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Schwerpunkt - Wendezeit

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W<br />

November/Dezember 2006 – Nr. 6/06<br />

Fr. 8.50 / € 5.50<br />

endezeit<br />

<strong>Wendezeit</strong><br />

Zeitschrift für ganzheitliches Leben und für ein neues Zeitalter mit mehr Geist und Seele<br />

<strong>Schwerpunkt</strong><br />

• Nahtodes-<br />

Erlebnisse<br />

• Wie echt sind Nahtod-Erlebnisse?<br />

• Heilen mit mehr Geist<br />

• Vorsicht: Esoterik-Ganoven!


Inhalt<br />

Geda n k e n s p l i t t e r 1<br />

Gesehen • Gelesen • Ge h ö rt<br />

Esoterik- & Gesundheitsmessen 2<br />

Stoppt das Abschmelzen des Grönlandeises<br />

den «Golfstrom»? 2<br />

Herrengasse Bern 3<br />

Es ist ein Mädchen! Das «älteste Baby» 3/4<br />

Robbenmassaker: Triumph der Fondation<br />

Franz Weber im Europaparlament 5<br />

Mystery Park: Sanierung gescheitert 5<br />

Geschichtsdaten zum Feiern oder<br />

Nachdenken 5<br />

Gesichter des Todes 6<br />

Geheimes Leben d e r Ti e r e<br />

«Just in Time» – vom Zeitsinn der<br />

Tiere 6-9<br />

Spiritualität<br />

Die Erlebnisse des Steinmetz Jürgen<br />

Rombart 10<br />

Familienengel und Heilungsengel 11/12<br />

Mit Engelslächeln und Raubtierblick<br />

– Esoterik-Ganoven 41/42<br />

Kleines Lexikon der Wahrsagekünste 42<br />

Das Mysterium der edlen Steine 43-47<br />

Re i s e n<br />

Valsesia – Monterosa 13<br />

Per Schlitten unterwegs in Finnland 14-16<br />

Ge i s t i g e s He i l e n<br />

Heilen mit mehr Geist 17-24<br />

Sch w e r p u n k t<br />

Nah to d e r l e b n i s s e 25-40<br />

Reise ins Jenseits? 26<br />

Hieronymus Bosch 26<br />

Wie echt sind Nahtod-Erlebnisse? 27<br />

Beeinflusst Lebenswandel die<br />

Nahtod-Erfahrung? 28/29<br />

❏ Ich abonniere <strong>Wendezeit</strong> ab<br />

Frühzeitliche Nahtoderlebnisse 30-33<br />

Elisabeth Kübler-Ross 30<br />

Hirn verarbeitet Ende der eigenen<br />

Existenz 34<br />

Einwürfe und Argumente der wissenschaftlichen<br />

Skeptiker 35/36<br />

Das innere Land 37-39<br />

Sind Nahtod-Erfahrungen Bilder<br />

aus dem Jenseits? 40<br />

Ur i s Ko l u m n e<br />

Ausserkörperliche Erfahrungen 48<br />

Ps i-Mi tt e i lu n g e n<br />

Eine Bastion der Wissenschaft<br />

beginnt zu bröckeln 49-52<br />

Ausserordentliche GV der SVPP 52/53<br />

Das Samadhi Bad 54/55<br />

Sie fragen – wir antworten! 50<br />

Prof. Dr. J. B. Rhine 51-53<br />

Physikalisches Medium in Bern 54-56<br />

Veranstaltungskalender ab September 57<br />

Bü c h e r<br />

Trost aus dem Jenseits 47<br />

Die Seele ins Licht begleiten 48/60<br />

Kalender 2007 57<br />

Gold 58<br />

Die Ermächtigung 58/59<br />

Himmlische Konstellationen 2007 59<br />

Sonne-Mond-Kalender 2007 59/60<br />

Das ägyptische Totenbuch 60<br />

Die Liebesformel 60<br />

Ag e n d a<br />

Abonnement <strong>Wendezeit</strong><br />

Agenda 61<br />

Veranstaltungen des BPV, des PZ<br />

und der SPG 61<br />

Ag o r a 62<br />

Th e r a p e u t e n l i s t e 63/64<br />

für jährlich CHF 50.- / € 35.- inkl. Versand<br />

(6 Ausgaben) Ich nehme Kenntnis davon, dass das Abonnement sich jeweils automatisch<br />

um 1 Jahr erneuert, wenn ich es nicht innerhalb von 15 Tagen nach Erhalt der<br />

letzten (6.) Ausgabe meiner Abonnementsperiode kündige.<br />

Vorname/Name:<br />

E-Mail:<br />

Strasse/Nr.:<br />

PLZ/Ort:<br />

Tel.: Datum: Unterschrift:<br />

❏ Ich möchte für zusätzlich CHF 12.-/€ 8.-/Jahr (Grundeintrag) in die Therapeutenliste<br />

aufgenommen werden. Meine Spezialitäten (max. 3):<br />

❏ Erweiterter Eintrag (CHF 24.- / €16.-) mit insgesamt bis zu 6 Spez. + URL / E-Mail:<br />

Schwer-<br />

• in<br />

<strong>Wendezeit</strong> 1/07:<br />

Telepathie<br />

Das geheime Leben der Tiere:<br />

Vom Zeitsinn der Tiere<br />

Engel des Trostes<br />

und<br />

der seelischen Stärkung<br />

Jenseitskontakte:<br />

Ein politischer Mord<br />

Uri Gellers Kolumne<br />

Psi-Mitteilungen<br />

und<br />

weitere<br />

spannende Bei träge<br />

Ende Dezember in Ihrem<br />

Brief kasten oder<br />

Anfang Januar<br />

in Ihrem Kiosk oder Ih rer<br />

Buchhandlung<br />

Redaktionsschluss: 20. Nov. 2006<br />

Krokusse im Winter<br />

Roman und Leitfaden zum Thema<br />

Redaktions- Trauma und<br />

Insertionsschluss:<br />

20. Mai 2006<br />

Juanita Maria Schalekamp<br />

«Krokusse im Winter» ist ein Roman mit<br />

ergreifenden Lebensgeschichten, die neue<br />

Wege aus dem Trauma aufzeigen.<br />

Mit Hilfe eines Krokusmärchens als Metapher<br />

schildert die Autorin mögliche Wege,<br />

traumatische Lebenserfahrungen sanft und<br />

wirkungsvoll zu bewältigen.<br />

Ein separater Leitfaden mit über 100 Seiten<br />

ergänzt das Verständnis von Trauma mit aktuellem<br />

und anerkanntem Fachwissen, abgerundet<br />

mit nützlichen Hinweisen und Adressen.<br />

ISBN 2-88465-016-4<br />

Euro 23.50 / CHF 36.-- / 376 Seiten<br />

Leseproben: www.devas.ch<br />

Impressum<br />

<strong>Wendezeit</strong><br />

Nr. 5/06 (Sept./Okt. 06) – 18. Jg.<br />

(Gesamt-Nr. 102) Erscheint 6 x jährlich:<br />

Januar, März, Mai, Juli, September,<br />

November<br />

Herausgeber: Fatema-Verlag GmbH, Parkstr. 14,<br />

CH-3800 Matten/Interlaken, +41(0)33 826 56 59<br />

Redaktion <strong>Wendezeit</strong>,<br />

Parkstr.14, CH-3800 Matten/Interlaken<br />

Tel. +41(0)33 826 56 51, Fax 826 56 53<br />

E-Mail: verlag@fatema.com<br />

Internet: http://www.fatema.com<br />

http://www.wendezeit.info<br />

Leitung: Orith Yvette Tempelman<br />

Redaktion Psi/SVPP: Valentin J. Oehen<br />

Ständige Autor(inn)en: Yo gi Dhirananda (Kriya Yoga/<br />

Spi ri tualität), Uri Gel ler (Kolumne), Esther Kunz<br />

Braunschweig (Reportagen, Buchbesprechungen),<br />

Ernst Meckel burg (Grenzwissenschaf ten), Ephraim<br />

Nelmott Ph. D. (Reportagen), Rudolf Passian (Parapsychologie),<br />

Dr. Ha rald Wiesendanger (Geistheilen,<br />

Para psychologie).<br />

In dieser Ausgabe sind ausserdem Beiträge folgender<br />

Autoren erschienen: Markus Becker, Marianne<br />

Diehl, Lars A. Fischinger, Rudolf Grimm, Klaus<br />

Hofbauer, Fritz Imhof, Valentin J. Oehen, Stefanie<br />

Reinberger, Prof. Dr. Werner Schiebeler, Dr. Ernst<br />

Wälti<br />

Copyright: Fatema-Verlag GmbH. Alle Rechte<br />

vor be halten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />

mit Genehmigung der Redaktion. Namentlich<br />

ge kennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall<br />

die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />

eingesandtes Material wird keine Gewähr übernommen.<br />

Gerichtsstand: Interlaken.<br />

Druck: Schlaefli & Maurer AG, 3800 Interlaken<br />

– Gedruckt auf Umweltschutzpapier<br />

Kiosk-Vertrieb CH: Valora AG, Basel<br />

Anzeigenverwaltung: Fatema-Verlag GmbH, Park -<br />

str. 14, CH-3800 Matten. Tel. +41(0)33 826 56 59,<br />

Fax +41(0)33 826 56 53.<br />

Preise und Abo-Bedingungen: Jahresabo (6 Ausg.)<br />

CH: CHF 50.-; D/A: € 35.- inkl. Versand; Übersee:<br />

CHF 50 + Versand. Spezialpreis für BPV/SPG/HFG-<br />

Mitglieder. Einzelnummer: CHF 8.50/€ 5.50 (bei<br />

Einzelbestellung: + Versand). Jahreseintrag in die<br />

The ra peu tenliste: zusätzlich CHF 12.-/€ 8.- (mit<br />

URL/E-Mail: CHF 24.-/€ 16.). Das Abo wird jeweils<br />

automatisch um ein Jahr verlängert, falls es nicht<br />

mindestens 6 Wochen vor Ablauf schriftlich beim<br />

Verlag gekündigt wird. Bestätigung der Kündigung<br />

nur wenn internat. Antwortschein (Schweiz: frankiertes<br />

Rückantwortcouvert) beigelegt.<br />

Zahlstelle:<br />

CH: PC-Nr. 20-584170-8, Fatema-Verlag GmbH,<br />

3800 Matten<br />

D: Commerzbank Bayreuth-Maximilianstr.,<br />

BLZ 773 400 76, Kto 154544100, Fatema-Verlag<br />

Übrige Länder: In bar (€ oder CHF) an die<br />

Redak tion oder per Banküberweisung an die<br />

Commerzbank Bayreuth-Maximilianstr., IBAN<br />

DE45 773 400 760 154 544 100,<br />

BIC COBADEFF773<br />

Schweizerische Vereinigung<br />

für Parapsychologie<br />

<strong>Wendezeit</strong> und die Psi-Mitteilungen sind<br />

im SVPP-Mitgliederbeitrag inbegriffen.<br />

Ge d a n k e n s p l i t t e r<br />

Liebe Leserin,<br />

Lieber Leser,<br />

Mit Hilfe der High-Tech Medizin im<br />

letzten Moment ins Leben zurück geholt,<br />

schildern die beinahe Ver storbenen<br />

immer wieder ähnliche, faszinierende<br />

Erlebnisse aus einer fantastischen<br />

Reise durch einen dunklen Tunnel<br />

hin zum Licht. In allen Fällen hat<br />

diese Erfahrung ihre Einstellung zu Leben und Tod total<br />

verändert. Doch darüber wird in der Öffentlichkeit meist<br />

nicht gesprochen – sieht man einmal ab von TV-Serien wie<br />

„Ghost Whisperer“ oder Filmen wie „Ghost – Nachricht von<br />

Sam“. Das Thema Tod ist immer noch eines der grössten<br />

Tabus materialistischer Gesellschaften. Ab den siebziger<br />

Jahren gab es jedoch eine Welle von Veröffentlichungen<br />

der „Sterbeerlebnisse“ von Menschen, die sich in Todes nähe<br />

befunden hatten oder gar klinisch tot gewesen und wieder ins<br />

Leben zurückgekehrt waren. Spätestens seither befasst sich ein<br />

eigener Wissenschaftszweig, die „Thanatologie“ damit, solche<br />

Aussagen zu sammeln, zu kategorisieren und ordentlich<br />

in begriffliche Schubladen zu packen. Den Wissenschaftlern<br />

geht es aber meist da rum abzuklären, welche biochemischen<br />

Prozesse solchen fantastischen Erfahrungen zugrunde liegen.<br />

Jene, die subjektiv oder objektiv erlebt haben, dass das Leben<br />

nach dem Tod weiter geht, kümmern sich nicht um solche<br />

Prozesse. Sie verlieren meist schlagartig die Angst vor dem<br />

Tod. Menschen, die eine Berührung mit dem Tod erfahren<br />

haben, berichten, dass sie sich plötzlich zu einer umfassenden<br />

Liebe fähig fühlten und das Leben in einem grossen, klaren<br />

Zusammenhang sahen, meistens mit dem Resultat, dass sie das<br />

„Zurückkommenmüssen“ als sehr schmerzlich empfanden.<br />

In Wahrheit wissen wir auch heute nicht mehr über den<br />

Tod, als Sterbende berichteten – oder besser: wir wissen, dass<br />

solche Erfahrungen gemacht werden. Lesen Sie mehr darüber<br />

in unserem <strong>Schwerpunkt</strong>teil und bilden Sie sich Ihre eigene<br />

Meinung.<br />

Titelbild:<br />

Yin und Yang, Gemälde von CORADO<br />

A-6900 Bregenz, Tel. +43 664 2430266<br />

Einsenden an Fatema Verlag GmbH, Parkstr. 14, CH-3800 Matten – E-Mail: Verlag@fatema.com<br />

<strong>Wendezeit</strong> 6/06 1


Ge s e h e n • Ge l e s e n • Ge h ö r t<br />

Ge s e h e n • Ge l e s e n • Ge h ö r t<br />

Interessante Esoterik- & Gesundheitsmessen<br />

in St. Gallen und Bern<br />

Herrengasse Bern: Wiederauferstehung<br />

eines Patrizierhauses<br />

Über 70 Aussteller präsentieren Produkte rund ums gesunde Leben sowie<br />

feinstoffliches Heilen und mediale Beratung. Und genau diese Mischung<br />

macht die Messen so spannend und interessant. Das Spektrum<br />

reicht von Naturheilmitteln und Nahrungsergänzungen über Rückenschule<br />

und Entschlackungsmethoden bis hin zu Engelkontakten, Aura-<br />

Fotografie, Klangheilung, Hellsehen, Handlesen und Channeling. Verschiedenste<br />

Bio-Produkte können direkt bei der Messe gekostet werden,<br />

Klangschalentherapie und Klangheilung stehen ebenso auf dem Programm<br />

wie die Rituale der Azteken oder Luftbettsysteme und Jademassageliegen.<br />

Ausserdem können bei der Messe über 50 Vorträge kostenlos<br />

besucht werden: dazu werden noch Workshops, Live-Heilungen sowie<br />

Live-Jenseitskontakte und Channelings veranstaltet. Einer der Stargäste<br />

der Messe ist der bekannte Schlankmacher Mirko Kaczens ki, der alleine<br />

durch Handauflegen die Pfunde purzeln lassen kann und Menschen<br />

von ihrem Übergewicht befreit. Ausserdem wird Mike Shiva jeweils am<br />

Sonntag Nachmittag ein Live-Channeling mit Energieübertragung als<br />

Workshop veranstalten.<br />

Messetermine: 1.-3. Dez. 06 in St. Gallen, Olma Messehalle 3, und 8.-<br />

10. Dez. 06 in Bern BEA Expo Halle Congress<br />

Messeprogramm erhältlich bei ART OF LIFE Messe AG, Tel. 0043-<br />

5574-44339, oder im Internet unter www.esoterikmesse.ch.<br />

aid. Eines der wertvollsten Häuser<br />

der Berner Altstadt, ist kürzlich<br />

vom Baugerüst befreit worden: das<br />

ehemalige Tscharnerhaus an der<br />

Herrengasse 4. Entworfen wurde<br />

es um 1760 wohl vom damals führenden<br />

Berner Architekten Niklaus<br />

Sprüngli. Die überaus reich und<br />

differenziert gegliederte Fassade<br />

mit ihren zwei hervorgehobenen<br />

mittleren Fensterbahnen und der<br />

aufgesetzten Wappenkartusche<br />

Tscharner fiel seit langem als stark<br />

restaurierungsbedürftig auf. Letztmals<br />

wurde sie wohl vor über 100<br />

Jahren renoviert. Glücklicherweise<br />

wurde die Fassade nie tief greifend<br />

überarbeitet (zurückgehauen ). Wo<br />

die Verwitterung nicht angegriffen<br />

hatte, zeigten sich Flächen, Gesimse,<br />

Profile und die reichen Bild-<br />

hauerarbeiten mit all ihren<br />

Feinheiten im Zustand des<br />

18. Jahrhunderts. Mit der<br />

Restaurierung der Fassade<br />

wurden die defekten Teile<br />

gefestigt und in einem langen<br />

Arbeitsprozess mit Fingerspitzengefühl<br />

aufmodelliert.<br />

Die Fassade wurde neu<br />

in Öl- und Sandtechnik gefasst.<br />

Die seit 25 Jahren fehlenden<br />

kunstvollen Schmiedeisengitter<br />

konnten wieder<br />

aufgefunden und eingesetzt<br />

werden. Im Inneren wurde der<br />

Hof restauriert, wobei man den originalen<br />

Boden aus alten Kalkplatten<br />

freilegte und wieder herstellte.<br />

Hässliche Einbauten im Treppenhaus<br />

und abgenutzte Holzverschalungen<br />

wurden entfernt und die<br />

Oberflächen der Treppe instand gestellt.<br />

Schliesslich wurden die zwei<br />

Wohnungen im 1. und 2. Stock mit<br />

ihren wertvollen Täfern, Decken<br />

und Cheminées restauriert und mit<br />

neuen Küchen und Sanitärräumen<br />

ausgestattet. Die privaten Anstrengungen<br />

der Bauherrschaft wurden<br />

von der städtischen und der kantonalen<br />

Denkmalpflege begleitet und<br />

durch Beiträge des Lotteriefonds,<br />

der Denkmalpflegestiftung (Lauper-Fonds)<br />

und des Bundesamtes<br />

für Kultur unterstützt. u<br />

Stoppt das<br />

Abschmelzen<br />

des Grönlandeises<br />

den<br />

«Golfstrom»?<br />

In einer Studie des<br />

Max-Planck-Instituts<br />

für Meteorologie,<br />

die jetzt in den<br />

Geophysical Research<br />

Letters erschien,<br />

sind Wissenschaftler<br />

um Jo hann<br />

Jungclaus der Frage<br />

nachgegangen,<br />

ob und wie stark<br />

der Einfluss des abschmelzenden<br />

grönlandischen<br />

Inlandeises<br />

die thermohaline<br />

Zirkulation beeinflusst.<br />

Für die Studie wurden<br />

die Modellrechnungen<br />

für den neuen<br />

IPCC-Status report,<br />

(IPCC = Zwischenstaatlicher<br />

Ausschuss<br />

über Klimaänderungen) der 2007<br />

erschei nen wird, mit einem zusätzlichen<br />

Schmelzwassereintrag an<br />

den Küsten Grönlands wiederholt.<br />

Die Klimaprojektionen für das 21.<br />

Jahrhundert lassen darauf schliessen,<br />

dass sich die thermohaline<br />

Zirkulation im Nordatlantik abschwächen<br />

wird. In die Modellrechnungen<br />

ging dabei das Abschmelzen<br />

des Grönlandeises nicht<br />

ein. Die Annahme, dass ein Abschmelzen<br />

die Schwächung der<br />

Zirkulation beschleunigen könnte,<br />

liegt nahe. Die neuen Rechnungen<br />

zeigen, dass sich unter konservativen<br />

bzw. extremen Annahmen für<br />

die Schmelzraten die nordatlantische<br />

Zirkulation um 35% bzw.<br />

42% abschwächte, ohne diese Annahmen<br />

waren es 30%. Selbst bei<br />

hohen Abschmelzraten erholt sich<br />

die Zirkulation im Nordatlantik<br />

im 22. Jahrhundert. Die neuen Modellrechnungen<br />

lassen also darauf<br />

schliessen, dass ein abrupter Klimawandel<br />

durch das Abschmelzen<br />

des grönlandischen Inlandeises<br />

kein realistisches Szenario für<br />

das 21. Jahrhundert ist. u<br />

Es ist ein Mädchen!<br />

Das «älteste» Baby stellt sich vor<br />

Fund eines dreijährigen Australopithecus afarensis Kindes<br />

ermöglicht erstmals, Fragen zur frühen Evolution des Menschen<br />

zu beantworten<br />

Der Schädel des Australopithecus<br />

afarensis-Kindes.<br />

Bild: National Museum of Ethiopia,<br />

Addis Abeba<br />

Vor 3,3 Millionen Jahren starb ein<br />

3-jähriges Mädchen in der Region<br />

Dikika im heutigen Äthiopien.<br />

Sein fast vollständig erhaltenes<br />

Skelett gibt den Forschern<br />

nun einmalige Einblicke in unsere<br />

Vergangenheit. Das historische<br />

Alter des Skelettes und das biologische<br />

Alter des Kindes zum Todeszeitpunkt<br />

machen diesen Fund<br />

zu einem in der Geschichte der Paläoanthropologie<br />

einmaligen. Der<br />

von einem Forscherteam unter der<br />

Leitung von Zeresenay Alemseged<br />

vom Leipziger Max-Planck-<br />

Institut für evolutionäre Anthropologie<br />

in der Fachzeitschrift Nature<br />

(September 21, 2006) vorgestellte<br />

Fund wird substanziell dazu<br />

beitragen Gestalt, Körperbau, Verhalten,<br />

Fortbewegungs- und Entwicklungsmuster<br />

unserer frühen<br />

Vorfahren besser zu verstehen und<br />

viele neue Wege zur Erforschung<br />

der Kindheit unserer frühmenschlichen<br />

Vorfahren eröffnen.<br />

Der neue Skelettfund ist der älteste<br />

und vollständigste, der jemals<br />

von einem kindlichen menschlichen<br />

Vorfahren gemacht worden<br />

ist. Das Mädchen, das 150‘000 Jah-<br />

re vor Lucy gelebt hat, aber derselben<br />

Art Australopithecus afarensis<br />

angehört, war zu seinem Todeszeitpunkt<br />

drei Jahre alt. Das<br />

Skelett des Kindes wurde in der<br />

Region Dikika in Äthiopien von<br />

einem Team von Paläoanthropologen<br />

vom Dikika-Forschungsprojekt<br />

(DRP: Dikika Research Project)<br />

unter der Leitung von Zeresenay<br />

Alemseged vom Leipziger<br />

Max-Planck-Institut für evolutionäre<br />

Anthropologie entdeckt. An<br />

dem internationalen und fachübergreifenden<br />

Projekt sind Experten<br />

verschiedener Forschungsbereiche<br />

und mehr als 40 Feldforschungsassistenten<br />

beteiligt. Der erste Teil<br />

des Kinderskelettes wurde bereits<br />

am 10. Dezember 2000 gefunden.<br />

Die Ausgrabung des Gesamtskelettes<br />

erforderte weitere vier Jahre,<br />

in denen intensiv nach weiteren<br />

Teilen gesucht wurde.<br />

Bisher hatte man gut erhaltene<br />

Kinderskelette nur von weniger alten<br />

Hominiden gefunden, wie z.B.<br />

vom Neandertaler. Ältere Überreste<br />

von Kinderskeletten bestanden<br />

lediglich aus Schädel, Teilen<br />

des Kiefers oder einigen einzelnen<br />

Zähnen. Das Skelett des Dikika-<br />

Mädchens hingegen ist komplett<br />

und in einem sehr guten Zustand.<br />

Daher kann man es tatsächlich als<br />

einen der grössten Funde in der<br />

Geschichte der Paläoanthropologie<br />

bezeichnen. Der Fund besteht<br />

aus einem Schädel, dem Abdruck<br />

des natürlichen Gehirns im Sandstein,<br />

der den Schädel ausfüllt,<br />

und bisher völlig unbekannten<br />

oder nur wenig bekannten Skelettteilen,<br />

wie z.B. dem Zungenbeinknochen.<br />

Vom oberen Skelettteil<br />

fanden die Paläoanthropologen<br />

den Grossteil der Wirbelsäule, beide<br />

Schulterblätter, die Rippen und<br />

beide Schlüsselbeine.<br />

Schulterblätter sind unter den dokumentierten<br />

fossilen Funden der frühesten<br />

Vorfahren des Menschen so<br />

gut wie nicht vertreten. Lediglich<br />

von Lucy und einem Australopithecus<br />

africanus sind die Schulterblätter<br />

unvollständig erhalten geblieben.<br />

Teile der unteren Gliedmassen,<br />

darunter beide Kniescheiben und<br />

substanzielle Teile der Hüfte und<br />

des Schienbeins beider Beine, wurden<br />

gefunden, ebenso wie ein fast<br />

kompletter Fuss. Hinweise in den<br />

2 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 3


Ge s e h e n • Ge l e s e n • Ge h ö r t<br />

Dr. Zeresenay Alemseged und der Geologe Dr. Jonathan<br />

Wynn diskutieren einen Knochenfund.<br />

Bild: Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie<br />

Gesteinsablagerungen am Fundort<br />

sowie fehlende Hinweise auf eine<br />

Aktivität von Fleischfressern, Abrieb<br />

oder einen Transport der Leiche,<br />

verraten den Forschern, dass<br />

das Mädchen vermutlich während<br />

einer Flut und kurz nach Eintritt<br />

ihres Todes begraben wurde. Möglichweise<br />

hatte diese Flut sogar den<br />

Tod des Mädchens verursacht.<br />

Bei seinem Auffinden waren alle<br />

Knochen des oberen Skelettteils,<br />

darunter der Schädel, die Schulterblätter,<br />

die Schlüsselbeine, die Rippen<br />

und die Wirbelsäule, in einem<br />

sehr kompakten Sandsteinblock eingeschlossen<br />

und klebten aneinander.<br />

Meist stehen Paläoanthropologen<br />

vor dem Problem, die sehr<br />

bruchstückhaften Teile eines Fundes<br />

wieder zusammenfügen zu müssen.<br />

Im Falle des Dikika-Mädchens<br />

war die Her aus forde rung eine um gekehrte:<br />

Sedi men te<br />

mussten mit Hilfe<br />

von zahntechnischen<br />

Ins trumen<br />

ten aus den<br />

Rippen zwi schenräumen<br />

und der<br />

gekrümm ten Wirbelsäule<br />

Korn für<br />

Korn entfernt<br />

werden. Forscher<br />

vom Max-Planck-<br />

Ins titut für evolutionäre<br />

Anthropologie<br />

benötigten<br />

dazu bisher fünf<br />

Jahre. Der Fund<br />

wurde am Diagnostischen Zentrum<br />

in Nairobi, Kenia, mittels Computertomographie<br />

gescannt. Diese Technik<br />

ermöglichte es den Forschern,<br />

die sich herausbildenden «zweiten»<br />

Zähne zu untersuchen und das Geschlecht<br />

sowie Alter des fossilen<br />

Fundes zum Todeszeitpunkt festzustellen.<br />

Was macht den Fund<br />

wissenschaftlich so<br />

bedeutend?<br />

1. Das Dikika-Mädchen ermöglicht<br />

es den Forschern erstmals, die<br />

komplette Schädelmorphologie<br />

ei nes jungen Australopithecus afarensis<br />

zu untersuchen. Basierend<br />

auf dem neuen Fund können sie<br />

nun feststellen, wie der Schädel<br />

des Australopithecus afarensis<br />

sich während des Wachstums, insbeson<br />

dere beim Übergang zwischen<br />

Kind heit und Erwachsenenalter,<br />

ver änderte.<br />

2. Das Gehirnvolumen des Dikika-<br />

Mädchens wird auf etwa 330 cm³<br />

geschätzt und unterscheidet sich<br />

damit nicht sehr von dem eines<br />

gleichaltrigen Schimpansen. Wenn<br />

man das Gehirnvolumen des 3-<br />

jährigen Kindes aber mit dem eines<br />

erwachsenen Vertreters derselben<br />

Art vergleicht, stellt man<br />

fest, dass die Gehirngrösse des<br />

Dikika-Babys nur zwischen 63-<br />

88 Prozent der eines erwachsenen<br />

Australopithecus afarensis<br />

erreicht. Ein dreijähriger Schimpanse<br />

hingegen verfügt bereits<br />

über mehr als 90 Prozent des Gehirnvolumens<br />

eines erwachsenen<br />

Schimpansen. Das relativ langsame<br />

Gehirnwachstum, das die<br />

Forscher beim Australopithecus<br />

afarensis beobachten konn ten,<br />

kommt dem des modernen Menschen<br />

näher als dem des Schimpansen<br />

und weist auf eine Veränderung<br />

im Verhalten der Art hin,<br />

die vor 3,5 Millionen Jahren<br />

lebte.<br />

3. Das Postcranium (Skelettteile unterhalb<br />

des Schädels) besteht aus<br />

vielen Knochen, die grundle gende<br />

Informationen zur Fort bewegung<br />

und Körpergrösse des Austra<br />

lopithecus afarensis enthal ten.<br />

Der Femur (Oberschen kelknochen),<br />

die Tibia (Schienbein) und<br />

der Fuss des Kindes liefern den<br />

Beweis, dass der Australopithecus<br />

afarensis bereits im Alter von<br />

drei Jahren aufrecht gegangen ist.<br />

Die zwei Schulterblätter aber sind<br />

denen von Gorillas ähnlich. Die<br />

Finger sind lang und gekrümmt,<br />

wie man es von anderen Vertretern<br />

des Australopithecus afarensis<br />

kennt. Damit rücken alte, nach<br />

wie vor unbeantwortete Fragen<br />

wieder in den Blick: Obwohl Australopithecus<br />

afarensis am Boden<br />

ein echter Zwei beiner war, behielt<br />

er möglicherweise seine Fähigkeit<br />

zum Erklettern von Bäumen<br />

bei. Das könnte ihn und seine<br />

Nachkommen davor geschützt<br />

haben, während des Schlafens<br />

Raubtieren zum Opfer zu fallen.<br />

4. Ein besonders seltener und aufregender<br />

Teil des Fundes ist der<br />

Zungenbeinknochen des Dikika-<br />

Mädchens. In seiner Gestalt ist<br />

er dem Zungenbeinknochen der<br />

afrikanischen Menschenaffen sehr<br />

ähn lich und unterscheidet sich<br />

von dem des modernen Menschen.<br />

Die Beschaffenheit dieses<br />

Knochens bei ausgestorbenen<br />

Arten, mit Aus nahme des<br />

Neandertalers, ist noch völlig<br />

unbekannt. Er spielt vermut lich<br />

eine wichtige Rolle bei der Produktion<br />

menschlicher Sprache<br />

und hilft den Forschern, die<br />

Kons truktion und Evolution des<br />

mensch lichen Sprechapparates<br />

bes ser zu verstehen.<br />

Die Aufbereitung des neuen fossilen<br />

Fundes ist noch nicht abgeschlossen.<br />

Bisher war es noch nicht<br />

möglich, alle Teile des Skelettes zu<br />

untersuchen. Dies betrifft vor allem<br />

die Rippen, die Rückenwirbel, die<br />

Schlüsselbeine und ihre Bedeutung<br />

für die Fortbewegung des Australopithecus<br />

afaren sis. Nach zukünftigen<br />

weiteren Un tersuchungen<br />

wer den wir über ein sehr genaues<br />

Bild des Körperbaus eines Australopithecus<br />

afarensis Babys verfügen<br />

und können dann mehr über<br />

Verhal ten, Körperproportionen und<br />

-grösse sowie die Entwicklung des<br />

Skelettes bei frühen Vorfahren des<br />

Menschen erfahren.<br />

Das Dikika-Forschungsprojekt wurde<br />

bis 2004 vom Französischen<br />

Zentrum für Äthiopienstudien, dem<br />

Institute of Human Origins der Arizona<br />

State University, der Leakey<br />

Stiftung und der National Geographic<br />

Society finanziell und logistisch<br />

unterstützt. Seit 2004 finanziert<br />

und fördert die Max-Planck-<br />

Gesellschaft das Projekt. Das Dikika-Forschungsprojekt<br />

führt seine<br />

Feldforschungs- und Labor arbeit<br />

mit der Genehmigung und unter<br />

Federführung der ARCCH (Authority<br />

for Research and Conservation<br />

of Cultural Heritage = Behörde für<br />

die Erforschung und den Erhalt kulturellen<br />

Erbes), dem Äthiopischen<br />

Nationalmuseum und mehreren Regionalbüros<br />

in Äthiopien durch.<br />

Mehr als 40 Personen, darunter einige<br />

Wissenschaftler, haben dazu beigetragen,<br />

die Überreste des Babys<br />

freizulegen und die geologischen<br />

und Umweltbedingungen sowie die<br />

Bedeutung des Fundes zu verstehen.<br />

u<br />

Robbenmassaker: Triumph der Fondation<br />

Franz Weber im Europaparlament<br />

425 Parlamentarier haben die<br />

schrift liche Erklärung gegen die<br />

Robbenjagd unterschrieben – ein<br />

direktes Resultat der Kampagne<br />

der Fondation Franz Weber. Es<br />

handelt sich hier um einen absoluten<br />

Rekord in der Geschichte des<br />

Europaparlaments (der letzte Rekord<br />

kulminierte bei 422 Unterschriften).<br />

Franz Weber jubiliert: Nach diesem<br />

Erfolg ist er überzeugt, dass<br />

die Einfuhr von Robbenerzeugnissen<br />

in die EU noch vor der nächsten<br />

Jagd im Frühling 2007 verboten<br />

wird.<br />

Erinnern wir daran, dass es Franz<br />

Weber war, der im Namen seiner<br />

Stiftung einen Vertreter des<br />

EU-Parlaments als Beobachter an<br />

die Robbenmassaker vom letzten<br />

Frühling 2006 eingeladen hatte<br />

und zwar in der Person des Vize-Präsidenten<br />

des «Intergroup für<br />

den Schutz und die Wohlfahrt der<br />

Tiere», Carl Schlyter.<br />

Ein Meisterschuss – wie der Triumph<br />

der Resolution beweist, die<br />

Carl Schlyter nach der Rückkehr<br />

von der Robbenfront seinen Parlamentskollegen<br />

zur Unterschrift<br />

unterbreitete.<br />

Franz Weber ist überzeugt, dass<br />

das Ende Robbenmasser in Sicht<br />

ist – wie das schon 1983 nach seiner<br />

weltweiten Kampagne der Fall<br />

war (der Jagdstopp dauerte damals<br />

zwölf Jahre).<br />

u<br />

Mystery Park: Die aktienrechtliche<br />

Sanierung ist gescheitert<br />

Die Standortgemeinde und der grösste Einzelaktionär haben der aktienrechtlichen<br />

Sanierung der Mystery Park AG nicht vollständig<br />

zugestimmt. Die Sanierung ist gescheitert. Der Mystery Park wird<br />

spätestens Ende November 2006 bis auf weiteres geschlossen.<br />

Sowohl die Standortgemeinde wie<br />

auch der grösste Einzelaktionär, der<br />

zudem auch Gläubiger ist, haben<br />

der aktienrechtlichen Sanierung<br />

nicht vollständig zugestimmt. Damit<br />

ist die Sanierung gescheitert.<br />

Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

des Mystery Parks wurden<br />

vorsorglich schon Ende August<br />

2006 auf den 30. November<br />

Das Buch<br />

«Gesundheit aus dem Kopf»,<br />

von Uri Geller,<br />

ist wieder erhältlich.<br />

CHF 33.- / € 25.- (inkl. Versand)<br />

Fatema Verlag GmbH<br />

Parkstr. 14<br />

CH-3800 Matten/Interlaken,<br />

E-Mail: Verlag@fatema.com<br />

2006 gekündigt.<br />

Der Mystery Park wird spätestens<br />

Ende November 2006 bis auf weiteres<br />

geschlossen. Das Nachlassverfahren<br />

wird durch die Transliq<br />

AG, Bern, weitergeführt. Die<br />

Gläubigerversammlung wird voraussichtlich<br />

im Dezember 2006<br />

durchgeführt, an welcher der Nachlassvertrag<br />

unterbreitet wird. u<br />

Ge s e h e n • Ge l e s e n • Ge h ö r t<br />

Geschichtsdaten zum Feiern oder<br />

Nachdenken<br />

Vor 3400 Jahren soll, nach Angaben eines deutschen Bibelkreises, Moses<br />

gestorben sein<br />

Vor 1000 Jahren fand im Sternbild Wolf die Supernova 1006 statt<br />

Vor 800 Jahren ernannte sich Dschingis Khan zum Grosskhan aller Mongolen<br />

und begann die Eroberung Asiens<br />

Vor 500 Jahren starb Christoph Kolumbus; die Lutherstadt Wittenberg<br />

wurde von einer Pestseuche heimgesucht<br />

Vor 450 Jahren gründete Ignatius von Loyala die später auch als Jesuitenorden<br />

bezeichnete «Gesellschaft Jesu»; das Reich der<br />

Habsburger zerfiel in zwei Teile<br />

Vor 400 Jahren wurden der französische Schriftsteller Pierre Corneille und<br />

der niederländische Maler Rembrandt van Rijn geboren<br />

Vor 350 Jahren wurde der französische Gambist und Komponist Marin<br />

Marais geboren<br />

Vor 300 Jahren wurde der Komponist Baldassare Galuppi auf der Insel<br />

Burano bei Venedig geboren<br />

Vor 250 Jahren wurde Wolfgang Amadeus Mozart in Salzburg geboren<br />

Vor 200 Jahren endete das Heilige Römische Reich; Kaiser Franz II. aus<br />

dem Hause Habsburg-Lothringen legt die Kaiserkrone<br />

nieder<br />

Vor 150 Jahren starben der Komponist Robert Schumann und der Dichter<br />

Heinrich Heine<br />

Vor 100 Jahren wurde der Komponist Dmitri Shostakovich in St. Petersburg<br />

geboren; die Stadt San Francisco wurde durch ein<br />

Erdbeben so gut wie total zerstört<br />

Vor 90 Jahren wurde der russische Mönch Rasputin ermordet<br />

Vor 75 Jahren starben der britische Schrifststeller Rudyard Kipling, der<br />

russische Dichter Maxim Gorki und der englische Arzt<br />

Edward Bach, Entwickler der Bach-Blütentherapie<br />

Vor 50 Jahren Uraufführung des Films Moby Dick und des Theaterstücks<br />

Der Besuch der alten Dame<br />

Vor 25 Jahren heirateten Prinz Charles und Lady Diana Spencer und<br />

wurde der ägyptische Präsident Anwar as-Sadat ermordet<br />

Vor 20 Jahren explodierte die US-Raumfähre Challenger kurz nach<br />

dem Start; alle sieben Astronauten kamen ums Leben. In<br />

Tschernobyl ereignete sich ein GAU (Reaktorkatastrophe)<br />

Vor 10 Jahren wurde das Schaf Dolly, das erste geklonte Säugetier, geboren.<br />

Vor 5 Jahren fand der befürchtete Weltuntergang anlässlich des Jahrtausendwechsels<br />

nicht statt<br />

Nächstes Jahr ist anlässlich des 800. Geburtstages der heiligen Elisabeth<br />

«Elisabeth-Jahr». 2007 ist zudem das internationale<br />

heliophysikalische Jahr, an dem sich alle UN-Staaten<br />

beteiligen. Am 3. März wird eine totale Mondfinsternis<br />

stattfinden, am 30. Juni wird die DOS-Ära faktisch zu<br />

Ende sein, nachdem der Support für das letzte auf MS-<br />

DOS basierende System Windows Millennium ausläuft.<br />

Man wird den 300. Geburtstagvon Carl von Linné und<br />

100 Jahre Pfadfinderbewegung feiern, und das Bistum<br />

Bamberg wird sogar sein 1000-jähriges Bestehen feiern<br />

können.<br />

u<br />

4 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />

<strong>Wendezeit</strong> 6/06 5


Ge s e h e n • Ge l e s e n • Ge h ö r t<br />

Gesichter des Todes<br />

Lars A. Fischinger<br />

«Just in Time» –<br />

vom Zeitsinn der Tiere<br />

Das kleine andalusische Dorf Bélmez sorgt seit über 30 Jahren für hitzige Debatten in der Parawissenschaft. Eine Art von<br />

Poltergeist-Erscheinung hat dort ein Haus fest im Griff und stellt die Wissenschaftler und Parapsychologen vor Rätsel.<br />

