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Olympia Doping

Ermittlungen gegen Trainer von Sachenbacher-Stehle

Die Staatsanwaltschaft verzeichnet im Dopingfall Evi Sachenbacher-Stehle erste Erfolge und hat mögliche Hintermänner ins Visier genommen. Die Biathletin selbst wird weiter als Zeugin behandelt.

Die Ermittlungen im Dopingfall um die deutsche Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle nehmen Fahrt auf. Die zuständige Staatsanwaltschaft München I konnte erste Fortschritte erzielen und hat die Ermittlungen intensiviert. „Ein Nahrungsergänzungsmittel, das bei uns analysiert wird, hat einen positiven Test ergeben“, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch.

Die Untersuchungen seien allerdings noch nicht abgeschlossen. Nun gehe es in einem weiteren Schritt darum herauszufinden, ob die gefundene Substanz in die Kategorie der Arzneimittel einzuordnen sei. Zudem werden weitere bei den Olympischen Spielen in Sotschi sichergestellte Ergänzungsmittel analysiert.

Weil der Begriff „Arzneimittel“ laut Steinkraus-Koch in Deutschland allerdings sehr weit gefasst sei, gehe er nach jetzigem Stand davon aus, dass die gefundene Substanz als Arzneimittel bewertet werden könne. Ein Straftatbestand, erklärte Steinkraus-Koch diesbezüglich weiter, liege nämlich schon dann vor, wenn Arzneimittel zu Dopingzwecken in Verkehr gebracht würden.

Auch aus diesem Grund ermittelt die Staatsanwaltschaft nun nicht mehr gegen unbekannt, sondern unter anderem gegen einen Trainer aus dem Umkreis von Sachenbacher-Stehle. Steinkraus-Koch stellte klar, dass es sich dabei nicht um einen Trainer des Deutschen Skiverbandes (DSV) handele. Zudem wird gegen Personen ermittelt, die am Vertrieb des betroffenen Nahrungsergänzungsmittels beteiligt gewesen sein sollen. Sachenbacher-Stehle selbst und ihr Ehemann Johannes Stehle werden im Ermittlungsprozess allerdings weiterhin als Zeugen behandelt.

„Es hilft mir sehr und gibt mir Kraft“

Die 33-Jährige war bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi positiv getestet worden. In ihrer A- und B-Probe war das verbotene Stimulans Methylhexanamin nachgewiesen worden. Die Langlauf-Olympiasiegerin von 2002 und 2010 hatte eingeräumt, dass sie ein Nahrungsergänzungsmittel im Vertrauen auf Aussagen eines persönlichen Beraters vor der Einnahme nicht von offiziellen Stellen hatte kontrollieren lassen.

Noch am Donnerstagvormittag hatte ihr Rechtsanwalt Marc Heinkelein mitgeteilt, dass „nach derzeitiger Einschätzung“ frühestens in der kommenden Woche mit Ergebnissen zu rechnen sei. „Alle vor Ort in Sotschi von Evi Sachenbacher-Stehle verwendeten Nahrungsergänzungsmittel befinden sich in den Händen der Staatsanwaltschaft München I und werden derzeit immer noch im Labor getestet“, sagte er. Seine Mandantin habe inzwischen umfassend ausgesagt, um „ihren eigenen Beitrag zur lückenlosen Aufklärung“ zu leisten.

Nachdem die Biathletin und ihr Ehemann in dieser Woche bei der Staatsanwaltschaft als Zeugen vernommen worden waren, gab es weitere Durchsuchungen. Insbesondere bei dem beschuldigten Privattrainer seien Unterlagen beschlagnahmt worden, „die Aufschluss über die Herkunft und Verabreichung des Präparats an die Zeugin Stehle geben sollen“, sagte Steinkraus-Koch.

Sachenbacher-Stehle hatte sich unlängst via Facebook für die große Unterstützung bedankt. „Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was eure Worte mir in dieser schweren Zeit bedeuten! Es hilft mir sehr und gibt mir Kraft, zu wissen, dass so viele Menschen hinter mir stehen. DANKE!!!“, schrieb sie.

sid/dpa/mel

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