20.02.2013 Aufrufe

Wieder eine neue Form von Pelvicachromis taeniatus aus Kamerun?

Wieder eine neue Form von Pelvicachromis taeniatus aus Kamerun?

Wieder eine neue Form von Pelvicachromis taeniatus aus Kamerun?

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Wieder</strong> <strong>eine</strong> <strong>neue</strong> <strong>Form</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Pelvicachromis</strong> <strong>taeniatus</strong> <strong>aus</strong> <strong>Kamerun</strong>?<br />

Einige Gedanken zum Erhalt <strong>von</strong> Arten und <strong>Form</strong>en innerhalb der DCG<br />

Anton Lamboj<br />

Die letzten Monate haben wieder einige Neuigkeiten<br />

<strong>aus</strong> West- und Zentralafrika gebracht. Sowohl<br />

private Reisende wie auch kommerzielle<br />

Sammler waren hier tätig.<br />

So gelang es zum Beispiel <strong>eine</strong>m Kollegen <strong>aus</strong> Belgien,<br />

in der Demokratischen Republik Kongo<br />

Lamprologus mocquardi in der Region <strong>von</strong> Kisangani<br />

zu sammeln und auch bereits nachzuzüchten,<br />

<strong>aus</strong> Guinea kam ein Cichlide zu uns, die vorläufig<br />

als <strong>Pelvicachromis</strong> sp. „Guinea Blue Fin“ bezeichnet<br />

wird und mit Sicherheit <strong>eine</strong> <strong>neue</strong> Art darstellt.<br />

Zu schön um wahr zu sein?<br />

<strong>Pelvicachromis</strong> <strong>taeniatus</strong> „Yellow King“<br />

Auch wurden einige <strong>neue</strong> und auch schon altbekannte<br />

Fundortformen <strong>von</strong> <strong>Pelvicachromis</strong> humilis<br />

<strong>aus</strong> Guinea importiert - es tut sich also was bei den<br />

Cichliden <strong>aus</strong> diesen Regionen.<br />

Auch <strong>aus</strong> <strong>Kamerun</strong> sch<strong>eine</strong>n nun kontinuierlich<br />

Sendungen zu uns zu kommen, betrachtet man das<br />

Angebot der großen europäischen Importeure,<br />

auch wenn die Arten <strong>aus</strong> diesem Land überwiegend<br />

gut bekannt sind und meist schon seit Längerem<br />

regelmäßig importiert werden.<br />

So wurde vor einigen Monaten ein geradezu spektakulärer<br />

Cichlide erstmalig eingeführt, der zweifelsfrei<br />

<strong>eine</strong> bisher gänzlich unbekannte <strong>Form</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Pelvicachromis</strong> <strong>taeniatus</strong> darstellt. Entgegen den<br />

sonstigen Gepflogenheiten, <strong>Form</strong>en dieser Art<br />

nach ihrem Fundort zu bezeichnen, wird diese<br />

<strong>Form</strong> als „Yellow King“ angeboten.<br />

DCG-Informationen 37 (4): 91–96 91


Der Fundort lässt sich trotz intensivster Bemühungen<br />

nur sehr vage eingrenzen - mehr als „PS<br />

CS km 8.0“ konnte ich bisher nicht als Information<br />

erhalten.<br />

Sicherlich ist es aber <strong>eine</strong> <strong>Form</strong> <strong>aus</strong> dem Bereich<br />

südlich des Sanaga Rivers, soweit lässt sich aufgrund<br />

allgem<strong>eine</strong>r Färbungsmerkmale wohl ableiten.<br />

Spektakulär ist diese <strong>Form</strong> vor allem durch die<br />

intensive und strahlende Gelbfärbung, die bei<br />

Männchen fast die gesamte vordere Körperhälfte<br />

bedeckt; ebenfalls sind bei den Männchen die unzähligen<br />

schwarzen Punkte in der Schwanzflosse<br />

auffallend, die fast zwei Drittel dieser Flosse bedecken<br />

- damit sind diese Punkte hier so zahlreich<br />

wie bei sonst k<strong>eine</strong>r anderen Farbform der Art. Im<br />

Nacken ist ein hübsches türkisblau schillerndes<br />

Band zu erkennen.<br />

Lamprologus mocquardi<br />

<strong>aus</strong> der Region Kisangani<br />

(Demokratische Republik<br />

Kongo) wurde bereits im<br />

Aquarium erfolgreich vermehrt.<br />

Sicher wird die Art<br />

aufgrund der wenig plakativen<br />

Färbung k<strong>eine</strong> allgem<strong>eine</strong><br />

Verbreitung unter<br />

Aquarianern finden, doch<br />

innerhalb der DCG sollten<br />

sich Interessierte finden,<br />

um die Art aquaristisch zu<br />

erhalten<br />

Weibchen entsprechen stärker dem bekannten Bild,<br />

das wir auch <strong>von</strong> anderen P.-<strong>taeniatus</strong>-<strong>Form</strong>en<br />