Es begann am 23, August 1971 im<br />

Haus von Maria Gomez Pereira in<br />

Bélmez. Gegen Mittag stand Pereira<br />

nach dem Einkaufen in der<br />

Küche und war mit den Vorbereitungen<br />

für das Mittagessen beschäftigt.<br />

Plötzlich erschien wie<br />

aus dem Nichts ein deutlich erkennbares<br />

Gesicht auf dem Boden<br />

der Küche. Das geisterhafte Abbild<br />

eines Mannes zeigte sich.<br />

Eines der unheimlichen Gesichter,<br />

die in einem Haus in Bélmez erschienen<br />

sind<br />

Maria Pereira versuchte verzweifelt,<br />

das Gesicht vom Küchenfussboden<br />

zu entfernen. Doch egal,<br />

was sie auch tat – das Gesicht<br />

blieb. Die Zeugin glaubte sogar zu<br />

sehen, dass sich die Miene des Gesichtes<br />

veränderte.<br />

Nach rund einer Woche war es<br />

die Familie Pereira leid. Sie überklebte<br />

einfach den Küchenboden<br />

und überdeckte so die unheimliche<br />

Fratze. Doch die Massnahme<br />

blieb ohne Erfolg. Vielmehr erschienen<br />

immer neue und immer<br />

mehr Gesichter von Männern und<br />

Frauen auf dem Boden der Küche<br />

und später im ganzen Haus. Viele<br />

6 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />

der Gesichter waren von zahlreichen<br />

kleinen Gesichtern umrahmt<br />

und verschwanden erst nach Monaten<br />

plötzlich wieder.<br />

Zeichen aus dem<br />

Jenseits<br />

Zahlreiche Gesichter erschienen auf<br />

einmal auf dem Fussboden<br />

Die Geschichte der unheimlichen<br />

Fratzen im Haus der Familie Pereira<br />

sprach sich in Bélmez schnell<br />

herum. Der Bürgermeister ordnete<br />

an, dass der Boden nicht nur erneuert<br />

werden müsse, sondern<br />

auch, dass ein Teil mit solchen dämonischen<br />

Gesichtern für eine nähere<br />

Untersuchung konserviert<br />

wer den soll. Chemische Analysen<br />

und selbst eine Röntgen-Untersuchung<br />

erbrachten jedoch keine neuen<br />

Erkenntnisse. Sollte es sich gar<br />

um einen Schwindel handeln, so<br />

fehlen dafür bis heute sämtliche<br />

Hinweise.<br />

Um auszuschliessen, dass Feuchtigkeit<br />

die unheimlichen Erscheinungen<br />

verursachte, wurde im<br />

neu en Fussboden eine Folie eingelassen.<br />

Doch die Gesichter des Todes<br />

erschienen weiterhin.<br />

Als die Arbeiter den Boden ausgruben<br />

machten, sie eine unheimliche<br />

Entdeckung. Sie fanden<br />

menschliche Skelette ohne Schädel.<br />

Ausserdem stellte sich heraus,<br />

dass das Haus auf den Resten<br />

eines Friedhofes aus dem 13. Jahrhundert<br />

steht. Inzwischen glauben<br />

die Bewohner von Bélmez und die<br />

zahlreichen Parapsychologen, es<br />

hier mit einem echten Phänomen<br />

zu tun zu haben.<br />

Schliesslich wurden die beiden gefundenen<br />

Skelette würdig auf<br />

dem Dorffriedhof bestattet, um<br />

dem Spuk ein Ende zu setzen.<br />

Doch auch diese Massnahme<br />

war vergebens, denn die Gesichter<br />

verschwanden nicht.<br />

Nun bauten Wissenschaftler<br />

im Haus Mikrophone ein, um<br />

so den Erscheinungen vielleicht<br />

näher auf die Spur zu kommen<br />

und Stimmen aufzunehmen.<br />

Aber auch das erbrachte keinen<br />

nennenswerten Erfolg. Man nahm<br />

irgendwelche Geräusche auf, die<br />

Einige Zeugen glauben, die Gesichter<br />

veränderten sogar ihre Mienen<br />

einige als Flüstern, Wehklagen,<br />

Stöhnen, Ächzen oder frem de<br />

Sprachen interpretierten. Ein Phänomen,<br />

das man bei «typischen»<br />

Poltergeistern kennt.<br />

Mobile Poltergeister<br />

Die seltsamen Fratzen wurden<br />

um fassend dokumentiert und untersucht.<br />

Zwei Reporter und einer<br />

der Forscher befanden sich<br />

gerade im Haus von Maria Pereira,<br />

als sie selber Zeugen wurden,<br />

wie aus dem Nichts ein solches<br />

paranormales Gesicht im Fussboden<br />

entstand:<br />

Es war unglaublich, wie das Gesicht<br />

vor unseren Augen langsam<br />

Konturen annahm. Auf dem<br />

Fussboden tauchten scheinbar<br />

unzusam menhängende Linien<br />

auf, die sich schliesslich zu einem<br />

beeindrucken den und faszinierenden<br />

Abbild eines Gesichtes zusammenfügten.<br />

Niemand konnte sich die<br />

wundersamen Erscheinungen<br />

in dem kleinen Bergdorf<br />

erklären. Maria Gomez Pereira<br />

wurde natürlich auch<br />

vorgeworfen, sie würde selber<br />

die Dutzende von Gesichtern<br />

auf ihren Boden fabrizieren.<br />

Auch wenn es dafür absolut<br />

keine Hinweise gibt,<br />

unterzog sich Pereira einem<br />

Lügendetektortest, den<br />

sie bestand. Im Jahr 2004<br />

starb Maria Pereira im Alter<br />

von 85 Jahren. Doch<br />

seitdem hat der Spuk eine<br />

neue Heimat gefunden,<br />

denn nun tauchen die Gesichter<br />

nur 100 Meter weiter<br />

im Geburtshaus von Pereira<br />

auf. In zwischen sind dort mehr<br />

als zwanzig dieser Fratzen dokumentiert<br />

worden.<br />

u<br />

Ernst Meckelburg<br />

Gelegentlich fragen wir uns, welche<br />

Rolle die Zeit im Leben der<br />

Tiere spielen mag, ob Tiere überhaupt<br />

eine Vorstellung von dem<br />

haben, was wir generell als Zeit<br />

bezeichnen, diesem unsichtbaren,<br />

nicht greifbaren Etwas, das zwischen<br />

gestern und morgen scheinbar<br />

gleichförmig dahin fliesst und<br />

für uns Sterbliche voller Rätsel<br />

steckt. Tiere besitzen, wenn überhaupt,<br />

wohl kaum die gleiche<br />

Zeitvorstellung wie wir, schon gar<br />

nicht die von einer Uhrzeit. Vielleicht<br />

leben sie ausserhalb unserer<br />

aus astrophysikalischen Erkenntnissen<br />

abgeleiteten Zeiteinstellung,<br />

mehr in einer kosmischen<br />

Zeitordnung, in einer aus natürlichen<br />

Rhythmen vorgegebenen<br />

«Über zeitlichkeit». Auf diesen,<br />

vor wiegend aus Naturkonstanten<br />

abgeleiteten Zustand anspielend,<br />

meinte der südafrikanische Naturforscher<br />

Dr. Lyall Watson einmal:<br />

«Eine Rinderzecke kann monatelang<br />

auf einem Baum am Ende<br />

eines Zweiges sitzen und auf ein<br />

vorüber laufendes Säugetier warten.»<br />

Zeit scheint für dieses unscheinbare,<br />

wenig nützliche Insekt<br />

offenbar überhaupt nicht zu existieren.<br />

Dr. Lyall Watson<br />

Zikadenlarven (Magicicadae septendecim),<br />

die den Altersrekord<br />

unter den Insekten halten, besit-<br />

zen eine «eingebaute» 17-Jahres-<br />

Uhr. Sie beginnt zu ticken, wenn<br />

die Zikadenmutter die befruchteten<br />

Eier tief im trockenen Astholz<br />

ablegt. Genau sechs Wochen<br />

später entschlüpfen ihnen flügellose<br />

Larven, die sich fallen lassen<br />

und in Baumnähe mit ihren Vorderbeinschaufeln<br />

in den Boden<br />

eingraben, um dort die Säfte der<br />

Baumwurzeln anzuzapfen. Ihre<br />

Parasitenexistenz dauert genau<br />

17 Jahre. Dann verlässt sie<br />

zeitgleich mit Millionen anderen<br />

Zikaden ihre Erdröhre, um<br />

auf einen Baum zu klettern und<br />

dort ihre Larve abzuwerfen. Aus<br />

ihr schält sich ein neues, fertiges<br />

Flügelwesen heraus. Nach<br />

dieser Metamorphose stimmen<br />

die Männchen – nur sie sind bei<br />

Stimme – ihren durch Schwirren<br />

ihrer Flügel ausgelösten Werbungschor<br />

an, um den paarungsbereiten<br />

stummen Weibchen ihre<br />

Absicht kundzutun. Nach vierwöchigem<br />

Tanz hat jedes der Weibchen<br />

bis zu 400 Eier gelegt. Dann<br />

setzt das grosse Sterben ein und<br />

der 17-Jahres-Zyklus beginnt von<br />

neuem, meist zum gleichen Tag,<br />

zur gleichen Jahreszeit. Und niemand<br />

weiss, was den Langzeitwecker<br />

in Gang hält, wie die Natur<br />

es fertig bringt, die «inneren<br />

Uhren» von Millionen Zikaden<br />

so zu synchronisieren, dass der<br />

Erweckungsvorgang ziemlich genau<br />

zum gleichen Zeitpunkt stattfindet.<br />

Für die Zikaden gehen diese langen<br />

Zeit räume vorbei wie ein einziger<br />

Augenblick. Sie spielen in<br />

ihrem Leben keine grössere Rolle<br />

als für uns das Intervall zwischen<br />

zwei Herzschlägen. Wat son: «Jede<br />

Tierart lebt auf ihre eigene Weise<br />

und in ihrer eigenen Zeit, und<br />

sie sieht nur einen Ausschnitt ihrer<br />

Diese Zickaden sind bereits 17 Jahre alt<br />

Umgebung durch den engen Schlitz<br />

ihres eigenen Sinnensystems. Der<br />

wirkliche Raum und die wirkliche<br />

Zeit existieren ausserhalb des individuellen<br />

Bewusstseins.»<br />

Ob jedoch Tiere eine eigene Zeitvorstellung,<br />

ein Zeitempfinden,<br />

ähnlich dem unsrigen entwickelt<br />

haben, bleibt dahingestellt. Wenn<br />

ja, wäre es interessant zu erfahren,<br />

welche Kriterien zur Beurteilung<br />

von Zeitabläufen für sie massgebend<br />

sind. Es ist anzunehmen,<br />

dass sie bei Tieren unterschiedlicher<br />

Grösse verschieden sind.<br />

Bakterien, einzellige Kleinstlebewesen<br />

in der Grössenordnung von<br />

einem Tausendstel bis zu einem<br />

Zehntausendstel Millimeter, teilen<br />

sich in der Regel alle zwanzig<br />

Minuten. Manche von ihnen verwandeln<br />

sich in widerstandsfähige<br />

Sporen, die, in Felsgestein eingeschlossen,<br />

Millionen von Jahren<br />

überdauern, um plötzlich, als wäre<br />

die Zeit einfach stehen geblieben,<br />

wieder zum Leben zu erwachen<br />

und sich ungehemmt weiter<br />

zu vermehren. Leben in dieser<br />

«tiefgefrosteten» Spielart hebt<br />

– in menschlichen Lebensspannen<br />

gemessen – die Zeit buchstäblich<br />

auf.<br />

Ein noch grösseres Mysterium umgibt<br />

die zur Klasse der Würmer gehörenden<br />

Rädertierchen, die kleinsten<br />

unter den Vielzellern. Ihren Namen<br />

verdanken sie einem auf dem<br />

Kopf befindlichen Räderorgan, das<br />

sowohl zum Antrieb als auch zur<br />

Nahrungsbeschaffung dient. Man<br />

findet sie vornehmlich in Süsswassertümpeln,<br />

und hier sind sie weltweit<br />

mit der gleichen Art vertreten.<br />

Bei veränderten Umweltbedingungen<br />

schrumpfen und vertrocknen<br />

sie, nehmen sie die Gestalt von<br />

Staubkörnern an. In diesem Zustand<br />

findet man sie noch in Höhen<br />

von mehr als 15 Kilometern. Laborversuche<br />

haben ergeben, dass<br />

sie im gekapselten Zustand selbst<br />

das im Weltraum herrschende Vakuum<br />

zu überstehen vermögen.<br />

Lyall Watson meint, «es wäre sogar<br />

möglich, dass sie ursprünglich aus<br />

dem Weltraum auf die Erde kamen,<br />

den normalen Generationsabstand<br />

von Tagen zu Lichtjahren ausdehnten,<br />

die Zeit in Raum verwandelten<br />

und Teil des Raumzeit-Systems<br />

wurden.»<br />

<strong>Wendezeit</strong> 6/06 7


Da s g e h e i m e Le b e n d e r Ti e r e<br />

Da s g e h e i m e Le b e n d e r Ti e r e<br />

Rädertierchen könnten nach Meinung Prof. Lyall Watson aus dem Weltall<br />

stammen<br />

Die dominierende aller biologischen<br />

(«inneren») Uhren ist der<br />

24- Stunden- oder Zirkadian-Rhythmus.<br />

Er schwankt, je nach Lebensform,<br />

zwischen 22 und 25 Stunden,<br />

und er wird bei einigen Tieren<br />

mit bis zu 20 unterschiedlichen<br />

Prozessen in Verbindung<br />

gebracht. Beim Mensch sind es sogar<br />

150 physische Prozesse, die<br />

im 24-Stunden-Rhythmus ablaufen.<br />

Die Chronobiologie (Biorhythmik),<br />

die diesen angeborenen natürlichen<br />

Taktgeber untersucht,<br />

hat grundsätzlich gleiche oder ähnliche<br />

Rhythmen bei allen Tierspezies<br />

festgestellt. Bei Mäusen<br />

weicht die «innere» Uhr gerade<br />

einmal eine Minute oder zwei von<br />

der Norm ab, obwohl diese Tiere<br />

schon seit jeher vornehmlich im<br />

Dunkeln hausen.<br />

Dem Zoologieprofessor Karl von<br />

Frisch, der sich viele Jahre auch<br />

mit dem Zeitsinn der Bienen befasst<br />

hatte, war aufgefallen, dass<br />

die Bienen immer dann auftauchten,<br />

wenn die Nektarquellen der Blumen<br />

am ergiebigsten sprudelten.<br />

Nachdem er sein Bienenvolk durch<br />

verschiedenfarbige Farbtupfer gekennzeichnet<br />

und an eine Schale<br />

mit Zuckerwasser gewöhnt hatte,<br />

konnte er wissenschaftlich nachweisen,<br />

dass auch Bienen über einen<br />

hervorragenden Zeitsinn verfügen.<br />

Sie kamen stets nur zur Fütterungszeit<br />

zu den Zuckerwasserschälchen,<br />

die sie zu anderen Zeiten<br />

völlig unbeachtet liessen. Nicht<br />

Hunger bestimmte ihr pünktliches<br />

Erscheinen, sondern ihr Zeitsinn.<br />

Hinzu kommt ihr bemerkenswertes<br />

Zeitgedächtnis, denn sie irren selbst<br />

dann äusserst selten, wenn sie zu<br />

verschiedenen Zeiten an ganz unterschiedlichen<br />

Plätzen gefüttert<br />

werden. Karl von Frisch will an<br />

Bienen auch so etwas wie einen<br />

«inneren Wecker» festgestellt haben,<br />

der die schlafenden oder vor<br />

sich hin dösenden Tiere immer<br />

dann munter werden lässt, wenn<br />

die Fütterungszeit kurz bevorsteht.<br />

Er ist so exakt eingestellt, dass er<br />

noch den unterschiedlich langen<br />

Flugweg zur jeweiligen Futterstelle<br />

mitberücksichtigt.<br />

Prof. Karl von Frisch<br />

Auch die tropische Ameise (Ectamomma ruidum) verfügt über einen Zeitsinn<br />

Bei der Suche nach den Ursachen<br />

des Zeitsinns der Bienen wurde ein<br />

kleines Bienenvolk in Paris in einer<br />

Dunkelkammer auf die Fütterungszeit<br />

12 Uhr mittags dressiert und<br />

nach Beendigung des Dressuraktes<br />

in einem verschlossenen Kasten<br />

non-stop nach New York geflogen.<br />

Erneut in eine Dunkelkammer platziert,<br />

zeigte es sich, dass die kleinen<br />

Zwangstouristen nicht etwa<br />

zeitversetzt, d.h. später, sondern<br />

genau zur Paris-Zeit zur Futterquelle<br />

eilten. Ihre «innere» Uhr musste<br />

demzufolge nach von Frisch im<br />

Stoffwechsel des Bienenkörpers zu<br />

suchen und auf einen 24-Stunden-<br />

Rhythmus eingestellt sein.<br />

Auch Ameisen wissen zwischen<br />

unterschiedlichen Fütterungszeiten<br />

und –orten zu unterscheiden.<br />

Die französischen Biologen Guy<br />

Beugnon und Paul Sabatier von<br />

der Universität Toulouse befassten<br />

sich mit der Frage, ob sich Ameisen<br />

darauf abrichten lassen, zu unterschiedlichen<br />

Zeit differente Futterstellen<br />

aufzusuchen Sie verfrachteten<br />

eine Kolonie tropischer Ameisen<br />

(Ectatomma ruidum) in einen<br />

kleinen Behälter, der mit einer Zone<br />

verbunden war, die durch Röhrchen<br />

mit drei Futterschalen in Verbindung<br />

stand. jeder der Plätze offerierte<br />

zu verschiedenen Tageszeiten<br />

eine Stunde lang Honig.<br />

Die Wissenschaftler verfolgten<br />

drei Wochen lang jeden Tag die<br />

Futtersuche der Tiere. Am 15. Tag<br />

stellten sie fest, dass die Ameisen<br />

die richtige Futterstelle zur korrekten<br />

Zeit aufsuchten. Sie markierten<br />

daraufhin neun Futtersuchende<br />

und beobachteten deren<br />

Reaktionen, als am 22. Tag in keiner<br />

der Schalen Futter angeboten<br />

wurde. Natürlich machten sich die<br />

Ameisen zur gewohnten Zeit in<br />

Richtung Schalen auf den Weg,<br />

weil sie erwartet hatten, dass sie<br />

mit Honig gefüllt seien.<br />

Guy Beugnon<br />

Beugnon vertritt die Ansicht,<br />

Amei sen seien in der Lage zu lernen,<br />

dass Futter nur zu einer bestimmten<br />

Zeit an einem ganz bestimmten<br />

Ort erhältlich ist. David<br />

Nash von der Universität Bath<br />

(GB) meint hingegen, dass einige<br />

der Testameisen einer chemischen<br />

Spur gefolgt seien, die<br />

andere gelegt hätten. Sollte sich<br />

jedoch anhand weiterer Untersuchungen<br />

diese Hypothese als haltlos<br />

erweisen, würde dies die vorherrschende<br />

Meinung der Biologen<br />

widerlegen, dass Ameisen wie<br />

kleine Automaten ausschliesslich<br />

nach Instinkt und genetischer Programmierung<br />

handeln. Wenn also<br />

Beugnon und Sabatiers Studie<br />

korrekt sein sollte und Ameisen<br />

zwischen Zeit und Ort Assoziationen<br />

herstellen könnten, müssten<br />

ihre Nervensysteme weitaus komplexer<br />

beschaffen sein, als bislang<br />

angenommen wurde.<br />

Manche Tiere wurden von der Natur<br />

neben Tages- und Gezeitenschwingungen<br />

auch mit wesentlich<br />

langsameren Rhythmen als<br />

Zeitgeber ausgestattet. Diese können<br />

sich von Wochen bis hin zu<br />

vielen Jahren erstrecken, wie uns<br />

der Zikadenzyklus deutlich macht.<br />

Bei manchen Haustieren ist der<br />

Wochenzyklus besonders auffällig<br />

entwickelt.<br />

Der Stadtkämmerer von Baton<br />

Rouge, Louisianne (USA), besass<br />

einen Pitbullterrier namens Zip,<br />

dem er aus falsch verstandener<br />

Tierliebe eine Menge Freiheiten<br />

einräumte. Er hatte ihm unter anderem<br />

gestattet, auf der Kühlerhaube<br />

seines Wagens sitzend<br />

durch die Stadt zu kutschieren,<br />

was manche Mitbürger ärgerte,<br />

weil dadurch die Disziplin der anderen<br />

Hundehalter allmählich<br />

nachliess und viele Hunde unbeaufsichtigt<br />

in der Stadt herumlungerten.<br />

Als die Behörden nach<br />

mehreren unangenehmen Vorfällen<br />

einen Hundefänger einstellten,<br />

um der Hundeplage Herr zu<br />

werden, sollte es auch mit Zips<br />

Extravaganzen vorbei sein. Sein<br />

Herrchen brachte ihn in Stadtnähe<br />

bei einem Farmer unter, wo er<br />

sein leben als Kettenhund fristen<br />

musste. Obwohl ihn der Farmer<br />

gut fütterte und für eine bequeme<br />

Unterkunft sorgte, regte sich in<br />

ihm doch das Verlangen, das Wochenende<br />

bei seinem Besitzer neu<br />

zu verbringen. Er jaulte ununterbrochen<br />

von Samstag früh bis<br />

zum Beginn der neuen Woche<br />

und versuchte, sich von der Kette<br />

loszureissen. Das Gleiche wiederholte<br />

sich am darauf folgenden<br />

Wochenende, woraufhin der Farmer<br />

den<br />

Hundebesitzer<br />

anrief.<br />

Beide<br />

Männer waren<br />

davon<br />

überzeugt,<br />

dass Zip genau<br />

wuss te,<br />

wann das<br />

Wochenende<br />

nahte, da<br />

er immer<br />

dann mit<br />

s e i n e m<br />

Herrchen<br />

in der Stadt<br />

herumgondeln<br />

durfte,<br />

Pitbull Terrier<br />

was ihm offenbar<br />

Spass bereitete. Alsdann<br />

unternahm man den Versuch, Zip<br />

auf der Farm frei herumlaufen zu<br />

lassen, ein Experiment, das er<br />

durch Anhänglichkeit belohnte.<br />

In der Folge verschwand er nur<br />

jeden Samstagnachmittag, um<br />

pünktlich gegen 15 Uhr bei seinem<br />

Herrchen aufzutauchen und<br />

gemeinsam mit ihm das Wochenende<br />

zu verbringen. Am Montag<br />

früh trabte er von allein zur Farm<br />

zurück, wo er, jetzt ohne die lästige<br />

Kette, die Woche über treu<br />

seine Dienste als Wachhund verrichtete.<br />

Kater Willie, ein Streuner, der<br />

bei Gustav Eckstein, einem Psychologieprofessor<br />

an der Universität<br />

von Cincinnati (USA) Gastrecht<br />

genoss, war ebenfalls auf einen<br />

Wochenrhythmus eingestellt.<br />

Pünktlich montags um 19.30 Uhr<br />

tauchte er an der Küchentür des<br />

Professors auf, um seine Portion<br />

Katzenfutter in Empfang zu nehmen.<br />

Immer, wenn er sich den<br />

Bauch voll geschlagen hatte, verschwand<br />

er, um erst am Montag<br />

der darauf folgenden Woche zur<br />

gleichen Zeit zu erscheinen. niemand<br />

wusste, wo er sich die ganze<br />

Woche über herumtrieb. Neugierig<br />

geworden, folgte Professor<br />

Eckstein eines Tages seinem Teilzeitgast.<br />

Er beobachtete, wie Willie<br />

vorschriftsmässig bei Grün die<br />

Strasse überquerte und dann den<br />

Weg zur Frauenklinik einschlug.<br />

Dort angekommen – es war inzwischen<br />

19.45 Uhr – sprang<br />

er auf den Fenstersims vor dem<br />

Aufenthaltsraum, um zwei Stunden<br />

lang dem Bingospiel des Personals<br />

zuzuschauen. Dann trottete<br />

er gemächlich davon. Professor<br />

Eckstein überwachte den<br />

Weg der Katze an drei Montagen.<br />

Stets bot sich ihm das gleiche<br />

Bild … eine Katze mit Gewohnheiten,<br />

mit «eingebautem»<br />

Wochentaktgeber.<br />

In der nächsten Folge: Die «innere<br />

Uhr» der Meerestiere. u<br />

Ernst Meckelburg<br />

Das geheime<br />

Leben der Tiere<br />

Geb., 483 Seiten, € 19,90,<br />

ISBN: 3784429041<br />

Langen/Müller<br />

Ernst Meckelburg, Jahrgang<br />

1927, Wissenschaftsjournalist<br />

und Autor zahlreicher Beiträge<br />

und Bücher technischen Inhalts,<br />

ist redaktioneller Mitarbeiter<br />

der <strong>Wendezeit</strong> sowie bekannter<br />

Fachzeitschriften.<br />

Seit Jahrzehnten den Grenzbereichen<br />

der Wissenschaften<br />

zugetan, befasst er sich mit<br />

sämtlichen Aspekten der Parapsychologie und Paraphysik. Neben<br />

einer Fülle von Zeitschriftenbeiträgen veröffentlichte er zahlreiche<br />

grenzwissenschaftliche Sachbücher.<br />

Im ganzen deutschsprachigen Raum fanden seine Bestseller<br />

«Zeittunnel», «Zeitschock», «Transwelt», «Traumsprung», «Psi-<br />

Agenten», «Hyperwelt», «Wir alle sind unsterblich», «Die Titanic<br />

wird sinken» u.a.m. starke Beachtung. Zweifellos wird auch dem<br />

Buch «Das geheime Leben der Tiere» ein grosser Erfolg beschieden<br />

sein.<br />

8 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 9


Die Erlebnisse des Steinmetz<br />

Jürgen Rombart<br />

Prof. Dr. rer. nat. Werner Schiebeler<br />

Familienengel und<br />

Heilungsengel<br />

Rudolf Passian<br />

De r En g e l r e i g e n<br />

In Frau A. ist ein Geistwesen eingetreten,<br />

das zunächst nicht sprechen<br />

kann, Grimassen schneidet<br />

und dann erste Sprechversuche<br />

macht. Als dies schliesslich besser<br />

gelingt, gibt das Wesen auf Befragen<br />

an, Jürgen Rombart geheissen<br />

zu haben, Steinmetz gewesen,<br />

1873 in Stettin geboren und 1935<br />

in Süddeutschland gestorben zu<br />

sein. Ich frage ihn nach dem Ablauf<br />

seines Todes und ob er überhaupt<br />

bemerkt habe, dass er gestorben<br />

sei. Er antwortet:<br />

Geist Rombart: «Ich bin lange<br />

krank gewesen und hatte Lungenkrebs.<br />

Ich habe lange im Delirium<br />

gelegen, war schon gar nicht mehr<br />

richtig hier, so zwischen Erde und<br />

Jenseits schwebend. In welchem<br />

Augenblick ich wirklich gestorben<br />

bin, ist mir gar nicht bewusst geworden.<br />

Es machte mich nur stutzig,<br />

dass ich keinen schmerzenden<br />

Körper mehr hatte. Meinen irdischen<br />

Körper sah ich auf einmal<br />

nicht mehr in meinem Bett liegen.<br />

Er war weg, wohl schon beerdigt.<br />

Die Beerdigung habe ich aber<br />

nicht mitbekommen. Ich versuchte,<br />

mit meinem Kindern, bei denen<br />

ich während meiner Krankheit gelegen<br />

hatte, zu sprechen. Aber es<br />

ging nicht mehr, und daran merkte<br />

ich, dass ich wohl gestorben<br />

sein musste. Auch war mein Bett<br />

leer, und alle meine Sachen wurden<br />

ausgeräumt. Ich hatte allerdings<br />

einen neuen Körper und<br />

fühlte mich gesünder. Ich lief in<br />

meinem alten Zimmer hin und her<br />

und konnte auch durch die Wände<br />

gehen.<br />

Nachdem ich mit meinen Verwandten<br />

nicht mehr sprechen<br />

konnte, sah ich mich anderweitig<br />

um und dachte mir, dass ich wohl<br />

mit irgend jemand Anderem reden<br />

könnte. Wenn ich mich selbst noch<br />

bewegen konnte und also noch ‚lebendig‘<br />

war, müssten auch Andere<br />

noch lebendig sein, dachte ich mir.<br />

Nach denen wollte ich Ausschau<br />

halten. Ich verliess also mein irdisches<br />

Haus, wusste aber nicht,<br />

wohin ich mich wenden sollte. Zunächst<br />

stand ich völlig ratlos irgendwo<br />

draussen herum. Ich fühlte<br />

mich nirgends wohl und hatte<br />

ein seltsames Gefühl, denn zur<br />

Erde fühlte ich mich nicht mehr<br />

hingezogen. Auch bestand die<br />

Erd anziehungskraft, die auf den<br />

Menschen wirkt, nicht mehr. Der<br />

Mensch muss ja auf der Erde gehen,<br />

aber für den Verstorbenen ist<br />

das kein Zwang mehr. Man kann<br />

dann schweben und sich, wenn<br />

man will, zur Erde zwingen.<br />

Auf einmal sah ich mehrere Personen,<br />

die sich ähnlich bewegten<br />

wie ich. Da dachte ich, das<br />

müssten meinesgleichen sein. Zu<br />

ihnen wollte ich mich begeben. Ich<br />

ging auf sie los und begrüsste sie.<br />

Ich fragte sie, ob sie wohl auch<br />

verstorben seien wie ich. Sie antworteten,<br />

ja, ja, sie wären gekommen,<br />

um mich zu holen. – Es waren<br />

Männer und Frauen gemischt.<br />

Ich kannte aber keinen von ihnen.<br />

Sie forderten mich dann auf mitzukommen.<br />

So ohne weiteres wollte<br />

ich aber nicht mitgehen und sagte<br />

ihnen, dass sie mir schon genauer<br />

Bescheid geben müssten, woher<br />

sie kämen und wie das jetzt weitergehen<br />

sollte. Da entgegneten sie<br />

mir ganz barsch, ich sollte doch<br />

nicht so neugierig sein.<br />

Zusammenkunft vom Freitag, dem 10. September 1976. Teilnehmer:<br />

Ehepaaren A., B., L., S., Frau M., Prof. Werner<br />

Schiebeler. Beginn mit Musik, Schriftlesung und Gebeten.<br />

Ich glaubte nun, weiter weg von<br />

ihnen noch eine andere Gruppe<br />

zu sehen und erwiderte daher der<br />

ers ten, dass ich zunächst noch mit<br />

Anderen sprechen möchte, zumal<br />

sie ja nicht bereit wären, mir genaue<br />

Auskunft zu geben, wohin sie<br />

mich zu bringen beabsichtigten.<br />

Sie wollten mich zuerst gar nicht<br />

gehen lassen. Aber da ich schon<br />

immer alles genau wissen wollte,<br />

liess ich sie einfach stehen und<br />

ging zu den Anderen. Ich fragte<br />

diese nun, wohin sie mich führen<br />

würden, wenn ich mit ihnen käme<br />

und was sie sonst tun würden. Die<br />

Vorherigen hätten mir darüber<br />

nichts gesagt. Da meinten sie, so<br />

schnell ginge das auch nicht. Genaueres<br />

könnten sie mir jetzt noch<br />

nicht sagen. Aber wenn ich ihnen<br />

folgte, wäre ich auf alle Fälle sicherer<br />

aufgehoben.<br />

Da war ich nun genau so schlau<br />

wie vorher und dachte: Jetzt lasse<br />

ich sie beide stehen, denn man<br />

weiss ja gar nicht, wie man bei ihnen<br />

dran ist. Da bin ich gegangen,<br />

und seitdem suche ich und suche<br />

ich, um jemanden zu finden, der<br />

mir genauer sagen kann, wie es<br />

nun eigentlich weitergehen soll.<br />

Aber niemand klärt mich darüber<br />

auf. Alle sagen: ‚Geh doch erst<br />

mit. Wir zeigen es dir dann schon!‘<br />

Was soll man denn da nur tun?»<br />

Um diesen herumirrenden Geist<br />

darüber aufzuklären, wie er seinen<br />

weiteren Lebensweg in richtiger<br />

Weise finden könne, war er<br />

von jenseitigen Helfern unserem<br />

irdischen Kreis zugeführt worden.<br />

Zunächst war der verstorbene Jürgen<br />

Rombart masslos erstaunt zu<br />

hören, dass er gemäss der Angabe<br />

seines Sterbejahres nun schon 41<br />

Jahre ziellos im Jenseits herumgewandert<br />

sei., Er gab in dem weiteren<br />

Gespräch auf Befragen an,<br />

wohl getaufter Christ, aber nicht<br />

weiter gläubig gewesen zu sein.<br />

Ein ausgesprochener Atheist sei<br />

er zwar nicht gewesen, aber gebetet<br />

habe er nie, auch nicht während<br />

seiner fürchterlichen Kriegsgefangenschaft<br />

in Russland im ersten<br />

Weltkrieg, aus der er erst 1920 zurückgekehrt<br />

sei. Er habe nie an die<br />

Kraft des Gebetes geglaubt.<br />

Wir Menschen machten ihn darauf<br />

aufmerksam, dass es für verstorbene<br />

Wesen einen Führer, einen<br />

so genannten Schutzgeist gebe.<br />

Man könne Gott darum bitten,<br />

dass dieser einem zugeführt werde<br />

und sichtbar erscheine. Er werde<br />

dann, nachdem er auf Verlangen<br />

geschworen habe, dass er Gott<br />

diene und Jesus Christus sein Herr<br />

sei, eine herumirrende Seele in<br />

andere jenseitige Bereiche geleiten,<br />

die Gott zugehörig sind und<br />

in denen man eine sinnvolle Tätigkeit<br />

ausüben könne. Nach einer<br />

längeren Unterhaltung, in der<br />

er erklärte, dass ihm Christus näher<br />

stünde als Gott, der für ihn zu<br />

fern stehend sei, bat dann Jürgen<br />

Rombart: «Lieber Christus, bitte<br />

schicke mir den, der hier Schutzgeist<br />

genannt wird und der mir<br />

helfen und mir wirklich den Weg<br />

zeigen kann. Bitte schicke ihn mir,<br />

damit ich mich endlich zurechtfinden<br />

kann. Ich bitte dich darum.»<br />

Nachdem nun nach weiteren Gebeten<br />

ein Geistwesen erschien, das<br />

nicht bereit war, den geforderten<br />

Schwur auf Gott und Christus<br />

zu leisten, kam schliesslich eine<br />

weibliche Wesenheit, die schwor,<br />

Gott zu dienen und Jesus Christus<br />

untertan zu sein. Sie solle zunächst,<br />

so erklärte sie, Jürgen Rombarts<br />

Schutzgeist sein und wolle ihn seinen<br />

neuen Aufgaben entgegenführen.<br />

Getröstet und dankbar zog er<br />

mit dem Schutzgeist von dannen.<br />

In der kommenden Ausgabe: Ein<br />

politischer Mord<br />

u<br />

Familienengel<br />

Der alte Glaube, wonach neben unseren<br />

Schutzengeln auch ein «Spiritus<br />

familiaris» seines Amtes waltet,<br />

der Familien-Engel, ist ebenso<br />

wenig «aus der Luft gegriffen»,<br />

wie der Glaube an Engel überhaupt.<br />

Demnach kann man notfalls auch<br />

den Spiritus familiaris um Beistand<br />

bitten, besonders bei Schwierigkeiten<br />

in der Ehe bzw. Familie.<br />

Ein armer Mann beispielsweise,<br />

der sich mit seiner Familie in drückender<br />

wirtschaftlicher Not befand<br />

(es gab damals kein soziales<br />

Fürsorgenetz wie heutzutage), konzentrierte<br />

sich einmal im Gebet<br />

auf den Schutzgeist seiner Familie.<br />

Daraufhin wurde ihm in der<br />

folgenden Nacht eine Begegnung<br />

auf der Traumebene zuteil. Er<br />

schreibt:<br />

«Ich sah einen Mann, von einem<br />

überirdischen Strahlenkranz umgeben,<br />

an meinem Bett stehen.<br />

Dabei hatte ich das Gefühl, wach<br />

im Bett zu sitzen und das Phänomen<br />

zu bewundern. 1) Die Gestalt<br />

redete mit einer seltsam melodischen<br />

Stimme, indem sie sprach:<br />

‚Du brauchst mich nicht mit deinen<br />

leiblichen Augen zu schauen,<br />

denn ich bin auch um dich, wenn<br />

du mich nicht siehst.‘ Und dann<br />

folgte der ernste Rat: ‚Strebe auf<br />

dem Pfade des Göttlichen und<br />

Spi rituellen, und ein neues Leben<br />

wird sich dir auftun! 2)<br />

Als der Mann erwachte, war es<br />

ihm, als ob sich in ihm eine innere<br />

Wandlung vollzogen hätte. Er berichtet<br />

weiter:<br />

«Ich sah die ganze Welt in einem<br />

nie geahnten neuen Licht, voll hinreissender<br />

Schönheit und Wun der!<br />

Ein erhebendes Gefühl höchster<br />

Freude entströmte meiner Seele.<br />

Obwohl mitten im Winter, erschien<br />

mir die ganze Natur in ein Übermass<br />

an Schönheit gehüllt, und eine<br />

nie gekannte Harmonie verband<br />

mich mit den Seelen aller<br />

Menschen und sogar der Tiere meiner<br />

Umgebung.»<br />

Von da an ging es für diese Familie<br />

merklich bergauf. Es geschahen<br />

seltsame «Zufälle», und die<br />

lange bittere Notzeit fand schliesslich<br />

ihr Ende. Jener Mann bekam<br />

diesen geistigen Helfer nie mehr<br />

zu Gesicht, aber oft spürte er dessen<br />

Gegenwart sehr deutlich. 3)<br />

Die Gründung eines Hausstandes<br />

ist verbunden mit einer Verstärkung<br />

unseres jenseitigen Schutzes,<br />

durch die Schutzengel des Partners,<br />

dessen Familie und späterer<br />

Kinder sowie durch eventuell neu<br />

hinzukommende Naturgeister. Man<br />

sollte deshalb im Abendgebet auch<br />

der Hausgeisterchen dankbar gedenken.<br />

Überhaupt wäre es empfehlenswert,<br />

mehr zu danken, als<br />

immer nur zu bitten. Das ist nicht<br />

bloss vom Empfinden her angebracht,<br />

sondern auch aus energetischen<br />

Gründen, denn durch Gebet<br />

und Dankbarkeit verschaffen<br />

wir unserer persönlichen Aura eine<br />

Frequenz, welche uns zum Einströmen<br />

und Empfangen höherfrequenter<br />

Schwingungen (Vibrationen)<br />

befähigt.<br />

Unter unseren Hausgeistern mag<br />

besonders der «Hüter zum Schutze<br />

des häuslichen Herdes» zuweilen<br />

eine Art «Spiritus familiaris» zu<br />

sein. Schon die alten Chinesen<br />

glaubten, er würde am letzten Tag<br />

eines Monats über alle Handlungen<br />

der Hausbewohner im<br />

Himmel Rechenschaft ablegen.<br />

Deshalb fastete man an solchen<br />

und den darauf folgenden Tagen.<br />

Freilich werden sich gute Hausgeister<br />

nur da einfinden, wo Frieden,<br />

Liebe und Harmonie herrschen.<br />

Heilungsengel<br />

Den Beistand von Heilungsengeln<br />

kann man ebenso erbitten und erleben<br />

wie jenen der Engel des<br />

Trostes und der seelischen Stärkung.<br />

Freilich hängt eine Krankheitsheilung<br />

nicht allein vom Helferwillen<br />

unserer Schutzengel und<br />

-geister ab; sie sind dennoch im<br />

Einsatz, auch wenn wir nichts davon<br />

merken. In besonderem Masse<br />

glaubwürdig schildert die Krankenpflegerin<br />

Joy Snell die von ihr<br />

hellsehend beobachtete Tätigkeit<br />

von Heilengeln. Sie schreibt:<br />

«Es sind nicht nur die Ärzte und<br />

das Pflegepersonal, welche den<br />

Kranken und Leidenden dienen.<br />

Engel dienen ihnen ebenfalls. Das<br />

durfte ich erfahren, als ich im Spital<br />

tätig war. Eines Nachts schrieb<br />

ich bei verdunkelter Lampe am<br />

Tisch mitten im Raum, wo ich<br />

Nachtwache hatte. Als ich aufsah,<br />

sah ich eine Gestalt, die sich an<br />

einem Ende des spärlich erleuchteten<br />

Raumes bewegte. Ich dachte,<br />

ein Patient sei aufgestanden,<br />

aber als ich näher kam, bemerkte<br />

ich, dass es ein Engel war! Die Erscheinung<br />

wa gross und schlank,<br />

und die Gesichtszüge entsprachen<br />

denen einer Frau mittleren Alters.<br />

Ich war zu jener Zeit schon zu vertraut<br />

mit dem plötzlichen Erscheinen<br />

solcher strahlender Besucher<br />

aus der anderen Welt, um beunruhigt<br />

oder erschrocken zu sein.<br />

So stand ich und beobachtete sie.<br />

Sie ging zu drei oder vier Betten,<br />

blieb bei jedem einen Augenblick<br />

stehen und legte die rechte Hand<br />

auf den Kopf des Patienten.<br />

Seither verging während meines<br />

Aufenthaltes im Spital selten ein<br />

Tag, dass ich nicht diesen Engel gesehen<br />

hätte, der den Kranken diente.<br />

Meist, wenn ich Nachtwache hatte,<br />

und besonders in den Stunden vor<br />

der Dämmerung, wenn die Lebenskräfte<br />

der Kranken am tiefsten sinken<br />

und sie notwendig etwas brauchen,<br />

um die Vitalität anzuregen<br />

und den Schmerz zu mildern. Offenbar<br />

verfügte dieser Engel über<br />

besondere Kräfte, mit denen er den<br />

Patienten wirksam half. Und da ich<br />

das oft feststellte, nannte ich ihn<br />

bei mir den Heilengel.»<br />

Häufig stellte Joy Snell nach einem<br />

Besuch jenes Engels fest, dass der<br />

Puls ihrer Kranken regelmässiger<br />

und die Temperatur ziemlich normal<br />

war. Einmal wurde ein Unfallopfer,<br />

eine junge Frau eingeliefert, die<br />

überfahren worden war und schwere<br />

innere Verletzungen aufwies. Ihr<br />

Zustand schien hoffnungslos. Joy<br />

Snell überlegte, was sie zur Linderung<br />

ihrer furchtbaren Schmerzen<br />

tun könne. Sie dachte auch an die<br />

beiden kleinen Kinder dieser Frau,<br />

die so bald schon der mütterlichen<br />

Liebe und Fürsorge verlustig gehen<br />

würden. Da erschien jener strahlende<br />

Heilengel am Kopfende des<br />

Bettes und zeigte himmelwärts. Das<br />

gab der Schwester Hoffnung, obwohl<br />

ihr schien, «dass kein Wunder<br />

diesen traurig zugerichteten Körper<br />

am Leben erhalten könne».<br />

Eine Stunde später war Joy Snell<br />

dabei, der Verunglückten eine kühle<br />

Kompresse auf den Kopf zu legen,<br />

als sie plötzlich den Heil engel<br />

an der anderen Bettseite gewahrte.<br />

Sie bekundet:<br />

«Er streckte seine Hand aus und<br />

legte sie auf meine, die die Kompresse<br />

auf der Stirn der Leidenden<br />

hielt. Die Berührung war so sanft<br />

und so zart, dass ich sagen möchte,<br />

ich empfand es mehr als dass<br />

ich es fühlte. Als er seine Hand zurückzog,<br />

hob er seinen Kopf und<br />

schaute mir in die Augen. Das war<br />

kein nach den üblichen Begriffen<br />

schönes Gesicht, aber von einer<br />

Herzlichkeit und Zartheit, die weit<br />

10 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />

<strong>Wendezeit</strong> 6/06 11


anziehender sind als nur Schönheit.<br />

‚Sei guter Zuversicht’, sagte<br />

er, ‚sie wird gesunden’. Das war<br />

das erste Mal, dass der Heilengel<br />

zu mir gesprochen hatte, aber später<br />

sprach er öfters zu mir solch<br />

hoffnungsvolle Worte.»<br />

Bis zum Ende ihres Dienstes, morgens<br />

neun Uhr, hatte sich keine<br />

merkliche Veränderung im Zustand<br />

der Patientin gezeigt. In der nächsten<br />

Nacht wurde sie wieder mehrmals<br />

vom Heilengel behandelt, worauf<br />

sie einen erfrischenden Schlaf<br />

hatte. Dennoch gab es keinen<br />

Grund, Hoffnung auf Genesung<br />

zu schöpfen. Während der Arzt diese<br />

Erklärung abgab, erschien der<br />

Heilengel und blickte die Schwester<br />

mit zuversichtlichem Lächeln<br />

an. Hierdurch ermutigt erklärte diese<br />

dem Arzt, sie glaube dennoch,<br />

dass die Patientin davonkomme.<br />

«Unsinn, Schwester», antwortete er,<br />

«unmöglich, dass jemand durchkommt,<br />

der so schwere Verletzungen<br />

erhielt.» Während der folgenden<br />

Nacht trat eine merkliche Besserung<br />

ein und das Fieber sank. Der<br />

Arzt hielt dies für vorübergehend.<br />

Joy Snell erzählt weiter:<br />

«Nacht für Nacht setzte der Engel<br />

seinen Dienst bei ihr fort, und einige<br />

Wochen später fand man im<br />

Spital, sie könne nach Hause entlassen<br />

werden. Sie war zwar nicht<br />

so kräftig wie vordem, aber sie war<br />

imstande ihren Haushalt zu führen<br />

und den Kindern die nötige Liebe<br />

und Pflege zukommen zu lassen.<br />

Im Spital betrachtete man diesen<br />

Fall als eine Wunderheilung.»<br />

Das Büchlein von Joy Snell enthält<br />

mehrere solcher Berichte. Es ist<br />

tröstlich zu lesen; man wünschte<br />

nur, es wäre umfangreicher!<br />

Gina L. Hirsche, die seinerzeitige<br />

Begründerin der Wiener «Liga für<br />

parapsychologische Forschung»,<br />

erlitt einfolge eines Sturzes einen<br />

doppelten Oberarmbruch. Die<br />

Ärzte meinten, in Anbetracht ihres<br />

Alters würde es bis zur Heilung an<br />

die zwei Jahre dauern.<br />

Seinerzeit lebte Frau Hirsche mit<br />

ihrer berufstätigen Tochter zusammen<br />

und besorgte ihr den Haushalt.<br />

Das vermochte sie nun nicht<br />

mehr, und sie flehte täglich zu<br />

Gott um Hilfe. Eines Tages vernahm<br />

sie die Worte: «Ich bin dir<br />

barmherzig!» und «Von nun an<br />

werden deine Schritte behütet sein<br />

für immer.» Es trat jedoch keine<br />

Besserung ihres Zustandes ein.<br />

Voller Glaubenszuversicht betete<br />

sie weiter. Nach ungefähr vier<br />

Wochen erwachte sie eines Nachts<br />

und fand das ganze Zimmer in ein<br />

blaues Licht getaucht. Inmitten des<br />

Raumes erblickte sie einen Engel,<br />

und von ihm ging dieses Leuchten<br />

aus. Alles an ihm, die mächtigen,<br />

bis zum Boden reichenden<br />

Schwingen, seine ganze Gestalt,<br />

leuchtete in einem intensiven und<br />

dennoch mild wirkenden Blau.<br />

Plötzlich fand sich Frau Hirsche,<br />

während ihr Körper im Bett blieb,<br />

an der Seite des Engels! Und indem<br />

er ihre Hände faltete, sprach<br />

er: «Bete mit mir: Herr, vergib mir<br />

alle meine Sünden, die ich eh und<br />

je begangen habe!» – Dann nickte<br />

er freundlich, und mit den Worten<br />

«Du wirst wieder gesund werden»,<br />

entschwand die Erscheinung.<br />

Drei Monate danach war der gebrochene<br />

Arm wieder vollkommen in<br />

Ordnung!<br />

Auch im Bereich höherer Naturwesenheiten<br />

gibt es solche mit heilender<br />

Mission. Der bekannte Natur-<br />

Revitalisierer Marko Pogacnik<br />

nennt sie «Erdheilungs-Engel».<br />

Gros senteils dank der Begabung<br />

seiner Töchter, aber auch eigener<br />

Sensitivität, ist Pogacnik in der Lage,<br />

Kontakt mit anderen Bewusstseinsebenen<br />

aufzunehmen. So auch<br />

mit einem Erdheilungsengel namens<br />

Devos. Dessen Mitteilungen<br />

haben Niveau, und es bleibt letztlich<br />

weniger von Belang, ob Devos der<br />

Stufe der Urlicht-Engel oder «nur»<br />

den Naturseelenreichen entstammt.<br />

Auf Letzteres deutet die (meines Erachtens<br />

etwas missverständliche)<br />

Bemerkung hin, dass Wesen seiner<br />

Art unfähig seien, «unter den Bedingungen<br />

der Materie» zu wirken. Dies<br />

sei nur durch die Mittlerrolle des<br />

Menschen möglich. 4)<br />

Wie dem auch sein mag: Die Multidimensionalität<br />

alles Vorhandenen<br />

birgt noch zahllose Rätsel und<br />

Geheimnisse für uns.<br />

1) Anscheinend ein teilweiser Körperaustritt.<br />

2) Mit anderen Worten: Beginne, durch<br />

deine Hinwendung zum Göttlichen,<br />

neue Ursachen zu setzen, dann<br />

wird sich dir durch deren Folgewirkungen<br />

ein neues Leben auftun.<br />

3) Ob es sich bei jener Traum-Erscheinung<br />

um den Spiritus familiaris handelte<br />

oder «nur» um einen Schutzgeist,<br />

ist ohne Belang.<br />

4) Marko Pogacnik, «Erdsysteme und<br />

Christuskraft», Knaur-Reihe Mens-<br />

Sana, München 1998. Man beachte:<br />

Selbstverantwortliche Geschöpfe<br />

im Diesseits (Menschen) oder im<br />

Jenseits (Geister) sind Gotteskinder.<br />

Seelen (Naturwesenheiten, Tiere,<br />

Pflanzen) sind Kinder der Natur.<br />

Unser Seelenkörper entstand erst<br />

durch wiederholten «Fall».<br />

Versuchen Engel, vor Selbstmord zu bewahren?<br />

Krankenschwester Joy Snell berichtet: «Einige Wochen nach meinem<br />

ersten Besuch im Spital verliess ich es eines Tages mit dem Gefühl,<br />

dass ich ein solch unnützes, unglückliches Leben, wie meines geworden<br />

war, nicht länger ertragen könne, und ich nahm mir vor, auf irgend<br />

eine Weise herauszukommen. Ich wanderte Stunden ziellos umher,<br />

setzte mich hin und wieder und suchte nach Gründen, welche<br />

einen Selbstmord zulassen. Der Kampf zwischen Lebenswillen und<br />

Selbstmord ging auf und ab, zuletzt aber war ich der Überzeugung,<br />

dass es das Beste sei für mich und die, welche durch Beziehungen an<br />

mich gebunden waren, mich zu töten. Es blieb mir nur noch die Art des<br />

Selbstmordes zu wählen.<br />

Während ich in meinen Gedanken die verschiedenen Möglichkeiten<br />

herumwälzte, hörte ich den Refrain einer bekannten alten Hymne.<br />

Ich merkte, dass ich an einer Kirche vorbeikam. Ich fühlte mich<br />

unwiderstehlich veranlasst, hineinzugehen. Es war zum ersten Male seit<br />

meines Vaters Tod, dass ich ein Gotteshaus betrat. Die Hymne, welch<br />

man gerade sang, war das Lieblingslied meines Vaters gewesen. «Jesus,<br />

Geliebter meiner Seele.» Oft hatte ich es mit ihm gesungen in den<br />

glücklichen Tagen unseres Zusammenseins, welche so weit hinter mir<br />

zu liegen schienen. Worte und Musik berührten eine Gefühlsquelle, die<br />

ich für längst erstorben glaubte. Ich sank auf den nächsten Sitz, und<br />

meine Hände verdeckten den Tränenstrom, der über meine Wangen<br />

rann. Ich weiss nicht, wie lange es war, dass ich so blieb. Dann merkte<br />

ich, dass der Gottesdienst beendet und ich in der Kirche, in der wenige<br />

Gaslichter brannten, allein war. In meine Seele war etwas wie die Ruhe<br />

nach dem Sturm eingezogen.<br />

Als ich aufsah, starrte ich zum zweiten Male auf die weissgekleidete<br />

Gestalt des Heilands, umgeben von hellem Licht, das von seiner Person<br />

auszugehen schien. Ich starrte kurze Zeit gebannt auf das unbeschreiblich<br />

zarte Liebe ausstrahlende Gesicht. «Oh, hilf mir», rief ich, «denn ich habe<br />

Angst vor dem Leben und darf noch nicht sterben.» Der Heiland streckte<br />

mir liebevoller Aufforderung seine Hände entgegen, und in Tönen, wie sie<br />

keine menschliche Stimme geben kann an Zartheit und Mitgefühl, sprach<br />

er zu mir: «Belastet und verstrickt in Verzweiflung, ich will dich stärken<br />

und dir Arbeit geben für mich. Nun geh in Frieden.» Die Vision löste<br />

sich vor meinen Augen auf. Eine grosse Last schien von meiner Seele<br />

genommen, und ich verliess die Kirche mit dem Entschluss, ein neues<br />

Leben zu beginnen im Dienste für Andere. Ich weiss nicht mehr, wie ich<br />

nach Hause kam, aber spät in der Nacht kam ich zu mir und fand, dass die<br />

gute Oberin über mich gebeugt war, während ich ganz angezogen auf dem<br />

Bett lag. Sie war beunruhigt über meinen Zustand und rief meinen Onkel.<br />

Ich erzählte ihm, was ich gesehen hatte. «Gott sei Dank», rief er inbrünstig<br />

aus, «das wird der Wendepunkt in deinem Leben sein.»<br />

In der nächsten Ausgabe: Engel des Trostes und der seelischen Stärkung;<br />

Führungsengel; Zeremonialengel.<br />

u<br />

Valsesia – Monterosa<br />

Wenig bekanntes, noch unberührtes Naturparadies<br />

im Piemont, das es zu entdecken gilt<br />

Esther Kunz Braunschweig<br />

VALSESIA ist die Abkürzung für<br />

Valle del fiume Sesia – Tal des<br />

Flusses Sesia. Sogar uns Schweizern<br />

kaum bekannt, obwohl zum<br />

Greifen nah! In Luftlinie ist es<br />

ein Katzensprung von Zermatt<br />

über die Berge ins traumhafte italienische<br />

Skigebiet an den Hängen<br />

des imposanten Monterosamassivs<br />

(150 km Piste, mit modernsten<br />

Seilbahnen erreichbar).<br />

VALSESIA ist ein romantisches<br />

Bergtal, dessen Naturschönheiten<br />

den Besucher im Sommer ebenso<br />

begeistern wie im Winter. Doch<br />

nicht allein Sportler und Wanderer<br />

kommen hier auf ihre Rechnung,<br />

auch für Kultur- und Kunstinteressierte<br />

gibt es Hochwertiges zu entdecken.<br />

Und Individualisten werden<br />

Stille und Intimität zu schätzen<br />

wissen.<br />

Das auf 1200 m.ü.M. gelegene<br />

Alagna ist ein schmuckes Walserdorf,<br />

wo die typischen Holzhäuser<br />

noch dicht an dicht stehen. Alle<br />

sind sie von geräumigen Balkonen<br />

mit den charakteristischen Querstangen<br />

umgeben, die einst zum<br />

Trocknen von Heu, Roggen und<br />

Hanf dienten. Ein solches 400 Jahre<br />

altes, komplett eingerichtetes<br />

Walserhaus ist heute als Museum<br />

zugänglich. Die Bewohner<br />

des Tales bemühen<br />

sich sehr, ihre alten Traditionen<br />

und ihre Sprache<br />

nicht in Vergessenheit geraten<br />

zu lassen. Sie geben<br />

eine Walserzeitung heraus<br />

und organisieren Sprachkurse<br />

in «titzschu». Die<br />

Sprache der Walser ist ein<br />

uraltes Deutsch, das wegen<br />

der Isolierung durch die Berge<br />

keine Fremdeinflüsse erlitten hat.<br />

Von Alagna bringen modernste<br />

Seilbahnen (Baujahr 2003) die<br />

Skifahrer auf den Passo dei Salati<br />

(2971 m), mitten in ein grossartiges<br />

Skigebiet mit einmaliger<br />

Fernsicht.<br />

Jede Siedlung im Valsesia Tal<br />

birgt auffallend schöne Kapellen<br />

und Wohnhäuser, deren Fassaden<br />

oft mit alten Fresken geschmückt<br />

sind. Alles ist sehr gepflegt und<br />

lädt zum Bleiben ein.<br />

Re i s e n<br />

Einen aussergewöhnlichen Schatz<br />

besitzt das Provinzstädtchen Varallo.<br />

Auf einem Felsen hoch über<br />

dem historischen Zentrum der<br />

Stadt thront der wohl bedeutendste<br />

und beeindruckendste aller existierenden<br />

Sacri Monti. Der Sacro<br />

Monte (Heilige Berg) von Varallo<br />

entstand bereits 1491 und sollte<br />

damals den Pilgern den Besuch<br />

der Heiligen Stätten Palästinas ersetzen.<br />

In einem Naturschutzgebiet<br />

gelegen, erreicht man den aussergewöhnlichen<br />

Ort zu Fuss auf<br />

dem ehemaligen Pilgerweg oder<br />

bequem mit der Seilbahn.<br />

Der Mensch lebt jedoch nicht von<br />

Sport und Kultur allein. Die piemontesische<br />

Küche ist vielfältig<br />

und durch ihre Spezialitäten weit<br />

über ihre Grenzen hinaus berühmt.<br />

Ein verlängertes Wochenende oder<br />

gar Urlaub im Valsesia Gebiet<br />

wird niemanden enttäuschen.<br />

Tourismusinformationen:<br />

www.altvalsesiavercelli.it, E-Mail<br />

infovarallo@valsesiavercelli.it u<br />

12 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />

<strong>Wendezeit</strong> 6/06 13


Per Schlitten und 4 HS (Hundestärken)<br />

unterwegs in den finnischen Wäldern<br />

Orith Tempelman<br />

reiche Singvögel, Elstern<br />

und Raben.<br />

Re i s e n<br />

Die finnische Winterlandschaft ist wie geschaffen für jede nur denkbare Art von Winter- und Aktivurlaub und vor allem für<br />

Abenteuertours mit Hundeschlitten. Zahlreiche Binnenseen und endlose Wälder garantieren Erholung – sie sind eine Therapie<br />

für gestresste Seelen, fern von der Hektik des Alltags.<br />

Die endlose Weite der finnischen Landschaften ist Balsam für die Seele<br />

Tief verschneite Landschaft, Weite<br />

und Natur pur. Nur der knirschende<br />

Schnee und das Trampeln<br />

der Hundepfoten sind zu hören,<br />

aber bei jedem Zwischenhalt<br />

ertönt ein «finnisches Hundekonzert»,<br />

die Melodie des Waldes.<br />

Die aufgeregten Hunde möchten<br />

weiterlaufen – wehe, wenn Sie vergessen,<br />

den Schneeanker zu werfen,<br />

um den Schlitten zu sichern!<br />

Den meisten Anfängern ergeht es<br />

vermutlich wie der Schreibenden,<br />

die einige Male auf dem Bauch<br />

landete, weil ihr Gespann es allzu<br />

eilig hatte und das Kommando<br />

«Go» nicht abwarten wollte.<br />

Wir – eine kleine Gruppe von nicht<br />

besonders sportlichen und nicht<br />

mehr ganz jungen Journa lis ten –<br />

star ten zur Hüttentour, welche uns<br />

durch die Weiten Lapplands führt,<br />

die geprägt sind von tief verschneiten<br />

und zugefrorenen Sümpfen,<br />

Seen und Flüssen, grossen Wäldern<br />

und baumlosen Hügelketten. Während<br />

der meisten Zeit bewegen wir<br />

uns im Nationalpark Ylläs-Akennus,<br />

wo sich auch das europäische<br />

Huskyzentrum bei Äkäskero befindet.<br />

Mit seinen rund 30‘000 m 2<br />

bietet es viel Platz für Bewegung<br />

sowie für eine artgerechte Lebensweise<br />

der 300-400 Huskies, die in<br />

grossen Gehegen gehalten werden.<br />

Mein Gespann besteht aus vier<br />

Hunden, die darauf brennen, meinen<br />

Schlitten durch die zauberhafte<br />

Natur zu ziehen. Sie sind so voller<br />

Energie und Tatendrang, dass<br />

sie mehrmals auf das Vordergespann<br />

auflaufen, das aus fünf etwas<br />

weniger lauffreudigen Hunden<br />

besteht. Die Tagesetappen sind 40<br />

bis 60 Kilometer lang, was vier bis<br />

sechs Stunden «Mushing» – Fahren<br />

– bedeutet. Nach mehreren kur-<br />

Heilloses Durcheinander<br />

kurz vor dem Start<br />

zen, unfreiwilligen Abstechern<br />

im tiefen<br />

Schnee, in dem ich<br />

bis zur Taille einsinke<br />

und aus dem ich grösste<br />

Mühe habe, wie der<br />

herauszukommen, bin<br />

ich «auf der Schnauze»,<br />

während meine<br />

vier Huskies im mer<br />

noch frisch und munter<br />

aus sehen. End lich erreichen<br />

wir das Tagesziel,<br />

eine rus tika le,<br />

aber gut eingerichtete<br />

Blockhütte mit Gaslicht,<br />

Gasherd und Holzofen.<br />

Wasser schöp fen<br />

wir aus ei nem nahen<br />

See – in Finnland gibt<br />

es 187’888 Gewässer<br />

mit mindes tens 500 m²<br />

Fläche; doch zuerst<br />

muss ein Loch in das dicke Eis gebohrt<br />

werden. Glücklicherweise<br />

melden sich die männlichen Mitglieder<br />

der kleinen Reisegruppe<br />

freiwillig für diesen pickelharten<br />

Job. Der Rest der Gruppe teilt die<br />

anfallen den Arbeiten auf: Hunde<br />

füttern, Holz spalten, Sauna einheizen<br />

(in erster Linie, um das tief<br />

gefrorene Hundefutter aufzutauen).<br />

Da jeder Teilnehmer seine Hunde<br />

selber ein- und ausspannt, verbringt<br />

er etwa acht Stunden mit den Tieren.<br />

Andere Tiere bekommen wir nur selten<br />

zu sehen, obwohl in Süd- und<br />

Mittelfinnland Elche trotz intensi ver<br />

Bejagung weit verbreitet sind; der<br />

Bestand wird auf etwa 120’000 Tiere<br />

geschätzt. In Nordfinnland wird Rentierzucht<br />

betrieben, weshalb dort<br />

Los geht‘s<br />

zahlrei che domestizierte aber frei<br />

lebende Rentiere anzutreffen sind.<br />

Aller dings meiden sie meist die von<br />

Hundeschlitten befahrenen Pisten.<br />

Was ich persönlich weit weniger bedaure<br />

ist das Fehlen der berüchtigten<br />

Mücken: Von Süd nach Nord<br />

zunehmend, treten im Sommer in<br />

gewässernahen und windarmen Gebieten<br />

zuweilen regelrechte Mückenpla<br />

gen auf. Davon bleiben Touristen<br />

in den Wintermonaten glücklicherweise<br />

verschont.<br />

Zur finnischen Fauna gehören auch<br />

der Braunbär, Wölfe, der Eurasische<br />

Luchs (vor allem in Ostfinnland)<br />

und der Vielfrass sowie zahl-<br />

Unter dem Namen Husky<br />

werden international<br />

zwei unterschiedliche<br />

Schlittenhundetypen<br />

geführt, zum einen<br />

der ältere und auf kaltes<br />

Umfeld angepasste<br />

Siberian Husky, zum<br />

anderen der ausschliesslich<br />

auf Rennzwecke<br />

optimierte Alaskan Husky.<br />

Der Siberian Husky<br />

ist von der FCI (Fédération<br />

Canine Internationale)<br />

als eigenständige<br />

Rasse anerkannt.<br />

Beim Alaskan Husky ist dies nicht<br />

der Fall, da es sich nicht um eine<br />

Rasse im eigentlichen Sinne handelt,<br />

sondern um einen Hundetyp, der in<br />

unterschiedlichen Linien gezüchtet<br />

wird und oft nur noch geringe Ähnlichkeit<br />

mit dem landläufigen Bild<br />

eines Huskys, nämlich dem des Siberian<br />

Huskys hat. Der Europäische<br />

Schlittenhund ist ebenfalls keine eigentliche<br />

Ras se, sondern eher ein<br />

Hundetyp, der in unterschiedlichen<br />

Linien in Funktionszucht gezüchtet<br />

wird. Die Zuchtkomponenten sind<br />

neben Eng lish Pointer und Deutsch<br />

Kurzhaar auch einige skandinavische<br />

Vorstehhunde. Er zeichnet sich<br />

durch un bändige Lauffreude aus und<br />

hat eine hervorragende Athletik.<br />

Durch sein ausgeprägtes Sozialverhalten<br />

kommt es selbst in grossen Gruppen<br />

kaum zu Konflik ten. Er bindet<br />

sich stark an den Menschen, lernt<br />

leicht, und hat den Wunsch, es dem<br />

Musher stets Recht zu machen.<br />

«Meine» vier Hunde sind denn<br />

auch unterschiedlich gross und das<br />

Gespann macht einen zusammen<br />

gewürfelten Eindruck: einer der<br />

Hun de hat braune Augen, zwei haben<br />

blaue Augen und der vierte hat<br />

je ein blaues und ein braunes Auge.<br />

Eine Hündin ist hängeohrig, eher<br />

klein und drahtig, eine andere ist<br />

gross und muskulös, mit kecken<br />

Steh ohren. Der einzige Rüde ist<br />

gut mütig und spielt sich nicht als<br />

Rudelführer auf, sondern teilt die<br />

Aufgabe des Leithundes gerne mit<br />

einer erfahrenen Kollegin.<br />

Der Husky ist in der Lage (bei ausreichendem<br />

Training) das Neunfache<br />

seines eigenen Körpergewichtes<br />

zu ziehen und ist so ein überlebenswichtiges<br />

Nutztier und Familienmitglied<br />

der Inuits geworden. Es werden<br />

meist nur die folgsamsten und<br />

freundlichsten Hunde zur Zucht<br />

ver wendet. Huskies besitzen einen<br />

ausgezeichneten Orientierungssinn<br />

durch den sie nie von bekannten Wegen<br />

abkommen, selbst wenn die se<br />

durch die dicke Schneedecke nicht<br />

mehr sichtbar sind.<br />

14 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />

<strong>Wendezeit</strong> 6/06 15


Unsere Schlittenhunde haben allerdings<br />

die Tendenz, auf schnellstem<br />

Weg nach Hause zurückzukehren,<br />

wie einer der Hobby-Hundeführer<br />

feststellen muss. Wäre<br />

einmal mehr die ungewohnte Kälte<br />

etwas ausmacht.<br />

Eine Woche ist viel zu schnell vorbei;<br />

der Abschied von den Hun den<br />

fällt schwer und ich<br />

bin nicht die Einzi ge,<br />

die sich vornimmt,<br />

so bald wie möglich<br />

wieder zurückzukehren.<br />

Die Melodie der Wälder<br />

nicht zufällig ein Motorschlitten<br />

unter lautem Geknatter vorbeigefahren<br />

und hätte unseren erfahrenen<br />

Guide mitgenommen, hätten<br />

wir das Ausreissergespann, das<br />

von einer kurzen Unaufmerksamkeit<br />

des Hun deführers profitiert<br />

hatte, vielleicht erst im kilometerweit<br />

entfernten Huskyzentrum wieder<br />

gefunden. Es hätte aber auch<br />

schlimmer kommen können: wäre<br />

das Ge spann im Gestrüpp hängen<br />

geblieben, hätten die Hunde im Bemühen,<br />

sich zu befreien, einander<br />

umbringen können.<br />

Abgesehen von einigen Zwischenfällen,<br />

die eher für Abwechslung<br />

sorgen, läuft bei unserer Gruppe alles<br />

wie am Schnürchen. Nach wenigen<br />

Tagen fühlen wir uns bereits<br />

wie alte Routiniers, denen nicht<br />

16 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />

Reiseveranstalter:<br />

Deutschschweiz: Kontiki-Saga Rei -<br />

sen, Wettingerstr. 23, CH-5400 Baden,<br />

Tel +4156 203 66 66, Fax<br />

+4156 203 66 30, E-Mail: info@<br />

kontiki.ch<br />

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Voyages SA, Rue du Valentin<br />

