Schwerpunkt - Wendezeit
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Schwerpunkt - Wendezeit
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W<br />
November/Dezember 2006 – Nr. 6/06<br />
Fr. 8.50 / € 5.50<br />
endezeit<br />
<strong>Wendezeit</strong><br />
Zeitschrift für ganzheitliches Leben und für ein neues Zeitalter mit mehr Geist und Seele<br />
<strong>Schwerpunkt</strong><br />
• Nahtodes-<br />
Erlebnisse<br />
• Wie echt sind Nahtod-Erlebnisse?<br />
• Heilen mit mehr Geist<br />
• Vorsicht: Esoterik-Ganoven!
Inhalt<br />
Geda n k e n s p l i t t e r 1<br />
Gesehen • Gelesen • Ge h ö rt<br />
Esoterik- & Gesundheitsmessen 2<br />
Stoppt das Abschmelzen des Grönlandeises<br />
den «Golfstrom»? 2<br />
Herrengasse Bern 3<br />
Es ist ein Mädchen! Das «älteste Baby» 3/4<br />
Robbenmassaker: Triumph der Fondation<br />
Franz Weber im Europaparlament 5<br />
Mystery Park: Sanierung gescheitert 5<br />
Geschichtsdaten zum Feiern oder<br />
Nachdenken 5<br />
Gesichter des Todes 6<br />
Geheimes Leben d e r Ti e r e<br />
«Just in Time» – vom Zeitsinn der<br />
Tiere 6-9<br />
Spiritualität<br />
Die Erlebnisse des Steinmetz Jürgen<br />
Rombart 10<br />
Familienengel und Heilungsengel 11/12<br />
Mit Engelslächeln und Raubtierblick<br />
– Esoterik-Ganoven 41/42<br />
Kleines Lexikon der Wahrsagekünste 42<br />
Das Mysterium der edlen Steine 43-47<br />
Re i s e n<br />
Valsesia – Monterosa 13<br />
Per Schlitten unterwegs in Finnland 14-16<br />
Ge i s t i g e s He i l e n<br />
Heilen mit mehr Geist 17-24<br />
Sch w e r p u n k t<br />
Nah to d e r l e b n i s s e 25-40<br />
Reise ins Jenseits? 26<br />
Hieronymus Bosch 26<br />
Wie echt sind Nahtod-Erlebnisse? 27<br />
Beeinflusst Lebenswandel die<br />
Nahtod-Erfahrung? 28/29<br />
❏ Ich abonniere <strong>Wendezeit</strong> ab<br />
Frühzeitliche Nahtoderlebnisse 30-33<br />
Elisabeth Kübler-Ross 30<br />
Hirn verarbeitet Ende der eigenen<br />
Existenz 34<br />
Einwürfe und Argumente der wissenschaftlichen<br />
Skeptiker 35/36<br />
Das innere Land 37-39<br />
Sind Nahtod-Erfahrungen Bilder<br />
aus dem Jenseits? 40<br />
Ur i s Ko l u m n e<br />
Ausserkörperliche Erfahrungen 48<br />
Ps i-Mi tt e i lu n g e n<br />
Eine Bastion der Wissenschaft<br />
beginnt zu bröckeln 49-52<br />
Ausserordentliche GV der SVPP 52/53<br />
Das Samadhi Bad 54/55<br />
Sie fragen – wir antworten! 50<br />
Prof. Dr. J. B. Rhine 51-53<br />
Physikalisches Medium in Bern 54-56<br />
Veranstaltungskalender ab September 57<br />
Bü c h e r<br />
Trost aus dem Jenseits 47<br />
Die Seele ins Licht begleiten 48/60<br />
Kalender 2007 57<br />
Gold 58<br />
Die Ermächtigung 58/59<br />
Himmlische Konstellationen 2007 59<br />
Sonne-Mond-Kalender 2007 59/60<br />
Das ägyptische Totenbuch 60<br />
Die Liebesformel 60<br />
Ag e n d a<br />
Abonnement <strong>Wendezeit</strong><br />
Agenda 61<br />
Veranstaltungen des BPV, des PZ<br />
und der SPG 61<br />
Ag o r a 62<br />
Th e r a p e u t e n l i s t e 63/64<br />
für jährlich CHF 50.- / € 35.- inkl. Versand<br />
(6 Ausgaben) Ich nehme Kenntnis davon, dass das Abonnement sich jeweils automatisch<br />
um 1 Jahr erneuert, wenn ich es nicht innerhalb von 15 Tagen nach Erhalt der<br />
letzten (6.) Ausgabe meiner Abonnementsperiode kündige.<br />
Vorname/Name:<br />
E-Mail:<br />
Strasse/Nr.:<br />
PLZ/Ort:<br />
Tel.: Datum: Unterschrift:<br />
❏ Ich möchte für zusätzlich CHF 12.-/€ 8.-/Jahr (Grundeintrag) in die Therapeutenliste<br />
aufgenommen werden. Meine Spezialitäten (max. 3):<br />
❏ Erweiterter Eintrag (CHF 24.- / €16.-) mit insgesamt bis zu 6 Spez. + URL / E-Mail:<br />
Schwer-<br />
• in<br />
<strong>Wendezeit</strong> 1/07:<br />
Telepathie<br />
Das geheime Leben der Tiere:<br />
Vom Zeitsinn der Tiere<br />
Engel des Trostes<br />
und<br />
der seelischen Stärkung<br />
Jenseitskontakte:<br />
Ein politischer Mord<br />
Uri Gellers Kolumne<br />
Psi-Mitteilungen<br />
und<br />
weitere<br />
spannende Bei träge<br />
Ende Dezember in Ihrem<br />
Brief kasten oder<br />
Anfang Januar<br />
in Ihrem Kiosk oder Ih rer<br />
Buchhandlung<br />
Redaktionsschluss: 20. Nov. 2006<br />
Krokusse im Winter<br />
Roman und Leitfaden zum Thema<br />
Redaktions- Trauma und<br />
Insertionsschluss:<br />
20. Mai 2006<br />
Juanita Maria Schalekamp<br />
«Krokusse im Winter» ist ein Roman mit<br />
ergreifenden Lebensgeschichten, die neue<br />
Wege aus dem Trauma aufzeigen.<br />
Mit Hilfe eines Krokusmärchens als Metapher<br />
schildert die Autorin mögliche Wege,<br />
traumatische Lebenserfahrungen sanft und<br />
wirkungsvoll zu bewältigen.<br />
Ein separater Leitfaden mit über 100 Seiten<br />
ergänzt das Verständnis von Trauma mit aktuellem<br />
und anerkanntem Fachwissen, abgerundet<br />
mit nützlichen Hinweisen und Adressen.<br />
ISBN 2-88465-016-4<br />
Euro 23.50 / CHF 36.-- / 376 Seiten<br />
Leseproben: www.devas.ch<br />
Impressum<br />
<strong>Wendezeit</strong><br />
Nr. 5/06 (Sept./Okt. 06) – 18. Jg.<br />
(Gesamt-Nr. 102) Erscheint 6 x jährlich:<br />
Januar, März, Mai, Juli, September,<br />
November<br />
Herausgeber: Fatema-Verlag GmbH, Parkstr. 14,<br />
CH-3800 Matten/Interlaken, +41(0)33 826 56 59<br />
Redaktion <strong>Wendezeit</strong>,<br />
Parkstr.14, CH-3800 Matten/Interlaken<br />
Tel. +41(0)33 826 56 51, Fax 826 56 53<br />
E-Mail: verlag@fatema.com<br />
Internet: http://www.fatema.com<br />
http://www.wendezeit.info<br />
Leitung: Orith Yvette Tempelman<br />
Redaktion Psi/SVPP: Valentin J. Oehen<br />
Ständige Autor(inn)en: Yo gi Dhirananda (Kriya Yoga/<br />
Spi ri tualität), Uri Gel ler (Kolumne), Esther Kunz<br />
Braunschweig (Reportagen, Buchbesprechungen),<br />
Ernst Meckel burg (Grenzwissenschaf ten), Ephraim<br />
Nelmott Ph. D. (Reportagen), Rudolf Passian (Parapsychologie),<br />
Dr. Ha rald Wiesendanger (Geistheilen,<br />
Para psychologie).<br />
In dieser Ausgabe sind ausserdem Beiträge folgender<br />
Autoren erschienen: Markus Becker, Marianne<br />
Diehl, Lars A. Fischinger, Rudolf Grimm, Klaus<br />
Hofbauer, Fritz Imhof, Valentin J. Oehen, Stefanie<br />
Reinberger, Prof. Dr. Werner Schiebeler, Dr. Ernst<br />
Wälti<br />
Copyright: Fatema-Verlag GmbH. Alle Rechte<br />
vor be halten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />
mit Genehmigung der Redaktion. Namentlich<br />
ge kennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall<br />
die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />
eingesandtes Material wird keine Gewähr übernommen.<br />
Gerichtsstand: Interlaken.<br />
Druck: Schlaefli & Maurer AG, 3800 Interlaken<br />
– Gedruckt auf Umweltschutzpapier<br />
Kiosk-Vertrieb CH: Valora AG, Basel<br />
Anzeigenverwaltung: Fatema-Verlag GmbH, Park -<br />
str. 14, CH-3800 Matten. Tel. +41(0)33 826 56 59,<br />
Fax +41(0)33 826 56 53.<br />
Preise und Abo-Bedingungen: Jahresabo (6 Ausg.)<br />
CH: CHF 50.-; D/A: € 35.- inkl. Versand; Übersee:<br />
CHF 50 + Versand. Spezialpreis für BPV/SPG/HFG-<br />
Mitglieder. Einzelnummer: CHF 8.50/€ 5.50 (bei<br />
Einzelbestellung: + Versand). Jahreseintrag in die<br />
The ra peu tenliste: zusätzlich CHF 12.-/€ 8.- (mit<br />
URL/E-Mail: CHF 24.-/€ 16.). Das Abo wird jeweils<br />
automatisch um ein Jahr verlängert, falls es nicht<br />
mindestens 6 Wochen vor Ablauf schriftlich beim<br />
Verlag gekündigt wird. Bestätigung der Kündigung<br />
nur wenn internat. Antwortschein (Schweiz: frankiertes<br />
Rückantwortcouvert) beigelegt.<br />
Zahlstelle:<br />
CH: PC-Nr. 20-584170-8, Fatema-Verlag GmbH,<br />
3800 Matten<br />
D: Commerzbank Bayreuth-Maximilianstr.,<br />
BLZ 773 400 76, Kto 154544100, Fatema-Verlag<br />
Übrige Länder: In bar (€ oder CHF) an die<br />
Redak tion oder per Banküberweisung an die<br />
Commerzbank Bayreuth-Maximilianstr., IBAN<br />
DE45 773 400 760 154 544 100,<br />
BIC COBADEFF773<br />
Schweizerische Vereinigung<br />
für Parapsychologie<br />
<strong>Wendezeit</strong> und die Psi-Mitteilungen sind<br />
im SVPP-Mitgliederbeitrag inbegriffen.<br />
Ge d a n k e n s p l i t t e r<br />
Liebe Leserin,<br />
Lieber Leser,<br />
Mit Hilfe der High-Tech Medizin im<br />
letzten Moment ins Leben zurück geholt,<br />
schildern die beinahe Ver storbenen<br />
immer wieder ähnliche, faszinierende<br />
Erlebnisse aus einer fantastischen<br />
Reise durch einen dunklen Tunnel<br />
hin zum Licht. In allen Fällen hat<br />
diese Erfahrung ihre Einstellung zu Leben und Tod total<br />
verändert. Doch darüber wird in der Öffentlichkeit meist<br />
nicht gesprochen – sieht man einmal ab von TV-Serien wie<br />
„Ghost Whisperer“ oder Filmen wie „Ghost – Nachricht von<br />
Sam“. Das Thema Tod ist immer noch eines der grössten<br />
Tabus materialistischer Gesellschaften. Ab den siebziger<br />
Jahren gab es jedoch eine Welle von Veröffentlichungen<br />
der „Sterbeerlebnisse“ von Menschen, die sich in Todes nähe<br />
befunden hatten oder gar klinisch tot gewesen und wieder ins<br />
Leben zurückgekehrt waren. Spätestens seither befasst sich ein<br />
eigener Wissenschaftszweig, die „Thanatologie“ damit, solche<br />
Aussagen zu sammeln, zu kategorisieren und ordentlich<br />
in begriffliche Schubladen zu packen. Den Wissenschaftlern<br />
geht es aber meist da rum abzuklären, welche biochemischen<br />
Prozesse solchen fantastischen Erfahrungen zugrunde liegen.<br />
Jene, die subjektiv oder objektiv erlebt haben, dass das Leben<br />
nach dem Tod weiter geht, kümmern sich nicht um solche<br />
Prozesse. Sie verlieren meist schlagartig die Angst vor dem<br />
Tod. Menschen, die eine Berührung mit dem Tod erfahren<br />
haben, berichten, dass sie sich plötzlich zu einer umfassenden<br />
Liebe fähig fühlten und das Leben in einem grossen, klaren<br />
Zusammenhang sahen, meistens mit dem Resultat, dass sie das<br />
„Zurückkommenmüssen“ als sehr schmerzlich empfanden.<br />
In Wahrheit wissen wir auch heute nicht mehr über den<br />
Tod, als Sterbende berichteten – oder besser: wir wissen, dass<br />
solche Erfahrungen gemacht werden. Lesen Sie mehr darüber<br />
in unserem <strong>Schwerpunkt</strong>teil und bilden Sie sich Ihre eigene<br />
Meinung.<br />
Titelbild:<br />
Yin und Yang, Gemälde von CORADO<br />
A-6900 Bregenz, Tel. +43 664 2430266<br />
Einsenden an Fatema Verlag GmbH, Parkstr. 14, CH-3800 Matten – E-Mail: Verlag@fatema.com<br />
<strong>Wendezeit</strong> 6/06 1
Ge s e h e n • Ge l e s e n • Ge h ö r t<br />
Ge s e h e n • Ge l e s e n • Ge h ö r t<br />
Interessante Esoterik- & Gesundheitsmessen<br />
in St. Gallen und Bern<br />
Herrengasse Bern: Wiederauferstehung<br />
eines Patrizierhauses<br />
Über 70 Aussteller präsentieren Produkte rund ums gesunde Leben sowie<br />
feinstoffliches Heilen und mediale Beratung. Und genau diese Mischung<br />
macht die Messen so spannend und interessant. Das Spektrum<br />
reicht von Naturheilmitteln und Nahrungsergänzungen über Rückenschule<br />
und Entschlackungsmethoden bis hin zu Engelkontakten, Aura-<br />
Fotografie, Klangheilung, Hellsehen, Handlesen und Channeling. Verschiedenste<br />
Bio-Produkte können direkt bei der Messe gekostet werden,<br />
Klangschalentherapie und Klangheilung stehen ebenso auf dem Programm<br />
wie die Rituale der Azteken oder Luftbettsysteme und Jademassageliegen.<br />
Ausserdem können bei der Messe über 50 Vorträge kostenlos<br />
besucht werden: dazu werden noch Workshops, Live-Heilungen sowie<br />
Live-Jenseitskontakte und Channelings veranstaltet. Einer der Stargäste<br />
der Messe ist der bekannte Schlankmacher Mirko Kaczens ki, der alleine<br />
durch Handauflegen die Pfunde purzeln lassen kann und Menschen<br />
von ihrem Übergewicht befreit. Ausserdem wird Mike Shiva jeweils am<br />
Sonntag Nachmittag ein Live-Channeling mit Energieübertragung als<br />
Workshop veranstalten.<br />
Messetermine: 1.-3. Dez. 06 in St. Gallen, Olma Messehalle 3, und 8.-<br />
10. Dez. 06 in Bern BEA Expo Halle Congress<br />
Messeprogramm erhältlich bei ART OF LIFE Messe AG, Tel. 0043-<br />
5574-44339, oder im Internet unter www.esoterikmesse.ch.<br />
aid. Eines der wertvollsten Häuser<br />
der Berner Altstadt, ist kürzlich<br />
vom Baugerüst befreit worden: das<br />
ehemalige Tscharnerhaus an der<br />
Herrengasse 4. Entworfen wurde<br />
es um 1760 wohl vom damals führenden<br />
Berner Architekten Niklaus<br />
Sprüngli. Die überaus reich und<br />
differenziert gegliederte Fassade<br />
mit ihren zwei hervorgehobenen<br />
mittleren Fensterbahnen und der<br />
aufgesetzten Wappenkartusche<br />
Tscharner fiel seit langem als stark<br />
restaurierungsbedürftig auf. Letztmals<br />
wurde sie wohl vor über 100<br />
Jahren renoviert. Glücklicherweise<br />
wurde die Fassade nie tief greifend<br />
überarbeitet (zurückgehauen ). Wo<br />
die Verwitterung nicht angegriffen<br />
hatte, zeigten sich Flächen, Gesimse,<br />
Profile und die reichen Bild-<br />
hauerarbeiten mit all ihren<br />
Feinheiten im Zustand des<br />
18. Jahrhunderts. Mit der<br />
Restaurierung der Fassade<br />
wurden die defekten Teile<br />
gefestigt und in einem langen<br />
Arbeitsprozess mit Fingerspitzengefühl<br />
aufmodelliert.<br />
Die Fassade wurde neu<br />
in Öl- und Sandtechnik gefasst.<br />
Die seit 25 Jahren fehlenden<br />
kunstvollen Schmiedeisengitter<br />
konnten wieder<br />
aufgefunden und eingesetzt<br />
werden. Im Inneren wurde der<br />
Hof restauriert, wobei man den originalen<br />
Boden aus alten Kalkplatten<br />
freilegte und wieder herstellte.<br />
Hässliche Einbauten im Treppenhaus<br />
und abgenutzte Holzverschalungen<br />
wurden entfernt und die<br />
Oberflächen der Treppe instand gestellt.<br />
Schliesslich wurden die zwei<br />
Wohnungen im 1. und 2. Stock mit<br />
ihren wertvollen Täfern, Decken<br />
und Cheminées restauriert und mit<br />
neuen Küchen und Sanitärräumen<br />
ausgestattet. Die privaten Anstrengungen<br />
der Bauherrschaft wurden<br />
von der städtischen und der kantonalen<br />
Denkmalpflege begleitet und<br />
durch Beiträge des Lotteriefonds,<br />
der Denkmalpflegestiftung (Lauper-Fonds)<br />
und des Bundesamtes<br />
für Kultur unterstützt. u<br />
Stoppt das<br />
Abschmelzen<br />
des Grönlandeises<br />
den<br />
«Golfstrom»?<br />
In einer Studie des<br />
Max-Planck-Instituts<br />
für Meteorologie,<br />
die jetzt in den<br />
Geophysical Research<br />
Letters erschien,<br />
sind Wissenschaftler<br />
um Jo hann<br />
Jungclaus der Frage<br />
nachgegangen,<br />
ob und wie stark<br />
der Einfluss des abschmelzenden<br />
grönlandischen<br />
Inlandeises<br />
die thermohaline<br />
Zirkulation beeinflusst.<br />
Für die Studie wurden<br />
die Modellrechnungen<br />
für den neuen<br />
IPCC-Status report,<br />
(IPCC = Zwischenstaatlicher<br />
Ausschuss<br />
über Klimaänderungen) der 2007<br />
erschei nen wird, mit einem zusätzlichen<br />
Schmelzwassereintrag an<br />
den Küsten Grönlands wiederholt.<br />
Die Klimaprojektionen für das 21.<br />
Jahrhundert lassen darauf schliessen,<br />
dass sich die thermohaline<br />
Zirkulation im Nordatlantik abschwächen<br />
wird. In die Modellrechnungen<br />
ging dabei das Abschmelzen<br />
des Grönlandeises nicht<br />
ein. Die Annahme, dass ein Abschmelzen<br />
die Schwächung der<br />
Zirkulation beschleunigen könnte,<br />
liegt nahe. Die neuen Rechnungen<br />
zeigen, dass sich unter konservativen<br />
bzw. extremen Annahmen für<br />
die Schmelzraten die nordatlantische<br />
Zirkulation um 35% bzw.<br />
42% abschwächte, ohne diese Annahmen<br />
waren es 30%. Selbst bei<br />
hohen Abschmelzraten erholt sich<br />
die Zirkulation im Nordatlantik<br />
im 22. Jahrhundert. Die neuen Modellrechnungen<br />
lassen also darauf<br />
schliessen, dass ein abrupter Klimawandel<br />
durch das Abschmelzen<br />
des grönlandischen Inlandeises<br />
kein realistisches Szenario für<br />
das 21. Jahrhundert ist. u<br />
Es ist ein Mädchen!<br />
Das «älteste» Baby stellt sich vor<br />
Fund eines dreijährigen Australopithecus afarensis Kindes<br />
ermöglicht erstmals, Fragen zur frühen Evolution des Menschen<br />
zu beantworten<br />
Der Schädel des Australopithecus<br />
afarensis-Kindes.<br />
Bild: National Museum of Ethiopia,<br />
Addis Abeba<br />
Vor 3,3 Millionen Jahren starb ein<br />
3-jähriges Mädchen in der Region<br />
Dikika im heutigen Äthiopien.<br />
Sein fast vollständig erhaltenes<br />
Skelett gibt den Forschern<br />
nun einmalige Einblicke in unsere<br />
Vergangenheit. Das historische<br />
Alter des Skelettes und das biologische<br />
Alter des Kindes zum Todeszeitpunkt<br />
machen diesen Fund<br />
zu einem in der Geschichte der Paläoanthropologie<br />
einmaligen. Der<br />
von einem Forscherteam unter der<br />
Leitung von Zeresenay Alemseged<br />
vom Leipziger Max-Planck-<br />
Institut für evolutionäre Anthropologie<br />
in der Fachzeitschrift Nature<br />
(September 21, 2006) vorgestellte<br />
Fund wird substanziell dazu<br />
beitragen Gestalt, Körperbau, Verhalten,<br />
Fortbewegungs- und Entwicklungsmuster<br />
unserer frühen<br />
Vorfahren besser zu verstehen und<br />
viele neue Wege zur Erforschung<br />
der Kindheit unserer frühmenschlichen<br />
Vorfahren eröffnen.<br />
Der neue Skelettfund ist der älteste<br />
und vollständigste, der jemals<br />
von einem kindlichen menschlichen<br />
Vorfahren gemacht worden<br />
ist. Das Mädchen, das 150‘000 Jah-<br />
re vor Lucy gelebt hat, aber derselben<br />
Art Australopithecus afarensis<br />
angehört, war zu seinem Todeszeitpunkt<br />
drei Jahre alt. Das<br />
Skelett des Kindes wurde in der<br />
Region Dikika in Äthiopien von<br />
einem Team von Paläoanthropologen<br />
vom Dikika-Forschungsprojekt<br />
(DRP: Dikika Research Project)<br />
unter der Leitung von Zeresenay<br />
Alemseged vom Leipziger<br />
Max-Planck-Institut für evolutionäre<br />
Anthropologie entdeckt. An<br />
dem internationalen und fachübergreifenden<br />
Projekt sind Experten<br />
verschiedener Forschungsbereiche<br />
und mehr als 40 Feldforschungsassistenten<br />
beteiligt. Der erste Teil<br />
des Kinderskelettes wurde bereits<br />
am 10. Dezember 2000 gefunden.<br />
Die Ausgrabung des Gesamtskelettes<br />
erforderte weitere vier Jahre,<br />
in denen intensiv nach weiteren<br />
Teilen gesucht wurde.<br />
Bisher hatte man gut erhaltene<br />
Kinderskelette nur von weniger alten<br />
Hominiden gefunden, wie z.B.<br />
vom Neandertaler. Ältere Überreste<br />
von Kinderskeletten bestanden<br />
lediglich aus Schädel, Teilen<br />
des Kiefers oder einigen einzelnen<br />
Zähnen. Das Skelett des Dikika-<br />
Mädchens hingegen ist komplett<br />
und in einem sehr guten Zustand.<br />
Daher kann man es tatsächlich als<br />
einen der grössten Funde in der<br />
Geschichte der Paläoanthropologie<br />
bezeichnen. Der Fund besteht<br />
aus einem Schädel, dem Abdruck<br />
des natürlichen Gehirns im Sandstein,<br />
der den Schädel ausfüllt,<br />
und bisher völlig unbekannten<br />
oder nur wenig bekannten Skelettteilen,<br />
wie z.B. dem Zungenbeinknochen.<br />
Vom oberen Skelettteil<br />
fanden die Paläoanthropologen<br />
den Grossteil der Wirbelsäule, beide<br />
Schulterblätter, die Rippen und<br />
beide Schlüsselbeine.<br />
Schulterblätter sind unter den dokumentierten<br />
fossilen Funden der frühesten<br />
Vorfahren des Menschen so<br />
gut wie nicht vertreten. Lediglich<br />
von Lucy und einem Australopithecus<br />
africanus sind die Schulterblätter<br />
unvollständig erhalten geblieben.<br />
Teile der unteren Gliedmassen,<br />
darunter beide Kniescheiben und<br />
substanzielle Teile der Hüfte und<br />
des Schienbeins beider Beine, wurden<br />
gefunden, ebenso wie ein fast<br />
kompletter Fuss. Hinweise in den<br />
2 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 3
Ge s e h e n • Ge l e s e n • Ge h ö r t<br />
Dr. Zeresenay Alemseged und der Geologe Dr. Jonathan<br />
Wynn diskutieren einen Knochenfund.<br />
Bild: Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie<br />
Gesteinsablagerungen am Fundort<br />
sowie fehlende Hinweise auf eine<br />
Aktivität von Fleischfressern, Abrieb<br />
oder einen Transport der Leiche,<br />
verraten den Forschern, dass<br />
das Mädchen vermutlich während<br />
einer Flut und kurz nach Eintritt<br />
ihres Todes begraben wurde. Möglichweise<br />
hatte diese Flut sogar den<br />
Tod des Mädchens verursacht.<br />
Bei seinem Auffinden waren alle<br />
Knochen des oberen Skelettteils,<br />
darunter der Schädel, die Schulterblätter,<br />
die Schlüsselbeine, die Rippen<br />
und die Wirbelsäule, in einem<br />
sehr kompakten Sandsteinblock eingeschlossen<br />
und klebten aneinander.<br />
Meist stehen Paläoanthropologen<br />
vor dem Problem, die sehr<br />
bruchstückhaften Teile eines Fundes<br />
wieder zusammenfügen zu müssen.<br />
Im Falle des Dikika-Mädchens<br />
war die Her aus forde rung eine um gekehrte:<br />
Sedi men te<br />
mussten mit Hilfe<br />
von zahntechnischen<br />
Ins trumen<br />
ten aus den<br />
Rippen zwi schenräumen<br />
und der<br />
gekrümm ten Wirbelsäule<br />
Korn für<br />
Korn entfernt<br />
werden. Forscher<br />
vom Max-Planck-<br />
Ins titut für evolutionäre<br />
Anthropologie<br />
benötigten<br />
dazu bisher fünf<br />
Jahre. Der Fund<br />
wurde am Diagnostischen Zentrum<br />
in Nairobi, Kenia, mittels Computertomographie<br />
gescannt. Diese Technik<br />
ermöglichte es den Forschern,<br />
die sich herausbildenden «zweiten»<br />
Zähne zu untersuchen und das Geschlecht<br />
sowie Alter des fossilen<br />
Fundes zum Todeszeitpunkt festzustellen.<br />
Was macht den Fund<br />
wissenschaftlich so<br />
