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Skicross Reiteralm: Holzmann sucht den Weg, Schweizerinnen überzeugen

Skicrosserin Johanna Holzmann sucht auf der Reiteralm den Weg ins Ziel.
Skicrosserin Johanna Holzmann sucht auf der Reiteralm den Weg ins Ziel.Bild: screenshot srf

Wenn du den Weg ins Ziel suchen musst, aber trotzdem nicht Letzte wirst

25.02.2024, 14:2825.02.2024, 18:14
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Kuriose Szene beim Skicross-Weltcup auf der Reiteralm (Österreich). Die Deutsche Johanna Holzmann kommt in ihrem Viertelfinal-Lauf mit zu wenig Tempo an den Zielsprung und bremst komplett ab, um nicht im flachen Gelände schmerzhaft zu landen. Doch weil es von der Kante mehr als einen Meter senkrecht runtergeht, kann sie auch nicht einfach runtersteigen und ins Ziel fahren.

Einige Sekunden lang sucht Holzmann nach einer Lösung, die dann war: sich direkt auf der Sprungkante auf der richtigen Seite am Tor vorbeizwängen und dann den Sprung einfach umfahren. Die Schweizerin Saskja Lack war zu diesem Zeitpunkt längst im Ziel, doch von hinten drohte für Holzmann auch keine Gefahr. Die einzige verbliebene Konkurrentin, die Kanadierin India Sherret, war zuvor bereits gestürzt und nicht mehr im Rennen. So qualifizierte sich die Deutsche als zweite in ihrem Viertelfinal trotzdem für den Halbfinal und fuhr am Ende auf den siebten Rang.

Überhaupt sorgte der anspruchsvolle Kurs auf der Reiteralm für ein kurioses Rennen. Nach diversen Stürzen in der Qualifikation war zuletzt unklar, ob die Frauen überhaupt starten werden. Die Fahrerinnen hatten im Vergleich mit ihren männlichen Kollegen bei einigen Sprüngen zu wenig Tempo, um bis in den vorgesehenen Landebereich zu fliegen. Als man sich doch für einen Start entschied, gab es einige Stellen, an denen die Fahrerinnen absichtlich abbremsten, damit es gar nicht zu einem Sprung kam.

Schweizerinnen teilen Podest

Mit den schwierigen Bedingungen fanden sich die Schweizerinnen trotz verletzungsbedingter Abwesenheit von Teamleaderin Fanny Smith gut zurecht und fuhren auf die Ränge drei bis sechs. Dabei wurde Rang 3 gleich doppelt belegt.

Talina Gantenbein und Margaux Dumont nahmen sich bei einem Rencontre im Final gegenseitig aus dem Rennen. Das Reglement sieht vor, dass in diesem Fall beide im 3. Rang geführt werden. Der Sieg ging an die Kanadierin Brittany Phelan, die sich nach 16 Podestplätzen im Weltcup erstmals zuoberst klassierte.

Für die 25-jährige Gantenbein war es der insgesamt sechste 3. Platz in ihrer Weltcup-Karriere – der dritte in dieser Saison. Dagegen hatte die vier Jahre jüngere Dumont, die nach dem Gewinn der Europacup-Gesamtwertung im letzten Jahr die erste Weltcup-Saison bestreitet, bisher erst zwei 10. Plätze als Bestergebnis vorzuweisen. Saskja Lack und Sixtine Cousin rundeten das starke Teamresultat der Schweizerinnen mit den Plätzen 5 und 6 ab.

Fivas Ärger

Im Final der Männer sah es ebenfalls nach einem Schweizer Podestplatz aus, ehe der an zweiter Stelle liegende Alex Fiva vor einem Sprung kurz die Kontrolle verlor und danach am Tor vorbeifuhr. Im Ziel wurde er von der Jury zudem noch verwarnt, was der Bündner mit sarkastischem Applaus quittierte. Somit verpasste der 38-Jährige die Rückeroberung der Führung in der Gesamtwertung. Der Schweizer liegt bei noch drei ausstehenden Rennen 18 Punkte hinter dem Kanadier Reece Howden.

Jonas Lenherr, der am Samstag den 2. Platz belegt hatte, schien seinen Viertelfinal-Heat gewonnen zu haben, wurde nachträglich aber wegen eines Einfädlers zurückversetzt und wurde Dreizehnter. Das Rennen gewonnen hat der Franzose Youri Duplessis Kergomard, der seinen ersten Sieg im Weltcup feierte. (abu/sda)

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