61, CH-1004 Lausanne, Tél +4121<br />

Heilen<br />

mit mehr<br />

Geist<br />

An einer besonders tückischen Nahrungsmittelallergie<br />

litt Jérémie seit seinem<br />

dritten Lebensjahr: Marzi pan, Nüsse,<br />

Scho kolade, ja selbst Äpfel waren für den aufgeweckten,<br />

tapferen Jungen tabu; ein einziger<br />

Biss hätte ihn bereits in Lebensgefahr gebracht.<br />

«Wissen Sie, was das für ein Kind in seinem Alter<br />

bedeutet?», fragt sein Vater, ein Schweizer<br />

Internist. «Zu Kin der geburtstagen muss te er seinen<br />

eigenen Kuchen mitbringen, und an Süsses<br />

war gar nicht zu denken.» Ein Köf ferchen mit<br />

Medikamenten für den Notfall trug Jérémie stets<br />

bei sich. Doch «trotz aller<br />

Vorsicht gab es zwei,<br />

drei Mal kritische Situatio<br />

nen, die eine soforti ge<br />

Be hand lung auf der Notfallstation<br />

im Spital erforderten»,<br />

erinnert sich der<br />

Arzt.<br />

In der Heilerszene die Spreu<br />

vom Weizen trennen will die<br />

«Internationale Vermittlungsstelle<br />

für herausragende Heiler»<br />

(IVH). Mit ihr arbeitet die<br />

ebenfalls neu gegründete Stiftung<br />

«Auswege» zusammen, die<br />

vermeintlich «unheilbar» kranken<br />

Kindern zu helfen versucht –<br />

nicht nur, aber auch mit<br />

Geistigem Heilen.<br />

Beide Einrichtungen<br />

werden von Ärzten<br />

und Wissenschaftlern<br />

mitgetragen. Mitte<br />

November nehmen sie<br />

die Arbeit auf.<br />

Zwei neue Einrichtungen<br />

sollen «Geistiges Heilen»<br />

von esoterischem<br />

Ballast befreien.<br />

Während eines Tests beim Fünften Welt kongress<br />

für Geistiges Heilen 2001 in Basel legte<br />

ein Heiler dem Jungen ein einziges Mal die<br />

Hände auf Brust und Rücken. Dann erklärte<br />

er, die Allergie sei «gelöscht». Ein fach so. Vor<br />

den Augen von über tausend Besuchern nahm<br />

Jérémie anschliessend einen angebotenen<br />

Mar zipanriegel, biss hinein, begann zu kauen,<br />

schluckte das Naschwerk hinunter. Nervös<br />

griff sein Vater nach einem Notfall-Set, das er<br />

vorsorglich ins Kongresszentrum mitgebracht<br />

hatte. Aber es erwies sich als überflüssig. Denn<br />

nicht die geringsten Beschwerden<br />

traten bei dem Jungen auf:<br />

keine Rötung an seinem Hals,<br />

kein Jucken an Armen und Beinen,<br />

kein Anschwellen des Gesichts,<br />

keine tränenden Augen,<br />

keine Atemnot, kein Herzrasen,<br />

kein Hustenanfall. Jérémie war<br />

<strong>Wendezeit</strong> 6/06 17


Ge i s t ig e s He i l e n<br />

Au s w e g e / IVH<br />

symptomfrei. Und dabei blieb es bis heute, fünf<br />

Jahre später: «Die Allergie ist seither spurlos<br />

verschwunden», versichert der Arzt.<br />

Ähnlich wundersame Genesungen hat der Organisator<br />

des damaligen Tests, der Philo soph<br />

und Psychologe Dr. Harald Wiesen danger<br />

(50), wiederholt miterlebt. Gerade für Kinder,<br />

die aus schulmedizinischer Sicht als «therapieresistent»,<br />

wenn nicht gar als unheilbar gelten,<br />

sieht er deshalb in Geistigem Heilen eine<br />

beachtliche Chance. Und so hat Wiesendanger<br />

– Autor von 17 Sachbüchern über diese<br />

nach wie vor umstrittene, mysteriöse Therapieform<br />

– jetzt die Stiftung «Aus wege» ins<br />

Leben gerufen. Der Name ist Pro gramm: Vermeintlich<br />

«unheilbaren» Kindern soll sie Auswege<br />

eröffnen, wie komplementäre, sog. «alternative»<br />

Therapieformen sie erfahrungsgemäss<br />

in vielen Fällen bieten – insbesondere<br />

Geistiges Heilen.<br />

Dazu berät die Stiftung Angehörige betroffener<br />

Kinder bei der Wahl einer geeigneten Therapie.<br />

Sie vermittelt Kontakte zu empfehlenswerten<br />

Heilern. Sie übernimmt teilweise oder vollständig<br />

die Kosten für Geistiges Heilen, Fahrt und<br />

Unterkunft, falls die Familien dazu finanziell<br />

ausserstande sind.<br />

Über Einzelbehandlungen hinaus werden neuntägige<br />

«Sommercamps» angeboten, in denen eine<br />

grössere Zahl von kranken Kindern – begleitet<br />

von Angehörigen – gemeinsam in idyllischer<br />

Umgebung von erfahrenen Heilern betreut werden,<br />

unterstützt von Ärzten, Heil praktikern,<br />

Psy chotherapeuten und Pädago gen. Die ersten<br />

«Camps» sollen 2007 im Odenwald sowie nahe<br />

Cuxhaven an der Nord see stattfinden.<br />

Ab 2007 wird sich die Stiftung in Benefizveranstaltungen<br />

öffentlich vorstellen, unter<br />

anderem in Zürich, Berlin, Bonn, Bad Neuenahr,<br />

Hofheim bei Frankfurt, Bad Wimpfen und<br />

Geesthacht bei Hamburg; sechs weitere sind in<br />

Planung. Die deutsche Geschäftsstelle eröffnet<br />

Mitte November 2006, eine zweite in der<br />

Schweiz im Januar 2007.<br />

«Geistiges Heilen<br />

kann die Humanmedizin<br />

effektiver, kosten günstiger,<br />

verträglicher machen –<br />

und humaner»<br />

Anlässlich der «Auswege»-Gründung ist so eben<br />

der Eltern-Ratgeber «Geistiges Heilen bei<br />

Kindern» erschienen, dessen Ver kaufs erlös der<br />

Stiftung zufliesst. Einem «Freun deskreis» können<br />

Sympathisanten beitreten, welche das Projekt<br />

regelmässig mit einem kleineren Geldbetrag<br />

unterstützen möchten. Den Erfahrungsaustausch<br />

zwischen Angehö ri gen chronisch kranker<br />

Kinder will die Stif tung durch ein Internet-Forum<br />

und E-Mail-Gruppen fördern. Speziell für<br />

verhaltensaufällige Kinder sind zwei weitere Angebote<br />

gedacht, die sich bereits in der Praxis bewährt<br />

haben: ein sogenannter «SonntagsKinder-<br />

Club», in dem der Heiler Clif Sanderson aus<br />

Neuseeland, zusammen mit seiner weissrussischen<br />

Ehefrau Galina Lascova, die von ihm<br />

entwickelte Technik der «Deep Field Relaxation»<br />

(DFR) in sonntäglichen Therapiegrup pen<br />

anwendet; und einwöchige «Kinderlager» der<br />

Schweizer Tanz- und Ausdruckstherapeu tin Ladina<br />

Kindschi, die Problemkindern durch Tanzen,<br />

Singen, Trommeln, Yoga, Meditation, Rollenspiele<br />

und jede Menge Spass «den Reichtum,<br />

die Kraft ihrer Seele» erfahren lassen will. Begeisterte<br />

Eltern loben beide Initiativen für verblüffend<br />

rasche, nachhaltige Therapieerfolge.<br />

«Dieses ‚Auswege'-Projekt wird vielen ge handi<br />

cappten Kindern tatsächlich therapeutische<br />

Auswege eröffnen», erwartet Wiesen danger.<br />

«In dem ihm das gelingt, wird es in die Pädiatrie<br />

mehr Geist und Seele bringen – und in diesem<br />

Fachgebiet ein Exempel statuieren: Geis tiges<br />

Heilen kann die Humanmedizin insgesamt humaner<br />

machen, effektiver, kostengüns tiger –<br />

und aufgeschlossen für Dimensio nen von Heilen,<br />

Heilwerden und Heilsein, denen sich das<br />

vorherrschende naturwissenschaftliche Weltbild,<br />

die übliche ärztliche Praxis leider noch<br />

weitgehend verschliessen.»<br />

Könner gesucht<br />

«Das Hauptproblem der Stiftung», räumt Wiesendanger<br />

ein, «besteht in der Auswahl von fähigen<br />

Heilern, die Eltern guten Gewis sens weiterempfohlen<br />

werden können.» Für den gegenwärtigen<br />

Zustand der Heilerszene, die er seit<br />

über fünfzehn Jahren beobachtet, findet er drastische<br />

Worte: «Mit der Esoterikwelle hat sich die<br />

Zahl sogenannter ‚Geist heiler' in der westlichen<br />

Welt vervielfacht. Damit einher ging allerdings<br />

ein bestürzender Qualitätsverfall. Inzwischen<br />

überwiegen aufrichtig bemühte Dilettanten: unerfahrene,<br />

mässig begabte, sich selbst überschätzende<br />

Möchte gerns, die mit überzoge nen Erfolgsversprechen,<br />

wolkiger Esoterik, fragwürdigen<br />

Diplomen und dubiosen Titeln – ‚Meister',<br />

‚zugelassen', ‚anerkannt', ‚geprüft', ‚zertifiziert'<br />

– wettzumachen versuchen, was ihnen an<br />

therapeutischer Befähigung abgeht – im Bund<br />

mit mehreren Heilerverbänden und den meis ten<br />

Heilerschulen, denen Eigeninteressen vor Patientenwohl<br />

gehen. Solche Heiler bringen ihre Behandlungsweise<br />

in Misskredit, ziehen den Ruf<br />

der wenigen Könner in Mitleidenschaft, enttäuschen<br />

und gefährden unzählige Patienten, die<br />

bei ihnen arglos Hilfe suchen.» Einer Geistheilung<br />

bedürfe seit längerem «zuallererst die Heilerszene<br />

selbst».<br />

Deshalb hat Wiesendanger parallel zum «Auswege»-Projekt<br />

eine «Internationale Vermitt-<br />

lungs stelle für herausragende Heiler» (IVH)<br />

eingerichtet. Deren Empfehlungen folgt die<br />

Stiftung in Fällen, in denen Geistiges Heilen<br />

aussichtsreich erscheint. Diese neue Einrichtung<br />

hat sich zum Ziel gesetzt, «wirkliche Könner<br />

ausfindig zu machen». Unter anderem sollen<br />

sie reichlich Praxiserfahrung vorweisen<br />

können; sie werden von besonders vielen Patienten<br />

empfohlen, die ihre Wert schätzung durch<br />

medizinische Unterlagen untermauern können;<br />

sie können insbesondere bei schweren chronischen<br />

Leiden Erfolge vorweisen. Darüber hinaus<br />

werden von der IVH bevorzugt Heiler berücksichtigt,<br />

die sich um eine sorgfältige Dokumentation<br />

von Be hand lungsverläufen in ihrer<br />

Praxis bemühen; von Ärzten, Wissenschaftlern<br />

und anderen Experten empfohlen werden,<br />

die sich einen persönlichen Eindruck von den<br />

Fähigkeiten des betreffenden Heilers gemacht<br />

haben; sich bereits wissenschaftlichen Tests<br />

unterzogen und dabei nach Einschätzung der<br />

Studien leiter erfolgreich abgeschnitten haben;<br />

mit Ärzten oder Vertretern anderer anerkannter<br />

Heilberufe zusammengearbeitet haben bzw. es<br />

noch tun; eine medizinische Ausbildung absolviert<br />

haben; neben Geistigem Heilen weitere<br />

Behandlungsweisen anbieten können. Die Qualität<br />

eines Heilers schätzt die IVH mittels eines<br />

aufwändigen quantitativen Bewer tungssystems<br />

ein: Es berücksichtigt neun Merkmale, die erfahrungsgemäss<br />

am ehesten Aufschlüsse darüber<br />

geben, inwieweit ein Heiler fähig ist, Patienten<br />

zu helfen; Vorliegen und Ausprägung der<br />

einzelnen Merkmale werden in Punktzahlen<br />

ausgedrückt, die sich zu einem Gesamtwert addieren.<br />

Um von der IVH empfohlen<br />

zu werden, müssen<br />

Heiler ausserdem einen Ehrenkodex<br />

anerkennen. Ihm<br />

gemäss konkurrieren Heiler<br />

nicht mit Ärzten, geben<br />

keine Heilungsversprechen<br />

ab, stellen keine Diagnosen,<br />

treffen unmissverständliche<br />

Absprachen über Behandlungsverlauf<br />

und Honorar,<br />

setzen Hilfesuchende<br />

niemals unter Druck,<br />

werben nicht mit irreführenden<br />

Titeln u.a. Gehen<br />

über IVH-Heiler Klagen<br />

von Patienten ein, die auf<br />

einen Verstoss gegen den<br />

Kodex hindeuten, so setzt<br />

eine «Media tion» ein, die<br />

zwischen Be schul digten<br />

und Be schwer de führern<br />

ver mit teln und den Sachverhalt<br />

klären helfen soll;<br />

diesen Arbeitsbereich leitet<br />

die Hei lerin Teresa<br />

Schuhl, die nahe Bonn in<br />

der Praxis eines Orthopäden<br />

mitarbeitet.<br />

Bei der Einschätzung vontherapeutischer Qualität<br />

und moralischer Integrität helfen Patienten<br />

mit: Über ihre Eindrücke in Heilerpraxen berichten<br />

sie mit einem standardisierten Fragebogen,<br />

für den sie von der IVH eine Gutschrift erhalten,<br />

falls sie ihn vollständig ausgefüllt zurücksenden.<br />

Bis August sind ins IVH-Netzwerk 115 Heiler<br />

aus 25 Ländern einbezogen worden. Rund zwei<br />

Drittel davon praktizieren in Deutschland, der<br />

Schweiz und Österreich – darunter elf Ärzte.<br />

Ihr Durchschnittsalter liegt bei 60 Jahren, Geistiges<br />

Heilen wenden sie seit durchschnittlich<br />

19 Jahren an. 35 Prozent nehmen nur Spenden<br />

an, von den übrigen hilft jeder Fünfte zumindest<br />

in Notfällen auch un entgeltlich. Mehr als<br />

die Hälfte bieten neben Geistigem Heilen weitere<br />

Therapien an, im Durchschnitt vier.<br />

Innerhalb der IVH entsteht zur Zeit ein<br />

«Christliches Heiler-Netzwerk» (CHN), im<br />

Hinblick auf Patienten, die christlich orientierte<br />

Heiler bevorzugen. Geleitet wird es<br />

von Kirchenrat Pfarrer Bernhard Wolf, dem<br />

Vor sitzenden der Bundeskonferenz der Weltanschauungsbeauftragten<br />

der evangelischen<br />

Lan deskirchen; an der Universität Bayreuth leitet<br />

er ein Forschungszentrum für neue religiöse<br />

Strömungen. «Dass Christen am ehesten zu<br />

einem Heiler Vertrauen haben, mit dem sie auf<br />

gemeinsamer spiritueller Basis kommunizieren<br />

können», erläutert Wolf, «ist nicht nur im<br />

Blick auf den Heilungsmarkt verständlich, in<br />

dem Dilettantismus und Scharlatanerie an der<br />

Tagesordnung sind und die Frage nach seriösen,<br />

kompetenten und vertrauenswürdigen Instanzen<br />

geradezu provozieren. (...) Das Christ-<br />

18 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 19


Ge i s t ig e s He i l e n<br />

liche Heiler-Netzwerk (CHN) ist ein Versuch,<br />

sich dieser Herausforderung praktisch zu stellen.»<br />

«Informationsdienst»<br />

eröffnet Alternativen<br />

Eine Schlüsselrolle innerhalb des Projekts<br />

spielt ein «Fach-Team» aus momentan über<br />

30 Ärzten, erfahrenen Heilpraktikern und<br />

Psy chotherapeuten. Im «IVH-Informationsdienst»<br />

bietet es Hilfesuchenden eine telefonische<br />

Beratung an, mit dem Ziel, Behand lungsmöglichkeiten<br />

auch zwischen Schul medizin<br />

und Geistigem Heilen aufzuzeigen, im breiten<br />

Spektrum der Komplementär medizin. «Denn<br />

viele Hilfesuchende», erklärt Wiesendanger,<br />

«greifen – in Unkenntnis therapeutischer Alternativen<br />

– voreilig zu Geisti gem Heilen als<br />

vermeintlich letztem Stroh halm, nachdem sie<br />

mit konventionellen ärztlichen Massnahmen<br />

enttäuschende Erfahrungen gemacht haben.»<br />

Um das Beratungsangebot entsprechend zu ergänzen,<br />

kooperiert das Projekt mit geeigneten<br />

«Partner»einrichtungen; zu diesen zählen die<br />

«Gesellschaft für Therapeutische Hypnose und<br />

Hypnosefor schung» sowie der «Forschungskreis<br />

Geo biologie Dr. Hartmann».<br />

In einem weiteren Arbeitsbereich «Evalua tion<br />

und Dokumentation», unter Leitung der Medizinerin<br />

Dr. Elisabeth Petrow, überprüft und<br />

bewertet das Team anscheinende Erfolge in<br />

Heilerpraxen; die überzeugendsten sollen in einer<br />

Schriftenreihe veröffentlicht werden. «Die<br />

Überprüfung», so erläutert Frau Dr. Petrow, «erfolgt<br />

anhand ärztlicher Vorbefun de, die wir vom<br />

Lichtblicke für<br />

ratlose Eltern<br />

Das Spendenkonto<br />

der Stiftung AUSWEGE:<br />

Bank für Sozialwirtschaft (D)<br />

Konto-Nr. 87 40 200<br />

BLZ660 205 00<br />

Für gebührenfreie<br />

Überweisungen<br />

aus dem Ausland:<br />

IBAN: DE09 6602 0500<br />

0008 7402 00<br />

BIC: BFSWDE33KRL<br />

In den «Sommercamps» der Stiftung AUSWEGE<br />

wird Gruppen von 15 bis 20 chronisch kranken Kindern,<br />

begleitet von einem Elternteil, Geistiges Heilen<br />

angeboten – aber auch psychotherapeutische Betreuung,<br />

ärztliche Beratung, pädagogische und seelsorgerische<br />

Begleitung. Veränderungen im Befund und Befinden werden im Rahmen einer wissenschaftlichen<br />

Langzeitstudie beobachtet. Anschliessend können die Kinder von IVH-Heilern in der Nähe<br />

ihres Wohnorts individuell weiterbehandelt werden.<br />

Die ersten «Sommercamps» finden statt vom 28. Juli bis 5. August 2007 in der Nähe von<br />

Cuxhaven an der Nordsee (ca. 50 km nordwestlich von Hamburg) sowie vom 25. August<br />

bis 2. September in Neckarzimmern im Odenwald. (Weitere Camps sind ab 2008 in der<br />

Schweiz und in Nordrhein-Westfalen geplant.)<br />

Nähere Informationen sowie ein Anmeldeformular erhalten Eltern im Internet unter<br />

www.psi-infos.de/stiftung_auswege, Stichwort «Sommercamps» – oder schriftlich bei: Stiftung<br />

AUSWEGE, Zollerwaldstr. 28, D-69436 Schönbrunn.<br />

Patienten erhalten, sowie Berichten von Heiler<br />

und Patient über die Heil behandlungen. Unser<br />

Anliegen ist es, durch die nachträgliche ärztliche<br />

Begut achtung des gesamten Heilungsverlaufes<br />

Hinweise auf die Wirksamkeit Geistigen Heilens<br />

zu erhalten, die über das subjektive Empfinden<br />

des Patienten hinausgehen, und anderen Patienten<br />

Mut zu machen.»<br />

In beiden Funktionen, Beratung und Bewertung,<br />

soll das IVH-Medizinerteam, so Wiesendanger,<br />

«einerseits vor Augen führen, dass Geistiges<br />

Heilen nicht bloss von esoterisch Verblendeten<br />

ernstgenommen wird, sondern ebenso von<br />

gestandenen Vertretern anerkannter Heilberufe<br />

– auch sie halten Geistiges Heilen für eine<br />

durchaus empfehlenswerte therapeutische Option.<br />

Über Erfolgsberichte aus Heilerpraxen<br />

gehen sie nicht einfach hinweg, sondern wenden<br />

sich ihnen neugierig zu; machen sich die<br />

Mühe, sie zu überprüfen; können sie manchmal<br />

sogar bestätigen – und machen sie dadurch<br />

erheblich glaubhafter. Andererseits hält unser<br />

Team aber zugleich kritische Distanz. Wenn es<br />

Hilfesuchende berät, gibt es Geistigem Heilen<br />

keineswegs grundsätzlich den Vorzug vor anderen<br />

Thera pie formen, es sieht kein Allheilmittel<br />

darin. Und allein schon dadurch, dass es angebliche<br />

Heilerfolge überprüft, unterstreicht es,<br />

dass solchen Berichten eben nicht unbesehen<br />

geglaubt werden darf. In der Tat werden solche<br />

Überprüfungen häufig ergeben, dass Heiler<br />

den Mund zu voll genommen haben. Beides,<br />

zurückhaltende Beratung und kritische Überprüfung,<br />

wird eine wichtige Lektion nicht nur<br />

für die Heilerszene sein, sondern auch für Hilfesuchende.»<br />

Für Ärzte: Akademie<br />

für Geistiges Heilen<br />

Insbesondere praktizierenden Ärzten soll Geistiges<br />

Heilen nähergebracht werden. Dabei<br />

«geht es uns schlicht um mehr Pragma tis mus<br />

im Gesundheitswesen», erklärt Wie sen danger.<br />

«Mit dem Hippokratischen Eid schwört doch<br />

jeder Arzt feierlich, sein ‚Leben dem Dienste<br />

der Menschheit zu weihen'; er schwört keineswegs,<br />

erst noch mindestens ein Dutzend randomisierter,<br />

placebokontrollierter Doppelblindstudien<br />

abzuwarten, ehe er seinen Dienst antritt.<br />

Deshalb darf er Geistiges Heilen einbeziehen–<br />

und womöglich ver pflich tet ihn sein Eid sogar<br />

dazu –, denn gerade bei chronischen, vermeintlich<br />

‚therapieresistenten' Leiden hilft Geistiges<br />

Heilen erfahrungsgemäss oft erstaunlich rasch<br />

und nachhaltig. Unser Motto lautet: ‚Wir dürfen<br />

auf beinahe jede erdenkliche Weise krank<br />

werden. Warum sollten wir nicht auf jede erdenkliche<br />

Weise wieder gesund werden dürfen?'»<br />

Das Projekt AUSWEGE / IVH<br />

bei den 24. Basler Psi-Tagen /<br />

8. Weltkongress für<br />

Geistiges Heilen<br />

(s. www.psi-tage.ch):<br />

Am Samstag, 12. November,<br />

16:30-18:00 Uhr<br />

Seminar: «Geistiges Heilen –<br />

Zwei neue Projekte».<br />

Und täglich im Foyer.<br />

Eine «Ärzte-Akademie für Geistiges Heilen»<br />

(ÄfGH) wird vom 2. Halbjahr 2007 an Einführungs-<br />

und Fortbildungsveranstal tun gen anbieten.<br />

Unter dem Dach des «Aus wege»/IVH-Projekts<br />

wird sie von dem Ortho päden Dr. Wolfgang<br />

Bittscheidt aus Mecken heim bei Bonn<br />

geleitet, in dessen Praxis Geistiges Heilen die<br />

Hauptrolle spielt, seit er selbst durch einen erfahrenen<br />

Heiler von einer schweren, schulmedizinisch<br />

austherapierten chronischen Krankheit<br />

befreit wurde. «Sinn dieser Ärzte-Akade-<br />

mie», so erläutert Dr. Bitt scheidt, «ist es, die<br />

Grundlagen Geistigen Heilens ausschliesslich<br />

oder überwiegend schulmedizinisch arbeitenden<br />

Ärzten nahezubringen und sie mit der ganzheitlichen<br />

Ar beits weise der spirituell-energetischen<br />

Medi zin vertraut zu machen. Dieses<br />

Bemühen orientiert sich an vielen parallelen<br />

Entwicklungen im europäischen und internationalen<br />

Bereich, bei denen der hohe Therapiestandard<br />

aktuellster medizinischer Forschung<br />

einhergeht mit der liebenden Zuwendung von<br />

Heilern, welche eine Krankheit in den tiefsten<br />

Schichten der menschlichen Persönlichkeit aufsuchen<br />

und demPatienten den Zugang zu seinen<br />

Selbstheilungskräftenermöglichen.»<br />

Langzeitstudie<br />

über Auswirkungen<br />

Geistigen Heilens<br />

Um festzustellen, was die einzelnen IVH-Heiler<br />

können, aber auch zur Einschätzung der allgemeinen<br />

Auswirkungen Geistigen Heilens<br />

auf Behandelte werden mehrere Patienten-Fragebögen<br />

eingesetzt, die vor Beginn und nach<br />

Abschluss einer «Geist heilung» auszufüllen<br />

sind. Drei, sechs und zwölf Monate später sollen<br />

weitere Nach befragungen stattfinden. «Mit<br />

diesem Projekt nehmen wir die weltweit erste<br />

Langzeitstudie darüber in Angriff, wie Geistiges<br />

Heilen Befund und Befinden von verschiedenen<br />

Patientengruppen beeinflusst», erklärt<br />

Wiesendanger. «Im Laufe der Jahre werden<br />

wir Daten über Tausende von Heilerklienten<br />

zu sammentragen und<br />

statistisch auswerten können.»<br />

Zugleich werden<br />

die Befragten zu Prüfern:<br />

«Denn aus den differenzierten<br />

Rückmeldungen, die<br />

sie uns über ihre Erfahrungen<br />

geben, wird für uns ein<br />

zunehmend aussagekräftige<br />

res Bild von einzelnen<br />

Hei lern entstehen.»<br />

Auf Gegenwind<br />

gefasst<br />

«Nach meiner festen Überzeugung»,<br />

erklärt Wiesendanger,<br />

«bietet diese IVH<br />

der Heilerbewegung eine<br />

GRATIS<br />

alle 3 Monate<br />

in Ihrer Mailbox:<br />

DER AUSWEGE-<br />

Newsletter<br />

Zu bestellen bei:<br />

auswege@psi-infos.de<br />

vielversprechende Chance – und vielleicht sogar<br />

die letzte Chance –, nach vielen fatalen<br />

Fehlentwicklun gen der vergan genen dreissig,<br />

vierzig Jahre gerade noch die Kurve zu kriegen,<br />

ehe sie in der Bedeutungs losigkeit einer<br />

neoreligiösen Subkultur versinkt.» Dabei rechnet<br />

er durchaus mit «Gegen wind nicht nur von<br />

hartgesottenen Schul medizinern, sondern auch<br />

aus weiten Teilen der Heilerszene. Die blosse<br />

Existenz dieser IVH wird nämlich von vielen<br />

als Affront aufgefasst werden, und das nicht<br />

einmal zu Unrecht: Denn die IVH wäre überflüssig,<br />

wenn ein Grossteil der sogenannten<br />

‚Heiler' halten würde, was ihr Name verspricht;<br />

wenn die vielen hundert Heilerschulen, die<br />

miteinander um Ausbildungswillige wetteifern,<br />

tatsächlich einigermassen zuverlässig fähige<br />

Heiler hervorbringen würden; wenn auf<br />

die Urkunden Verlass wäre, auf denen Heilerverbände<br />

ihren Mitgliedern Qualität bescheinigen.<br />

Weil wir all das bezweifeln, werden wir<br />

für viele zum Ärgernis. Denn letztlich hinterfragen<br />

wir dabei die Legitimation gewisser<br />

Einrichtungen, wir ziehen die Seriosität ihres<br />

Treibens in Zweifel – und wir stören gewisse<br />

Geschäfte. Deshalb werden wir uns darauf ein<br />

Die Stiftung AUSWEGE im Internet:<br />

www.psi-infos.de/stiftung_auswege<br />

Die IVH im Internet:<br />

www.psi-infos.de/ivh<br />

20 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 21


Ge i s t ig e s He i l e n<br />

«Eine wunderbare Idee ...»<br />

Stellungnahmen zum Projekt AUSWEGE / IVH<br />

richten müssen, dass wir gerade aus diesem<br />

Grund immer wieder heftig attackiert werden.»<br />

Aber nicht nur vielen Heilerschulen und Vereinen<br />

«dürfte diese IVH missfallen, sondern<br />

auch einem Grossteil der praktizierenden Heiler,<br />

und das sind inzwischen allein in Deutschland<br />

weit über 10'000. Denn wenn wir von<br />

10'000 Heilern nur hundert einbeziehen, fühlen<br />

sich 9900 andere womöglich ausgesperrt;<br />

und weil wir die Einbezogenen ‚herausragend'<br />

nennen, werden sich viele Aus gesperrte abqualifiziert,<br />

vielleicht sogar beleidigt fühlen.<br />

Bei Anderen Unmut auszulösen, ist nie erfreulich<br />

und macht nur Sadisten Spass. Aber wir<br />

werden diesem Unmut nicht nachgeben, sondern<br />

ihn aushalten, mit freundlicher Gelassenheit.<br />

Denn die IVH ist letztlich eine längst<br />

überfällige Reaktion darauf, was aus der Heilerbewegung<br />

traurigerweise ge wor den ist. Die<br />

IVH versteht sich als Sam melbecken, Heimat<br />

und Sprachrohr von Hei lern, die eher durch<br />

Taten überzeugen als durch Theorien und Titel;<br />

letztlich ist sie aber nicht in erster Linie für<br />

Heiler da, sondern für Hilfe suchende – denn<br />

die brauchen im Dschun gel der Esoterikszene<br />

dringend Orien tierung. Mit anderen Worten:<br />

Die IVH ist alles andere als eine neue Heilergewerk<br />

schaft, sondern eher eine Einrichtung<br />

zum Verbrau cherschutz im alternativen Gesundheitswesen.»<br />

Prominente<br />

Fürsprecher<br />

«Die IVH ist eine<br />

längst überfällige<br />

Reaktion darauf,<br />

was aus der<br />

Heilerbewegung<br />

traurigerweise<br />

geworden ist.»<br />

Mithelfen.<br />

Hand in Hand<br />

mit dem<br />

AUSWEGE-<br />

Projekt.<br />

Beide Einrichtungen geniessen prominente<br />

Un terstützung. Im «Adiutorium» der Stiftung<br />

(von lat. adiutor: Förderer), dem wissenschaftlichen<br />

Beirat, sind mehrere Hochschulprofessoren<br />

vertreten, darunter der deutsche<br />

Psychologe Harald Walach – Leiter der EUgeförderten<br />

Fernheilstudie EUHEALS (2001-<br />

2004) –, sein isländischer Kollege Erlendur<br />

Haraldsson und der russische Biophysiker Alexander<br />

Dubrov. Ebenso hinter dem Projekt stehen<br />

renommierte Mediziner wie der amerikanische<br />

Psychiater Dr. Daniel Benor, der ganzheitliche<br />

Arzt Dr. Rüdiger Dahlke und Dr.<br />

Hendrik Treugut, Präsident der Deutschen Gesellschaft<br />

für Energetische und Informationsmedizin<br />

(DGEIM). Auch namhafte Theologen<br />

wie Prof. Walter Hollen weger von der evangelischen<br />

Kirche und sein katholischer Fachkollege<br />

Prof. Medard Kehl gehören dem Gremium<br />

an. Ebenfalls darin vertreten sind Heiler<br />

wie der deutsche Arzt Dr. Wolfgang Bittscheidt,<br />

die Georgierin Maguli Gordeladze –<br />

in ihrer Heimat leitete sie, auf Veranlassung<br />

des Gesundheitsmini sters, eine Abteilung des<br />

staatlichen Kinder krankenhauses der Landeshauptstadt<br />

Tiflis – und Clif Sanderson aus Neuseeland,<br />

der jahrelang mit radioaktiv Verstrahlten<br />

in der Tschernobyl-Region arbeitete.<br />

Mit Dr. Ellis Huber als Beiratsmitglied steht<br />

auch der frühere Präsident einer deutschen<br />

Ärztekammer und Ex-Vorstand einer privaten<br />

Krankenkasse hinter dem Projekt: «Wenn geistige<br />

oder spirituelle Heilkunst ein Arz neimittel<br />

wäre», erklärt Huber, «würde sie als Therapeutikum<br />

anerkannt und in den Leistungskatalog<br />

Zun weiteren Ausbau des AUSWEGE-Projekts werden u.a. gesucht:<br />

Ärzte für die Telefonberatung von Hilfesuchenden und Begutachtung<br />

von Heilerfolgen; Menschen mit Organisationstalent und -erfahrung<br />

(für Benefizveranstaltungen und «Sommercamps»), Übersetzer, Dolmet<br />

scher; Fundraiser, Spendenwerber; Verteiler von Info -Material.<br />

Wer die Stiftung AUSWEGE regelmässig mit einem kleineren<br />

Geld betrag unterstützen will (8 EUR / 13 CHF), ist im AUSWEGE-<br />

«Freun deskreis» willkommen (Abb. li.: Werbeblatt)..<br />

Zuschriften an: AUSWEGE, Zollerwaldstr. 28, D-69436 Schönbrunn,<br />

Fax +49 - (0)6271 - 72180, E-Mail: auswege@psi-infos.de<br />

«Geistiges Heilen bietet eine sichere komplementäre<br />

Therapie, die bei vielen Problemen hilfreich<br />

sein kann. Eine ‚Internationale Agentur für herausragende<br />

Heiler', die Kranken geeignete Heiler<br />

zuführt, wäre ein Segen.»<br />

Dr. med. Daniel Benor (USA),<br />

Arzt und Heiler<br />

«Eine wunderbare Idee, natürlich mache ich da<br />

gerne mit.»<br />

Dr. med. Rüdiger Dahlke (D)<br />

ganzheitlicher Arzt<br />

«Die ‚Internationale Agentur für herausragende<br />

Heiler' ist eine sehr gute Idee! Ich helfe mit<br />

Freude mit.»<br />

Prof. Dr. Alexander Dubrov<br />

(RUS),Biophysiker<br />

«Es ist in der Tat überaus wichtig, dass endlich<br />

eine Qualitätskontrolle für ‚Heiler' stattfindet,<br />

damit der Missbrauch dieser Bezeichnung ein<br />

Ende hat.»<br />

Prof. Dr. Erlendur Haraldsson<br />

(Island),Psychologe<br />

«Ich will Ihnen sagen, wie sehr mir Ihr Engagement<br />

imponiert. – In einer kalten und rauen Welt<br />

ist die Beziehung zwischen uns Erwachsenen<br />

und einem Kind vielleicht die wahrhaftigste, natürlichste,<br />

spontanste und kostbarste Liebe, die<br />

es gibt. Kinder sind eine Antwort auf die existentiellen<br />

Fragen: Was ist Leben? Wie entsteht<br />

es? Warum bin ich auf der Welt? Ich bin davon<br />

überzeugt, dass jede Art von Liebkosung auch<br />

so etwas wie eine geistige Heilung enthält. Diese<br />

Zuwendungen legen auch in scheinbar ‚unheilbaren'<br />

Kindern das Fundament für ein Leben<br />

zu seelischer und körperlicher Gesundheit.»<br />

Rainer Holbe (D),<br />

Journalist, TV-Moderator(«Starparade»/<br />

ZDF,«Unglaubliche Geschichten»/RTL, «PhantastischePhänomene»/SAT<br />

1 u.v.a.),Buchautor<br />

«Ich möchte bei dieser Gelegenheit meiner Freude<br />

über die ‚Vermittlungsstelle für herausragende<br />

Heiler' Ausdruck verleihen. Ja, das war längst<br />

überfällig!»<br />

Dr. Dr. Adolf Holl (A),<br />

Theologe und Schriftsteller<br />

«Das Projekt IVH gefällt mir. Denn oft werde<br />

ich um Empfehlungen von Heilern gebeten, und<br />

da bin ich dann häufig ratlos. Ich kenne zwei<br />

oder drei Heiler, denen ich vertraue. Aber was<br />

sich da auf Tagungen und Konferenzen tummelt,<br />

macht mir keinen guten Eindruck.»<br />

Prof. Dr. Walter J. Hollenweger (CH),<br />

ev. Theologe<br />

«Wenn geistige oder spirituelle Heilkunstein<br />

Arzneimittel wäre, würde sie als Therapeutikum<br />

anerkannt und in denLeistungskatalog der Krankenkassen<br />

auf genommen. Gute Ärzte respektieren<br />

undachten alles, was kranken Menschen<br />

Prominente<br />

Sympathisanten<br />

Dr. Daniel Benor<br />

(Arzt, Heiler)<br />

Prof. Dr. Alexander<br />

Dubrov (Pysiker)<br />

Rainer Holbe<br />

(Journalist)<br />

Prof. Dr. Harald<br />

Walach (Psych.)<br />

Dr. Rüdiger Dahlke<br />

(Arzt)<br />

Prof. Dr. Erlendur<br />

Haraldsson (Psych.)<br />

Dr. Ellis Huber<br />

(Arzt)<br />

Pfr. Bernhard Wolf<br />

(ev. Theologe)<br />

wirklich, wirklich hilft. Die Stiftung AUSWEGE<br />

wird diesen kulturellen Entwicklungsprozess einer<br />

modernen Heilkunst unterstützen und beflügeln.»<br />

Dr. med. Ellis Huber (D), Arzt,<br />

ehem. Präsident der Berliner Ärztekammer, Ex-<br />

Vorstand der Krankenkasse Securvita-BKK<br />

«Als Theologe bin ich daran interessiert, dass<br />

die Sache, die mit den Worten ‚spirituell' und<br />

‚Geistiges Heilen' angezielt ist, nicht irgendwelchen<br />

Scharlatanen überlassen wird.»<br />

Prof. Dr. Medard Kehl (D),<br />

kath. Theologe, Professor an der HochschuleSt.<br />

Georgen,Frankfurt<br />

«Ein hochinteressantes Projekt, das mir sehr zukunftsträchtig<br />

scheint!»<br />

Werner J. Meinhold (D), Heilpraktiker,<br />

Präsident der Gesellschaft für Therapeutische<br />

Hypnose und Hypnoseforschung<br />

«Diese Aktivität ist sicherlich ausserordentlich<br />

zu begrüssen. Der Wildwuchs in diesem Bereich<br />

(des Geistigen Heilens) ist ja schon manchmal<br />

unheimlich.»<br />

Dr. Andreas J. Obrecht (A),<br />

Ethnologe und Soziologe, Lehrtätigkeit<br />

an den Universitäten Linz und Graz,<br />

Autor von Die Welt der Geistheiler (1999)<br />

«Mit diesen beiden Vorhaben, Stiftung und IVH,<br />

leisten Sie etwas wahrhaft Grosses und bitter<br />

Nötiges.Eine gewaltige Aufgabe! Sie werden es<br />

packen, denn Sie haben zahlreiche Helfer, hier<br />

und drüben.»<br />

Rudolf Passian (D),<br />

Parapsychologe und Schriftsteller<br />

«Ein Projekt, das vermeintlich ‚Unheilbaren'<br />

neue Hoffnung schenkt, verdient jede erdenkliche<br />

Unterstützung. Geistiges Heilen wird<br />

dieser Hoffnung in vielen Fällen durchaus gerecht<br />

– zumindest bei erfahrenen, fähigen Anwendern.<br />

Um so notwendiger ist es, in der Heilerszene<br />

die Spreu vom Weizen zu trennen, wie<br />

es sich die IVH vorgenommen hat. Es wurde<br />

höchste Zeit für eine solche Einrichtung.»<br />

Prof. Dipl.-Ing. Alex Schneider (CH),<br />

Physiker und Parapsychologe<br />

«Was Sie mit der Internationalen Vermittlungsstelle<br />

für herausragende Heiler vorhaben, ist im<br />

Grunde gut und sinnvoll.»<br />

Prof. Dr. Dr. Harald Walach (D),<br />

Universität Northampton, Psychologe<br />

und Philosoph, Leiter der Europäischen<br />

Fernheilstudie EUHEALS<br />

«Geistiges Heilen ist zu einem bedeutenden Faktor<br />

religiöser Gegenwartskultur geworden. Umso<br />

wichtiger ist es, es aus der Grauzone eines<br />

problematischen Marktes herauszuholen und es<br />

in Kontexten zu verorten, in denen sich Heiler/<br />

innen und ihre Tätigkeit an klaren inter-disziplinären<br />

und spirituellen Kriterien messen lassen.<br />

Deshalb unterstütze ich die Stiftung AUSWEGE<br />

und die IVH.»<br />

Pfr. Bernhard Wolf (D),<br />

ev. Theologe, Kirchenrat,<br />

Leiter des «Forschungs- und Informationszentrums<br />

Neue Religiosität» (FIZ)<br />

an der Universität Bayreuth<br />

22 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 23


Benefizveranstaltungen<br />

N ahtoderlebnisse<br />

Ab 2007 laden die Stiftung<br />

AUSWEGE und die IVH in<br />

mehreren Städten zu Benefizveranstaltungen<br />

ein, unter<br />

anderem<br />

- am 15. März 2007 in ZÜRICH<br />

Das Buch zum<br />

Stiftungsanliegen:<br />

Dr. Harald Wiesendanger: GEISTIGES HEILEN BEI KINDERN –<br />

Ein Ratgeber für Angehörige (2006), 320 Seiten. 25 EUR / 40 CHF<br />

Möglichkeiten und Grenzen – verdeutlicht an zahl reichen Fallbeispielen und Studien.<br />

Die Broschüre zur IVH-Gründung<br />

Dr. Harald Wiesendanger: KÖNNER GESUCHT –<br />

Wie finden Sie einen guten Heiler? (2006), 48 Seiten. 5 EUR / 8 CHF.<br />

Über die Schwierigkeiten für Hilfesuchende, in der heutigen Esoterikszene noch fähige Heiler<br />

zu finden – und die Beweggründe für den Aufbau der «Inter nationalen Vermitt lungs stelle<br />

für herausragende Heiler».<br />

Bestellung: Lea Verlag, Fax +49-(0)6271-72180, E-Mail: wiesendanger@psi-infos.de<br />

Die Verkaufserlöse fliessen der Stiftung AUSWEGE zu.<br />

- am 27. April 2007<br />

in GEESTHACHT b. Hamburg<br />

- am 12. Mai 2007<br />

in BAD WIMPFEN<br />

b. Heilbronn<br />

- am 8. September 2007<br />

in BONN<br />

... am 15. September 07<br />

in HOFHEIM<br />

bei Frankfurt<br />

... am 22. September 2007 in BERLIN<br />

Nähere Informationen:<br />

www.psi-infos.de/stiftung_auswege,<br />

Stichwort «Events»<br />

der Krankenkassen aufgenommen. Denn ihre<br />

statistisch nachgewiesene Wirkung liegt in<br />

der Grössenordnung zugelassener Arzneimittel.<br />

Die ganzheitliche Heilkunst der Informationsgesellschaft<br />

wird die mentalen und emotionalen<br />

Kräfte der Men schen intensiv erforschen<br />

und produktiv nutzen lernen. Gute Ärzte<br />

respektieren und achten alles, was kranken<br />

Menschen wirklich, wirklich hilft. Die Stiftung<br />

‚Auswege' wird diesen kulturellen Entwicklungsprozess<br />

einer modernen Heilkunst unterstützen<br />

und beflügeln.»<br />

Zumindest Kinder wie Jérémie S. hätten nichts<br />

dagegen.<br />

Nähere Informationen<br />

Stiftung Auswege,<br />

Hauptgeschäfts stelle Deutschland<br />

(ab Mitte November 2006):<br />

Adlerweg 9<br />

D-74858 Aglasterhausen<br />

E-Mail: auswege_geschaeftsstelle@web.de<br />

Auswege Schweiz, Geschäftsstelle<br />

(ab Mitte Januar 2007):<br />

Neuweilerstr. 15<br />

CH-4054 Basel<br />

Stiftung Auswege (Vorstand):<br />

Zollerwaldstr. 28<br />

D-69436 Schön brunn<br />

Fax +49 - (0)62 71 -7 21 80<br />

E-Mail: auswege@psi-infos.de<br />

IVH:<br />

E-Mail: ivh@psi-infos.de<br />

Im Internet:<br />

www.psi-infos.de/stiftung_auswege<br />

bzw. www.psi-infos.de/ivh<br />

24 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 25


<strong>Schwerpunkt</strong><br />

Reise ins Jenseits?<br />

Stefanie Reinberger<br />

Nahtod-Erlebnisse gab es zu allen<br />

Zeiten in allen Kulturen. Doch<br />

während der New Yorker im gelben<br />

Taxi ins Jenseits reist, scheint<br />

die Inderin den Ritt auf der Kuh zu<br />

bevorzugen.<br />

Strahlende Helligkeit am Ende eines<br />

Tunnels, Begegnungen mit<br />

«Lichtwesen», Schweben über dem<br />

eigenen Körper – solche Berichte<br />

hört man immer wieder von Menschen,<br />

die an der Schwelle zum<br />

Tod standen und ins Leben zurückgeholt<br />

wurden. Wirklich bekannt<br />

wurde das Phänomen erst in den<br />

1970er Jahren, als erfolgreiche Wiederbelebungen<br />

häufiger wurden.<br />

Da mals veröffentlichte auch der<br />

amerikanische Arzt und Philosoph<br />

Raymond A. Moody sein viel beachtetes,<br />

oftmals als zu esoterisch<br />

kritisiertes Buch über Nahtod-Erfahrungen.<br />

Skeptiker wenden ein,<br />

die Erlebnisse in Todesnähe seien<br />

eine Erfindung der modernen Gesellschaft.<br />

Doch es gab sie zu allen<br />

Zeiten. Hinweise auf frühere Nahtod-Erfahrungen<br />

finden sich in der<br />

Kunst, zum Beispiel bei Hieronymus<br />

Bosch oder Gustav Doré.<br />

Auch die Entrückungen und Visionen<br />

religiöser und historischer Persönlichkeiten<br />

werden laut Högl<br />

von vielen Wissenschaftlern als<br />

Nah tod-Erlebnisse interpretiert: etwa<br />

die Himmelfahrt des Jesaja in<br />

den apokryphen Bibelschriften<br />

oder die des islamischen Propheten<br />

Mohammed.<br />

Ein genauerer Blick auf die Berichte<br />

von Sterbenden aus verschiedenen<br />

Kulturen zeigt, dass nicht<br />

alle Menschen ihren «Tod» gleich<br />

erleben. Das behaupten zumindest<br />

die Konstanzer Soziologen um Hubert<br />

Knoblauch. Ihrer Studie zufolge<br />

wird schon in Ostdeutschland<br />

anders gestorben als im Westen:<br />

Während «Wessis» meist von angenehmen<br />

Erlebnissen berichten,<br />

scheint der Tod im Osten ein wahrer<br />

Höllentrip zu sein.<br />

Die Konstanzer stehen mit ihrer<br />

Idee vom kulturell geprägten Tod<br />

jedoch nicht alleine da. Auf einer<br />

privaten amerikanischen Website<br />

(www.near-death.com) wurde eine<br />

beachtliche Sammlung von Nahtod-Erfahrungen<br />

von Hindus, Buddhisten,<br />

Juden, Christen, Moslems,<br />

aber auch von Atheisten zusammengetragen<br />

– jeweils mit Hintergrundinformationen<br />

und Quellenangaben<br />

versehen.<br />

Wie aber lässt sich die kulturelle<br />

Prägung des Todes erklären? Können<br />

die verschiedenen Erlebnisse<br />

allein auf neurologische Fehlfunktionen<br />

zurückgeführt werden oder<br />

steckt am Ende doch eine Art<br />

«Blick ins Jenseits» dahinter? Erneut<br />

wartet www.near-death.com<br />

mit einer Vielzahl von Antworten<br />

auf: Neben Psychologen, Bewusstseinsforschern<br />

und Naturwissenschaftlern<br />

kommen auch Skeptiker<br />

zu Wort, die Nahtod-Erfahrungen<br />

jegliche Bedeutung und Aussagekraft<br />

absprechen. Und wieder<br />

muss der Leser nicht lange nach<br />

Informationen zum wissenschaftlichen<br />

Hintergrund der einzelnen<br />

Kommentatoren suchen.<br />

Lesenswert ist auch die recht kritische,<br />

aber leider etwas ältere Abhandlung<br />

(1991) der britischen Psychologin<br />

und Journalistin Susan<br />

Blackmore, die ebenfalls diverse<br />

Erklärungsversuche der Nahtod-<br />

For schung reflektiert. Auf der<br />

Grund lage von Fachartikeln beleuchten<br />

fünf Studenten der Rutgers-Universität<br />

in New Jersey die<br />

verschiedenen Hypothesen. Eine<br />

davon lautet, dass die «Zurückgekehrten»<br />

ihren Erlebnissen erst in<br />

der Erinnerung eine individuelle<br />

Note verleihen – geprägt durch Kultur<br />

und Religion.<br />

Vor diesem Hintergrund ist die Seite<br />

des amerikanischen Kinderarztes<br />

Melvin Morse interessant, der Nahtod-Erlebnisse<br />

bei Kindern dokumentiert.<br />

Diese Berichte gelten als<br />

relativ schwach geprägt von Gesellschaft<br />

und Religion. Doch ob die<br />

Kinder sie tatsächlich in «Reinform»<br />

zu Protokoll gaben oder<br />

durch Gespräche mit Erwachsenen<br />

beeinflusst wurden, bleibt offen. u<br />

Hieronymus Bosch: «Der Aufstieg in das himmlische<br />

Paradies», im Palazzo Ducale in Venedig.<br />

Inmitten der nicht enden wollenden Prunk- und Imponiersäle des Do genpalasts,<br />

in denen von goldschimmernden Decken die gewaltigen Veroneses,<br />

Tiepolos und Tintorettos leuchten, in reizvollem Kontrast zum<br />

dämmernden Grau eines feuchten Novembertags, das durch die hohen<br />

Fenster dringt, inmitten dieses einstigen Zentrums der politischen und<br />

kulturellen Macht also, steht man, ohne darauf gefasst zu sein, plötzlich<br />

vor vier schmalen Bildtafeln: Paradies und Hölle, Sturz der Verdammten<br />

und Aufstieg in das himmlische Paradies – von Hieronymus Bosch. Oft<br />

sind einem diese Bilder bereits begegnet, vor allem jenes vom Aufstieg<br />

der geretteten Seelen ins Paradies. So oft, dass man an gar nicht mehr<br />

an die wirkliche Existenz dieses Bildes geglaubt hat. Aber hier ist es.<br />

Und Hieronymus Bosch hat vor 500 Jahren wirklich diesen oft zitierten<br />

Lichttunnel gemalt, der immer wieder als Illustrationshilfe so genannter<br />

Nahtod-Erlebnisse herhalten muss. In kosmischer Perspektive schweben<br />

fünf von Engeln begleitete Seelen diesem Lichtsog entgegen, die Engel<br />

mit schier trunkener Freude, die Seelen in dankbarem und ergriffenem<br />

Staunen. Der Prophet Mohammed berichtet, dass ihn auf einer seiner<br />

Himmelsreisen der Erzengel Michael an der Hand genommen hätte und,<br />

so ist zu lesen, «er führte mich durch viele Schleier von Licht, so dass das<br />

Universum, das ich erblickte, mit dem, was ich auf der Welt je gesehen<br />

hatte, nichts gemein hatte.» Und Emanuel Swedenborg, ein esoterischer<br />

Visionär des 18. Jahrhunderts, hat von solchen Engeln geschrieben: «...sie<br />

lieben einen jeden und wünschen nichts sehnlicher, als die Menschen in<br />

den Himmel zu erheben, darin besteht ihr grösstes Vergnügen.» Aber die<br />

Esoteriker mögen mir verzeihen, ich glaube den Künstlern mehr als ihnen,<br />

(sie ersparen mir auch die Höllenvision nicht) aber gerade darum geh ich<br />

von dem Bild mit einer gewissen Zuversicht weg, nachdem ich es – so<br />

gut ich eben konnte – in mich aufgenommen habe.<br />

Wie echt sind Nahtod-Erlebnisse?<br />

Fritz Imhof / Markus Becker<br />

Menschen, die klinisch tot waren, berichten häufig von so genannten Nahtod-Erfahrungen. Sie schweben<br />

durch Tunnel, sehen ein helles Licht oder verlassen den eigenen Körper: Forscher wollen jetzt klären, ob<br />

es sich bei diesen Erlebnissen nur um Halluzinationen handelt, oder ob sich wirklich die Seele aus dem<br />

toten Körper entfernt und diesen sowie seine Umgebung beobachtet hat.<br />

Nach Wiederbelebungen im Verlauf<br />

von schwierigen Operationen<br />

berichten Patienten regelmässig<br />

von Nahtod-Erfahrungen. Häufig<br />

beschreiben sie, wie sie durch einen<br />

Tunnel schwebten und das<br />

Licht am Ende des Tunnels sahen.<br />

Andere berichten im Detail, was<br />

sich im Verlauf der Operation ereignet<br />

hat, zum Beispiel wie die<br />

Ärzte Wiederbelebungsmassnahmen<br />

durchführten. Der Spiegel berichtet<br />

von einem Patienten, der in<br />

dieser Nahtodphase sogar sah, wie<br />

ihm eine Krankenschwester sein<br />

künstliches Gebiss aus dem Mund<br />

nahm, um einen Luftschlauch einzuführen<br />

Weshalb hatten nur<br />

18 Prozent<br />

Nahtod-Erfahrungen?<br />

Ein niederländisches Team um<br />

den Kardiologen Pim van Lommel<br />

berichtete im renommierten britischen<br />

Medizin-Fachblatt «The<br />

Pim van Lommel<br />

Lan cet» über den Versuch, dem<br />

Phänomen der Nahtod-Erfahrungen<br />

auf die Spur zu kommen. Die<br />

Forscher hatten 344 Patienten, die<br />

einen Herzstillstand erlitten hatten,<br />

kurz nach der Wiederbelebung<br />

nach ihren Erfahrungen befragt.<br />

18 Prozent erzählten von Tunneln,<br />

Lichtern oder vom Verlassen des<br />

eigenen Körpers.<br />

Die Forscher schlossen daraus,<br />

dass physiologische Ursachen, wie<br />

von den meisten Gehirnwissenschaftlern<br />

angenommen, wohl als<br />

Grund für Nahtod-Erlebnisse ausscheiden,<br />

weil sie sonst bei mehr<br />

als 18 Prozent der Patienten hätten<br />

auftreten müssen. Skeptiker wenden<br />

ein, dass die angeblichen Nahtod-Erfahrungen<br />

aus Erinnerungen<br />

und akustischen Eindrücken<br />

kurz vor dem klinischen Tod zusammengesetzt<br />

sein könnten. Die<br />

82 Prozent der Patienten, die keine<br />

Erinnerungen an die Zeit während<br />

des klinischen Tods hatten,<br />

könnten ihre Erlebnisse ja auch<br />

vergessen haben.<br />

Psychiater will<br />

untrüglicheren Test<br />

durchführen<br />

Peter Fenwick vom Institute of<br />

Psychiatry in London will die<br />

Zweifel nun ausräumen. Er<br />

nimmt sich der ausserkörperlichen<br />

Erfahrung an, weil sie<br />

sich von allen Nahtod-Erfahrungen<br />

am einfachsten überprüfen<br />

lasse. Zusammen mit<br />

seinen Kollegen will er in 25 britischen<br />

Krankenhäusern Röh ren neben<br />

Krankenbetten aufstellen. Auf<br />

der Oberseite werden Zahlen in<br />

verschiedenen Kom binationen angebracht.<br />

«Die Bilder werden nur von der<br />

Zimmerdecke aus zu sehen sein»,<br />

erklärte Fenwick dazu gegenüber<br />

Spiegel Online. Pro Patient seien<br />

eine oder zwei unterschiedliche<br />

Ziffern-Varianten geplant. Sollten<br />

die Wiederbelebten die Zahlen<br />

korrekt wiedergeben können, wäre<br />

das laut Fenwick der Beweis für<br />

die Echtheit der Out-of-Body-Experiences.<br />

«Wir benötigen 100 Berichte<br />

von Menschen mit ausserkörperlichen<br />

Erfahrungen», sagt<br />

Fenwick. «Das wird voraussichtlich<br />

etwa ein Jahr dauern.» Die<br />

Krankenhäuser hätten dem Forscherteam<br />

bereits die notwendi ge<br />

Erlaubnis erteilt.<br />

Fenwick glaubt jedenfalls nicht<br />

daran, dass es sich bei echten<br />

Nah tod-Erfahrungen um einen<br />

Rechenfehler des Gehirns handelt.<br />

«Wenn das Herz aufhört zu<br />

schlagen, herrscht nach elf Sekunden<br />

elektrische Stille im Gehirn.<br />

Vom neurologischen Standpunkt<br />

aus dürfte dann nichts mehr passieren.»<br />

Forscher erwartet<br />

eine Sensation<br />

«Wer seinen Körper nicht wirklich<br />

verlässt», argumentiert der<br />

Peter Fenwick<br />

Forscher, «kann unmöglich Zahlen<br />

auf Röhren ablesen, die nur<br />

von der Zimmerdecke aus zu sehen<br />

sind. Das Verfahren biete<br />

einen entscheidenden wissenschaftlichen<br />

Vorteil: «Wir sind<br />

nicht darauf angewiesen, den<br />

Patienten glauben zu müssen.»<br />

Sollten die Teilnehmer nach der<br />

Wiederbelebung die Zahlen tatsächlich<br />

korrekt aufzählen, wäre<br />

das laut Fenwick «eine Sensation».<br />

Ein Bewusstsein, das unabhängig<br />

vom Gehirn existiert? Was<br />

die Mehrheit der Neurologen für<br />

schlichten Unfug hält, ist für Nahtod-Forscher<br />

Pim van Lommel eine<br />

reale Möglichkeit: «Man kann<br />

das mit einer Fernsehsendung vergleichen»,<br />

sagt der Kardiologe.<br />

«Wenn man den Fernseher aufschraubt,<br />

wird man keine Sendung<br />

finden. Das Gerät ist nur der Empfänger.<br />

Aber auch wenn man ihn<br />

ausschaltet, existiert immer noch<br />

eine Sendung.»<br />

Quelle: Livenet/Der Spiegel<br />

u<br />

<strong>Schwerpunkt</strong><br />

26 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />

<strong>Wendezeit</strong> 6/06 27


<strong>Schwerpunkt</strong><br />

Beeinflusst Lebenswandel die<br />

Nahtod-Erfahrung?<br />

Klaus Hofbauer<br />

Schon in der Vergangenheit gab es<br />

immer wieder Studien über Nahtoderfahrungen,<br />

die mit dem Fortschreiten<br />

der medizinischen Diagnosemöglichkeiten<br />

stets komplexer wurden.<br />

So steht Dr. Sam Parnia von<br />

der Universität Southampton mit<br />

seinen wissenschaftlichen Untersuchungen<br />

(s. Kas ten rechts) nicht alleine<br />

da.<br />

Tausende Menschen wurden befragt,<br />

und jeder hatte seine eigene<br />

Geschichte zu erzählen, die jedoch<br />

in ganz entscheidenden Punkten immer<br />

wieder Übereinstimmun gen<br />

fand. Doch genau wie es diese<br />

wich tigen Übereinstimmungen gibt,<br />

wie etwa ein Licht am Ende des<br />

Tunnels oder ein überwältigendes<br />

Glücksgefühl, gibt es auch oftmals<br />

gravierende Unterschiede in den<br />

Nahtod-Erfahrungen.<br />

Vor allem kann man zwei wesentliche<br />

Kategorien unterscheiden:<br />

Po sitive oder negative Erfah run gen.<br />

Menschen, die normalerweise einen<br />

durchaus positiven Le bens wandel<br />

aufweisen, machen vor al lem<br />

auch positive Nahtod-Erlebnisse.<br />

Jene Menschen aber, die mit Hass<br />

und Zorn erfüllt sind, fallen in die<br />

zweite Kategorie. Eine genaue Erläuterung<br />

und entsprechende Beispiele<br />

sollen dies verdeutlichen.<br />

Die typischen postiven Nahtod-Erfahrungen<br />

weisen durchwegs die<br />

gleichen Eigenschaften auf. Nach<br />

der Loslösung vom Ich wandern<br />

Dr. Sam Parnia<br />

die «Sterbenden» durch einen Tunnel,<br />

an dessen Ende ein himmlisches<br />

Licht erscheint. Sobald der<br />

Tunnel durchschritten ist, begegnen<br />

einem oftmals geliebte verstorbene<br />

Verwand te, Freunde oder Bekannte.<br />

Manchmal aber berichten die Menschen<br />

von einer machtvollen lichtumhüllten<br />

Person, die man als Gott<br />

umschreiben könnte. Dieses Wesen<br />

veranlasst den «Sterben den»<br />

zu einem Rückblick auf das eigene<br />

Leben. Danach erhält man die<br />

Möglichkeit, wieder ins Leben zurückzukehren<br />

oder den Weg fortzusetzenden.<br />

Oftmalige Begründung zur Umkehr:<br />

«Sie sind noch nicht bereit<br />

zum Eintritt». Ein Beispiel:<br />

Eine amerikanische Patientin namens<br />

Marylin wurde nach einem<br />

Herzinfarkt in die Notfall-Aufnahme<br />

gebracht. Doch plötzlich verschwand<br />

der Schmerz – und eine<br />

erstaunliche Erfahrung begann.<br />

«Ich wurde aus meinem Körper geworfen<br />

und schwebte an der Decke,<br />

konnte den Staub auf den Lampen<br />

erkennen und dachte: Verdammt,<br />

einer sollte hier endlich saubermachen.<br />

Überdies konnte ich die<br />

Ärzte beobachten, wie sie an einem<br />

Körper arbeiteten. Plötzlich wurde<br />

mir klar: Das bin ja ich.<br />

Schliesslich konnte ich sogar meine<br />

Familie und meine Kinder ausserhalb<br />

des Raumes erkennen, sie alle<br />

weinten. Ich wollte ihnen mit teilen,<br />

es geht mir gut, aber sie konnten<br />

es nicht hören. Dann plötzlich hatte<br />

es den Anschein, als müsste ich<br />

zurückgehen und meine Kinder beschützen<br />

und grossziehen.»<br />

An der Grenze<br />

zur Hölle<br />

Obwohl die meisten Menschen<br />

ei ne positive Erfahrung machen,<br />

Wissenschaftliche Forschung<br />

zum Leben nach dem Tod<br />

In einer britischen Studie mit 63 Herzstillstand-Patienten berichteten<br />

jüngst sieben Betroffene, nach dem Herzstillstand Freude und Hoffnung<br />

gefühlt und ein helles Licht am Ende eines Tunnels gesehen zu<br />

haben. «Diese Studie liefert die bisher besten Hinweise darauf, dass es<br />

ein Leben nach dem Tod gibt», sagte Studienleiter Dr. Sam Parnia von<br />

der Universität Southampton in der Ärzte Zeitung. «Sieben der 63 von<br />

uns untersuchten Herzstillstand-Patienten berichteten von einem Near<br />

Death Experience (NDE). Vier dieser Patienten erfüllten eindeutig alle<br />

klinischen Kriterien eines NDE. «Die Betroffenen, so die Ärzte Zeitung,<br />

berichteten über Gefühle wie Freude und Hoffnung, ein helles Licht,<br />

Wärme und mystische Wesen sowie verstorbene Verwandte. Alle Patienten<br />

hatten zu diesem Zeitpunkt bereits keine Hirnströme mehr. Wie<br />

es zu diesen Erfahrungen kommt, ist wissenschaftlich hochgradig umstritten.<br />

Einige Studien brachten bestimmte Sauerstoff- und Kohlendioxid-Konzentration<br />

im Gehirn mit den so genannten Nahtod-Erfahrungen<br />

in Verbindung. 1994 liessen Mediziner der Virchow-Klinik gesunde Versuchspersonen<br />

schnell und hastig atmen und versetzen sie anschliessend<br />

in Ohnmacht. Die Versuchspersonen berichteten übereinstimmend von<br />

sehr ähnlichen Erlebnissen wie Sterbende: Sie verliessen ihren Körper<br />

oder sahen ihr Leben wie in einem Film ablaufen.<br />

Für Studienleiter Dr. Sam Parnia von der Universität Southampton kommt<br />

diese Erklärung für die Herzstillstand-Patienten jedoch nicht in Frage:<br />

Parnia betont, dass die sieben Patienten mit Nahtod-Erfahrung sogar höhere<br />

Sauerstoffkonzentrationen aufwiesen als Patienten ohne ein solches<br />

Erlebnis. Ein Mangel an Sauerstoff, als Ursache für die Erlebnisse, scheidet<br />

laut Dr. Parnia somit aus. Als schlichte Halluzinationen liessen sich<br />

die Patientenerfahrungen ebenfalls nicht befriedigend erklären. Dr. Parnia<br />

in der Ärzte Zeitung: «Alle Patienten konnten sich genau und sehr detailliert<br />

an das Erlebte erinnern. Das deutet nicht auf Halluzinationen hin.<br />

In einem Zustand wie dem ihren dürfte das Gehirn eigentlich weder zu so<br />

klaren Prozessen in der Lage sein, noch sollte man meinen, dass es dauerhafte<br />

Erinnerungen speichern kann», kommentierte Parma. Er selbst sei zu<br />

Beginn der Untersuchung skeptisch gewesen, doch nun sei er davon überzeugt,<br />