bedeutend?<br />
1. Das Dikika-Mädchen ermöglicht<br />
es den Forschern erstmals, die<br />
komplette Schädelmorphologie<br />
ei nes jungen Australopithecus afarensis<br />
zu untersuchen. Basierend<br />
auf dem neuen Fund können sie<br />
nun feststellen, wie der Schädel<br />
des Australopithecus afarensis<br />
sich während des Wachstums, insbeson<br />
dere beim Übergang zwischen<br />
Kind heit und Erwachsenenalter,<br />
ver änderte.<br />
2. Das Gehirnvolumen des Dikika-<br />
Mädchens wird auf etwa 330 cm³<br />
geschätzt und unterscheidet sich<br />
damit nicht sehr von dem eines<br />
gleichaltrigen Schimpansen. Wenn<br />
man das Gehirnvolumen des 3-<br />
jährigen Kindes aber mit dem eines<br />
erwachsenen Vertreters derselben<br />
Art vergleicht, stellt man<br />
fest, dass die Gehirngrösse des<br />
Dikika-Babys nur zwischen 63-<br />
88 Prozent der eines erwachsenen<br />
Australopithecus afarensis<br />
erreicht. Ein dreijähriger Schimpanse<br />
hingegen verfügt bereits<br />
über mehr als 90 Prozent des Gehirnvolumens<br />
eines erwachsenen<br />
Schimpansen. Das relativ langsame<br />
Gehirnwachstum, das die<br />
Forscher beim Australopithecus<br />
afarensis beobachten konn ten,<br />
kommt dem des modernen Menschen<br />
näher als dem des Schimpansen<br />
und weist auf eine Veränderung<br />
im Verhalten der Art hin,<br />
die vor 3,5 Millionen Jahren<br />
lebte.<br />
3. Das Postcranium (Skelettteile unterhalb<br />
des Schädels) besteht aus<br />
vielen Knochen, die grundle gende<br />
Informationen zur Fort bewegung<br />
und Körpergrösse des Austra<br />
lopithecus afarensis enthal ten.<br />
Der Femur (Oberschen kelknochen),<br />
die Tibia (Schienbein) und<br />
der Fuss des Kindes liefern den<br />
Beweis, dass der Australopithecus<br />
afarensis bereits im Alter von<br />
drei Jahren aufrecht gegangen ist.<br />
Die zwei Schulterblätter aber sind<br />
denen von Gorillas ähnlich. Die<br />
Finger sind lang und gekrümmt,<br />
wie man es von anderen Vertretern<br />
des Australopithecus afarensis<br />
kennt. Damit rücken alte, nach<br />
wie vor unbeantwortete Fragen<br />
wieder in den Blick: Obwohl Australopithecus<br />
afarensis am Boden<br />
ein echter Zwei beiner war, behielt<br />
er möglicherweise seine Fähigkeit<br />
zum Erklettern von Bäumen<br />
bei. Das könnte ihn und seine<br />
Nachkommen davor geschützt<br />
haben, während des Schlafens<br />
Raubtieren zum Opfer zu fallen.<br />
4. Ein besonders seltener und aufregender<br />
Teil des Fundes ist der<br />
Zungenbeinknochen des Dikika-<br />
Mädchens. In seiner Gestalt ist<br />
er dem Zungenbeinknochen der<br />
afrikanischen Menschenaffen sehr<br />
ähn lich und unterscheidet sich<br />
von dem des modernen Menschen.<br />
Die Beschaffenheit dieses<br />
Knochens bei ausgestorbenen<br />
Arten, mit Aus nahme des<br />
Neandertalers, ist noch völlig<br />
unbekannt. Er spielt vermut lich<br />
eine wichtige Rolle bei der Produktion<br />
menschlicher Sprache<br />
und hilft den Forschern, die<br />
Kons truktion und Evolution des<br />
mensch lichen Sprechapparates<br />
bes ser zu verstehen.<br />
Die Aufbereitung des neuen fossilen<br />
Fundes ist noch nicht abgeschlossen.<br />
Bisher war es noch nicht<br />
möglich, alle Teile des Skelettes zu<br />
untersuchen. Dies betrifft vor allem<br />
die Rippen, die Rückenwirbel, die<br />
Schlüsselbeine und ihre Bedeutung<br />
für die Fortbewegung des Australopithecus<br />
afaren sis. Nach zukünftigen<br />
weiteren Un tersuchungen<br />
wer den wir über ein sehr genaues<br />
Bild des Körperbaus eines Australopithecus<br />
afarensis Babys verfügen<br />
und können dann mehr über<br />
Verhal ten, Körperproportionen und<br />
-grösse sowie die Entwicklung des<br />
Skelettes bei frühen Vorfahren des<br />
Menschen erfahren.<br />
Das Dikika-Forschungsprojekt wurde<br />
bis 2004 vom Französischen<br />
Zentrum für Äthiopienstudien, dem<br />
Institute of Human Origins der Arizona<br />
State University, der Leakey<br />
Stiftung und der National Geographic<br />
Society finanziell und logistisch<br />
unterstützt. Seit 2004 finanziert<br />
und fördert die Max-Planck-<br />
Gesellschaft das Projekt. Das Dikika-Forschungsprojekt<br />
führt seine<br />
Feldforschungs- und Labor arbeit<br />
mit der Genehmigung und unter<br />
Federführung der ARCCH (Authority<br />
for Research and Conservation<br />
of Cultural Heritage = Behörde für<br />
die Erforschung und den Erhalt kulturellen<br />
Erbes), dem Äthiopischen<br />
Nationalmuseum und mehreren Regionalbüros<br />
in Äthiopien durch.<br />
Mehr als 40 Personen, darunter einige<br />
Wissenschaftler, haben dazu beigetragen,<br />
die Überreste des Babys<br />
freizulegen und die geologischen<br />
und Umweltbedingungen sowie die<br />
Bedeutung des Fundes zu verstehen.<br />
u<br />
Robbenmassaker: Triumph der Fondation<br />
Franz Weber im Europaparlament<br />
425 Parlamentarier haben die<br />
schrift liche Erklärung gegen die<br />
Robbenjagd unterschrieben – ein<br />
direktes Resultat der Kampagne<br />
der Fondation Franz Weber. Es<br />
handelt sich hier um einen absoluten<br />
Rekord in der Geschichte des<br />
Europaparlaments (der letzte Rekord<br />
kulminierte bei 422 Unterschriften).<br />
Franz Weber jubiliert: Nach diesem<br />
Erfolg ist er überzeugt, dass<br />
die Einfuhr von Robbenerzeugnissen<br />
in die EU noch vor der nächsten<br />
Jagd im Frühling 2007 verboten<br />
wird.<br />
Erinnern wir daran, dass es Franz<br />
Weber war, der im Namen seiner<br />
Stiftung einen Vertreter des<br />
EU-Parlaments als Beobachter an<br />
die Robbenmassaker vom letzten<br />
Frühling 2006 eingeladen hatte<br />
und zwar in der Person des Vize-Präsidenten<br />
des «Intergroup für<br />
den Schutz und die Wohlfahrt der<br />
Tiere», Carl Schlyter.<br />
Ein Meisterschuss – wie der Triumph<br />
der Resolution beweist, die<br />
Carl Schlyter nach der Rückkehr<br />
von der Robbenfront seinen Parlamentskollegen<br />
zur Unterschrift<br />
unterbreitete.<br />
Franz Weber ist überzeugt, dass<br />
das Ende Robbenmasser in Sicht<br />
ist – wie das schon 1983 nach seiner<br />
weltweiten Kampagne der Fall<br />
war (der Jagdstopp dauerte damals<br />
zwölf Jahre).<br />
u<br />
Mystery Park: Die aktienrechtliche<br />
Sanierung ist gescheitert<br />
Die Standortgemeinde und der grösste Einzelaktionär haben der aktienrechtlichen<br />
Sanierung der Mystery Park AG nicht vollständig<br />
zugestimmt. Die Sanierung ist gescheitert. Der Mystery Park wird<br />
spätestens Ende November 2006 bis auf weiteres geschlossen.<br />
Sowohl die Standortgemeinde wie<br />
auch der grösste Einzelaktionär, der<br />
zudem auch Gläubiger ist, haben<br />
der aktienrechtlichen Sanierung<br />
nicht vollständig zugestimmt. Damit<br />
ist die Sanierung gescheitert.<br />
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
des Mystery Parks wurden<br />
vorsorglich schon Ende August<br />
2006 auf den 30. November<br />
Das Buch<br />
«Gesundheit aus dem Kopf»,<br />
von Uri Geller,<br />
ist wieder erhältlich.<br />
CHF 33.- / € 25.- (inkl. Versand)<br />
Fatema Verlag GmbH<br />
Parkstr. 14<br />
CH-3800 Matten/Interlaken,<br />
E-Mail: Verlag@fatema.com<br />
2006 gekündigt.<br />
Der Mystery Park wird spätestens<br />
Ende November 2006 bis auf weiteres<br />
geschlossen. Das Nachlassverfahren<br />
wird durch die Transliq<br />
AG, Bern, weitergeführt. Die<br />
Gläubigerversammlung wird voraussichtlich<br />
im Dezember 2006<br />
durchgeführt, an welcher der Nachlassvertrag<br />
unterbreitet wird. u<br />
Ge s e h e n • Ge l e s e n • Ge h ö r t<br />
Geschichtsdaten zum Feiern oder<br />
Nachdenken<br />
Vor 3400 Jahren soll, nach Angaben eines deutschen Bibelkreises, Moses<br />
gestorben sein<br />
Vor 1000 Jahren fand im Sternbild Wolf die Supernova 1006 statt<br />
Vor 800 Jahren ernannte sich Dschingis Khan zum Grosskhan aller Mongolen<br />
und begann die Eroberung Asiens<br />
Vor 500 Jahren starb Christoph Kolumbus; die Lutherstadt Wittenberg<br />
wurde von einer Pestseuche heimgesucht<br />
Vor 450 Jahren gründete Ignatius von Loyala die später auch als Jesuitenorden<br />
bezeichnete «Gesellschaft Jesu»; das Reich der<br />
Habsburger zerfiel in zwei Teile<br />
Vor 400 Jahren wurden der französische Schriftsteller Pierre Corneille und<br />
der niederländische Maler Rembrandt van Rijn geboren<br />
Vor 350 Jahren wurde der französische Gambist und Komponist Marin<br />
Marais geboren<br />
Vor 300 Jahren wurde der Komponist Baldassare Galuppi auf der Insel<br />
Burano bei Venedig geboren<br />
Vor 250 Jahren wurde Wolfgang Amadeus Mozart in Salzburg geboren<br />
Vor 200 Jahren endete das Heilige Römische Reich; Kaiser Franz II. aus<br />
dem Hause Habsburg-Lothringen legt die Kaiserkrone<br />
nieder<br />
Vor 150 Jahren starben der Komponist Robert Schumann und der Dichter<br />
Heinrich Heine<br />
Vor 100 Jahren wurde der Komponist Dmitri Shostakovich in St. Petersburg<br />
geboren; die Stadt San Francisco wurde durch ein<br />
Erdbeben so gut wie total zerstört<br />
Vor 90 Jahren wurde der russische Mönch Rasputin ermordet<br />
Vor 75 Jahren starben der britische Schrifststeller Rudyard Kipling, der<br />
russische Dichter Maxim Gorki und der englische Arzt<br />
Edward Bach, Entwickler der Bach-Blütentherapie<br />
Vor 50 Jahren Uraufführung des Films Moby Dick und des Theaterstücks<br />
Der Besuch der alten Dame<br />
Vor 25 Jahren heirateten Prinz Charles und Lady Diana Spencer und<br />
wurde der ägyptische Präsident Anwar as-Sadat ermordet<br />
Vor 20 Jahren explodierte die US-Raumfähre Challenger kurz nach<br />
dem Start; alle sieben Astronauten kamen ums Leben. In<br />
Tschernobyl ereignete sich ein GAU (Reaktorkatastrophe)<br />
Vor 10 Jahren wurde das Schaf Dolly, das erste geklonte Säugetier, geboren.<br />
Vor 5 Jahren fand der befürchtete Weltuntergang anlässlich des Jahrtausendwechsels<br />
nicht statt<br />
Nächstes Jahr ist anlässlich des 800. Geburtstages der heiligen Elisabeth<br />
«Elisabeth-Jahr». 2007 ist zudem das internationale<br />
heliophysikalische Jahr, an dem sich alle UN-Staaten<br />
beteiligen. Am 3. März wird eine totale Mondfinsternis<br />
stattfinden, am 30. Juni wird die DOS-Ära faktisch zu<br />
Ende sein, nachdem der Support für das letzte auf MS-<br />
DOS basierende System Windows Millennium ausläuft.<br />
Man wird den 300. Geburtstagvon Carl von Linné und<br />
100 Jahre Pfadfinderbewegung feiern, und das Bistum<br />
Bamberg wird sogar sein 1000-jähriges Bestehen feiern<br />
können.<br />
u<br />
4 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />
<strong>Wendezeit</strong> 6/06 5
Ge s e h e n • Ge l e s e n • Ge h ö r t<br />
Gesichter des Todes<br />
Lars A. Fischinger<br />
«Just in Time» –<br />
vom Zeitsinn der Tiere<br />
Das kleine andalusische Dorf Bélmez sorgt seit über 30 Jahren für hitzige Debatten in der Parawissenschaft. Eine Art von<br />
Poltergeist-Erscheinung hat dort ein Haus fest im Griff und stellt die Wissenschaftler und Parapsychologen vor Rätsel.<br />
Es begann am 23, August 1971 im<br />
Haus von Maria Gomez Pereira in<br />
Bélmez. Gegen Mittag stand Pereira<br />
nach dem Einkaufen in der<br />
Küche und war mit den Vorbereitungen<br />
für das Mittagessen beschäftigt.<br />
Plötzlich erschien wie<br />
aus dem Nichts ein deutlich erkennbares<br />
Gesicht auf dem Boden<br />
der Küche. Das geisterhafte Abbild<br />
eines Mannes zeigte sich.<br />
Eines der unheimlichen Gesichter,<br />
die in einem Haus in Bélmez erschienen<br />
sind<br />
Maria Pereira versuchte verzweifelt,<br />
das Gesicht vom Küchenfussboden<br />
zu entfernen. Doch egal,<br />
was sie auch tat – das Gesicht<br />
blieb. Die Zeugin glaubte sogar zu<br />
sehen, dass sich die Miene des Gesichtes<br />
veränderte.<br />
Nach rund einer Woche war es<br />
die Familie Pereira leid. Sie überklebte<br />
einfach den Küchenboden<br />
und überdeckte so die unheimliche<br />
Fratze. Doch die Massnahme<br />
blieb ohne Erfolg. Vielmehr erschienen<br />
immer neue und immer<br />
mehr Gesichter von Männern und<br />
Frauen auf dem Boden der Küche<br />
und später im ganzen Haus. Viele<br />
6 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />
der Gesichter waren von zahlreichen<br />
kleinen Gesichtern umrahmt<br />
und verschwanden erst nach Monaten<br />
plötzlich wieder.<br />
Zeichen aus dem<br />
Jenseits<br />
Zahlreiche Gesichter erschienen auf<br />
einmal auf dem Fussboden<br />
Die Geschichte der unheimlichen<br />
Fratzen im Haus der Familie Pereira<br />
sprach sich in Bélmez schnell<br />
herum. Der Bürgermeister ordnete<br />
an, dass der Boden nicht nur erneuert<br />
werden müsse, sondern<br />
auch, dass ein Teil mit solchen dämonischen<br />
Gesichtern für eine nähere<br />
Untersuchung konserviert<br />
wer den soll. Chemische Analysen<br />
und selbst eine Röntgen-Untersuchung<br />
erbrachten jedoch keine neuen<br />
Erkenntnisse. Sollte es sich gar<br />
um einen Schwindel handeln, so<br />
fehlen dafür bis heute sämtliche<br />
Hinweise.<br />
Um auszuschliessen, dass Feuchtigkeit<br />
die unheimlichen Erscheinungen<br />
verursachte, wurde im<br />
neu en Fussboden eine Folie eingelassen.<br />
Doch die Gesichter des Todes<br />
erschienen weiterhin.<br />
Als die Arbeiter den Boden ausgruben<br />
machten, sie eine unheimliche<br />
Entdeckung. Sie fanden<br />
menschliche Skelette ohne Schädel.<br />
Ausserdem stellte sich heraus,<br />
dass das Haus auf den Resten<br />
eines Friedhofes aus dem 13. Jahrhundert<br />
steht. Inzwischen glauben<br />
die Bewohner von Bélmez und die<br />
zahlreichen Parapsychologen, es<br />
hier mit einem echten Phänomen<br />
zu tun zu haben.<br />
Schliesslich wurden die beiden gefundenen<br />
Skelette würdig auf<br />
dem Dorffriedhof bestattet, um<br />
dem Spuk ein Ende zu setzen.<br />
Doch auch diese Massnahme<br />
war vergebens, denn die Gesichter<br />
verschwanden nicht.<br />
Nun bauten Wissenschaftler<br />
im Haus Mikrophone ein, um<br />
so den Erscheinungen vielleicht<br />
näher auf die Spur zu kommen<br />
und Stimmen aufzunehmen.<br />
Aber auch das erbrachte keinen<br />
nennenswerten Erfolg. Man nahm<br />
irgendwelche Geräusche auf, die<br />
Einige Zeugen glauben, die Gesichter<br />
veränderten sogar ihre Mienen<br />
einige als Flüstern, Wehklagen,<br />
Stöhnen, Ächzen oder frem de<br />
Sprachen interpretierten. Ein Phänomen,<br />
das man bei «typischen»<br />
Poltergeistern kennt.<br />
Mobile Poltergeister<br />
Die seltsamen Fratzen wurden<br />
um fassend dokumentiert und untersucht.<br />
Zwei Reporter und einer<br />
der Forscher befanden sich<br />
gerade im Haus von Maria Pereira,<br />
als sie selber Zeugen wurden,<br />
wie aus dem Nichts ein solches<br />
paranormales Gesicht im Fussboden<br />
entstand:<br />
Es war unglaublich, wie das Gesicht<br />
vor unseren Augen langsam<br />
Konturen annahm. Auf dem<br />
Fussboden tauchten scheinbar<br />
unzusam menhängende Linien<br />
auf, die sich schliesslich zu einem<br />
beeindrucken den und faszinierenden<br />
Abbild eines Gesichtes zusammenfügten.<br />
Niemand konnte sich die<br />
wundersamen Erscheinungen<br />
in dem kleinen Bergdorf<br />
erklären. Maria Gomez Pereira<br />
wurde natürlich auch<br />
vorgeworfen, sie würde selber<br />
die Dutzende von Gesichtern<br />
auf ihren Boden fabrizieren.<br />
Auch wenn es dafür absolut<br />
keine Hinweise gibt,<br />
unterzog sich Pereira einem<br />
Lügendetektortest, den<br />
sie bestand. Im Jahr 2004<br />
starb Maria Pereira im Alter<br />
von 85 Jahren. Doch<br />
seitdem hat der Spuk eine<br />
neue Heimat gefunden,<br />
denn nun tauchen die Gesichter<br />
nur 100 Meter weiter<br />
im Geburtshaus von Pereira<br />
auf. In zwischen sind dort mehr<br />
als zwanzig dieser Fratzen dokumentiert<br />
worden.<br />
u<br />
Ernst Meckelburg<br />
Gelegentlich fragen wir uns, welche<br />
Rolle die Zeit im Leben der<br />
Tiere spielen mag, ob Tiere überhaupt<br />
eine Vorstellung von dem<br />
haben, was wir generell als Zeit<br />
bezeichnen, diesem unsichtbaren,<br />
nicht greifbaren Etwas, das zwischen<br />
gestern und morgen scheinbar<br />
gleichförmig dahin fliesst und<br />
für uns Sterbliche voller Rätsel<br />
steckt. Tiere besitzen, wenn überhaupt,<br />
wohl kaum die gleiche<br />
Zeitvorstellung wie wir, schon gar<br />
nicht die von einer Uhrzeit. Vielleicht<br />
leben sie ausserhalb unserer<br />
aus astrophysikalischen Erkenntnissen<br />
abgeleiteten Zeiteinstellung,<br />
mehr in einer kosmischen<br />
Zeitordnung, in einer aus natürlichen<br />
Rhythmen vorgegebenen<br />
«Über zeitlichkeit». Auf diesen,<br />
vor wiegend aus Naturkonstanten<br />
abgeleiteten Zustand anspielend,<br />
meinte der südafrikanische Naturforscher<br />
Dr. Lyall Watson einmal:<br />
«Eine Rinderzecke kann monatelang<br />
auf einem Baum am Ende<br />
eines Zweiges sitzen und auf ein<br />
vorüber laufendes Säugetier warten.»<br />
Zeit scheint für dieses unscheinbare,<br />
wenig nützliche Insekt<br />
offenbar überhaupt nicht zu existieren.<br />
Dr. Lyall Watson<br />
Zikadenlarven (Magicicadae septendecim),<br />
die den Altersrekord<br />
unter den Insekten halten, besit-<br />
zen eine «eingebaute» 17-Jahres-<br />
Uhr. Sie beginnt zu ticken, wenn<br />
die Zikadenmutter die befruchteten<br />
Eier tief im trockenen Astholz<br />
ablegt. Genau sechs Wochen<br />
später entschlüpfen ihnen flügellose<br />
Larven, die sich fallen lassen<br />
und in Baumnähe mit ihren Vorderbeinschaufeln<br />
in den Boden<br />
eingraben, um dort die Säfte der<br />
Baumwurzeln anzuzapfen. Ihre<br />
Parasitenexistenz dauert genau<br />
17 Jahre. Dann verlässt sie<br />
zeitgleich mit Millionen anderen<br />
Zikaden ihre Erdröhre, um<br />
auf einen Baum zu klettern und<br />
dort ihre Larve abzuwerfen. Aus<br />
ihr schält sich ein neues, fertiges<br />
Flügelwesen heraus. Nach<br />
dieser Metamorphose stimmen<br />
die Männchen – nur sie sind bei<br />
Stimme – ihren durch Schwirren<br />
ihrer Flügel ausgelösten Werbungschor<br />
an, um den paarungsbereiten<br />
stummen Weibchen ihre<br />
Absicht kundzutun. Nach vierwöchigem<br />
Tanz hat jedes der Weibchen<br />
bis zu 400 Eier gelegt. Dann<br />
setzt das grosse Sterben ein und<br />
der 17-Jahres-Zyklus beginnt von<br />
neuem, meist zum gleichen Tag,<br />
zur gleichen Jahreszeit. Und niemand<br />
weiss, was den Langzeitwecker<br />
in Gang hält, wie die Natur<br />
es fertig bringt, die «inneren<br />
Uhren» von Millionen Zikaden<br />
so zu synchronisieren, dass der<br />
Erweckungsvorgang ziemlich genau<br />
zum gleichen Zeitpunkt stattfindet.<br />
Für die Zikaden gehen diese langen<br />
Zeit räume vorbei wie ein einziger<br />
Augenblick. Sie spielen in<br />
ihrem Leben keine grössere Rolle<br />
als für uns das Intervall zwischen<br />
zwei Herzschlägen. Wat son: «Jede<br />
Tierart lebt auf ihre eigene Weise<br />
und in ihrer eigenen Zeit, und<br />
sie sieht nur einen Ausschnitt ihrer<br />
Diese Zickaden sind bereits 17 Jahre alt<br />
Umgebung durch den engen Schlitz<br />
ihres eigenen Sinnensystems. Der<br />
wirkliche Raum und die wirkliche<br />
Zeit existieren ausserhalb des individuellen<br />
Bewusstseins.»<br />
Ob jedoch Tiere eine eigene Zeitvorstellung,<br />
ein Zeitempfinden,<br />
ähnlich dem unsrigen entwickelt<br />
haben, bleibt dahingestellt. Wenn<br />
ja, wäre es interessant zu erfahren,<br />
welche Kriterien zur Beurteilung<br />
von Zeitabläufen für sie massgebend<br />
sind. Es ist anzunehmen,<br />
dass sie bei Tieren unterschiedlicher<br />
Grösse verschieden sind.<br />
Bakterien, einzellige Kleinstlebewesen<br />
in der Grössenordnung von<br />
einem Tausendstel bis zu einem<br />
Zehntausendstel Millimeter, teilen<br />
sich in der Regel alle zwanzig<br />
Minuten. Manche von ihnen verwandeln<br />
sich in widerstandsfähige<br />
Sporen, die, in Felsgestein eingeschlossen,<br />
Millionen von Jahren<br />
überdauern, um plötzlich, als wäre<br />
die Zeit einfach stehen geblieben,<br />
wieder zum Leben zu erwachen<br />
und sich ungehemmt weiter<br />
zu vermehren. Leben in dieser<br />
«tiefgefrosteten» Spielart hebt<br />
– in menschlichen Lebensspannen<br />
gemessen – die Zeit buchstäblich<br />
auf.<br />
Ein noch grösseres Mysterium umgibt<br />
die zur Klasse der Würmer gehörenden<br />
Rädertierchen, die kleinsten<br />
unter den Vielzellern. Ihren Namen<br />
verdanken sie einem auf dem<br />
Kopf befindlichen Räderorgan, das<br />
sowohl zum Antrieb als auch zur<br />
Nahrungsbeschaffung dient. Man<br />
findet sie vornehmlich in Süsswassertümpeln,<br />
und hier sind sie weltweit<br />
mit der gleichen Art vertreten.<br />
Bei veränderten Umweltbedingungen<br />
schrumpfen und vertrocknen<br />
sie, nehmen sie die Gestalt von<br />
Staubkörnern an. In diesem Zustand<br />
findet man sie noch in Höhen<br />
von mehr als 15 Kilometern. Laborversuche<br />
haben ergeben, dass<br />
sie im gekapselten Zustand selbst<br />
das im Weltraum herrschende Vakuum<br />
zu überstehen vermögen.<br />
Lyall Watson meint, «es wäre sogar<br />
möglich, dass sie ursprünglich aus<br />
dem Weltraum auf die Erde kamen,<br />
den normalen Generationsabstand<br />
von Tagen zu Lichtjahren ausdehnten,<br />
die Zeit in Raum verwandelten<br />
und Teil des Raumzeit-Systems<br />
wurden.»<br />
<strong>Wendezeit</strong> 6/06 7
Da s g e h e i m e Le b e n d e r Ti e r e<br />
Da s g e h e i m e Le b e n d e r Ti e r e<br />
Rädertierchen könnten nach Meinung Prof. Lyall Watson aus dem Weltall<br />
