15°
Logo lw

Bassos „Wiedergeburt“: Zweiter Sieg nach 2006

Ivan Basso hat sich im alten Amphitheater von Verona zum König des 93. Giro d'Italia gekrönt. Vier Jahre nach seinem ersten Triumph verwies der 32-Jährige in der Endabrechnung den Spanier David Arroyo mit einem Vorsprung von 1:51 Minuten auf den zweiten Platz. Der Luxemburger Laurent Didier schaffte es im Gesamtklassement auf den 33. Platz.

Basso trumpfte eineinhalb Jahre nach Ablauf seiner Dopingsperre wie zu alten Zeiten auf.
Basso trumpfte eineinhalb Jahre nach Ablauf seiner Dopingsperre wie zu alten Zeiten auf. Foto: ap

(dpa). - Ivan Basso hat sich im alten Amphitheater von Verona zum König des 93. Giro d'Italia gekrönt. Vier Jahre nach seinem ersten Triumph verwies der 32-Jährige in der Endabrechnung den Spanier David Arroyo mit einem Vorsprung von 1:51 Minuten auf den zweiten Platz.

Beim abschließenden Einzelzeitfahren über 15,3 Kilometer reichte Basso beim Tagessieg des schwedischen Radprofis Gustav Larsson ein 15. Rang, um sich am Sonntag in der Arena von Verona das Rosa Trikot überzustreifen. „Ich bin sehr, sehr glücklich. Dieser Sieg ist fantastisch“, sagte Basso, auf den nach dem „sehr schweren Giro“ im Ziel seine Kinder als Belohnung warteten.

Die „Gazzetta dello Sport“ bejubelte „die Wiedergeburt des Königs“, der von hunderttausenden rosagekleideten Fans gefeiert wurde. Gesamtdritter der 3416 Kilometer langen Rundfahrt wurde Basso italienischer Teamkollege Vincenzo Nibali mit einem Rückstand von 2:37 Minuten, bester deutscher Fahrer war Milram-Kapitän Linus Gerdemann als Gesamt-16. (+34:49 Minuten).

Aufstieg und Fall

Strahlender Sieger war aber Basso, der eineinhalb Jahre nach Ablauf seiner Dopingsperre wie zu alten Zeiten auftrumpfte. Sein erstaunliches Comeback führte der Liquigas-Kapitän, der im Juli bei der Tour de France Topfavorit Alberto Contador ärgern könnte, auf auf einen heilsamen Schock zurück. „Der Giro-Sieg 2006 war der Höhepunkt meiner Karriere. Danach kam ein tiefer Fall“, umschrieb Basso sein langes Fahrverbot, das ihm wegen der Zusammenarbeit mit dem mutmaßlichen Dopingarzt Eufemiano Fuentes auferlegt worden war.

Nach dieser „schwierigen Zeit“ habe er sich entschlossen „zurückzukehren und das Vertrauen der Fans wiederzugewinnen“, so Basso. Sein Coach Aldo Sassi ist überzeugt davon, dass der frühere Jan-Ullrich-Rivale sauber fährt: „Ich denke nicht, dass die Leute Ivans Leistung anzweifeln sollten. Er hat vieles verändert. Ich vertraue ihm total“, sagte er dem Branchendienst „cyclingnews“.

Laurent Didier belegt den 33. Platz

Trotz aller Beteuerung verhält es sich auch bei der Wertung dieses Giro wie mit den Lottozahlen: ohne Gewähr. Schließlich muss man noch zwei bis vier Wochen auf die Auswertung der letzten Doping-Tests warten. In den Vorjahren musste das Gesamtklassement der Italien- Rundfahrt jedenfalls des Öfteren nachträglich noch geändert werden.

Die letzten Zweifel an seinem zweiten Giro-Coup hatte Basso am Samstag auf der letzten Alpenetappe ausgeräumt, als er seine Rivalen um Weltmeister Cadel Evans sicher im Griff hatte und hinter Tagessieger Johann Tschopp als Dritter den Gipfel erreichte.

Der Luxemburger Laurent Didier schaffte es im Gesamtklassement auf den 33. Platz mit 1:31:36 Rückstand. Bei der Etappe am Sonntag fuhr er als 76. durch die Ziellinie.

Bester deutscher Profi beim 93. Giro war Gerdemann, der sich für die Tour im Juli viel vorgenommen hat. „Ich bin mit der Platzierung und dem Giro zufrieden“, sagte Gerdemann der Nachrichtenagentur dpa. Ohne die Bronchitis, die ihn in der letzten Giro-Woche plagte, „wäre noch mehr drin gewesen“. Obwohl der angepeilte Etappensieg nicht eingefahren wurde, zog der Sportliche Leiter Christian Henn ein positives Fazit für das Milram-Team: „Wir können mit diesem Giro d'Italia sehr zufrieden sein.“ Für den Höhepunkt aus deutscher Sicht hatte Columbia-Kapitän André Greipel gesorgt, der am Donnerstag die letzte Massenankunft für sich entschieden hatte.

Das könnte Sie auch interessieren








Das Neueste aus Wort+