«dass es da noch etwas anderes gibt».<br />

Medikamentöse Nebenwirkungen oder eine überhöhte Kohlendioxidkonzentration<br />

im Körper scheiden als Erklärung ebenfalls aus. Die<br />

Konzentrationen der Nahtod-Patienten unterschieden sich nur gering<br />

von denen jener Patienten ohne das Nahtod-Erlebnis. «Die Frage ist,<br />

ob all dies auf ein Leben nach dem Tod hindeutet», so Dr. Parnia weiter.<br />

«Dazu müssen mehr Studien vorgenommen werden.»<br />

gibt es auch den umgekehrten<br />

Fall: Während der Nahtod-Erfahrung<br />

gelangten sie oftmals in eine<br />

höllenähnliche Umgebung, was<br />

zu regelrechten Angst- und Panikattacken<br />

führte.<br />

Dies trifft insbesondere für Selbstmörder<br />

zu. In durchgeführten Studien<br />

konnte bewiesen werden, dass<br />

alle Probleme im Diesseits auch<br />

ins Jenseits mitgenommen werden.<br />

Viele Menschen wurden sogar dazu<br />

«gezwungen», die Konsequenzen<br />

ihres Handelns zu erkennen.<br />

Dann berichteten die Betroffenen,<br />

dass sie von einem Heiligen oder<br />

guten Bekannten aus der Hölle gerettet<br />

wurden, was darauf schliessen<br />

lässt, dass die Hölle nur eine<br />

temporäre Angelegenheit ist, vergleichbar<br />

mit dem christlichen Fegefeuer.<br />

Nach der Rettung wurde auch ihnen<br />

der Film des Lebens vorgespielt,<br />

worauf sie die Entscheidung treffen<br />

konnten, entweder zurückzukeh ren<br />

oder «richtig» zu sterben.<br />

Besonders einprägend wird dieser<br />

Zustand von einem Betroffenen<br />

ge schildert, der nach einem Autounfall<br />

ins «Jenseits» geschleudert<br />

wurde:<br />

«Ich war ganz alleine im Universum.<br />

Ich hörte Geräusche, das Ächzen<br />

und Stöhnen von Menschen,<br />

die ich nur sehr entfernt beobachten<br />

konnte. Sie trugen eine Art Robe,<br />

waren ohne Kopf und litten<br />

grosse Qualen. Sie waren hilflos<br />

und deuteten mir, doch zu ihnen<br />

zu kommen. Plötzlich aber wurde<br />

mir bewusst, dass ich dort für immer<br />

bleiben würde.»<br />

«Dann bekam ich eine Nachricht,<br />

über dessen Art ich mich zwar<br />

nicht mehr erinnern kann, aber<br />

über dessen Inhalt umso genauer:<br />

Ich sollte eine Wahl treffen, eine<br />

Wahl zwischen Jenseits und Diesseits.<br />

Es war unglaublich schrecklich,<br />

ich kann es kaum beschreiben.<br />

Dies alles ist nun 14 Jahre her und<br />

ich weiss noch immer nicht, womit<br />

ich das alles verdient habe.»<br />

Einen Grund, warum Nahtod-Erfahrungen<br />

so unterschiedlich sein<br />

können, erklärt der Mystiker Meister<br />

Eckehart folgendermassen:<br />

«Das Einzige, das in der Hölle verbrennt,<br />

ist der Teil, der uns ans Leben<br />

bindet: Gedächtnis und Zuneigung.<br />

All dies verbrennt, aber es<br />

gibt keine Schmerzen, sondern befreit<br />

die Seele. Fürchtet man den<br />

Tod und hält ihn zurück, dann<br />

sieht man Teufel, die einem das<br />

Leben entreissen. Ist man jedoch<br />

zufrieden und im persönlichen Einklang<br />

mit sich selbst, verwandeln<br />

sich die Teufel in Engel.»<br />

All das zeigt ganz deutlich: Die<br />

Qualität der Nahtod-Erfahrung<br />

hängt ganz entscheidend mit der<br />

Persönlichkeit des Einzelnen zusammen.<br />

Die Nahtod-Erfahrung<br />

ist demnach vermutlich nichts anderes,<br />

als das diesseitige Leben, in<br />

der sich jedes Individuum seine eigene<br />

Realität bildet.<br />

Hier kreieren wir die Realität<br />

durch unsere Handlungen und Gedanken.<br />

Das Leben nach dem Tode,<br />

so es eines gibt, dürfte daher<br />

nicht wesentlich von unseren derzeitigen<br />

physikalischen Erfahrungen<br />

abweichen.<br />

Wissenschaftliche<br />

Hinweise<br />

Personen mit einprägsamen<br />

Nahtod-Erfahrun<br />

gen<br />

werden oft als<br />

geisteskrank eingestuft,<br />

erscheinen ihre Erlebnisse<br />

doch äusserst bizarr und zweifelhaft.<br />

Doch auch Dr. Bruce Greyson,<br />

Professor der Psychiatrie an der<br />

University of Virginia veröffentlichte<br />

unlängst anderslautende Forschungsergebnisse<br />

im angesehenen<br />

medizinischen Fachjournal «The<br />

Lancet».<br />

Im Zuge seiner Studien an 134<br />

Men schen mit Nahtod-Erfahrung<br />

fand er heraus, dass diese Menschen<br />

im Gegensatz zum Stereotyp<br />

keineswegs geisteskrank sind.<br />

Vielmehr reagieren sie auf den ausserordentlichen<br />

Stress während des<br />

Vorgangs der Trennung von Seele<br />

und Körper. Im Prinzip richten sie<br />

ihre Aufmerksamkeit nur auf einen<br />

ganz bestimmten Teil ihrer Erfahrung,<br />

sodass sie alles andere<br />

um sie herum abblocken.<br />

Wie Greyson erklärt, gäbe es auch<br />

in unserem Alltag eine Unzahl an<br />

Beispielen, welche diesem Vorgang<br />

ähneln. Befinden wir uns beispielsweise<br />

in einem äusserst spannenden<br />

Streitgespräch, bemerken wir<br />

kaum das Herannahen einer anderen<br />

Person.<br />

«Am extremen Ende dieses Spektrums<br />

können Menschen ganz beträchtliche<br />

Formen der Abspaltung<br />

besitzen. Dieses Ereignis blockiert<br />

dann oftmals grosse Teile<br />

unseres Lebens», so Greyson.<br />

Alles Halluzination?<br />

Eine der grössten argumentellen<br />

Stärken für die Theorie, dass Nahtod<br />

Erfahrungen real sind, ist jedoch<br />

gleichzeitig die grösste<br />

Schwäche:<br />

Die Tatsache, dass alle Menschen<br />

verschieden an Rasse, Geschlecht<br />

und Religon den gleichen «Todespfad»<br />

durchschreiten – vom Tunnel<br />

über das Licht bis zur Rückkehr<br />

– ist zwar ein starker Hinweis<br />

auf eine spirituelle<br />

Reise zu<br />

einem Leben nach<br />

dem Tode.<br />

Doch gleichzeitig<br />

ergibt sich daraus<br />

der Verdacht, dass<br />

dieses Ereignis ein<br />

vom sterbenden Gehirn gesteuerter<br />

Vorgang ist und nicht etwa ein<br />

reales Ereignis oder eine spirituelle<br />

Reise.<br />

Jedes Gehirn stirbt auf die selbe Art<br />

und Weise, so die Skeptiker und dies<br />

sei nicht etwa der Beweis für eine<br />

Reise in ein schöneres Jenseits,<br />

sondern die offensichtliche Tatsache,<br />

dass sich die Neurotransmitter<br />

unseres Gehirns abschalten und<br />

diese wunderbaren premortalen Erfahrungen<br />

auslösen.<br />

Die Kritiker sehen darin vielmehr<br />

einen von der Natur gegebenen<br />

Sterbemechanismus, der uns das<br />

schmerzhafte Sterben erleichtert<br />

und so angenehm wie möglich gestaltet.<br />

Vor allem hat man herausgefunden,<br />

dass während des Sterbevorgangs<br />

grosse Mengen an Endorphinen<br />

ausgeschüttet werden, ein Hormon,<br />

das direkt auf das zentrale<br />

Ner vensystem einwirkt und Schmerzen<br />

unterdrückt.<br />

Marathonläufer etwa wissen um<br />

diesen Effekt. Dabei gelangen sie<br />

während des Rennens zusehens an<br />

eine Schmerzgrenze, welche den<br />

Lauf zur Qual werden lässt. Ab<br />

einem gewissen Punkt «maximaler<br />

Erträglichkeit» läuft man dann<br />

plötzlich wieder mit leichten Füssen,<br />

ohne Müdigkeit und mit einem<br />

gewissen Gefühl der Erregung.<br />

Allerdings: Endorphine sind keine<br />

Halluzinogene – und können nicht<br />

den Zustand des Nahtodes herbeiführen.<br />

Zusätzlich sind Studien an Neurotransmitter<br />

Rezeptoren nur schwierig<br />

durchzuführen und befinden<br />

sich bislang noch im Anfangsstadium.<br />

Man weiss aber bereits, dass<br />

ein starkes Narkotikum names Ketamin<br />

viele der Nahtod-Eigenschaften<br />

hervorrufen kann, insbesondere<br />

den Zustand der Loslösung.<br />

Eine der Theorien geht daher davon<br />

aus, dass Ketamin während des<br />

Nahtod-Zustandes in hohen Mengen<br />

ausgeschüttet wird und von<br />

selbst an bestimmte Neurotransmitter<br />

Rezeptoren andockt.<br />

Doch wenn die Nahtod-Erfahrung<br />

nur eine Halluzination ist, warum<br />

berichten dann so viele Menschen<br />

davon, dass ihre Mission<br />

noch nicht komplett oder der richtige<br />

Todeszeitpunkt noch nicht gekommen<br />

sei? Und warum halluzinieren<br />

dann so viele Menschen das<br />

Gleiche?<br />

Nancy Bush von der Associa tion<br />

for Near-Death Studies, sagt jedenfalls<br />

sehr treffend: «Es gibt<br />

keine menschliche Erfahrung –<br />

sich zu verlieben, traurig zu sein,<br />

ein Baby zu bekommen oder aber<br />

auch eine transzendente Erfahrung<br />

wie den Nahtod zu haben – die auf<br />

einen rein biologischen Vorgang<br />

reduziert werden kann.»<br />

Und ganz egal wie spekulativ die<br />

eine oder andere Theorie auch noch<br />

sein mag – eine Existenz über den<br />

physischen Tod hinaus wird nun jedenfalls<br />

nicht nur von allen Weltreligionen<br />

als gegeben angenommen,<br />

sondern auch schon von Seiten<br />

der Wissenschaft in Betracht<br />

gezogen – das sollte uns zu denken<br />

geben.<br />

u<br />

Quelle: www.expeditionzone.com<br />

<strong>Schwerpunkt</strong><br />

28 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />

<strong>Wendezeit</strong> 6/06 29


<strong>Schwerpunkt</strong><br />

Belege von Nahtoderlebnissen in frühneuzeitlichen<br />

Wunderzeichenberichten<br />

«Ich versank in einen tiefen Schlaf,<br />

dabei erlebte ich folgende Ereignisse.<br />

Ich fühlte mich in eine grosse<br />

Halle vesetzt. Da tauchten nacheinander<br />

meine schon verstorbenen<br />

Eltern auf in ihren Sonntagskleidern<br />

und sahen mich an. Meine Mutter<br />

sagte dann: «Hans, jetzt darfst du<br />

noch nicht zu uns kommen.» Als<br />

ich schliesslich erwachte, hörte ich<br />

den Arzt und alle umstehenden Verwandten<br />

noch sagen: «Jetzt hat es<br />

gewirkt, er ist gerettet.»<br />

Solche und ähnliche Schilderungen<br />

von Nahtoderlebnissen wie die<br />

eines an Lungenentzündung fast<br />

gestorbenen Mannes begegnen uns<br />

immer wieder. Die einzelnen Nahtoderlebnisse<br />

variieren zwar in der<br />

Abfolge und Konstellation, doch<br />

scheint es insgesamt gesehen ein<br />

festes, begrenztes Motivinventar zu<br />

geben, aus dem alle Erlebnisse<br />

schöpfen. Die wichtigsten Komponenten<br />

sind Glücksgefühle, ausserkörperliche<br />

Erfahrungen, Licht- und<br />

Tunnelerlebnisse, Wahrnehmung einer<br />

paradiesischen Landschaft und<br />

Die Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross war<br />

die bekannteste lebende Schweizerin und mit 23 Ehrendoktor-Titeln<br />

die wissenschaftlich am meisten<br />

ausgezeichnete Frau der Welt. Ihre grösste Lebensleistung<br />

ist, dass sie weltweit Tod und Sterben enttabuisiert<br />

oder – wie sie selbst sagte – «aus der Toilette<br />

geholt» hat. Ihre 22 Bücher zum Thema Sterben sind<br />

in 25 Sprachen übersetzt worden.<br />

Geehrt wurde sie weltweit wegen ihrer Arbeit mit<br />

Sterbenden. Was sie jedoch über die Zeit nach dem<br />

Tod sagte und schrieb, brachte ihr viel Unverständnis<br />

und Feindschaft ein: «Der Tod ist eine beglückende<br />

Erfahrung. Es gibt gar keinen Tod. Der so genannte<br />

Tod ist ein Übergang in eine andere Dimension»,<br />

bekräftigt sie. Sie habe auch eigene Nahtod-<br />

Erlebnisse gehabt. Über solche Themen scherze sie<br />

nicht; niemand sterbe allein, sagte, schrieb und lehrte<br />

Elisabeth Kübler-Ross 40 Jahre lang. Auf jeden<br />

Sterbenden würden «drüben» die Menschen warten,<br />

die ihm am nächsten standen. «Das lässt sich erforschen.<br />

Viele Sterbende, die bereits einen Blick hinüber<br />

werfen konnten, aber wieder reanimiert wurden,<br />

haben mir das erzählt.»<br />

Dr. Elisabeth Kübler-Ross starb am 24. August 2004<br />

in ihrem Haus in Scottsdale, Arizona.<br />

die Begegnung mit verstorbenen<br />

Verwandten oder religiösen Figuren.<br />

Erklärung von<br />

Nahtoderlebnissen<br />

Bislang konnte noch keine einheitliche<br />

Erklärung der Nahtoderfahrungen<br />

geliefert werden. Vielmehr<br />

stehen sich eine Vielzahl<br />

von Hypothesen gegenüber. Eine<br />

erste Beschäftigung mit Nahtoderfahrungen<br />

ging von den Spiritisten<br />

des 19. Jahrhunderts aus. Diese<br />

setzten voraus, dass jeder Mensch<br />

einen Geist hat, der «nach dem<br />

Tod des materiellen Körpers weiterlebt<br />

und in der geistigen Welt<br />

die Aktivitäten aus der Lebenszeit<br />

des Menschen fortsetzt, nur<br />

mit viel besserem Verständnis und<br />

grösseren Fähigkeiten.» Mit Hilfe<br />

gewisser Beschwörungspraktiken<br />

oder in Extremsituatio nen<br />

wie den Nahtoderfahrungen könne<br />

man sodann Kontakt zu den<br />

Geistern Verstorbener aufnehmen.<br />

Bestimmte Personen, sogenann te<br />

Medien, seien in der Lage, mit diesen<br />

zu kommunizieren und Informationen<br />

zu erhalten. Als Beweis<br />

dafür, dass tatsächlich Geis ter im<br />

Spiel seien, wird angeführt, dass<br />

die Medien Dinge sagen oder aufschreiben,<br />

die sie aus ihrer Erfahrung<br />

gar nicht wissen können oder<br />

die sogar noch in der Zukunft liegen.<br />

Die heutige Parapsychologie geht<br />

jedoch davon aus, «dass die diversen<br />

‚Geister‘ blosse Dramatisierungen<br />

seitens des Mediums<br />

sind». Sie existierten nur in der<br />

subjektiven Wahrnehmung des<br />

Me diums, könnten real jedoch<br />

nicht nachgewiesen werden. All<br />

die Phänomene, die man mit Hilfe<br />

der Geister zu erklären versucht<br />

hatte, also Telepathie, Psychokinese,<br />

Hellsehen usw., seien vielmehr<br />

nichts anderes als «aussersinnliche<br />

Wahrnehmungen». Neben den fünf<br />

‚traditionellen‘ Sinneswahrnehmungen<br />

des Menschen seien, so die<br />

Parapsychologen, manche Menschen<br />

in der Lage, «Gedankenformen»<br />

anderer Menschen wahrzunehmen.<br />

Da solche «Gedankenformen»<br />

auch nach dem Tod unabhängig<br />

vom Körper des Menschen<br />

weiterleben könnten, sei es<br />

möglich, dass sie von lebenden<br />

Menschen aufgenommen werden<br />

könnten. Nahtoderlebnisse wären<br />

demnach keine eigentlichen Todesund<br />

keinesfalls Geister erlebnisse,<br />

sondern aussersinnliche Wahrnehmungen<br />

noch Lebender, die sich<br />

jedoch gerade im Sterbeprozess<br />

befinden.<br />

Andere Bereiche der Psychologie<br />

dagegen lehnen solche ‚übersinnlichen‘<br />

Erklärungen ab und schlagen<br />

beispielsweise vor, die Nahtoderfahrungen<br />

dem grossen Bereich<br />

der Halluzinationen zuzuordnen.<br />

Kri tiker wenden dagegen jedoch<br />

ein, dass die Schilderungen der unterschiedlichsten<br />

Personen grosse<br />

Ähnlichkeiten aufweisen und es<br />

sich bei den Betroffenen meist um<br />

normale, gesunde Menschen und<br />

«keine Psychotiker» handelt. Auch<br />

andere psychologische Theorien<br />

wie Isolation, Depersonalisation oder<br />

Geburtserinnerung können zwar einige<br />

Aspekte der Nahtoderfahrungen<br />

näher beleuchten, das Phänomen<br />

insgesamt jedoch nicht vollständig<br />

aufklären.<br />

Raymond A. Moody<br />

nisse durch Medikamenteneinfluss,<br />

Sauer stoffentzug, Störungen des limbischen<br />

Systems oder die Ausschüttung<br />

von Endorphinen zu erklären.<br />

Man sah sich dabei mit<br />

Fragen konfrontiert,<br />

die sich nicht nur speziell<br />

auf die Nahtoderfahrung,<br />

sondern<br />

allgemein auf den<br />

Übergang vom Leben<br />

zum Tod, auf<br />

den Prozess des<br />

Sterbens beziehen.<br />

So sei die<br />

Nahtoderfahrung<br />

nichts anderes<br />

als ein<br />

Stadium die-<br />

Angeregt durch Raymond A. Moodys<br />

Buch «Leben nach dem Tod»<br />

von 1975, welches das Thema erstmals<br />

ins öffentliche Bewusstsein<br />

rief, versuchten auch Mediziner<br />

dem Phänomen näherzukommen. Ihnen<br />

gelang es, einige Nahtoderlebses<br />

Prozesses, der von fehlenden<br />

Lebenszeichen über das Aussetzen<br />

der Hirnaktivität («flache EEG-Kurve»)<br />

bis hin zum irreversiblen Verlust<br />

aller Lebensfunktionen fortschreitet.<br />

Die Forscher sind sich dabei<br />

einig, dass zwar während eines<br />

Nahtoderlebnisses die Gehirnaktivität<br />

fast bis auf Null herabsinkt, man<br />

jedoch davon ausgehen könne, dass<br />

der Betroffene sich noch nicht im<br />

letzten Sterbestadium befunden habe,<br />

also noch nicht wirklich tot<br />

war.<br />

Die sich daran anschliessende Frage,<br />

die vor allem die Theologen interessiert,<br />

ist, ob Nahtoderlebnisse<br />

Beweise<br />

für ein Leben nach<br />

dem Tod sind. Wenn<br />

dem so wäre, bedeutete<br />

dies zum einen<br />

eine Bestätigung der<br />

christlichen Glaubenslehre,<br />

zum anderen<br />

gä ben die Nahtoderlebnisse<br />

Aufschlüsse<br />

darüber, wie das Jenseits<br />

tatsächlich aussehen<br />

könnte. Mediziner,<br />

Psychologen und<br />

Naturwissenschaftler<br />

zweifeln jedoch an dieser Ansicht.<br />

Denn demnach würde es sich um<br />

Auferstehungen handeln, die aus<br />

medizinischer Sicht nicht möglich<br />

sind.<br />

Es scheint also, dass sich für jede<br />

Theorie Gegenargumente finden<br />

lassen. Aus diesem Grund schlagen<br />

einige Forscher wie Carol Zaleski<br />

vor, die verschiedenen Erklärungen<br />

zu einer umfassenden Theorie zusammenzuführen<br />

und «die Nah-<br />

Todeserfahrung als eine Bündelung<br />

unterschiedlicher Erfahrungen zu<br />

betrachten». Auch wenn die paranormale<br />

Erklärung<br />

die einzige<br />

«ohne theoretisches<br />

Gegenargument»<br />

darstellt,<br />

müsse man<br />

sich um eine mögliche<br />

natürliche Erklärung<br />

kümmern,<br />

dürfe jedoch auch<br />

übernatürliche Erklärungen<br />

nicht von vornherein<br />

ablehnen. Vielmehr<br />

müssten diese als<br />

Ergänzung zu den medizinischen,<br />

chemischen, physikalischen und<br />

psychologischen Theorien betrachtet<br />

werden, die, wie es aussieht,<br />

nicht imstande sind, das Phänomen<br />

restlos aufzuklären.<br />

Eine solche Verknüpfung unterschiedlichster<br />

Forschungsansätze<br />

wur de in den letzten Jahren bereits<br />

von einigen Wissenschaftlern versucht.<br />

Doch auch daraus entstand<br />

bisher keine Einheitstheorie, sondern<br />

wiederum eine Vielzahl unterschiedlichster<br />

Erklärungsmodelle.<br />

So vertritt beispielsweise Prof.<br />

(für Physik und Biophysik) Régis<br />

Dutheil die Auffassung,<br />

dass<br />

es neben unserer<br />

bekannten<br />

Welt eine «überlichtschnelle<br />

Welt» gebe, die<br />

«sich durch eine<br />

konstante<br />

Zunahme der<br />

In formation, der<br />

Ordnung und<br />

der Harmonie<br />

auszeichnet»<br />

und deshalb mit<br />

dem «Reich des<br />

Todes» vergleichbar sei. In einer<br />

Nahtoderfahrung würde man sich<br />

am Übergang zu diesem überlichtschnellen<br />

Universum befinden und<br />

bereits einige Informationen von<br />

dort mitnehmen.<br />

Eine komplett von dieser Erklärung<br />

verschiedene Theorie stellt<br />

ein anderer Naturwissenschaftler,<br />

nämlich Günter Ewald auf. Die<br />

Tatsache, dass auch Blinde Nahtoderlebnisse<br />

haben und in diesen<br />

sehen können, verleitet Ewald zu<br />

der Annahme, dass jeder Mensch<br />

so etwas wie «transzendentes Wissen»<br />

besitzt, das genetisch veranlagt<br />

ist und über den Tod hinausreicht.<br />

Die Unabhängigkeit der<br />

Nahtod-Bausteine «von Alter, Geschlecht,<br />

Kultur, Religion und<br />

geschichtlicher Phase» beweise,<br />

dass «Tunnel-, Licht- und Panorama-Erlebnis»<br />

keine «Träume oder<br />

Halluzinationen», sondern «als<br />

über sinnliche Phänomene im genetischen<br />

Code verankert» seien.<br />

Wenn man Ewalds Theorie Glauben<br />

schenken möchte, müsste man<br />

also in sämtlichen<br />

historischen Epochen, bei den verschiedensten<br />

Menschen und Völkern<br />

auf die oben geschilderten<br />

«Nah tod-Bausteine» treffen. Wie einige<br />

vergleichenden kulturwissenschaftlichen<br />

Studien, die sich mit<br />

diesem Thema befassten, gezeigt<br />

haben, scheint dies jedoch nicht<br />

den Tatsachen zu entsprechen. Vielmehr<br />

unterliegen sowohl die auftretenden<br />

Motive als auch die Deutungen<br />

der jeweiligen Erfahrungen<br />

klaren kulturellen Einflüssen. Und<br />

auch zeitlich gesehen sind Differenzen<br />

erkenn bar, wie Carol Zaleskis<br />

Vergleich von «Jenseitserzählungen<br />

aus dem christlichen Mittelalter»<br />

mit der «modernen Literatur<br />

über Nah-Todeserlebnisse» zeigt.<br />

Nah toderfahrungen scheinen somit<br />

kein so einheitliches Phänomen zu<br />

sein, wie angenommen wurde. Es<br />

scheint zwar ein Grundinventar an<br />

Motiven vorhanden zu sein, doch<br />

variieren diese je nach den äusseren<br />

Bedingungen und Kontexten.<br />

Nahtoderlebnisse in<br />

Wunderzeichenberichten<br />

Um einen Überblick über die ganze<br />

Variationsbreite dieses Phänomens<br />

zu gewinnen, müssten Untersuchungen<br />

zu sämtlichen Kulturen<br />

und historischen Epochen durch-<br />

<strong>Schwerpunkt</strong><br />

30 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />

<strong>Wendezeit</strong> 6/06 31


<strong>Schwerpunkt</strong><br />

geführt werden. Gerade da die verschiedenen<br />

wissenschaftlichen Disziplinen<br />

wie Medizin, Naturwissenschaften<br />

oder Psychologie noch keine<br />

einheitliche Erklärung der<br />

Nahtoderfahrungen<br />

liefern konnten, könnte<br />

es deshalb nun Aufga be<br />

der Kulturwissenschaften<br />

sein, Kontinuitäten<br />

und Variationen des Phänomens<br />

nachzugehen, um so<br />

einer «Einheitstheorie» nä herzukommen.<br />

Während ei ne solche<br />

historisch-vergleichende<br />

Studie lediglich für das Mittelalter<br />

vorliegt, soll im folgenden anhand<br />

von Wunderzeichenberichte<br />

in Flugblättern und Flugschriften<br />

überprüft werden, in welcher Weise<br />

Schilderungen dieses Phänomens in<br />

der frühen Neuzeit vorkommen. In<br />

den Wunderzeichen berichte werden<br />

Nahtoderlebnisse zwar nie als solche<br />

benannt. Doch fallen drei Gruppen<br />

von Wunderzeichen ins Auge –<br />

nämlich Auferstandene, entzückte<br />

Mädchen und Geis ter –, die von Erlebnissen<br />

berichten, die denen der<br />

‚Nahtoten‘ sowohl strukturell als<br />

auch inhaltlich stark ähneln, wie im<br />

folgenden erläutert werden soll.<br />

Trotz der zahlreichen Beglaubigungsstrategien,<br />

die in den meisten<br />

Flugblättern und<br />

Flugschriften anzutreffen<br />

sind, muss davon<br />

ausgegangen werden,<br />

dass die Berichte nicht<br />

in allen Details der<br />

Wahrheit entsprechen.<br />

Da jedoch nicht<br />

mehr nachgeprüft<br />

werden kann, was<br />

die Person, die eine<br />

solche Grenzerfah<br />

rung gemacht<br />

hat, tatsächlich erlebt<br />

hat, und was vom Autor<br />

hinzugefügt worden ist, werden<br />

die Berichte im folgenden in der<br />

Form analysiert, wie sie in den<br />

Schriften überliefert sind, mögliche<br />

Einwände jedoch am Ende dieser<br />

Untersuchung erläutert.<br />

Auferstandene und<br />

Scheintote<br />

Eine erste Gruppe von Wunderzeichen,<br />

die schon ihrem Wesen nach<br />

als Nahtoderlebnisse einzustufen<br />

sind, sind Auferstandene und Scheintote.<br />

Auch wenn in den Flugblättern<br />

und Flugschriften im mer von «Auferstan<br />

denen» gesprochen<br />

wird, dürfte es<br />

sich im 16. Jahrhundert<br />

vor al lem um<br />

Pestkranke handeln,<br />

die in einen<br />

scheintoten Zustand<br />

verfallen<br />

waren, aus diesem<br />

jedoch<br />

wieder erwachten.<br />

Von solch<br />

einer Pestscheintoten<br />

berichtet<br />

eine Flugschrift von 1554 mit<br />

dem Titel «Wunderbarliche Geschicht<br />

/ von einer Junckfrawen / die<br />

Gestorben / vnd wider lebendig worden<br />

ist». Eine «Jungckfraw in Siebenbürgen»<br />

habe, als man sie beerdigen<br />

wollte, angefangen «Bluttigen<br />

Schweis zu schwitzen und ist dornach<br />

widerumb lebendig worden».<br />

Sie richtet sodann eine Rede an die<br />

Bevölkerung, in der sie diese ermahnt:<br />

«Ich bitte euch vmb Gottes<br />

willen / thut Busse / bekeret auch<br />

von sünden / Denn Gott der Allmechtige<br />

/ ist sehr erzürnet / vber<br />

ewere Sünde». Ähnliche Aussagen<br />

macht ein «Jüngling» in einer Flugschrift<br />

von 1567. Er erzählt, dass<br />

er während seines<br />

Scheintods<br />

mit einem Engel<br />

«in so grosser Freud<br />

gewesen» sei und<br />

den Menschen nun<br />

etwas von Gott zusagen<br />

habe, wie Gott es<br />

ihm aufgetragen habe:<br />

«Er soll dem Volck<br />

anzeygen / das ich die<br />

Welt hefftig vm jrer<br />

Sünden willen straffen<br />

vnd daheimsuchen will /<br />

mit allerley plag vnd vnglück». Die<br />

Menschen sollen in Frieden miteinander<br />

leben und sich von ihren<br />

Sünden bekehren. Auch wenn es<br />

nicht direkt ausgesprochen wird, so<br />

muss es sich bei diesen beiden Nahtodereignissen<br />

um eine Begegnung<br />

mit jenseitigen Wesen, wahrscheinlich<br />

sogar dem höchsten Wesen,<br />

Gott, handeln. Denn die beiden<br />

Schein toten geben ja vor, eine Botschaft<br />

von Gott erhalten zu haben,<br />

müssen also mit ihm in Kontakt gestanden<br />

haben. Die Botschaft selbst<br />

jedoch ist typisch für den Grossteil<br />

der frühneuzeitlichen Wunder zeichen<br />

berichte, die die Wunder als<br />

Warn- und Zornzeichen Gottes auffassen.<br />

Der Nahtod-Baustein besteht<br />

somit in diesen beiden Fällen in der<br />

Begegnung mit jenseitigen Wesen.<br />

Die inhaltlichen Mitteilungen dagegen<br />

schei nen zeitspezifisch zu sein<br />

und können damit nicht unbedingt<br />

als allgemeiner Nahtod-Baustein betrachtet<br />

werden.<br />

Wie der Jüngling in der vorigen<br />

Flugschrift während eines scheintoten<br />

Zustandes von einem Geist herumgeführt<br />

wurde eine «Kindbetterin»,<br />

von der Hans Zimmermanns<br />

Flugschrift aus dem Jahr 1569 berichtet.<br />

Die Frau namens Martha<br />

Martin erkrankte und starb schliesslich<br />

unter zahlreichen Gebeten. Als<br />

man sie nach zwölf Stunden in einen<br />

sarck legen wollte, stellte man jedoch<br />

fest, dass sie «gleich wider<br />

wermlicht war» und noch lebte. Sie<br />

schlug die Augen auf und sprach:<br />

«Ach ich bin doch wider in der betrübten<br />

welt / ich hab müssen wider<br />

zu euch / vnd sol euch zukünfftige<br />

straff anzaigen / auff den dritten tag<br />

werde ich wider auss disem leben /<br />

darnach werde ich wol bleiben biss<br />

an den Jüngsten tag.» Auf den folgenden<br />

Seiten wird nun geschildert,<br />

was Martha Martin auf ihrer Reise<br />

mit dem Geist alles erlebt und nun<br />

den Menschen mitzuteilen hat. Zuerst<br />

habe sie der «Engel oder Geist»<br />

in eine «grosse herrliche schöne<br />

statt» geführt, deren Strassen «vol<br />

schöner hoher beume» standen, an<br />

denen viele Früchte hingen. Damit<br />

sind bereits drei Nahtod-Bausteine<br />

angesprochen: Zum ersten die Begegnung<br />

mit einem jenseitigen Wesen,<br />

zum zweiten eine<br />

illusionäre Reise und<br />

zum dritten schliesslich<br />

der Eintritt in eine<br />

zunächst paradiesisch<br />

anmutende Landschaft.<br />

So paradiesisch,<br />

wie sie auf den<br />

ersten Blick erscheint,<br />

ist die Landschaft aber<br />

anscheinend in Wirklichkeit<br />

nicht. Denn<br />

die Früchte sind nur aussen schön,<br />

«inwendig aber voller maden». Die<br />

Schönheit der Stadt wird also als<br />

rein äusserliche entlarvt, was der<br />

Geist dadurch erklärt, dass ihre Bewohner<br />

«in fleisches lust [erhitzt] /<br />

vnd hoffertigem leben ersoffen»<br />

seien und nicht Busse tun wollen.<br />

Als nächstes führt der Geist die Frau<br />

«auff einen grossen liechten weitten<br />

berg», von dem «ein schön herrlich<br />

liecht» ausging. Damit haben wir<br />

den nächsten Nahtod-Baustein vor<br />

uns: das Lichterlebnis. Auch wenn<br />

die Schönheit dieser Landschaft im<br />

Anschluss wieder als innerlich verfallen<br />

entlarvt wird, scheint es sich<br />

bei diesem Lichterlebnis zunächst<br />

um eine positive Erfahrung zu handeln,<br />

was an den äusserst positiv<br />

konnotierten Adjektiven «schön»<br />

und «herrlich» deutlich wird. In einer<br />

anderen Stadt treffen die Frau<br />

und der Geist auf «etliche Menner<br />

in weissen kleidern», die wohl wiederum<br />

als jenseitige Wesen gedeutet<br />

werden können. Diese müssen<br />

ständig arbeiten, ohne grossen Erfolg<br />

damit verzeichnen zu können -<br />

hier scheint es sich um das Sisyphus-Motiv<br />

zu handeln -, was der<br />

Engel darauf zurückführt, dass sie<br />

ihre Freiheit ausgenutzt hätten und<br />

nun von Gott bestraft worden wären.<br />

In dieser Geschichte der Frau<br />

Martha Martin sind somit zahlreiche<br />

Nahtod-Bausteine anzutreffen.<br />

Die Erlebnisse werden<br />

zunächst auch als positiv<br />

gedeutet, doch werden<br />

sie sodann immer in<br />

ihr Gegenteil gekehrt.<br />

Das widerspricht der Erkenntnis<br />

zahlreicher Untersuchungen<br />

von Nahtoderfahrungen,<br />

die zu<br />

dem Schluss kommen,<br />

dass vor allem die Bausteine<br />

«Lichterlebnis»<br />

und «Begegnung mit jenseitigen<br />

Wesen» durchwegs positiv empfunden<br />

werden. Für diese Diskrepanz<br />

lassen sich zwei Erklärungsmöglichkeiten<br />

finden. Entweder die negative<br />

Deutung der Erlebnisse ist<br />

schlichtweg als typische frühneuzeitliche<br />

Deutung sämtli cher Wunderzeichen<br />

zu interpretieren. Es<br />

bliebe damit fraglich, ob das, was<br />

die Frau gesehen hat, nicht wirklich<br />

eine paradiesische Landschaft war,<br />

und die negative Umkehrung nur im<br />

Sinne der Wunderzeichen-Botschaft<br />

vom Autor eingefügt worden war.<br />

Oder aber es handelt sich hierbei um<br />

eine der wenigen Höllenerfahrungen,<br />

die in Nahtodsituationen erlebt<br />

werden. Die Hölle wäre demnach<br />

eine Landschaft, die sich äusserlich<br />

als schön ausgibt, im Inneren jedoch<br />

als hässlich entlarvt. Die Menschen,<br />

die sich darin befinden, seien, wenn<br />

man die Aussage des Geistes ernst<br />

nimmt, für ihre Sünden bestraft worden.<br />

Dies würde die von seiten der<br />

Theologen immer wieder geäusserte<br />

Befürchtung «Verharmlost Nahtod-<br />

Forschung die Sünde?» negieren.<br />

Denn diese Geschichte wäre ein<br />

Beispiel dafür, dass ein Nahtoderlebnis<br />

sogar einen Beweis dafür liefern<br />

kann, dass die Sünden der Menschen<br />

sehr wohl bestraft werden.<br />

Dass ein solches Höllenerlebnis<br />

kein Einzelfall ist, belegt eine<br />

«Wunder Geschicht» über eine aus<br />

dem Scheintod wiedererwachte<br />

Frau von 1623. Im Unterschied zur<br />

vorigen Flugschriften bleiben die<br />

Aussagen dieser alten Frau jedoch<br />

nicht allgemein, sondern bezeichnen<br />

konkrete Personen, die die Frau<br />

im Himmel und in der Hölle gesehen<br />

haben will. Dabei wird wiederum<br />

eine direkte Verbindung zwischen<br />

gutem bzw. sündhaftem Leben<br />

und Aufenthalt im Himmel bzw.<br />

in der Hölle nach dem Tod hergestellt.<br />

So kommt es, dass «auch<br />

grosse Leute für der Welt» in der<br />

Hölle anzutreffen sind, wohingegen<br />

arme, aber «Gottesfürchtige Menschen»<br />

im Himmel belohnt werden.<br />

Die Sünde wird somit auch in diesem<br />

Fall keineswegs verharmlost,<br />

sondern zieht ihre «gerechten» Konsequenzen<br />

nach sich.<br />

In sämtlichen der frühen Scheintodflugschriften<br />

sind somit Elemente<br />

von Nahtoderfahrungen anzutreffen.<br />

Vor allem die Begegnung mit jenseitigen<br />

Wesen oder verstorbenen Menschen<br />

zieht sich durch alle Beispiele<br />

hindurch. Daneben wird von Lichterlebnissen,<br />

«virtuellen» Reisen<br />

und paradiesischen Landschaften<br />

berichtet, was typisch für positive<br />

Nahtoderlebnisse ist. Doch nicht immer<br />

werden die Erfahrungen positiv<br />

bewertet. Vielmehr erzählen die Betroffenen<br />

auch von negativen Erlebnissen,<br />

die als Höllenerfahrungen<br />

gedeutet werden können.<br />

«Entzückte» Mädchen<br />

Da man annehmen kann, «dass<br />

Nahtod kein vorübergehender Tod<br />

ist, sondern dass der Lebensfaden,<br />

wenn auch hauchdünn, erhalten geblieben<br />

ist», ist es möglich, dass<br />

derartige Grenzerfahrungen nicht<br />

nur von Scheintoten, also Menschen,<br />

die zumindest nach aussen<br />

hin tot zu sein scheinen, sondern<br />

auch von Schwerkranken, die sich<br />

in einer Art Delirium befinden, erlebt<br />

werden. Ein Beispiel dafür,<br />

das auch in Wunderzeichenberichten<br />

auftaucht, sind die sogenannten<br />

«entzückten» Mädchen, die in ihrer<br />

Krankheit seltsame Dinge reden.<br />

1560 wird von einem 18jährigen<br />

«armen Megdlein» berichtet, dessen<br />

Vater gestorben war und das daraufhin<br />

«Etlich mal nach einandern entzuckt<br />

ist worden / das sie sich nichts<br />

versinnen / gesehen / noch gehört».<br />

Dieser Zustand sei im folgenden öfter<br />

eingetreten, wobei sie jedesmal<br />

prophetische Reden von sich gegeben<br />

habe. Diesen ist zu entnehmen,<br />

dass sie, ähnlich den Scheintoten,<br />

Gott selbst gesehen und mit ihm geredet<br />

habe, woraufhin er ihr eine Botschaft<br />

für die Menschen mitgeteilt<br />

habe. Wiederum besteht der Nahtod-<br />

Baustein also im Kontakt mit jenseitigen<br />

Wesen sowie einer prophetischen<br />

Vision davon, wie Himmel<br />

und Hölle aussehen könnten.<br />

Dieselben Elemente einer Nahtod-Erfahrung<br />

sind auch bei zwei<br />

15- bzw. 19jährigen Mädchen anzutreffen,<br />

von denen eine «Newe<br />

Zeyttung» aus dem Jahr 1558<br />

berichtet. Diese Mädchen begannen<br />

während ihrer Krankheit «des<br />

tags vnd nachts etlich mal [zu] Reden<br />

/ betten vnnd singen» und gaben<br />

dabei «wunderlich ding» von<br />

sich. Hinsichtlich der Ursache dieser<br />

wunderbaren Reden stellt der<br />

Autor in der Einleitung folgende<br />

Überlegung<br />

an: «Es ist<br />

ein grosser<br />

ernst vnd<br />

gewalt bey<br />

inen / solchs<br />

geschehe naturlich<br />

durch<br />

ir kranckheit<br />

/ oder durch einen geist oder wie<br />

es Gott verhenget vnd haben wil.»<br />

Wie wir schon gesehen haben,<br />

müssen sich diese beiden Deutungen<br />

nicht widersprechen. Denn<br />

die Krankheit kann gerade die Voraussetzung<br />

für eine Grenzerfahrung<br />

sein, in der die Betroffene in<br />

Kontakt mit einem Geist oder mit<br />

Gott tritt.<br />

Ebenfalls «im Geist entzücket» sei<br />

ein elfjähriges Mädchen gewesen,<br />

von dem ein Flugblatt aus dem Jahr<br />

1613 berichtet. Anders als bei den<br />

vorigen Mädchen hat man die Entzückung<br />

bei diesem Mädchen jedoch<br />

falsch interpretiert und sie für tot gehalten.<br />

Nachdem ein Engel zur trauernden<br />

Mutter gekommen war und<br />

diese auf eine imaginäre Reise durch<br />

seltsame Landschaften geführt hatte,<br />

wurde das Kind jedoch nach 14stündigem<br />

Schlaf wieder lebendig. Die<br />

Nahtoderfahrung, die hier im Kontakt<br />

mit einem jenseitigen Wesen<br />

und einer visionären Reise besteht,<br />

hatte in diesem Fall also dem Flugblatt<br />

nach nicht das entzückte Mädchen,<br />

sondern seine Mutter. Wie diese<br />

Umkehrung zu deuten ist, kann<br />

nicht geklärt werden. Rein hypothetisch<br />

könnte sie zum einen durch eine<br />

Veränderung des Berichts u<br />

<strong>Schwerpunkt</strong><br />

32 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />

<strong>Wendezeit</strong> 6/06 33


<strong>Schwerpunkt</strong><br />

Hirn verarbeitet «Ende der<br />

eigenen Existenz»<br />

Forscher: Nahtod-Erfahrungen ein biologisches Phänomen<br />

Rudolf Grimm, dpa<br />

Unzählige Menschen haben in plötzlicher Todesnähe Gefühle des Friedens und des Glücks gehabt. Manche sahen einen Tunnel<br />

mit einem verheissungsvollen Licht am Ende – oft empfunden als Blick ins Jenseits. Auch die eigene Vergangenheit stand<br />

manchmal zeitgerafft vor Augen. Da war auch der Eindruck, vom eigenen Körper losgelöst zu sein.<br />

Tausende solcher Erlebnisse von<br />

Ertrinkenden oder nach einem<br />

Herzstillstand wiederbelebten Patienten<br />

sind wissenschaftlich untersucht.<br />

Und es gibt viele Belege<br />

dafür, dass ihre Berichte keine<br />

Fantastereien sind. Nach einer<br />

soziologischen Studie haben etwa<br />

vier Prozent der Deutschen sie gehabt.<br />

Vor allem die medizinische<br />

und neurowissenschaftliche Forschung<br />

hat neuerdings zu ihrer Erklärung<br />

beigetragen. Sie ist das Titelthema<br />

einer Ausgabe des Magazins<br />

«Gehirn & Geist» (Heidelberg,<br />

3/2003). Ihre Ergebnisse lassen<br />

den Schluss zu, dass ausschliesslich<br />

biologische Prozesse im Gehirn<br />

für diese so genannten Nahtod-<br />

oder Todesnähe-Erfahrungen<br />

verantwortlich sein dürften.<br />

Wie eine<br />

Vorhersagemaschine<br />

«Offenbar scheitert unser Gehirn<br />

in diesen Momenten daran, urplötzlich<br />

das Ende der eigenen<br />

Existenz zu verarbeiten», schreibt<br />

der Neurophysiologe Detlef B.<br />

Linke von der Universität Bonn.<br />

«Und in seiner Not, aber auch als<br />

letzte Abwehrstrategie, gewinnen<br />

dort besondere Prozesse die<br />

Oberhand, die uns diese aussergewöhnlichen<br />

Erfahrungen bescheren.»<br />

Das Gehirn funktioniere wie eine<br />

Vorhersagemaschine. Es nehme<br />

andauernd die Zukunft vorweg<br />

und gestalte die Gegenwart auf<br />

der Grundlage von Hypothesen<br />

über kommende Ereignisse. Dieser<br />

Apparat werde nun urplötzlich<br />

mit einer Unmöglichkeit konfrontiert<br />

– mit dem Gedanken «Ich<br />

sterbe jetzt», schreibt Linke. «Die<br />

gesamte Zukunft schrumpft blitzschnell<br />

auf einen einzigen Augenblick<br />

zusammen und es gibt plötzlich<br />

keine weiterführende Sequenz<br />

von Ereignissen mehr. Der Fortlauf<br />

der Zeit bricht zusammen und<br />

die normalen Mechanismen, die<br />

unser Zeitgefühl erschaffen, können<br />

an dieser Stelle nicht mehr<br />

weiterarbeiten.»<br />

Sauerstoffmangel<br />

im Spiel<br />

Bei den besonderen Prozessen, die<br />

nun im Gehirn die Oberhand gewinnen,<br />

spielen offenbar die so<br />

genannten NMDA (N-Methyl-D-<br />

Aspartat)-Rezeptoren als neuronale<br />

Signalübermittler eine besondere<br />

Rolle. Der Psychiater Karl L.<br />

R. Jansen vom Maudsley-Hospital<br />

in London zieht diesen Schluss<br />

aus Experimenten. Sie zeigen die<br />

Wirkung von Sauerstoffmangel<br />

und die von Narkosen durch die<br />

Substanz Ketamin auf die NMDA-<br />

Rezeptoren.<br />

Bei einer Todesnähe-Erfahrung<br />

ist oft Sauerstoffmangel im Spiel.<br />

Eine Ketamin-Narkose ist häufig<br />

von Todesnähe-Erfahrungen begleitet.<br />

Das Phänomen der Überflutung<br />

des Gedächtnisses mit Erinnerungen<br />

ist möglicherweise<br />

mit der Aktivität sensibilisierter<br />

NMDA-Rezeptoren erklärbar. Hinzu<br />

kommt, dass diese Rezeptoren<br />

mit dem Opioid-<br />

System in Verbindung<br />

stehen, mit dessen Hilfe<br />

der Körper Schmerzen<br />

unterdrückt. Hier<br />

dürften sie auch eine<br />

Funktion beim Entstehen<br />

von Glücksgefühlen<br />

in Nahtod-Situationen<br />

haben.<br />

Glaube<br />

vorprogrammiert?<br />

Bei der Auflösung der Unterschiede<br />

zwischen dem Selbst und der<br />

Umwelt spielt möglicherweise<br />

auch die Amygdala als ein für<br />

Angst und Aggression zu ständiges<br />

Gehirnzentrum eine Rolle: Wenn<br />

der Mensch nicht mehr handeln<br />

kann, kommt diese Region mit ihren<br />

Handlungsimpulsen nicht<br />

mehr zum Zuge – und die eigenen<br />

Grenzen scheinen sich aufzulö sen.<br />

Deuten die Todesnähe-Erfahrungen<br />

auf die Existenz eines Lebens<br />

nach dem Tod hin – zumal sie,<br />

wenn auch relativ selten, schrecklich<br />

sein können, wie ein Blick in<br />

die Hölle? Dem Psychiater Michael<br />

Schröter-Kunhardt (Heidelberg)<br />

zeigen die neuen Erkenntnisse,<br />

dass der Glaube an ein Leben<br />

nach dem Tod letztlich biologisch<br />

vorprogrammiert ist. «Der<br />

Mensch ist durch die Beschaffenheit<br />

seines Gehirns darauf ausgerichtet,<br />

mystische Erfahrungen zu<br />

machen. Er ist von vornherein ein<br />

religiöses Wesen.»<br />

Vorbereitung wie im<br />

Flugsimulator?<br />

Er vergleicht das Ganze mit einem<br />

Flugsimulator, der den Piloten<br />

auf das wahre Fliegen vorbereitet.<br />

«Der Sinn dieses biologisch<br />

initiierten Programms ist<br />

es, den Leuten zu zeigen, dass der<br />

Tod nicht das Ende ist. Die Erfahrung<br />

ist so perfekt, dass man sich<br />

wohl kaum eine bessere Methode<br />

vorstellen könnte, jemanden auf<br />

ein Leben nach dem Tode vorzubereiten.»<br />

Der einzige Universitätstheologe,<br />

der sich mit dem Phänomen auseinander<br />

gesetzt hat, ist Hans Küng<br />

(Tübingen). Jedenfalls beweise es<br />

für ein mögliches Leben nach dem<br />

Tode «nichts», schreibt er in seinem<br />

Buch «Ewiges Leben?» unter<br />

dem Hinweis, dass diese Menschen<br />

die Schwelle des Todes ja noch<br />

nicht überschritten hatten. u<br />

Einwürfe und Argumente der<br />

wissenschaftlichen Skeptiker<br />

Dr. Ernst Wälti<br />

Einige Skeptiker argumentieren,<br />

dass Nahtodes-Erlebnisse (NTE)<br />

durch biochemische<br />

Reaktionen<br />

im Gehirn oder<br />

einfach durch<br />

mangelnde Sauer<br />

stoff zufuhr 1)<br />

her vorgerufen<br />

werden. Das Erlebnis<br />

wür de somit<br />

nur hal luzi-<br />

Peter Fenwick<br />

niert. Diese Erklärung ist wis senschaftlich<br />

so naiv, dass selbst Neuropsychiater,<br />

wie zum Beispiel Peter<br />

Fenwick, davon Abstand nehmen<br />

2) .<br />

Dr. PMH Atwater, die sich seit<br />

1978 mit NTE befasst und selbst<br />

solche erlebt hat, meint dazu in<br />

Psychic Times:<br />

Dr. P.M.H. Atwater<br />

Jede einzelne Theorie der Skeptiker<br />

oder jedes Argument, das<br />

vorgetragen worden ist, um die<br />

Nahtodeserfahrungen zu erklären,<br />

hat sich als falsch erwiesen<br />

und musste aufgrund der klinischen<br />

Forschungen fallengelassen<br />

werden. Dies schliesst auch<br />

alle Arbeiten von Susan Blackmore<br />

1) ein, die behauptet, Nahtodeserfahrungen<br />

könnten durch Mangel<br />

an Sauerstoff im Gehirn hervorgerufen<br />

werden. Aber gerade durch die<br />

Studien der US Marine über Phänomene<br />

bei starkem Sauerstoffentzug<br />

wissen wir, dass Nahtodeserfahrungen<br />

nichts mit diesen gemein<br />

haben. Obschon die Bildersprache<br />

und grundlegende Muster ähnlich<br />

sind, so zeigen die Studien der<br />

Marine doch, dass die Erfahrungen<br />

nicht so detailliert waren, und dass<br />

sie nicht die physiologischen und<br />

psychischen Nachwirkungen wie<br />

die Nahtodeserfahrungen hervorbrachten.<br />

Weder schilderten sie die<br />

unglaublich bis in jede Einzelheit<br />

beschriebenen ausserkörperlichen<br />

Erfahrungen noch konnten die Testpersonen<br />

Informationen beibringen,<br />

die sie nachweislich nicht haben<br />

konnten (wie die oben erwähnte<br />

Beschreibung chirurgischen Instrumente;<br />

oder es wäre auch noch der<br />

fotografisch genaue Lebensfilm zu<br />

erwähnen, der nur bei NTE so auftritt.<br />

(Anm. Wälti).<br />

Beim klinischen Tod oder wie im<br />

Fall Pamelas funktionierte das Gehirn<br />

nicht mehr. Es war tot gemäss<br />

den drei klinischen Tests: flaches<br />

Elektroenzephalogramm, erloschene<br />

Gehirnstammreflexe und zum<br />

Stillstand gekommene Durchblutung<br />

des Hirns. Somit konnte das<br />

Gehirn nicht mehr halluzinieren.<br />

Und doch hatte die betroffene Person<br />

klare Wahrnehmungen und Erinnerungen.<br />

Zudem spricht die Erkennung<br />

der chirurgischen Instrumente<br />

einschliesslich der Wahrnehmung<br />

der chirurgisch-operati ven<br />

Handlungen durch die «Hirntoten»<br />

ganz klar gegen eine Halluzination,<br />

noch könnte das Gehirn solche Informationen<br />

aus dem Gedächtnis<br />

hervorzaubern.<br />

Der heutigen Naturwissenschaft erscheint<br />

das Phänomen als abnormal<br />

und rätselhaft. Aber es liesse sich erklären,<br />

wenn man akzeptieren würde,<br />

dass ein feinstofflicher Körper<br />

existiert, in dem sich das wahrnehmende<br />

Bewusstsein befindet. Gerade<br />

dass die erlebenden Personen mit<br />

dem feinstofflichen Körper über<br />

dem Operationstisch schwebend,<br />

die Vorgänge und die gesprochenen<br />

Wor te der Chirurgen mitbekommen,<br />

widerlegt und widerspricht der Annahme<br />

einer Halluzination. Und gerade<br />

der allen Nahto des-Erfahrungen<br />

ge mein sa me, inneliegende Raster<br />

wäre bei Halluzinationen nicht<br />

zu finden. Vielmehr stellten die Nahtodes-Erfahrun<br />

gen, wenn sie denn<br />

auf Halluzinatio nen beruhen würden,<br />

eine kunterbunte Mischung ohne<br />

Gemeinsamkeiten dar.<br />

Wenn die ausserkörper li che Erfahrung<br />

einschliess lich der NTE bloss<br />

eine Konstruktion des Gehirns wäre,<br />

wie viele Spezialisten der kognitiven<br />

Wis senschaf ten der Ansicht sind,<br />

dann müsste das Gehirn aus seinem<br />

Gedächtnis die jenseitigen Welten<br />

konstruieren, so wie für ein Schauspiel<br />

die Kulissen auf der Bühne aufgebaut<br />

werden. Und in diesem Bühnenbild<br />

dürfte kein Element zu finden<br />

sein, das nicht aus dem Gedächtnis<br />

stammt. Ein Blinder müsste somit<br />

ausserkörperliche Er fahrungen<br />

in einer Welt machen, in der nur Geräusche<br />

oder ertastete Sinneserfahrungen<br />

auftreten. Doch dies ist keineswegs<br />

der Fall. Die NTE der Blinden<br />

wei sen die gleichen charakteristischen<br />

visuellen Elemente wie bei<br />

sehenden Personen auf.<br />

Es ist das Verdienst der beiden<br />

amerikanischen Autoren Kenneth<br />

Ring und Sharon Cooper in einer<br />

Studie aufzuzeigen, dass von Geburt<br />

an blinde Personen bei Nahtodeserfahrungen<br />

und ausserkörperlichen<br />

Erfahrungen «sehen»<br />

können. Ich habe das Verb sehen<br />

bewusst in Anführungszeichen<br />

gesetzt, weil es sich eben um ein<br />

Sehen mit dem ganzen Bewusstsein<br />

und nicht um ein Sehen, das<br />

von einem materiellen visuellen<br />

System abhängig ist, handelt.<br />

Diese Art von Sehen wird im<br />

Englischen als Mindsight bezeichnet<br />

3) .<br />

Wir wollen nun aus dem<br />

Buch der beiden Autoren<br />

Dr. Ernst Wälti<br />

ein Beispiel herausgreifen, das die<br />

NTE einer blin den Frau schildert:<br />

Vicki Umipeg ist eine 43 Jahre alte,<br />

verheiratete Frau, die in Washington<br />

State lebt. Die NTE fand während<br />

eines Verkehrsunfalls 1973<br />

statt. Sie war seit ihrer Geburt<br />

vollständig blind. Als eine Frühgeburt<br />

erhielt sie im Brutschrank<br />

zuviel Sauerstoff, was ihre Sehnerven<br />

irreversibel schädigte. Sie erklärte<br />

ihrem Interviewer:<br />

Ich habe nie etwas gesehen: kein<br />

Licht, keinen Schatten, niemals,<br />

nichts. Ich war nicht imstande,<br />

<strong>Schwerpunkt</strong><br />

34 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />

<strong>Wendezeit</strong> 6/06 35


<strong>Schwerpunkt</strong><br />

über haupt das Konzept von Licht<br />

zu verstehen.<br />

Untenstehend einige Auszüge aus<br />

ihrer Schilderung. Der zur Verfügung<br />

stehende Raum für diesen<br />

Artikel reicht leider nicht aus, das<br />

NTE vollständig wiederzugeben:<br />

Ich wusste, es war mich… Ich war<br />

zu jener Zeit ganz schön dünn. Ich<br />

war ziemlich gross und schlank damals.<br />

Ich erkannte zuerst, dass es ein<br />

Körper war. Aber zu Beginn wusste<br />

ich nicht einmal, dass es meiner war.<br />

Dann bemerkte ich, dass ich oben<br />

an der Diele war, und ich dachte:<br />

Nun, das ist doch irgendwie merkwürdig.<br />

Was tue ich da oben? Ich<br />

dachte: Das muss doch mich sein.<br />

Bin ich tot?... Ich sah diesen Körper<br />

nur kurz und... Ich wusste, es war<br />

meiner, weil ich nicht in meinem<br />

war. Dann war ich weg von ihm. Es<br />

geschah so schnell.<br />

Unmittelbar darauf erinnert sie<br />

sich, schwebte sie durch die Diele<br />

und das Dach des Spitals. Während<br />

dessen hatte sie eine kurze Panoramasicht<br />

auf die Umgebung. Während<br />

des Aufstiegs fühlte sie sich<br />

sehr erheitert und genoss unsäglich<br />

die Bewegungsfreiheit. Sie begann<br />

auch eine feine wunderschöne und<br />

harmonische Musik ähnlich einem<br />

Glockenspiel im Wind zu hören.<br />

Der Übergang war fast unmerklich;<br />

sie entdeckte, dass sie kopfüber<br />

in einen Tunnel gesogen wurde<br />

und fühlte, wie sie hochgesogen<br />

wurde. Drinnen war es dunkel,<br />

doch sie merkte, dass sie sich auf<br />

ein Licht zu bewegte. Als sie das<br />

Ende des Tunnels erreicht hatte,<br />

verwandelte sich die früher wahrgenommene<br />

Musik in ein Gesang,<br />

und sie rollte hinaus und fand sich<br />

selbst im Grase liegend.<br />

Sie war von Bäumen und Blumen<br />

und einer grossen Anzahl von<br />

Leuten umgeben. Es herrschte ein<br />

starkes Licht dort. Das Licht war etwas,<br />

das man sowohl fühlen wie sehen<br />

konnte. Selbst die Leute, die sie<br />

sah, strahlten. «Jedermann bestand<br />

aus Licht. Und ich war aus Licht gemacht.<br />

Was das Licht übertrug war<br />

Liebe. Es war Liebe überall. Es war<br />

als käme die Liebe vom Gras, von<br />

den Vögeln, von den Bäumen.»<br />

Vicki Umipeg aus Seattle in den USA ist blind. Im Januar 1973 verunglückte<br />

sie bei einem Autounfall schwer. Im Krankenhaus versagte<br />

ihr Herz, 4 Min. war die damals 22 Jahre alte Vicki Umipeg klinisch<br />

tot. Sie erzählte: «Mein Schädel war gebrochen, ich hatte eine Gehirnerschütterung<br />