stammen<br />
Die dominierende aller biologischen<br />
(«inneren») Uhren ist der<br />
24- Stunden- oder Zirkadian-Rhythmus.<br />
Er schwankt, je nach Lebensform,<br />
zwischen 22 und 25 Stunden,<br />
und er wird bei einigen Tieren<br />
mit bis zu 20 unterschiedlichen<br />
Prozessen in Verbindung<br />
gebracht. Beim Mensch sind es sogar<br />
150 physische Prozesse, die<br />
im 24-Stunden-Rhythmus ablaufen.<br />
Die Chronobiologie (Biorhythmik),<br />
die diesen angeborenen natürlichen<br />
Taktgeber untersucht,<br />
hat grundsätzlich gleiche oder ähnliche<br />
Rhythmen bei allen Tierspezies<br />
festgestellt. Bei Mäusen<br />
weicht die «innere» Uhr gerade<br />
einmal eine Minute oder zwei von<br />
der Norm ab, obwohl diese Tiere<br />
schon seit jeher vornehmlich im<br />
Dunkeln hausen.<br />
Dem Zoologieprofessor Karl von<br />
Frisch, der sich viele Jahre auch<br />
mit dem Zeitsinn der Bienen befasst<br />
hatte, war aufgefallen, dass<br />
die Bienen immer dann auftauchten,<br />
wenn die Nektarquellen der Blumen<br />
am ergiebigsten sprudelten.<br />
Nachdem er sein Bienenvolk durch<br />
verschiedenfarbige Farbtupfer gekennzeichnet<br />
und an eine Schale<br />
mit Zuckerwasser gewöhnt hatte,<br />
konnte er wissenschaftlich nachweisen,<br />
dass auch Bienen über einen<br />
hervorragenden Zeitsinn verfügen.<br />
Sie kamen stets nur zur Fütterungszeit<br />
zu den Zuckerwasserschälchen,<br />
die sie zu anderen Zeiten<br />
völlig unbeachtet liessen. Nicht<br />
Hunger bestimmte ihr pünktliches<br />
Erscheinen, sondern ihr Zeitsinn.<br />
Hinzu kommt ihr bemerkenswertes<br />
Zeitgedächtnis, denn sie irren selbst<br />
dann äusserst selten, wenn sie zu<br />
verschiedenen Zeiten an ganz unterschiedlichen<br />
Plätzen gefüttert<br />
werden. Karl von Frisch will an<br />
Bienen auch so etwas wie einen<br />
«inneren Wecker» festgestellt haben,<br />
der die schlafenden oder vor<br />
sich hin dösenden Tiere immer<br />
dann munter werden lässt, wenn<br />
die Fütterungszeit kurz bevorsteht.<br />
Er ist so exakt eingestellt, dass er<br />
noch den unterschiedlich langen<br />
Flugweg zur jeweiligen Futterstelle<br />
mitberücksichtigt.<br />
Prof. Karl von Frisch<br />
Auch die tropische Ameise (Ectamomma ruidum) verfügt über einen Zeitsinn<br />
Bei der Suche nach den Ursachen<br />
des Zeitsinns der Bienen wurde ein<br />
kleines Bienenvolk in Paris in einer<br />
Dunkelkammer auf die Fütterungszeit<br />
12 Uhr mittags dressiert und<br />
nach Beendigung des Dressuraktes<br />
in einem verschlossenen Kasten<br />
non-stop nach New York geflogen.<br />
Erneut in eine Dunkelkammer platziert,<br />
zeigte es sich, dass die kleinen<br />
Zwangstouristen nicht etwa<br />
zeitversetzt, d.h. später, sondern<br />
genau zur Paris-Zeit zur Futterquelle<br />
eilten. Ihre «innere» Uhr musste<br />
demzufolge nach von Frisch im<br />
Stoffwechsel des Bienenkörpers zu<br />
suchen und auf einen 24-Stunden-<br />
Rhythmus eingestellt sein.<br />
Auch Ameisen wissen zwischen<br />
unterschiedlichen Fütterungszeiten<br />
und –orten zu unterscheiden.<br />
Die französischen Biologen Guy<br />
Beugnon und Paul Sabatier von<br />
der Universität Toulouse befassten<br />
sich mit der Frage, ob sich Ameisen<br />
darauf abrichten lassen, zu unterschiedlichen<br />
Zeit differente Futterstellen<br />
aufzusuchen Sie verfrachteten<br />
eine Kolonie tropischer Ameisen<br />
(Ectatomma ruidum) in einen<br />
kleinen Behälter, der mit einer Zone<br />
verbunden war, die durch Röhrchen<br />
mit drei Futterschalen in Verbindung<br />
stand. jeder der Plätze offerierte<br />
zu verschiedenen Tageszeiten<br />
eine Stunde lang Honig.<br />
Die Wissenschaftler verfolgten<br />
drei Wochen lang jeden Tag die<br />
Futtersuche der Tiere. Am 15. Tag<br />
stellten sie fest, dass die Ameisen<br />
die richtige Futterstelle zur korrekten<br />
Zeit aufsuchten. Sie markierten<br />
daraufhin neun Futtersuchende<br />
und beobachteten deren<br />
Reaktionen, als am 22. Tag in keiner<br />
der Schalen Futter angeboten<br />
wurde. Natürlich machten sich die<br />
Ameisen zur gewohnten Zeit in<br />
Richtung Schalen auf den Weg,<br />
weil sie erwartet hatten, dass sie<br />
mit Honig gefüllt seien.<br />
Guy Beugnon<br />
Beugnon vertritt die Ansicht,<br />
Amei sen seien in der Lage zu lernen,<br />
dass Futter nur zu einer bestimmten<br />
Zeit an einem ganz bestimmten<br />
Ort erhältlich ist. David<br />
Nash von der Universität Bath<br />
(GB) meint hingegen, dass einige<br />
der Testameisen einer chemischen<br />
Spur gefolgt seien, die<br />
andere gelegt hätten. Sollte sich<br />
jedoch anhand weiterer Untersuchungen<br />
diese Hypothese als haltlos<br />
erweisen, würde dies die vorherrschende<br />
Meinung der Biologen<br />
widerlegen, dass Ameisen wie<br />
kleine Automaten ausschliesslich<br />
nach Instinkt und genetischer Programmierung<br />
handeln. Wenn also<br />
Beugnon und Sabatiers Studie<br />
korrekt sein sollte und Ameisen<br />
zwischen Zeit und Ort Assoziationen<br />
herstellen könnten, müssten<br />
ihre Nervensysteme weitaus komplexer<br />
beschaffen sein, als bislang<br />
angenommen wurde.<br />
Manche Tiere wurden von der Natur<br />
neben Tages- und Gezeitenschwingungen<br />
auch mit wesentlich<br />
langsameren Rhythmen als<br />
Zeitgeber ausgestattet. Diese können<br />
sich von Wochen bis hin zu<br />
vielen Jahren erstrecken, wie uns<br />
der Zikadenzyklus deutlich macht.<br />
Bei manchen Haustieren ist der<br />
Wochenzyklus besonders auffällig<br />
entwickelt.<br />
Der Stadtkämmerer von Baton<br />
Rouge, Louisianne (USA), besass<br />
einen Pitbullterrier namens Zip,<br />
dem er aus falsch verstandener<br />
Tierliebe eine Menge Freiheiten<br />
einräumte. Er hatte ihm unter anderem<br />
gestattet, auf der Kühlerhaube<br />
seines Wagens sitzend<br />
durch die Stadt zu kutschieren,<br />
was manche Mitbürger ärgerte,<br />
weil dadurch die Disziplin der anderen<br />
Hundehalter allmählich<br />
nachliess und viele Hunde unbeaufsichtigt<br />
in der Stadt herumlungerten.<br />
Als die Behörden nach<br />
mehreren unangenehmen Vorfällen<br />
einen Hundefänger einstellten,<br />
um der Hundeplage Herr zu<br />
werden, sollte es auch mit Zips<br />
Extravaganzen vorbei sein. Sein<br />
Herrchen brachte ihn in Stadtnähe<br />
bei einem Farmer unter, wo er<br />
sein leben als Kettenhund fristen<br />
musste. Obwohl ihn der Farmer<br />
gut fütterte und für eine bequeme<br />
Unterkunft sorgte, regte sich in<br />
ihm doch das Verlangen, das Wochenende<br />
bei seinem Besitzer neu<br />
zu verbringen. Er jaulte ununterbrochen<br />
von Samstag früh bis<br />
zum Beginn der neuen Woche<br />
und versuchte, sich von der Kette<br />
loszureissen. Das Gleiche wiederholte<br />
sich am darauf folgenden<br />
Wochenende, woraufhin der Farmer<br />
den<br />
Hundebesitzer<br />
anrief.<br />
Beide<br />
Männer waren<br />
davon<br />
überzeugt,<br />
dass Zip genau<br />
wuss te,<br />
wann das<br />
Wochenende<br />
nahte, da<br />
er immer<br />
dann mit<br />
s e i n e m<br />
Herrchen<br />
in der Stadt<br />
herumgondeln<br />
durfte,<br />
Pitbull Terrier<br />
was ihm offenbar<br />
Spass bereitete. Alsdann<br />
unternahm man den Versuch, Zip<br />
auf der Farm frei herumlaufen zu<br />
lassen, ein Experiment, das er<br />
durch Anhänglichkeit belohnte.<br />
In der Folge verschwand er nur<br />
jeden Samstagnachmittag, um<br />
pünktlich gegen 15 Uhr bei seinem<br />
Herrchen aufzutauchen und<br />
gemeinsam mit ihm das Wochenende<br />
zu verbringen. Am Montag<br />
früh trabte er von allein zur Farm<br />
zurück, wo er, jetzt ohne die lästige<br />
Kette, die Woche über treu<br />
seine Dienste als Wachhund verrichtete.<br />
Kater Willie, ein Streuner, der<br />
bei Gustav Eckstein, einem Psychologieprofessor<br />
an der Universität<br />
von Cincinnati (USA) Gastrecht<br />
genoss, war ebenfalls auf einen<br />
Wochenrhythmus eingestellt.<br />
Pünktlich montags um 19.30 Uhr<br />
tauchte er an der Küchentür des<br />
Professors auf, um seine Portion<br />
Katzenfutter in Empfang zu nehmen.<br />
Immer, wenn er sich den<br />
Bauch voll geschlagen hatte, verschwand<br />
er, um erst am Montag<br />
der darauf folgenden Woche zur<br />
gleichen Zeit zu erscheinen. niemand<br />
wusste, wo er sich die ganze<br />
Woche über herumtrieb. Neugierig<br />
geworden, folgte Professor<br />
Eckstein eines Tages seinem Teilzeitgast.<br />
Er beobachtete, wie Willie<br />
vorschriftsmässig bei Grün die<br />
Strasse überquerte und dann den<br />
Weg zur Frauenklinik einschlug.<br />
Dort angekommen – es war inzwischen<br />
19.45 Uhr – sprang<br />
er auf den Fenstersims vor dem<br />
Aufenthaltsraum, um zwei Stunden<br />
lang dem Bingospiel des Personals<br />
zuzuschauen. Dann trottete<br />
er gemächlich davon. Professor<br />
Eckstein überwachte den<br />
Weg der Katze an drei Montagen.<br />
Stets bot sich ihm das gleiche<br />
Bild … eine Katze mit Gewohnheiten,<br />
mit «eingebautem»<br />
Wochentaktgeber.<br />
In der nächsten Folge: Die «innere<br />
Uhr» der Meerestiere. u<br />
Ernst Meckelburg<br />
Das geheime<br />
Leben der Tiere<br />
Geb., 483 Seiten, € 19,90,<br />
ISBN: 3784429041<br />
Langen/Müller<br />
Ernst Meckelburg, Jahrgang<br />
1927, Wissenschaftsjournalist<br />
und Autor zahlreicher Beiträge<br />
und Bücher technischen Inhalts,<br />
ist redaktioneller Mitarbeiter<br />
der <strong>Wendezeit</strong> sowie bekannter<br />
Fachzeitschriften.<br />
Seit Jahrzehnten den Grenzbereichen<br />
der Wissenschaften<br />
zugetan, befasst er sich mit<br />
sämtlichen Aspekten der Parapsychologie und Paraphysik. Neben<br />
einer Fülle von Zeitschriftenbeiträgen veröffentlichte er zahlreiche<br />
grenzwissenschaftliche Sachbücher.<br />
Im ganzen deutschsprachigen Raum fanden seine Bestseller<br />
«Zeittunnel», «Zeitschock», «Transwelt», «Traumsprung», «Psi-<br />
Agenten», «Hyperwelt», «Wir alle sind unsterblich», «Die Titanic<br />
wird sinken» u.a.m. starke Beachtung. Zweifellos wird auch dem<br />
Buch «Das geheime Leben der Tiere» ein grosser Erfolg beschieden<br />
sein.<br />
8 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 9
Die Erlebnisse des Steinmetz<br />
Jürgen Rombart<br />
Prof. Dr. rer. nat. Werner Schiebeler<br />
Familienengel und<br />
Heilungsengel<br />
Rudolf Passian<br />
De r En g e l r e i g e n<br />
In Frau A. ist ein Geistwesen eingetreten,<br />
das zunächst nicht sprechen<br />
kann, Grimassen schneidet<br />
und dann erste Sprechversuche<br />
macht. Als dies schliesslich besser<br />
gelingt, gibt das Wesen auf Befragen<br />
an, Jürgen Rombart geheissen<br />
zu haben, Steinmetz gewesen,<br />
1873 in Stettin geboren und 1935<br />
in Süddeutschland gestorben zu<br />
sein. Ich frage ihn nach dem Ablauf<br />
seines Todes und ob er überhaupt<br />
bemerkt habe, dass er gestorben<br />
sei. Er antwortet:<br />
Geist Rombart: «Ich bin lange<br />
krank gewesen und hatte Lungenkrebs.<br />
Ich habe lange im Delirium<br />
gelegen, war schon gar nicht mehr<br />
richtig hier, so zwischen Erde und<br />
Jenseits schwebend. In welchem<br />
Augenblick ich wirklich gestorben<br />
bin, ist mir gar nicht bewusst geworden.<br />
Es machte mich nur stutzig,<br />
dass ich keinen schmerzenden<br />
Körper mehr hatte. Meinen irdischen<br />
Körper sah ich auf einmal<br />
nicht mehr in meinem Bett liegen.<br />
Er war weg, wohl schon beerdigt.<br />
Die Beerdigung habe ich aber<br />
nicht mitbekommen. Ich versuchte,<br />
mit meinem Kindern, bei denen<br />
ich während meiner Krankheit gelegen<br />
hatte, zu sprechen. Aber es<br />
ging nicht mehr, und daran merkte<br />
ich, dass ich wohl gestorben<br />
sein musste. Auch war mein Bett<br />
leer, und alle meine Sachen wurden<br />
ausgeräumt. Ich hatte allerdings<br />
einen neuen Körper und<br />
fühlte mich gesünder. Ich lief in<br />
meinem alten Zimmer hin und her<br />
und konnte auch durch die Wände<br />
gehen.<br />
Nachdem ich mit meinen Verwandten<br />
nicht mehr sprechen<br />
konnte, sah ich mich anderweitig<br />
um und dachte mir, dass ich wohl<br />
mit irgend jemand Anderem reden<br />
könnte. Wenn ich mich selbst noch<br />
bewegen konnte und also noch ‚lebendig‘<br />
war, müssten auch Andere<br />
noch lebendig sein, dachte ich mir.<br />
Nach denen wollte ich Ausschau<br />
halten. Ich verliess also mein irdisches<br />
Haus, wusste aber nicht,<br />
wohin ich mich wenden sollte. Zunächst<br />
stand ich völlig ratlos irgendwo<br />
draussen herum. Ich fühlte<br />
mich nirgends wohl und hatte<br />
ein seltsames Gefühl, denn zur<br />
Erde fühlte ich mich nicht mehr<br />
hingezogen. Auch bestand die<br />
Erd anziehungskraft, die auf den<br />
Menschen wirkt, nicht mehr. Der<br />
Mensch muss ja auf der Erde gehen,<br />
aber für den Verstorbenen ist<br />
das kein Zwang mehr. Man kann<br />
dann schweben und sich, wenn<br />
man will, zur Erde zwingen.<br />
Auf einmal sah ich mehrere Personen,<br />
die sich ähnlich bewegten<br />
wie ich. Da dachte ich, das<br />
müssten meinesgleichen sein. Zu<br />
ihnen wollte ich mich begeben. Ich<br />
ging auf sie los und begrüsste sie.<br />
Ich fragte sie, ob sie wohl auch<br />
verstorben seien wie ich. Sie antworteten,<br />
ja, ja, sie wären gekommen,<br />
um mich zu holen. – Es waren<br />
Männer und Frauen gemischt.<br />
Ich kannte aber keinen von ihnen.<br />
Sie forderten mich dann auf mitzukommen.<br />
So ohne weiteres wollte<br />
ich aber nicht mitgehen und sagte<br />
ihnen, dass sie mir schon genauer<br />
Bescheid geben müssten, woher<br />
sie kämen und wie das jetzt weitergehen<br />
sollte. Da entgegneten sie<br />
mir ganz barsch, ich sollte doch<br />
nicht so neugierig sein.<br />
Zusammenkunft vom Freitag, dem 10. September 1976. Teilnehmer:<br />
Ehepaaren A., B., L., S., Frau M., Prof. Werner<br />
Schiebeler. Beginn mit Musik, Schriftlesung und Gebeten.<br />
Ich glaubte nun, weiter weg von<br />
ihnen noch eine andere Gruppe<br />
zu sehen und erwiderte daher der<br />
ers ten, dass ich zunächst noch mit<br />
Anderen sprechen möchte, zumal<br />
sie ja nicht bereit wären, mir genaue<br />
Auskunft zu geben, wohin sie<br />
mich zu bringen beabsichtigten.<br />
Sie wollten mich zuerst gar nicht<br />
gehen lassen. Aber da ich schon<br />
immer alles genau wissen wollte,<br />
liess ich sie einfach stehen und<br />
ging zu den Anderen. Ich fragte<br />
diese nun, wohin sie mich führen<br />
würden, wenn ich mit ihnen käme<br />
und was sie sonst tun würden. Die<br />
Vorherigen hätten mir darüber<br />
nichts gesagt. Da meinten sie, so<br />
schnell ginge das auch nicht. Genaueres<br />
könnten sie mir jetzt noch<br />
nicht sagen. Aber wenn ich ihnen<br />
folgte, wäre ich auf alle Fälle sicherer<br />
aufgehoben.<br />
Da war ich nun genau so schlau<br />
wie vorher und dachte: Jetzt lasse<br />
ich sie beide stehen, denn man<br />
weiss ja gar nicht, wie man bei ihnen<br />
dran ist. Da bin ich gegangen,<br />
und seitdem suche ich und suche<br />
ich, um jemanden zu finden, der<br />
mir genauer sagen kann, wie es<br />
nun eigentlich weitergehen soll.<br />
Aber niemand klärt mich darüber<br />
auf. Alle sagen: ‚Geh doch erst<br />
mit. Wir zeigen es dir dann schon!‘<br />
Was soll man denn da nur tun?»<br />
Um diesen herumirrenden Geist<br />
darüber aufzuklären, wie er seinen<br />
weiteren Lebensweg in richtiger<br />
Weise finden könne, war er<br />
von jenseitigen Helfern unserem<br />
irdischen Kreis zugeführt worden.<br />
Zunächst war der verstorbene Jürgen<br />
Rombart masslos erstaunt zu<br />
hören, dass er gemäss der Angabe<br />
seines Sterbejahres nun schon 41<br />
Jahre ziellos im Jenseits herumgewandert<br />
sei., Er gab in dem weiteren<br />
Gespräch auf Befragen an,<br />
wohl getaufter Christ, aber nicht<br />
weiter gläubig gewesen zu sein.<br />
Ein ausgesprochener Atheist sei<br />
er zwar nicht gewesen, aber gebetet<br />
habe er nie, auch nicht während<br />
seiner fürchterlichen Kriegsgefangenschaft<br />
in Russland im ersten<br />
Weltkrieg, aus der er erst 1920 zurückgekehrt<br />
sei. Er habe nie an die<br />
Kraft des Gebetes geglaubt.<br />
Wir Menschen machten ihn darauf<br />
aufmerksam, dass es für verstorbene<br />
Wesen einen Führer, einen<br />
so genannten Schutzgeist gebe.<br />
Man könne Gott darum bitten,<br />
dass dieser einem zugeführt werde<br />
und sichtbar erscheine. Er werde<br />
dann, nachdem er auf Verlangen<br />
geschworen habe, dass er Gott<br />
diene und Jesus Christus sein Herr<br />
sei, eine herumirrende Seele in<br />
andere jenseitige Bereiche geleiten,<br />
die Gott zugehörig sind und<br />
in denen man eine sinnvolle Tätigkeit<br />
ausüben könne. Nach einer<br />
längeren Unterhaltung, in der<br />
er erklärte, dass ihm Christus näher<br />
stünde als Gott, der für ihn zu<br />
fern stehend sei, bat dann Jürgen<br />
Rombart: «Lieber Christus, bitte<br />
schicke mir den, der hier Schutzgeist<br />
genannt wird und der mir<br />
helfen und mir wirklich den Weg<br />
zeigen kann. Bitte schicke ihn mir,<br />
damit ich mich endlich zurechtfinden<br />
kann. Ich bitte dich darum.»<br />
Nachdem nun nach weiteren Gebeten<br />
ein Geistwesen erschien, das<br />
nicht bereit war, den geforderten<br />
Schwur auf Gott und Christus<br />
zu leisten, kam schliesslich eine<br />
weibliche Wesenheit, die schwor,<br />
Gott zu dienen und Jesus Christus<br />
untertan zu sein. Sie solle zunächst,<br />
so erklärte sie, Jürgen Rombarts<br />
Schutzgeist sein und wolle ihn seinen<br />
neuen Aufgaben entgegenführen.<br />
Getröstet und dankbar zog er<br />
mit dem Schutzgeist von dannen.<br />
In der kommenden Ausgabe: Ein<br />
politischer Mord<br />
u<br />
Familienengel<br />
Der alte Glaube, wonach neben unseren<br />
Schutzengeln auch ein «Spiritus<br />
familiaris» seines Amtes waltet,<br />
der Familien-Engel, ist ebenso<br />
wenig «aus der Luft gegriffen»,<br />
wie der Glaube an Engel überhaupt.<br />
Demnach kann man notfalls auch<br />
den Spiritus familiaris um Beistand<br />
bitten, besonders bei Schwierigkeiten<br />
in der Ehe bzw. Familie.<br />
Ein armer Mann beispielsweise,<br />
der sich mit seiner Familie in drückender<br />
wirtschaftlicher Not befand<br />
(es gab damals kein soziales<br />
Fürsorgenetz wie heutzutage), konzentrierte<br />
sich einmal im Gebet<br />
auf den Schutzgeist seiner Familie.<br />
Daraufhin wurde ihm in der<br />
folgenden Nacht eine Begegnung<br />
auf der Traumebene zuteil. Er<br />
schreibt:<br />
«Ich sah einen Mann, von einem<br />
überirdischen Strahlenkranz umgeben,<br />
an meinem Bett stehen.<br />
Dabei hatte ich das Gefühl, wach<br />
im Bett zu sitzen und das Phänomen<br />
zu bewundern. 1) Die Gestalt<br />
redete mit einer seltsam melodischen<br />
Stimme, indem sie sprach:<br />
‚Du brauchst mich nicht mit deinen<br />
leiblichen Augen zu schauen,<br />
denn ich bin auch um dich, wenn<br />
du mich nicht siehst.‘ Und dann<br />
folgte der ernste Rat: ‚Strebe auf<br />
dem Pfade des Göttlichen und<br />
Spi rituellen, und ein neues Leben<br />
wird sich dir auftun! 2)<br />
Als der Mann erwachte, war es<br />
ihm, als ob sich in ihm eine innere<br />
Wandlung vollzogen hätte. Er berichtet<br />
weiter:<br />
«Ich sah die ganze Welt in einem<br />
nie geahnten neuen Licht, voll hinreissender<br />
Schönheit und Wun der!<br />
Ein erhebendes Gefühl höchster<br />
Freude entströmte meiner Seele.<br />
Obwohl mitten im Winter, erschien<br />
mir die ganze Natur in ein Übermass<br />
an Schönheit gehüllt, und eine<br />
nie gekannte Harmonie verband<br />
mich mit den Seelen aller<br />
Menschen und sogar der Tiere meiner<br />
Umgebung.»<br />
Von da an ging es für diese Familie<br />
merklich bergauf. Es geschahen<br />
seltsame «Zufälle», und die<br />
lange bittere Notzeit fand schliesslich<br />
ihr Ende. Jener Mann bekam<br />
diesen geistigen Helfer nie mehr<br />
zu Gesicht, aber oft spürte er dessen<br />
Gegenwart sehr deutlich. 3)<br />
Die Gründung eines Hausstandes<br />
ist verbunden mit einer Verstärkung<br />
unseres jenseitigen Schutzes,<br />
durch die Schutzengel des Partners,<br />
dessen Familie und späterer<br />
Kinder sowie durch eventuell neu<br />
hinzukommende Naturgeister. Man<br />
sollte deshalb im Abendgebet auch<br />
der Hausgeisterchen dankbar gedenken.<br />
Überhaupt wäre es empfehlenswert,<br />
mehr zu danken, als<br />
immer nur zu bitten. Das ist nicht<br />
bloss vom Empfinden her angebracht,<br />
sondern auch aus energetischen<br />
Gründen, denn durch Gebet<br />
und Dankbarkeit verschaffen<br />
wir unserer persönlichen Aura eine<br />
Frequenz, welche uns zum Einströmen<br />
und Empfangen höherfrequenter<br />
Schwingungen (Vibrationen)<br />
befähigt.<br />
Unter unseren Hausgeistern mag<br />
besonders der «Hüter zum Schutze<br />
des häuslichen Herdes» zuweilen<br />
eine Art «Spiritus familiaris» zu<br />
sein. Schon die alten Chinesen<br />
glaubten, er würde am letzten Tag<br />
eines Monats über alle Handlungen<br />
der Hausbewohner im<br />
Himmel Rechenschaft ablegen.<br />
Deshalb fastete man an solchen<br />
und den darauf folgenden Tagen.<br />
Freilich werden sich gute Hausgeister<br />
nur da einfinden, wo Frieden,<br />
Liebe und Harmonie herrschen.<br />
Heilungsengel<br />
Den Beistand von Heilungsengeln<br />
kann man ebenso erbitten und erleben<br />
wie jenen der Engel des<br />
Trostes und der seelischen Stärkung.<br />
Freilich hängt eine Krankheitsheilung<br />
nicht allein vom Helferwillen<br />