haben. Sie besitzen nicht die intensive Gelbfärbung<br />

der Männchen, allerdings zeigen auch sie die vielen<br />

schwarzen Punkte in der Schwanzflosse, weiterhin<br />

ist das Violettrot des Bauches weiter in den<br />

Rücken hinaufreichend (fast bis zur oberen Seitenlinie)<br />

als bei anderen <strong>Form</strong>en.<br />

Insgesamt ist es wohl <strong>eine</strong>r der attraktivsten Zwergcichliden<br />

überhaupt, die in den letzten Jahren bekannt<br />

geworden sind.<br />

Soweit es erste Erfahrungen in der Haltung zeigen,<br />

weicht diese <strong>Form</strong> auch nicht <strong>von</strong> anderen <strong>Form</strong>en<br />

der Art ab. Sie benötigt weiches Wasser, mit leicht<br />

saurem bis neutralem pH-Wert, das möglichst<br />

wenig belastet sein soll. In der Ernährung bestehen<br />

k<strong>eine</strong> besonderen Ansprüche, ich füttere im Wechsel<br />

<strong>Pelvicachromis</strong> sp. „Guinea<br />

Blue Fin“ ist <strong>eine</strong> noch unbeschriebeneZwergcichlidenart,<br />

die aufgrund der<br />

attraktiven Färbung sehr<br />

schnell Verbreitung finden<br />

wird. Meist geschieht das<br />

allerdings auf Kosten etablierter<br />

Arten. Die altbekannten<br />

müssen den <strong>neue</strong>n<br />

Fischen weichen<br />

92 DCG-Informationen 37 (4): 91–96


Spirulina-Tabs oder -Flakes und frisch geschlüpfte<br />

Artemia, bei durchschnittlich zwei Fastentagen pro<br />

Woche. Die ersten Larven zappeln bereits in der<br />

Höhle, so dass ich hoffentlich bald Exemplare<br />

da<strong>von</strong> abgeben können werde.<br />

Was mich jedoch nachdenklich stimmt, sind Aussagen<br />

einiger Zwergcichlidenfreunde zu dieser<br />

<strong>Form</strong>, wie: „Mit diesem Fisch braucht es k<strong>eine</strong><br />

anderen <strong>Form</strong>en <strong>von</strong> <strong>Pelvicachromis</strong> <strong>taeniatus</strong><br />

mehr…“, „…ich werfe jetzt alle anderen <strong>Form</strong>en<br />

vom P. <strong>taeniatus</strong> r<strong>aus</strong> und konzentriere mich nur<br />

mehr auf den „Yellow King“….“ oder „Da muss<br />

ich ja versuchen, ob ich das Gelb nicht noch intensiver<br />

r<strong>aus</strong>kriege und ob ich nicht noch mehr Punkte<br />

r<strong>aus</strong>züchten kann….“ bis hin zu „Wow, mit dem<br />

Fisch lässt sich sicherlich jede Menge Kohle<br />

machen, wenn man den lange genug exklusiv züchten<br />

kann“.<br />

Nun, ich habe <strong>eine</strong>rseits Verständnis dafür, dass es<br />

<strong>eine</strong>n beim Anblick solcher Fische packt. Was ich<br />

aber wenig verstehe ist, dass so wenige ein Auge<br />

für die f<strong>eine</strong>n Schönheiten, wie ich sie nenne,<br />

haben. Dass es immer nur Farben oder <strong>Form</strong>en sein<br />

müssen, die <strong>eine</strong>n sozusagen „ins Auge springen“,<br />

nach der Devise „Je mehr desto besser“, dass die<br />

Wenigsten nur die Bereitschaft haben, genauer hinzusehen,<br />

Schönheiten auf den zweiten oder dritten<br />

Blick erkennen wollen. Dass so viele immer nur<br />

auf der Suche nach der Neuheit, dem Spektakulären<br />

sind und dabei so oft vergessen, was es an<br />

Artenfülle gibt, an Arten oder <strong>Form</strong>en, denen einst<br />

genau so nachgerannt wurde, die auch so spekta-<br />

Von <strong>Pelvicachromis</strong> humilis wurden bereits mehrere<br />

Standortvarianten <strong>aus</strong> Guinea importiert. Im Bild ein<br />

Männchen <strong>eine</strong>r <strong>neue</strong>n Variante <strong>aus</strong> Fria (Guinea)<br />

