzte Bergetappe ist kurz, viel rauf und runter. Der Col de la Loze morgen ist ein sehr schwerer Anstieg. Dort kann das Rennen auch entschieden werden. Wenn du heute Zeit rausgeholt hast, kannst du morgen auch welche verlieren. Wir müssen fokussiert bleiben.”

Simon Yates (Team Jayco-AlUla), bei Eurosport:

“Ich fühle mich okay. Ich hatte zuletzt zwei schlechte Tage. Mein Zeitfahren war in Ordnung. Am Ende habe ich etwas an Boden verloren. Das ist allen so gegangen. Es war ein sehr anspruchsvoller Kurs. Ich bin nicht richtig glücklich mit meinem Platz im Gesamtklassement. Ich hatte mir mehr erhofft. Die Leistungen sind gut, aber das Niveau ist momentan wirklich hoch. Wenn sich eine Möglichkeit bietet, werde ich noch etwas versuchen.”

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