unserer Schutzengel und<br />
-geister ab; sie sind dennoch im<br />
Einsatz, auch wenn wir nichts davon<br />
merken. In besonderem Masse<br />
glaubwürdig schildert die Krankenpflegerin<br />
Joy Snell die von ihr<br />
hellsehend beobachtete Tätigkeit<br />
von Heilengeln. Sie schreibt:<br />
«Es sind nicht nur die Ärzte und<br />
das Pflegepersonal, welche den<br />
Kranken und Leidenden dienen.<br />
Engel dienen ihnen ebenfalls. Das<br />
durfte ich erfahren, als ich im Spital<br />
tätig war. Eines Nachts schrieb<br />
ich bei verdunkelter Lampe am<br />
Tisch mitten im Raum, wo ich<br />
Nachtwache hatte. Als ich aufsah,<br />
sah ich eine Gestalt, die sich an<br />
einem Ende des spärlich erleuchteten<br />
Raumes bewegte. Ich dachte,<br />
ein Patient sei aufgestanden,<br />
aber als ich näher kam, bemerkte<br />
ich, dass es ein Engel war! Die Erscheinung<br />
wa gross und schlank,<br />
und die Gesichtszüge entsprachen<br />
denen einer Frau mittleren Alters.<br />
Ich war zu jener Zeit schon zu vertraut<br />
mit dem plötzlichen Erscheinen<br />
solcher strahlender Besucher<br />
aus der anderen Welt, um beunruhigt<br />
oder erschrocken zu sein.<br />
So stand ich und beobachtete sie.<br />
Sie ging zu drei oder vier Betten,<br />
blieb bei jedem einen Augenblick<br />
stehen und legte die rechte Hand<br />
auf den Kopf des Patienten.<br />
Seither verging während meines<br />
Aufenthaltes im Spital selten ein<br />
Tag, dass ich nicht diesen Engel gesehen<br />
hätte, der den Kranken diente.<br />
Meist, wenn ich Nachtwache hatte,<br />
und besonders in den Stunden vor<br />
der Dämmerung, wenn die Lebenskräfte<br />
der Kranken am tiefsten sinken<br />
und sie notwendig etwas brauchen,<br />
um die Vitalität anzuregen<br />
und den Schmerz zu mildern. Offenbar<br />
verfügte dieser Engel über<br />
besondere Kräfte, mit denen er den<br />
Patienten wirksam half. Und da ich<br />
das oft feststellte, nannte ich ihn<br />
bei mir den Heilengel.»<br />
Häufig stellte Joy Snell nach einem<br />
Besuch jenes Engels fest, dass der<br />
Puls ihrer Kranken regelmässiger<br />
und die Temperatur ziemlich normal<br />
war. Einmal wurde ein Unfallopfer,<br />
eine junge Frau eingeliefert, die<br />
überfahren worden war und schwere<br />
innere Verletzungen aufwies. Ihr<br />
Zustand schien hoffnungslos. Joy<br />
Snell überlegte, was sie zur Linderung<br />
ihrer furchtbaren Schmerzen<br />
tun könne. Sie dachte auch an die<br />
beiden kleinen Kinder dieser Frau,<br />
die so bald schon der mütterlichen<br />
Liebe und Fürsorge verlustig gehen<br />
würden. Da erschien jener strahlende<br />
Heilengel am Kopfende des<br />
Bettes und zeigte himmelwärts. Das<br />
gab der Schwester Hoffnung, obwohl<br />
ihr schien, «dass kein Wunder<br />
diesen traurig zugerichteten Körper<br />
am Leben erhalten könne».<br />
Eine Stunde später war Joy Snell<br />
dabei, der Verunglückten eine kühle<br />
Kompresse auf den Kopf zu legen,<br />
als sie plötzlich den Heil engel<br />
an der anderen Bettseite gewahrte.<br />
Sie bekundet:<br />
«Er streckte seine Hand aus und<br />
legte sie auf meine, die die Kompresse<br />
auf der Stirn der Leidenden<br />
hielt. Die Berührung war so sanft<br />
und so zart, dass ich sagen möchte,<br />
ich empfand es mehr als dass<br />
ich es fühlte. Als er seine Hand zurückzog,<br />
hob er seinen Kopf und<br />
schaute mir in die Augen. Das war<br />
kein nach den üblichen Begriffen<br />
schönes Gesicht, aber von einer<br />
Herzlichkeit und Zartheit, die weit<br />
10 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />
<strong>Wendezeit</strong> 6/06 11
anziehender sind als nur Schönheit.<br />
‚Sei guter Zuversicht’, sagte<br />
er, ‚sie wird gesunden’. Das war<br />
das erste Mal, dass der Heilengel<br />
zu mir gesprochen hatte, aber später<br />
sprach er öfters zu mir solch<br />
hoffnungsvolle Worte.»<br />
Bis zum Ende ihres Dienstes, morgens<br />
neun Uhr, hatte sich keine<br />
merkliche Veränderung im Zustand<br />
der Patientin gezeigt. In der nächsten<br />
Nacht wurde sie wieder mehrmals<br />
vom Heilengel behandelt, worauf<br />
sie einen erfrischenden Schlaf<br />
hatte. Dennoch gab es keinen<br />
Grund, Hoffnung auf Genesung<br />
zu schöpfen. Während der Arzt diese<br />
Erklärung abgab, erschien der<br />
Heilengel und blickte die Schwester<br />
mit zuversichtlichem Lächeln<br />
an. Hierdurch ermutigt erklärte diese<br />
dem Arzt, sie glaube dennoch,<br />
dass die Patientin davonkomme.<br />
«Unsinn, Schwester», antwortete er,<br />
«unmöglich, dass jemand durchkommt,<br />
der so schwere Verletzungen<br />
erhielt.» Während der folgenden<br />
Nacht trat eine merkliche Besserung<br />
ein und das Fieber sank. Der<br />
Arzt hielt dies für vorübergehend.<br />
Joy Snell erzählt weiter:<br />
«Nacht für Nacht setzte der Engel<br />
seinen Dienst bei ihr fort, und einige<br />
Wochen später fand man im<br />
Spital, sie könne nach Hause entlassen<br />
werden. Sie war zwar nicht<br />
so kräftig wie vordem, aber sie war<br />
imstande ihren Haushalt zu führen<br />
und den Kindern die nötige Liebe<br />
und Pflege zukommen zu lassen.<br />
Im Spital betrachtete man diesen<br />
Fall als eine Wunderheilung.»<br />
Das Büchlein von Joy Snell enthält<br />
mehrere solcher Berichte. Es ist<br />
tröstlich zu lesen; man wünschte<br />
nur, es wäre umfangreicher!<br />
Gina L. Hirsche, die seinerzeitige<br />
Begründerin der Wiener «Liga für<br />
parapsychologische Forschung»,<br />
erlitt einfolge eines Sturzes einen<br />
doppelten Oberarmbruch. Die<br />
Ärzte meinten, in Anbetracht ihres<br />
Alters würde es bis zur Heilung an<br />
die zwei Jahre dauern.<br />
Seinerzeit lebte Frau Hirsche mit<br />
ihrer berufstätigen Tochter zusammen<br />
und besorgte ihr den Haushalt.<br />
Das vermochte sie nun nicht<br />
mehr, und sie flehte täglich zu<br />
Gott um Hilfe. Eines Tages vernahm<br />
sie die Worte: «Ich bin dir<br />
barmherzig!» und «Von nun an<br />
werden deine Schritte behütet sein<br />
für immer.» Es trat jedoch keine<br />
Besserung ihres Zustandes ein.<br />
Voller Glaubenszuversicht betete<br />
sie weiter. Nach ungefähr vier<br />
Wochen erwachte sie eines Nachts<br />
und fand das ganze Zimmer in ein<br />
blaues Licht getaucht. Inmitten des<br />
Raumes erblickte sie einen Engel,<br />
und von ihm ging dieses Leuchten<br />
aus. Alles an ihm, die mächtigen,<br />
bis zum Boden reichenden<br />
Schwingen, seine ganze Gestalt,<br />
leuchtete in einem intensiven und<br />
dennoch mild wirkenden Blau.<br />
Plötzlich fand sich Frau Hirsche,<br />
während ihr Körper im Bett blieb,<br />
an der Seite des Engels! Und indem<br />
er ihre Hände faltete, sprach<br />
er: «Bete mit mir: Herr, vergib mir<br />
alle meine Sünden, die ich eh und<br />
je begangen habe!» – Dann nickte<br />
er freundlich, und mit den Worten<br />
«Du wirst wieder gesund werden»,<br />
entschwand die Erscheinung.<br />
Drei Monate danach war der gebrochene<br />
Arm wieder vollkommen in<br />
Ordnung!<br />
Auch im Bereich höherer Naturwesenheiten<br />
gibt es solche mit heilender<br />
Mission. Der bekannte Natur-<br />
Revitalisierer Marko Pogacnik<br />
nennt sie «Erdheilungs-Engel».<br />
Gros senteils dank der Begabung<br />
seiner Töchter, aber auch eigener<br />
Sensitivität, ist Pogacnik in der Lage,<br />
Kontakt mit anderen Bewusstseinsebenen<br />
aufzunehmen. So auch<br />
mit einem Erdheilungsengel namens<br />
Devos. Dessen Mitteilungen<br />
haben Niveau, und es bleibt letztlich<br />
weniger von Belang, ob Devos der<br />
Stufe der Urlicht-Engel oder «nur»<br />
den Naturseelenreichen entstammt.<br />
Auf Letzteres deutet die (meines Erachtens<br />
etwas missverständliche)<br />
Bemerkung hin, dass Wesen seiner<br />
Art unfähig seien, «unter den Bedingungen<br />
der Materie» zu wirken. Dies<br />
sei nur durch die Mittlerrolle des<br />
Menschen möglich. 4)<br />
Wie dem auch sein mag: Die Multidimensionalität<br />
alles Vorhandenen<br />
birgt noch zahllose Rätsel und<br />
Geheimnisse für uns.<br />
1) Anscheinend ein teilweiser Körperaustritt.<br />
2) Mit anderen Worten: Beginne, durch<br />
deine Hinwendung zum Göttlichen,<br />
neue Ursachen zu setzen, dann<br />
wird sich dir durch deren Folgewirkungen<br />
ein neues Leben auftun.<br />
3) Ob es sich bei jener Traum-Erscheinung<br />
um den Spiritus familiaris handelte<br />
oder «nur» um einen Schutzgeist,<br />
ist ohne Belang.<br />
4) Marko Pogacnik, «Erdsysteme und<br />
Christuskraft», Knaur-Reihe Mens-<br />
Sana, München 1998. Man beachte:<br />
Selbstverantwortliche Geschöpfe<br />
im Diesseits (Menschen) oder im<br />
Jenseits (Geister) sind Gotteskinder.<br />
Seelen (Naturwesenheiten, Tiere,<br />
Pflanzen) sind Kinder der Natur.<br />
Unser Seelenkörper entstand erst<br />
durch wiederholten «Fall».<br />
Versuchen Engel, vor Selbstmord zu bewahren?<br />
Krankenschwester Joy Snell berichtet: «Einige Wochen nach meinem<br />
ersten Besuch im Spital verliess ich es eines Tages mit dem Gefühl,<br />
dass ich ein solch unnützes, unglückliches Leben, wie meines geworden<br />
war, nicht länger ertragen könne, und ich nahm mir vor, auf irgend<br />
eine Weise herauszukommen. Ich wanderte Stunden ziellos umher,<br />
setzte mich hin und wieder und suchte nach Gründen, welche<br />
einen Selbstmord zulassen. Der Kampf zwischen Lebenswillen und<br />
Selbstmord ging auf und ab, zuletzt aber war ich der Überzeugung,<br />
dass es das Beste sei für mich und die, welche durch Beziehungen an<br />
mich gebunden waren, mich zu töten. Es blieb mir nur noch die Art des<br />
Selbstmordes zu wählen.<br />
Während ich in meinen Gedanken die verschiedenen Möglichkeiten<br />
herumwälzte, hörte ich den Refrain einer bekannten alten Hymne.<br />
Ich merkte, dass ich an einer Kirche vorbeikam. Ich fühlte mich<br />
unwiderstehlich veranlasst, hineinzugehen. Es war zum ersten Male seit<br />
meines Vaters Tod, dass ich ein Gotteshaus betrat. Die Hymne, welch<br />
man gerade sang, war das Lieblingslied meines Vaters gewesen. «Jesus,<br />
Geliebter meiner Seele.» Oft hatte ich es mit ihm gesungen in den<br />
glücklichen Tagen unseres Zusammenseins, welche so weit hinter mir<br />
zu liegen schienen. Worte und Musik berührten eine Gefühlsquelle, die<br />
ich für längst erstorben glaubte. Ich sank auf den nächsten Sitz, und<br />
meine Hände verdeckten den Tränenstrom, der über meine Wangen<br />
rann. Ich weiss nicht, wie lange es war, dass ich so blieb. Dann merkte<br />
ich, dass der Gottesdienst beendet und ich in der Kirche, in der wenige<br />
Gaslichter brannten, allein war. In meine Seele war etwas wie die Ruhe<br />
nach dem Sturm eingezogen.<br />
Als ich aufsah, starrte ich zum zweiten Male auf die weissgekleidete<br />
Gestalt des Heilands, umgeben von hellem Licht, das von seiner Person<br />
auszugehen schien. Ich starrte kurze Zeit gebannt auf das unbeschreiblich<br />
zarte Liebe ausstrahlende Gesicht. «Oh, hilf mir», rief ich, «denn ich habe<br />
Angst vor dem Leben und darf noch nicht sterben.» Der Heiland streckte<br />
mir liebevoller Aufforderung seine Hände entgegen, und in Tönen, wie sie<br />
keine menschliche Stimme geben kann an Zartheit und Mitgefühl, sprach<br />
er zu mir: «Belastet und verstrickt in Verzweiflung, ich will dich stärken<br />
und dir Arbeit geben für mich. Nun geh in Frieden.» Die Vision löste<br />
sich vor meinen Augen auf. Eine grosse Last schien von meiner Seele<br />
genommen, und ich verliess die Kirche mit dem Entschluss, ein neues<br />
Leben zu beginnen im Dienste für Andere. Ich weiss nicht mehr, wie ich<br />
nach Hause kam, aber spät in der Nacht kam ich zu mir und fand, dass die<br />
gute Oberin über mich gebeugt war, während ich ganz angezogen auf dem<br />
Bett lag. Sie war beunruhigt über meinen Zustand und rief meinen Onkel.<br />
Ich erzählte ihm, was ich gesehen hatte. «Gott sei Dank», rief er inbrünstig<br />
aus, «das wird der Wendepunkt in deinem Leben sein.»<br />
In der nächsten Ausgabe: Engel des Trostes und der seelischen Stärkung;<br />
Führungsengel; Zeremonialengel.<br />
u<br />
Valsesia – Monterosa<br />
Wenig bekanntes, noch unberührtes Naturparadies<br />
im Piemont, das es zu entdecken gilt<br />
Esther Kunz Braunschweig<br />
VALSESIA ist die Abkürzung für<br />
Valle del fiume Sesia – Tal des<br />
Flusses Sesia. Sogar uns Schweizern<br />
kaum bekannt, obwohl zum<br />
Greifen nah! In Luftlinie ist es<br />
ein Katzensprung von Zermatt<br />
über die Berge ins traumhafte italienische<br />
Skigebiet an den Hängen<br />
des imposanten Monterosamassivs<br />
(150 km Piste, mit modernsten<br />
Seilbahnen erreichbar).<br />
VALSESIA ist ein romantisches<br />
Bergtal, dessen Naturschönheiten<br />
den Besucher im Sommer ebenso<br />
begeistern wie im Winter. Doch<br />
nicht allein Sportler und Wanderer<br />
kommen hier auf ihre Rechnung,<br />
auch für Kultur- und Kunstinteressierte<br />
gibt es Hochwertiges zu entdecken.<br />
Und Individualisten werden<br />
Stille und Intimität zu schätzen<br />
wissen.<br />
Das auf 1200 m.ü.M. gelegene<br />
Alagna ist ein schmuckes Walserdorf,<br />
wo die typischen Holzhäuser<br />
noch dicht an dicht stehen. Alle<br />
sind sie von geräumigen Balkonen<br />
mit den charakteristischen Querstangen<br />
umgeben, die einst zum<br />
Trocknen von Heu, Roggen und<br />
Hanf dienten. Ein solches 400 Jahre<br />
altes, komplett eingerichtetes<br />
Walserhaus ist heute als Museum<br />
zugänglich. Die Bewohner<br />
des Tales bemühen<br />
sich sehr, ihre alten Traditionen<br />
und ihre Sprache<br />
nicht in Vergessenheit geraten<br />
zu lassen. Sie geben<br />
eine Walserzeitung heraus<br />
und organisieren Sprachkurse<br />
in «titzschu». Die<br />
Sprache der Walser ist ein<br />
uraltes Deutsch, das wegen<br />
der Isolierung durch die Berge<br />
keine Fremdeinflüsse erlitten hat.<br />
Von Alagna bringen modernste<br />
Seilbahnen (Baujahr 2003) die<br />
Skifahrer auf den Passo dei Salati<br />
(2971 m), mitten in ein grossartiges<br />
Skigebiet mit einmaliger<br />
Fernsicht.<br />
Jede Siedlung im Valsesia Tal<br />
birgt auffallend schöne Kapellen<br />
und Wohnhäuser, deren Fassaden<br />
oft mit alten Fresken geschmückt<br />
sind. Alles ist sehr gepflegt und<br />
lädt zum Bleiben ein.<br />
Re i s e n<br />
Einen aussergewöhnlichen Schatz<br />
besitzt das Provinzstädtchen Varallo.<br />
Auf einem Felsen hoch über<br />
dem historischen Zentrum der<br />
Stadt thront der wohl bedeutendste<br />
und beeindruckendste aller existierenden<br />
Sacri Monti. Der Sacro<br />
Monte (Heilige Berg) von Varallo<br />
entstand bereits 1491 und sollte<br />
damals den Pilgern den Besuch<br />
der Heiligen Stätten Palästinas ersetzen.<br />
In einem Naturschutzgebiet<br />
gelegen, erreicht man den aussergewöhnlichen<br />
Ort zu Fuss auf<br />
dem ehemaligen Pilgerweg oder<br />
bequem mit der Seilbahn.<br />
Der Mensch lebt jedoch nicht von<br />
Sport und Kultur allein. Die piemontesische<br />
Küche ist vielfältig<br />
und durch ihre Spezialitäten weit<br />
über ihre Grenzen hinaus berühmt.<br />
Ein verlängertes Wochenende oder<br />
gar Urlaub im Valsesia Gebiet<br />
wird niemanden enttäuschen.<br />
Tourismusinformationen:<br />
www.altvalsesiavercelli.it, E-Mail<br />
infovarallo@valsesiavercelli.it u<br />
12 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />
<strong>Wendezeit</strong> 6/06 13
Per Schlitten und 4 HS (Hundestärken)<br />
unterwegs in den finnischen Wäldern<br />
Orith Tempelman<br />
reiche Singvögel, Elstern<br />
und Raben.<br />
Re i s e n<br />
Die finnische Winterlandschaft ist wie geschaffen für jede nur denkbare Art von Winter- und Aktivurlaub und vor allem für<br />
Abenteuertours mit Hundeschlitten. Zahlreiche Binnenseen und endlose Wälder garantieren Erholung – sie sind eine Therapie<br />
für gestresste Seelen, fern von der Hektik des Alltags.<br />
Die endlose Weite der finnischen Landschaften ist Balsam für die Seele<br />
Tief verschneite Landschaft, Weite<br />
und Natur pur. Nur der knirschende<br />
Schnee und das Trampeln<br />
der Hundepfoten sind zu hören,<br />
aber bei jedem Zwischenhalt<br />
ertönt ein «finnisches Hundekonzert»,<br />
die Melodie des Waldes.<br />
Die aufgeregten Hunde möchten<br />
weiterlaufen – wehe, wenn Sie vergessen,<br />
den Schneeanker zu werfen,<br />
um den Schlitten zu sichern!<br />
Den meisten Anfängern ergeht es<br />
vermutlich wie der Schreibenden,<br />
die einige Male auf dem Bauch<br />
landete, weil ihr Gespann es allzu<br />
eilig hatte und das Kommando<br />
«Go» nicht abwarten wollte.<br />
Wir – eine kleine Gruppe von nicht<br />
besonders sportlichen und nicht<br />
mehr ganz jungen Journa lis ten –<br />
star ten zur Hüttentour, welche uns<br />
durch die Weiten Lapplands führt,<br />
die geprägt sind von tief verschneiten<br />
und zugefrorenen Sümpfen,<br />
Seen und Flüssen, grossen Wäldern<br />
und baumlosen Hügelketten. Während<br />
der meisten Zeit bewegen wir<br />
uns im Nationalpark Ylläs-Akennus,<br />
wo sich auch das europäische<br />
Huskyzentrum bei Äkäskero befindet.<br />
Mit seinen rund 30‘000 m 2<br />
bietet es viel Platz für Bewegung<br />
sowie für eine artgerechte Lebensweise<br />
der 300-400 Huskies, die in<br />
grossen Gehegen gehalten werden.<br />
Mein Gespann besteht aus vier<br />
Hunden, die darauf brennen, meinen<br />
Schlitten durch die zauberhafte<br />
Natur zu ziehen. Sie sind so voller<br />
Energie und Tatendrang, dass<br />
sie mehrmals auf das Vordergespann<br />
auflaufen, das aus fünf etwas<br />
weniger lauffreudigen Hunden<br />
besteht. Die Tagesetappen sind 40<br />
bis 60 Kilometer lang, was vier bis<br />
sechs Stunden «Mushing» – Fahren<br />
– bedeutet. Nach mehreren kur-<br />
Heilloses Durcheinander<br />
kurz vor dem Start<br />
zen, unfreiwilligen Abstechern<br />
im tiefen<br />
Schnee, in dem ich<br />
bis zur Taille einsinke<br />
und aus dem ich grösste<br />
Mühe habe, wie der<br />
herauszukommen, bin<br />
ich «auf der Schnauze»,<br />
während meine<br />
vier Huskies im mer<br />
noch frisch und munter<br />
aus sehen. End lich erreichen<br />
wir das Tagesziel,<br />
eine rus tika le,<br />
aber gut eingerichtete<br />
Blockhütte mit Gaslicht,<br />
Gasherd und Holzofen.<br />
Wasser schöp fen<br />
wir aus ei nem nahen<br />
See – in Finnland gibt<br />
es 187’888 Gewässer<br />
mit mindes tens 500 m²<br />
Fläche; doch zuerst<br />
muss ein Loch in das dicke Eis gebohrt<br />
werden. Glücklicherweise<br />
melden sich die männlichen Mitglieder<br />
der kleinen Reisegruppe<br />
freiwillig für diesen pickelharten<br />
Job. Der Rest der Gruppe teilt die<br />
anfallen den Arbeiten auf: Hunde<br />
füttern, Holz spalten, Sauna einheizen<br />
(in erster Linie, um das tief<br />
gefrorene Hundefutter aufzutauen).<br />
Da jeder Teilnehmer seine Hunde<br />
selber ein- und ausspannt, verbringt<br />
er etwa acht Stunden mit den Tieren.<br />
Andere Tiere bekommen wir nur selten<br />
zu sehen, obwohl in Süd- und<br />
Mittelfinnland Elche trotz intensi ver<br />
Bejagung weit verbreitet sind; der<br />
Bestand wird auf etwa 120’000 Tiere<br />
geschätzt. In Nordfinnland wird Rentierzucht<br />
betrieben, weshalb dort<br />
Los geht‘s<br />
zahlrei che domestizierte aber frei<br />
lebende Rentiere anzutreffen sind.<br />
Aller dings meiden sie meist die von<br />
Hundeschlitten befahrenen Pisten.<br />
Was ich persönlich weit weniger bedaure<br />
ist das Fehlen der berüchtigten<br />
Mücken: Von Süd nach Nord<br />
zunehmend, treten im Sommer in<br />
gewässernahen und windarmen Gebieten<br />
zuweilen regelrechte Mückenpla<br />
gen auf. Davon bleiben Touristen<br />
in den Wintermonaten glücklicherweise<br />
verschont.<br />
Zur finnischen Fauna gehören auch<br />
der Braunbär, Wölfe, der Eurasische<br />
Luchs (vor allem in Ostfinnland)<br />
und der Vielfrass sowie zahl-<br />
Unter dem Namen Husky<br />
werden international<br />
zwei unterschiedliche<br />
Schlittenhundetypen<br />
geführt, zum einen<br />
der ältere und auf kaltes<br />
Umfeld angepasste<br />
Siberian Husky, zum<br />
anderen der ausschliesslich<br />
auf Rennzwecke<br />
optimierte Alaskan Husky.<br />
Der Siberian Husky<br />
ist von der FCI (Fédération<br />
Canine Internationale)<br />
als eigenständige<br />
Rasse anerkannt.<br />
Beim Alaskan Husky ist dies nicht<br />
der Fall, da es sich nicht um eine<br />
Rasse im eigentlichen Sinne handelt,<br />
sondern um einen Hundetyp, der in<br />
unterschiedlichen Linien gezüchtet<br />
wird und oft nur noch geringe Ähnlichkeit<br />
mit dem landläufigen Bild<br />
eines Huskys, nämlich dem des Siberian<br />
Huskys hat. Der Europäische<br />
Schlittenhund ist ebenfalls keine eigentliche<br />
Ras se, sondern eher ein<br />
Hundetyp, der in unterschiedlichen<br />
Linien in Funktionszucht gezüchtet<br />
wird. Die Zuchtkomponenten sind<br />
neben Eng lish Pointer und Deutsch<br />
Kurzhaar auch einige skandinavische<br />
Vorstehhunde. Er zeichnet sich<br />
durch un bändige Lauffreude aus und<br />
hat eine hervorragende Athletik.<br />
Durch sein ausgeprägtes Sozialverhalten<br />
kommt es selbst in grossen Gruppen<br />
kaum zu Konflik ten. Er bindet<br />
sich stark an den Menschen, lernt<br />
leicht, und hat den Wunsch, es dem<br />
Musher stets Recht zu machen.<br />
«Meine» vier Hunde sind denn<br />
auch unterschiedlich gross und das<br />
Gespann macht einen zusammen<br />
gewürfelten Eindruck: einer der<br />
Hun de hat braune Augen, zwei haben<br />
blaue Augen und der vierte hat<br />