kulär neu waren, die aber schnell wieder vergessen<br />

wurden, spätestens dann, wenn wieder was Neues<br />

gekommen ist.<br />

Sicherlich, Trends kommen und gehen in vielen<br />

Bereichen. Aber haben wir, gerade wir Mitglieder<br />

der DCG, uns nicht durch die Statuten dem Erhalt<br />

<strong>von</strong> Arten in der Aquaristik verschrieben, dem<br />

Pflegen und Wertschätzen <strong>von</strong> Naturformen? Dem<br />

Beobachten und Untersuchen und Erforschen des<br />

gesamten Spektrums der Arten?<br />

Wie sieht es zum Beispiel mit den Fischpatenschaften<br />

in der DCG <strong>aus</strong>? Wie viele Arten werden<br />

da betreut? Viel zu wenige! Wie viele Aquarianer<br />

<strong>von</strong> über 3.000 DCGlern sind tatsächlich bereit,<br />

sich zur Pflege <strong>eine</strong>r bestimmten Art über <strong>eine</strong>n<br />

längeren Zeitraum zu verpflichten, konzentriert<br />

und bewusst zur Erhaltung <strong>eine</strong>r Art beizutragen?<br />

Viel zu wenige! Wie gut funktioniert der Aust<strong>aus</strong>ch<br />

<strong>von</strong> Fischen untereinander, um bei <strong>eine</strong>r Art <strong>eine</strong>n<br />

möglichst breiten und stabilen Pool zu sichern, der<br />

über Jahre erhalten werden kann und der k<strong>eine</strong>n<br />

oder nur geringsten Nachschub <strong>aus</strong> der Natur benötigt?<br />

Seien wir ehrlich, es funktioniert fast gar nicht.<br />

Was hingegen gut funktioniert ist die Gier nach<br />

Neuheiten. Was gut funktioniert, ist das kreieren<br />

immer <strong>neue</strong>r <strong>Form</strong>en, bis hin zu dem, was schon<br />

als Qualzucht bezeichnet werden kann. Wohlgemerkt<br />

- ich habe nichts gegen Guppyhochzucht,<br />

gegen Zuchtformen <strong>von</strong> Diskus und Skalare<br />

(solange es eben nicht Qualzuchten sind, daher<br />

lehne ich Parrot- oder Bonsai-Cichliden sicher ab).<br />

Hohe züchterische Leistung und Können stecken<br />

hier dahinter. Ich verstehe aber nicht, dass es die-<br />

DCG-Informationen 37 (4): 91–96 93


selbe Hingabe nicht oder nur kaum für den Erhalt<br />

<strong>von</strong> Naturformen, <strong>von</strong> der Vielfalt der Arten auch<br />

