Tour de France: Carapaz lässt Kwiatkowski gewinnen
Zwei Teamkollegen sind auf der letzten Bergetappe der Tour de France gemeinsam ins Ziel gefahren. Um den Sieg gesprintet sind sie allerdings nicht.
Dass zwei Ausreißer bei der Tour de France nicht um den Sieg sprinten, sieht man selten. Doch auf der 18. Etappe am Donnerstag kam es genau so. Das hatte aber einen guten Grund: Die beiden Ausreißer waren Teamkollegen. Nach einigen Diskussionen auf den Schlusskilometern überließ Richard Carapaz (ECU) dem Polen Michal Kiwatkowski den Sieg.
Beide fahren für das Team Ineos. Während Carapaz erst seit dieser Saison Teil der Mannschaft ist, führte Kwiatkowski in den vergangenen Jahren Christopher Froome, Geraint Thomas und Egan Bernal zum Gesamtsieg bei der Tour de France. Die Geste war somit als Dankeschön für die vorbildliche Arbeit über Jahre hinweg zu verstehen.
Da Leader Egan Bernal (COL) aus der Tour de France ausgestiegen ist, konnten die starken Fahrer des Teams Ineos auf Etappenjagd gehen.
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Jungels in der Ausreißergruppe
Auch der Luxemburger Bob Jungels (Deceuninck) war Teil der großen Ausreißergruppe, in der mehr als 30 Fahrer fuhren. Doch nach und nach mussten Fahrer an den einzelnen Steigungen abreißen lassen und auch Jungels hatte am Ende keine Chance auf den Etappensieg. „Ich hatte mit Rückenproblemen zu kämpfen“, sagte Jungels. „Nach zehn bis 15 Minuten in den Anstiegen hatte ich starke Schmerzen.“
Immerhin verhalf Jungels seinem Teamkollegen Sam Bennett (IRL) dazu, beim Zwischensprint den ersten Platz zu holen und den Vorsprung in der Punktewertung etwas auszubauen. Der Luxemburger kam schließlich als 34. mit einem Rückstand von etwas mehr als neun Minuten ins Ziel.
Dritter wurde der Belgier Wout van Aert (Jumbo), der die Favoritengruppe um den Gesamtführenden Primoz Roglic (SLO/Jumbo), den Zweiten Tadej Pogacar (SLO/Emirates/auf 57'') und den Dritten Miguel Angel Lopez (COL/Astana/auf 1'27'') ins Ziel führte.