je ein blaues und ein braunes Auge.<br />
Eine Hündin ist hängeohrig, eher<br />
klein und drahtig, eine andere ist<br />
gross und muskulös, mit kecken<br />
Steh ohren. Der einzige Rüde ist<br />
gut mütig und spielt sich nicht als<br />
Rudelführer auf, sondern teilt die<br />
Aufgabe des Leithundes gerne mit<br />
einer erfahrenen Kollegin.<br />
Der Husky ist in der Lage (bei ausreichendem<br />
Training) das Neunfache<br />
seines eigenen Körpergewichtes<br />
zu ziehen und ist so ein überlebenswichtiges<br />
Nutztier und Familienmitglied<br />
der Inuits geworden. Es werden<br />
meist nur die folgsamsten und<br />
freundlichsten Hunde zur Zucht<br />
ver wendet. Huskies besitzen einen<br />
ausgezeichneten Orientierungssinn<br />
durch den sie nie von bekannten Wegen<br />
abkommen, selbst wenn die se<br />
durch die dicke Schneedecke nicht<br />
mehr sichtbar sind.<br />
14 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />
<strong>Wendezeit</strong> 6/06 15
Unsere Schlittenhunde haben allerdings<br />
die Tendenz, auf schnellstem<br />
Weg nach Hause zurückzukehren,<br />
wie einer der Hobby-Hundeführer<br />
feststellen muss. Wäre<br />
einmal mehr die ungewohnte Kälte<br />
etwas ausmacht.<br />
Eine Woche ist viel zu schnell vorbei;<br />
der Abschied von den Hun den<br />
fällt schwer und ich<br />
bin nicht die Einzi ge,<br />
die sich vornimmt,<br />
so bald wie möglich<br />
wieder zurückzukehren.<br />
Die Melodie der Wälder<br />
nicht zufällig ein Motorschlitten<br />
unter lautem Geknatter vorbeigefahren<br />
und hätte unseren erfahrenen<br />
Guide mitgenommen, hätten<br />
wir das Ausreissergespann, das<br />
von einer kurzen Unaufmerksamkeit<br />
des Hun deführers profitiert<br />
hatte, vielleicht erst im kilometerweit<br />
entfernten Huskyzentrum wieder<br />
gefunden. Es hätte aber auch<br />
schlimmer kommen können: wäre<br />
das Ge spann im Gestrüpp hängen<br />
geblieben, hätten die Hunde im Bemühen,<br />
sich zu befreien, einander<br />
umbringen können.<br />
Abgesehen von einigen Zwischenfällen,<br />
die eher für Abwechslung<br />
sorgen, läuft bei unserer Gruppe alles<br />
wie am Schnürchen. Nach wenigen<br />
Tagen fühlen wir uns bereits<br />
wie alte Routiniers, denen nicht<br />
16 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />
Reiseveranstalter:<br />
Deutschschweiz: Kontiki-Saga Rei -<br />
sen, Wettingerstr. 23, CH-5400 Baden,<br />
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Heilen<br />
mit mehr<br />
Geist<br />
An einer besonders tückischen Nahrungsmittelallergie<br />
litt Jérémie seit seinem<br />
dritten Lebensjahr: Marzi pan, Nüsse,<br />
Scho kolade, ja selbst Äpfel waren für den aufgeweckten,<br />
tapferen Jungen tabu; ein einziger<br />
Biss hätte ihn bereits in Lebensgefahr gebracht.<br />
«Wissen Sie, was das für ein Kind in seinem Alter<br />
bedeutet?», fragt sein Vater, ein Schweizer<br />
Internist. «Zu Kin der geburtstagen muss te er seinen<br />
eigenen Kuchen mitbringen, und an Süsses<br />
war gar nicht zu denken.» Ein Köf ferchen mit<br />
Medikamenten für den Notfall trug Jérémie stets<br />
bei sich. Doch «trotz aller<br />
Vorsicht gab es zwei,<br />
drei Mal kritische Situatio<br />
nen, die eine soforti ge<br />
Be hand lung auf der Notfallstation<br />
im Spital erforderten»,<br />
erinnert sich der<br />
Arzt.<br />
In der Heilerszene die Spreu<br />
vom Weizen trennen will die<br />
«Internationale Vermittlungsstelle<br />
für herausragende Heiler»<br />
(IVH). Mit ihr arbeitet die<br />
ebenfalls neu gegründete Stiftung<br />
«Auswege» zusammen, die<br />
vermeintlich «unheilbar» kranken<br />
Kindern zu helfen versucht –<br />
nicht nur, aber auch mit<br />
Geistigem Heilen.<br />
Beide Einrichtungen<br />
werden von Ärzten<br />
und Wissenschaftlern<br />
mitgetragen. Mitte<br />
November nehmen sie<br />
die Arbeit auf.<br />
Zwei neue Einrichtungen<br />
sollen «Geistiges Heilen»<br />
von esoterischem<br />
Ballast befreien.<br />
Während eines Tests beim Fünften Welt kongress<br />
für Geistiges Heilen 2001 in Basel legte<br />
ein Heiler dem Jungen ein einziges Mal die<br />
Hände auf Brust und Rücken. Dann erklärte<br />
er, die Allergie sei «gelöscht». Ein fach so. Vor<br />
den Augen von über tausend Besuchern nahm<br />
Jérémie anschliessend einen angebotenen<br />
Mar zipanriegel, biss hinein, begann zu kauen,<br />
schluckte das Naschwerk hinunter. Nervös<br />
griff sein Vater nach einem Notfall-Set, das er<br />
vorsorglich ins Kongresszentrum mitgebracht<br />
hatte. Aber es erwies sich als überflüssig. Denn<br />
nicht die geringsten Beschwerden<br />
traten bei dem Jungen auf:<br />
keine Rötung an seinem Hals,<br />
kein Jucken an Armen und Beinen,<br />
kein Anschwellen des Gesichts,<br />
keine tränenden Augen,<br />
keine Atemnot, kein Herzrasen,<br />
kein Hustenanfall. Jérémie war<br />
<strong>Wendezeit</strong> 6/06 17
Ge i s t ig e s He i l e n<br />
Au s w e g e / IVH<br />
symptomfrei. Und dabei blieb es bis heute, fünf<br />
Jahre später: «Die Allergie ist seither spurlos<br />
verschwunden», versichert der Arzt.<br />
Ähnlich wundersame Genesungen hat der Organisator<br />
des damaligen Tests, der Philo soph<br />
und Psychologe Dr. Harald Wiesen danger<br />
(50), wiederholt miterlebt. Gerade für Kinder,<br />
die aus schulmedizinischer Sicht als «therapieresistent»,<br />
wenn nicht gar als unheilbar gelten,<br />
sieht er deshalb in Geistigem Heilen eine<br />
beachtliche Chance. Und so hat Wiesendanger<br />
– Autor von 17 Sachbüchern über diese<br />
nach wie vor umstrittene, mysteriöse Therapieform<br />
– jetzt die Stiftung «Aus wege» ins<br />
Leben gerufen. Der Name ist Pro gramm: Vermeintlich<br />
«unheilbaren» Kindern soll sie Auswege<br />
eröffnen, wie komplementäre, sog. «alternative»<br />
Therapieformen sie erfahrungsgemäss<br />
in vielen Fällen bieten – insbesondere<br />
Geistiges Heilen.<br />
Dazu berät die Stiftung Angehörige betroffener<br />
Kinder bei der Wahl einer geeigneten Therapie.<br />
Sie vermittelt Kontakte zu empfehlenswerten<br />
Heilern. Sie übernimmt teilweise oder vollständig<br />
die Kosten für Geistiges Heilen, Fahrt und<br />
Unterkunft, falls die Familien dazu finanziell<br />
ausserstande sind.<br />
Über Einzelbehandlungen hinaus werden neuntägige<br />
«Sommercamps» angeboten, in denen eine<br />
grössere Zahl von kranken Kindern – begleitet<br />
von Angehörigen – gemeinsam in idyllischer<br />
Umgebung von erfahrenen Heilern betreut werden,<br />
unterstützt von Ärzten, Heil praktikern,<br />
Psy chotherapeuten und Pädago gen. Die ersten<br />
«Camps» sollen 2007 im Odenwald sowie nahe<br />
Cuxhaven an der Nord see stattfinden.<br />
Ab 2007 wird sich die Stiftung in Benefizveranstaltungen<br />
öffentlich vorstellen, unter<br />
anderem in Zürich, Berlin, Bonn, Bad Neuenahr,<br />
Hofheim bei Frankfurt, Bad Wimpfen und<br />
Geesthacht bei Hamburg; sechs weitere sind in<br />
Planung. Die deutsche Geschäftsstelle eröffnet<br />
Mitte November 2006, eine zweite in der<br />
Schweiz im Januar 2007.<br />
«Geistiges Heilen<br />
kann die Humanmedizin<br />
effektiver, kosten günstiger,<br />
verträglicher machen –<br />
und humaner»<br />
Anlässlich der «Auswege»-Gründung ist so eben<br />
der Eltern-Ratgeber «Geistiges Heilen bei<br />
Kindern» erschienen, dessen Ver kaufs erlös der<br />
Stiftung zufliesst. Einem «Freun deskreis» können<br />
Sympathisanten beitreten, welche das Projekt<br />
regelmässig mit einem kleineren Geldbetrag<br />
unterstützen möchten. Den Erfahrungsaustausch<br />
zwischen Angehö ri gen chronisch kranker<br />
Kinder will die Stif tung durch ein Internet-Forum<br />
und E-Mail-Gruppen fördern. Speziell für<br />
verhaltensaufällige Kinder sind zwei weitere Angebote<br />
gedacht, die sich bereits in der Praxis bewährt<br />
haben: ein sogenannter «SonntagsKinder-<br />
Club», in dem der Heiler Clif Sanderson aus<br />
Neuseeland, zusammen mit seiner weissrussischen<br />
Ehefrau Galina Lascova, die von ihm<br />
entwickelte Technik der «Deep Field Relaxation»<br />
(DFR) in sonntäglichen Therapiegrup pen<br />
anwendet; und einwöchige «Kinderlager» der<br />
Schweizer Tanz- und Ausdruckstherapeu tin Ladina<br />
Kindschi, die Problemkindern durch Tanzen,<br />
Singen, Trommeln, Yoga, Meditation, Rollenspiele<br />
und jede Menge Spass «den Reichtum,<br />
die Kraft ihrer Seele» erfahren lassen will. Begeisterte<br />
Eltern loben beide Initiativen für verblüffend<br />
rasche, nachhaltige Therapieerfolge.<br />
«Dieses ‚Auswege'-Projekt wird vielen ge handi<br />
cappten Kindern tatsächlich therapeutische<br />
Auswege eröffnen», erwartet Wiesen danger.<br />
«In dem ihm das gelingt, wird es in die Pädiatrie<br />
mehr Geist und Seele bringen – und in diesem<br />
Fachgebiet ein Exempel statuieren: Geis tiges<br />
Heilen kann die Humanmedizin insgesamt humaner<br />
machen, effektiver, kostengüns tiger –<br />
und aufgeschlossen für Dimensio nen von Heilen,<br />
Heilwerden und Heilsein, denen sich das<br />
vorherrschende naturwissenschaftliche Weltbild,<br />
die übliche ärztliche Praxis leider noch<br />
weitgehend verschliessen.»<br />
Könner gesucht<br />
«Das Hauptproblem der Stiftung», räumt Wiesendanger<br />
ein, «besteht in der Auswahl von fähigen<br />
Heilern, die Eltern guten Gewis sens weiterempfohlen<br />
werden können.» Für den gegenwärtigen<br />
Zustand der Heilerszene, die er seit<br />
über fünfzehn Jahren beobachtet, findet er drastische<br />
Worte: «Mit der Esoterikwelle hat sich die<br />
Zahl sogenannter ‚Geist heiler' in der westlichen<br />
Welt vervielfacht. Damit einher ging allerdings<br />
ein bestürzender Qualitätsverfall. Inzwischen<br />
überwiegen aufrichtig bemühte Dilettanten: unerfahrene,<br />
mässig begabte, sich selbst überschätzende<br />
Möchte gerns, die mit überzoge nen Erfolgsversprechen,<br />
wolkiger Esoterik, fragwürdigen<br />
Diplomen und dubiosen Titeln – ‚Meister',<br />
‚zugelassen', ‚anerkannt', ‚geprüft', ‚zertifiziert'<br />
– wettzumachen versuchen, was ihnen an<br />
therapeutischer Befähigung abgeht – im Bund<br />
mit mehreren Heilerverbänden und den meis ten<br />
Heilerschulen, denen Eigeninteressen vor Patientenwohl<br />
gehen. Solche Heiler bringen ihre Behandlungsweise<br />
in Misskredit, ziehen den Ruf<br />
der wenigen Könner in Mitleidenschaft, enttäuschen<br />
und gefährden unzählige Patienten, die<br />
bei ihnen arglos Hilfe suchen.» Einer Geistheilung<br />
bedürfe seit längerem «zuallererst die Heilerszene<br />
selbst».<br />
Deshalb hat Wiesendanger parallel zum «Auswege»-Projekt<br />
eine «Internationale Vermitt-<br />
lungs stelle für herausragende Heiler» (IVH)<br />
eingerichtet. Deren Empfehlungen folgt die<br />
Stiftung in Fällen, in denen Geistiges Heilen<br />
aussichtsreich erscheint. Diese neue Einrichtung<br />
hat sich zum Ziel gesetzt, «wirkliche Könner<br />
ausfindig zu machen». Unter anderem sollen<br />
sie reichlich Praxiserfahrung vorweisen<br />
können; sie werden von besonders vielen Patienten<br />
empfohlen, die ihre Wert schätzung durch<br />
medizinische Unterlagen untermauern können;<br />
sie können insbesondere bei schweren chronischen<br />
Leiden Erfolge vorweisen. Darüber hinaus<br />
werden von der IVH bevorzugt Heiler berücksichtigt,<br />
die sich um eine sorgfältige Dokumentation<br />
von Be hand lungsverläufen in ihrer<br />
Praxis bemühen; von Ärzten, Wissenschaftlern<br />
und anderen Experten empfohlen werden,<br />
die sich einen persönlichen Eindruck von den<br />
Fähigkeiten des betreffenden Heilers gemacht<br />
haben; sich bereits wissenschaftlichen Tests<br />
unterzogen und dabei nach Einschätzung der<br />
Studien leiter erfolgreich abgeschnitten haben;<br />
mit Ärzten oder Vertretern anderer anerkannter<br />
Heilberufe zusammengearbeitet haben bzw. es<br />
noch tun; eine medizinische Ausbildung absolviert<br />
haben; neben Geistigem Heilen weitere<br />
Behandlungsweisen anbieten können. Die Qualität<br />
eines Heilers schätzt die IVH mittels eines<br />
aufwändigen quantitativen Bewer tungssystems<br />
ein: Es berücksichtigt neun Merkmale, die erfahrungsgemäss<br />
am ehesten Aufschlüsse darüber<br />
geben, inwieweit ein Heiler fähig ist, Patienten<br />
zu helfen; Vorliegen und Ausprägung der<br />
einzelnen Merkmale werden in Punktzahlen<br />
ausgedrückt, die sich zu einem Gesamtwert addieren.<br />
Um von der IVH empfohlen<br />
zu werden, müssen<br />
Heiler ausserdem einen Ehrenkodex<br />
anerkennen. Ihm<br />
gemäss konkurrieren Heiler<br />
nicht mit Ärzten, geben<br />
keine Heilungsversprechen<br />
ab, stellen keine Diagnosen,<br />
treffen unmissverständliche<br />
Absprachen über Behandlungsverlauf<br />
und Honorar,<br />
setzen Hilfesuchende<br />
niemals unter Druck,<br />
werben nicht mit irreführenden<br />
Titeln u.a. Gehen<br />
über IVH-Heiler Klagen<br />
von Patienten ein, die auf<br />
einen Verstoss gegen den<br />
Kodex hindeuten, so setzt<br />
eine «Media tion» ein, die<br />
zwischen Be schul digten<br />
und Be schwer de führern<br />
ver mit teln und den Sachverhalt<br />
klären helfen soll;<br />
diesen Arbeitsbereich leitet<br />
die Hei lerin Teresa<br />
Schuhl, die nahe Bonn in<br />
der Praxis eines Orthopäden<br />
mitarbeitet.<br />
Bei der Einschätzung vontherapeutischer Qualität<br />
und moralischer Integrität helfen Patienten<br />
mit: Über ihre Eindrücke in Heilerpraxen berichten<br />
sie mit einem standardisierten Fragebogen,<br />
für den sie von der IVH eine Gutschrift erhalten,<br />
falls sie ihn vollständig ausgefüllt zurücksenden.<br />
Bis August sind ins IVH-Netzwerk 115 Heiler<br />
aus 25 Ländern einbezogen worden. Rund zwei<br />
Drittel davon praktizieren in Deutschland, der<br />
Schweiz und Österreich – darunter elf Ärzte.<br />
Ihr Durchschnittsalter liegt bei 60 Jahren, Geistiges<br />
Heilen wenden sie seit durchschnittlich<br />
19 Jahren an. 35 Prozent nehmen nur Spenden<br />
an, von den übrigen hilft jeder Fünfte zumindest<br />
in Notfällen auch un entgeltlich. Mehr als<br />
die Hälfte bieten neben Geistigem Heilen weitere<br />
Therapien an, im Durchschnitt vier.<br />
Innerhalb der IVH entsteht zur Zeit ein<br />
«Christliches Heiler-Netzwerk» (CHN), im<br />
Hinblick auf Patienten, die christlich orientierte<br />
Heiler bevorzugen. Geleitet wird es<br />
von Kirchenrat Pfarrer Bernhard Wolf, dem<br />
Vor sitzenden der Bundeskonferenz der Weltanschauungsbeauftragten<br />
der evangelischen<br />
Lan deskirchen; an der Universität Bayreuth leitet<br />
er ein Forschungszentrum für neue religiöse<br />
Strömungen. «Dass Christen am ehesten zu<br />
einem Heiler Vertrauen haben, mit dem sie auf<br />
gemeinsamer spiritueller Basis kommunizieren<br />
können», erläutert Wolf, «ist nicht nur im<br />
Blick auf den Heilungsmarkt verständlich, in<br />
dem Dilettantismus und Scharlatanerie an der<br />
Tagesordnung sind und die Frage nach seriösen,<br />
kompetenten und vertrauenswürdigen Instanzen<br />
geradezu provozieren. (...) Das Christ-<br />
18 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 19
Ge i s t ig e s He i l e n<br />
liche Heiler-Netzwerk (CHN) ist ein Versuch,<br />
sich dieser Herausforderung praktisch zu stellen.»<br />
«Informationsdienst»<br />
eröffnet Alternativen<br />
Eine Schlüsselrolle innerhalb des Projekts<br />
spielt ein «Fach-Team» aus momentan über<br />
30 Ärzten, erfahrenen Heilpraktikern und<br />
Psy chotherapeuten. Im «IVH-Informationsdienst»<br />
bietet es Hilfesuchenden eine telefonische<br />
Beratung an, mit dem Ziel, Behand lungsmöglichkeiten<br />
auch zwischen Schul medizin<br />
und Geistigem Heilen aufzuzeigen, im breiten<br />
Spektrum der Komplementär medizin. «Denn<br />
viele Hilfesuchende», erklärt Wiesendanger,<br />
«greifen – in Unkenntnis therapeutischer Alternativen<br />
– voreilig zu Geisti gem Heilen als<br />
vermeintlich letztem Stroh halm, nachdem sie<br />
mit konventionellen ärztlichen Massnahmen<br />
enttäuschende Erfahrungen gemacht haben.»<br />
Um das Beratungsangebot entsprechend zu ergänzen,<br />
kooperiert das Projekt mit geeigneten<br />
«Partner»einrichtungen; zu diesen zählen die<br />
«Gesellschaft für Therapeutische Hypnose und<br />
Hypnosefor schung» sowie der «Forschungskreis<br />
Geo biologie Dr. Hartmann».<br />
In einem weiteren Arbeitsbereich «Evalua tion<br />
und Dokumentation», unter Leitung der Medizinerin<br />
Dr. Elisabeth Petrow, überprüft und<br />
bewertet das Team anscheinende Erfolge in<br />
Heilerpraxen; die überzeugendsten sollen in einer<br />
Schriftenreihe veröffentlicht werden. «Die<br />
Überprüfung», so erläutert Frau Dr. Petrow, «erfolgt<br />
anhand ärztlicher Vorbefun de, die wir vom<br />
Lichtblicke für<br />
ratlose Eltern<br />
Das Spendenkonto<br />
der Stiftung AUSWEGE:<br />
Bank für Sozialwirtschaft (D)<br />
Konto-Nr. 87 40 200<br />
BLZ660 205 00<br />
Für gebührenfreie<br />
Überweisungen<br />
aus dem Ausland:<br />
IBAN: DE09 6602 0500<br />
0008 7402 00<br />
BIC: BFSWDE33KRL<br />
In den «Sommercamps» der Stiftung AUSWEGE<br />
wird Gruppen von 15 bis 20 chronisch kranken Kindern,<br />
begleitet von einem Elternteil, Geistiges Heilen<br />
angeboten – aber auch psychotherapeutische Betreuung,<br />
ärztliche Beratung, pädagogische und seelsorgerische<br />
Begleitung. Veränderungen im Befund und Befinden werden im Rahmen einer wissenschaftlichen<br />
Langzeitstudie beobachtet. Anschliessend können die Kinder von IVH-Heilern in der Nähe<br />
ihres Wohnorts individuell weiterbehandelt werden.<br />
Die ersten «Sommercamps» finden statt vom 28. Juli bis 5. August 2007 in der Nähe von<br />
Cuxhaven an der Nordsee (ca. 50 km nordwestlich von Hamburg) sowie vom 25. August<br />
bis 2. September in Neckarzimmern im Odenwald. (Weitere Camps sind ab 2008 in der<br />
Schweiz und in Nordrhein-Westfalen geplant.)<br />
Nähere Informationen sowie ein Anmeldeformular erhalten Eltern im Internet unter<br />
www.psi-infos.de/stiftung_auswege, Stichwort «Sommercamps» – oder schriftlich bei: Stiftung<br />
AUSWEGE, Zollerwaldstr. 28, D-69436 Schönbrunn.<br />
Patienten erhalten, sowie Berichten von Heiler<br />
und Patient über die Heil behandlungen. Unser<br />
Anliegen ist es, durch die nachträgliche ärztliche<br />
Begut achtung des gesamten Heilungsverlaufes<br />
Hinweise auf die Wirksamkeit Geistigen Heilens<br />
zu erhalten, die über das subjektive Empfinden<br />
des Patienten hinausgehen, und anderen Patienten<br />
Mut zu machen.»<br />
In beiden Funktionen, Beratung und Bewertung,<br />
soll das IVH-Medizinerteam, so Wiesendanger,<br />
«einerseits vor Augen führen, dass Geistiges<br />
Heilen nicht bloss von esoterisch Verblendeten<br />
ernstgenommen wird, sondern ebenso von<br />
gestandenen Vertretern anerkannter Heilberufe<br />
– auch sie halten Geistiges Heilen für eine<br />
durchaus empfehlenswerte therapeutische Option.<br />
Über Erfolgsberichte aus Heilerpraxen<br />
gehen sie nicht einfach hinweg, sondern wenden<br />
sich ihnen neugierig zu; machen sich die<br />
Mühe, sie zu überprüfen; können sie manchmal<br />
sogar bestätigen – und machen sie dadurch<br />
erheblich glaubhafter. Andererseits hält unser<br />
Team aber zugleich kritische Distanz. Wenn es<br />
Hilfesuchende berät, gibt es Geistigem Heilen<br />
keineswegs grundsätzlich den Vorzug vor anderen<br />
Thera pie formen, es sieht kein Allheilmittel<br />
darin. Und allein schon dadurch, dass es angebliche<br />
Heilerfolge überprüft, unterstreicht es,<br />
dass solchen Berichten eben nicht unbesehen<br />
geglaubt werden darf. In der Tat werden solche<br />
Überprüfungen häufig ergeben, dass Heiler<br />
den Mund zu voll genommen haben. Beides,<br />
zurückhaltende Beratung und kritische Überprüfung,<br />
wird eine wichtige Lektion nicht nur<br />
für die Heilerszene sein, sondern auch für Hilfesuchende.»<br />
Für Ärzte: Akademie<br />
für Geistiges Heilen<br />
Insbesondere praktizierenden Ärzten soll Geistiges<br />
Heilen nähergebracht werden. Dabei<br />
«geht es uns schlicht um mehr Pragma tis mus<br />
im Gesundheitswesen», erklärt Wie sen danger.<br />
«Mit dem Hippokratischen Eid schwört doch<br />
jeder Arzt feierlich, sein ‚Leben dem Dienste<br />
der Menschheit zu weihen'; er schwört keineswegs,<br />
erst noch mindestens ein Dutzend randomisierter,<br />
placebokontrollierter Doppelblindstudien<br />
abzuwarten, ehe er seinen Dienst antritt.<br />
Deshalb darf er Geistiges Heilen einbeziehen–<br />
und womöglich ver pflich tet ihn sein Eid sogar<br />
dazu –, denn gerade bei chronischen, vermeintlich<br />
‚therapieresistenten' Leiden hilft Geistiges<br />
Heilen erfahrungsgemäss oft erstaunlich rasch<br />
und nachhaltig. Unser Motto lautet: ‚Wir dürfen<br />
auf beinahe jede erdenkliche Weise krank<br />
werden. Warum sollten wir nicht auf jede erdenkliche<br />
Weise wieder gesund werden dürfen?'»<br />
Das Projekt AUSWEGE / IVH<br />
bei den 24. Basler Psi-Tagen /<br />
8. Weltkongress für<br />
Geistiges Heilen<br />
(s. www.psi-tage.ch):<br />
Am Samstag, 12. November,<br />
16:30-18:00 Uhr<br />
Seminar: «Geistiges Heilen –<br />
Zwei neue Projekte».<br />
Und täglich im Foyer.<br />
Eine «Ärzte-Akademie für Geistiges Heilen»<br />
(ÄfGH) wird vom 2. Halbjahr 2007 an Einführungs-<br />
und Fortbildungsveranstal tun gen anbieten.<br />
Unter dem Dach des «Aus wege»/IVH-Projekts<br />
wird sie von dem Ortho päden Dr. Wolfgang<br />
Bittscheidt aus Mecken heim bei Bonn<br />
geleitet, in dessen Praxis Geistiges Heilen die<br />
Hauptrolle spielt, seit er selbst durch einen erfahrenen<br />
Heiler von einer schweren, schulmedizinisch<br />