gibt. Anders <strong>aus</strong>gedrückt - das, was wir selber<br />

„gestalten“, bewerten wir höher als das, was natürlich<br />

existiert.<br />

Ich versteh es vor allem deshalb nicht, weil wir in<br />

<strong>eine</strong>r Zeit leben, in der wir auf der anderen Seite<br />

alle Einschränkungen durch Gesetzgeber erdulden<br />

müssen, in Zeiten, wo Arten aufgrund aller Zerstörungen,<br />

die Homo sapiens in der Umwelt anrichtet,<br />

mit beängstigender Geschwindigkeit<br />

immer weniger werden, wo viele Länder <strong>aus</strong> verschiedensten<br />

und leider nicht immer ehrenvollen<br />

Gründen ihre Exporte einschränken (Beispiel Brasilien).<br />

Da wird seitens vieler so genannter Liebhaber<br />

lamentiert, dass so viele Arten kaum mehr<br />

aufzutreiben sind, dass „gutes Material“ zu man-<br />

Die Schwarzflossen Tilapie<br />

(Sarotherodon linnellii) ist<br />

in ihrem Lebensraum dem<br />

Lake Barombi Mbo<br />

(<strong>Kamerun</strong>) im Bestand<br />

gefährdet. Um den Fisch<br />

zumindest im Aquarium zu<br />

erhalten, können DCG-Mitglieder<br />

<strong>eine</strong>n wertvollen<br />

Beitrag leisten, indem sie<br />

Patenschaften für diese<br />

endemische Fischart übernehmen<br />

Seite 95: Auch innerhalb<br />

der DCG nur noch bei einzelnen<br />

engagierten<br />

Züchtern vorzufinden: Über<br />

mehrere Generationen<br />

r<strong>eine</strong>rbig erhaltene Standortvariante<br />

des Diskus<br />

chen Arten rar ist. Komisch - bei den Zuchtformen<br />

ist das nicht so. Da gibt es immer irgendjemanden,<br />

der hat was man sucht, oder der weiß, wo es zu finden<br />

ist.<br />

In manchen Aquarianerrunden wird mit mehr Begeisterung<br />

über Stauten und Vereinsparagraphen<br />

diskutiert als über Fischzucht. Wegen <strong>eine</strong>r<br />

Funktion im Verein ist die Brust stärker stolzgeschwellt<br />

als wegen <strong>eine</strong>r gelungenen Nachzucht.<br />

Gemeinsam saufen gehen, zählt mehr als gemeinsam<br />

Fische zu züchten. Manche züchten schwierige<br />

Arten, hüten aber das Geheimnis wie es geht,<br />

ärger als das Gold <strong>von</strong> Fort Knox - und verkaufen<br />

dann ihre Nachzucht für viel Geld oft an Leute, die<br />

sich mit diesen Fischen überhaupt nicht <strong>aus</strong>kennen,<br />

aber sich damit brüsten, was für teure Fische sie<br />

doch im Aquarium haben. Gelingt dann jemanden<br />

Die Nachfrage nach<br />

Neuem ist ungebremst. Für<br />

Raritäten werden Unsummen<br />

geboten, doch für<br />

gezielte Erhaltungszucht<br />

wird kaum einmal ein<br />

Aquarium zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Im Bild der im Jahr 1991<br />

vom Autor erstmals nach<br />

Europa eingeführte Limbochromis<br />

robertsi <strong>aus</strong> Ghana.<br />

Damals war die Art heiß<br />

begehrt. Leider ist die Art<br />

in der Aquaristik wieder<br />

verschwunden, weil sich<br />

nicht genug ernsthafte<br />

Liebhaber dafür gefunden<br />

haben.<br />

94 DCG-Informationen 37 (4): 91–96


die Zucht in größerem Ausmaß, wird bekannt, wie<br />

die Art zu züchten ist, kann sie endlich weit verbreitet<br />

werden - dann sinkt mit fast an Sicherheit<br />

grenzender Wahrscheinlichkeit das Interesse daran.<br />

Solange bis diese Fische wieder fast oder gar ganz<br />

verschwunden sind.<br />

Ich kann mich erinnern, dass mir 1991 als ich die<br />

ersten Paare <strong>von</strong> Limbochromis robertsi <strong>aus</strong> Ghana<br />

mitgebracht habe, 2.500 DM für ein Paar geboten<br />

worden sind und das nicht nur <strong>von</strong> <strong>eine</strong>r Person. Es<br />

gab also Leute, die bereit waren, extrem viel Geld<br />

für diese Fische auf den Tisch zu legen (ich habe<br />

übrigens k<strong>eine</strong> Limbochromis verkauft). Es gibt<br />

solche Leute leider noch immer. Was ich aber leider<br />

nicht gefunden habe, waren Leute, die sich<br />

gerne und ehrlich um die Zucht der Art kümmern<br />

wollten, die bei <strong>eine</strong>m gemeinsamen Nachzuchtprogramm<br />

und der Verbreitung im Hobby mitmachen<br />

wollten.<br />

Wie viele der DCG-Mitglieder können eigentlich<br />

<strong>von</strong> sich behaupten, irgend<strong>eine</strong> Art länger als fünf<br />

Jahre gepflegt und gezüchtet zu haben?<br />

Vielleicht wird es noch wichtig sein, möglichst<br />

viele Arten - auch solche, die wir schon lange kennen<br />

- in guten Beständen in der Aquaristik zu haben.<br />

Vielleicht sollten wir lernen, uns enger zusammen<br />

zu schließen, die DCG nicht nur als Produzent<br />

<strong>eine</strong>r guten Zeitschrift zu sehen, sondern als Organisation<br />

