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Sachenbacher wird zur Belastung

Quelle: dpa

Der Fall Sachenbacher wird vor dem Saisonstart in Düsseldorf zur Belastung für das Erfolgsteam der deutschen Skilangläufer. Während der Deutsche Skiverband (DSV) eine mögliche Klage gegen die Verweigerung der Ausnahmegenehmigung für die Olympiazweite prüft, werden am Wochenende vor 50.000 Fans am Rheinufer wieder mal andere Themen das sportliche Geschehen überlagern.

"Für die Mannschaft ist die Situation eindeutig eine Belastung. Es ist nervig, dass der Sport uninteressant wird und es nur noch um Blutwerte geht", sagte Bundestrainer Jochen Behle: "Für Evi ist das speziell schlimm. Da wird von Doping geredet, obwohl sie bei Olympia nur eine Schutzsperre bekommen hat, die damit überhaupt nichts zu tun hat. Alle deutschen Skilangläufer sind sauber."

Auch für das Image des Verbandes ist die ewige Diskussion um Evi Sachenbacher-Stehle nicht unbedingt förderlich, aber eine Entscheidung über die Reaktion auf den Spruch des Weltverbandes FIS soll es frühestens nächste Woche geben. Am Rande des Weltcups in Düsseldorf wird Sachenbachers Manager Ralf Scheitenberger mit der Führungsspitze des DSV über die weitere Vorgehensweise beraten.

"Wir haben noch keinen schriftlichen Bescheid in der Hand. Theoretisch könnte man vor ein normales Gericht gehen oder natürlich vor den Internationalen Sportgerichtshof ziehen", sagte DSV-Rechtsbeistand Werner Scheuer.

Vor dem CAS ist der DSV mit dem Fall Sachenbacher aber schon einmal gescheitert, als man bei den Winterspielen von Turin gegen die Schutzsperre für die Sportlerin wegen eines Hämoglobin-Wertes über der Grenze von 16,0 geklagt hatte. Die Ursache ihres damaligen Wertes von 16,4 (9. Februar) bleibt rätselhaft. Hohe Hämoglobinwerte können, aber müssen kein Hinweis auf Doping mit Epo oder Eigenbluttransfusionen sein.


Sachenbacher-Stehle konnte auch bei einer umfassenden Belastungsstudie im Sommer nicht nachweisen, dass sie einen von ihr reklamierten natürlich erhöhten Hämoglobinwert hat. Deshalb bekam sie im Gegensatz zu ihren Teamkollegen Franz Göring und Jens Filbrich (bei Wettbewerben über 1000 Meter) keine Ausnahmegenehmigung von der FIS.

Dass sie ohne einen einzigen positiven Dopingtest in ihrem Leben verdächtigt wird, „nagt“ an ihr. Scheitenberger will weiter alles dafür tun, dass die Unschuld seiner Mandantin bewiesen wird. Der Manager hofft auch auf das Anti-Doping-Konzept, das der DSV im November vorstellen will.

"Die Situation ist nicht so einfach, speziell wenn ich zu Wettbewerben oder Training in die Höhe gehe, wo der Hämoglobin-Wert steigt. Da musst du ja immer Angst vor einer Schutzsperre haben", sagt Sachenbacher-Stehle. Zum Glück liegt Düsseldorf nur 39 Meter über dem Meeresspiegel. Der Start der einstigen Strahlefrau ist trotzdem noch nicht gänzlich gesichert, weil sie an einer Bronchitis leidet: "Aber ich möchte gern laufen, obwohl mir in Düsseldorf die Berge fehlen."

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