austherapierten chronischen Krankheit<br />
befreit wurde. «Sinn dieser Ärzte-Akade-<br />
mie», so erläutert Dr. Bitt scheidt, «ist es, die<br />
Grundlagen Geistigen Heilens ausschliesslich<br />
oder überwiegend schulmedizinisch arbeitenden<br />
Ärzten nahezubringen und sie mit der ganzheitlichen<br />
Ar beits weise der spirituell-energetischen<br />
Medi zin vertraut zu machen. Dieses<br />
Bemühen orientiert sich an vielen parallelen<br />
Entwicklungen im europäischen und internationalen<br />
Bereich, bei denen der hohe Therapiestandard<br />
aktuellster medizinischer Forschung<br />
einhergeht mit der liebenden Zuwendung von<br />
Heilern, welche eine Krankheit in den tiefsten<br />
Schichten der menschlichen Persönlichkeit aufsuchen<br />
und demPatienten den Zugang zu seinen<br />
Selbstheilungskräftenermöglichen.»<br />
Langzeitstudie<br />
über Auswirkungen<br />
Geistigen Heilens<br />
Um festzustellen, was die einzelnen IVH-Heiler<br />
können, aber auch zur Einschätzung der allgemeinen<br />
Auswirkungen Geistigen Heilens<br />
auf Behandelte werden mehrere Patienten-Fragebögen<br />
eingesetzt, die vor Beginn und nach<br />
Abschluss einer «Geist heilung» auszufüllen<br />
sind. Drei, sechs und zwölf Monate später sollen<br />
weitere Nach befragungen stattfinden. «Mit<br />
diesem Projekt nehmen wir die weltweit erste<br />
Langzeitstudie darüber in Angriff, wie Geistiges<br />
Heilen Befund und Befinden von verschiedenen<br />
Patientengruppen beeinflusst», erklärt<br />
Wiesendanger. «Im Laufe der Jahre werden<br />
wir Daten über Tausende von Heilerklienten<br />
zu sammentragen und<br />
statistisch auswerten können.»<br />
Zugleich werden<br />
die Befragten zu Prüfern:<br />
«Denn aus den differenzierten<br />
Rückmeldungen, die<br />
sie uns über ihre Erfahrungen<br />
geben, wird für uns ein<br />
zunehmend aussagekräftige<br />
res Bild von einzelnen<br />
Hei lern entstehen.»<br />
Auf Gegenwind<br />
gefasst<br />
«Nach meiner festen Überzeugung»,<br />
erklärt Wiesendanger,<br />
«bietet diese IVH<br />
der Heilerbewegung eine<br />
GRATIS<br />
alle 3 Monate<br />
in Ihrer Mailbox:<br />
DER AUSWEGE-<br />
Newsletter<br />
Zu bestellen bei:<br />
auswege@psi-infos.de<br />
vielversprechende Chance – und vielleicht sogar<br />
die letzte Chance –, nach vielen fatalen<br />
Fehlentwicklun gen der vergan genen dreissig,<br />
vierzig Jahre gerade noch die Kurve zu kriegen,<br />
ehe sie in der Bedeutungs losigkeit einer<br />
neoreligiösen Subkultur versinkt.» Dabei rechnet<br />
er durchaus mit «Gegen wind nicht nur von<br />
hartgesottenen Schul medizinern, sondern auch<br />
aus weiten Teilen der Heilerszene. Die blosse<br />
Existenz dieser IVH wird nämlich von vielen<br />
als Affront aufgefasst werden, und das nicht<br />
einmal zu Unrecht: Denn die IVH wäre überflüssig,<br />
wenn ein Grossteil der sogenannten<br />
‚Heiler' halten würde, was ihr Name verspricht;<br />
wenn die vielen hundert Heilerschulen, die<br />
miteinander um Ausbildungswillige wetteifern,<br />
tatsächlich einigermassen zuverlässig fähige<br />
Heiler hervorbringen würden; wenn auf<br />
die Urkunden Verlass wäre, auf denen Heilerverbände<br />
ihren Mitgliedern Qualität bescheinigen.<br />
Weil wir all das bezweifeln, werden wir<br />
für viele zum Ärgernis. Denn letztlich hinterfragen<br />
wir dabei die Legitimation gewisser<br />
Einrichtungen, wir ziehen die Seriosität ihres<br />
Treibens in Zweifel – und wir stören gewisse<br />
Geschäfte. Deshalb werden wir uns darauf ein<br />
Die Stiftung AUSWEGE im Internet:<br />
www.psi-infos.de/stiftung_auswege<br />
Die IVH im Internet:<br />
www.psi-infos.de/ivh<br />
20 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 21
Ge i s t ig e s He i l e n<br />
«Eine wunderbare Idee ...»<br />
Stellungnahmen zum Projekt AUSWEGE / IVH<br />
richten müssen, dass wir gerade aus diesem<br />
Grund immer wieder heftig attackiert werden.»<br />
Aber nicht nur vielen Heilerschulen und Vereinen<br />
«dürfte diese IVH missfallen, sondern<br />
auch einem Grossteil der praktizierenden Heiler,<br />
und das sind inzwischen allein in Deutschland<br />
weit über 10'000. Denn wenn wir von<br />
10'000 Heilern nur hundert einbeziehen, fühlen<br />
sich 9900 andere womöglich ausgesperrt;<br />
und weil wir die Einbezogenen ‚herausragend'<br />
nennen, werden sich viele Aus gesperrte abqualifiziert,<br />
vielleicht sogar beleidigt fühlen.<br />
Bei Anderen Unmut auszulösen, ist nie erfreulich<br />
und macht nur Sadisten Spass. Aber wir<br />
werden diesem Unmut nicht nachgeben, sondern<br />
ihn aushalten, mit freundlicher Gelassenheit.<br />
Denn die IVH ist letztlich eine längst<br />
überfällige Reaktion darauf, was aus der Heilerbewegung<br />
traurigerweise ge wor den ist. Die<br />
IVH versteht sich als Sam melbecken, Heimat<br />
und Sprachrohr von Hei lern, die eher durch<br />
Taten überzeugen als durch Theorien und Titel;<br />
letztlich ist sie aber nicht in erster Linie für<br />
Heiler da, sondern für Hilfe suchende – denn<br />
die brauchen im Dschun gel der Esoterikszene<br />
dringend Orien tierung. Mit anderen Worten:<br />
Die IVH ist alles andere als eine neue Heilergewerk<br />
schaft, sondern eher eine Einrichtung<br />
zum Verbrau cherschutz im alternativen Gesundheitswesen.»<br />
Prominente<br />
Fürsprecher<br />
«Die IVH ist eine<br />
längst überfällige<br />
Reaktion darauf,<br />
was aus der<br />
Heilerbewegung<br />
traurigerweise<br />
geworden ist.»<br />
Mithelfen.<br />
Hand in Hand<br />
mit dem<br />
AUSWEGE-<br />
Projekt.<br />
Beide Einrichtungen geniessen prominente<br />
Un terstützung. Im «Adiutorium» der Stiftung<br />
(von lat. adiutor: Förderer), dem wissenschaftlichen<br />
Beirat, sind mehrere Hochschulprofessoren<br />
vertreten, darunter der deutsche<br />
Psychologe Harald Walach – Leiter der EUgeförderten<br />
Fernheilstudie EUHEALS (2001-<br />
2004) –, sein isländischer Kollege Erlendur<br />
Haraldsson und der russische Biophysiker Alexander<br />
Dubrov. Ebenso hinter dem Projekt stehen<br />
renommierte Mediziner wie der amerikanische<br />
Psychiater Dr. Daniel Benor, der ganzheitliche<br />
Arzt Dr. Rüdiger Dahlke und Dr.<br />
Hendrik Treugut, Präsident der Deutschen Gesellschaft<br />
für Energetische und Informationsmedizin<br />
(DGEIM). Auch namhafte Theologen<br />
wie Prof. Walter Hollen weger von der evangelischen<br />
Kirche und sein katholischer Fachkollege<br />
Prof. Medard Kehl gehören dem Gremium<br />
an. Ebenfalls darin vertreten sind Heiler<br />
wie der deutsche Arzt Dr. Wolfgang Bittscheidt,<br />
die Georgierin Maguli Gordeladze –<br />
in ihrer Heimat leitete sie, auf Veranlassung<br />
des Gesundheitsmini sters, eine Abteilung des<br />
staatlichen Kinder krankenhauses der Landeshauptstadt<br />
Tiflis – und Clif Sanderson aus Neuseeland,<br />
der jahrelang mit radioaktiv Verstrahlten<br />
in der Tschernobyl-Region arbeitete.<br />
Mit Dr. Ellis Huber als Beiratsmitglied steht<br />
auch der frühere Präsident einer deutschen<br />
Ärztekammer und Ex-Vorstand einer privaten<br />
Krankenkasse hinter dem Projekt: «Wenn geistige<br />
oder spirituelle Heilkunst ein Arz neimittel<br />
wäre», erklärt Huber, «würde sie als Therapeutikum<br />
anerkannt und in den Leistungskatalog<br />
Zun weiteren Ausbau des AUSWEGE-Projekts werden u.a. gesucht:<br />
Ärzte für die Telefonberatung von Hilfesuchenden und Begutachtung<br />
von Heilerfolgen; Menschen mit Organisationstalent und -erfahrung<br />
(für Benefizveranstaltungen und «Sommercamps»), Übersetzer, Dolmet<br />
scher; Fundraiser, Spendenwerber; Verteiler von Info -Material.<br />
Wer die Stiftung AUSWEGE regelmässig mit einem kleineren<br />
Geld betrag unterstützen will (8 EUR / 13 CHF), ist im AUSWEGE-<br />
«Freun deskreis» willkommen (Abb. li.: Werbeblatt)..<br />
Zuschriften an: AUSWEGE, Zollerwaldstr. 28, D-69436 Schönbrunn,<br />
Fax +49 - (0)6271 - 72180, E-Mail: auswege@psi-infos.de<br />
«Geistiges Heilen bietet eine sichere komplementäre<br />
Therapie, die bei vielen Problemen hilfreich<br />
sein kann. Eine ‚Internationale Agentur für herausragende<br />
Heiler', die Kranken geeignete Heiler<br />
zuführt, wäre ein Segen.»<br />
Dr. med. Daniel Benor (USA),<br />
Arzt und Heiler<br />
«Eine wunderbare Idee, natürlich mache ich da<br />
gerne mit.»<br />
Dr. med. Rüdiger Dahlke (D)<br />
ganzheitlicher Arzt<br />
«Die ‚Internationale Agentur für herausragende<br />
Heiler' ist eine sehr gute Idee! Ich helfe mit<br />
Freude mit.»<br />
Prof. Dr. Alexander Dubrov<br />
(RUS),Biophysiker<br />
«Es ist in der Tat überaus wichtig, dass endlich<br />
eine Qualitätskontrolle für ‚Heiler' stattfindet,<br />
damit der Missbrauch dieser Bezeichnung ein<br />
Ende hat.»<br />
Prof. Dr. Erlendur Haraldsson<br />
(Island),Psychologe<br />
«Ich will Ihnen sagen, wie sehr mir Ihr Engagement<br />
imponiert. – In einer kalten und rauen Welt<br />
ist die Beziehung zwischen uns Erwachsenen<br />
und einem Kind vielleicht die wahrhaftigste, natürlichste,<br />
spontanste und kostbarste Liebe, die<br />
es gibt. Kinder sind eine Antwort auf die existentiellen<br />
Fragen: Was ist Leben? Wie entsteht<br />
es? Warum bin ich auf der Welt? Ich bin davon<br />
überzeugt, dass jede Art von Liebkosung auch<br />
so etwas wie eine geistige Heilung enthält. Diese<br />
Zuwendungen legen auch in scheinbar ‚unheilbaren'<br />
Kindern das Fundament für ein Leben<br />
zu seelischer und körperlicher Gesundheit.»<br />
Rainer Holbe (D),<br />
Journalist, TV-Moderator(«Starparade»/<br />
ZDF,«Unglaubliche Geschichten»/RTL, «PhantastischePhänomene»/SAT<br />
1 u.v.a.),Buchautor<br />
«Ich möchte bei dieser Gelegenheit meiner Freude<br />
über die ‚Vermittlungsstelle für herausragende<br />
Heiler' Ausdruck verleihen. Ja, das war längst<br />
überfällig!»<br />
Dr. Dr. Adolf Holl (A),<br />
Theologe und Schriftsteller<br />
«Das Projekt IVH gefällt mir. Denn oft werde<br />
ich um Empfehlungen von Heilern gebeten, und<br />
da bin ich dann häufig ratlos. Ich kenne zwei<br />
oder drei Heiler, denen ich vertraue. Aber was<br />
sich da auf Tagungen und Konferenzen tummelt,<br />
macht mir keinen guten Eindruck.»<br />
Prof. Dr. Walter J. Hollenweger (CH),<br />
ev. Theologe<br />
«Wenn geistige oder spirituelle Heilkunstein<br />
Arzneimittel wäre, würde sie als Therapeutikum<br />
anerkannt und in denLeistungskatalog der Krankenkassen<br />
auf genommen. Gute Ärzte respektieren<br />
undachten alles, was kranken Menschen<br />
Prominente<br />
Sympathisanten<br />
Dr. Daniel Benor<br />
(Arzt, Heiler)<br />
Prof. Dr. Alexander<br />
Dubrov (Pysiker)<br />
Rainer Holbe<br />
(Journalist)<br />
Prof. Dr. Harald<br />
Walach (Psych.)<br />
Dr. Rüdiger Dahlke<br />
(Arzt)<br />
Prof. Dr. Erlendur<br />
Haraldsson (Psych.)<br />
Dr. Ellis Huber<br />
(Arzt)<br />
Pfr. Bernhard Wolf<br />
(ev. Theologe)<br />
wirklich, wirklich hilft. Die Stiftung AUSWEGE<br />
wird diesen kulturellen Entwicklungsprozess einer<br />
modernen Heilkunst unterstützen und beflügeln.»<br />
Dr. med. Ellis Huber (D), Arzt,<br />
ehem. Präsident der Berliner Ärztekammer, Ex-<br />
Vorstand der Krankenkasse Securvita-BKK<br />
«Als Theologe bin ich daran interessiert, dass<br />
die Sache, die mit den Worten ‚spirituell' und<br />
‚Geistiges Heilen' angezielt ist, nicht irgendwelchen<br />
Scharlatanen überlassen wird.»<br />
Prof. Dr. Medard Kehl (D),<br />
kath. Theologe, Professor an der HochschuleSt.<br />
Georgen,Frankfurt<br />
«Ein hochinteressantes Projekt, das mir sehr zukunftsträchtig<br />
scheint!»<br />
Werner J. Meinhold (D), Heilpraktiker,<br />
Präsident der Gesellschaft für Therapeutische<br />
Hypnose und Hypnoseforschung<br />
«Diese Aktivität ist sicherlich ausserordentlich<br />
zu begrüssen. Der Wildwuchs in diesem Bereich<br />
(des Geistigen Heilens) ist ja schon manchmal<br />
unheimlich.»<br />
Dr. Andreas J. Obrecht (A),<br />
Ethnologe und Soziologe, Lehrtätigkeit<br />
an den Universitäten Linz und Graz,<br />
Autor von Die Welt der Geistheiler (1999)<br />
«Mit diesen beiden Vorhaben, Stiftung und IVH,<br />
leisten Sie etwas wahrhaft Grosses und bitter<br />
Nötiges.Eine gewaltige Aufgabe! Sie werden es<br />
packen, denn Sie haben zahlreiche Helfer, hier<br />
und drüben.»<br />
Rudolf Passian (D),<br />
Parapsychologe und Schriftsteller<br />
«Ein Projekt, das vermeintlich ‚Unheilbaren'<br />
neue Hoffnung schenkt, verdient jede erdenkliche<br />
Unterstützung. Geistiges Heilen wird<br />
dieser Hoffnung in vielen Fällen durchaus gerecht<br />
– zumindest bei erfahrenen, fähigen Anwendern.<br />
Um so notwendiger ist es, in der Heilerszene<br />
die Spreu vom Weizen zu trennen, wie<br />
es sich die IVH vorgenommen hat. Es wurde<br />
höchste Zeit für eine solche Einrichtung.»<br />
Prof. Dipl.-Ing. Alex Schneider (CH),<br />
Physiker und Parapsychologe<br />
«Was Sie mit der Internationalen Vermittlungsstelle<br />
für herausragende Heiler vorhaben, ist im<br />
Grunde gut und sinnvoll.»<br />
Prof. Dr. Dr. Harald Walach (D),<br />
Universität Northampton, Psychologe<br />
und Philosoph, Leiter der Europäischen<br />
Fernheilstudie EUHEALS<br />
«Geistiges Heilen ist zu einem bedeutenden Faktor<br />
religiöser Gegenwartskultur geworden. Umso<br />
wichtiger ist es, es aus der Grauzone eines<br />
problematischen Marktes herauszuholen und es<br />
in Kontexten zu verorten, in denen sich Heiler/<br />
innen und ihre Tätigkeit an klaren inter-disziplinären<br />
und spirituellen Kriterien messen lassen.<br />
Deshalb unterstütze ich die Stiftung AUSWEGE<br />
und die IVH.»<br />
Pfr. Bernhard Wolf (D),<br />
ev. Theologe, Kirchenrat,<br />
Leiter des «Forschungs- und Informationszentrums<br />
Neue Religiosität» (FIZ)<br />
an der Universität Bayreuth<br />
22 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 23
Benefizveranstaltungen<br />
N ahtoderlebnisse<br />
Ab 2007 laden die Stiftung<br />
AUSWEGE und die IVH in<br />
mehreren Städten zu Benefizveranstaltungen<br />
ein, unter<br />
anderem<br />
- am 15. März 2007 in ZÜRICH<br />
Das Buch zum<br />
Stiftungsanliegen:<br />
Dr. Harald Wiesendanger: GEISTIGES HEILEN BEI KINDERN –<br />
Ein Ratgeber für Angehörige (2006), 320 Seiten. 25 EUR / 40 CHF<br />
Möglichkeiten und Grenzen – verdeutlicht an zahl reichen Fallbeispielen und Studien.<br />
Die Broschüre zur IVH-Gründung<br />
Dr. Harald Wiesendanger: KÖNNER GESUCHT –<br />
Wie finden Sie einen guten Heiler? (2006), 48 Seiten. 5 EUR / 8 CHF.<br />
Über die Schwierigkeiten für Hilfesuchende, in der heutigen Esoterikszene noch fähige Heiler<br />
zu finden – und die Beweggründe für den Aufbau der «Inter nationalen Vermitt lungs stelle<br />
für herausragende Heiler».<br />
Bestellung: Lea Verlag, Fax +49-(0)6271-72180, E-Mail: wiesendanger@psi-infos.de<br />
Die Verkaufserlöse fliessen der Stiftung AUSWEGE zu.<br />
- am 27. April 2007<br />
in GEESTHACHT b. Hamburg<br />
- am 12. Mai 2007<br />
in BAD WIMPFEN<br />
b. Heilbronn<br />
- am 8. September 2007<br />
in BONN<br />
... am 15. September 07<br />
in HOFHEIM<br />
bei Frankfurt<br />
... am 22. September 2007 in BERLIN<br />
Nähere Informationen:<br />
www.psi-infos.de/stiftung_auswege,<br />
Stichwort «Events»<br />
der Krankenkassen aufgenommen. Denn ihre<br />
statistisch nachgewiesene Wirkung liegt in<br />
der Grössenordnung zugelassener Arzneimittel.<br />
Die ganzheitliche Heilkunst der Informationsgesellschaft<br />
wird die mentalen und emotionalen<br />
Kräfte der Men schen intensiv erforschen<br />
und produktiv nutzen lernen. Gute Ärzte<br />
respektieren und achten alles, was kranken<br />
Menschen wirklich, wirklich hilft. Die Stiftung<br />
‚Auswege' wird diesen kulturellen Entwicklungsprozess<br />
einer modernen Heilkunst unterstützen<br />
und beflügeln.»<br />
Zumindest Kinder wie Jérémie S. hätten nichts<br />
dagegen.<br />
Nähere Informationen<br />
Stiftung Auswege,<br />
Hauptgeschäfts stelle Deutschland<br />
(ab Mitte November 2006):<br />
Adlerweg 9<br />
D-74858 Aglasterhausen<br />
E-Mail: auswege_geschaeftsstelle@web.de<br />
Auswege Schweiz, Geschäftsstelle<br />
(ab Mitte Januar 2007):<br />
Neuweilerstr. 15<br />
CH-4054 Basel<br />
Stiftung Auswege (Vorstand):<br />
Zollerwaldstr. 28<br />
D-69436 Schön brunn<br />
Fax +49 - (0)62 71 -7 21 80<br />
E-Mail: auswege@psi-infos.de<br />
IVH:<br />
E-Mail: ivh@psi-infos.de<br />
Im Internet:<br />
www.psi-infos.de/stiftung_auswege<br />
bzw. www.psi-infos.de/ivh<br />
24 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 25
<strong>Schwerpunkt</strong><br />
Reise ins Jenseits?<br />
Stefanie Reinberger<br />
Nahtod-Erlebnisse gab es zu allen<br />
Zeiten in allen Kulturen. Doch<br />
während der New Yorker im gelben<br />
Taxi ins Jenseits reist, scheint<br />
die Inderin den Ritt auf der Kuh zu<br />
bevorzugen.<br />
Strahlende Helligkeit am Ende eines<br />
Tunnels, Begegnungen mit<br />
«Lichtwesen», Schweben über dem<br />
eigenen Körper – solche Berichte<br />
hört man immer wieder von Menschen,<br />
die an der Schwelle zum<br />
Tod standen und ins Leben zurückgeholt<br />
wurden. Wirklich bekannt<br />
wurde das Phänomen erst in den<br />
1970er Jahren, als erfolgreiche Wiederbelebungen<br />
häufiger wurden.<br />
Da mals veröffentlichte auch der<br />
amerikanische Arzt und Philosoph<br />
Raymond A. Moody sein viel beachtetes,<br />
oftmals als zu esoterisch<br />
kritisiertes Buch über Nahtod-Erfahrungen.<br />
Skeptiker wenden ein,<br />
die Erlebnisse in Todesnähe seien<br />
eine Erfindung der modernen Gesellschaft.<br />
Doch es gab sie zu allen<br />
Zeiten. Hinweise auf frühere Nahtod-Erfahrungen<br />
finden sich in der<br />
Kunst, zum Beispiel bei Hieronymus<br />
Bosch oder Gustav Doré.<br />
Auch die Entrückungen und Visionen<br />
religiöser und historischer Persönlichkeiten<br />
werden laut Högl<br />
von vielen Wissenschaftlern als<br />
Nah tod-Erlebnisse interpretiert: etwa<br />
die Himmelfahrt des Jesaja in<br />
den apokryphen Bibelschriften<br />
oder die des islamischen Propheten<br />
Mohammed.<br />
Ein genauerer Blick auf die Berichte<br />
von Sterbenden aus verschiedenen<br />
Kulturen zeigt, dass nicht<br />
alle Menschen ihren «Tod» gleich<br />
erleben. Das behaupten zumindest<br />
die Konstanzer Soziologen um Hubert<br />
Knoblauch. Ihrer Studie zufolge<br />
wird schon in Ostdeutschland<br />
anders gestorben als im Westen:<br />
Während «Wessis» meist von angenehmen<br />
Erlebnissen berichten,<br />
scheint der Tod im Osten ein wahrer<br />
Höllentrip zu sein.<br />
Die Konstanzer stehen mit ihrer<br />
Idee vom kulturell geprägten Tod<br />
jedoch nicht alleine da. Auf einer<br />
privaten amerikanischen Website<br />
(www.near-death.com) wurde eine<br />
beachtliche Sammlung von Nahtod-Erfahrungen<br />
von Hindus, Buddhisten,<br />
Juden, Christen, Moslems,<br />
aber auch von Atheisten zusammengetragen<br />
– jeweils mit Hintergrundinformationen<br />
und Quellenangaben<br />
versehen.<br />
Wie aber lässt sich die kulturelle<br />
Prägung des Todes erklären? Können<br />
die verschiedenen Erlebnisse<br />
allein auf neurologische Fehlfunktionen<br />
zurückgeführt werden oder<br />
steckt am Ende doch eine Art<br />
«Blick ins Jenseits» dahinter? Erneut<br />
wartet www.near-death.com<br />
mit einer Vielzahl von Antworten<br />
auf: Neben Psychologen, Bewusstseinsforschern<br />
und Naturwissenschaftlern<br />
kommen auch Skeptiker<br />
zu Wort, die Nahtod-Erfahrungen<br />
jegliche Bedeutung und Aussagekraft<br />
absprechen. Und wieder<br />
muss der Leser nicht lange nach<br />
Informationen zum wissenschaftlichen<br />
Hintergrund der einzelnen<br />
Kommentatoren suchen.<br />
Lesenswert ist auch die recht kritische,<br />
aber leider etwas ältere Abhandlung<br />
(1991) der britischen Psychologin<br />
und Journalistin Susan<br />
Blackmore, die ebenfalls diverse<br />
Erklärungsversuche der Nahtod-<br />
For schung reflektiert. Auf der<br />
Grund lage von Fachartikeln beleuchten<br />
fünf Studenten der Rutgers-Universität<br />
in New Jersey die<br />
verschiedenen Hypothesen. Eine<br />
davon lautet, dass die «Zurückgekehrten»<br />
ihren Erlebnissen erst in<br />
der Erinnerung eine individuelle<br />
Note verleihen – geprägt durch Kultur<br />
und Religion.<br />
Vor diesem Hintergrund ist die Seite<br />
des amerikanischen Kinderarztes<br />
Melvin Morse interessant, der Nahtod-Erlebnisse<br />
bei Kindern dokumentiert.<br />
Diese Berichte gelten als<br />
relativ schwach geprägt von Gesellschaft<br />
und Religion. Doch ob die<br />
Kinder sie tatsächlich in «Reinform»<br />
zu Protokoll gaben oder<br />
durch Gespräche mit Erwachsenen<br />
beeinflusst wurden, bleibt offen. u<br />
Hieronymus Bosch: «Der Aufstieg in das himmlische<br />
Paradies», im Palazzo Ducale in Venedig.<br />
Inmitten der nicht enden wollenden Prunk- und Imponiersäle des Do genpalasts,<br />
in denen von goldschimmernden Decken die gewaltigen Veroneses,<br />
Tiepolos und Tintorettos leuchten, in reizvollem Kontrast zum<br />
dämmernden Grau eines feuchten Novembertags, das durch die hohen<br />
Fenster dringt, inmitten dieses einstigen Zentrums der politischen und<br />
kulturellen Macht also, steht man, ohne darauf gefasst zu sein, plötzlich<br />
vor vier schmalen Bildtafeln: Paradies und Hölle, Sturz der Verdammten<br />
und Aufstieg in das himmlische Paradies – von Hieronymus Bosch. Oft<br />
sind einem diese Bilder bereits begegnet, vor allem jenes vom Aufstieg<br />
der geretteten Seelen ins Paradies. So oft, dass man an gar nicht mehr<br />