<strong>von</strong> Liebhabern und Spezialisten, die sich<br />

nicht nur dem Erhalt <strong>von</strong> und dem Wissenserwerb<br />

über Cichliden auf dem Papier kümmern, sondern<br />

dafür wirklich etwas tun.<br />

DCG-Informationen 37 (4): 91–96 95


Wohlgemerkt: Ich habe nichts dagegen, dass ab<br />

und zu <strong>eine</strong> <strong>neue</strong> Art ins Aquarium kommt. Ich<br />

freue mich ja auch darüber. Ich bin auch fasziniert,<br />

wenn es <strong>eine</strong> außergewöhnliche Farbenpracht ist.<br />

Ich vergesse aber deswegen die alten oder die<br />

unscheinbaren Arten nicht und versuche mein<br />

Bestes, ein paar da<strong>von</strong> langfristig erhalten zu können.<br />

Was mehr als mühselig ist, wenn man der<br />

Einzige ist, der an diesen Arten Interesse hat. Was<br />

nutzt es den Sarotherodon-Arten <strong>aus</strong> dem Lake<br />

Barombi Mbo oder den Tilapia-Arten <strong>aus</strong> dem<br />

Lake Bermin, wenn sie auf der Roten Liste stehen,<br />

aber k<strong>eine</strong>r tut etwas für sie?<br />

Ich kann die Fische leider nicht auf fünf bis sieben<br />

Aquarien pro Art aufteilen, was notwendig wäre<br />

um <strong>eine</strong>n vernünftigen Stock zu haben. Wo sind<br />

fünf bis sieben andere Aquarianer, die auch <strong>eine</strong><br />

solche Art halten möchten und die sich gegenseitig<br />

unterstützen?<br />

Nun ja, wenn Sie doch lieber nur Neuheiten und<br />

Raritäten sammeln wollen, habe ich <strong>eine</strong>n Tipp<br />

dazu: Gehen Sie über auf Briefmarken oder so<br />

etwas Ähnliches. Lebende Organismen sind m<strong>eine</strong>r<br />

Ansicht nach zu schade dafür. Okay, m<strong>eine</strong>twegen<br />

Tulpen, die lass` ich noch gelten.<br />

Für die Sammler, die ich bis jetzt noch nicht genug<br />

verärgert habe und die schon seit den ersten Zeilen<br />

nach dem „Yellow King“ gieren:<br />

<strong>Pelvicachromis</strong> <strong>taeniatus</strong> „Yellow King“ ist unverkäuflich;<br />

auch die Nachzuchten da<strong>von</strong>. Er ist und<br />

soll <strong>eine</strong> einmalige Rarität bleiben. Den gibt es nur<br />

im April 2006! Ich werde sicher k<strong>eine</strong> Nachzucht<br />

da<strong>von</strong> verteilen. Pelvicachropmis <strong>taeniatus</strong> „Bandewouri“<br />

(siehe Abbildung unten) hingegen gebe ich<br />

gerne weiter; pro Paar (sobald die Jungen entsprechend<br />

groß sind) gegen mindestens zwei Jahre<br />

Fischpatenschaft innerhalb der DCG sowie intensiven<br />

Erfahrungs- und Informations<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch. Wem<br />

der Preis zu hoch ist - habe ich schon die Briefmarken<br />

erwähnt?<br />

Und für diejenigen, denen m<strong>eine</strong> Zeilen vielleicht<br />

gefallen und/oder Anlass zum Nachdenken geben:<br />

Tun wir was für die DCG, für <strong>eine</strong>s der schönsten<br />

Hobbys überhaupt. Aber - vor allem - tun wir was<br />

für die Fische, die unserer Pflege anvertraut sind!<br />

Damit wir möglichst viele Arten in unseren Reihen<br />

haben, falls deren Import einmal verboten wird.<br />

Auch ohne zum „Yellow King“ durch Manipulation am<br />

Computer gekrönt worden zu sein (siehe Seite 91), ist P.<br />

<strong>taeniatus</strong> „Bandewouri“ <strong>eine</strong> Augenweide<br />

Fotos: Anton Lamboj<br />

96 DCG-Informationen 37 (4): 91–96

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!