mein Nacken, mein Rücken und meine Beine waren<br />

verletzt und ich war 4 Minuten lang tot.Ich hing mit dem Rücken<br />

an der Zimmerdecke, und sah auf alles herunter.Es war ein Albtraum.<br />

Ich kenne das Gefühl nicht, etwas aus der Distanz heraus wahr zu<br />

nehmen. Ich berühre die Dinge. Ich nehme meine Umgebung durch<br />

Betasten wahr.Meine Welt endet bei meinen Fingerspitzen. Ich konnte<br />

einfach nicht verstehen was ich da sah, und das machte mir Angst.<br />

Die Leute haben mich später gefragt: ‚War es nicht wundervoll, sehen<br />

zu können ?’ Nein eigentlich nicht. Im Gegenteil es war furchtbar,<br />

jedenfalls am Anfang. Ich sah diesen Ring an meinem linken Ringfinger,<br />

und ich dachte, dass muss ich sein. Ausserdem hatte ich damals<br />

sehr langes Haar, und ich erkannte, dass man einen Grossteil davon<br />

abrasiert hatte, und darüber war ich sehr aufgebracht.» Psychologin<br />

Sharon Cooper sagt dazu: «Wenn man ihren Fall mit den vielen anderen<br />

Nahtodes-Erfahrungen vergleicht, findet man keine Unterschiede.<br />

Den einzigen Unterschied den ich sehe, sind ihre Beschreibungen<br />

von Farbe. Sie beschrieb sie als verschiedene Lichtnuancen, weil Sie<br />

ja nicht wissen kann, was Farben sind. Sie sah die Unterschiede in<br />

der Helligkeit ihrer Umgebung, aber Sie wusste ja nicht, wie Sie sie<br />

beschreiben soll.» Vicki Umipeg: «Ich weiss, dass viele Menschen<br />

skeptisch sind, und mich nicht verstehen. Sie glauben nicht was ich<br />

sage, aber ich weiss was ich gesehen habe, und ich weiss was ich gehört<br />

habe, und ich weiss was ich gefühlt habe. Und dabei bleibt es.»<br />

Vicki erkannte dann bestimmte Personen,<br />

die sie in ihrem Leben gekannt<br />

hatte, und sie an diesem Ort<br />

willkommen hiessen. Da waren<br />

Debby und Diane, Vickis blinde<br />

Schulkameraden, die vor Jahren,<br />

im Alter von elf und sechs Jahren,<br />

gestorben waren. Im Leben waren<br />

beide sehr zurückgeblieben und<br />

blind gewesen, aber hier schienen<br />

sie schön, gesund und voller Licht<br />

und Leben. Aber sie waren nicht<br />

mehr Kinder, sondern in der Blüte<br />

ihres Lebens...<br />

Da durch Stimulation bestimmter<br />

Gehirn-Areale ähnliche Erlebnisse<br />

hervorgerufen werden können wie<br />

bei einer NTE, gibt der Auffassung,<br />

dass eine im Feinstofflichen verkörperte<br />

Seele nicht existent sei, vorerst<br />

Auftrieb. Neurowissenschaftler<br />

gehen heute so weit von einem<br />

Gottes-Chip im Gehirn zu sprechen,<br />

der für alle numinösen Gefühle verantwortlich<br />

sei. Nach meiner Meinung<br />

verstecken sich hinter diesen<br />

Konzepten Denkfehler. Ich streite<br />

nicht ab, dass sich durch Stimulation<br />

vielleicht solche Erfahrungen im<br />

Kopf simulieren lassen. Man kann<br />

aber auch ein Katzenhirn stimulieren,<br />

so dass die Katze ein Beutefang-<br />

Verhalten zeigt, als hätte sie gerade<br />

eine Maus gefangen. Man könnte<br />

aber auch ein Gehirn so stimulieren,<br />

dass der Proband glaubte, er ässe einen<br />

Apfel. Ich kann nun behaupten,<br />

Äpfel und Mäuse existieren nicht,<br />

sie sind nur im Gehirn vorhanden.<br />

Um zu diesem Schluss zu kommen,<br />

bin ich genau der Argumentationskette<br />

der Neurowissenschaftler gefolgt.<br />

Anscheinend wird hier Ursache<br />

und Wirkung vertauscht. Ausserkörperliche<br />

Erfahrungen, einschliesslich<br />

NTE, sind Realitäten,<br />

die das Gehirn auf seine Art umsetzt,<br />

aber nicht hervorbringt!<br />

Zugegeben, die Erkenntnis, dass<br />

Geist und Gehirn getrennt sind,<br />

ist für gewisse Intellektuelle ein<br />

schwer zu verdauender Brocken.<br />

Wenn seit einem Jahrhundert einer<br />

rein materiellen Auffassung<br />

gehuldigt worden ist, gibt man diese<br />

nicht gern preis. «Auf Teufel<br />

komm raus» werden Tatsachen geleugnet<br />

und unter den Teppich gewischt.<br />

Doch spätestens hier wird<br />

Wissenschaft zur Dogmatik.<br />

Anmerkungen<br />

1) Blackmore, Susan: Dying to Live:<br />

Near-Death Experiences, Prometheus<br />

Books, 1993. Beyond the<br />

Body, 1982 Die Autorin spielt<br />

sich als Expertin für aus serkörperliche<br />

Erfahrungen auf, ist<br />

sie aber nicht. Weder hat sie<br />

jemals ein richtiges solches Erlebnis<br />

gehabt, noch nimmt sie<br />

andere Erklärungen als ihre eigene<br />

Dying Brain Theory zur<br />

Kenntnis. Es ist immer gefährlich,<br />

wenn sich Wissenschaftler<br />

in eigene Theorien verlieben und<br />

dann alles beiseite wischen, was<br />

zu ihnen in Widerspruch steht.<br />

2) Fenwick, Peter: The Truth in the<br />

Light: An Investigation of over<br />

300 Near-death Experiences In to<br />

the Unknown: Strange But True.<br />

3) Ring, Kenneth and Cooper, Sharon:<br />

Mindsight. Near-Death and<br />

Out-of-Body Experiences in the<br />

Blind.William James Center for<br />

Consciousness Studies, 1999. u<br />

Buch und Film:<br />

Das innere Land<br />

Das<br />

Buch verbindet<br />

Erfahrungs berichte von Menschen,<br />

die den «klinischen Tod»<br />

überlebten, mit den Erzählungen<br />

von Schamanen aus aller Welt. Es<br />

zeigt, dass die modernen Rückkehrer<br />

von der Grenze des Todes<br />

offenbar ähnliche Regionen berühren<br />

wie die Trance-Reisenden<br />

archai scher Stäm me, die den Weg<br />

in die «Anderswelt» mit Hilfe<br />

der Trommel oder halluzinogener<br />

Drogen finden.<br />

In einer zweiten Ebene sucht das<br />

Buch nach Antworten auf die Frage,<br />

ob diese Regionen Vorspiegelungen<br />

des Gehirns sind oder tatsächlich<br />

eine «andere Realität»<br />

zeigen. Für die Schamanen stellt<br />

sich diese Frage nicht: Sie erhalten<br />

in der Trance wichtige Informationen<br />

für ihre Patienten, heilende<br />

Bilder, die nicht hinterfragt<br />

werden müssen. Und die Menschen<br />

mit einer Nahtoderfahrung<br />

empfinden ihre Erlebnisse als völlig<br />

real, unterscheiden sie eindeutig<br />

von Träumen, auch von Klarträumen,<br />

jenem seltsamen Zwischenzustand<br />

von Schlaf und Wachen,<br />

der die Psychologen seit<br />

Jahrzehnten fasziniert.<br />

Aber das ist natürlich kein wissenschaftlicher<br />

Beweis. Ein Blick in<br />

die Labors der Forscher zeigt, dass<br />

Mediziner und Biologen noch immer<br />

keine eindeutige Erklärung<br />

für das Phänomen der Nahtoderfahrung<br />

gefunden haben. Einige<br />

Wissenschaftler halten es inzwischen<br />

aber durchaus für möglich,<br />

dass Menschen in veränderten<br />

Bewusstseinszuständen<br />

tatsächlich in andere Wirklichkeiten<br />

vorgestossen sind.<br />

«Unsere sichtbare Welt ist<br />

wie die Oberfläche eines tiefen<br />

Ozeans», sagt Herms<br />

Romijn von Nationalen<br />

Ins titut für Hirnforschung<br />

der Niederlande, «wir schaukeln<br />

mit unseren Booten auf den Wellen<br />

und sehen nicht, was darunter<br />

liegt. Aber darunter erstreckt sich<br />

eine unendlich tiefe Realität, über<br />

die wir so gut wie nichts wissen.<br />

Wir fangen jetzt erst an, das alles<br />

zu untersuchen.»<br />

Schamanen haben schon vor Jahrtausenden<br />

damit begonnen, diese<br />

Parallelwelten zu erforschen. Sie<br />

sind die «Astronauten des inneren<br />

Raums», sagen die Ethnologen.<br />

Bedeutet «innerer Raum», dass die<br />

Erlebnisse der Schamanen (und die<br />

Todesnähe-Erfahrungen) nur Begegnungen<br />

mit der eigenen Psyche<br />

sind, bilderreiche Treffen mit<br />

sich selbst ? Oder hat der «innere<br />

Raum» möglicherweise eine Verbindung<br />

zur Aussenwelt ? Ist er ein<br />

Tor zu einer anderen Realität? Liegt<br />

auf der anderen Seite des Tores das<br />

Jenseits, nach dem die Philosophen<br />

seit Tausenden von Jahren suchen ?<br />

Oder haben wir nur noch nicht den<br />

Ort im Gehirn lokalisiert, der die<br />

Visionen erzeugt?<br />

Sicher ist eines: Spätestens am Ende<br />

unseres Lebens, wenn die Wahrnehmung<br />

der äusseren Realität abschaltet,<br />

tauchen wir ein in die<br />

Landschaften der Seele. Eine Erfahrung,<br />

die das Fühlen und Denken<br />

verwandelt, wie alle Berichte<br />

über Grenzerfahrungen belegen.<br />

Die meisten Menschen mit einer<br />

Nahtoderfahrung erinnern sich<br />

vor allem an positive Bilder. Aber<br />

natürlich gibt es in Komazuständen<br />

bisweilen auch erschreckende<br />

Szenen. Ähnlich wie man einem<br />

Albtraum begegnen kann, ohne<br />

ihm ausgeliefert zu sein – durch<br />

Übungen, die das Bewusstsein im<br />

Traum wach halten – können diese<br />

Bilder verändert werden und ihre<br />

Bedrohlichkeit verlieren. Spirituelle<br />

Traditionen wie der tibetische<br />

Buddhismus halten deshalb<br />

die Vorbereitung auf die Begegnung<br />

mit der Imaginationswelt für<br />

sehr wichtig. Aber auch für Menschen<br />

anderer Glaubensvorstellungen<br />

kann es hilfreich sein, einen<br />

Blick auf die Reiseziele der Seele<br />

zu werfen.<br />

Bei einem Versuch mit Studenten<br />

simulierten Psychologen Elemente<br />

der Nahtoderfahrung und erzielten<br />

vergleichbare Effekte, wie sie<br />

Menschen erleben, die wirklich<br />

an der Grenze des Todes standen:<br />

Weniger Angst vor dem Unbekannten,<br />

das vor ihnen liegt, und das<br />

Gefühl, Teil eines grossen Ganzen<br />

zu sein.<br />

Auf dem Weg in die weiten Landschaften<br />

der Seele sind Schamanen<br />

kompetente Reiseführer. Das<br />

Buch zeigt deshalb auch, mit welchen<br />

alten und neuen Techniken<br />

jeder einen vorsichtigen ersten<br />

Blick in die andere Wirklichkeit<br />

werfen kann und wie er dieses Erfahrungswissen<br />

für sich selbst und<br />

im Umgang mit Kranken und Sterbenden<br />

anwenden kann.<br />

Ein monotoner Trommelrhythmus<br />

von 220 Schlägen pro Minute, fanden<br />

Ethnologen heraus, bringt die<br />

Gehirnwellen in den Theta-Bereich,<br />

in ein Zwischenreich von Wachheit<br />

und Traum. Dieser veränderte Bewusstseinszustand<br />

lässt den Reisenden<br />

niemals den Kontakt zum Hier<br />

und Jetzt verlieren. Und dennoch<br />

erlebt er gleichzeitig eindrucksvolle<br />

Bildsequenzen und kann mit Helfern<br />

aus den Ebenen jenseits des<br />

Wachbewusstseins in Kontakt treten.<br />

Dabei ist er jederzeit in der Lage,<br />

selbst zu entscheiden, wie weit<br />

er sich tragen lassen möchte.<br />

Trance-Techniken wie katathymes<br />

Bilderleben, Musik-induzierte Reisen<br />

und schamanische Reisen sind<br />

kein Religionsersatz und stehen<br />

auch nicht im Gegensatz zu den<br />

Religionen. Sie helfen Patienten<br />

und ihren Begleitern, ihren eigenen<br />

Weg zu finden, gleichgültig,<br />

ob sie sich einer Religionsgemeinschaft<br />

zugehörig fühlen oder sich<br />

ausdrücklich als Atheisten sehen.<br />

Jeder hat die Möglichkeit, in diesem<br />

besonderen Bereich der Wirklichkeit<br />

sein persönliches Weltbild<br />

durch Erfahrung zu stärken und lebendig<br />

werden zu lassen. Das tragende<br />

Prinzip ist Offenheit und<br />

Toleranz – genau das, was Menschen<br />

mit lebensbedrohlichen<br />

Krank heiten brauchen.<br />

Nahtod-Erfahrungen<br />

Der Begriff «Nahtod-Erfahrung»<br />

wurde von dem amerikanischen<br />

Arzt und Psychiater Raymond Moody<br />

im Jahr 1975 geprägt. Bei seiner<br />

Arbeit in einer Klinik war er auf<br />

mehrere Fallberichte gestossen, die<br />

er zunächst für Ausnahmeerscheinungen<br />

gehalten hatte, bis er immer<br />

mehr Menschen traf, die Ähnliches<br />

berichteten. Sein berühmtes Buch<br />

«Life after Life» (Titel der deutschen<br />

Ausgabe: «Leben nach dem<br />

Tod») war der Beginn der wissenschaftlichen<br />

Nahtod-Forschung. Bereits<br />

damals legte er sein Modell des<br />

«klassischen» Erlebnisses vor. Dieses<br />

Modell, an dem sich die Forschung<br />

bis heute orientiert, fasst alle<br />

von den Zeugen geschilderten Elemente<br />

zu einer «vollständigen» Reise<br />

zusammen. Nur selten sind die<br />

Berichte derart umfassend; meist<br />

kommen nur einzelne Elemente vor.<br />

<strong>Schwerpunkt</strong><br />

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<strong>Wendezeit</strong> 6/06 37


<strong>Schwerpunkt</strong><br />

Manche Kritiker der Nahtodforschung<br />

halten den kompletten Ablauf<br />

deshalb für ein theoretisches<br />

Konstrukt. Tatsächlich aber werden<br />

von einzelnen Menschen auch «vollständige»<br />

Sequenzen berichtet.<br />

Neuere Studien versuchen, von der<br />

Sammlung zufälliger Berichte wegzukommen.<br />

Soziologen der Universität<br />

Konstanz untersuchten 1999 eine<br />

repräsentative Zahl von Bürgern<br />

in Deutschland und kamen zu dem<br />

Ergebnis, dass etwa 3 Millionen<br />

Men schen von NDE‘s berichten.<br />

Visionen am Rande des Todes sind<br />

also sehr häufig. Und es ist denkbar,<br />

dass noch viel mehr Menschen<br />

ähnliche Erlebnisse hatten, die Bilder<br />

aber vergessen bzw. verdrängt<br />

haben. Möglicherweise steht jedem<br />

am Ende des Lebens ein NDE bevorsicher<br />

aber einer nennenswerten<br />

Zahl von Menschen.<br />

Joachim Faulstich<br />

In der Konstanzer Studie wird<br />

das klassische Muster kritisch betrachtet.<br />

Die Soziologen fanden<br />

eine breitere Varianz und mehr<br />

traumähnliche Erlebnisse. Kritiker<br />

der Studie ( wie Michael Schröter-<br />

Kunhardt) deuten diese Befunde<br />

als Fehlinterpretation. Tatsächlich<br />

treten vor dem NDE häufig<br />

traumähnliche Elemente auf (sog.<br />

oneiroide Träume), die auch erschreckend<br />

sein können. Diese<br />

Bilder gehen dann aber in die bekannte<br />

Sequenz über. Lässt man<br />

die «Oneiroide» in der Konstanzer<br />

Studie weg, nähern sich die Daten<br />

wieder dem von Moody entwickelten<br />

«klassischen» Modell.<br />

Die Frage, ob das Nahtoderlebnis<br />

nicht überwiegend als besondere<br />

Form des Traumes gedeutet werden<br />

kann, beschäftigt viele Forscher.<br />

Dabei vergleichen sie die<br />

Schilderungen der Zeugen mit Berichten<br />

von Menschen aus aller<br />

Welt, die über extrem klare, realistische<br />

Träume berichten. Diese sogenannten<br />

Klarträume oder luziden<br />

Träume zeichnen sich dadurch<br />

aus, dass der Schlafende in einem<br />

Traum plötzlich Ungereimtheiten<br />

feststellt und schliesslich zu der<br />

Erkenntnis kommt, dass er träumt.<br />

Während die meisten Menschen in<br />

einer solchen Situation aufwachen<br />

( z.B. aus einem Albtraum), gelingt<br />

es einigen wenigen, im Traum zu<br />

bleiben In diesem Moment verwandelt<br />

sich die Szenerie in eine<br />

als unglaublich klar, farbig und<br />

dreidimensional geschilderte Bilderwelt.<br />

Klarträume sind aber insgesamt<br />

subjektiv und haben wenig<br />

vergleichbare Bildfolgen. Sie sind<br />

ebenso verwirrend und unlogisch<br />

wie normale Träume. Im Gegensatz<br />

dazu folgen die Nahtoderlebnisse<br />

einem bei aller Subjektivität<br />

und kulturellen Ausgestaltung<br />

doch erkennbar gemeinsamen Muster.<br />

Und der Mensch am Rande<br />

des Todes ist sich stets sicher, dass<br />

er nicht träumt – er kann seinen<br />

Zustand ebenso klar von einem<br />

Traum unterscheiden wie der luzide<br />

Träumer seinen besonderen Zustand<br />

von der Realität.<br />

Sicher ist, dass nicht alle Menschen,<br />

die von Nahtod-Erlebnissen berichten,<br />

wirklich objektiv an der Schwelle<br />

des Todes standen. Die subjektive<br />

Gewissheit zu sterben scheint als<br />

Auslöser der Bildfolge zu genügen.<br />

Immer wieder berichten zum Beispiel<br />

Unfallopfer, dass sie bereits<br />

während des Unfallablaufes Bildsequenzen<br />

erlebten – etwa einen ausführlichen<br />

Lebensrückblick. Zu diesem<br />

Zeitpunkt lagen aber noch keinerlei<br />

Verletzungen vor. Allerdings<br />

war die Wahrscheinlichkeit extrem<br />

hoch, nicht zu überleben. Der<br />

berühmteste Bericht dieser Kategorie<br />

stammt von dem Schweizer<br />

Bergsteiger Prof. Albert Heim. Er<br />

schildert im Jahr 1892 seinen Absturz<br />

am Säntis. Heim schreibt: «Ich<br />

fuhr auf dem Rücken...nach unten<br />

über den Fels und flog schliesslich<br />

noch 20 Meter frei durch die Luft...<br />

Was ich in den 5-10 Sekunden gedacht<br />

habe, lässt sich in zehnmal<br />

mehr Minuten nicht erzählen. Alle...<br />

Vorstellungen waren zusammenhängend<br />

und sehr klar, keinesfalls<br />

traumhaft verwischt...Dann sah ich,<br />

wie auf einer Bühne aus einiger Entfernung,<br />

mein ganzes vergangenes<br />

Leben in zahlreichen Bildern sich<br />

abspielen. Ich sah mich selbst als<br />

die spielende Hauptperson. Alles<br />

war wie verklärt von einem himmlischen<br />

Lichte und alles war schön<br />

und ohne Schmerz, ohne Angst...<br />

Erhabene und versöhnende Gedanken<br />

beherrschten und verbanden<br />

die Einzelbilder, und eine göttliche<br />

Ruhe zog wie herrliche Musik<br />

durch meine Seele. Dann hörte ich<br />

ein dumpfes Aufschlagen, und mein<br />

Sturz war zu Ende.»<br />

Berichte wie die von Albert Heim<br />

belegen, dass zumindest einzelne<br />

Elemente bereits durch subjektive<br />

Todesnähe ausgelöst werden können.<br />

Ob ein tiefergehendes Erlebnis<br />

– etwa der Flug in jenseitige<br />

Landschaften und das Treffen mit<br />

Verstorbenen und dem Licht – eine<br />

objektive, physiologische Todesnähe<br />

notwendig machen, ist<br />

nicht sicher, aber wahrscheinlich.<br />

Wo bleibt bei all diesen angenehmen<br />

Berichten die Vision der Hölle?<br />

Tatsächlich existieren Berichte<br />

von Schwerkranken, die sich in<br />

Landschaften mit höllischen Elementen<br />

wiederfanden, oder in leeren<br />

Räumen, die völlige Sinnlosigkeit<br />

spiegelten. Es könnte sein, dass<br />

mehr Menschen solche Erlebnisse<br />

hatten, als es die vorliegenden Aussagen<br />

vermuten lassen – vielleicht<br />

werden negative Erfahrungen eher<br />

verdrängt oder bewusst nicht erzählt.<br />

Einzelne Berichte machen<br />

aber auch deutlich, dass es auf<br />

die subjektive Wahrnehmung ankommt.<br />

So berichtete eine Patientin<br />

bei den Recherchen für diesen<br />

Film, dass sie in ihrem Nahtod-Erlebnis<br />

zunächst in ein schwarzes<br />

Loch fiel. Sie habe geglaubt, dass<br />

dieser Sturz so in alle Ewigkeit<br />

weitergehen würde. Eigentlich eine<br />

Horrorvision mit höllischen Zügen-<br />

aber die Patientin empfand<br />

den Sturz ins Nichts als durchaus<br />

angenehm. Und je mehr sie sich<br />

darauf einliess, umso positiver<br />

wurde das Erlebnis – bis schliesslich<br />

das Licht auftauchte und ei-<br />

ne farbige, jenseitige Landschaft.<br />

Möglich, dass die negati ven Erfahrungen<br />

von Mensch zu Mensch variieren<br />

(wie die Dauer des «Fegefeuers»<br />

in der christlichen Überlieferung).<br />

Möglich auch, dass diese<br />

Bilder verdrängte Ängste der<br />

Seele spiegeln (so vermuten das<br />

die tibetischen Budd histen, wenn<br />

sie vom «Erscheinen der zornigen<br />

Gottheiten» als Projektion des Sterbenden<br />

sprechen). Vielleicht sind<br />

ja auch die positiven Bilder nur eine<br />

Projektion des eigenen Seelenzustandes<br />

– und erst nach dem Flug<br />

ins Licht beginnt die eigentliche<br />

Welt jenseits der Psyche. All dies<br />

sind philosophische und religiöse<br />

Fragen, über die wir nur spekulieren<br />

können.<br />

Die Todesnähe-Forschung hat in<br />

jedem Fall Konsequenzen für den<br />

Umgang mit Sterbenden. Auch tiefes<br />

Koma garantiert nicht, dass der<br />

Schwerkranke ohne Bewusstsein<br />

ist. Sein Bewusstsein könnte durchaus<br />

im Raum anwesend sein, so wie<br />

im Fall der Amerikanerin Pam Reynolds<br />

im Operationssaal. Ähnliche<br />

Schilderungen von vergleichbaren<br />

«ausserkörperlichen Erlebnissen»<br />

gibt es in so vielen Fällen, dass die<br />

Möglichkeit zumindest nicht ausgeschlossen<br />

werden kann.<br />

Dies bedeutet für die Angehörigen<br />

ebenso wie für das Pflegepersonal<br />

eine Grundhaltung<br />

von Ernsthaftigkeit und Empathie.<br />

Der Schwerkranke oder Sterbende<br />

ist noch präsent– und wir<br />

sollten ihm helfen, in die Bilderwelt<br />

seiner Seele zu gehen. Starke<br />

Beruhigungsmittel auf der einen<br />

oder die Verweigerung einer wirkungsvollen<br />

Schmerzthera pie (etwa<br />

mit Morphinen) auf der anderen<br />

Seite könnten diesen Kontakt<br />

mit den jenseitigen Landschaften<br />

erschweren. Eine ruhige, freundliche<br />

und den Abschied ermöglichende<br />

Atmosphäre könnte der<br />

richtige Weg sein, um negative Erfahrungen<br />

des Sterbenden zu verhindern.<br />

Die Realität der Nahtoderfahrungen<br />

könnte auch den Zurückbleibenden<br />

den Abschied erleichtern.<br />

Auch wenn es natürlich<br />

denkbar ist, dass die Bilder irgendwann<br />

«im Licht des Jenseits» verlöschen,<br />

tröstet doch der Gedanke,<br />

dass äusserlich sichtbares Leiden<br />

und dramatischer Verfall häufig<br />

subjektiv Bildern des Aufstiegs<br />

in eine Sphäre der Schönheit und<br />

der Liebe entsprechen. Die Berichte<br />

der Zeugen lassen aber auch<br />

vor dem Hintergrund der materialistischen<br />

Wissenschaft durchaus<br />

den Glauben zu, dass es «irgendwo»<br />

weitergehen könnte.<br />

Joachim Faulstich<br />

Das innere Land<br />

Bewusstseinsreisen zwischen<br />

Leben und Tod<br />

Geb., 320 S., ISBN 3-426666-74-<br />

X, € 17.90; Broschiert, 319 S.,<br />

ISBN 3-426872749, € 8.95, Droemer/Knaur<br />

SEMINARE<br />

Seminare, die den Überlegungen<br />

dieses Buches folgen und das<br />

Wissen über die Todesnähe-Erfahrungen<br />

mit den Methoden der<br />

schamanischen Reise verbinden,<br />

werden mehrfach im Jahr an verschiedenen<br />

Orten angeboten. Sie<br />

sind für Menschen geeignet, die<br />

sich aus persönlichen Gründen<br />

mit diesem Thema beschäftigen<br />

wollen, aber auch für Teilnehmer,<br />

die sich professionell oder ehrenamtlich<br />

um Schwerkranke und<br />

Sterbende kümmern. Informationen<br />

dazu können unter folgender<br />

Adresse angefordert werden:<br />

info@das-innere-Land.de<br />

Das nächste Seminar mit Joachim<br />

Faulstich findet vom 16. -19.<br />

November 2006 im Oden wald-<br />

Institut statt.<br />

Seminarbeschrei bung<br />

Bewusstseinsreisen<br />

zwischen Leben und Tod<br />

In diesem Seminar lernen Sie alte<br />

und neue Wege kennen, das «Innere<br />

Land» zu erreichen, eine parallele<br />

Welt jenseits des Wachbewusstseins.<br />

Traditionelle Heiler suchen dort seit<br />

Jahrtausenden Kraft für ihre Patienten,<br />

und viele Menschen betreten<br />

sie in der Nahtoderfahrung. Reisen<br />

ins Innere Land können unsere<br />

Sicht der Wirklich keit tief greifend<br />

verändern. Wir nutzen Rituale, Musik<br />

und den Rhythmus der Trommel,<br />

um das Bewusstsein zu verändern.<br />

In den weiten Landschaften<br />

der Seele nehmen wir Kontakt auf<br />

zu inneren Helfern. Sie geben uns<br />

Antworten auf grundlegende Fragen<br />

des Seins. Wenn wir auf einer<br />

besonderen Reise das Grenzgebiet<br />

des Todes berühren, begegnen wir<br />

in Wirklichkeit dem Leben: Denn<br />

wer den Tod als Ratgeber betrachtet,<br />

kommt in Kontakt mit Kreativität,<br />

Intuition und neuer Lebensfreude.<br />

Die Erfahrung des Inneren Landes<br />

kann uns auch helfen, die Sprache<br />

Sterbender besser zu verstehen.<br />

Joachim Faulstich beschäftigt sich<br />

seit zwanzig Jahren mit veränderten<br />

Bewusstseinszuständen. Sein Film<br />

«Jenseitsreisen» (arte/ARD) schildert<br />

neue Erkenntnisse der Wissenschaft<br />

zur Nahtoderfahrung, sein Buch<br />

«Das Innere Land» beschreibt die<br />

Gemeinsamkeiten transzendenter Erfahrungen<br />

in allen Kulturen.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.das-innere-land.de<br />