an die wirkliche Existenz dieses Bildes geglaubt hat. Aber hier ist es.<br />
Und Hieronymus Bosch hat vor 500 Jahren wirklich diesen oft zitierten<br />
Lichttunnel gemalt, der immer wieder als Illustrationshilfe so genannter<br />
Nahtod-Erlebnisse herhalten muss. In kosmischer Perspektive schweben<br />
fünf von Engeln begleitete Seelen diesem Lichtsog entgegen, die Engel<br />
mit schier trunkener Freude, die Seelen in dankbarem und ergriffenem<br />
Staunen. Der Prophet Mohammed berichtet, dass ihn auf einer seiner<br />
Himmelsreisen der Erzengel Michael an der Hand genommen hätte und,<br />
so ist zu lesen, «er führte mich durch viele Schleier von Licht, so dass das<br />
Universum, das ich erblickte, mit dem, was ich auf der Welt je gesehen<br />
hatte, nichts gemein hatte.» Und Emanuel Swedenborg, ein esoterischer<br />
Visionär des 18. Jahrhunderts, hat von solchen Engeln geschrieben: «...sie<br />
lieben einen jeden und wünschen nichts sehnlicher, als die Menschen in<br />
den Himmel zu erheben, darin besteht ihr grösstes Vergnügen.» Aber die<br />
Esoteriker mögen mir verzeihen, ich glaube den Künstlern mehr als ihnen,<br />
(sie ersparen mir auch die Höllenvision nicht) aber gerade darum geh ich<br />
von dem Bild mit einer gewissen Zuversicht weg, nachdem ich es – so<br />
gut ich eben konnte – in mich aufgenommen habe.<br />
Wie echt sind Nahtod-Erlebnisse?<br />
Fritz Imhof / Markus Becker<br />
Menschen, die klinisch tot waren, berichten häufig von so genannten Nahtod-Erfahrungen. Sie schweben<br />
durch Tunnel, sehen ein helles Licht oder verlassen den eigenen Körper: Forscher wollen jetzt klären, ob<br />
es sich bei diesen Erlebnissen nur um Halluzinationen handelt, oder ob sich wirklich die Seele aus dem<br />
toten Körper entfernt und diesen sowie seine Umgebung beobachtet hat.<br />
Nach Wiederbelebungen im Verlauf<br />
von schwierigen Operationen<br />
berichten Patienten regelmässig<br />
von Nahtod-Erfahrungen. Häufig<br />
beschreiben sie, wie sie durch einen<br />
Tunnel schwebten und das<br />
Licht am Ende des Tunnels sahen.<br />
Andere berichten im Detail, was<br />
sich im Verlauf der Operation ereignet<br />
hat, zum Beispiel wie die<br />
Ärzte Wiederbelebungsmassnahmen<br />
durchführten. Der Spiegel berichtet<br />
von einem Patienten, der in<br />
dieser Nahtodphase sogar sah, wie<br />
ihm eine Krankenschwester sein<br />
künstliches Gebiss aus dem Mund<br />
nahm, um einen Luftschlauch einzuführen<br />
Weshalb hatten nur<br />
18 Prozent<br />
Nahtod-Erfahrungen?<br />
Ein niederländisches Team um<br />
den Kardiologen Pim van Lommel<br />
berichtete im renommierten britischen<br />
Medizin-Fachblatt «The<br />
Pim van Lommel<br />
Lan cet» über den Versuch, dem<br />
Phänomen der Nahtod-Erfahrungen<br />
auf die Spur zu kommen. Die<br />
Forscher hatten 344 Patienten, die<br />
einen Herzstillstand erlitten hatten,<br />
kurz nach der Wiederbelebung<br />
nach ihren Erfahrungen befragt.<br />
18 Prozent erzählten von Tunneln,<br />
Lichtern oder vom Verlassen des<br />
eigenen Körpers.<br />
Die Forscher schlossen daraus,<br />
dass physiologische Ursachen, wie<br />
von den meisten Gehirnwissenschaftlern<br />
angenommen, wohl als<br />
Grund für Nahtod-Erlebnisse ausscheiden,<br />
weil sie sonst bei mehr<br />
als 18 Prozent der Patienten hätten<br />
auftreten müssen. Skeptiker wenden<br />
ein, dass die angeblichen Nahtod-Erfahrungen<br />
aus Erinnerungen<br />
und akustischen Eindrücken<br />
kurz vor dem klinischen Tod zusammengesetzt<br />
sein könnten. Die<br />
82 Prozent der Patienten, die keine<br />
Erinnerungen an die Zeit während<br />
des klinischen Tods hatten,<br />
könnten ihre Erlebnisse ja auch<br />
vergessen haben.<br />
Psychiater will<br />
untrüglicheren Test<br />
durchführen<br />
Peter Fenwick vom Institute of<br />
Psychiatry in London will die<br />
Zweifel nun ausräumen. Er<br />
nimmt sich der ausserkörperlichen<br />
Erfahrung an, weil sie<br />
sich von allen Nahtod-Erfahrungen<br />
am einfachsten überprüfen<br />
lasse. Zusammen mit<br />
seinen Kollegen will er in 25 britischen<br />
Krankenhäusern Röh ren neben<br />
Krankenbetten aufstellen. Auf<br />
der Oberseite werden Zahlen in<br />
verschiedenen Kom binationen angebracht.<br />
«Die Bilder werden nur von der<br />
Zimmerdecke aus zu sehen sein»,<br />
erklärte Fenwick dazu gegenüber<br />
Spiegel Online. Pro Patient seien<br />
eine oder zwei unterschiedliche<br />
Ziffern-Varianten geplant. Sollten<br />
die Wiederbelebten die Zahlen<br />
korrekt wiedergeben können, wäre<br />
das laut Fenwick der Beweis für<br />
die Echtheit der Out-of-Body-Experiences.<br />
«Wir benötigen 100 Berichte<br />
von Menschen mit ausserkörperlichen<br />
Erfahrungen», sagt<br />
Fenwick. «Das wird voraussichtlich<br />
etwa ein Jahr dauern.» Die<br />
Krankenhäuser hätten dem Forscherteam<br />
bereits die notwendi ge<br />
Erlaubnis erteilt.<br />
Fenwick glaubt jedenfalls nicht<br />
daran, dass es sich bei echten<br />
Nah tod-Erfahrungen um einen<br />
Rechenfehler des Gehirns handelt.<br />
«Wenn das Herz aufhört zu<br />
schlagen, herrscht nach elf Sekunden<br />
elektrische Stille im Gehirn.<br />
Vom neurologischen Standpunkt<br />
aus dürfte dann nichts mehr passieren.»<br />
Forscher erwartet<br />
eine Sensation<br />
«Wer seinen Körper nicht wirklich<br />
verlässt», argumentiert der<br />
Peter Fenwick<br />
Forscher, «kann unmöglich Zahlen<br />
auf Röhren ablesen, die nur<br />
von der Zimmerdecke aus zu sehen<br />
sind. Das Verfahren biete<br />
einen entscheidenden wissenschaftlichen<br />
Vorteil: «Wir sind<br />
nicht darauf angewiesen, den<br />
Patienten glauben zu müssen.»<br />
Sollten die Teilnehmer nach der<br />
Wiederbelebung die Zahlen tatsächlich<br />
korrekt aufzählen, wäre<br />
das laut Fenwick «eine Sensation».<br />
Ein Bewusstsein, das unabhängig<br />
vom Gehirn existiert? Was<br />
die Mehrheit der Neurologen für<br />
schlichten Unfug hält, ist für Nahtod-Forscher<br />
Pim van Lommel eine<br />
reale Möglichkeit: «Man kann<br />
das mit einer Fernsehsendung vergleichen»,<br />
sagt der Kardiologe.<br />
«Wenn man den Fernseher aufschraubt,<br />
wird man keine Sendung<br />
finden. Das Gerät ist nur der Empfänger.<br />
Aber auch wenn man ihn<br />
ausschaltet, existiert immer noch<br />
eine Sendung.»<br />
Quelle: Livenet/Der Spiegel<br />
u<br />
<strong>Schwerpunkt</strong><br />
26 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />
<strong>Wendezeit</strong> 6/06 27
<strong>Schwerpunkt</strong><br />
Beeinflusst Lebenswandel die<br />
Nahtod-Erfahrung?<br />
Klaus Hofbauer<br />
Schon in der Vergangenheit gab es<br />
immer wieder Studien über Nahtoderfahrungen,<br />
die mit dem Fortschreiten<br />
der medizinischen Diagnosemöglichkeiten<br />
stets komplexer wurden.<br />
So steht Dr. Sam Parnia von<br />
der Universität Southampton mit<br />
seinen wissenschaftlichen Untersuchungen<br />
(s. Kas ten rechts) nicht alleine<br />
da.<br />
Tausende Menschen wurden befragt,<br />
und jeder hatte seine eigene<br />
Geschichte zu erzählen, die jedoch<br />
in ganz entscheidenden Punkten immer<br />
wieder Übereinstimmun gen<br />
fand. Doch genau wie es diese<br />
wich tigen Übereinstimmungen gibt,<br />
wie etwa ein Licht am Ende des<br />
Tunnels oder ein überwältigendes<br />
Glücksgefühl, gibt es auch oftmals<br />
gravierende Unterschiede in den<br />
Nahtod-Erfahrungen.<br />
Vor allem kann man zwei wesentliche<br />
Kategorien unterscheiden:<br />
Po sitive oder negative Erfah run gen.<br />
Menschen, die normalerweise einen<br />
durchaus positiven Le bens wandel<br />
aufweisen, machen vor al lem<br />
auch positive Nahtod-Erlebnisse.<br />
Jene Menschen aber, die mit Hass<br />
und Zorn erfüllt sind, fallen in die<br />
zweite Kategorie. Eine genaue Erläuterung<br />
und entsprechende Beispiele<br />
sollen dies verdeutlichen.<br />
Die typischen postiven Nahtod-Erfahrungen<br />
weisen durchwegs die<br />
gleichen Eigenschaften auf. Nach<br />
der Loslösung vom Ich wandern<br />
Dr. Sam Parnia<br />
die «Sterbenden» durch einen Tunnel,<br />
an dessen Ende ein himmlisches<br />
Licht erscheint. Sobald der<br />
Tunnel durchschritten ist, begegnen<br />
einem oftmals geliebte verstorbene<br />
Verwand te, Freunde oder Bekannte.<br />
Manchmal aber berichten die Menschen<br />
von einer machtvollen lichtumhüllten<br />
Person, die man als Gott<br />
umschreiben könnte. Dieses Wesen<br />
veranlasst den «Sterben den»<br />
zu einem Rückblick auf das eigene<br />
Leben. Danach erhält man die<br />
Möglichkeit, wieder ins Leben zurückzukehren<br />
oder den Weg fortzusetzenden.<br />
Oftmalige Begründung zur Umkehr:<br />
«Sie sind noch nicht bereit<br />
zum Eintritt». Ein Beispiel:<br />
Eine amerikanische Patientin namens<br />
Marylin wurde nach einem<br />
Herzinfarkt in die Notfall-Aufnahme<br />
gebracht. Doch plötzlich verschwand<br />
der Schmerz – und eine<br />
erstaunliche Erfahrung begann.<br />
«Ich wurde aus meinem Körper geworfen<br />
und schwebte an der Decke,<br />
konnte den Staub auf den Lampen<br />
erkennen und dachte: Verdammt,<br />
einer sollte hier endlich saubermachen.<br />
Überdies konnte ich die<br />
Ärzte beobachten, wie sie an einem<br />
Körper arbeiteten. Plötzlich wurde<br />
mir klar: Das bin ja ich.<br />
Schliesslich konnte ich sogar meine<br />
Familie und meine Kinder ausserhalb<br />
des Raumes erkennen, sie alle<br />
weinten. Ich wollte ihnen mit teilen,<br />
es geht mir gut, aber sie konnten<br />
es nicht hören. Dann plötzlich hatte<br />
es den Anschein, als müsste ich<br />
zurückgehen und meine Kinder beschützen<br />
und grossziehen.»<br />
An der Grenze<br />
zur Hölle<br />
Obwohl die meisten Menschen<br />
ei ne positive Erfahrung machen,<br />
Wissenschaftliche Forschung<br />
zum Leben nach dem Tod<br />
In einer britischen Studie mit 63 Herzstillstand-Patienten berichteten<br />
jüngst sieben Betroffene, nach dem Herzstillstand Freude und Hoffnung<br />
gefühlt und ein helles Licht am Ende eines Tunnels gesehen zu<br />
haben. «Diese Studie liefert die bisher besten Hinweise darauf, dass es<br />
ein Leben nach dem Tod gibt», sagte Studienleiter Dr. Sam Parnia von<br />
der Universität Southampton in der Ärzte Zeitung. «Sieben der 63 von<br />
uns untersuchten Herzstillstand-Patienten berichteten von einem Near<br />
Death Experience (NDE). Vier dieser Patienten erfüllten eindeutig alle<br />
klinischen Kriterien eines NDE. «Die Betroffenen, so die Ärzte Zeitung,<br />
berichteten über Gefühle wie Freude und Hoffnung, ein helles Licht,<br />
Wärme und mystische Wesen sowie verstorbene Verwandte. Alle Patienten<br />
hatten zu diesem Zeitpunkt bereits keine Hirnströme mehr. Wie<br />
es zu diesen Erfahrungen kommt, ist wissenschaftlich hochgradig umstritten.<br />
Einige Studien brachten bestimmte Sauerstoff- und Kohlendioxid-Konzentration<br />
im Gehirn mit den so genannten Nahtod-Erfahrungen<br />
in Verbindung. 1994 liessen Mediziner der Virchow-Klinik gesunde Versuchspersonen<br />
schnell und hastig atmen und versetzen sie anschliessend<br />
in Ohnmacht. Die Versuchspersonen berichteten übereinstimmend von<br />
sehr ähnlichen Erlebnissen wie Sterbende: Sie verliessen ihren Körper<br />
oder sahen ihr Leben wie in einem Film ablaufen.<br />
Für Studienleiter Dr. Sam Parnia von der Universität Southampton kommt<br />
diese Erklärung für die Herzstillstand-Patienten jedoch nicht in Frage:<br />
Parnia betont, dass die sieben Patienten mit Nahtod-Erfahrung sogar höhere<br />
Sauerstoffkonzentrationen aufwiesen als Patienten ohne ein solches<br />
Erlebnis. Ein Mangel an Sauerstoff, als Ursache für die Erlebnisse, scheidet<br />
laut Dr. Parnia somit aus. Als schlichte Halluzinationen liessen sich<br />
die Patientenerfahrungen ebenfalls nicht befriedigend erklären. Dr. Parnia<br />
in der Ärzte Zeitung: «Alle Patienten konnten sich genau und sehr detailliert<br />
an das Erlebte erinnern. Das deutet nicht auf Halluzinationen hin.<br />
In einem Zustand wie dem ihren dürfte das Gehirn eigentlich weder zu so<br />
klaren Prozessen in der Lage sein, noch sollte man meinen, dass es dauerhafte<br />
Erinnerungen speichern kann», kommentierte Parma. Er selbst sei zu<br />
Beginn der Untersuchung skeptisch gewesen, doch nun sei er davon überzeugt,<br />
«dass es da noch etwas anderes gibt».<br />
Medikamentöse Nebenwirkungen oder eine überhöhte Kohlendioxidkonzentration<br />
im Körper scheiden als Erklärung ebenfalls aus. Die<br />
Konzentrationen der Nahtod-Patienten unterschieden sich nur gering<br />
von denen jener Patienten ohne das Nahtod-Erlebnis. «Die Frage ist,<br />
ob all dies auf ein Leben nach dem Tod hindeutet», so Dr. Parnia weiter.<br />
«Dazu müssen mehr Studien vorgenommen werden.»<br />
gibt es auch den umgekehrten<br />
Fall: Während der Nahtod-Erfahrung<br />
gelangten sie oftmals in eine<br />
höllenähnliche Umgebung, was<br />
zu regelrechten Angst- und Panikattacken<br />
führte.<br />
Dies trifft insbesondere für Selbstmörder<br />
zu. In durchgeführten Studien<br />
konnte bewiesen werden, dass<br />
alle Probleme im Diesseits auch<br />
ins Jenseits mitgenommen werden.<br />
Viele Menschen wurden sogar dazu<br />
«gezwungen», die Konsequenzen<br />
ihres Handelns zu erkennen.<br />
Dann berichteten die Betroffenen,<br />
dass sie von einem Heiligen oder<br />
guten Bekannten aus der Hölle gerettet<br />
wurden, was darauf schliessen<br />
lässt, dass die Hölle nur eine<br />
temporäre Angelegenheit ist, vergleichbar<br />
mit dem christlichen Fegefeuer.<br />
Nach der Rettung wurde auch ihnen<br />
der Film des Lebens vorgespielt,<br />
worauf sie die Entscheidung treffen<br />
konnten, entweder zurückzukeh ren<br />
oder «richtig» zu sterben.<br />
Besonders einprägend wird dieser<br />
Zustand von einem Betroffenen<br />
ge schildert, der nach einem Autounfall<br />
ins «Jenseits» geschleudert<br />
wurde:<br />
«Ich war ganz alleine im Universum.<br />
Ich hörte Geräusche, das Ächzen<br />
und Stöhnen von Menschen,<br />
die ich nur sehr entfernt beobachten<br />
konnte. Sie trugen eine Art Robe,<br />
waren ohne Kopf und litten<br />
grosse Qualen. Sie waren hilflos<br />
und deuteten mir, doch zu ihnen<br />
zu kommen. Plötzlich aber wurde<br />
mir bewusst, dass ich dort für immer<br />
bleiben würde.»<br />
«Dann bekam ich eine Nachricht,<br />
über dessen Art ich mich zwar<br />
nicht mehr erinnern kann, aber<br />
über dessen Inhalt umso genauer:<br />
Ich sollte eine Wahl treffen, eine<br />
Wahl zwischen Jenseits und Diesseits.<br />
Es war unglaublich schrecklich,<br />
ich kann es kaum beschreiben.<br />
Dies alles ist nun 14 Jahre her und<br />
ich weiss noch immer nicht, womit<br />
ich das alles verdient habe.»<br />
Einen Grund, warum Nahtod-Erfahrungen<br />
so unterschiedlich sein<br />
können, erklärt der Mystiker Meister<br />
Eckehart folgendermassen:<br />
«Das Einzige, das in der Hölle verbrennt,<br />
ist der Teil, der uns ans Leben<br />
bindet: Gedächtnis und Zuneigung.<br />
All dies verbrennt, aber es<br />
gibt keine Schmerzen, sondern befreit<br />
die Seele. Fürchtet man den<br />
Tod und hält ihn zurück, dann<br />
sieht man Teufel, die einem das<br />
Leben entreissen. Ist man jedoch<br />
zufrieden und im persönlichen Einklang<br />
mit sich selbst, verwandeln<br />
sich die Teufel in Engel.»<br />
All das zeigt ganz deutlich: Die<br />
Qualität der Nahtod-Erfahrung<br />
hängt ganz entscheidend mit der<br />
Persönlichkeit des Einzelnen zusammen.<br />
Die Nahtod-Erfahrung<br />
ist demnach vermutlich nichts anderes,<br />
als das diesseitige Leben, in<br />
der sich jedes Individuum seine eigene<br />
Realität bildet.<br />
Hier kreieren wir die Realität<br />
durch unsere Handlungen und Gedanken.<br />
Das Leben nach dem Tode,<br />
so es eines gibt, dürfte daher<br />
nicht wesentlich von unseren derzeitigen<br />
physikalischen Erfahrungen<br />
abweichen.<br />
Wissenschaftliche<br />
Hinweise<br />
Personen mit einprägsamen<br />
Nahtod-Erfahrun<br />
gen<br />
werden oft als<br />
geisteskrank eingestuft,<br />
erscheinen ihre Erlebnisse<br />
doch äusserst bizarr und zweifelhaft.<br />
Doch auch Dr. Bruce Greyson,<br />
Professor der Psychiatrie an der<br />
University of Virginia veröffentlichte<br />
unlängst anderslautende Forschungsergebnisse<br />
im angesehenen<br />
medizinischen Fachjournal «The<br />
Lancet».<br />
Im Zuge seiner Studien an 134<br />
Men schen mit Nahtod-Erfahrung<br />
fand er heraus, dass diese Menschen<br />
im Gegensatz zum Stereotyp<br />
keineswegs geisteskrank sind.<br />
Vielmehr reagieren sie auf den ausserordentlichen<br />
Stress während des<br />
Vorgangs der Trennung von Seele<br />
und Körper. Im Prinzip richten sie<br />
ihre Aufmerksamkeit nur auf einen<br />
ganz bestimmten Teil ihrer Erfahrung,<br />
sodass sie alles andere<br />
um sie herum abblocken.<br />
Wie Greyson erklärt, gäbe es auch<br />
in unserem Alltag eine Unzahl an<br />
Beispielen, welche diesem Vorgang<br />
ähneln. Befinden wir uns beispielsweise<br />
in einem äusserst spannenden<br />
Streitgespräch, bemerken wir<br />
kaum das Herannahen einer anderen<br />
Person.<br />
«Am extremen Ende dieses Spektrums<br />
können Menschen ganz beträchtliche<br />
Formen der Abspaltung<br />
besitzen. Dieses Ereignis blockiert<br />
dann oftmals grosse Teile<br />
unseres Lebens», so Greyson.<br />
Alles Halluzination?<br />
Eine der grössten argumentellen<br />
Stärken für die Theorie, dass Nahtod<br />
Erfahrungen real sind, ist jedoch<br />
gleichzeitig die grösste<br />
Schwäche:<br />
Die Tatsache, dass alle Menschen<br />
verschieden an Rasse, Geschlecht<br />
und Religon den gleichen «Todespfad»<br />
durchschreiten – vom Tunnel<br />
über das Licht bis zur Rückkehr<br />
– ist zwar ein starker Hinweis<br />
auf eine spirituelle<br />
Reise zu<br />
einem Leben nach<br />
dem Tode.<br />
Doch gleichzeitig<br />
ergibt sich daraus<br />
der Verdacht, dass<br />
dieses Ereignis ein<br />
vom sterbenden Gehirn gesteuerter<br />
Vorgang ist und nicht etwa ein<br />
reales Ereignis oder eine spirituelle<br />
Reise.<br />
Jedes Gehirn stirbt auf die selbe Art<br />
und Weise, so die Skeptiker und dies<br />
sei nicht etwa der Beweis für eine<br />
Reise in ein schöneres Jenseits,<br />
sondern die offensichtliche Tatsache,<br />
dass sich die Neurotransmitter<br />
unseres Gehirns abschalten und<br />
diese wunderbaren premortalen Erfahrungen<br />
auslösen.<br />
Die Kritiker sehen darin vielmehr<br />
einen von der Natur gegebenen<br />
Sterbemechanismus, der uns das<br />
schmerzhafte Sterben erleichtert<br />
und so angenehm wie möglich gestaltet.<br />
Vor allem hat man herausgefunden,<br />
dass während des Sterbevorgangs<br />
grosse Mengen an Endorphinen<br />
ausgeschüttet werden, ein Hormon,<br />
das direkt auf das zentrale<br />
Ner vensystem einwirkt und Schmerzen<br />
unterdrückt.<br />
Marathonläufer etwa wissen um<br />
diesen Effekt. Dabei gelangen sie<br />
während des Rennens zusehens an<br />
eine Schmerzgrenze, welche den<br />
Lauf zur Qual werden lässt. Ab<br />
einem gewissen Punkt «maximaler<br />
Erträglichkeit» läuft man dann<br />
plötzlich wieder mit leichten Füssen,<br />
ohne Müdigkeit und mit einem<br />
gewissen Gefühl der Erregung.<br />
Allerdings: Endorphine sind keine<br />
Halluzinogene – und können nicht<br />
den Zustand des Nahtodes herbeiführen.<br />
Zusätzlich sind Studien an Neurotransmitter<br />
Rezeptoren nur schwierig<br />
durchzuführen und befinden<br />
sich bislang noch im Anfangsstadium.<br />
Man weiss aber bereits, dass<br />
ein starkes Narkotikum names Ketamin<br />
viele der Nahtod-Eigenschaften<br />
hervorrufen kann, insbesondere<br />
den Zustand der Loslösung.<br />
Eine der Theorien geht daher davon<br />
aus, dass Ketamin während des<br />
Nahtod-Zustandes in hohen Mengen<br />
ausgeschüttet wird und von<br />
selbst an bestimmte Neurotransmitter<br />
Rezeptoren andockt.<br />
Doch wenn die Nahtod-Erfahrung<br />
nur eine Halluzination ist, warum<br />
berichten dann so viele Menschen<br />
davon, dass ihre Mission<br />
noch nicht komplett oder der richtige<br />
Todeszeitpunkt noch nicht gekommen<br />
sei? Und warum halluzinieren<br />
dann so viele Menschen das<br />
Gleiche?<br />
Nancy Bush von der Associa tion<br />
for Near-Death Studies, sagt jedenfalls<br />
sehr treffend: «Es gibt<br />
keine menschliche Erfahrung –<br />
sich zu verlieben, traurig zu sein,<br />
ein Baby zu bekommen oder aber<br />
auch eine transzendente Erfahrung<br />
wie den Nahtod zu haben – die auf<br />
einen rein biologischen Vorgang<br />
reduziert werden kann.»<br />
Und ganz egal wie spekulativ die<br />
eine oder andere Theorie auch noch<br />
sein mag – eine Existenz über den<br />
physischen Tod hinaus wird nun jedenfalls<br />
nicht nur von allen Weltreligionen<br />
als gegeben angenommen,<br />
sondern auch schon von Seiten<br />
der Wissenschaft in Betracht<br />
gezogen – das sollte uns zu denken<br />
geben.<br />
u<br />
Quelle: www.expeditionzone.com<br />
<strong>Schwerpunkt</strong><br />
28 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />
<strong>Wendezeit</strong> 6/06 29
<strong>Schwerpunkt</strong><br />
Belege von Nahtoderlebnissen in frühneuzeitlichen<br />
Wunderzeichenberichten<br />
«Ich versank in einen tiefen Schlaf,<br />
dabei erlebte ich folgende Ereignisse.<br />
Ich fühlte mich in eine grosse<br />
Halle vesetzt. Da tauchten nacheinander<br />
meine schon verstorbenen<br />
Eltern auf in ihren Sonntagskleidern<br />
und sahen mich an. Meine Mutter<br />
sagte dann: «Hans, jetzt darfst du<br />