Informationen zu Seminaren auch<br />

bei: Vera Griebert-Schröder. Pfarrstr.<br />

4, 80538 München, Tel.: +49<br />

89 29 86 00 Fax: + 49 89 649 10<br />

284, E-Mail: info@innenwege.de<br />

(Stichwort: Jenseitsreisen/Das Innere<br />

Land) Internet: www.innenwege.de<br />

Für Menschen, die sich allgemein<br />

mit der schamanischen Philosophie<br />

und den grundlegenden Techniken<br />

beschäftigen wollen, von<br />

der Suche nach Kraft für einen Patienten<br />

über die Rückholung von<br />

«Seelenteilen» bis zur schamanischen<br />

Betrachtung von Tod und<br />

Sterben, bietet die Foundation for<br />

Shamanic Studies in Europa zahlreiche<br />

Seminare an. Der Basiskurs<br />

zeigt die Wege in die «unteren und<br />

oberen Welten» und ist die Voraussetzung<br />

für die Teilnahme an<br />

den Seminaren für Fortgeschrittene.<br />

Informationen dazu unter folgenden<br />

Internetadressen:<br />

FSS Europa: www.fss.at<br />

und: www.fss.ch (Seminare Schweiz<br />

und Süddeutschland, u.a. mit Carlo<br />

Zumstein und Sandra Ingerman)<br />

u<br />

<strong>Schwerpunkt</strong><br />

38 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />

<strong>Wendezeit</strong> 6/06 39


<strong>Schwerpunkt</strong><br />

Sind Nahtod-Erfahrungen<br />

Bilder aus dem Jenseits?<br />

Marianne Diehl<br />

Ein helles Licht am Ende eines<br />

langen Tunnels, ein Gefühl von<br />

Freude und Hoffnung: Davon<br />

erzählten Patienten, die einen<br />

Herzstillstand erlitten haben,<br />

bri tischen Forschern. Die Wissenschaftler<br />

der Universität<br />

Southampton werten diese Berichte<br />

als die bislang schlüssigsten<br />

Hinweise auf ein Leben<br />

nach dem Tod, schreibt die<br />

deutsche Ärzte-Zeitung.<br />

Es war die Medizinerin Elisabeth<br />

Kübler-Ross, die in ihrem Buch<br />

«Interviews mit Sterbenden» 1969<br />

erstmals solche Berichte veröffentlichte.<br />

Ihr fiel auf, dass viele Sterben<br />

de Ähn li ches<br />

erfahren hatten:<br />

die Trennung vom Körper, die<br />

Rück schau auf ihr Le ben, eine<br />

Reise durch ei nen Tun nel und die<br />

be glückende Wahr nehmung ei nes<br />

Lichts. Solche Stan dard erfah run gen<br />

bestätigte auch Raymond A. Moody,<br />

dessen Buch «Leben nach dem<br />

Tod» 1975 in kurzer Zeit Millionenauflagen<br />

erreichte. Beide Forscher<br />

ver mit teln ein angenehmes Bild<br />

vom Sterben: Jeder Tod ist schön.<br />

Zu einem ganz anderen Ergebnis<br />

kommt der Soziologe Hubert Knoblauch<br />

in seinem Buch «Be richte aus<br />

dem Jenseits. Mythos und Realität<br />

der Nahtod-Erfah rung» von 1999.<br />

Er befragte über zweitausend Menschen<br />

nach ihren Erlebnissen mit<br />

dem Tod. Über vier Prozent der Befragten<br />

hatten nach eigenen Angaben<br />

ein solches Erlebnis. Den schönen<br />

Tod, der sich an gewisse Regeln hält,<br />

konn te Knoblauch nicht bestätigen.<br />

Die Erlebnisse waren so unter schiedlich,<br />

dass sie sich seiner Mei nung<br />

nach nicht verallgemeinern las sen.<br />

Und sie waren auch nicht immer angenehm:<br />

60 Prozent der Ostdeutschen<br />

und 30 Prozent der Westdeutschen<br />

erlebten die Hölle. Dies<br />

zeigt, so Knoblauch, dass die Nahtod-Erfahrung<br />

abhängig von der<br />

Kultur ist, in der man lebt. «Die<br />

ganze Bauart des Jenseits, die bei<br />

der Nahtod-Erfahrung angetrof fen<br />

wird, ist natürlich aus dem Diesseits»,<br />

meint er.<br />

Wie es zu diesen Erfahrungen<br />

kommt, ist wissen schaft lich um -<br />

strit ten. Frühere Studien brach ten<br />

falsche Sau erstoff- und Kohlendioxid-Kon<br />

zen tration im Gehirn<br />

damit in Verbin dung. So liessen Mediziner<br />

der Vir chow-Klinik 1994<br />

gesunde Versuchs per so nen schnell<br />

und hastig atmen und ver setzen<br />

sie anschliessend in Ohn macht. Die<br />

Freiwilligen hatten ähn liche Erlebnisse<br />

wie Sterbende. Sie verliessen<br />

ihren Körper oder sahen ihr Leben<br />

im Film.<br />

Bei den Herzstillstand-Patienten<br />

der oben erwähnten britischen<br />

Studie jedoch war Sauerstoff mangel<br />

nicht die Ursache für die Er lebnisse.<br />

Wie der Studienleiter Dr.<br />

Sam Parnia von der Universität<br />

Southampton berichtet, wiesen die<br />

sieben Patienten mit Nahtod-Erfahrung<br />

sogar höhere Sauerstoffkonzentrationen<br />

auf als Patienten<br />

ohne ein solches Erlebnis.<br />

Auch mit Halluzinationen liessen<br />

sich die Patientenerfahrungen nicht<br />

klären. «Alle Patienten konnten<br />

sich sehr genau und sehr detailiert<br />

an das Erlebte erinnern», so Parnia.<br />

«Das deutet nicht auf Halluzina tionen<br />

hin.» Auch medikamentöse<br />

Ne benwirkungen oder überhöhte<br />

Kohlendioxid-Konzentrationen<br />

schliesst er aus.<br />

Jedenfalls scheinen körpereigene<br />

Drogen die Nahtod-Erlebnisse zu<br />

beeinflussen. Viele Sterbende berich<br />

ten über ein unglaubliches<br />

Glücksgefühl. Auch bei Menschen,<br />

die am Rand der körperlichen Belastung<br />

stehen, wie Ertrinkende,<br />

Er frierende oder Extremsportler,<br />

sendet das Gehirn Glückshormone<br />

aus, die dem Betroffenen helfen,<br />

die bedrohliche Situation zu überstehen.<br />

Eines macht der Forscher Bruce<br />

Greyson von der Universität Vir ginia<br />

klar: Menschen mit Nahtod-<br />

Erlebnissen sind nicht psychisch<br />

krank. Die Änderung des Bewusstseins<br />

führt nicht zu bleibenden<br />

Schäden, berichtete er in der Fachzeitschrift<br />

«Lancet» (Bd. 355, S.<br />

460).<br />

Deuten die Erlebnisse Sterbender<br />

nun auf ein Leben nach dem Tod?<br />

Die Antwortet der Wissenschaft<br />

lautet: vielleicht. Sicher sind noch<br />

weitere Forschungen nötig, möglicherweise<br />

werden wir es auch nie<br />

erfahren.<br />

Aber die Forschungsarbeiten werfen<br />

noch eine andere Frage auf:<br />

Wann ist der Mensch tot? Bei den<br />

Herzstillstand-Patienten waren keine<br />

Hirnströme mehr messbar. Sie<br />

waren hirntot und damit für tot<br />

erklärt. Zur Entnahme der Organe<br />

für Transplantationen reicht das<br />

schon aus.<br />

Früher wurden Verstorbene drei<br />

Tage aufgebahrt, bis auch äusserliche<br />

Todeszeichen erkennbar waren.<br />

Die sogenannten Totenflecken<br />

entstehen durch das Absinken des<br />

Blutes etwa eine halbe bis eine<br />

Stunde nach dem Tod. Die To tenstarre<br />

setzt nach 4 bis 12 Stunden<br />

ein.<br />

Der Begriff «Hirntod» ist dagegen<br />

recht neu. Nach der weltweit<br />

ersten Herztransplantation von<br />

Christiaan Barnard hatten Zeitungen<br />

gefordert, ihn des Mordes<br />

anzuklagen. Auch in den USA<br />

waren Herztransplanta tionen durch -<br />

geführt worden, und so entschloss<br />

eine ad-hoc-Kommis sion der «Harvard<br />

Medical School» 1968 das<br />

endgültige Koma in Hirn tod umzubenennen.<br />

Diese Definition findet bis heute<br />

Kritiker: «Transplantations mediziner<br />

behaupten immer wieder – obwohl<br />

sie es in Wirklichkeit nicht<br />

wissen – ein hirntoter Patient sei<br />

tot und habe, weil die Gehirn tätigkeit<br />

ausgefallen sei, keine Emp findung<br />

mehr», schreibt Ri chard<br />

Fuchs in seinem Buch «Das Geschäft<br />

mit dem Tod. Plädoyer für<br />

ein Sterben in Würde» (2001).<br />

Und selbst Trans plantations mediziner<br />

räumen ein, dass für hirntot<br />

erklärte Patienten möglicherweise<br />

doch über Schmerz empfinden oder<br />

Wahrnehmungs ver mögen ver fü gen<br />

können.<br />

Bücher zum Thema<br />

Raymond A. Moody: «Leben nach<br />

dem Tod», Rowohlt-Verlag, 186 S.<br />

Elisabeth Kübler-Ross: «In ter views<br />

mit Sterbenden», 238 S., Kreuz-<br />

Verlag.<br />

Hubert Knoblauch: «Berich te aus<br />

dem Jenseits – My thos und Realität<br />

der Nahtod-Erfahrung», 221<br />

S., Herder-Verlag.<br />

Richard Fuchs: «Das Geschäft mit<br />

dem Tod – Plädoyer für ein Ster ben in<br />

Würde», 240 S., Patmos-Verlag. u<br />

Mit Engelslächeln und<br />

Raubtierblick – die betrügerischen<br />

Esoterik-Ganoven<br />

V.J.Oehen-Christen, dipl. ing. ETHZ<br />

Der Brief einer gutgläubigen, brutal<br />

geprellten, stark leidenden Seniorin<br />

(83j.) veranlasst mich, erneut<br />

auf die «Esoterik-Gauner»<br />

hin zuweisen.<br />

Ich fordere unsere Leserschaft<br />

auf, die Zusendungen dieser kriminellen<br />

Lügner und Betrüger<br />

am besten ungelesen im Papierkorb<br />

zu versorgen. Ungelesen,<br />

weil viele dieser Ganoven wahrhaftige<br />

Meister sind im Wecken<br />

falscher Hoffnungen; Heucheln<br />

von Mitgefühl für Menschen in<br />

schwierigen Situationen; Erfinden<br />

phantastischer Märchen über<br />

ihre eigenen Fähigkeiten; Ergaunern<br />

von Honoraren für nie erbrachte<br />

Leistungen; Ausnutzen<br />

der Leichtgläubigkeit vieler Mitmenschen!<br />

Beispiele, die Sie sich<br />

merken sollten!<br />

Marie de Fortune, Expertin für telepathische<br />

Forschung und Analyse<br />

/ Hellseherin und Tarotlogin im<br />

5. Geschlecht (was immer das sein<br />

mag!) wohnt in Unterägeri, von<br />

wo sie im trauten Verein mit einer<br />

Madame Soleil, der grossen Dame<br />

der Wahrsager ihr Unwesen treibt.<br />

Vom gleichen Ort aus spinnt auch<br />

Angélique de Succès ihre Fäden,<br />

um ihre Opfer auszusaugen.<br />

Die engelgleich lächelnde Marie<br />

de Fortune scheint ganz aussergewöhnliche<br />

Para-Fähigkeiten zu<br />

besitzen, denn sie lebt gleichzeitig<br />

noch an zwei weiteren Adressen,<br />

nämlich in Oberiberg und in<br />

Utrecht (NL). Zu erinnern ist, dass<br />

auch Angèle und Angéline, die<br />

zwei Engel des Lichts, in Unterägeri<br />

domiziliert sind.<br />

Es lohnt sich nicht, auf die wilden<br />

Phantastereien dieser Lügenclique<br />

näher einzugehen.<br />

Joseph v.J., der einzige Gewinn-<br />

Wahrsager der Welt!<br />

Man braucht ihm nur einen «magischen<br />

Schein» auszufüllen, damit<br />

er sich an die Arbeit machen<br />

kann. Und in Kürze soll man um<br />

mindestens 500‘000 Euro reicher<br />

sein. Ja Joseph von J. ist nicht<br />

kleinlich. Nicht nur macht er die<br />

Arbeit gratis, für die Arbeit seines<br />

«Lotus Esoteric» – Büro braucht<br />

man bloss 20 Euro zu überweisen.<br />

Allerdings, dieses Büro scheint<br />

nicht sehr professionell zu funktionieren.<br />

So erhielt meine Freundin,<br />

Frau Dr. H.K. in Wien am gleichen<br />

Tage drei identische Werbebriefe<br />

von Joseph v.J. Alle drei datiert<br />

vom 13. Februar 2006 – ausgedruckt<br />

um 15.10 Uhr! Selbstverständlich<br />

erhielt die Adressatin<br />

auch drei der kostbaren magischen<br />

Scheine, die man bloss noch auszufüllen<br />

braucht, um sogleich die<br />

Angaben zu erhalten, die einen<br />

reich werden lassen. Denken<br />

sie bloss – drei mal 500’000<br />

Euro, wenn man bloss drei<br />

Scheine einschickt. Und natürlich<br />

dreimal die 20 Euro<br />

nicht vergisst!<br />

Ein Unikum – Joseph v.J. braucht<br />

für seine Arbeit das Geburtsdatum<br />

der Mutter des Antragstellers!?<br />

Als besonders wohlwollend und<br />

phantasiebegabt erweist sich eine<br />

distinguierte, ältere Dame,<br />

die sich Angela Almera nennt<br />

und in Nuenen(NL) wohnhaft<br />

ist. Sie sei Hellseherin / Handlungen<br />

auf Dis tanz / Spezialistin<br />

für schwierige Fälle /<br />

Liebes, Glücks Geld- und Schutzmagie<br />

und verschickt gleich einen<br />

wertlosen (angeblich bankbestätigten)<br />

Scheck über 1000<br />

Euro als Geschenk ei nes Gönners;<br />

bestimmt für die arme<br />

Adressatin, die sich so sehr in<br />

Geldnöten befinde (Pech nur,<br />

dass es sich bei der Adressatin<br />

um eine reiche Dame mit sicherem<br />

Einkommen und ganz<br />

ohne Geldprobleme handelt!).<br />

Übrigens verlangt Angela Almera<br />

für ihre einmaligen Leistungen<br />

nur gerade 20 Euro.<br />

Es widert mich an, über alle die<br />

weiteren Ganoven, von denen Werbebriefe<br />

vor mir liegen,<br />

ausführlich<br />

zu<br />

berich ten.<br />

Der extra-hellsichtige<br />

Chris<br />

c/o<br />

Cristalise hat sein Postfach in Genf.<br />

Vorsorglich steht auf seinem Prospekt,<br />

dass Foto und Identität vertraglich<br />

nicht gebunden seien – also<br />

Fälschungen sind. Seine Dienste<br />

verkauft er für 39 Euro.<br />

Dann gibt es da die Maria Rosa<br />

von 1963 Vétroz, die in einem<br />

Schreiben 37’000 Euro verspricht.<br />

Und weil das nicht gewirkt hat, verspricht<br />

sie im nächsten Schreiben<br />

gleich mal 875’000 Euro. Für sie<br />

als «Hellseherin, Spiritistin und<br />

Medium», die sich als Spezialistin<br />

für Grosse Gewinne im Spiel bezeichnet,<br />

ist eben kein Ding unmöglich.<br />

Und ihre phantastische<br />

Leistung verkauft sie für nur 24,35<br />

Euro, resp. 41,35 Euro bei der grösseren<br />

Summe. Welch eine Wohltäterin!<br />

40 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 41


Es o t e r i k-Ga n o v e n<br />

Kleines Lexikon der Wahrsagekünste:<br />

Das Mysterium der edlen Steine<br />

Edelsteine im Licht der kosmischen Astrologie<br />

Dann gibt es da noch den Meister<br />

Messidor mit einem Diplom<br />

an der Hochschule für überlieferte<br />

Magiekunde (wo sich diese<br />

wohl befindet?). Er wohnt in Sion.<br />

Er verspricht die Kleinigkeit von<br />

888’000 Euro jedem, der seinen<br />

«Schwazen Egon» bestellt und<br />

41,35 Euro einsendet.<br />

In einem weiteren Brief verspricht<br />

er den Gewinn von mindestens<br />

397’000 Euro, nachdem man seinen<br />

Protector erhalten habe – dies<br />

nach dem Einsenden von weiteren<br />

43,35 Euro.<br />

Nicht unerwähnt lassen wollen<br />

wir Anthony Carr, den «Superpsychologen»,<br />

den renommiertesten<br />

Psychologen der Welt, der den -<br />

Anthony Carr «Diamanten Auge»-<br />

Super Anhänger<br />

gratis verschenkt.<br />

Allerdings müssen<br />

sie gleichzeitig den<br />

«Astrologischen<br />

Schicksals Report»<br />

zum Preise von 80<br />

Euro bestellen.<br />

Herr Carr wohnt<br />

übrigens in Graz<br />

(AU).<br />

Am Nachwuchs<br />

scheint es den Ganoven<br />

nicht zu fehlen.<br />

Ganz im üblichen<br />

Stil preist sich<br />

bereits die jugendliche<br />

Amelia Michelangeli von<br />

Châteauneuf an. Sie hat ein Geheimnis<br />

zu verkaufen, das Geheimnis<br />

von Rasputin, das Ihnen sagenhafte<br />

3 Millionen Euro einbringen<br />

wird. Immer vorausgesetzt, Sie<br />

zahlen innert 24 Stunden den bescheidenen<br />

Preis von 43,35 Euro<br />

ein und tragen dann ein magisches<br />

Bernsteinstück aus Sibirien.<br />

Die schlaueren aller oben genannten<br />

Ganoven geben eine Rückgabegarantie,<br />

wenn die Versprechen nicht<br />

in Erfüllung gehen sollten. Die wenigsten<br />

Genarrten, werden diese<br />

Garantie beanspruchen, da sie sich<br />

schlicht schämen, auf so groteske<br />

Versprechen hereingefallen zu sein.<br />

Und damit geht dann die Rechnung<br />

auf – für die Betrüger! u<br />

Aeromantie:<br />

Alectryomantie:<br />

Amniomantie:<br />

Anthropomantie:<br />

Apantomantie:<br />

Arithmomantie:<br />

Astromantie:<br />

Belomantie:<br />

Botanomantie:<br />

Brechomantie:<br />

Chiromantie:<br />

Coscinomantie:<br />

Dactylomantie:<br />

Fulguration:<br />

Geomantie:<br />

Haruspicium<br />

Hepatomantie:<br />

Kapnomantie:<br />

Katoptromantie:<br />

Kleromantie:<br />

Kristallomantie:<br />

Molybdomantie:<br />

Nekromantie:<br />

Oneiromantie:<br />

Onomatomantie:<br />

Ornithomantie:<br />

Pegomantie:<br />

Phyllomantie:<br />

Pyromantie:<br />

Rhabdomantie:<br />

Xylomantie:<br />

Zoomantie:<br />

Wahrsagen aus der Luft, den Wolken und<br />

anderen Vorgängen, die mit der Luft zu tun<br />

haben.<br />

Ein Hahn oder Huhn pickt Körner auf, die<br />

über ein Alphabet vertreut sind. Die dabei<br />

notierten Buchstaben werden gedeutet.<br />

Wahrsagen aus der «Glückshaut» eines<br />

neugeborenen Kindes.<br />

Wahrsagen aus den Gliedern gemarterter<br />

oder absichtlich für diesen Zweck getöteter<br />

Menschen.<br />

Wahrsagen aus Gegenständen oder auch<br />

Personen, die man auf seinem Weg trifft.<br />

Wahrsagen aus bestimmten<br />

Zahlenverhältnissen.<br />

Astrologische Zukunftsdeutung.<br />

Wahrsagen mit Hilfe von Pfeilen.<br />

Wahrsagen aus Pflanzen.<br />

Wahrsagen aus Regengüsen.<br />

Wahrsagen aus der Hand.<br />

Wahrsagen aus einem Sieb.<br />

Wahrsagen mit Ringpendel.<br />

Wahrsagen aus Blitzen.<br />

Punktierkunst.<br />

Wahrsagen aus Opfertieren.<br />

Wahrsagen aus der Leber.<br />

Wahrsagen aus der Form von Rauch.<br />

Wahrsagen mittels eines Spiegels.<br />

Wahrsagen durch Lose.<br />

Kristallschau.<br />

Bleigiessen.<br />

Totenorakel. Wahrsagen mit Hilfe<br />

Verstorbener.<br />

Wahrsagen aus Träumen.<br />

Wahsagen aus Name.<br />

Wahrsagen aus dem Flug, Geschrei und<br />

Fressen von Vögeln.<br />

Wahrsagen aus dem Geräusch von Quellen.<br />

Wahrsagen aus dem Rauschen der Bäume.<br />

Wahrsagen aus dem Feuer.<br />

Wahrsagen mit Hilfe der Wünschelrute.<br />

Wahrsagen mit Holzstäbchen oder Würfeln.<br />

Wahrsagen mittels lebender Tiere.<br />

Yogi Dhirananda<br />

Teil 17 (Schluss)<br />

Katzenauge und Drachenschwanz<br />

Der Edelstein Katzenauge ist dem<br />

Drachenschwanz oder Ketu, dem<br />

absteigenden Mondknoten, zugeordnet.<br />

Dieser Stein ist im Westen<br />

relativ unbekannt, er heisst hier<br />

Chrysoberyll. Das echte Katzenauge<br />

ist ein sehr wertvoller und<br />

kostspieliger Stein und hat keine<br />

Ähnlichkeit mit dem hier bekannten<br />

Tigerauge.<br />

Der Drachenschwanz ist der zweite<br />

der «Schattenplaneten». Wie<br />

Sie bereits aus den beiden vorigen<br />

Folgen dieser Serie wissen, sind<br />

mit «Schattenplaneten» die beiden<br />

Mondknoten gemeint.<br />

Hier nochmals eine kurze Erklärung:<br />

Dies sind keine materiellen Himmelskörper,<br />

sondern gedachte beziehungsweise<br />

berechnete Punkte.<br />

Im Westen werden sie Mondknoten<br />

genannt, und es gibt deren<br />

zwei, einen nördlichen (aufsteigenden)<br />

und einen südlichen (absteigenden).<br />

Lange Zeit mass man<br />

ihnen keine oder nur wenig Bedeutung<br />

bei. In der klassischen in-<br />

Sonnenebene<br />

Erdebene<br />

dischen und der kosmischen Astrologie<br />

schreibt man ihnen grossen<br />

Einfluss zu. Sie werden auch «unsichtbare<br />

Planeten» oder «Kräfte<br />

der Dunkelheit» genannt.<br />

Zuerst eine kurze Erklärung, was<br />

man unter diesen Mondknoten<br />

versteht: sie sind die Schnittpunkte<br />

der Ekliptik (der grösste Kreis, in<br />

dem die Ebene der Erdbahn um<br />

die Sonne die als unendlich gross<br />

gedachte Himmelskugel schneidet)<br />

und der Mondbahn.<br />

Die Mondknoten sind unter den<br />

verschiedensten Bezeichnungen<br />

be kannt:<br />

Der nördliche wird auch als der<br />

aufsteigende bezeichnet. Die indische<br />

Astrologie bezeichnet ihn als<br />

Rahu oder Drachenkopf.<br />

Der südliche Mondknoten heisst<br />

auch der absteigende. In Indien ist<br />

nennt man ihn Ketu oder Drachenschwanz.<br />

Erdschatten<br />

Ketu<br />

Von diesen «Planeten», genannt<br />

die «schattigen Planeten», wird<br />

angenommen, dass sie den Einfluss<br />

der Gesamtsumme des Restes<br />

der Himmelskörper repräsentieren,<br />

deren Einfluss auf der Erde<br />

fühlbar ist. Obwohl sie nur Schatten<br />

sind, nicht sichtbar sind und<br />

über keine Aspekte verfügen, wersüdlicher<br />

Mondknoten<br />

Rahu<br />

nördlicher Mondknoten<br />

Erde<br />

Mond<br />

Sonne<br />

42 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />

<strong>Wendezeit</strong> 6/06 43


den sie als einflussreich betrachtet,<br />

ihren Effekt über das menschliche<br />

Leben zu werfen. Normalerweise,<br />

ihrer schattigen Natur entsprechend,<br />

manifestieren sie die<br />

Auswirkungen des Herrn des Zeichens,<br />

in dem sie sich befinden. Jedoch,<br />

soweit es ihre Natur betrifft,<br />

denkt man von Rahu, dass er sich<br />

wie ein «zweiter Saturn» benimmt<br />

und von Ketu wie ein «zweiter<br />

Mars». Beide werden auch für besonders<br />

schreckliche und gefürchtete<br />

Krankheiten verantwortlich<br />

gemacht.<br />

Allgemein denkt<br />

man, dass Rahu<br />

im 6. Haus und<br />

Ketu im 12.<br />

Haus am besten<br />

platziert ist,<br />

obwohl die anderen<br />

Aspekte und<br />

Ge sichtspunk te auch berücksichtigt<br />

werden müssen.<br />

Rahu und Ketu sind keine Götter,<br />

wie die Herren der anderen Planeten,<br />

sondern Asuras, also Dämonen. Wie<br />

sie zu dem wurden, was sie sind,<br />

wird in einer der unendlich vielen<br />

Geschichten des grössten Epos der<br />

Menschheit, der Mahabharata, erzählt.<br />

Es ist die Geschichte vom<br />

«Aufwühlen des Ozeans», mit der<br />

ich Sie in der Ausgabe Juli 2006 der<br />

<strong>Wendezeit</strong> bekannt machte.<br />

Ketus Einfluss<br />

im Horoskop<br />

In den astrologischen Schriften ist<br />

zu lesen:<br />

Ein ungünstiger Ketu bringt:<br />

schlechten Ruf, schlechte Reputation,<br />

Rivalitäten mit Anderen,<br />

Skandale.<br />

Ausserdem wird<br />

ein im Horoskop<br />

schlecht platzierter<br />

Ketu für eine Reihe<br />

von gesundheitlichen<br />

Problemen<br />

verantwortlich gemacht,<br />

zum Beispiel:<br />

Hautkrankheiten,<br />

Gelenksprobleme<br />

und -schmerzen,<br />

Nervenkrankheiten,<br />

Furchtsamkeit,<br />

Unfälle.<br />

Der Edelstein, durch den ein ungünstiger<br />

Ketu besänftigt wird, ist<br />

das Katzenauge.<br />

Das Katzenauge<br />

Das Katzenauge ist eine Chrysoberyllart<br />

in Edelsteinqualität, es<br />

darf keineswegs mit dem im Westen<br />

bekannten und beliebten<br />

Halbedelstein Tigerauge verwechselt<br />

werden.<br />

Der Chrysoberyll ist nach Diamant<br />

und Korund (Rubin,<br />

Saphir) der härteste Stein,<br />

Härtegrad 8,5. Zwei Chrysoberyllarten<br />

sind als<br />

Schmucksteine<br />

beliebt:<br />

das<br />

Katzenauge<br />

und<br />

der<br />

Alexandrit.<br />

Das<br />

Katzenauge<br />

wird<br />

immer als «Cabochon» geschliffen,<br />

das bedeutet in runder oder<br />

ovaler, an der Oberfläche ab ge rundeter,<br />

polierter Form. Durch feine<br />

Fasern oder Röhrchen, die im<br />

Stein eingelagert sind, verändert<br />

sich die Lichtbrechung und es entsteht<br />

an der Oberfläche eine Lichtlinie.<br />

Diesen Effekt nennt man Chatoyance.<br />

Die Lichtlinie verändert<br />

beim Drehen des Steins ihre Lage<br />

und es entsteht der Eindruck eines<br />

Katzenauges.<br />

Das Katzenauge kommt in verschiedenen<br />

Farbnuancen vor: weisslich,<br />

honigfarben, goldgelb, grünlich-gelb,<br />

grau-gelb, bräunlich bis<br />

schwarz.<br />

Im heutigen Westen ist das Katzenauge<br />

relativ unbekannt, in Indien<br />

ist es ein bekannter und sehr gefragter<br />

Stein, da es die unglück seligen<br />

Auswirkungen eines schlecht<br />

stehenden absteigenden Mond kno -<br />

tens ausgleicht und mil dert.<br />

Bereits in der euro päischen<br />

Antike wurde<br />

der Edelstein ausführlich<br />

beschrieben.<br />

Plinius<br />

der Ältere<br />

(um 23<br />

bis<br />

79 n. Chr.), der römische Historiker,<br />

Schriftsteller und Natur wissen schaftler<br />

behandelte den Chry soberyll in<br />

seinem Werk «Naturalis historia».<br />

Das Katzenauge in den<br />

alten Schriften Indiens<br />

Sie erinnern sich an den Dämon<br />

Bala, der seinen Körper den Göttern<br />

zur Darbringung eines Opfers<br />

überliess und in Folge davon<br />

zur Quelle aller Edelsteine wurde?<br />

Zur Entstehung des Katzenauges<br />

lesen wir im Garuda Purana:<br />

«Gefangen und gebunden von den<br />

Göttern, stiess Bala einen donnergleichen<br />

Kriegsschrei aus. Dieser<br />

Schrei wurde zu den Samen des<br />

Katzenaugen-Juwels transformiert.<br />

Als diese Samen in den Ozean fielen,<br />

riefen sie riesige Wellen hervor,<br />

durch die sie an die Küsten<br />

nahe gelegener Länder<br />

geschwemmt wurden.<br />

Wo immer sie<br />

letzt endlich liegen<br />

blie ben,<br />

entstanden<br />

Minen von schimmern<br />

den Katzenaugen.<br />

Viele dieser Mi nen<br />

befinden sich nahe von Sri<br />

Lankas be rühm tem Vaidurya-<br />

Berg, daher wurden die Juwelen<br />

auch als Vaidurya steine bekannt.<br />

Der schreckli che Kriegsschrei Ba las<br />

durchdrang auch himmel wärts die<br />

Wolken und belud sie mit den Samen<br />

der Edelsteine. Später trugen<br />

der Regen und Meteoriten diese Samen<br />

zur Erde, so entstanden kleinere<br />

Katzenaugen minen in weit auseinanderlie<br />

gen den Gegen den der Welt.<br />

Die wertvollsten Katzenaugen sind<br />

goldgrün wie gewisse Federn des<br />

Pfaus oder zeigen ein helles Ho niggrün<br />

gleich einem Bambusblatt.<br />

Wenn diese vorrangigen Farben<br />

mit Tönungen von Braun und Burgunder<br />

gemischt sind, ist das Juwel<br />

weniger kostbar. .<br />

D e r<br />

Wert<br />

eines echten<br />

Katzen auges<br />

richtet sich<br />

nach Farbe, Klarheit<br />

und Form. Ein<br />

Katzenauge erstklassiger<br />

Qualität, das in Sri Lanka in<br />

einer Mine nahe der Küste gefunden<br />

wurde, soll als kostbarer<br />

als ein normales Katzenauge betrachtet<br />

werden. Der Wert eines<br />

Katzenauges entspricht etwa ei nem<br />

Drittel des Wertes eines blauen<br />

Saphirs gleicher Qualität.»<br />

Der Name Chrysoberyll hat griechischen<br />

Ursprung. Beryllos war<br />

eine Bezeichnung für grüne Edelsteine,<br />

chryso bedeutet «golden».<br />

Die Bezeichnungen Katzenauge<br />

oder Cat’s eye ergeben sich klar<br />

aus dem Aussehen des geschliffenen<br />

Steins.<br />

Cymophan oder Kymophan: veraltete,<br />

heute nicht mehr gebräuchliche<br />

Bezeichnungen. Sie leiten sich<br />

her von zwei griechischen Wörtern,<br />

die<br />

«Welle»<br />

und «erschei<br />

nen,<br />

sich zeigen»<br />

bedeuten, also<br />

den Katzenaugeneffekt<br />

beschreiben.<br />

Indische Bezeichnungen<br />

(in den<br />

Schriften): Vaiduryamani<br />

– Vaidurya-Juwel.<br />

Sutramani: bezieht sich auf<br />

den Katzenaugen-Effekt.<br />

Nur das Chrysoberyll Kat zenauge<br />

darf die Bezeichnung Katzenauge<br />

ohne weite ren Zusatz führen. Es<br />

gibt eine Reihe von Mineralien,<br />

die Katzenaugen bilden können,<br />

zum Beispiel Quarz, Spinell, Turmalin<br />

und andere. Diese müssen<br />

jedoch die genaue<br />

Mineralbezeichnung<br />

anführen,<br />

wie etwa «Quarz-<br />

-Katzenauge».<br />

In der vedischen<br />

und kosmischen Astro logie wird<br />

nur das echte Chrysoberyll Katzenauge<br />

emp foh len.<br />

Vorkommen<br />

Die wichtigsten Fundstätten sind:<br />

Sri Lanka (Ratnapura – die Stadt<br />

der Edelsteine), Indien, Brasilien,<br />

Myanmar (Burma), Simbabwe, USA,<br />

China.<br />

Die beste Qualität kommt aus Sri<br />

Lanka. Gute Steine wurden auch<br />

in den berühmten Mogok Minen<br />

in Myanmar gefunden.<br />

Seit kurzer Zeit gibt es in Indien<br />

im Bundesstaat<br />

Orissa eine Mine<br />

mit Katzenaugen<br />

guter Qualität.<br />

Was ist die<br />

beste<br />

Qualität?<br />

Ein wichtiges<br />

Merkmal ist die<br />

Lichtlinie: je<br />

schärfer und besser<br />

ausgeprägt, desto wertvoller und<br />

teurer ist das Katzenauge. Weitere<br />

Merkmale zur Beurteilung sind<br />

Farbintensität, Glanz und Schimmer.<br />

Die kostbarste Farbschattierung<br />

ist ein helles Gelbgrün.<br />

Verwechslung,<br />

Verfälschung und<br />

Nachahmung<br />

Oft werden billigere Steine als<br />

echte Katzenaugen ausgegeben,<br />

zum Beispiel Quarz-Katzenaugen<br />

oder ähnliche Imitate.<br />

Seit 1997 tauchen Steine auf, die<br />

zur Intensivierung der Farbe radioaktiv<br />

bestrahlt werden. Diese<br />

Methode wird nicht nur bei Katzenaugen,<br />

sondern leider bei einer<br />

ganzen Reihe von kostbaren<br />

und teuren Edelsteinen angewendet.<br />

Es ist äusserst wichtig, astrologische<br />

Steine nur bei vertrauenswürdigen<br />

Personen zu kaufen, da verfälschte<br />

und behandelte Steine<br />

nicht die volle oder unter Umständen<br />

gar keine Wirkung haben.<br />

Die richtige Pflege<br />

Das Katzenauge ist<br />

zwar ein sehr harter<br />

Stein, doch zugleich<br />

sehr empfindlich. Es<br />

will pfleglich behandelt<br />

werden. Wenn Sie<br />

sich an folgende Ratschläge<br />

halten, werden<br />

sie lange Freude an Ihrem<br />

wertvollen Stein haben.<br />

• Alkalien und Laugen<br />

können Verfärbungen<br />

verursachen<br />

und<br />

den Katzenaugen-Effekt<br />

beschädigen.<br />

• Verträgt keinen<br />

Kontakt mit Feuer.<br />

• Verträgt keine galvanischen<br />

Bäder.<br />

• Verwenden Sie bitte kein Reinigungsgerät<br />

mit Ultraschall.<br />

• Die beste<br />

Reinigung:<br />

lauwarmes<br />

Wasser,<br />

etwas<br />

Seife und eine ganz weiche Bürste.<br />

Das Katzenauge<br />

in alten Zeiten<br />

Von diesem Stein wurde ange nommen,<br />

dass er über okkul te Kräfte<br />

verfügte und in diesem Sinn wurde<br />

er auch verwendet. Man glaubte,<br />

dass, wenn der Ehemann Milch<br />

trank, in der ein Katzenauge gewaschen<br />

worden war, würde seine<br />

Frau kein Kind aus einer ausserehelichen<br />

Beziehung bekommen.<br />

Traditionell wird angenommen,<br />

dass dieser Edelstein vor bösen<br />

Geis tern schützt.<br />

Das Katzenauge<br />

in Ayurveda<br />

Die alten Schriften empfehlen bei<br />

folgenden Problemen das Katzen-<br />

44 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 45


auge als<br />

Hilfe:<br />

Krebs, Lähmung,<br />

Hautkrankheiten,<br />

Nervenschwäche,<br />

Krankheiten<br />

der Gebärmutter usw.<br />

Dazu ein wichtiger Hinweis:<br />

auch wenn in diesem Artikel<br />

Krank heiten und deren Heilung<br />

durch die Edelsteintherapie erörtert<br />

werden, soll dies keine Anregung<br />

zur Selbstbehandlung sein.<br />

Ich empfehle keinesfalls, auf eine<br />

fundierte ärztliche Diagnose und<br />

Behandlung zu verzichten.<br />

Gesundheit<br />

und Astrologie<br />

Ketu hat Einfluss auf: den Bauch,<br />

auf Störungen, die auf Angst oder<br />

Beeinträchtigung durch böse Geister<br />

zurückzuführen sind. Ausserdem<br />

beeinflusst er Nebenschilddrüsen<br />

und Zirbeldrüse.<br />

Ketu verursacht zahllose Krankheiten,<br />

die man mit dem Katzenauge<br />

bekämpfen kann.<br />

In astrologischen Werken ist das<br />

Katzenauge empfohlen für Krankheiten,<br />

die durch einen im Horoskop<br />

schlecht platzierten Ketu hervorgerufen<br />

werden. Einige unter<br />

vielen dieser Krankheiten sind: Furunkel,<br />

Hautkrankheiten, Fissuren<br />

(Einrisse), Cholera, Wassersucht,<br />

Kopfschmerzen, Augenprobleme,<br />

Verdauungsstörungen, Hämorrhoiden,<br />

Analkrankheiten, Krankheiten<br />

der Gebärmutter, Juckreiz, Pocken,<br />

Krebs. Ausserdem Krankheiten,<br />

die durch Feinde oder Menschen<br />

niedriger Kaste<br />

hervorgeru fen werden,<br />

ebenso schweres<br />

Asth ma, Krankheiten durch<br />

aufwärtsgerichtetes Vayu (Luft)<br />

und Infektionskrankheiten.<br />

Kosmische Astrologie<br />

als Hilfe im täglichen<br />

Leben<br />

Edelsteine sind nicht nur hilfreich,<br />

wenn es darum geht, Körper und<br />

Geist gesund zu erhalten, sondern<br />

sie helfen den Menschen auf allen<br />

Ebenen, sei es in der Bildung und<br />

bei Studien, im Beruf, im finanziellen<br />

Bereich, in der Politik, in der<br />

Ehe, bei den Kindern, bei Freundschaften,<br />

aber auch bei Feindseligkeit<br />

und Rechtsstreitigkeiten, in<br />

der Wissenschaft ebenso wie in<br />

der Kunst. Sie helfen bei gesundheitlichen<br />

Problemen aller Art. Sie<br />

unterstützen uns bei jeglicher Art<br />

von Entwicklung, sowohl in materieller<br />

wie in metaphysischer, spiritueller<br />

Hinsicht.<br />

Einem guten Katzenauge werden<br />

folgende Wirkungen zugeschrieben:<br />

Es bringt Wohlstand, Gesundheit,<br />

körperliche Stärke, starke Willensund<br />

Entschlusskraft, Klugheit und<br />

Reichtum an Kenntnissen, gute<br />

Kinder, eine glückliche Beziehung<br />

zu den Kindern. Es schützt vor<br />

Krankheiten, die durch einen<br />

schlecht<br />

platzierten<br />

Ketu verursacht<br />

werden,<br />

beziehungsweise<br />

heilt diese Krankheiten.<br />

Es schützt vor Feinden, auch vor<br />

heimlichen oder versteckten Feinden.<br />

Auch bewahrt es vor Gefängnis,<br />

Berauschung, Ertrinken.<br />

Materiell schenkt es Gewinne durch<br />

Börse und Spekulation, auch Spielgewinne.<br />

Es kann im Geschäftsleben<br />

vor Geldverlusten schützen.<br />

Politikern kann das Katzenauge<br />

grossen Nutzen bringen.<br />

Im geistig-spirituellem Bereich<br />

gibt es Einsicht, spezielle geistige<br />

Kräfte, besseres Wahrnehmungsvermögen<br />

und Auffassungskraft.<br />

Im Bereich der Emotionen wirkt<br />

es ausgleichend und harmonisierend.<br />

Schlechte Steine<br />

können schaden.<br />

Die oben genannten wünschenswerten<br />

Wirkungen gelten nur<br />

für Steine guter Qualität. Steine<br />

schlechter Qualität zeigen gegenteilige<br />

Resultate. In den Schriften<br />

steht, dass fehlerhafte oder beschädigte<br />

Katzenaugen zu meiden<br />

sind, sie können ihrem Träger<br />

schaden.<br />

Ein Stein mit einem<br />

«Netz» (netzartige<br />

Sprünge<br />

oder<br />

Zeichnung)<br />

kann einen ins Gefängnis<br />

bringen und gilt<br />

generell als schädlich für den<br />

Träger.<br />

Dunkle oder schwarze Flecken oder<br />

Einschlüsse ziehen Unglück nach<br />

sich.<br />

Flecken jeder Art können Probleme<br />

mit Feinden bringen.<br />

Ein Sprung im Stein kann Verletzungen<br />

zur Folge haben.<br />

Ein glanzloser, stumpfer Stein<br />

kann zu schlechter Gesundheit führen<br />

oder zum Verlust materiellen<br />

Wohlstands.<br />

Vertiefungen, Dellen und Einkerbungen<br />

können Verdauungsprobleme<br />

verursachen.<br />

Die richtige Farbwahl<br />

In den Schriften ist zu lesen, dass<br />

je nach Beruf des Trägers verschiedene<br />

Farbnuancen des Katzenauges<br />

gewählt werden sollen.<br />

Honiggelb: für Priester, Lehrer,<br />

Wissenschaftler, Intellektuelle.<br />

Honigbraun: für Herrscher, Soldaten<br />

und Krieger, Administratoren.<br />

Honiggrün: für Geschäftsleute,<br />

Leu te im Bankwesen, Bauern.<br />

Dunkelgrün: für Arbeiter, Handwerker,<br />

Diener.<br />

Vorsicht – nicht jedem nützt das<br />

Katzenauge!<br />

Wenn Sie sich die guten<br />

Wirkungen<br />

dieses<br />

Edelsteins ansehen,<br />

überkommt Sie<br />

vielleicht der Wunsch, diesen<br />

Stein zu tragen. Doch Vorsicht!<br />

Das Katzenauge ist nicht ungefährlich<br />

– wenn es nicht mit dem<br />

Horoskop übereinstimmt, kann<br />

es grossen Schaden, auch Unfälle<br />

verursachen. Je besser und grösser<br />

der Stein, desto grösseres Unheil<br />

kann er bei falscher Verwendung<br />

anrichten.<br />

Bevor Sie einen astrologischen<br />

Ring mit einem Katzenauge<br />

tragen, besprechen Sie sich bitte<br />

mit dem Experten der kosmischen<br />

Astrologie, der Ihr Horoskop<br />

erstellt hat.<br />

Diese Warnung gilt nur für astrologische<br />

Ringe, bei denen der<br />

Stein durch eine spezielle Fassung<br />

Hautkontakt hat. Als normalen<br />

Schmuckring (ohne Hautkontakt,<br />

die Haut ist durch die Fassung<br />

komplett vor dem Stein abgeschirmt)<br />

können Sie diesen<br />

pracht vollen Edelstein problemlos<br />

genies sen.<br />

Das Katzenauge ist eine Quelle<br />

der infraroten kosmischen Farbenergie.<br />

Das Katzenauge<br />

ist das<br />

Konzentrat<br />

der infraroten<br />

Farbener gie<br />

und steht in<br />

Verbindung<br />

mit dem Planeten<br />

Ketu.<br />

Infrarot ist die heisseste kosmische<br />

Farbenergie und ist oft erforderlich<br />

bei chronischen Krankheiten<br />

und bei Fällen, die unter Umständen<br />

tödlich enden. Oft haben Fälle<br />

von Krebs hervorragend auf die<br />

Farbenergie des Katzenauges reagiert.<br />

Weitere Krankheiten, die gut<br />

auf Infrarot ansprechen, sind zum<br />

Beispiel Läh mung (Paralyse), Krupp<br />

(Kinderkrankheit).<br />

Infrarot entfernt ein Übermass an<br />

Kapha (Wasser) und Vayu (Luft)<br />

und unterstützt die Verdauung.<br />

Aus serdem bei: Akne, Hautkrankheiten,<br />

Allergien, Cholera, Nervenschwäche,<br />

Pocken, Krankhei ten<br />

der Gebärmutter usw. – dies reagiert<br />

alles auf Infrarot.<br />

Das Metall des astrologischen<br />

Ringes<br />

Mit welchem Metall der Stein gefasst<br />

werden soll, hängt vom verwendeten<br />

Edelstein ab. Verwendet<br />

werden Platin, Weissgold, Gelbgold<br />

und Silber.<br />

Ketu wird günstig gestimmt durch<br />

ein Katzenauge in Gold gefasst.<br />

An welchem Finger<br />

wird das Katzenauge<br />

getragen?<br />

Es spielt auch eine bedeutende<br />

Rolle, an welchem Finger ein astrologischer<br />

Ring getragen wird.<br />

Jeder Finger steht unter der Herrschaft<br />

eines bestimmten Planeten<br />

und hat Verbindung zu den entsprechenden<br />

Körperteilen. Der astrologische<br />

Ring wird<br />

an den Finger<br />

gesteckt,<br />

der von dem<br />

Planeten des<br />

Edelsteins<br />

kontrolliert<br />

wird oder<br />

von einem<br />

befreundeten Planeten. Wenn der<br />

Planet des Steines und der Planet<br />

des Fingers einander feindlich gegenüberstehen,<br />

kann der Ring keinesfalls<br />

helfen, sondern wird sich<br />

äusserst schädlich auswirken.<br />

Ein Katzenauge wird nur am<br />

Ringfinger der linken Hand getragen.<br />

Dieser Finger steht unter der<br />

Herrschaft der Sonne.<br />

Der richtige Tag<br />

Um die optimale Wirkung zu entfalten,<br />

soll ein astrologischer Ring<br />

auch an einem bestimmten Tag<br />

zum ersten Mal an den Finger gesteckt<br />

werden (das Probieren, ob<br />

der Ring passt, zählt dabei nicht).<br />

Der Ring wird vorher von dem<br />

Astrologen oder einem spirituellen<br />

Menschen gereinigt, zum Beispiel<br />

durch eine Feuerzeremonie.<br />

Ein Katzenauge-Ring kann an jedem<br />

Tag eines befreundeten Pla-<br />

neten zum ersten Mal getragen<br />

werden: Sonntag (Sonne), Montag<br />

(Mond), Dienstag (Mars), Donnerstag<br />

(Jupiter).<br />

Und damit, lieber Leser und liebe<br />

Leserin, ist diese Serie am Ende<br />

angelangt. Im Lauf von siebzehn<br />

Folgen in der <strong>Wendezeit</strong> habe ich<br />

Sie mit der Edelsteinkunde gemäss<br />

der kosmischen Astrologie bekannt<br />

gemacht.<br />

Ich hoffe, Sie<br />

hatten Freude<br />

und Interesse<br />

an dieser<br />

Wissenschaft,<br />

die in<br />

der Reihe der<br />

verwirklichten Kriya Yogis, der<br />

gros sen Yogameister, durch die<br />

Zei ten vom Lehrer an seine fortgeschrittensten<br />

Schüler weitergegeben<br />

wurde.<br />

Für mich ist es nun Zeit, mich<br />

für eine Weile von Ihnen zu verabschieden.<br />

Sobald das Buch, an<br />

dem ich nun arbeite, vollendet ist,<br />

werde ich mich freuen, mich in<br />

dieser Zeitschrift wieder an Sie zu<br />

wenden.<br />

Alle, die unter der Führung von<br />

Gottes Gnade den Weg des Kriya<br />

Yoga kennen lernen möchten, finden<br />

weiterhin die Daten der Kriya<br />

Yoga Seminare in der <strong>Wendezeit</strong>.<br />

Gottes Segen<br />

für Sie alle.<br />

Die Redaktion<br />

bedankt<br />

sich<br />

herzlich<br />

bei Yogi<br />

Dhiranandaji<br />

für<br />

sein<br />

grosses und grosszügiges Engagement<br />

und freut sich bereits<br />

jetzt auf seine in Aussicht<br />

gestellten Bei träge. u<br />

Bill und Judy Guggenheim<br />

Trost aus dem Jenseits<br />

Unerwartete Begegnungen mit<br />

Verstorbenen<br />

Gibt es ein Leben nach dem Tod?<br />

Können Verstorbene mit uns Kontakt<br />

aufnehmen? Werden wir unseren<br />

Toten wieder begegnen, wenn<br />

wir gestorben sind?<br />

Viele Menschen machen nach<br />

dem Tod eines Angehörigen oder<br />

Freundes eine Erfahrung, über die<br />

sie nie zu sprechen wagen: Ein geliebter<br />

Verstorbener nimmt von<br />

sich aus Kontakt zu ihnen auf. Sie<br />

hören oder spüren die Gegenwart<br />

des Toten. Sie haben das Gefühl,<br />

telepathisch mit ihm zu kommunizieren,<br />

oder fühlen eine Berührung...<br />

Dieses Buch lässt die Frage,<br />

ob es ein Leben nach dem Tod<br />

gibt, in neuem Licht erscheinen<br />

und versucht zugleich, allen Trauernden<br />

eine tröstliche Botschaft zu<br />

vermitteln.<br />

Das Buch lässt auch Menschen zu<br />

Wort kommen, die von Kontakten<br />

mit einem verstorbenen Angehörigen<br />

oder Freund während einer<br />

ausserkörperlichen oder Nahtod-<br />

Erfahrung, berichten. Eine Untersuchung<br />

der Autoren hat allerdings<br />

ergeben, dass man nicht notwendigerweise<br />

dem Tod nahe sein<br />

muss, um ein ausserkörperliches<br />

Erlebnis zu haben, das eine Reise<br />

durch einen Tunnel und das Treffen<br />

mit verstorbenen Angehörigen<br />

oder Freunden beinhaltet.<br />

320 Seiten 17., Aufl. (2006), CHF<br />

18.10 / € 9.90 (D) / 10.20 /A),<br />

ISBN 3-502-19287-1, Scherz<br />

Verlag<br />

46 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 47


Dr. Gabriel Looser<br />

Die Seele ins Licht begleiten<br />

Sterbebegleitung über den Tod<br />

des Körpers hinaus<br />

Ausserkörperliche<br />

Erfahrungen<br />

Eine der wichtigsten Fragen, die<br />

sich heutzutage der Wissenschaft<br />

stellt, ist: «Was ist Bewusstsein?»<br />

Jeder Wissenschaftler, den man<br />

dazu befragt, jeder Bestseller, jede<br />

Radio- oder TV-Gesprächsrunde<br />

über dieses Thema liefert eine<br />

andere Antwort. Gewisse kluge<br />

Köpfe glauben, dass man nie imstande<br />

sein wird zu erklären, was<br />

«bei Bewusstsein» sein bedeutet;<br />

unsere Gehirne sind nicht für<br />

derart subtile Konzepte eingerichtet.<br />

Andere meinen, dass es<br />

keine Wörter gibt, um die komplexen<br />

Aspekte des Geistes zu<br />

beschreiben der weiss, dass er lebt.<br />

Es belustigt mich, dass so viele<br />

Wissenschaftler glau ben, dass diese<br />

Fragen erst kürz lich erfunden<br />

worden sind. In Wirklichkeit hat<br />

der Mensch seit vielen Jahrtau senden<br />

nach den Antworten gesucht,<br />

und man weiss schon längst, was<br />

Bewusstsein ist und wo wir es<br />

«auf bewahren». Das Problem ist,<br />

dass die Wissen schaft, im Bemühen,<br />

alles zu rationalisieren, viele<br />

alte Erkenntnisse zur Seite gelegt<br />

hat, weil es zu schwierig ist, sie im<br />

Labor zu analysieren. Eine davon<br />

ist die Seele. Wie die meisten Religionen<br />

oder spirituellen Menschen<br />

bin ich sicher, dass jeder<br />

Mensch eine Seele hat – die<br />

Flamme des Lebens und des Bewusstseins,<br />

die in unserem Körper<br />

brennt. Wissenschaftler, denen der<br />

uralte Begriff der Seele nicht passt<br />

sagen, dass bei keiner Autopsie<br />

eine solche je gefunden wurde.<br />

Wahr ist, dass es nicht schwierig<br />

ist, die eigene Seele zu lokalisieren;<br />

man kann sie frei und körperlos<br />

schweben lassen. Forscher der Uni-<br />

versität von Bristol fanden heraus,<br />

dass ungefähr 40 Prozent der<br />

Menschen mindestens einmal in<br />

ihrem Leben eine ausserkörperliche<br />

Erfahrung machen, bei der die<br />

Seele sich vom Körper loslöst.<br />

Viele dieser Nahtodes-Erlebnisse<br />

sind durch Hollywood-Filme berühmt<br />

gemacht worden. Solche<br />

Erlebnisse können auch durch<br />

höchste Gefahr oder durch ein<br />

Trauma ausgelöst werden. Aber<br />

fast zehn Prozent können kontrolliert<br />

und bewusst erfahren werden.<br />

Uri Gellers Bücher sind erhältlich bei<br />

Redaktion <strong>Wendezeit</strong>,<br />

Parkstr. 14, CH-3800 Matten,<br />

E-Mail: Verlag@fatema.com<br />

Uri Geller im Web:<br />

http://www.uri-geller.com<br />

Uris deutsche Kolumne:<br />

http://fatema.com/uri.geller.htm<br />

Für viele Menschen ist das<br />

erhabene Gefühl, dass der Geist<br />

ausserhalb des Körpers existieren<br />

kann, eine tief bewegende Er fahrung.<br />

Es scheint, dass es für diese<br />

Menschen der endgültige Beweis<br />

ist, dass unser Leben nicht enden<br />

muss, wenn der physische Körper<br />

stirbt.<br />

«Gelegentlich werde ich gefragt,<br />

ob ich an ein Weiterleben nach<br />

dem Tode glaube. Ehrlicherweise<br />

muss ich heute auf diese Frage<br />

antworten: Nein, das glaube ich<br />

nicht; das weiss ich.»<br />

Mit dieser klaren Stellungnahme<br />

beginnt der Autor seine Abhandlung,<br />

deren Ziel es ist, Menschen<br />

dafür zu sensibilisieren, dass auch<br />

die Zeit nach dem Tode eines Mitmenschen<br />

eine wichtige Zeit ist,<br />

dass wir die Seele eines Verstorbenen<br />

über die Grenze des körperlichen<br />

Todes hinaus noch ein<br />

Stück weit begleiten können.<br />

Dazu hat er meditative Übungen<br />

entwickelt, die er «meditative<br />

Licht arbeit» nennt.<br />

Ebenso wichtig ist ihm die Einladung<br />

an jeden Menschen, an jeden<br />

Leser, jede Leserin, sich auf<br />

die eigene Sterblichkeit zu besinnen<br />

und mit Hilfe solcher Meditationen<br />

sich langsam mit der Wahrheit<br />

des eigenen Todes vertraut zu<br />

machen.<br />

Der Autor deckt zunächst die in<br />

unserer Kultur verbreiteten Verkürzungen<br />

im Todesverständnis<br />

auf: Für die einen ist Sterben das<br />

Schlimmste, was uns Menschen<br />

überhaupt passieren kann; andere<br />

schwärmen unkritisch von der<br />

Befreiung der Seele aus dem Ge-<br />

Fortsetzung Seite 60<br />

Schweizerische Vereinigung für<br />

Parapsychologie, Brückfeldstr. 19,<br />

CH- 3012 Bern,<br />

Tel. 031 302 00 33, Fax 031 302 00 50<br />

Internet: www.svpp.ch<br />

E-Mail: svpp@bluewin.ch<br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Die Zeit ist eine fundamentale, messbare<br />

Grösse, die zusammen mit dem Raum das<br />

Kontinuum bildet, in das jegliches materielle<br />

Geschehen eingebettet ist. Zeit und Raum<br />

gestatten es, Ereignissen und Handlungen eine<br />

Reihenfolge zuzuordnen. Das menschliche<br />

Empfinden der Zeit ist von ihrem Vergehen<br />

geprägt. Ein Phänomen, das sich bisher<br />

einer naturwissenschaftlichen Beschreibung<br />

entzieht und als Fortschreiten der Gegenwart<br />

von der Vergangenheit kommend<br />

zur Zukunft hin wahrgenommen wird. Zeit<br />

hängt mit Veränderung zusammen. Die Frage<br />

nach dem Wesen der Zeit gehört zu den<br />

ältesten Fragen der Philosophie. Zeit ist aber<br />

auch zentrales Thema der Physik, der Chronobiologie<br />

und der Zeitsoziologie. Die Psychologie<br />

untersucht die Zeitwahrnehmung<br />

und das Zeitgefühl. Die Ökonomie betrachtet<br />

Zeit auch als Wertgegenstand. Die Psychologie<br />

untersucht die Zeitwahrnehmung und das<br />

Zeitgefühl.<br />

Eine Chinesische Weisheit sagt: «Jedes Geschöpf<br />

baut sich selbst ein Haus, und um<br />

dieses Haus eine Welt, und über diese Welt<br />

spannt es einen Himmel...» Der Architekt<br />

dieses Hauses sind Sie liebe Leserin, lieber<br />

Leser. Für die kommenden Wochen und Tage<br />

wünsche ich Ihnen ein Haus in dem Zeit vorhanden<br />

ist. Zeit für Besinnlichkeit, Reflektion,<br />

Zeit zum lesen und einfach zum sein!<br />

Erbauen Sie sich eine Insel mit Zeit und Sie<br />

werden verwundert feststellen, dass genügend<br />

vorhanden ist, obwohl sie verstreicht<br />

und wir das Gefühl empfinden, zu wenig Zeit<br />

zu haben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />

zahlreiche, kreative Momente mit viel Licht<br />

in den langen Nächten und besinnliche Festtage!<br />

Ich bedanke mich im Namen der Redaktion<br />

für die Zeit die wir miteinander verbringen<br />

durften und hoffe, dass die <strong>Wendezeit</strong><br />

und die Psi-Mitteilungen auch im 2007<br />

ein Bestandteil Ihres Interesses sein darf! Die<br />

Zeit des Jahres 2006 ist schon bald Vergangenheit.<br />

Von Herzen alles Gute im Jahr 2007<br />

und auf Wiedersehen!<br />

Andreas M. Meile<br />

Offizielles Mitteilungsblatt der Schweizerischen Vereinigung für Parapsychologie 6. Jg / Nr. 33 – November/Dezember 2006<br />

Eine Bastion der Wissenschaft<br />

beginnt zu bröckeln...<br />

...unser Bewusstsein kann unabhängig vom Gehirn<br />

agieren. Mit dem Tod ist nicht alles aus!<br />

Dr. Ernst Wälti<br />

Eine Nahtodeserfahrung (NTE) stellt<br />

sich ein, wenn ein Mensch an der<br />

Schwelle des körperlichen Todes steht<br />

oder in eine Situation gerät, in der der<br />

Tod unvermeidlich bevorsteht oder<br />

doch als unausweichlich wahrgenommen<br />

wird. In dieser Lage löst sich sein<br />

Bewusstsein mit dem feinstofflichen<br />

Körper (Astralkörper, Aetherkörper)<br />

aus dem physischen Leib. Wir haben es<br />

hiermit mit einer ausserkörperlichen<br />

Erfahrung zu tun.<br />

Es scheint in uns eine Instanz zu geben, die in<br />

solchen Krisen eine Art Lagebeurteilung vornimmt,<br />

ob der physische Leib mit seinen Funktionen<br />

vor seinem Erlöschen steht. Fällt die Beurteilung<br />

bejahend aus, wird die Ablösung des<br />

feinstofflichen Körpers eingeleitet. Ob der körperliche<br />

Tod endgültig eintritt, hängt dann davon<br />

ab, ob die Verbindung der Silberschnur<br />

zum physischen Leib endgültig gekappt wird<br />

oder nicht. Wenn nicht, wird das feinstoffliche<br />

Double zum physischen Leib zurückgeholt.<br />

Während der ausserkörperlichen NTE kommt<br />

der Mensch mit der jenseitigen Welt in Berührung.<br />

Für die meisten Erlebenden eine emotional<br />

machtvolle Erfahrung. Auch wenn sich die<br />

Berichte und Schilderungen über NTE voneinander<br />

unterscheiden, durch das persönliche<br />

Umfeld geprägt und zum Teil kulturell-religiös<br />

gefärbt sind, so lässt sich doch ein allgemein<br />

gültiger Raster des Geschehens herauslesen.<br />

Dr. Raymond Moody, bekannt durch<br />

seine Bücher über NTE (1), hat diesen Raster,<br />

den ich untenstehend zitiere, aus seinen<br />

gesammelten Berichten herausdestilliert:<br />

Ein Mensch liegt im Sterben. Während seine<br />

körperliche Bedrängnis sich dem Höhepunkt<br />

nähert, hört er, wie der Arzt ihn für tot<br />

erklärt. Mit einemmal nimmt er ein unangenehmes<br />

Geräusch wahr, ein durchdringendes<br />

Läuten oder Brummen, und zugleich hat er das<br />

Gefühl, dass er sich sehr rasch durch einen langen,<br />

dunklen Tunnel bewegt. Danach befindet<br />

er sich plötzlich ausserhalb seines Körpers, jedoch<br />

in derselben Umgebung wie zuvor. Als ob<br />

er ein Beobachter wäre, blickt er nun aus einiger<br />

Entfernung auf seinen eigenen Körper.<br />

In seinen Gefühlen zutiefst aufgewühlt, wohnt<br />

er von diesem seltsamen Beobachtungsposten<br />

aus den Wiederbelebungsversuchen bei.<br />

Nach einiger Zeit fängt er sich und beginnt, sich<br />

immer mehr an seinen merkwürdigen Zustand<br />

zu gewöhnen. Wie er entdeckt, besitzt er noch<br />

immer einen «Körper», der sich jedoch sowohl<br />

seiner Beschaffenheit als auch seinen Fähigkeiten<br />

nach wesentlich von dem physischen<br />

Körper, den er zurückgelassen hat, unterscheidet.<br />

Bald kommt es zu neuen Ereignissen. Andere<br />

Wesen nähern sich dem Sterbenden, um<br />

ihn zu begrüssen und ihm zu helfen. Er erblickt<br />

die Geistwesen bereits verstorbener Verwandter<br />

und Freunde, und ein Licht und Wärme ausstrahlendes<br />

Wesen, wie er es noch nie gesehen<br />

hat, ein Lichtwesen, erscheint vor ihm. Dieses<br />

Wesen richtet – ohne Wort zu gebrauchen - eine<br />

Frage an ihn, die ihn dazu bewegen soll,<br />

sein Leben als Ganzes zu bewerten. Es hilft<br />

ihm dabei, indem es das Panorama der wichtigsten<br />

Stationen seines Lebens in einer blitzschnellen<br />

Rückschau an ihm vorüberziehen<br />

lässt. Einmal scheint es dem Sterbenden, als ob<br />

er sich einer Art Schranke oder Grenze nähere,<br />

die offenbar die Scheidelinie zwischen dem<br />

irdischen und dem folgenden Leben darstellt.<br />

Doch ihm wird klar, dass er zur Erde zurückkehren<br />

muss, da der Zeitpunkt seines Todes<br />

noch nicht gekommen ist. Er sträubt sich dagegen,<br />

denn seine Erfahrungen mit dem jenseitigen<br />

Leben haben ihn so sehr gefangengenommen,<br />

dass er nun nicht mehr umkehren möchte.<br />

Er ist von überwältigenden Gefühlen der Freude,<br />

der Liebe und des Friedens erfüllt. Trotz<br />

PSI-Mi t t e i l u n g e n<br />

48 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />

<strong>Wendezeit</strong> 6/06 49


PSI-Mi t t e i l u n g e n<br />

Prof. Dr. J. B. Rhine’s wissenschaftliches<br />

Credo über seine wissenschaftlichen Arbeiten<br />

publizierte er in schöner Regelmässigkeit<br />

ab 1927 grössere Werke – insgesamt deren<br />

14; das letzte erschien 1974. Eine der wichtigsten<br />

Beiträge Rhine’s zur Parapsychologie<br />

bestand in der Entwicklung von standardisierten<br />

Untersuchungsverfahren zur Prüfung<br />

der verschiednen Arten von Para-Fähigkeiten.<br />

Zu denken ist vor allem an die Arbeiten<br />

mit «Zener-Karten» und die Versuche mit<br />

den fallenden Würfeln. Er selbst beurteilte<br />

die Forschungsergebnisse wie folgt: (Zitat):<br />

«Die Hauptbedeutung der parapsychologischen<br />

Forschung liegt heute in der zentralen<br />

Stellung, die PSI als anerkanntem Teil<br />

der menschlichen Natur zukommt. Die Einbeziehung<br />

von PSI gibt dem Menschen einen<br />

anderen Rahmen als den, den ihm die wissenschaftlichen<br />

Disziplinen in der Vergangenheit<br />

zuerkannt haben. Bis zur Entdeckung des PSIseines<br />

inneren Widerstandes - und ohne zu wissen,<br />

wie – vereinigt er sich dennoch wieder<br />

mit seinem physischen Körper und lebt weiter.<br />

Bei seinen späteren Versuchen, anderen Menschen<br />

von seinem Erlebnis zu berichten, trifft<br />

er auf grosse Schwierigkeiten. Zunächst einmal<br />

vermag er keine menschlichen Worte zu finden,<br />

mit denen sich überirdische Geschehnisse dieser<br />

Art angemessen ausdrücken liessen. Da er<br />

zudem entdeckt, dass man ihm mit Spott begegnet,<br />

gibt er es ganz auf, anderen davon zu<br />

erzählen. Dennoch hinterlässt das Erlebnis tiefe<br />

Spuren in seinem Leben; es beeinflusst namentlich<br />

die Art, wie der jeweilige Mensch<br />

dem Tod gegenübersteht und dessen Beziehung<br />

zum Leben auffasst.»<br />

Obschon die Skeptiker nicht müde werden zu<br />

behaupten, so etwas wie einen feinstofflichen<br />

Körper gebe es nicht, und die Erlebnisse liessen<br />

sich mit den Problemen des physischen<br />

Körpers und des Gehirns erklären, so werde<br />

ich meinerseits nicht müde, auf physiologische<br />

Merkmale der Ablösung des feinstofflichen<br />

Körpers hinzuweisen. Bei der ausserkörperlichen<br />

Erfahrung wie bei den NTE lassen<br />

sich die gleichen Mechanismen beobachten.<br />

Ich habe unzählige Nahtod-Berichte geprüft<br />

und festgestellt, dass die dabei auftretenden<br />

Phänomene identisch mit meinen erlebten<br />

Ablösungen des feinstofflichen Körpers<br />

sind. Ein Unterschied ist feststellbar: die erlebende<br />

Person bewegt sich bei der NTE mit ihrem<br />

feinstofflichen Körper ausschliesslich auf<br />

eine jenseitige Welt zu. Bei einer normalen ausserkörperlichen<br />

Erfahrung kann das auch auftreten,<br />

ist aber nicht die Regel.<br />

Sowohl bei der NTE wie bei der ausserkörperlichen<br />

Erfahrung wird ein feinstofflicher Körper<br />

abgespalten; daran lässt sich nicht rütteln. Diese<br />

Trennung erfolgt nicht einfach so, sondern<br />

wird von einem unangenehmem Geräusch, von<br />

einem durchdringendes Läuten oder Brummen<br />

begleitet. Ich habe an anderer Stelle schon erläutert,<br />

dass die Abtrennung des feinstofflichen<br />

Körpers mit Schwingungen oder Vibrationen,<br />

die vom Erlebenden wahrgenommen werden,<br />

verbunden ist (2): Wie schon erwähnt, bedarf<br />

es, um den mit dem physischen Körper verbundenen,<br />

sozusagen eingelagerten, feinstofflichen<br />

Körper abzulösen, einer bestimmten Energiemenge…<br />

Ich vermute aber, dass die Energie<br />

via Chakra als Passagen in den Astralkörper<br />

gelangt. Der Feinkörper nimmt die Energie<br />

auf und beginnt zu vibrieren. Hat er ein bestimmtes<br />

Schwingungsniveau erreicht, kann er<br />

sich vom physischen Körper trennen (2). Auch<br />

im unten folgenden NTE-Fall werden wir sehen,<br />

dass die Ablösung des feinstofflichen Körpers<br />

von einem hohen Ton begleitet war. Man<br />

hört also ein Brummen, hohe Töne oder andere<br />

Geräusche, die auf den Schwingungen oder<br />

Vibrationen beruhen. Hier stellt sich die Zwischenfrage:<br />

Wer oder was hört denn? In vielen<br />

Fällen von NTE ist doch das Gehirn längst stillgelegt...<br />

Tatsächlich wissen wir fast nichts über<br />

die Physiologie des feinstofflichen Körpers.<br />

Häufig wird geschildert, dass die Ablösung<br />

des Doppelkörpers durch das Scheitelchakra<br />

(Schädeldecke) wie im unten folgenden Fall erfolgt<br />

(3). Oder auch im folgenden Beispiel: Ich<br />

bewegte mich rasch, zuerst durch den Scheitel<br />

meines Kopfes, dann segelte ich durch die Diele,<br />

liess das Dach hinter mir, in den nächtlichen<br />

Himmel... (4).<br />

De r Ch o r d e r Sk e p t i k e r<br />

Sie fragen – wir<br />

antworten!<br />

Herr F. Z. aus W. schreibt uns:<br />

Meine Frau ist geradezu süchtig nach medialen<br />

Botschaften. Nachdem sich vor einigen<br />

Jahren ihre Mutter wenige Monate nach ihrem<br />

Tode mit einer tröstlichen Botschaft via<br />

ein gutes Medium gemeldet hatte, will sie<br />

immer neue Auskunft aus dem Jenseits zu allen<br />

möglichen Lebensfragen erhalten. Was<br />

halten Sie davon?<br />

Unsere Stellungnahme:<br />

Ein medialer Kontakt kann zweifellos den<br />

Abschied von einem lieben Menschen erleichtern<br />

und den Trauerprozess unterstützen,<br />

resp. zum Abschluss bringen. Er mag<br />

auch den Zurückgebliebenen neuen Mut für<br />

die Gestaltung des Lebens vermitteln.<br />

Es liegt in häufigen medialen Kontakten aber<br />

auch eine Gefahr. Wir müssen uns bewusst<br />

sein, dass Menschen nach dem Tod in aller<br />

Regel nicht zu «allwissenden Heiligen» werden,<br />

sondern ihre Eigenheiten beibehalten.<br />

Ein allfälliger Ratschlag aus der Geistigen<br />

Welt ist somit stets mit Vorsicht zu bedenken,<br />

denn – so gut dieser auch gemeint sein mag<br />

– er wird mit hoher Wahrscheinlichkeit das<br />

Wissen und die Anschauungen des Jenseitigen<br />

wiedergeben, über die er schon zu Lebzeiten<br />

verfügte.<br />

Darüber hinaus stellt sich stets auch die Frage,<br />

ob die Antworten wirklich von der gewünschten<br />

Kontaktperson stammen. Beim<br />

Durchgeben der Botschaft spielen ja immer<br />

auch das Unterbewusstsein des Mediums und<br />

der fragenden Person mit. Zudem kennen wir<br />

die Möglichkeit, dass sich unberufene Jenseitige<br />

einmischen (Truggeister) und sich als jemanden<br />

ausgeben, den wir kennen.<br />

Vor allem aber dürfen mediale Kontakte nie<br />

dazu führen, unsere eigene Verantwortung<br />

und unsere Entscheidungsfähigkeit nach<br />

Drüben zu delegieren. Bei häufigen Kontakten<br />

besteht aber genau diese Gefahr, weil<br />

man dazu neigt, mediale Botschaften als sakrosankt<br />

zu betrachten. Das aber sind sie<br />

nicht, wie wir oben schon angedeutet haben.<br />

Sie tun also gut daran, wenn Sie Ihre Frau auf<br />

Ihre Selbstverantwortung hinweisen und sie<br />

vor dem Süchtigwerden im Kontaktsuchen<br />

nach Drüben, warnen. (Red.) u<br />

Aus der Reihe grosser<br />

Parapsychologen<br />

Prof. Dr. J. B. Rhine<br />

*29.9.1895<br />

+ 20.2.1980<br />

Er war ein Wissenschaftler<br />

durch und<br />

durch! Er machte<br />

1922 den Bachelor<br />

of Science, 1923 den<br />

Master of Science und erhielt 1925 den Dr.<br />

phil. der Uni von Chicago. Er hatte Biologie<br />

studiert. Von 1924 bis 1926 war er Dozent<br />

für Pflanzenphysiologie an der West Virginia<br />

University. 1927 wechselte er als Mitarbeiter<br />

von Prof. McDougall von der Harvard<br />

University an die Duke University, wo er<br />

dann jahrzehntelang zusammen mit seiner<br />

Frau und Mitarbeiterin Dr. Louisa E. Rhine<br />

arbeitete. 1935 wurde das «Parapsychology<br />

Laboratory» gegründet, in dessen Vorstand<br />

er bis in die sechziger Jahre tätig war. 1965<br />

konstituierte Rhine die «Foundation for Research<br />

on the Natur of Man» mit dem «Institut<br />

for Parapsychology». Dies, um von der<br />

Universität unabhängiger zu werden. Über<br />

viele Jahre war er mit seinem Institut von<br />

der Universitätsleitung diskriminiert, ja ausgegrenzt<br />

worden. Und doch machte er die<br />

Parapsychologie zu einer akademischen<br />

Disziplin. Vieles der heute gültigen Theorie,<br />

der angewandten Forschungsmethoden, der<br />

Terminologie und ihrem Ansehen verdanken<br />

wir J. B. Rhine. Er begründete die quantitativ-experimentelle<br />

Parapsychologie und<br />

suchte stets nach wissenschaftlichen Beweisen<br />

für das Weiterleben nach dem Tode.<br />

Es erstaunt nicht, dass die Naturwissenschaftler,<br />

ja aber auch Theologen vor allem in Europa<br />

die NTE überhaupt nicht thematisieren und<br />

diesen Berichten mit grosser Skepsis begegnen,<br />

wenn sie sie überhaupt zur Kenntnis nehmen.<br />

Sie kommen damit einfach nicht zurecht; denn<br />

die meisten wissen – einige möchte ich davon<br />

allerdings ausschliessen – rein gar nichts von<br />

ausserkörperlichen Erfahrungen, geschweige<br />

denn von der Existenz eines feinstofflichen<br />

Körpers. Ihre Einwände, die man teilweise als<br />

hanebüchener Unsinn beurteilen muss, zeugen<br />

oft von einer entwaffnenden Ignoranz. Ich erinnere<br />

mich an eine TV-Sendung mit Kübler-<br />

Ross und Hans Küng, dessen Argument gegen<br />

NTE lautete: das alles ist mir viel zu einfach.<br />

In seinem Buch Ewiges Leben fragt er: «Was<br />

besagen Sterbeerlebnisse für das Leben nach<br />

dem Tod?» «Kurz gesagt: nichts! ... Denn hier<br />

geht es um die letzten fünf Minuten vor dem<br />

Tod und nicht um ein ewiges Leben nach dem<br />

Tod» (5). Alle Sterbephänomene lassen sich<br />

möglicherweise naturwissenschaftlich-medizinisch<br />

erklären (6). Eben gerade nicht, wie wir<br />

in der Folge noch sehen werden. Und was heisst<br />

denn hier ewiges Leben? Die Theologen<br />

wissen doch darauf gar keine Antwort, weil<br />

ein sogenanntes ewiges Leben völlig im Transzendenten<br />

liegt, und die theologischen Ausführungen<br />

schlichtweg nebulös sind. Um was<br />

geht es denn hier? Es geht darum, zu zeigen,<br />

dass sich die Natur eines einheitlichen Mechanismus<br />

bedient, um das Bewusstsein des Menschen<br />

bei seinem Tod auf die nächste Ebene zu<br />

bringen. Der amerikanische Kardiologe, Dr.<br />

Michael Sabom, hat zahlreiche NTE, die ihm<br />

seine Patienten berichteten, gesammelt und in<br />

seinen Büchern vorgestellt (7). Diese Erfahrungen<br />

lassen sich aber nicht so ohne weiteres<br />

als blosses Wunschdenken beiseite schieben. Er<br />

prüfte nämlich den Realitätsgehalt solcher Berichte<br />

und verglich die Schilderungen von Patienten,<br />

die über eine NTE im Zusammenhang<br />

mit einer Operation oder Reanimation berichteten,<br />

mit den Operationsprotokollen, und konnte<br />

eine bis in die Einzelheiten reichende Übereinstimmung<br />

belegen. Aufsehen erregend ist in<br />

diesem Zusammenhang die NTE einer Frau namens<br />

Pam Reynolds, die sich einer Hirnoperation<br />

unterziehen musste, um ein zerebrales Aneurysma<br />

zu entfernen. Die Grösse und Lokalisation<br />

des Aneurysmas erlaubten nicht, das<br />

neurochirurgische Standardverfahren anzuwenden,<br />

sondern es musste zum sogenannten<br />

hypothermischen Herzstillstand (8) gegriffen<br />

werden. Dabei wird der Körper auf 21°C abgekühlt,<br />

der Herzschlag und die Atmung kommen<br />

zum Stillstand. Die Gehirnwellen werden<br />

flach, und das Blut wird vom Gehirn abgeleitet.<br />

Kurz gesagt: man ist nahezu tot. Während dieser<br />

Stillegung erlebte Pam ihre NTE, das untenstehend<br />

mit ihren eigenen Worten wiedergegeben<br />

ist (9):<br />

Das nächste, an das ich mich erinnere, war ein<br />

Ton, ein natürliches «D». So wie ich den Ton<br />

hörte, fühlte ich, wie er mich oben am Kopf herauszog.<br />

Je weiter ich aus dem Körper gelangte,<br />

desto klarer wurde der Ton. Ich hatte den Eindruck,<br />

wie auf einer Strasse zu sein, auf einer<br />

Frequenz, auf der du weiter gehst... Ich erinnere<br />

mich, verschiedene Dinge im Operationsraum<br />

gesehen zu haben, als ich hinunter schaute.<br />

Ich war in einem Grade bewusst – glaube ich<br />

– wie ich es in meinem ganzen Leben nie gewesen<br />

war... Ich sass, bildlich gesprochen, auf der<br />

Schulter des Arztes. Es war kein normales Sehen,<br />

sondern die Sicht war strahlend, mehr fokussierend<br />

und klarer. Es gab vieles im Operationsraum,<br />

das ich nicht wahrnahm, so viele<br />

Leute. Ich hatte erwartet, dass sie meinen Kopf<br />

vollständig rasieren würden, aber das hatten sie<br />

nicht. Sie hatten ihn auf eine ganz spezielle Weise<br />

rasiert... Ich sah das Ding, einer Säge ähnlich<br />

oder wie eine elektrische Zahnbürste, dessen<br />

Ton ich hasste... [Frau Reynold beschreibt in der<br />

Folge die chirurgische Säge näher, was erstaunlich<br />

ist! Aber ohne Abbildung bringt das für den<br />

Leser nicht viel (Anmerk. Wälti)].<br />

Jemand sagte etwas über meine Venen und Arterien.<br />

Sie seien sehr klein. Ich glaube, es war<br />

eine weibliche Stimme; es könnte Frau Dr.<br />

Murray gewesen sein. Ich bin mir aber nicht sicher.<br />

Sie war Kardiologe... Ich erinnere mich<br />

an die Herz-Lungen-Maschine. Ich mag den<br />

Respirator nicht...<br />

Da war das Gefühl, als würde man gezogen,<br />

aber nicht gegen den eigenen Willen. Ich ging<br />

mit meiner eigenen Zustimmung, denn ich<br />

wollte gehen. Ich kann es mit verschiedenen<br />

Bildern zu erklären versuchen. Es war wie der<br />

Wizard von Oz, der in einem Tornado hochgesogen<br />

wird, aber man wird nicht herumgewirbelt,<br />

als würde man schwindlig. Man ist sehr<br />

fokussiert, und du hast einen Ort, wohin du zu<br />

gehen hast. Es war, als würde man in einem<br />

Fahrstuhl wirklich rasch hochsteigen. Man<br />

fühlt auch etwas; es war aber nicht eine körperliche,<br />

physische Empfindung. Es war wie ein<br />

Tunnel, aber es war kein Tunnel.<br />

Sehr früh im Tunnelwirbel nahm ich die Stimme<br />

meiner Grossmutter wahr, die mich rief...,<br />

aber ich hörte sie nicht mit meinen Ohren..., es<br />

war ein klareres Hören als mit meinen Ohren.<br />

Ich vertraue diesem Sinne mehr als meinen eigenen<br />

Ohren.<br />

Ich fühlte, ich sollte zu ihr kommen. Deshalb<br />

folgte ich ohne Furcht dem dunklen Schacht.<br />

Es war ein dunkler Schacht, an dessem Ende<br />

ein Lichtpunkt schien, der immer grösser und<br />

grösser wurde.<br />

Das Licht war unglaublich hell, als sässe man<br />

inmitten einer elektrischen Glühbirne. Es war<br />

so hell, dass ich meine Hände vor das Gesicht<br />

schlug. Ich erwartete, dass ich sie sehen würde,<br />

aber ich konnte sie nicht sehen. Aber ich wusste,<br />

sie waren da (typisch für den durchsichtigen<br />

feinstofflichen Körper, Anm. Walte).<br />

Als ich verschiedene Figuren im Licht wahrzunehmen<br />

begann, bemerkte ich – und sie waren<br />

alle mit Licht bedeckt – dass sie Licht waren.<br />

Das Licht durchdrang sie. Sie nahmen Formen<br />

an, die ich wahrnehmen und verstehen konnte.<br />

Eine davon war meine Grossmutter. Ich<br />

weiss nicht, ob es Realität oder nur Projektion<br />

war, aber ich würde meine Grossmutter an ihrer<br />

Stimme zu jeder Zeit und an jedem Ort erkennen.<br />

Jede Person, die ich sah, wenn ich auf<br />

das Erlebte zurückblicke, sah so aus wie sie in<br />

ihrer besten Zeit ihres Lebens ausgesehen hatte.<br />

Ich erkannte eine Menge Leute. Mein Onkel<br />

Gene war dort. So auch meine Gross-Grosstante<br />

Maggie. Von meines Vaters Seite der Familie<br />

war der Grossvater da. Sie kümmerten sich um<br />

mich, schauten nach mir.<br />

Sie erlaubten mir nicht weiter zu gehen..., es<br />

wurde mir mitgeteilt – dies ist die beste Art zu<br />

beschreiben, denn sie sprachen nicht, wie ich<br />

gerade spreche –, dass, wenn ich weiter den<br />

Weg in das Licht fortsetzte, etwas mit mir physisch<br />

geschähe. Sie wären dann nicht mehr fähig,<br />

dieses Mich zurück in meinen Körper (in<br />

den feststofflichen Körper, Anm. Wälti) zu<br />

bringen. So, als ob ich schon zu weit gegangen<br />

wäre, und sie nicht wieder Verbindung aufnehmen<br />

könnten. Sie würden mich deshalb nicht<br />

irgendwo weder hingehen noch etwas tun lassen.<br />

Ich wollte ins Licht gehen, aber ich wollte<br />

auch zurückkommen. Ich hatte Kinder, um die<br />

ich mich kümmern musste. Es war als würde<br />

man eine Videoband im schnellen Vorlauf betrachten:<br />

man erhält eine allgemeine Idee, aber<br />

die einzelnen Standbilder sind nicht langsam<br />

PSI-Mi t t e i l u n g e n<br />

50 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />

<strong>Wendezeit</strong> 6/06 51


PSI-Mi t t e i l u n g e n<br />

genug, um Details zu erkennen. Dann nährten<br />

sie (die verstorbenen Verwandten) mich. Sie taten<br />

dies nicht durch meinen Mund, wie man<br />

Nahrung einnimmt, sondern sie nährten mich<br />

mit etwas. Ich kann es nur als etwas mit Funken<br />

beschreiben. Funken ist das Bild, das sich<br />

mir einprägte. Das Gefühl, ernährt, gefüttert<br />

und stark gemacht worden zu sein, kann ich<br />

mir deutlich zurückrufen. Ich weiss, das tönt<br />

merkwürdig, weil es offensichtlich kein physisches<br />

Ding war, aber während der Erfahrung<br />

fühlte ich mich physisch stark und bereit<br />

für was auch immer. Meine Grossmutter begleitete<br />

mich nicht durch den Tunnel zurück,<br />

noch sandte sie mich zurück oder sagte mir, ich<br />

sollte zurück gehen. Ich hatte erwartet, sie würde<br />

mit mir gehen. Es wurde mir aber mitgeteilt,<br />

dass sie nicht daran dachte. Mein Onkel sagte,<br />

er würde es tun. Er war es, der mich ans Tunnelende<br />

brachte. Alles war bestens, ich wollte<br />

wirklich gehen.<br />

Aber dann erreichte ich das Ende und sah das<br />

Ding, meinen Körper. Ich wollte nicht in ihn zurück…,<br />

er sah fürchterlich aus, wie ein Wrack.<br />

Er sah richtig tot aus. Er war bedeckt... Er jagte<br />

mir einen Schrecken ein, und ich wollte ihn gar<br />

nicht sehen.<br />

u<br />

Siehe auch Seiten 35/36.<br />

An m e r k u n g e n<br />

1) Moody, Raymond A.: Leben nach dem Tod (englisch: Life After Life). Die Erfahrung einer unerklärlichen<br />

Erfahrung. Verschiedene Auflagen, Rowohlt Verlag. Moody, Raymond A.: Das<br />

Licht von drüben. Neue Fragen und Antworten. Rowohlt Verlag.<br />

2) Waelti, Ernst R.: Der dritte Kreis des Wissens. Ansata Verlag, 1983, S. 47.<br />

3) ibid. S. 34-38, Die Abtrennung des Astralkörpers vom physischen Körper<br />

4) Atwater, P. M. H.: Coming Back to Life: The Aftereffects of Near-Death Experiences. New<br />

York: Citadel Press, 2001.<br />

5) Küng, H. (1982). Ewiges Leben? München. S. 36.<br />

6) ibid. S. 32.<br />

7) Sabom, Michael B.: Recollection of Death: A Medical Investigation, Harper Collins 1981;<br />

deutsche Ausgabe Erinnerungen an den Tod. Eine medizinische Untersuchung, Goldmann Verlag<br />

1987.<br />

8) Hypothermischer Herzstillstand (hypothermic cardiac arrest): Mit einer extrakorporea<br />

len Kreislaufmaschine, wird das Blut auf 30°C heruntergekühlt, dabei verringert<br />

sich die Anzahl der Herzschläge auf 50 pro Minute. Mit jedem Grad weiterer Abkühlung<br />

nimmt der Puls ab: 27°C, 40 Herzschläge, 24°C, 30 Herzschläge, bei 22°C stellt das<br />

Herz seine Tätigkeit ein. Die Bybass-Maschine übernimmt dann die Zirkulation des Blutes.<br />

Man kühlt weiter ab auf 16°C. Nun betritt das Bewusstsein das Niemandsland. Man stoppt<br />

die Blutzirkulation und lässt das Blut in eine sterile Kammer am Boden laufen. Der Patient ist<br />

jetzt ein Objekt ohne messbares Leben, sein Gehirn ohne Aktivität, aber noch nicht ganz tot.<br />

Das Gehirn übersteht diesen Zustand eine Stunde, ohne Schaden zu nehmen. (Man cooled to<br />

near-death for impossble brain operation by Elisabeth Rosenthal, New York Times, November<br />

13, 1990).<br />

9) Sabom, Michael B.: Light and Death: One Doctor‘s Fascinating Account of Near-Death Experiences.<br />

Harper Collins 1998.<br />

Au s s e r o r d e n t l i c h e Ge n e r a lv e r s a m m l u n g d e r SVPP<br />

v o m 28. Au g u s t 2006<br />

Von Anne Pintus<br />

Die Einladung sagte es bereits, es musste eine ausserordentliche Generalversammlung aufgrund<br />

des Rücktritts des Präsidenten und von Spannungen im Verein einberufen werden. Kurz nach<br />

19.00 Uhr fanden sich denn auch so viele Mitglieder wie noch nie im Saal des Restaurant Mappamondo<br />

in Bern ein. Über 80 Personen warteten gespannt auf die Demissionsansprache des Präsidenten.<br />

Demission des Präsidenten:<br />

Prozesses hat keine der Wissenschaften je einen<br />

über das Physische hinausgehenden Aspekt<br />

der menschlichen Natur anerkannt. Die<br />

meisten sozialen Institutionen jedoch gründen<br />

sich auf dem Konzept, dass der Mensch<br />

ein Wesen mit einer nicht-physischen Komponente<br />

ist. Dieser Grundgedanke wurde jedoch<br />

durch die physikalischen Tendenzen des<br />

wissenschaftlichen Denkens verschüttet. Das<br />

führte dazu, dass Ideologien, die auf einem<br />

materialistischen Konzept vom Menschen basieren,<br />

die Oberhand gewann. Die Ergebnisse<br />

der parapsychologischen Forschung stellen<br />

jedoch diesen Materialismus in Frage.<br />

Sie ebnen auch den Weg für eine weitere Beschäftigung<br />

mit dieser Frage auf derselben<br />

Ebene des wissenschaftlichen Standards, der<br />

in allen anderen Zweigen der Wissenschaft<br />

Fortschritte ermöglicht hat.»<br />

In einer Rede über Parapsychologie und Religion<br />

führte er aus: «Die Parapsychologie<br />

kann sich nun aus dem Schatten wagen, und<br />

dies mit einem gewissen nachweislichen, bereits<br />

für die Religion verwertbaren Erfolg –<br />

einem Erfolg von weit grösserem Nutzen, als<br />

jede andere Wissenschaft zu bieten hat. Zugleich<br />

hat die Religion zur Lösung der hier<br />

diskutierten Probleme keine alternativen Hilfsquellen.<br />

Entweder sie muss für sich selbst die<br />

Forschungsmethoden verleugnen, die uns das<br />

Wissen in anderen höchst bedeutsamen Bereichen<br />

vermittelt haben, oder sie muss die<br />

bestmögliche Anwendung der Forschungsmethoden<br />

begrüssen und unterstützen, die<br />

uns jetzt das Recht geben, an die allzu dicht<br />

verschlossenen Türe der Menschheitsreligionen<br />

zu klopfen.» Prophetische Aussagen von<br />

Prof. Dr. J. B. Rhine 1950 zum Thema «Wissenschaft<br />

und Glauben» Es ist offensichtlich,<br />

dass es angesichts der zunehmenden Verbreitung<br />

naturwissenschaftlicher Kenntnisse in<br />

unserer Erziehung nur eine Frage der Zeit ist,<br />

wann der Glauben innerhalb der Menschheit<br />

bei allen, die einer solchen Erziehung ausgesetzt<br />

sind, mit Erfolg ausgehöhlt sein wird.<br />

Der Rückgang des religiösen Kinderglaubens<br />

ist unausweichlich.Während des ganzen Verlaufs<br />

seines siebenjährigen Studiums erfährt<br />

der Theologiestudent wenig oder nichts von<br />

den Naturwissenschaften. Der Medizinstudent<br />

wiederum wird fast ausschliesslich naturwissenschaftlich<br />

geschult und besitzt am<br />

Ende seines Studiums eine gründliche Kenntnis<br />

der physischen Anschauungen über das<br />

menschliche Individuum. In den von ihm studierten<br />

Wissenschaften findet er jedoch keinen<br />

Raum für die Lehre von der Seele! Angesichts<br />

der gegenwärtigen, bedrohlichen politischen<br />

Weltlage – die nota bene von Menschen<br />

mit reinem Machtdenken geprägt wird<br />

– sind die vor über 50 Jahren ausgesprochenen<br />

Warnungen von dramatischer Bedeutung.<br />

Hinter jedem grossen Mann steht eine<br />

grosse Frau! Dr. Louisa E. Rhine (1891 –<br />

1983) hatte mit ihrem späteren Gatten zusammen<br />

Biologie studiert und wurde nach der<br />

Gründung und dem Aufbau der Familie – sie<br />

hatten zusammen drei Kinder – die beständigste<br />

und treueste Mitarbeiterin. Ihre eigenen<br />

Forschungen publizierte sie in mehreren,<br />

wissenschaftlichen und volkstümlichen Büchern,<br />

die z.T. die Verarbeitung ihrer reichen<br />

Fallsammlung von spontaner Telepathie, Psychokinese<br />

u.a. darstellen. Auch nach dem Tode<br />

ihres Gatten arbeitete sie bis kurz vor ihrem<br />

Tode am Institut für Parapsychologie.<br />

Wohl zu Unrecht stand sie stets etwas im<br />

Schatten ihres grossen Mannes und Forschers.<br />

Hiermit sei auch ihrer in Ehrerbietung<br />

gedacht! (VJO)<br />

u<br />

Da s We i h n a c h t s g e d i c h t<br />

von Olga Oehen<br />

Was wir verschenken können!<br />

Ein Lächeln kostet nichts,<br />

aber es gibt viel.<br />

Es macht den reich, der es bekommt<br />

ohne den, der es gibt ärmer zu machen.<br />

Es dauert nur einen Augenblick, aber die<br />

Erinnerung bleibt – manchmal für immer.<br />

Niemand ist so reich, dass er ohne es<br />

auskommen kann. Und niemand so<br />

arm, dass er nicht durch ein Lächeln<br />

reicher gemacht werden könnte.<br />

Ein Lachen bringt Glück ins Haus,<br />

fördert den guten Willen im Geschäft<br />

und ist ein Zeichen für Freundschaft.<br />

Es gibt dem Erschöpften Ruhe,<br />

dem Mutlosen Hoffnung,<br />

dem Traurigen Sonnenschein und es ist<br />

der Natur bestes Mittel gegen Ärger.<br />

Man kann es nicht kaufen, nicht erbetteln,<br />

leihen oder stehlen, denn es ist solange<br />

wertlos, bis es wirklich gegeben wird.<br />

Manche Leute sind zu müde,<br />

Dir ein Lächeln zu geben.<br />

Schenk ihnen Deines!<br />

Denn niemand braucht ein Lächeln nötiger,<br />

als jener, der keines mehr geben mag.<br />

Valentin J. Oehen begründete seinen vorzeitigen Rücktritt einerseits altershalber, andererseits wegen<br />

Krankheit seiner Gattin und ergänzte, dass ihm somit die Energie für die Lösung diverser<br />

Spannungen, die im Verein bestünden, nicht mehr genüge. V.J. Oehen stellte sich jedoch weiterhin<br />

als Präsident des wissenschaftlichen Beirats der SVPP, sowie für die redaktionelle Betreuung<br />

in den PSI-Mitteilungen zur Verfügung.<br />

Laudatio und Finanzen<br />

Margrit Meier, Vizepräsidentin der SVPP, hielt eine warmherzige Laudatio für den langjährigen<br />

Präsidenten, und es kam zu einigen emotionalen Momenten. M. Meier umriss die Situation des<br />

Vereins und betonte, dass erhebliche finanzielle Engpässe bestehen. Monika von Gunten, zuständig<br />

für die Finanzen, präsentierte die Zahlen für das erste Halbjahr 2006 mit einem Verlust von<br />

CHF 3'800 und stellte eine Prognose bis Ende 2006 vor (minus CHF 700).<br />

Die Mitglieder der SVPP stellten während der gesamten Versammlung viele Fragen oder machten<br />

Vorschläge zum weiteren modus vivendi. Es gab Bemerkungen zur Finanzlage, zur Ausrichtung<br />

in bezug auf die Tätigkeitsfelder und ehemalige Vorstandsmitglieder meldeten sich ebenfalls<br />

zu Wort. Des weiteren wurde mehrfach angefragt, die persönliche Motivation der einzelnen Vorstandsmitglieder<br />

zu hören, welche diese dann auch ausführten. Der ausserordentlichen Generalversammlung<br />

wurden zwei konkrete Anträge bezüglich der Finanzen unterbreitet.<br />

Herr Ueli Haldimann, Ehegatte von Marianne Haldimann, beantragte eine generelle Preiserhöhung<br />

für alle Veranstaltungen der SVPP um 10 Prozent. Dieser Vorschlag wurde zur Prüfung übergeben.<br />

Die Herren Eric Bohner und Bruno Riek präsentierten der SVPP einen Antrag in Form eines Kurzkonzeptes<br />

mit fünf Punkten zur Sanierung der Finanzen und stellten ihre diesbezügliche Mitarbeit<br />

dem Verein zur Verfügung. Das Konzept wurde im wesentlichen per Abstimmung angenommen<br />

und wird nun in Etappen durch den Vorstand umgesetzt. Erste Resultate werden im Frühjahr im<br />

Rahmen der nächsten regulären Generalversammlung präsentiert.<br />

Wahlen<br />

• Als neue Präsidentin mit eindeutigem Mehr wurde Margrit Meier gewählt.<br />

• Als neues Vorstandsmitglied und vorgesehener Vizepräsident wurde Bruno Riek mit eindeutigem<br />

Mehr gewählt.<br />

• Als Vorstandsmitglieder verbleiben in ihren Ämtern: Bruno Bär, Christoph Bührer, Marianne<br />

Haldimann, Toni Hediger, Erika Radermacher, Hans Vet, Monika von Gunten.<br />

• Ehrenpräsident bleibt Dr. Theo Locher, der Gründer des Vereins.<br />

• Margrit Meier schloss die bewegte Versammlung um 23.15 Uhr.<br />

Kommentar:<br />

So emotional diese Generalversammlung auch war, so lässt doch das Engagement der Mitglieder<br />

und das deklarierte Engagement der Vorstandsmitglieder hoffen, dass der Kurs der SVPP mit viel<br />

Energie und klaren Zielen beschritten werden kann und die positive Entwicklung mit den beiden<br />

Standbeinen Wissenschaft/Dienstleistung und Ausbildung vorangetrieben wird. Die SVPP soll<br />

das bleiben, was sie bereits seit Jahren im Stillen ist, eine der kompetentesten Anlaufstellen in der<br />

Schweiz für Menschen jeglicher Herkunft und Religion, deren spirituelle Entwicklung liebevoll<br />

begleitet und unterstützt wird.<br />

Die neue Präsidentin der SVPP<br />

Margrit Meier ist Oekonomin und seit 2001 Mitglied der SVPP. Sie leitet Feuerläufe und baut einen<br />

Zyklus in Meditation und Coaching auf. Zusammen mit dem neuen Vizepräsidenten Bruno<br />

Riek, der von Hause aus Unternehmensberater ist, will die neue Präsidentin den Verein wieder<br />

auf eine gesunde wirtschaftliche Basis stellen. Ziel: Die Schweizerische Vereinigung für Parapsychologie<br />

soll ihren Dienst am suchenden Menschen unbegrenzt ausüben können.<br />

u<br />

PSI-Mi t t e i l u n g e n<br />

52 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />

<strong>Wendezeit</strong> 6/06 53


PSI-Mi t t e i l u n g e n<br />

Da s Sa m a d h i Ba d (Fl o a t a r i u m )<br />

von Anne Pintus<br />

Das Floaten kann Menschen helfen, ihre<br />

Sensitivität zu steigern und tiefe Entspannungszustände<br />

zu erlangen. Erfahrungen<br />

in Eigenhypnose wurden ebenfalls<br />

oft beschrieben und einigen gelingt<br />

es sogar, Trancezustände hervorzurufen.<br />

Die Autorin berichtet über einen<br />

Selbstversuch.<br />

Die Tage werden merklich kürzer, die Luft ist<br />

kühl, der Reif macht sich am Morgen breit und<br />

die Sonnenhungrigen unter uns überlegen sich,<br />

wie sie möglichst warm und angenehm überwintern<br />

können. An so einem ungastlichen<br />

Morgen habe ich – auch eine von den Sonnenhungrigen<br />

– die Liste «Was-ich-schon-immermal-ausprobieren-wollte»,<br />

auf der Suche nach<br />

einer Alternative zum teuren Inselurlaub, hervorgekramt<br />

und das Samadhi Bad ist mir sofort<br />

ins Auge gesprungen. In Basel, wo ich wohne,<br />

gibt es seit 2003 ein Samadhi Bad und dort habe<br />

ich mich dann auch für eine Sitzung und ein<br />

Interview mit dem Besitzer, Alfons Schuwey,<br />

verabredet. Alfons Schuwey ist ist ein quirliger,<br />

sympatischer Kultur- und Kaffeexperte,<br />

der bald 50 wird, aber aussieht wie 40 (was<br />

vielleicht am regelmässigen Floaten liegt?). Er<br />

empfängt mich in seinem modernen, gemütlichen<br />

Café und zeigt mir die hinteren Räume<br />

mit dem Massagezimmer, dem Physiotherapieraum<br />

und den beiden Floatarien (übrigens der<br />

einzige Ort in der Schweiz mit zwei Samadhi<br />

Bädern). Ein Raum ist in grün gehalten und der<br />

andere in orange, mitten drin steht jeweils eine<br />

weisse grosse, beinahe muschelförmige Wanne<br />

mit Deckel. Aha, denke ich mir, so sieht also so<br />

ein Samadhi Tank aus. Beide Räume verfügen<br />

ausserdem je über Dusche, Toilette, Föhn, inklusive<br />

Handtücher und Wässerchen. Also packe<br />

ich meine Tasche mit dem halben Badezimmer<br />

verschämt auf den Stuhl in der Ecke und<br />

Alfons Schuwey erklärt mir den Ablauf: «Eine<br />

Stunde reicht für den Anfang. Du kannst jederzeit<br />

den Deckel öffnen wenn Du das Gefühl<br />

hast, zu wenig Luft zu bekommen. Die Frischluftzufuhr<br />

beim Kopf ist automatisch an. Ausserdem<br />

kannst Du ein subtiles Licht leuchten<br />

lassen und Musik hören, wenn Du willst.» Ich<br />

entscheide mich für den krassen Einstieg, ohne<br />

Licht und ohne Musik und mit geschlossenem<br />

Deckel (und denke mir dabei, ich kann’s ja jederzeit<br />

ändern aber als erfahrene Meditierende<br />

müsste das schon gehen). «Der Tank wird jetzt<br />

mit einer gesättigten Sole aus reinem Magnesiumsulfat<br />

(auch Bittersalz oder Epsomersalz genannt).<br />

Nach dem Einlaufen wird die Temperatur<br />

des Wassers derjenigen des Körpers angeglichen<br />

und Du kannst – nach der Dusche –<br />

rein. Lass Dich gehen und versuche, den Nacken<br />

dabei völlig zu entspannen, die Ohren<br />

sind unter Wasser. Nach einer Stunde fängt das<br />

Wecklicht an zu blinken und später läuft dann<br />

das Wasser ab.» Gesagt, getan...<br />

Es war wirklich angenehm. Und ich – die nicht<br />

gut mit engen Räumen und grossen Menschenmengen<br />

umgehen kann – hatte im Gegenteil<br />

ein weites, grosses Gefühl und überhaupt keine<br />

Beklemmnis. Was ich witzig fand, war meinen<br />

Körper zu hören (die inneren Geräusche wie<br />

der Magen, verknackste Gelenke, das Herzklopfen).<br />

Ich spürte ausserdem genau, wo meine<br />

Wirbelsäule nicht in Ordnung ist (ich leide<br />

unter einem verschobenen unteren Lendenwirbel),<br />

und musste erst eine bequeme Position<br />

im Wasser finden. Danach waren Zeit, Raum<br />

und Körper nicht mehr vorhanden. Ich konnte<br />

einfach «Sein» und das hat mir enorm gut getan.<br />

Die Stunde ging vorüber wie im Flug; meine<br />

anfängliche Skepsis war völlig überflüssig.<br />

Ich denke, man sollte sich beim ersten Floaten<br />

nicht zuviel vornehmen, und ausserkörperliche<br />

Erfahrungen stellen sich erst mit der Zeit<br />

ein. Aber wie bei allen Techniken zur Entspannung,<br />

ist auch das Floaten eine subjektive Erfahrung.<br />

Ich für meinen Teil habe jedenfalls einen<br />

sicheren, warmen «Winteranker» gefunden,<br />

der mit 68.- für eine Stunde (Floatarium,<br />

Basel) allemal billiger ist, als auf die Seychellen<br />

zu fliegen!<br />

Die Geschichte<br />

des Samadhi Tanks<br />

Die Geschichte des Tanks ist in den Anfängen<br />

eng mit seinem Erfinder, John C. Lilly, verbunden.<br />

Wissenschafter glaubten lange, dass bewusste<br />

Aktivitäten im Gehirn nur mit Hilfe von<br />

äusseren Stimulationen stattfinden können. Andere<br />

glaubten, dass das Gehirn auch ohne<br />

äussere Reize arbeiten kann. Der Kalifornier<br />

John C. Lilly wollte dies experimentell testen.<br />

Er prüfte alle<br />

Thesen zum Thema<br />

Körperreize:<br />

Lichteinwirkungen<br />

auf das Auge,<br />

Klangeinwirkungen<br />

auf das<br />

Ohr, Berührun gen<br />

und Druck auf die Haut und die tiefer liegenden<br />

Organe des Körpers und die damit verbundene<br />

Schwerkraft.<br />

Lilly kam so auf einen abgeschlossenen Behälter,<br />

in welchem der Körper von Wasser getragen<br />

wird und der die richtige Wasser- und Lufttemperatur<br />

besitzt. Zunächst testete Lilly einige<br />

Atemmasken und hängte sich mit dem Körper<br />

an eine Gummiaufhängung um nicht im<br />

Wasser zu versinken. Er kam dann auf die Idee,<br />

Physikalisches Medium demonstriert<br />

live in Bern<br />

Toni Hediger<br />

Ende Juni 2006 besuchte Stewart Alexander<br />

mit seinem Heimzirkel erstmals nach 7 Jahren<br />

wieder die Schweiz. Stewart ist eines der<br />

ganz wenigen physikalischen Medien unserer<br />

Zeit. Stewart Alexander hat seine Medialität<br />

über einen Zeitraum von mehr als 25<br />

Jahren entwickelt. Während dieser Zeit sass<br />

er wöchentlich in seinem Zirkel. Es dauerte<br />

fünf Jahre, bis er im Tran cezustand seine<br />

ersten Durchsagen machte. Nach weiteren<br />

zehn Jahren stellten sich die ersten physikalischen<br />

Phänomene ein. Dies erklärt auch,<br />

dass es heute kaum mehr Medien gibt, die in<br />

der Lage sind, physikalische Phänomene zu<br />

produzieren, da die notwendige Geduld und<br />

Ausdauer weit herum fehlt.<br />

Einführung<br />

Im ersten Teil der Veranstaltung gab Stewart<br />

einen Einblick in die physikalische Medialität<br />

und berichtet über seine eigene Entwicklung<br />

zum Materialisationsmedium. Anschliessend<br />

wurden die Anwesenden über den Ablauf<br />

der Sitzung und für das Verhalten während der<br />

Séance instruiert. Nach einer längeren Pause,<br />

während deren der Saal wegen der Vorbereitungsarbeiten<br />

geräumt werden musste, wurden<br />

die Teilnehmer einzeln in den Sitzungsraum<br />

gebeten. Eine Leibesvisitation wurde unterzogen,<br />

um zu verhindern, dass Licht und Lärm<br />

erzeugende Gegenstände in den Sitzungsraum<br />

mitgenommen wurden. Der Grund für diese<br />

Vorsichtsmassnahmen ist der sehr empfindliche<br />

Körperzustand des Mediums während<br />

der Trance. Eine abrupte Unterbrechung der<br />

Séance, insbesondere durch plötzlich auftretendes<br />

Licht (die Sitzung muss in der Regel in<br />

absoluter Dunkelheit durchgeführt werden),<br />

kann für das Medium schwere kör perliche<br />

Schäden zur Folge haben. Stewart Alexander<br />

nahm zu Beginn der Séance in einem Sessel<br />

mit Arm- und Rückenlehne Platz. Seine beiden<br />

Arme wurden mit einem einseitig gerippten<br />

Plas tikband an die hölzerne Stuhllehne befestigt.<br />

Die verwendeten Bänder waren äusserst<br />

stabil und reissfest. Die Reissfestigkeit<br />

konnte am Schluss der Séance durch Anwesende<br />

überprüft werden.<br />

Die Séance<br />

Zuerst meldete sich eine Wesenheit, die sich<br />

«White Fea ther» nennt. Nach der kurzen Begrüssung<br />

kam als nächste Wesenheit «Christopher»,<br />

ein Junge mit Cockney-Akzent. Er<br />

hat im Rahmen der Séance jeweils die Aufgabe,<br />

die Stimmung aufzulockern und die Leute<br />

aufzuheitern. Er tat dies mit einer kindlich<br />

lieben, aber wilden und humorvollen Art.<br />

Verblüffend war auch der Wechsel in Stewart<br />

Alexanders Stimme, die von einer tiefen, dunklen<br />

Stimme zu einer ganz hohen kindlichen<br />

Stimme wechselte. Als Dritte meldete sich<br />

«Walter Stintson», der in erster Linie für die<br />

physikalischen Phänomene ver antwortlich<br />

ist. Als vierte mel dete sich «Freda», die sehr<br />

berührende und persönliche Botschaften für<br />

ein zelne Sitzungsteilnehmer weitergab.<br />

Die physikalischen Phänomene<br />

Beim ersten Experiment wurde eine Teilnehmerin<br />

gebeten, sich auf einen Stuhl neben<br />

Stewart zu setzen und ihre Hand auf seinen<br />

Arm zu legen. Sie wurde so Zeugin der Befreiung<br />

von Ste warts Arm aus dem Plastikband,<br />

mit dem er an den Sessel festgebunden<br />

war, und seiner neuerlichen Befes tigung,<br />

ohne dass die Bänder gelockert oder durchschnitten<br />

wurden. Anschliessend wurde eine<br />

Dame aufgefordert, sich an den kleinen Tisch<br />

zu setzen, der vor dem Medium stand, und<br />

eine Hand auf die Glasplatte zu legen. Für<br />

dieses Experiment wurde eine rote Glühbirne<br />

eingeschaltet, die unter der Glasplatte des<br />

Tisches montiert war. Es wurde ein Klumpen<br />

aus Ektoplas ma sichtbar, aus der sich nach einiger<br />

Zeit die Umrisse einer Hand formten.<br />

Diese materialisierte Hand erfasste die Hand<br />

der Dame. Anschliessend erhoben sich die<br />

«Flying Trumpets» (mit Leuchtfarben markierte<br />

Leichtaluminium-Trichter) und flogen<br />

selbständig in der Luft auf und ab. Sie<br />

bewegten sich in sehr unterschiedlicher Geschwindigkeit<br />

bis in eine Höhe von ca. 3 Meter<br />

und berührten zwei Sitzungsteilnehmer.<br />

Zwischendurch wurden die Teilnehmer von<br />

den Trance-Kommunika toren aufgefordert,<br />

ein Lied zu singen, um die Schwingung zu<br />

heben. Dabei wurden die Trommelschläger<br />

von «Christo pher» benutzt, der zum Gesang<br />

den Rhythmus auf dem Tisch schlug. Für einige<br />

Minuten war auch ein «Dr. Barnett»<br />

als Direktstimme zu hören. Bei diesem Phänomen<br />

stehen Stewart und das Team in der<br />

geistigen Welt scheinbar noch in der Experimentierphase.<br />

Abgerundet wurde die Séance<br />

von persönlichen Durchsagen von «Freda».<br />

Unter anderem beinhaltete eine der Durchsagen<br />

einen sehr spannenden Test: Eine Dame<br />

wurde gebeten, in einem bestimmten<br />

Buch in ihrem Büchergestell eine bestimmte<br />

Seite aufzuschlagen. Auf dieser spezifischen<br />

Seite würde sie einen für sie relevanten Begriff<br />

finden. Dieser Test war erfolgreich! Die<br />

Dame erbrachte den Beweis am darauf fol-<br />

den Tank mit Bittersalz (MGSO4), einem Salz,<br />

welches noch heute für das Floaten verwendet<br />

wird, zu füllen. Schnell wurde Lilly klar, das<br />

das Gehirn sich selber motiviert und er machte<br />

eine weitere Entdeckung: Die Apparatur verhalf<br />

ihm zu unbekannt tiefer Entspannung. Zusätzlich<br />

lernte Lilly, verschiedenen Zustände<br />

im Tank einzunehmen. Er war in der Lage, Tagträume<br />

und Halluzinationen abzurufen und er<br />

konnte Ereignisse der inneren Realität in Gang<br />

setzen, die wegen ihrer Deutlichkeit leicht mit<br />

Ereignissen der Aussenwelt verwechselt werden<br />

konnten. Lilly, der auch das Bewusstsein<br />

von Delphinen erforschte, gründete ein eigenes<br />

Labor. Er veröffentlichte 1971 den zweiten Teil<br />

seines Reports «Programming and Metaprogramming<br />

in the Human Biocomputer». Lilly<br />

war überzeugt davon, dass der Bewusstseinsinhalt<br />

des Geistes programmierbar und veränderbar<br />

ist. Sein oft zitierter Satz: «In the province<br />

of the mind, what one believes to be true,<br />

either is true or becomes true within certain limits<br />

to be found experientially and experimentally.<br />

These limits are further beliefs to be transcended.<br />

In the province of the mind there are<br />

no limits». Auf gut Deutsch: «Im Bereich des<br />

Geistes ist das wahr oder wird wahr, was man<br />

für wahr hält, und zwar innerhalb von Grenzen,<br />

die empirisch und experimentell feststellbar<br />

sind. Diese Grenzen sind zukünftige Überzeugungen,<br />

die transzendiert werden müssen. Im<br />

Bereich des Geistes gibt es keine Grenzen».<br />

Anwendungen<br />

• Meditation: Menschen, die in Meditation erfahren<br />

waren, stellten fest, dass es im Tank sehr<br />

viel einfacher war tiefe Ebenen der Meditation<br />

zu erreichen, als ausserhalb des Tanks.<br />

• Selbsthypnose: Im Tank soll es möglich sein,<br />

sich in einen Hypnose-Zustand zu begeben.<br />

• Schmerz: Bei Knochenbrüchen lindert die<br />

Schwerelosigkeit den Schmerz, hier und bei<br />

anderen Verletzungen lindern die durch den<br />

Entspannungszustand freigesetzten körpereigenen<br />

Endorphine.<br />

• Visualisationvon: Bewegungsabläufen Sportler<br />

nutzen den Tank, um Bewegungsabläufe<br />

zu visualisieren. Die Skifahrerin fährt den gesteckten<br />

Kurs, der Turner vollzieht die komplizierten<br />

Abläufe am Reck usw.<br />

• Körpergewicht reduzieren: Gute Erfahrungen<br />

wurden auch damit gemacht, den Tank zu nutzen<br />

um überflüssige Pfunde abzubauen.<br />

• Sucht Abhängigkeit von Drogen wie Alkohol,<br />

Medikamente oder andere Substanzen, aber<br />

auch Spiel- und Fernsehsucht können durch<br />

kontinuierliches Floaten beendet werden.<br />

• Superlearning: Sprachen und komplexe Lernstoffe<br />

können im Tank verinnerlicht werden.<br />

Es gibt mittlerweile speziell für den Tank aufgenommene<br />

Lern-CD’s.<br />

• Angst und Depressionen: Als unterstützendes<br />

Instrument bei Therapien hat sich der Tank<br />

bei der Bekämpfung von Phobien und Depressionen<br />

erwiesen.<br />

u<br />

Literatur:<br />

«Wasser & Salz», Dr. Med. Barbara Hendel/Peter<br />

Fereira, Ira-Verlag, ISBN 3-00-008233-6<br />

Websiten von Anbietern:<br />

http://www.samadhi.ch/<br />

http://www.samadhi-bad.ch/<br />

http://www.samadhibad.ch/<br />

A n m e l d e t a l o n<br />

r Ja, ich möchte Mitglied der SVPP werden und künftig von deren Angeboten und Dienstleistungen<br />

(inkl. <strong>Wendezeit</strong> / Psi-Mitteilungen) profitieren. Ich überweise den Jahresbeitrag<br />

von CHF 130.- (zuzüglich einmalige Einschreibe gebühr von CHF 25.-) auf das<br />

Postcheckkonto Bern der Schweizerischen Vereinigung für Parapsychologie 25-12526-7.<br />

Name<br />

Strasse<br />

Geb.Datum<br />

Tel.<br />

Datum<br />

Vorname<br />

PLZ/Ort<br />

Beruf<br />

E-Mail:<br />

Unterschrift<br />

Bitte senden an: Schweiz. Vereinigung für Parapsychologie, Brückfeldstr. 19, 3012 Bern,<br />

Tel. 031 302 00 33, Fax 031 302 00 50, E-Mail: svpp@bluewin.ch<br />

PSI-Mi t t e i l u n g e n<br />

54 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />

<strong>Wendezeit</strong> 6/06 55


PSI-Mi t t e i l u n g e n<br />

Veranstaltungen ab November 2006 / www.svpp.ch<br />

Meditation – Körperbewusstein,<br />

Entspannung und Coaching<br />

Mittwochabend Intensiv-Zyklus mit<br />

Margrit Meier und Erika Radermacher<br />

Beginn: 1. November 2006,<br />

18.30 Uhr, 10 mal<br />

Botschaften aus der geistigen Welt<br />

Medialer Abend mit Christoph Bürer,<br />

Hannes Guggenbühl und Isabelle<br />

Schumacher<br />

2. November 2006, 19.30 Uhr<br />

Hotel Kreuz, Zeughausgasse<br />

41, 3011 Bern<br />

Tierkommunikation<br />

Seminar mit Lillian Iten<br />

4. und 5. November 20006<br />

Der menschliche Körper und seine<br />

feinstofflichen Energiefelder<br />

Vortrag mit Zdenka Hamarova<br />

9. November 2006, 19.00 Uhr<br />

Hotel Kreuz, Zeughausgasse<br />

41, 3011 Bern<br />

Schamanische Techniken zum<br />

Schutz gegen die dunklen Kräfte<br />

Vortrag mit Saira Serikbajeva<br />

13. November 2006, 19.30 Uhr<br />

Seminar<br />

19. November 2006<br />

Privatsitzungen<br />

14. – 17. November 2006<br />

Mediale Lebensberatung<br />

mit Sandrana I. Nusselein<br />

20. – 23. November 2006<br />

29. – 31. Januar 2007<br />

Geistheilung & Jenseitskontakte<br />

Medialer Abend mit Andreas M. Meile,<br />

Martin Graf und Monika Zosso<br />

21. November 2006, 19.30 Uhr<br />

Feuerlaufen –<br />

Das «Unmögliche» wagen<br />

Seminar mit Margrit Meier und Erika Radermacher<br />

9. Dezember 2006 / Könizbergwald<br />

Anatomie<br />

Dreiteiliges Seminar mit Bea Thiede<br />

19. – 21. Januar 2007<br />

02. – 04. Februar 2007<br />

02. – 04. März 2007<br />

Mediale Sitzungen mit Simone Key<br />

29. – 31. Januar 2007<br />

Ausbildung Geistiges Heilen<br />

Beginn: April 2007<br />

Zweijahresausbildung<br />

Medialität und Heilen<br />

Beginn: Oktober 2007<br />

Neue Kurse und Zirkel<br />

ab Januar 2007:<br />

Einführungskurs in Medialität<br />

Fortsetzungskurs in Medialität<br />

Zirkel für mentale Medialität<br />

Zirkel für Trance Medialität<br />

Zirkel für Praktizierende<br />

Weitere Zirkel sind geplant<br />

Laufende Veranstaltungen<br />

Offener Zirkel<br />

Offener Zirkel für alle Interessierten<br />

jeden letzten Dienstag im Monat,<br />

19.30 – 21.30 Uhr am 19.12. 2006<br />

Geistiges Heilen<br />

jeden Mittwochabend 18.00 – 19.00 Uhr<br />

Einzelbehandlung ohne Voranmeldung<br />

Wenn nichts anderes vermerkt ist, finden<br />

die Veranstaltungen im Ausbildungszentrum<br />

für Erfahrung und Wissen, Brückfeldstrasse<br />

19, 3012 Bern statt.<br />

Programmänderungen bleiben vorbehalten.<br />

Bitte vergewissern Sie sich mit einem<br />

kurzen Anruf oder im Internet, ob alles<br />

nach Programm verläuft. Sekretariat SVPP<br />

Tel. 031 302 00 33 (Mo-Fr. 9 - 12 Uhr)<br />

genden Tag. Sie nahm das entsprechende<br />

Buch mit an die Veranstaltung und konnte<br />

den Anwesenden die besagte Seite mit dem<br />

entsprechenden Begriff vorzeigen. Es ist<br />

klar, dass aufgrund der Dun kelheit während<br />

der Séance Skeptikern viel Raum für Spekulationen<br />

bleibt. Wir sind aber der festen<br />

Über zeugung, dass es sich um echte paranormale<br />

Phäno mene handelt. Darin bestärkt<br />

uns auch die aufrichtige und bescheidene<br />

Art von Stewart Alexander und der übrigen<br />

Zirkelteilnehmer.<br />

Schlussbemerkungen<br />

Die Geschehnisse sowohl während der Séance<br />

als auch beim Abendseminar sind eindrückliche<br />

Beweise für die Realität der Geistigen<br />

Welt. Wer dabei sein durfte, möge<br />

darüber nicht schweigen, sondern in seinem<br />

Umfeld Zeugnis über das Geschehene<br />

und Gehörte ablegen, dass sehr persönliche<br />

Durchsagen registriert wurden, die auf eindrückliche<br />

Weise bezeugten, dass sich unsere<br />

Lieben auch im Jenseits mit uns verbunden<br />

fühlen.<br />

u<br />

Impressum PSI-Mitteilungen<br />

Offizielles Mitteilungsblatt der<br />

Schweizerischen Vereinigung<br />

für Parapsychologie (SVPP)<br />

Redaktion:<br />

Valentin J. Oehen (Redaktor)<br />

Anne Pintus (Berichte)<br />

Helena Ruchti (Lektorat)<br />

Andreas Meile (Layout)<br />

Adresse der Redaktion sowie<br />

Administration und Verwaltung:<br />

Sekretariat SVPP<br />

Brückfeldstrasse 19<br />

3012 Bern<br />

Abdruck mit Quellenangabe<br />

und Beleg erlaubt<br />

Im Sinne der freien Meinungsäusserung widerspiegeln<br />

die publizierten Artikel und Beiträge<br />

immer die persönliche Stellungnahme<br />

der Autoren. Diese geäusserten Standpunkte<br />

müssen sich nicht in jedem Falle und in allen<br />

Punkten mit der Meinung des Vorstandes<br />

oder der Redaktion decken.<br />

Kalender 2007<br />

Esther Kunz Braunschweig<br />

Und wieder neigt<br />

sich ein Jahr<br />

dem Ende zu.<br />

Die Tage sind<br />

kurz geworden,<br />

die Abende lang.<br />

Die farbigen Blätter<br />

fallen von<br />

den Bäumen, die Blumen im Garten<br />

haben aufgehört zu blühen.<br />

Wehmut, gar etwas Trauer schleicht<br />

sich in mein Herz. Ich nehme meinen<br />

diesjährigen Lieblingskalender<br />

zur Hand, den Engel-Kalender aus<br />

dem DuMont Verlag, um das Jahr<br />

2006 Revue passieren zu lassen.<br />

Da jedes Monatsblatt gross zügig<br />

Platz für Notizen bietet, habe ich<br />

darauf Termine und wichtige Anlässe<br />

vermerkt. Der Engel-Kalender<br />

ist zu meiner Agenda geworden,<br />

die jederzeit zur Hand ist und nie<br />

gesucht werden muss. Dass ich dabei<br />

immer auch den oder die Engel<br />

des Monatsblattes betrachte, versteht<br />

sich von selbst. Sie haben mir<br />

oftmals ein Lächeln entlockt, eine<br />

Träne getrocknet und mich daran<br />

erinnert, dass sie immer präsent<br />

sind und ich nicht alleine bin, auch<br />

wenn ich mich einsam fühle.<br />

Die Zeit ist gekommen, einen neuen<br />

Kalender auszuwählen, der uns 365<br />

Tage begleitet und Freude bereiten<br />

soll. Ich habe für die Leser von<br />

<strong>Wendezeit</strong> einige Kalender ausgewählt,<br />

die ich vorstellen möchte.<br />

Für das Jahr 2007 präsentiert Du-<br />

Mont 200 neue Kalender (70 mehr<br />

als für 2006), in verschiedensten<br />

Formaten und zu den unterschiedlichsten<br />

Preisen, darunter wiederum<br />

einen wunderschönen Engel-<br />

Kalender.<br />

Das Angebot ist über aus reich und<br />

besticht wie immer durch seine Themenvielfalt.<br />

Erstklassig sind Fotos<br />

und Reproduktionen, gedruckt auf<br />

hochwertiges Papier. Auf der Rückseite<br />

aller Kalender sind die Monatsbilder<br />

in Kleinformat abgebildet,<br />

ebenso die graphische Aufteilung<br />

des Blattes. Es gibt Kalender zum<br />

Schauen und Schwelgen, zum Erinnern,<br />

zum Nachdenken, solche mit<br />

einzigartigen Fotos zum Einrahmen,<br />

aber auch solche zum Brauchen.<br />

Letztere sind nach mei nem Dafürhalten<br />

im Alltag besonders wichtig.<br />

Ob es nun ein Notizkalender mit<br />

Worten der Besinnung unter dem<br />

Monatsbild ist oder ein so genannter<br />

Broschürenkalender mit Kalendarium<br />

(dazu gehören Engel- und Rosenkalender,<br />

ebenso Monets Garten<br />

in Giverny und Lichtblicke, doch<br />

auch Gemüse-Küche, Aromatische<br />

Kräuter und viele mehr), ein solcher<br />

«Arbeits- und Besinnungskalender»<br />

hängt bei mir stets<br />

in der Küche und<br />

im Arbeitszimmer.<br />

Dem Kunstgeniesser<br />

sei der traditionelle<br />

Goldene Du-<br />

Mont Kunstka lender<br />

2007 ( 29,5 x<br />

42 cm) mit seinen<br />

vortrefflichen Kunstdrucken<br />

emp fohlen<br />

(Bilder von Chagall,<br />

Macke, Max Ernst,<br />

Klimt usw.). Als Jubiläumsgeschenk<br />

ist er mit fünf zusätzli<br />

chen Grafikbeilagen<br />

ausgestattet<br />

und dies zum<br />

Jubelpreis von CHF<br />

23.90. Kunsthisto rische Erläuterungen<br />

zu den Malern und Werken befinden<br />

sich auf einem gesonder ten<br />

Blatt. Dies war der erste Kalender,<br />

der im Hause DuMont für das Jahr<br />

1957 publiziert wurde. Sein Markenzeichen<br />

ist der unverwechselbare<br />

Gold rahmen. DuMont hat ihn<br />

zum Kalender des Jahres erkoren.<br />

Der Chagall Fan wird dem mit 12<br />

zauberhaften Werken des Künstlers<br />

bestückten Poster kalender Marc<br />

Chagall (49,5 x 68,5 cm). CHF<br />

69.- kaum widerstehen können.<br />

Die Reproduktionen sind<br />

erstklassig produziert und ersetzen<br />

ein Bild. Zudem sind<br />

zwei Kunstwer ke abgebildet,<br />

die nicht häu fig zu sehen<br />

sind.<br />

Zum täglichen Gebrauch<br />

sei der Notizkalender Me -<br />

ditation mit Worten der<br />

Besinnung (im Langformat<br />

22 x 49 cm) und Lichtblicke<br />

mit Worten aus der Bibel (30 x 30<br />

cm) erwähnt. Auf beiden ist genügend<br />

Platz für tägliche Notizen.<br />

Zwei ausserge wöhnli che Kalen der<br />

betören durch ihre sensationel len,<br />

ich möch te sagen einmaligen Stimmungsbilder,<br />

an denen man sich<br />

nicht satt sehen kann. Das sind<br />

«Regenwald» und<br />

«Licht in der Landschaft»,<br />

beides Foto<br />

kunst-Ka lender.<br />

Mit dem Regenwald<br />

Kalender (52<br />

x 42,5 cm) unterstützt<br />

DuMont die<br />

Tropenwaldstiftung<br />

Oro Verde,<br />

die es sich zur Aufgabe<br />

gemacht hat,<br />

die Regenwälder<br />

zu schützen und zu<br />

erhalten. Mit € 5<br />

pro Exemplar kamen<br />

im Jahre 05<br />

stattliche € 20‘000<br />

zusammen. Wer<br />

vom Regenwald<br />

fasziniert<br />

ist, ihn gar<br />

persönlich<br />

erlebt hat<br />

oder ganz<br />

einfach helfen<br />

möchte,<br />

wird diesen<br />

Ka lender für<br />

CHF 34.90<br />

wäh len.<br />

Beim Betrachten<br />

der stimmungsvollen Landschafts<br />

impressionen von Licht in<br />

der Landschaft (58,4 x 48,5 cm).<br />

CHF 46.- verliert man sich. Die<br />

Botschaft ist klar: Unsere Welt ist<br />

ein herrlicher Ort. Jedes Foto ist es<br />

wert, eingerahmt zu werden.<br />

Selbstverständlich gibt es Städte-,<br />

Landschafts-, Reisekalender, sogar<br />

zauberhafte Kalender für alle<br />

Jahre zum Eintragen wiederkehrender<br />

Jahrestage. Auch Pferde-, Katzen-,<br />

Hunde-, Bärenkalender fehlen<br />

nicht. Wer die Wahl hat, die Qual!<br />

Bei DuMont ist die Auswahl dermassen<br />

gross, dass jeder fündig<br />

wird.<br />

u<br />

56 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />

<strong>Wendezeit</strong> 6/06 57


Bü c h e r<br />

Carlo Socci<br />

Gold<br />

Der himmlische Weg in die irdische<br />

Freiheit<br />

Gold ist ein ganz besonderer Stoff.<br />

Seine Seltenheit macht es wertvoll,<br />

mehr noch aber die göttliche Kraft,<br />

die ihm innewohnt. Gold verbindet<br />

Himmel und Erde, doch es muss<br />

in der Sonne glänzen, um seine<br />

spirituelle Kraft zu entfalten.<br />

Warum ist Gold aus unserem Alltag<br />

fast völlig verschwunden? Warum<br />

raten Banken ihren Kunden<br />

seit Jahren vom Goldkauf ab, kaufen<br />

selbst aber in grossem Stil ein?<br />

Wer hortet all die Tonnen Gold, die<br />

von den verschuldeten Staaten für<br />

Papier-Dollar hingegeben wer den?<br />

Und warum? Hat Gold ein Geheimnis,<br />

das über seinen mate riellen<br />

Wert hinausgeht?<br />

Warum haben die Alchemisten Gold<br />

zu machen versucht, und was hat<br />

es mit dem Stein der Weisen auf<br />

sich? Wie wirkt Gold auf unseren<br />

Stoffwechsel und wie auf die Chakren?<br />

Wie kann Gold dazu beitragen,<br />

die bevorstehende Transformation<br />

an Körper und Seele heil zu<br />

überstehen?<br />

Gold ist der himmlische Schlüssel<br />

zu weltlicher Macht – nicht nur für<br />

die Mächtigen, sondern in dieser<br />

Zeit der Selbstermächtigung auch<br />

für jeden Einzelnen, der bereit ist,<br />

seine persönliche Freiheit in die<br />

Hand zu nehmen.<br />

Softcover, 144 Seiten, CHF 25.10<br />

/ € 13,50 (D) / 13,90 (A), ISBN 3-<br />

88755-099-4, Param Verlag<br />

Gewinnen Sie blankes<br />

Gold<br />

Deutschland besitzt mit 3600 Tonnen<br />

von allen Staaten weltweit den<br />

grössten Goldschatz – nach den<br />

USA; die Schweiz besitzt rund<br />

2600 Tonnen. All das deutsche<br />

Gold liegt als Pfand in den USA,<br />

nach derzeitigem Stand rund 60<br />

Milliarden Euro. Warum?<br />

Seit Jahren drängen und pressen<br />

die USA andere Staaten, ihre<br />

Goldreserven zu verkaufen, selbst<br />

haben die USA aber noch kein<br />

Gramm verkauft. Seit Monaten<br />

steigt der Goldpreis. Doch in<br />

Wirklichkeit steigt der Goldpreis<br />

gar nicht, der Wert des «Konfetti»-<br />

Geldes fällt: «Die US-Regierung<br />

besitzt eine Technologie, genannt<br />

Notendruckpresse …, die es ihr<br />

ermöglicht, so viele Dollars zu<br />

produzieren, wie sie es wünscht<br />

und absolut kostenlos.» (Federal<br />

Reserve Gouverneur Bernanke)<br />

«Die Geschichte zeigt, dass jedes<br />

Curt Fredriksson<br />

Die Ermächtigung<br />

Expedition zum Glück<br />

Können Sie sich vorstellen, dass eine<br />

belanglose Grussformel den Weg<br />

weist zu den grössten Geheimnissen<br />

Ihres Lebens? Dass der Weg zu Ihrem<br />

Glück ein faszinierendes Abenteuer<br />

ist? Dass das Erlernen der Regeln,<br />

nach denen unser Schicksal<br />

sich formt, äusserst unterhaltsam<br />

und spannend sein kann?<br />

«Die Ermächtigung» ist für esoterisch<br />

Interessierte und solche, die<br />

es nicht werden wollen. Für Menschen,<br />

die den Teufel fürchten und<br />

jene, die nicht an ihn glauben. Für<br />

die einen, die die Welt verbessern<br />

möchten, und die anderen, die dies<br />

aufgegeben haben. Für die aufrichtigen<br />

Sucher nach der Wahrheit<br />

wie für alle diejenigen, welche<br />

sich mit der Begrenztheit<br />

menschlichen Daseins abgefunden<br />

haben. Nicht zuletzt spricht<br />

das Buch auch über die Liebe zu<br />

uns selbst.<br />

Finanzsystem immer irgendwann<br />

zusammengebrochen ist.» (Bernd<br />

Maracke, Edelmetallhändler) Das<br />

einzige Zahlungsmittel, das seit<br />

mindestens 6000 Jahren seinen<br />

Wert behalten hat, ist: Gold.<br />

Die oben abgebildete Goldmünze<br />

können Sie gewinnen. Ihr Preis<br />

steigt Tag um Tag. Bis Sie sie in<br />

der Hand halten werden, wird<br />

sie viel mehr wert sein, als heute.<br />

Doch Gold hat mehr als nur<br />

irdischen Wert. Gold ist das<br />

höchste spirituelle Metall, es ist der<br />

himmlische Weg in die irdische<br />

Freiheit.<br />

Die Preisfrage lautet:<br />

Vor dem Ersten Weltkrieg war das<br />

papiergld der meisten Staaten<br />

durch einen Goldschatz gedeckt.<br />

Aber in den beiden Weltkriegen<br />

Lassen Sie sich überraschen von<br />

dieser ungewöhnlichen und wundersamen<br />

Geschichte, und – ganz<br />

im Ernst: Bitte wundern Sie sich<br />

nicht, wenn Sie plötzlich anfangen,<br />

Ihr Leben in einem völlig<br />

neuen Licht zu sehen...<br />

Curt Fredriksson (geb. 1955) ist<br />

Intuitionstrainer und strategischer<br />

Berater für Unternehmen und Einzelpersonen.<br />

Mit dem «Kriegermanagement»<br />

entwickelte er ein<br />

Konzept zur Restrukturierung der<br />

sind für dieses Gold Waffen gekauft<br />

wor den. Deshalb wurde das<br />

Weltwäh rungssystem 1944 neu geordnet.<br />

Der US-Dollar wurde zur<br />

Leitwäh rung erhoben und alle<br />

nationalen Papiergelder an das<br />

amerikanische Papiergeld gekoppelt.<br />

Die USA ver pflichteten sich<br />

dafür, ihre Dol lar jederzeit gegen<br />

Gold zu tau schen – obwohl der<br />

Dollar nur teil weise durch die<br />

staatliche Gold reserve gedeckt<br />

war. Welcher eu ro päische Politiker<br />

nahm in welchem Jahr das USameri<br />

kani sche Ver spre chen in Anspruch?<br />

Die USA mussten tonnenweise<br />

Gold heraus rücken, was<br />

eine Welt währungs kri se aus löste.<br />

sie führte schliesslich dazu, dass<br />

US-Präsident Nixon das Deckungsversprechen<br />

einseitig auf hob. Mit<br />

einem Schlag war alles Papiergeld<br />

wirklich nur noch Pa pier. Und so<br />

ist es bis heute.<br />

Senden Sie den Namen des Po li tikers<br />

und die Jahreszahl zusammen<br />

mit Ihrem ausge schriebenen Vornamen<br />

und Namen sowie Ihrer<br />

Post anschrift per Mail an gold@<br />

param-verlag.de oder Fax +49 (0)<br />

4166 300 an den Param Verlag. u<br />

eigenen geistigen Ordnung. Ziel<br />

seiner Praxis sind die innere Stärke<br />

und Grösse der Person, zum<br />

Vorteil der eigenen Zufriedenheit.<br />

Er lebt und arbeitet in der Nähe<br />

von Frankfurt am Main.<br />

Geb., 250 S., ISBN 3-938396-05-9,<br />

19.90 € (D), 20.50 € (A), R. Mankau<br />

Verlag<br />

Interview mit<br />

dem Buchautor<br />

und Intuitionstrainer<br />

«Glückssuche als<br />

grösstes Aben teuer<br />

für den menschlichen<br />

Geist»<br />

Wie sah Ihre ganz persönliche Suche<br />

nach Glück und Zufriedenheit<br />

aus?<br />

Markus Jehle<br />

Himmlische Konstellationen<br />

2007<br />

Leben und Heilen im Einklang<br />

mit den Sternen<br />

Fredriksson: Meine Suche nach<br />

Glück unterschied sich nicht von der<br />

anderer Leute. Zuerst habe ich natürlich<br />

versucht, die Wege zu gehen, die<br />

sich aus meinem persönlichen Umfeld<br />

ergaben. Mit zuneh mendem Alter<br />

erweiterte sich das Spektrum der<br />

Möglichkeiten. Meiner Meinung<br />

nach leben wir hier in der Bundesrepublik<br />

in einer einzigartigen Situation,<br />

die es uns ermöglicht, mit<br />

den unterschiedlichsten Anschauungen<br />

und Konzepten Kon takt aufzunehmen.<br />

Das macht die Wahl für<br />

den persönlichen Weg nicht gerade<br />

einfacher, aber die Viel zahl der Betrachtungsmöglichkeiten<br />

schärft den<br />

Blick. Mir kam die suche nach Glück<br />

immer wie ein grosses Puzzle vor, in<br />

das sich falsche Teile gemischt hatten.<br />

Die se Teile im eigenen Denken<br />

und Handeln zu entdecken, war wohl<br />

die eigentliche Herausforderung.<br />

Worin liegt die zentrale Botschaft<br />

Ihres Buches?<br />

Fredriksson: Das Buch soll dem<br />

Menschen Mut machen, das eigene<br />

Selbst zu entdecken und ihm zu<br />

folgen. Seine Botschaft: Ermächtige<br />

dich, übernimm die Verantwortung<br />

für deine geistige Ordnung!<br />

Wie findet man sein wahres<br />

Selbst?<br />

Ein kompetenter und<br />

inspirieren der Astrokalender, der<br />

sich durch schön gestaltete Darstellungen<br />

der astrologischen Konstellatio<br />

nen und kreative, treffende<br />

und auch humorvolle Deutungstexte<br />

von Markus Jehle auszeichnet.<br />

Natür lich mit allen relevanten<br />

astrologischen Daten: Aspekte,<br />

tägliche, wöchentliche und<br />

monatliche Ephemeriden (Mittags-<br />

und Mitternachtsephemeride),<br />

Zeichenwechsel der Planeten,<br />

Rückläufigkeit etc.. Mit ausführlichen<br />

Monatstexten, einer Jahresbzw.<br />

Transitvorschau und vielen<br />

Fotos. Gleichermassen für astrologische<br />

Laien und Profis interessant.<br />

Markus Jehle ist Diplom-Psychologe,<br />

Leiter des Astrologie-Zentrums<br />

Berlin und Herausgeber der Fachzeitschrift<br />

«Meridian». Er hat<br />

eine erfolgreiche Lehr buch reihe<br />

zur Astrologie ver fasst und ist<br />

jeden Sonntag bei RadioEins<br />

(RBB) live mit astrologischen<br />

Kurz beratungen im Radio zu erleben.<br />

224 S., ISBN 3-926925-40-X-1,<br />

CHF 8.00 / € 9.30 (D), Verlag<br />

Hier & Jetzt<br />

u<br />

Fredriksson: Wie? Da wird wohl<br />

jeder Mensch seinen individuellen<br />

Stil entwickeln müssen. Wunderbarerweise<br />

bringt jeder andere Voraussetzungen<br />

mit.<br />

Sein wahres Selbst entdeckt ein<br />

Mensch, indem er lernt, dessen<br />

Sprache zu verstehen. Die Fähigkeit,<br />

die eigene innere Stimme zu<br />

hören, ihre Zeichen und Hinweise<br />

zu sehen, kann trainiert werden.<br />

Leider folgt der Einzelne oftmals<br />

seinem Glauben oder seiner vermeintlichen<br />

Vernunft, wo er seiner<br />

Intuition folgen könnte.<br />

Der Mensch weiss mehr, als er<br />

glaubt. Seinem Selbst zu folgen<br />

ist keine Frage von Glück, aber es<br />

macht glücklich. Dabei gibt es einige<br />

universale Dinge, die einem<br />

sehr gut weiterhelfen. Die Stille<br />

hilft. Begegnungen helfen. Ebenso<br />

Achtsamkeit, Ernsthaftigkeit und in<br />

jedem Fall auch der Humor.<br />

Wolfgang Bartolain<br />

Spiritueller Taschenkalen der<br />

2007<br />

Die Einheit leben<br />

Essays und Zitate aus zahlreichen<br />

spirituellen/esote ri schen<br />

Quellen. Mit Feiertagen aus allen<br />

Weltreligio nen und verschiedenen<br />

Tra ditio nen. Vie le<br />

wunder schö ne, ganz sei ti ge<br />

Fo tos . Jede Woche auf ei ner<br />

Doppelseite mit zwei begleitenden<br />

Zitaten. Die Wahrheit<br />

ist ein Diamant mit vielen<br />

Facetten – darum feiert dieser<br />

Kalender die grundsätzliche Einheit<br />

aller spirituellen Richtungen<br />

und Wege. <strong>Schwerpunkt</strong>thema<br />

der längeren Textbeiträge<br />

2007: Visio nen eines mensch lichen,<br />

nachhaltigen Wirtschaftslebens.<br />

192 S., ISBN 3-926925-41-8, CHF<br />

17.30 / € 8.90 (D), Verlag Hier &<br />

Jetzt<br />

u<br />

In den letzten Jahren haben Sie mit<br />

dem «Kriegermanagement» ein eigenes<br />

und einmaliges Konzept erarbeitet.<br />

Was ist darunter zu verstehen,<br />

und wie verwenden Sie die<br />

Begriffe «Krieger» und «Management»?<br />

Fredriksson: Das Kriegermanagement<br />

ist eine Selbstschulung. Sie<br />

orientiert sich an der Natur des<br />

Geistes. Ein Mensch, der sich im<br />

Kriegermanagement ausbildet, will<br />

so viel wie möglich über die Natur<br />

seines Geistes erfahren, um dann<br />

seinen Kenntnissen entsprechend<br />

zu handeln.<br />

Die Kräfte, die dem inneren Glück<br />

des Menschen entgegenstehen,<br />

sind alles Andere als harmlos. Der<br />

Krieger steht als Symbol für die<br />

Achtsamkeit, mit der man diesen<br />

Kräften begegnen sollte. Der Krieger<br />

kennt, im Gegensatz zu einem<br />

Soldaten, die innerste Motivation<br />

seines Handelns. Der Soldat muss<br />

sich in seinem Handeln immer<br />

auf Autoritäten ausserhalb seiner<br />

selbst berufen. Er glaubt zu wissen<br />

– und das erzeugt Trance.<br />

Das Wort «Management» ist ein<br />

Wolfgang Bartolain<br />

Bü c h e r<br />

Sonne-Mond Kalender 2007<br />

Sonne und Mond als astro logischer<br />

Schlüssel für jeden Tag<br />

Sonne und Mond stehen bei diesem<br />

Kalender im Mittelpunkt. Für<br />

jeden Tag finden sich Kurz deu tungen<br />

auf der Grundlage der<br />

weiterer Hinweis auf das Wesen<br />

der Schulung. Menschen, die ihre<br />

innere Ordnung nicht hinterfragt<br />

haben, folgen in ihrem Denken<br />

und Handeln einer mehr oder weniger<br />

zufälligen Geistesordnung.<br />

Einem solchen Management fehlt<br />

ein wesentliches Element: das der<br />

Verantwortung. Auch wenn ein<br />

Mensch im normalen Verständnis<br />

verantwortlich ist, wie kann es<br />

sein Handeln tatsächlich sein, wenn<br />

sein Geist durch den Zufall regiert<br />

wird? Selbstverständlich kann sich<br />

jeder Krieger oder Manager nennen,<br />

aber wird aus einem Meerschweinchen<br />

ein Elefant, nur weil<br />

man es «Jumbo» tauft?<br />

Ihre ganz persönliche Empfehlung<br />

für alle Glückssucher…?<br />

Fredriksson: Wahrscheinlich ist<br />

die bewusste Suche nach dem inneren<br />

Glück das grösste Abenteuer<br />

für den menschlichen Geist. In<br />

der Wahl seines Weges sollte sich<br />

der Einzelne nicht beirren lassen<br />

und seiner Intuition vertrauen. Es<br />

lohnt sich.<br />

u<br />

58 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 59


Bü c h e r<br />

vedischen<br />

Mondastro logie<br />

und des<br />

Mond- und<br />

Sonnen stan -<br />

des im west lichen<br />

Tierkreis.<br />

Als<br />

zu sätz li che<br />

In formation<br />

sind täg li che<br />

Ephemeri den mit allen Pla ne ten<br />

aufgeführt. Der Kalender ver mittelt<br />

eine Fülle an Informationen zu<br />

Voll- und Neu monden, astro lo gischen<br />

Hin ter grün den und spi ri tuellen<br />

Themen. Der Schwer punkt<br />

liegt auf der psycholo gisch/spi ri tuellen<br />

Ebene. Mit vier Sei ten für jede<br />

Woche bleibt genug Platz für<br />

persönliche Einträge und No tizen.<br />

Mit zahlreichen Illus tra tio nen und<br />

Fotos und jährlich neuen Textbeiträgen.<br />

Wolfgang Bartolain bemüht sich<br />

je des Jahr erneut darum, gute Kalen<br />

der herauszubringen. In den<br />

Zei ten dazwischen kümmert er<br />

sich ums Geldverdienen, damit<br />

er oben genannter Leidenschaft<br />

nachgehen kann.<br />

320 S. ISBN 3-926925-39-6, CHF<br />

19.00 / € 9.90 (D), Verlag Hier &<br />

Jetzt<br />

u<br />

Fortsetzung von Seite 48<br />

fängnis des Körpers. Erst eine Zusammenschau<br />

beider Aspekte ergibt<br />

ein realistisches Sterbe-Verständnis.<br />

Im weitern geht es um Fragen der<br />

Nahtod-Erfahrungen. Dabei sagt<br />

Looser nur wenig zu den lichtvollen<br />

Erfahrungen, da diese heute allgemein<br />

bekannt sind. Vielmehr untersucht<br />

er die noch immer weitgehend<br />

totgeschwiegenen erschreckenden<br />

Erfahrungen. Beim Versuch, diese<br />

zu verstehen, sind sowohl die tibetische<br />

Lehre wie auch die Psychologie<br />

von C.G. Jung hilfreich. Er<br />

zeigt auch eindrückliche Parallelen<br />

im tiefen Wissen um Unterwelt und<br />

Schreckensgestalten in Märchen<br />

und Mythen, aber auch in der christlichen<br />

Mystik auf.<br />

Schliesslich unternimmt er den<br />

Versuch, Inhalte des tibetischen<br />

Totenbuches so darzulegen, dass<br />

sie für uns westliche Menschen<br />

verständlich und hilfreich werden.<br />

Damit stellt er sich in die Reihe<br />

von Stephen Levine und Christine<br />

Longacker.<br />

Der zweite Teil des Buches ist<br />

ganz der praktischen Arbeit gewidmet.<br />

Die gewonnenen Erkenntnisse<br />

werden umgesetzt in die spirituelle<br />

Sterbebegleitung sowohl<br />

vor wie auch nach dem Tode des<br />

Körpers, aber auch in Hinweise<br />

auf die Gestaltung von Abschiedsfeiern.<br />

Ebenso bedeutsam ist die Einladung<br />

an die Lebenden, sich ihres eigenen<br />

Sterbens bewusst zu werden.<br />

In Anlehnung an die Berichte von<br />

Menschen mit Nahtod-Erfahrungen,<br />

aber auch an die Lehre des tibetischen<br />

Buddhismus, ist hier die Erscheinung<br />

des Lichtes von grosser<br />

Bedeutung – ein Element, das, wie<br />

er aufzeigt, auch in der biblischen<br />

Tradition des alten und neuen Testamentes<br />

zentral wichtig ist.<br />

Diese meditativen Uebungen, die<br />

im Wortlaut vorgestellt werden,<br />

sind aus seiner praktischen Seminar-Tätigkeit<br />

erwachsen. Sie erweisen<br />

sich immer wieder als inspirierend<br />

und bereichernd, aber<br />

auch trostreich für viele Menschen,<br />

sowohl in der persönlichen<br />

Auseinandersertzung wie auch in<br />

der Begleitung Sterbender.<br />

Das Buch ist Hilfe und Unterstützung<br />

im Ringen einer wachsenden<br />

Zahl von Menschen in unserer<br />

Zeit, unser materialistisches Weltund<br />

Menschenverständnis zu überwinden<br />

und uns die wunderbaren<br />

Welten des Geistes schrittweise zu<br />

erschliessen.<br />

Dr. Gabriel Looser, spiritueller<br />

Sterbebegleiter und Erwachsenenbildner<br />

mit vieljähriger Erfahrung,<br />

wendet sich sowohl an Suchende,<br />

die sich auf ihr eigenes Sterben<br />

oder das ihnen nahe stehender<br />

Menschen vorbereiten wollen,<br />

als auch an Pflegende und Begleitende,<br />

die endlich tiefere Wege<br />

der Sterbebegleitung praktizieren<br />

wollen. Erkenntnisse aus Nahtod-<br />

Erfahrungen und Weisheitslehren<br />

vieler Traditionen (nicht zuletzt<br />

des Tibetischen Totenbuches) regen<br />

an, sich mit dem Tod kreativ<br />

aus einander zu setzen, neue Formen<br />

der Begleitung der Seele nach<br />

dem Tod des Körpers einzuüben,<br />

meditative Lichtarbeit kennen zu<br />

lernen und in Abschiedsfeiern zu<br />

integrieren. Konkrete Impulse für<br />

eine spirituelle und ganzheitliche<br />

Sterbebegleitung!<br />

240 Seiten, kt., ISBN: 346636566X,<br />

CHF 32,60 / EUR 17,95 zzgl Versand,<br />

Kösel Verlag u<br />

Deutschland<br />

November<br />

7. Erfüllung im Alltag, Trainingskurs in<br />

vier Teilen mit Daniel Bächinger in Hohentengen.<br />

Infos 07742 3384.<br />

11./12. Die Kraft der Berührung, Tantraseminar<br />

mit Susanne Peter in Heitersheim.<br />

Infos 07661 905234.<br />

10.-12. Liebe und Eros – Tantra für Liebes-Paare,<br />

Workshop mit Saleem Riek in<br />

Paki Eschbachhof. Infos 0761 453690.<br />

Dezember<br />

1.-3. Berührt-Sein, Tantra-Einführungs-<br />

Wochenende mit Gabrielle Riek in Stiersbach<br />

bei Stuttgart. Infos 0761 453690.<br />

2./3. Kriya Yoga (aus der Linie von Babaji<br />

– Paramahansa Yoganandaji) mit Yogi<br />

Dhiranandaji in Ravensburg. Infos<br />

+4156 222 98 56.<br />

26.12.-2.1. Wünschen und Loslassen,<br />

Tantrischer Jahreswechsel mit Gabrielle<br />

und Saleem Riek in Ulm. Infos 0761<br />

453690.<br />

Schweiz<br />

November<br />

1. Farbreisen mit Aura-Soma – den eigenen<br />

Spuren folgen, Kursbeginn mit Rita<br />

Fontana in Zürich. Infos 044 252 68 78.<br />

1.-3. Der verwundete Heiler/Die verwundete<br />

Heilerin, Besinnungstage für Menschen<br />

in hegender und pflegender Tätigkeit,<br />

mit Dr. Gabriel Looser in Morschach<br />

ob Brunnen. Infos 031 318 19 02<br />

2. Seelenbilder durch meditatives flüssiges<br />

Malen, Kursbeginn mit Urs Küng &<br />

Heidi Bleiker in Zürich. Info 044 252 68 78<br />

3. Schicksal und Freiheit, Vortrag von Hajo<br />

Banzhaf in Zürich. Infos 044 252 68 78.<br />

4. Lichtmeditation mit Marianne und Wolfgang<br />

Jaeger in Zürich. Infos 044 252 68 78.<br />

4./5. Kriya Yoga (aus der Linie von Babaji<br />

– Paramahansa Yoganandaji) mit Yogi<br />

Dhiranandaji in Rheinfelden. Tel. 056<br />

222 98 56<br />

4./5./18./19.11./2./3.12. Der Weg ins Licht,<br />

6-tägiges Intensiv-Seminar mit Lyarea E.<br />

Dietrich in Thun. Infos 079 398 63 78.<br />

7. Das magische Selbst befreien, mit<br />

Harald Wessbecher in Zürich. Infos 044<br />

252 68 78.<br />

8. Schlichtheit, Klarheit und die Stimme<br />

des Gewissens, mit Peter Goldman in Zürich.<br />

Infos 044 252 68 78.<br />

8./15./22. Alles hat seine Zeit, Astrologie-<br />

Abend mit Reynold Nicole und Christine<br />

Vosseler in Basel. Infos 061 702 12 30.<br />

8. Heilsingen, fortlaufende Gruppe mit<br />

Kailani simone Bouvrot in Thun. Infos<br />

031 738 92 10.<br />

9. Geistheilung Live im Congress-Center<br />

Basel, 19.00 Uhr, Messeplatz<br />

9. Selbstausdruck, mit Peter Goldman,<br />

in Zürich. Infos 044 252 68 78.<br />

9. Schamanisches Trommeln – Healing<br />

Circle, offene Gruppe mit René Karlo<br />

Barth in Bern. Infos 076 325 53 39.<br />

9. Spirituelle Reise durch Südindien. Diavortrag<br />

und Informationsabend mit Hans<br />

Wettstein in Zürich. Infos 044 252 68 78.<br />

10. Schritte für ein Leben in authentischer<br />

Liebe und Freude, mit Bhashkar<br />

Perinchery in Zürich. Infos 044 252 68 78<br />

10.-12. Sei weit! Dass Dir das Leben gelinge!<br />

Wochenendseminar mit Jelle van<br />

der Meulen und Barbara Möri in Walkringen<br />

bei Bern. Infos 031 700 81 83.<br />

10.-12. Klangvolle Stille – Meditative<br />

Bewegungen, Wochenendseminar mit<br />

Michael Bristle in Walkringen bei Bern.<br />

Infos 031 700 81 83.<br />

10.-13. Psi-Tage 2006, 8. Weltkongress<br />

für Geistiges Heilen, in Basel. Infos 061<br />

383 97 22.<br />

11. Freudevoll leben, mit Bhashkar perinchery<br />

in Zürich. Infos 044 252 68 78.<br />

11. Heilsamer Tanz – NeuBeginn, Tanzworkshop<br />

mit Ursula Ryter in Bern. Infos<br />

031 771 27 66.<br />

11. Abnehmen ohne Kalorienzählen, gesund<br />

und nachhaltig, Tageskurs mit Gertrud<br />

Krieg in Thun. Info 033 221 00 65<br />

11. Die Gegenwart der Meister, mit Jeanne<br />

Ruland in Zürich. Info 044 252 68 78<br />

12. Freude und Kraft im Umgang mit<br />

Geld, Seminar mit Ingrid Zinnel in Zürich.<br />

Infos 044 252 68 78.<br />

12. Der Meister/die Meisterin in uns – Erwachen<br />

in eine neue Dimension, mit Jeanne<br />

Ruland in Zürich. Infos 044 252 68 78.<br />

13. Die Neuoffenbarung durch Jakob<br />

Lor ber, Lorber-Stamm in Emmenbrücke.<br />

Infos 041 450 21 21.<br />

15. Satsang – Begegnung in lebendiger<br />

Stille, mit Saa jid Zandolini in Zürich. Infos<br />

044 252 68 78.<br />

17. Von den Engeln gerufen, mit Ursina<br />

Würmli in Zürich. Infos 044 252 68 78.<br />

17. Spiritueller Begegnungsabend, Meditation<br />

und mediale Botschaften aus der<br />

geistigen Welt, mit Gerrard McInerney in<br />

Aarau. Infos 033 243 04 26.<br />

18. Yoga Flow, Workshop mit Claudia Eva<br />

Reinig in Interlaken. Infos 033 341 02 41.<br />

18./19. Mit Engeln beten – Engel helfen<br />

heilen, Workshop mit Liliane Lesny in<br />

Kesswil /ZG. Infos 071 463 50 65.<br />

20./21. Spirituelle Sterbebegleitung, mit<br />

Dr. Gabriel Looser in Jona-Rapperswil.<br />

In fos 055 320 27 00.<br />

24. Das Bewusstsein jenseits des Physischen,<br />

mit Malcolm Southwood in Zürich.<br />

Infos 044 252 68 78.<br />

24. Gibt es ein Leben nach dem Tod?<br />

Demonstration medialer Fähigkeiten mit<br />

versch. Medien in Bern. Info 031 398 31 00<br />

24.-26. Loslassen heisst gewinnen, Die<br />

schmerzliche, aber auch schöpferische<br />

Kraft von Abschied und Verlust, Seminar<br />

mit Dr. Gabriel Looser in Wildhaus. Infos<br />

01 252 68 78.<br />

25./26. Kriya Yoga (aus der Linie von<br />

Babaji – Paramahansa Yoganandaji) mit<br />

Yogi Dhiranandaji in Ennetbaden. Tel.<br />

056 222 98 56<br />

26. Handanalyse – Begabungszeichen, mit<br />

Pascal Stössel in Zürich. Info 044 252 68 78<br />

Dezember<br />

1. Freude als spiritueller Weg, Vortrag<br />

zum neuen Buch mit Bruce Davis in Zürich.<br />

Infos 044 252 68 78.<br />

Ag e n d a<br />

Je 3 Einträge von Veranstaltungen mit<br />

Angabe von Telefon oder E-Mail sind für<br />

Abonnenten/Inserenten kos tenlos. Die<br />

nächste Ausgabe erscheint Ende<br />

Oktober. Bitte melden Sie Ihre Terminevon<br />

Jan./Feb. vor dem 20. November an:<br />

<strong>Wendezeit</strong>-Agenda<br />

Parkstr. 14, CH-3800 Matten<br />

E-Mail: verlag@wendezeit.info<br />

1.-3. Messe Gesund und Bewusst Sein,<br />

Esoterik- & Gesundheitsmesse in St. Gallen.<br />

Infos +43 5574 44339.<br />

3. Lichtmeditation mit Marianne Jaeger<br />

in Zürich. Infos 044 252 68 78.<br />

4. Gesundheit durch Entschlackung, Vortrag<br />

der Bestsellerautoren Peter Jentschura<br />

und Josef Lohkämper in Thun. Infos 033<br />

437 19 80.<br />

5. Blüten des Lebens, Vortrag von Ruth<br />

Maria Kubitschek in Zürich. Infos 044 252<br />

68 78<br />

8. Mahamudra – die grosse kosmische<br />

Bewegung, mit Daniel Odier in Zürich.<br />

Infos 044 252 68 78.<br />

9.-10. Messe Gesund und Bewusst Sein,<br />

Esoterik- & Gesundheitsmesse in Bern. Infos<br />

+43 5574 44339.<br />

9. Intuition und Kanal-Sein, mit Harald<br />

Wessbecher in Zürich. Infos 044 252 68 78<br />

9. Aufstellungen von Krankheitssymptomen,<br />

Tagesseminar mit Beat Grossniklaus<br />

in Bern. Infos 031 819 12 19.<br />

13. Satsang mit Saajid Zandolini in Zürich.<br />

Infos 044 252 68 78.<br />

13. Spirituelle Lieder des Herzens, Lieder<br />

zum Mitsingen und Zuhören, mit Marianne<br />

Jaeger und Michael Stillwater in Zürich.<br />

Infos 044 252 68 78.<br />

27. Im Einklang mit den Engeln, mit Elisabeth<br />

Bond in Zürich. Info 044 252 68 78<br />

27. Stimme der Stille, mit Michel Stillwater,<br />

in Zürich. Infos 044 252 68 78.<br />

27.12.-2.01. Kriya Yoga (aus der Linie von<br />

Babaji – Paramahansa Yoganandaji), Silvesterseminar<br />

mit Yogi Dhiranandaji in<br />

Weggis. Tel. 056 222 98 56<br />

Das Ägyptische<br />

Toten<br />

buch<br />

Übersetzt und<br />

kom men tiert<br />

von Gre goi re<br />

Kolpaktchy<br />

«Die beste<br />

Einführung<br />

in die geis ti ge Welt des alten Ägypten»<br />

Tages-Anzeiger Zürich<br />

Der Tod war im alten Ägypten ganz<br />

selbstverständlicher Teil des Lebens<br />

und die Sorge: Wie bestehe ich in<br />

diesem «zweiten Leben», wie wirken<br />

sich meine Gedanken und Taten im<br />

Diesseits auf mein Geschick im<br />

Jenseits aus, stets gegenwärtig. Im<br />

«Ägyptischen To ten buch» haben die<br />

Priester und Weisen alle Mysterienweisheit<br />

zusam men gefasst, die den<br />

Menschen damals helfen konnte, Antworten<br />

auf diese drängenden Fragen<br />

zu finden.<br />

Dieses wurde den Toten als Führer<br />

durch die Unterwelt, als Ratgeber<br />

für alle Fährnisse und Ereignisse<br />

in den Sarg gelegt, seine<br />

Texte wurden an die Wände der<br />

Grabkammern der Vornehmen gemalt<br />

und von den Lebenden zur<br />

Einübung des rechten Lebens und<br />

des rechten Sterbens studiert und<br />

darüber meditiert.<br />

Der französische Ägyptologe Prof.<br />

Dr. Gregoire Kolpaktchy hat seine<br />

Übertragung der Papyrus-Texte so<br />

kommentiert, dass sich Sinnzusammenhang<br />

und Bedeutung dieser<br />

ein drucksvollen Dokumente auch<br />

dem Leser von heute erschliessen<br />

und ihm tiefe Einblicke in Leben<br />

Das Buch<br />

«Gesundheit aus dem Kopf»,<br />

von Uri Geller,<br />

ist wieder erhältlich.<br />

CHF 33.- / € 25.- (inkl. Versand)<br />

Fatema Verlag GmbH<br />

Parkstr. 14<br />

CH-3800 Matten/Interlaken,<br />

E-Mail: Verlag@fatema.com<br />

und Denken der alten Ägypter gewähren.<br />

Geb., 320 S., ISBN 3-502-61171-8,<br />

CHF 34,90 / € 19,90, O.W. Barth u<br />

Ve r a n s ta lt u n g e n d e s BPV, d e s PZ u n d d e r SPG<br />

In Klammern ist jeweils angegeben, welche Organisation die Veranstaltung durchführt (Anfragen und Anmeldungen bitte an die entsprechende Adresse). BPV (Basler<br />

Psi Verein): 061 383 97 20, PZ (Psi Zentrum Basel) 061 641 02 29, SPG (Schweizer Parapsychologische Gesellschaft, Zürich) 01 422 56 62.<br />

November<br />

3.-9. Privatsitzungen mit Bill Coller<br />

(SPG)<br />

4./5. Calling your Karma, Workshop<br />

und Seminar mit Maitra. (BPV)<br />

5. Trauerseminar mit Bill Coller (SPG)<br />

7. Demonstrationsabend mit Bill Coller<br />

und Herbert Kunz (SPG)<br />

8. Zirkel-Abend mit Dolly Röschli (SPG)<br />

9./23. Zirkel-Abende mit Trudy Diserens<br />

(SPG)<br />

11. Medialität, Anfängerseminar mit Dolly<br />

Röschli (SPG)<br />

13. Heilerteam (SPG)<br />

14. Entwicklungszirkel mit Bea Rubli<br />

(BPV)<br />

14. Demonstrationsabend mit Kristtina<br />

Kowalska und Rita Muggli (SPG)<br />

14.-24. Privatkonsultationen mit Bill<br />

Coller (PZ)<br />

14./21. Privatsitzungen mit Hildegard<br />

Huber (SPG)<br />

16./30. Tierkommunikation, Schnupperabende<br />

mit Angelika Güldenstein (PZ)<br />

17. Erlebnisabend mit Thomas Young<br />

(BPV)<br />

17. Das Tor zur Ekstase öffnen, mit<br />

Adnan Sarhan (BPV)<br />

17. Jenseitskontakte mit Bill Coller (PZ)<br />

18./19. Young at Heart, Workshop mit<br />

Thomas Young (BPV)<br />

17./19. Das Tor zur Ekstase öffnen,<br />

Workshop mit Adnan Sarhan (BPV)<br />

20. Privatkonsultationen mit Dolly<br />

Röschli (SPG)<br />

22. Offene Gruppe «C. G. Jung» mit<br />

Mira Kudris (PZ)<br />

23. Privatkonsultationen mit Trudy Diserens<br />

(SPG)<br />

25./26. Tierkommunikation, Grundkurs<br />

mit A. Güldenstein und R. Urscheler<br />

(PZ)<br />

27. Privatkonsultationen mit Herbert<br />

Kunz (SPG)<br />

28. Entwicklungszirkel mit Bea Rubli<br />

(BPV)<br />

30.11./2.12. Systemaufstellungen nach<br />

Bert Hellinger, Seminar mit Albrecht<br />

Mahr (BPV)<br />

Dezember<br />

4. Einstiegsmöglichkeit in den Seminarzyklus<br />

zur Schulung der Sensitivität<br />

und Medialität mit Sue Rowlands<br />

(SPG)<br />

4.-8. Privatkonsultationen mit Sue Rowlands<br />

(SPG)<br />

5. Jenseitskontakte, Demonstrationsabend<br />

mit Sue Rowlands (SPG)<br />

6. Zirkel-Abend mit Dolly Röschli (SPG)<br />

7./21. Zirkel-Abende mit Trudy Diserens<br />

(SPG)<br />

8. Einführungsabend in den Seminarzyklus<br />

zur Schulung der Sensitivität<br />

und Medialität mit Sue Rowlands (SPG)<br />

11. Kommunikation zwischen Mensch<br />

und Tier, Weiterbildungsabend mit Trudy<br />

Diserens (SPG)<br />

11.-19. Privatkonsultationen mit Bill<br />

Coller (SPG)<br />

12. Jenseitskontakte, Demonstrationsabend<br />

mit Bill Coller und Dolly Röschli<br />

(SPG)<br />

13. Geistige Führung, Engel und Dein<br />

Schutzengel, Vortrag von Raffael Boriés<br />

(SPG)<br />

18. Heilerteam (SPG)<br />

21. Privatkonsultationen mit Trudy Diserens<br />

(SPG)<br />

60 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />

<strong>Wendezeit</strong> 6/06 61


Ag o r a<br />

Kosmetische und therapeutische Produkte<br />

auf der Basis von Salzen aus dem Toten Meer.<br />

Wer ist Maitreya ?<br />

Maitreya ist der persönliche Name des Weltlehrers, des Hauptes der Geistigen Hierarchie unseres Planeten.<br />

Er wird von allen grossen Weltreligionen als der Messias, Krishna, der Imam Mahdi, Maitreya Buddha und der<br />

Christus erwartet.<br />

Er kommt als Avatar für das neue Zeitalter zurück, als Lehrer und Berater für alle Menschen – egal ob sie einer<br />

Religion angehören oder nicht. Er kommt mit seiner Gruppe, den Meistern der Weisheit. Gemeinsam werden<br />

sie die Menschheit inspirieren, eine neue, strahlende Zivilisation zu schaffen, die auf Gerechtigkeit und gemeinsamem<br />

Teilen basiert.<br />

Er wird zum Handeln aufrufen, um die Millionen Menschen, die täglich in einer Welt des Überflusses verhungern,<br />

zu retten.<br />

Durch Maitreyas Fürsprache werden die sozialen Belange Priorität erlangen, so dass ausreichende Nahrung,<br />

Obdach, Kleidung, Bildung und medizinische Versorgung für alle Menschen zu universellen Rechten werden.<br />

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Jean Paul Dössegger<br />

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und erscheinen nur gegen Vorkasse.<br />

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Satsanga, spirituelle Begleitung, ganzheitliche<br />

Beratung.<br />

Tel. 062 296 05 80<br />

Abkürzungen:<br />

A = Astrologie/Astropsychologie<br />

ADS = Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom<br />

AF = Akufeldur<br />

AL = Astrolog. Lebensberatung<br />

AlexT = Alexander Technik<br />

All = Allergie+Asthmatherapie<br />

APu = Akupunktur/Ohrakupunktur<br />

APr = Akupressur<br />

Ar = Aromatherapie/-essenzen<br />

AS = Aura Soma<br />

AY = Ashtânga Yoga<br />

AT = Autogenes Training<br />

ATFM = Alexander Technik Frederik Matthias<br />

Atl = Atlaslogie<br />

Au = Aurasehen, Aura-Arbeit etc.<br />

Av = Avatar<br />

AVi = Ashkara Vidyâ<br />

B = Beratung<br />

BB = Bach-Blüten<br />

Bio = Bioenergie, Bioresonanz<br />

Bio-HA = Bioenergetische Haaranalyse<br />

BV = Buchverlag/-versand<br />

CA = Chakra-Aktivierung/-Arbeit<br />

Ch = Channeling<br />

ChG = Chi Gong<br />

ChrE = Therapie chron. Erkrankungen<br />

CM = Chinesische Medizin<br />

Coa = Coaching<br />

CrS = Craniosacral-Therapie<br />

Dy = Integrale Dynamologie<br />

E = Esoterik<br />

EnFS = Energetisches Feng Shui<br />

EnG = Energetische Gebäudereinigung<br />

EnR = Energetische Rückenmassagen<br />

Schweiz<br />

Therapeuten/Berater<br />

EP = Energiepyramiden<br />

Er = Ernährungsberatung/-begleitung<br />

ET = Energetische Therapien<br />

Fa = Fastenseminare<br />

FaT = Familientherapie<br />

FH = Fernheilung<br />

FR = Fussreflexzonenmassage/Fussmassage<br />

FS = Feng Shui<br />

FT = Farbtherapie/-punktur n. P. Mandel<br />

GA = Ganzh. Atemgymnastik/-therapie<br />

GB = Gesundheitsberatung/praxis<br />

GH = Geistheilung<br />

GKo = Ganzheitliche Kosmetik<br />

GKM = Ganzkörpermassage<br />

Ha = Handauflegen<br />

He = Heilkräuter, spagyrische Heilkräuter<br />

HEM = Holo-Energet. Methodologie<br />

Ho = Homöopathie<br />

HP = Heilpraktiker/in<br />

Hy = Hypnosetherapie<br />

IK = Indigo Kinder<br />

Ka = Kartomantie/Kartenlegen<br />

KB = Katathymes Bilderleben<br />

KGT = Kunst- und Gestaltungstherapie<br />

Ki = Kinesiologie, Psycho-Kinesiologie<br />

Kla = Klangtherapie<br />

KP = Kirlianfotografie<br />

KPsy = Körperorient. Psychotherapie<br />

KT = Kurzzeit-Therapieprogramme<br />

KUF = Krankheitsursachenfindung/-auflösung<br />

L = Lebensberatung/-hilfe<br />

Li = Lithotherapie/Edelsteintherapie<br />

LiG = Lichtgeometrie<br />

LK = Lichtkunst<br />

LL = Lieben lernen<br />

1227 Carouge, Helmuth Thomas, 10, av. Vibert, 022 301 27 11 – GH / Sp / WT<br />

1700 Fribourg, Kurt Loeliger, Av. Jean-Marie Musy 12, 076 593 20 59 – L / SyS / PP<br />

2500 Biel, Monika Gassmann, Neuenburgerstr. 104, 032 323 28 07 – ET / MH / BB<br />

2502 Biel/Bienne, Erika M. Kleebauer, Hans-Hugi-Str. 3, 032 322 96 94 – CrS / GH / Ma<br />

2502 Biel/Bienne, Heidi Oberli, Obergasse 24, 032 / 323 10 30 – A / RT / FaT<br />

2544 Bettlach, Liliane Siegenthaler, Tannlimattweg 6, 032 645 25 69 – Ma / GKM / FR<br />

2556 Schwadernau, Willi Stauffer, Standweg 20, 032 373 42 37 – AL / Er / RT<br />

2608 Courtelary, Ruth B. Federer, La Forge 7, 032 944 32 59 – Ha / BB / StB<br />

3005 Bern, Therese Perrottet, Thunstr. 41a, 031 352 30 15 – R / L / Media<br />

3053 Münchenbuchsee, Franziska Roschi, Bernstr. 46, 031 869 23 20 – Rad / GH / FR<br />

3074 Muri BE, Marina Habich, Rossimattstr. 18, 031 371 19 91 – Psy / NLP / SyS<br />

3125 Toffen, Martin Roschi, Heitern 63/Belpberg, 031 819 94 24 – HP / GB / FR / WT /<br />

ResT / Rad, E-Mail: Colamaro@freesurf.ch<br />

3154 Rüschegg-Heubach, Christina Hostettler, Dorf, 031 738 88 34 – L / KT / PW /<br />

Internet: www.heaven-earth.org, E-Mail: info@heaven-earth.ch<br />

3178 Bösingen, Ursula & Erwin Jungo, Leimackerstr. 9, 031 747 77 97 – L / Hy / GB<br />

3280 Murten, Richard Sigrist, Tioleyres 13, 026 670 47 55 – Ki<br />

Internet: http://www.zikubse.too.ch, E-Mail: zikubse@bluewin.ch<br />

3400 Burgdorf, Praxis Hamali, Marlen Hämmerli, Steinhof 7, 034 423 63 68 – Kla / ChrE /<br />

SchH / REM / EnG / Coa, www.hamali.ch, E-Mail: marlen.haemmerli@besonet.ch<br />

3422 Kirchberg, Marie Thérèse Rubin, im G‘dehaus Aefligen, 079 469 82 22 – Bio/GB/Sp/<br />

GH/KUF/SUT; Internet: www.rubinenergie.ch, E-Mail praxis@rubinenergie.ch<br />

3604 Thun, Hugo Frutig, Gemmistr. 17, 033 336 27 12 – L / FH / GH<br />

3608 Thun, Lyarea E. Dietrich, Allmendingenstr. 14, 079 398 63 78 – EnFS / M / Sp<br />

3626 Hünibach, Erika Forrer, Staatsstr. 167, Tel. 033 243 62 49 – SpL / SchH / Ch / TK /<br />

StB MT, E-Mail: erikaforrer@bluewin.ch<br />

M = Meditation<br />

Ma = Klass./intuitive/medizin. Massage<br />

Me = Metamorphose-Practitioner<br />

Med = Medialität<br />

Mer = Merkaba<br />

MH = Mediale Heilung/Beratung<br />

MM = Meditatives Malen, Mandala-Malen<br />

MT = Mentaltraining<br />

Na = Naturarzt, Naturheilpraktiker<br />

NK = Natürliche Kosmetik<br />

NLP = Neurolinguist.Programmieren<br />

No = Nosodentherapie<br />

Nu = Numerologie/Kabbalistik<br />

O = Ohrkerzentherapie<br />

OA = Organspezifische Aminosäuren<br />

PH = Prana (pranic) healing<br />

Pol = Polarity-Therapie<br />

PP = Parapsychologie<br />

PsE = Psychosomatische Energetik<br />

Psy = Psych. Beratung/Psychotherapie<br />

PsyS = Psychosomatik, Psychosynthese<br />

PW = Persönliches Wachstum/ -Training<br />

R = Reiki<br />

Ra = Radionik<br />

Rad = Radiästhesie, Pendeln<br />

Reb = Rebirthing<br />

RefZ = Reflexzonentherapie (n. Dorn)<br />

Rel = Religion<br />

REM = Ruhe, Entspannung, Mitte finden<br />

ResT = Resonanztherapie<br />

Ret = Retreats<br />

RT = Rückführungen/Reinkarnationstherapie<br />

RüM = Rückenmassage n. Breuss<br />

Rut = Rutengängerei<br />

SchH = Schamanische Heilrituale<br />

Therapeuten, Berater, usw.<br />

Sh = Shiatsu<br />

SO = Seminarorganisation<br />

Sp = Spiritualität, spirituelle Heilung<br />

SpL = Spirituelle Lebensberatung<br />

SpT = Spirituelle Therapie<br />

StB = Sterbebegleitung (MT Mensch und Tier)<br />

SUT = Seelische Urblockadentherapie<br />

Sy = Synergetik-Therapie<br />

SyS = System. Stellen n. Bert Hellinger<br />

Tar = Tarot<br />

Tan = Tantra<br />

TC = Tai Chi, Taijiquan<br />

TE = Tachyon-Energie<br />

TfH = Touch for Health<br />

Th = Therapeut/in (allg.)<br />

Tib = Fünf-Tibeter-Training<br />

TK = Tierkommunikation<br />

TLT = Time-Line-Therapie<br />

TPI = Trager Psychophys. Integration<br />

Tr = Traumanalyse<br />

VeM = Vedische Meditation<br />

VF = Vitalfeld-Therapie<br />

Vi = Visagist/in<br />

W = Wassertherapie (diverse Methoden)<br />

WBA = Wirbelsäulen-Basis-Ausgleich<br />

WT = Wirbelsäuletherap. n. Dorn/Breuss<br />

Y = Yoga/Kriya Yoga<br />

Z = Zilgrei<br />

3635 Uebeschi, Liselotte Lüthi, Lindenbühl 153, 033 222 38 83 – R / FR / Ma<br />

3654 Gunten, Gerrard McInerney, Schönörtli, 033 243 04 26 – L / MH / Sp<br />

3654 Gunten, Jeannette Müller, Im Stotzigenacker, 033 251 43 20 – R / GH /MH<br />

3662 Seftigen, Lichtinsel für Heilung & spirituelles Bewusstsein, Ursula Lüthi, Wydmatt 28,<br />

033 345 30 50 oder 079 287 99 92 – Sp / SpL / GH / EnG / Ch / Ca<br />

3706 Leissigen, Annette Ast, Blumenstrasse, 033 847 17 25 – Bio / SUT<br />

3802 Beatenberg, Markus Gafner, Freiegg, 079 539 69 29 – EnG / GH / TfH<br />

3812 Wilderswil, Suse Gruber, Dorfmattenstr. 2, 033 822 59 32 – SchH / RefZ<br />

4054 Basel, Kurt Wisler, Blochmonterstr. 19, 061 281 59 61 - FR / Ma / R<br />

4058 Basel, Trudi Schüpbach, Allmendstr. 108, 061 601 72 50 – R / Ma / L<br />

4107 Ettingen, M. Gisbert Lanthemann, Oberwilerstr. 31, 061 401 04 54 – Psy / KPsy / RT<br />

4125 Riehen, Dora Schaufelberger, Im Niederholzboden 52, 061 601 52 79 – GH / SpL / SO<br />

4419 Lupsingen, Verena Maria Keller, Im Gässli 4, 061 922 90 82 – ADS / IK / AlexT / L / E,<br />

Internet: www.onlineweb.ch/vmk, E-Mail: vmkeller@gmx.ch<br />

4450 Sissach/BL, Zum Lichtblick, H.R.Tommer, Hauptstr. 90, 061 973 73 73 – ET / FT / B<br />

4500 Solothurn, Mara Algethi, Grafenfelsweg 11, 032 622 29 25 – A / Tar / LB<br />

4562 Biberist, Heinz Fahrni, Bromeggstr. 22, 032 685 30 37 – Ma / APr / WBA<br />

4702 Oensingen, Doris Käsermann, Roggenweg 9/19, 062 396 10 11 – Ki / VF / CHrE<br />

4710 Balsthal, Monika Baumgartner, Bachrankweg 3A, 062 391 57 25 – AT / GH / Psy<br />

4718 Holderbank/SO, Dorothea Schneider, Hauptstr. 97, 062 390 10 04 – Bio / Ki / All<br />

4950 Huttwil, Hans Bigler, Apotheke am Brunnenplatz, 062 962 10 03 – Bio / Chr.E / Nu<br />

5046 Walde, Fab. u. Hans-J. Steiniker, Schürstr. 484, 062 726 21 38 – RT / R / Na<br />

5213 Villnachern, Verena Fehlmann, Dorfstr. 15, 056 441 26 43 – BB / FH / Ha<br />

5200 Brugg, Heidi Huber, Aarauerstr. 6, 056 441 94 73 – GH / L / B<br />

5405 Baden, Anton Tönz, Segelhalde 48, 056 493 40 45 – VM / AY / AVi / Ret<br />

Internet: http://www.aksharavidya.net, E-Mail: a.toenz@aksharavidya.net<br />

5432 Neuenhof, Karl Lenzlinger, Bifangstr. 33, 056 406 32 54 – FH / GH / L<br />

62 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 63


5647 Oberrüti, Therese Scheuber-Villiger, Kleinmatt 10, 041 787 18 05 – FR / R<br />

5726 Unterkulm, Manuela Niederer, Geisenweg 1, 062 776 20 76 – A / AL / BB<br />

5727 Oberkulm, Astrid von Rulach, unt. Haselweg 5, 062 771 64 42 – EnG / R / TE<br />

6005 Luzern, Othmar Gisler, auf Weinbergli 14, 041 360 33 93 – B / Sp / FH / Med / MH<br />

6006 Luzern, Martin Sorge/Helen Seiler, Oberseeburgrain 1, 041 410 73 43 – RT / Sh / CA<br />

6010 Kriens, Stefan Beutler-Huber, Schachenstr. 22, 041 320 26 30 – CrS / Pol / FR<br />

6010 Kriens, Edith Rössel, Gesundheitszentrum Späni, 079 612 50 02 – PsE<br />

6052 Hergiswil, Brigitte A. Parpan, Bühlstr. 29, 041 620 70 90 – Hy / TLT / Ki / MT<br />

Internet: www.time-line.ch, E-Mail: b.parpan@bluewin.ch<br />

6422 Steinen, Hildegard di Francesco, Schornenweg 4, 041 832 12 11 – L / M / GH<br />

6600 Locarno, Marisa Ischi, Via Vicolo Appiani 1, 091 791 30 87 – Ma / Ch / RT / Bio-HA /<br />

He / OA - Internet: www.sanftesheilen.com, E-Mail: sanftesheilen@bluewin.ch<br />

6612 Ascona, Jolanda Pfaffen-Kneubühler, Via Monescia 1b, 091 791 19 47 – GH / M / Tar<br />

6648 Minusio, Johanna Balli-Amon, Via Mimosa 2, 091 743 21 80 – Sp / FR / Ma<br />

6816 Bissone, André P. Tondeur, Via Maroggia 34, 091 649 52 01 – MM / R / B<br />

7000 Chur, Silvia u. Antonia Heinz, Gartenstr. 9, 079 333 27 42 – ET / CA / BB<br />

7320 Sargans, Karin Venzin, Städtchenstr. 74, 081 723 49 74 – FR / Ma / R<br />

8050 Zürich, Elvira Ryser, Regensbergstr. 302, 01 312 06 50 – A / Tar / GH<br />

8106 Adlikon b. Regensdorf, Peter Bachmann, Schulhausstr. 1, 056 249 44 55 – WT / MH /<br />

ET, http://www.peterbachmann.ch.vu, peter.bachmann1@bluewin.ch<br />

8280 Kreuzlingen, Iris Wettstein, Gutenbergstr. 10, 071 670 07 90 – BB / Er / BH<br />

8302 Kloten, Milenka Tadin, Thalwiesenstr. 11, 01 814 32 67 – Tr / GKo / FR<br />

8406 Winterthur, Monica Hasler, Tössuferweg 25, 0901 588 985 (2.-/Min.) – B / Coa / SpT<br />

8498 Gibswil, Sirkku Lankinen Valsangiacomo, Im Zentrum Süd, 055 245 10 25 – R / FT / LT<br />

8500 Frauenfeld, Caroline Gasser, Zürcherstr. 231, 052 721 10 05 – GA / FR / P<br />

8580 Amriswil, Strelitzie-Zentrum, Weinfelderstr. 16, 079 589 02 15 – GH / L / Th / Psy /<br />

Kla / SchH; http://www.strelitzie.ch, E-Mail: strelitzie@wiwe.ch<br />

8593 Kesswil/TG, Liliane Lesny-Poyda, Dozwilerstr. 1, 071 463 50 65 – MH / SO / Spl / MM<br />

http://www.lesny.ch, E-Mail: aura@lesny.ch<br />

8620 Wetzikon, Druscham Atelier, A. Boesch, Bachtelstr. 13. 079 437 12 86 – TPI / SchH / L<br />

8624 Grüt, Eveline Petermann-Oertle, Langweidstr. 26, 01 932 16 18 – Ho / RüM / GH<br />

8630 Rüti, Anton Wirth, Weierstr. 38, 055 240 96 20 – GH / M<br />

8646 Wagen b. Rapperswil, Odette Borbach, Curtibergstr. 77, 055 212 17 35 – B / GH / Me<br />

8706 Feldmeilen, Silvia Kockel, Gen.Wille Str. 61, 043 844 08 18 – AtT / A / AS / Er / GB / L<br />

http://www.lebensquell.ch<br />

8712 Stäfa, Henrike Anna Zellweger, Sonnengasse 2, 01 926 69 40 – Me<br />

8815 Horgenberg, Rösli Nägeli, Unterhaus, 01 726 21 62 – Ki / TfH / ET (n. Banis)<br />

9010 St. Gallen, Jeanette Hauser, Schlatterstr. 3, 071 245 73 18 – A / BB / MH<br />

E-Mail: jeanette.hauser@bluewin.ch<br />

9495 Triesen-LI, Claudia Greuter, Schmiedeweg 14, 00423 392 51 40 – R / FR / FH<br />

9620 Lichtensteig, Helios Soul Spirit, F. Hostettler, Hintergasse 5, 071 988 84 60 – Reb / Hy / RT<br />

9658 Wildhaus, Peter & Miranda Gilgen, Haus «Unmila», 071 999 30 40 – R / PB / MB<br />

Schulen/Seminarveranstalter usw.<br />

2716 Sornetan, Gesundheitszentrum Wirbelteam, 032 484 04 04 – WT / Sy<br />

Internet: www.wirbelteam.ch / synergetik-therapie.ch, E-Mail: info@wirbelteam.ch<br />

3011 Bern, Kaleidoskop, Effingerstr. 6, 031 398 31 00 – Spirit. Zentrum f. Medialität<br />

3012 Bern, Ausbildungszentrum für Erfahrung und Wissen, 031 302 00 33 –<br />

http://www.svpp.ch<br />

5200 Brugg, Marc Dasen, Annerstr. 18, 056 / 441 75 85 – FS (Basiskurse und Übungsgruppe<br />

/ ChG / TC / EnG – www.geocities.com/m_dasen, m_dasen@yahoo.de<br />

5408 Ennetbaden, Jean-Pierre Wicht, Badstr. 18b, 056 222 98 56 – Y / BV<br />

6042 Dietwil, Life Design, Alfred Wepf, Villa Müslischreck, 041 787 39 50 – RT / MT / M<br />

6064 Stalden (Sarnen), Hans Meier, Stockenmatt 11, 041 660 16 89 — Selbstfindung &<br />

Selbstheilung, Internet: http://www.oase-der-ruhe.ch<br />

6900 Lugano, Centro THEMIS, 091 943 62 54 - Med / R / MH, http://www.margit-huber.ch,<br />

E-Mail: action@margit-huber.ch<br />

7000 Chur, Leben+Astrologie-Schule, Laubenstr. 6, 081 250 72 78 – A / Psy / B / GB / SpL /<br />

BB, Internet: http://www.lebenschule.ch, E-Mail: info@lebenschule.ch<br />

8247 Flurlingen, Barbara Bachmann, Gründenstr. 66, 052 659 10 63 – R<br />

E-Mail: bbachmann@smile.ch<br />

Literatur/div. Produkte usw.<br />

2502 Biel, Boutique Liechtstein, Güterstr. 21, 032 322 27 57 – Bücher / Schmuck / Kristalle<br />

6950 Tesserete, Intermedia Synergie, Via alle Pezze, 091 930 06 70 – Aloe Vera/EP/ResT Musik<br />

Deutschland<br />

Therapeuten/Berater<br />

03185 Heinersbrück, Detlev Schimtz, Peitzerstr. 8, 035601-82059 – Me / Wt<br />

09126 Chemnitz, Larissa Kostjukowa, Stadler Str. 11, 0371-5613362 –<br />

R / RT / PsyKi / M / L&E / MH<br />

09456 Annaberg-Buchholz, Pfr. Helmuth Goy, Parkstr. 37, 03733-142180 – GH / Ha / FH<br />

12045 Berlin, Josef Jeckl, Elbestr. 25, 030-74773239 – Rad / Rut<br />

31832 Springe, Ingeborg Oelmann, Allerfeldstr. 17, 05045-8037 – Psy / PsyS / SyS<br />

41748 Viersen, Bernhard Klink, Omperter Weg 87, 02162-25376 – L / R / A / BB / Nu / Ka<br />

E-Mail: klinkben@aol.com<br />

41836 Hückelhoven, Dragi Alsalk, Venner Hof 37, 02433-952913 – SpL / L&E / Ch<br />

http://www.bewusstseinszentrum.de, E-Mail: info@bewusstseinszentrum.de<br />

45355 Essen, Dorothée Lisseck, Rabenhorst 74 A, 0201-676758 – Sy / Ra / ADS<br />

Internet: http://www.w-lisseck.de<br />

46562 Voerde-Spellen, HP Brigitte Finger, Hahnenstr. 35, 02855-6660 – Na / Bio / ET /<br />

ADS / GH / FH<br />

47799 Krefeld, Gisela Welbers, Roonstr. 3, 02151-560835 – Sp / ET / SpL / CA /GH / Au<br />

http://www.engel3000.de, gisela.welbers@t-online.de<br />

48734 Reken, Beate Pracht, Michaelstr. 9, 02864-884681 – GH / L&E / Z<br />

49828 Neuenhaus, Jan Hatger, Hauptstr. 75, 05941-6191 – GH / Ha<br />

50939 Köln, Faruk Demir, Lehmbruckstr. 3, 0221-9435975 - FH<br />

53902 Bad Münstereiffel, Dr.med. H.U. Klettner, Ashfordstr. 54, 02662-940619 – CM / MH / PsyS<br />

56841 Traben-Trarbach, Ute Allmacher, Am Laubloch 28, 06541-811350 – R / BB / SpL<br />

61381 Friedrichsdorf, Franz Braum, Ostpreussenstr. 18, 06172-778468 – GH / PH / RT<br />

66787 Wadgassen, Horst Pinkel, Rosenstr. 11 A, 06834-698830 – Hy-RT / Tr / Nu<br />

68623 Lampertheim, Ursula Huber, Falkenstr. 21, 06206-52214 – R / GH / FH<br />

70435 Stuttgart-Zuffenhausen, R. Schmidt, Rütlistr. 12, 0711-8266471 – WT / GH / CrS<br />

77886 Lauf, Gerlinde Rohmann, Schützenstr. 16, 07841-665690 – HP / GH / L / CA /<br />

EnG / AuR<br />

79356 Eichstetten a. Kaiserstuhl, Ernst-Günter Hilgenstock, 07663-914486 – Dy<br />

http://www.dynamologie.de, ernst-g.hilgenstock@t-online.de<br />

81925 München, Ingrid Keminer, Elektrastr. 18, 089-9965 8988 – Ch / EA / LiG<br />

82515 Wolfratshausen, Anton Lidl, Auenstr. 30/E, 08171-72299 – FH / GH / REM<br />

88326 Aulendorf, Dr. Gottfried Briemle, Riedweg 8 – A / E / Rel, www.horoskopzahl.briemle.net<br />

89364 Rettenbach OT Harthausen, Gerda Müller, Mühlberg 20, 08224-1382 – Psy / GH / Sp<br />

97410 Schweinfurt, Christine Frieske, Postfach 1262, 0173-3751528 od. 09721-4760410 –<br />

GB / ET / GH / FH / Ka / L<br />

Schulen/Seminarveranstalter usw.<br />

79100 Freiburg, The Art of Being, Vaubanallee 43, 0761-45369-0 – Tan / KPsy / M<br />

http://www.art-of-being.de, E-Mail: aob-info@web.de<br />

81332 München, Eva Eggart, Pf 750267, 089-776134 – Med / GH / KGT / LK / Hy / Coa<br />

Italien<br />

Therapeuten/Berater<br />

15010 Grognardo, Edelstein-Therapie-Zentrum, Str. Baghina 63, 0144 320752<br />

Österreich<br />

Therapeuten/Berater<br />

5020 Salzburg, DDr. Gerhard Brandl, Guetratweg 20a, 0662-830610 – Psy / AT / R<br />

6351 Scheffau/Tirol, Gerta Grander, Blaiken 91/Ralserhof, 05358-8270 – Me / Ki /He<br />

Der Eintrag in die Therapeutenliste ist Abonnentinnen und Abonnenten vorbehalten. Mit 3<br />

Spezialitäten kostet er CHF 12.-/€ 8.- jährlich, mit zusätzlichen 3 Spezialitäten und E-Mail-<br />

Adresse und URL kostet er CHF 24.-/€ 16.- jährlich.<br />

DOLFINIM – Die Heilkraft der Delphine!<br />

Delphin-Seminarreise vom 27.12. – 3.1.07<br />

«Erfüllen Sie sich Ihren Traum und<br />

schwimmen Sie hautnah mit der<br />

Delphin-Familie von Eilat im Roten<br />

Meer!»<br />

Sie erleben eine heilsame Begegnung<br />

in der ergreifenden Unendlichkeit<br />

des Meeres, von Angesicht zu<br />

Angesicht mit wachen Seelen, die<br />

den Sinn des irdischen Lebens noch<br />

kennen! Delphine sind geistig hoch<br />

entwickelte Wesen, die mit uns Menschen<br />

in uralter Freundschaft verbunden<br />

sind. Sie bringen uns in Berührung<br />

mit unserer eigenen Spontaneität,<br />

mit Lebensfreude, Vertrauen<br />

und Lachen – kurz: mit unserer<br />

Seele. Sie sind die Therapeuten des<br />

Meeres, die unser Herz öffnen und<br />

uns helfen, unsere Verbundenheit<br />

untereinander und mit der Natur<br />

wieder bewusster zu spüren.<br />

«Freude, Liebe, Lust und Spiel ist<br />

der Alltag der Delphin-Familie im<br />

Dolphin Reef am Roten Meer!»<br />

Die grossen Tümmler-Delphine le ben<br />

im Dolphin-Reef von Eilat und werden<br />

dort seit 1990 hervorragend betreut.<br />

Die Anlage ist wun derbar gepflegt,<br />

und die Mitarbeiter gehen auch<br />

mit anderen Tierbewohnern (Katzen,<br />

Hühner, Pfauen) sehr liebevoll um.<br />

Nicht nur Erholung und Kräftetanken<br />

vom Alltag ist an diesem traumhaften<br />

Ort angesagt. Denn eine tief greifende<br />

Reinigung und Heilung der Gefühle<br />

wird durch die Delphine ausgelöst.<br />

Sie sind liebevolle und verspielte<br />

«Herz-Öffner», die es durch ihr lebendiges<br />

Sein verstehen, uns mit unseren<br />

Gefühlen zu versöhnen, und diese in<br />

die lichteren Gefilde unserer Herzens<br />

emporzuheben. «Seit den 70er Jahren<br />

weiss man, dass Delphine nicht nur<br />

über eine überragende Intelligenz,<br />

sondern auch über andere ungewöhnliche<br />

Fähigkeiten verfügen: Sie bewegen<br />

sich mit Leichtigkeit in den inneren<br />

Bewusst-Seinswelten, beherrschen<br />

mühelos die telepatische Kommunikation<br />

und besitzen ein enormes<br />

Heilpotential.»<br />

Durch die Begegnungen mit ihnen werden<br />

viele blockierte Gefühle gelöst<br />

und in Fluss gebracht. Auf spielerische<br />

Art und Weise findet ein tiefer Prozess<br />

statt, der von den alten Schlacken und<br />

der Schwere negativer Gefühle befreit.<br />

Wie von selbst geschieht eine<br />

emotionale Erleichterung, hervorgerufen<br />

durch die intensive heilende Ausstrahlung<br />

der Delphine. Geborgen im<br />

grenzenlosen Ozean gleiten Sie sanft<br />

in den Zustand des Loslassens und der<br />

Heilung. Die Begegnungen mit den<br />

Delphi nen bedeutet für Sie auch Erinnerung<br />

an Ihren ursprünglichen Lebenstraum.<br />

Sie werden von ihnen förmlich<br />

verzaubert und in ihre Welt der Liebe,<br />

der Freude und dieser unbändigen<br />

Lust am Leben entführt.<br />

«Das Wesen des Delphins liegt im Spiel,<br />

in seiner harmonischen Bewe gung, im<br />

Tanz und in seiner Heiterkeit, seinem<br />

Glücksgefühl, das er be dingungslos<br />

verströmt!» Sie können es am eigenen<br />

Leibe erleben, wie die Delphine auch<br />

Sie Ihrer Bestimmung näher bringen:<br />

Sich selbst und Ihr Leben aus vollem<br />

Herzen zu lieben und zu feiern!<br />

Die 8-tägige Seminarreise «Dolfinim<br />

– Die Heilkraft der Delphine» ist eine<br />

spezielle Kombination von garantierten,<br />

intensiven Begegnungen mit<br />

den Delphinen im Roten Meer, und<br />

erfahrenen Workshops zur Vertiefung<br />

der persönlichen Erlebnisse und Heilprozesse.Jeden<br />

Tag können Sie in der<br />

märchenhaften Umgebung der Arabischen<br />

Wüsten mit den Delphinen<br />

schnorcheln, tauchen und sie direkt<br />

vom Steg und vom Strand aus geniessen.<br />

Dabei erfahren Sie deren wunderbare<br />

heilsame und belebende Wirkung<br />

hautnah, umgeben von den wohltuenden<br />

Kräften der Sonne, der Wüsten<br />

und dem Rotes Meer.Bis in den späteren<br />

Nachmittag hinein kann jeder<br />

nach Lust und Laune unternehmen,<br />

was er möchte: Im Dolphin-Reef bleiben,<br />

einen Ausflug unternehmen, aktiv<br />

sein, relaxen oder sich zurückziehen.<br />

Am späteren Nachmittag finden die<br />

Workshops statt, in dem wir die vielschichtigen<br />

Prozesse und Entwicklungen<br />

vertiefen und die individuellen<br />

Heilprozesse mit Gesprächen,<br />

Meditationen und Energiearbeit unterstützen.<br />

In diesen erhalten Sie natürlich<br />

auch ganzheitliche Informationen<br />

über die faszinierenden Delphine.<br />

Am Abend haben die Teilnehmer<br />

die Möglichkeit, aus dem reichhaltigen<br />

Angebot ein Restaurant<br />

ihres Geschmacks auszuwählen, welche<br />

neben israelischer und arabischer<br />

Küche auch europäische Genüsse anbieten.<br />

Ein schöner Spaziergang un-<br />

ter dem arabischen Sternenhimmel<br />

schenkt dem Tag ein gebührendes<br />

Ende. Und wer noch Lust hat, kann<br />

sein «Delphinisches Wesen» auch<br />

noch nachts in einem der vielen Pubs<br />

oder Discotheken ausgiebig feiern.<br />

«Eine Studie der Human Dolphin<br />

Foundation auf Hawaii hat ergeben,<br />

dass die Töne und das elektro-magnetische<br />

Feld der Delphine sogar die<br />

menschliche DNS, die Blaupause des<br />

Lebens verändern. Durch die Nutzung<br />

dieser natürlichen Biotechnologie<br />

erklären sich die Wissenschaftler<br />

die ungewöhnlichen Heilungen, die<br />

in der Begegnung mit Delphinen geschehen!»<br />

Durch die Heilkraft der<br />

Delphine, kombiniert mit Gesprächen,<br />

Meditationen und Energiearbeit, bieten<br />

wir Ihnen eine optimale Unterstützung,<br />

dass Sie wieder zu dem Menschen<br />

werden, der Sie in Wahrheit<br />

sind: Ein liebevolles, verspieltes und<br />

freudiges Kind des Lebens!<br />

Dies bieten wir Ihnen auf unseren<br />

Delphin-Reisen:<br />

- Erholung, Wellbeing,<br />

Heilung und Meditation<br />

- Sie schwimmen täglich<br />

mit der Delphin-Familie<br />

im Roten Meer und<br />

erleben intensive Begegnung<br />

hautnah<br />

- Sie steigern dabei Ihre<br />

Selbstheilungskräfte<br />

und verbessern dadurch<br />

Ihre Gesundheit<br />

und Vitalität<br />

- Sie tanken Lebenskraft<br />

und erholen Körper,<br />

Geist und Seele ganzheitlich<br />

- Sie heilen Ihre Gefühle<br />

dank deren Lebensfreude<br />

und Lebenslust<br />

- Sie erweitern dadurch<br />

Ihr Bewusstsein<br />

- Sie transformieren<br />

Angst-Muster<br />

- Sie wiederbeleben Ihr<br />

Inneres Kind<br />

- Sie erinnern Ihre<br />

Träume & Visio nen<br />

- Unterstützender Seminarteil<br />

mit Heilarbeit<br />

und effektiven<br />

Meditationen<br />

- Mit professioneller therapeutischer<br />

Begleitung<br />

- Mit Ausflug in die Negev-Wüste<br />

mit Sonnenuntergangs-Meditation<br />

- Im familienfreundlichen Mittelklasse-Hotel<br />

Palmira, auch für<br />

Rollstuhlgänger geeignet (Rampen<br />

und rollstuhlgerechte Zimmer)<br />

- Sie reisen in Blaubeerwald-VIP-<br />

Gruppen<br />

Nutzen auch Sie diese einzigartige<br />

Seminarreise der Extra-Klasse,<br />

voller Liebe, Freude, Kraft und<br />

Heilung, unvergesslich in Ihrem<br />

individuellen Lebensstrom!<br />

Weitere Informationen finden Sie<br />

auf unserer Website www.Blau beerwald.de<br />

unter Reisen. Schauen Sie<br />

doch vorbei und erfüllen Sie sich<br />

Ihren Traum! Für Fragen oder Ihre<br />

Anmeldung können Sie uns auch<br />

persönlich unter +49 9434 3029<br />

(Mo-Fr, 10 – 16 Uhr) erreichen. Wir<br />

freuen uns auf ein persönliches<br />

Gespräch mit Ihnen.<br />

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