noch nicht zu uns kommen.» Als<br />
ich schliesslich erwachte, hörte ich<br />
den Arzt und alle umstehenden Verwandten<br />
noch sagen: «Jetzt hat es<br />
gewirkt, er ist gerettet.»<br />
Solche und ähnliche Schilderungen<br />
von Nahtoderlebnissen wie die<br />
eines an Lungenentzündung fast<br />
gestorbenen Mannes begegnen uns<br />
immer wieder. Die einzelnen Nahtoderlebnisse<br />
variieren zwar in der<br />
Abfolge und Konstellation, doch<br />
scheint es insgesamt gesehen ein<br />
festes, begrenztes Motivinventar zu<br />
geben, aus dem alle Erlebnisse<br />
schöpfen. Die wichtigsten Komponenten<br />
sind Glücksgefühle, ausserkörperliche<br />
Erfahrungen, Licht- und<br />
Tunnelerlebnisse, Wahrnehmung einer<br />
paradiesischen Landschaft und<br />
Die Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross war<br />
die bekannteste lebende Schweizerin und mit 23 Ehrendoktor-Titeln<br />
die wissenschaftlich am meisten<br />
ausgezeichnete Frau der Welt. Ihre grösste Lebensleistung<br />
ist, dass sie weltweit Tod und Sterben enttabuisiert<br />
oder – wie sie selbst sagte – «aus der Toilette<br />
geholt» hat. Ihre 22 Bücher zum Thema Sterben sind<br />
in 25 Sprachen übersetzt worden.<br />
Geehrt wurde sie weltweit wegen ihrer Arbeit mit<br />
Sterbenden. Was sie jedoch über die Zeit nach dem<br />
Tod sagte und schrieb, brachte ihr viel Unverständnis<br />
und Feindschaft ein: «Der Tod ist eine beglückende<br />
Erfahrung. Es gibt gar keinen Tod. Der so genannte<br />
Tod ist ein Übergang in eine andere Dimension»,<br />
bekräftigt sie. Sie habe auch eigene Nahtod-<br />
Erlebnisse gehabt. Über solche Themen scherze sie<br />
nicht; niemand sterbe allein, sagte, schrieb und lehrte<br />
Elisabeth Kübler-Ross 40 Jahre lang. Auf jeden<br />
Sterbenden würden «drüben» die Menschen warten,<br />
die ihm am nächsten standen. «Das lässt sich erforschen.<br />
Viele Sterbende, die bereits einen Blick hinüber<br />
werfen konnten, aber wieder reanimiert wurden,<br />
haben mir das erzählt.»<br />
Dr. Elisabeth Kübler-Ross starb am 24. August 2004<br />
in ihrem Haus in Scottsdale, Arizona.<br />
die Begegnung mit verstorbenen<br />
Verwandten oder religiösen Figuren.<br />
Erklärung von<br />
Nahtoderlebnissen<br />
Bislang konnte noch keine einheitliche<br />
Erklärung der Nahtoderfahrungen<br />
geliefert werden. Vielmehr<br />
stehen sich eine Vielzahl<br />
von Hypothesen gegenüber. Eine<br />
erste Beschäftigung mit Nahtoderfahrungen<br />
ging von den Spiritisten<br />
des 19. Jahrhunderts aus. Diese<br />
setzten voraus, dass jeder Mensch<br />
einen Geist hat, der «nach dem<br />
Tod des materiellen Körpers weiterlebt<br />
und in der geistigen Welt<br />
die Aktivitäten aus der Lebenszeit<br />
des Menschen fortsetzt, nur<br />
mit viel besserem Verständnis und<br />
grösseren Fähigkeiten.» Mit Hilfe<br />
gewisser Beschwörungspraktiken<br />
oder in Extremsituatio nen<br />
wie den Nahtoderfahrungen könne<br />
man sodann Kontakt zu den<br />
Geistern Verstorbener aufnehmen.<br />
Bestimmte Personen, sogenann te<br />
Medien, seien in der Lage, mit diesen<br />
zu kommunizieren und Informationen<br />
zu erhalten. Als Beweis<br />
dafür, dass tatsächlich Geis ter im<br />
Spiel seien, wird angeführt, dass<br />
die Medien Dinge sagen oder aufschreiben,<br />
die sie aus ihrer Erfahrung<br />
gar nicht wissen können oder<br />
die sogar noch in der Zukunft liegen.<br />
Die heutige Parapsychologie geht<br />
jedoch davon aus, «dass die diversen<br />
‚Geister‘ blosse Dramatisierungen<br />
seitens des Mediums<br />
sind». Sie existierten nur in der<br />
subjektiven Wahrnehmung des<br />
Me diums, könnten real jedoch<br />
nicht nachgewiesen werden. All<br />
die Phänomene, die man mit Hilfe<br />
der Geister zu erklären versucht<br />
hatte, also Telepathie, Psychokinese,<br />
Hellsehen usw., seien vielmehr<br />
nichts anderes als «aussersinnliche<br />
Wahrnehmungen». Neben den fünf<br />
‚traditionellen‘ Sinneswahrnehmungen<br />
des Menschen seien, so die<br />
Parapsychologen, manche Menschen<br />
in der Lage, «Gedankenformen»<br />
anderer Menschen wahrzunehmen.<br />
Da solche «Gedankenformen»<br />
auch nach dem Tod unabhängig<br />
vom Körper des Menschen<br />
weiterleben könnten, sei es<br />
möglich, dass sie von lebenden<br />
Menschen aufgenommen werden<br />
könnten. Nahtoderlebnisse wären<br />
demnach keine eigentlichen Todesund<br />
keinesfalls Geister erlebnisse,<br />
sondern aussersinnliche Wahrnehmungen<br />
noch Lebender, die sich<br />
jedoch gerade im Sterbeprozess<br />
befinden.<br />
Andere Bereiche der Psychologie<br />
dagegen lehnen solche ‚übersinnlichen‘<br />
Erklärungen ab und schlagen<br />
beispielsweise vor, die Nahtoderfahrungen<br />
dem grossen Bereich<br />
der Halluzinationen zuzuordnen.<br />
Kri tiker wenden dagegen jedoch<br />
ein, dass die Schilderungen der unterschiedlichsten<br />
Personen grosse<br />
Ähnlichkeiten aufweisen und es<br />
sich bei den Betroffenen meist um<br />
normale, gesunde Menschen und<br />
«keine Psychotiker» handelt. Auch<br />
andere psychologische Theorien<br />
wie Isolation, Depersonalisation oder<br />
Geburtserinnerung können zwar einige<br />
Aspekte der Nahtoderfahrungen<br />
näher beleuchten, das Phänomen<br />
insgesamt jedoch nicht vollständig<br />
aufklären.<br />
Raymond A. Moody<br />
nisse durch Medikamenteneinfluss,<br />
Sauer stoffentzug, Störungen des limbischen<br />
Systems oder die Ausschüttung<br />
von Endorphinen zu erklären.<br />
Man sah sich dabei mit<br />
Fragen konfrontiert,<br />
die sich nicht nur speziell<br />
auf die Nahtoderfahrung,<br />
sondern<br />
allgemein auf den<br />
Übergang vom Leben<br />
zum Tod, auf<br />
den Prozess des<br />
Sterbens beziehen.<br />
So sei die<br />
Nahtoderfahrung<br />
nichts anderes<br />
als ein<br />
Stadium die-<br />
Angeregt durch Raymond A. Moodys<br />
Buch «Leben nach dem Tod»<br />
von 1975, welches das Thema erstmals<br />
ins öffentliche Bewusstsein<br />
rief, versuchten auch Mediziner<br />
dem Phänomen näherzukommen. Ihnen<br />
gelang es, einige Nahtoderlebses<br />
Prozesses, der von fehlenden<br />
Lebenszeichen über das Aussetzen<br />
der Hirnaktivität («flache EEG-Kurve»)<br />
bis hin zum irreversiblen Verlust<br />
aller Lebensfunktionen fortschreitet.<br />
Die Forscher sind sich dabei<br />
einig, dass zwar während eines<br />
Nahtoderlebnisses die Gehirnaktivität<br />
fast bis auf Null herabsinkt, man<br />
jedoch davon ausgehen könne, dass<br />
der Betroffene sich noch nicht im<br />
letzten Sterbestadium befunden habe,<br />
also noch nicht wirklich tot<br />
war.<br />
Die sich daran anschliessende Frage,<br />
die vor allem die Theologen interessiert,<br />
ist, ob Nahtoderlebnisse<br />
Beweise<br />
für ein Leben nach<br />
dem Tod sind. Wenn<br />
dem so wäre, bedeutete<br />
dies zum einen<br />
eine Bestätigung der<br />
christlichen Glaubenslehre,<br />
zum anderen<br />
gä ben die Nahtoderlebnisse<br />
Aufschlüsse<br />
darüber, wie das Jenseits<br />
tatsächlich aussehen<br />
könnte. Mediziner,<br />
Psychologen und<br />
Naturwissenschaftler<br />
zweifeln jedoch an dieser Ansicht.<br />
Denn demnach würde es sich um<br />
Auferstehungen handeln, die aus<br />
medizinischer Sicht nicht möglich<br />
sind.<br />
Es scheint also, dass sich für jede<br />
Theorie Gegenargumente finden<br />
lassen. Aus diesem Grund schlagen<br />
einige Forscher wie Carol Zaleski<br />
vor, die verschiedenen Erklärungen<br />
zu einer umfassenden Theorie zusammenzuführen<br />
und «die Nah-<br />
Todeserfahrung als eine Bündelung<br />
unterschiedlicher Erfahrungen zu<br />
betrachten». Auch wenn die paranormale<br />
Erklärung<br />
die einzige<br />
«ohne theoretisches<br />
Gegenargument»<br />
darstellt,<br />
müsse man<br />
sich um eine mögliche<br />
natürliche Erklärung<br />
kümmern,<br />
dürfe jedoch auch<br />
übernatürliche Erklärungen<br />
nicht von vornherein<br />
ablehnen. Vielmehr<br />
müssten diese als<br />
Ergänzung zu den medizinischen,<br />
chemischen, physikalischen und<br />
psychologischen Theorien betrachtet<br />
werden, die, wie es aussieht,<br />
nicht imstande sind, das Phänomen<br />
restlos aufzuklären.<br />
Eine solche Verknüpfung unterschiedlichster<br />
Forschungsansätze<br />
wur de in den letzten Jahren bereits<br />
von einigen Wissenschaftlern versucht.<br />
Doch auch daraus entstand<br />
bisher keine Einheitstheorie, sondern<br />
wiederum eine Vielzahl unterschiedlichster<br />
Erklärungsmodelle.<br />
So vertritt beispielsweise Prof.<br />
(für Physik und Biophysik) Régis<br />
Dutheil die Auffassung,<br />
dass<br />
es neben unserer<br />
bekannten<br />
Welt eine «überlichtschnelle<br />
Welt» gebe, die<br />
«sich durch eine<br />
konstante<br />
Zunahme der<br />
In formation, der<br />
Ordnung und<br />
der Harmonie<br />
auszeichnet»<br />
und deshalb mit<br />
dem «Reich des<br />
Todes» vergleichbar sei. In einer<br />
Nahtoderfahrung würde man sich<br />
am Übergang zu diesem überlichtschnellen<br />
Universum befinden und<br />
bereits einige Informationen von<br />
dort mitnehmen.<br />
Eine komplett von dieser Erklärung<br />
verschiedene Theorie stellt<br />
ein anderer Naturwissenschaftler,<br />
nämlich Günter Ewald auf. Die<br />
Tatsache, dass auch Blinde Nahtoderlebnisse<br />
haben und in diesen<br />
sehen können, verleitet Ewald zu<br />
der Annahme, dass jeder Mensch<br />
so etwas wie «transzendentes Wissen»<br />
besitzt, das genetisch veranlagt<br />
ist und über den Tod hinausreicht.<br />
Die Unabhängigkeit der<br />
Nahtod-Bausteine «von Alter, Geschlecht,<br />
Kultur, Religion und<br />
geschichtlicher Phase» beweise,<br />
dass «Tunnel-, Licht- und Panorama-Erlebnis»<br />
keine «Träume oder<br />
Halluzinationen», sondern «als<br />
über sinnliche Phänomene im genetischen<br />
Code verankert» seien.<br />
Wenn man Ewalds Theorie Glauben<br />
schenken möchte, müsste man<br />
also in sämtlichen<br />
historischen Epochen, bei den verschiedensten<br />
Menschen und Völkern<br />
auf die oben geschilderten<br />
«Nah tod-Bausteine» treffen. Wie einige<br />
vergleichenden kulturwissenschaftlichen<br />
Studien, die sich mit<br />
diesem Thema befassten, gezeigt<br />
haben, scheint dies jedoch nicht<br />
den Tatsachen zu entsprechen. Vielmehr<br />
unterliegen sowohl die auftretenden<br />
Motive als auch die Deutungen<br />
der jeweiligen Erfahrungen<br />
klaren kulturellen Einflüssen. Und<br />
auch zeitlich gesehen sind Differenzen<br />
erkenn bar, wie Carol Zaleskis<br />
Vergleich von «Jenseitserzählungen<br />
aus dem christlichen Mittelalter»<br />
mit der «modernen Literatur<br />
über Nah-Todeserlebnisse» zeigt.<br />
Nah toderfahrungen scheinen somit<br />
kein so einheitliches Phänomen zu<br />
sein, wie angenommen wurde. Es<br />
scheint zwar ein Grundinventar an<br />
Motiven vorhanden zu sein, doch<br />
variieren diese je nach den äusseren<br />
Bedingungen und Kontexten.<br />
Nahtoderlebnisse in<br />
Wunderzeichenberichten<br />
Um einen Überblick über die ganze<br />
Variationsbreite dieses Phänomens<br />
zu gewinnen, müssten Untersuchungen<br />
zu sämtlichen Kulturen<br />
und historischen Epochen durch-<br />
<strong>Schwerpunkt</strong><br />
30 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />
<strong>Wendezeit</strong> 6/06 31
<strong>Schwerpunkt</strong><br />
geführt werden. Gerade da die verschiedenen<br />
wissenschaftlichen Disziplinen<br />
wie Medizin, Naturwissenschaften<br />
oder Psychologie noch keine<br />
einheitliche Erklärung der<br />
Nahtoderfahrungen<br />
liefern konnten, könnte<br />
es deshalb nun Aufga be<br />
der Kulturwissenschaften<br />
sein, Kontinuitäten<br />
und Variationen des Phänomens<br />
nachzugehen, um so<br />
einer «Einheitstheorie» nä herzukommen.<br />
Während ei ne solche<br />
historisch-vergleichende<br />
Studie lediglich für das Mittelalter<br />
vorliegt, soll im folgenden anhand<br />
von Wunderzeichenberichte<br />
in Flugblättern und Flugschriften<br />
überprüft werden, in welcher Weise<br />
Schilderungen dieses Phänomens in<br />
der frühen Neuzeit vorkommen. In<br />
den Wunderzeichen berichte werden<br />
Nahtoderlebnisse zwar nie als solche<br />
benannt. Doch fallen drei Gruppen<br />
von Wunderzeichen ins Auge –<br />
nämlich Auferstandene, entzückte<br />
Mädchen und Geis ter –, die von Erlebnissen<br />
berichten, die denen der<br />
‚Nahtoten‘ sowohl strukturell als<br />
auch inhaltlich stark ähneln, wie im<br />
folgenden erläutert werden soll.<br />
Trotz der zahlreichen Beglaubigungsstrategien,<br />
die in den meisten<br />
Flugblättern und<br />
Flugschriften anzutreffen<br />
sind, muss davon<br />
ausgegangen werden,<br />
dass die Berichte nicht<br />
in allen Details der<br />
Wahrheit entsprechen.<br />
Da jedoch nicht<br />
mehr nachgeprüft<br />
werden kann, was<br />
die Person, die eine<br />
solche Grenzerfah<br />
rung gemacht<br />
hat, tatsächlich erlebt<br />
hat, und was vom Autor<br />
hinzugefügt worden ist, werden<br />
die Berichte im folgenden in der<br />
Form analysiert, wie sie in den<br />
Schriften überliefert sind, mögliche<br />
Einwände jedoch am Ende dieser<br />
Untersuchung erläutert.<br />
Auferstandene und<br />
Scheintote<br />
Eine erste Gruppe von Wunderzeichen,<br />
die schon ihrem Wesen nach<br />
als Nahtoderlebnisse einzustufen<br />
sind, sind Auferstandene und Scheintote.<br />
Auch wenn in den Flugblättern<br />
und Flugschriften im mer von «Auferstan<br />
denen» gesprochen<br />
wird, dürfte es<br />
sich im 16. Jahrhundert<br />
vor al lem um<br />
Pestkranke handeln,<br />
die in einen<br />
scheintoten Zustand<br />
verfallen<br />
waren, aus diesem<br />
jedoch<br />
wieder erwachten.<br />
Von solch<br />
einer Pestscheintoten<br />
berichtet<br />
eine Flugschrift von 1554 mit<br />
dem Titel «Wunderbarliche Geschicht<br />
/ von einer Junckfrawen / die<br />
Gestorben / vnd wider lebendig worden<br />
ist». Eine «Jungckfraw in Siebenbürgen»<br />
habe, als man sie beerdigen<br />
wollte, angefangen «Bluttigen<br />
Schweis zu schwitzen und ist dornach<br />
widerumb lebendig worden».<br />
Sie richtet sodann eine Rede an die<br />
Bevölkerung, in der sie diese ermahnt:<br />
«Ich bitte euch vmb Gottes<br />
willen / thut Busse / bekeret auch<br />
von sünden / Denn Gott der Allmechtige<br />
/ ist sehr erzürnet / vber<br />
ewere Sünde». Ähnliche Aussagen<br />
macht ein «Jüngling» in einer Flugschrift<br />
von 1567. Er erzählt, dass<br />
er während seines<br />
Scheintods<br />
mit einem Engel<br />
«in so grosser Freud<br />
gewesen» sei und<br />
den Menschen nun<br />
etwas von Gott zusagen<br />
habe, wie Gott es<br />
ihm aufgetragen habe:<br />
«Er soll dem Volck<br />
anzeygen / das ich die<br />
Welt hefftig vm jrer<br />
Sünden willen straffen<br />
vnd daheimsuchen will /<br />
mit allerley plag vnd vnglück». Die<br />
Menschen sollen in Frieden miteinander<br />
leben und sich von ihren<br />
Sünden bekehren. Auch wenn es<br />
nicht direkt ausgesprochen wird, so<br />
muss es sich bei diesen beiden Nahtodereignissen<br />
um eine Begegnung<br />
mit jenseitigen Wesen, wahrscheinlich<br />
sogar dem höchsten Wesen,<br />
Gott, handeln. Denn die beiden<br />
Schein toten geben ja vor, eine Botschaft<br />
von Gott erhalten zu haben,<br />
müssen also mit ihm in Kontakt gestanden<br />
haben. Die Botschaft selbst<br />
jedoch ist typisch für den Grossteil<br />
der frühneuzeitlichen Wunder zeichen<br />
berichte, die die Wunder als<br />
Warn- und Zornzeichen Gottes auffassen.<br />
Der Nahtod-Baustein besteht<br />
somit in diesen beiden Fällen in der<br />
Begegnung mit jenseitigen Wesen.<br />
Die inhaltlichen Mitteilungen dagegen<br />
schei nen zeitspezifisch zu sein<br />
und können damit nicht unbedingt<br />
als allgemeiner Nahtod-Baustein betrachtet<br />
werden.<br />
Wie der Jüngling in der vorigen<br />
Flugschrift während eines scheintoten<br />
Zustandes von einem Geist herumgeführt<br />
wurde eine «Kindbetterin»,<br />
von der Hans Zimmermanns<br />
Flugschrift aus dem Jahr 1569 berichtet.<br />
Die Frau namens Martha<br />
Martin erkrankte und starb schliesslich<br />
unter zahlreichen Gebeten. Als<br />
man sie nach zwölf Stunden in einen<br />
sarck legen wollte, stellte man jedoch<br />
fest, dass sie «gleich wider<br />
wermlicht war» und noch lebte. Sie<br />
schlug die Augen auf und sprach:<br />
«Ach ich bin doch wider in der betrübten<br />
welt / ich hab müssen wider<br />
zu euch / vnd sol euch zukünfftige<br />
straff anzaigen / auff den dritten tag<br />
werde ich wider auss disem leben /<br />
darnach werde ich wol bleiben biss<br />
an den Jüngsten tag.» Auf den folgenden<br />
Seiten wird nun geschildert,<br />
was Martha Martin auf ihrer Reise<br />
mit dem Geist alles erlebt und nun<br />
den Menschen mitzuteilen hat. Zuerst<br />
habe sie der «Engel oder Geist»<br />
in eine «grosse herrliche schöne<br />
statt» geführt, deren Strassen «vol<br />
schöner hoher beume» standen, an<br />
denen viele Früchte hingen. Damit<br />
sind bereits drei Nahtod-Bausteine<br />
angesprochen: Zum ersten die Begegnung<br />
mit einem jenseitigen Wesen,<br />
zum zweiten eine<br />
illusionäre Reise und<br />
zum dritten schliesslich<br />
der Eintritt in eine<br />
zunächst paradiesisch<br />
anmutende Landschaft.<br />
So paradiesisch,<br />
wie sie auf den<br />
ersten Blick erscheint,<br />
ist die Landschaft aber<br />
anscheinend in Wirklichkeit<br />
nicht. Denn<br />
die Früchte sind nur aussen schön,<br />
«inwendig aber voller maden». Die<br />
Schönheit der Stadt wird also als<br />
rein äusserliche entlarvt, was der<br />
Geist dadurch erklärt, dass ihre Bewohner<br />
«in fleisches lust [erhitzt] /<br />
vnd hoffertigem leben ersoffen»<br />
seien und nicht Busse tun wollen.<br />
Als nächstes führt der Geist die Frau<br />
«auff einen grossen liechten weitten<br />
berg», von dem «ein schön herrlich<br />
liecht» ausging. Damit haben wir<br />
den nächsten Nahtod-Baustein vor<br />
uns: das Lichterlebnis. Auch wenn<br />
die Schönheit dieser Landschaft im<br />
Anschluss wieder als innerlich verfallen<br />
entlarvt wird, scheint es sich<br />
bei diesem Lichterlebnis zunächst<br />
um eine positive Erfahrung zu handeln,<br />
was an den äusserst positiv<br />
konnotierten Adjektiven «schön»<br />
und «herrlich» deutlich wird. In einer<br />
anderen Stadt treffen die Frau<br />
und der Geist auf «etliche Menner<br />
in weissen kleidern», die wohl wiederum<br />
als jenseitige Wesen gedeutet<br />
werden können. Diese müssen<br />
ständig arbeiten, ohne grossen Erfolg<br />
damit verzeichnen zu können -<br />
hier scheint es sich um das Sisyphus-Motiv<br />
zu handeln -, was der<br />
Engel darauf zurückführt, dass sie<br />
ihre Freiheit ausgenutzt hätten und<br />
nun von Gott bestraft worden wären.<br />
In dieser Geschichte der Frau<br />
Martha Martin sind somit zahlreiche<br />
Nahtod-Bausteine anzutreffen.<br />
Die Erlebnisse werden<br />
zunächst auch als positiv<br />
gedeutet, doch werden<br />
sie sodann immer in<br />
ihr Gegenteil gekehrt.<br />
Das widerspricht der Erkenntnis<br />
zahlreicher Untersuchungen<br />
von Nahtoderfahrungen,<br />
die zu<br />
dem Schluss kommen,<br />
dass vor allem die Bausteine<br />
«Lichterlebnis»<br />
und «Begegnung mit jenseitigen<br />
Wesen» durchwegs positiv empfunden<br />
werden. Für diese Diskrepanz<br />
lassen sich zwei Erklärungsmöglichkeiten<br />
finden. Entweder die negative<br />
Deutung der Erlebnisse ist<br />
schlichtweg als typische frühneuzeitliche<br />
Deutung sämtli cher Wunderzeichen<br />
zu interpretieren. Es<br />
bliebe damit fraglich, ob das, was<br />
die Frau gesehen hat, nicht wirklich<br />
eine paradiesische Landschaft war,<br />
und die negative Umkehrung nur im<br />
Sinne der Wunderzeichen-Botschaft<br />
vom Autor eingefügt worden war.<br />
Oder aber es handelt sich hierbei um<br />
eine der wenigen Höllenerfahrungen,<br />
die in Nahtodsituationen erlebt<br />
werden. Die Hölle wäre demnach<br />
eine Landschaft, die sich äusserlich<br />
als schön ausgibt, im Inneren jedoch<br />
als hässlich entlarvt. Die Menschen,<br />
die sich darin befinden, seien, wenn<br />
man die Aussage des Geistes ernst<br />
nimmt, für ihre Sünden bestraft worden.<br />
Dies würde die von seiten der<br />
Theologen immer wieder geäusserte<br />
Befürchtung «Verharmlost Nahtod-<br />
Forschung die Sünde?» negieren.<br />
Denn diese Geschichte wäre ein<br />
Beispiel dafür, dass ein Nahtoderlebnis<br />
sogar einen Beweis dafür liefern<br />
kann, dass die Sünden der Menschen<br />
sehr wohl bestraft werden.<br />
Dass ein solches Höllenerlebnis<br />
kein Einzelfall ist, belegt eine<br />
«Wunder Geschicht» über eine aus<br />
dem Scheintod wiedererwachte<br />
Frau von 1623. Im Unterschied zur<br />
vorigen Flugschriften bleiben die<br />
Aussagen dieser alten Frau jedoch<br />
nicht allgemein, sondern bezeichnen<br />
konkrete Personen, die die Frau<br />
im Himmel und in der Hölle gesehen<br />
haben will. Dabei wird wiederum<br />
eine direkte Verbindung zwischen<br />
gutem bzw. sündhaftem Leben<br />
und Aufenthalt im Himmel bzw.<br />
in der Hölle nach dem Tod hergestellt.<br />
So kommt es, dass «auch<br />
grosse Leute für der Welt» in der<br />
Hölle anzutreffen sind, wohingegen<br />
arme, aber «Gottesfürchtige Menschen»<br />
im Himmel belohnt werden.<br />
Die Sünde wird somit auch in diesem<br />
Fall keineswegs verharmlost,<br />
sondern zieht ihre «gerechten» Konsequenzen<br />
nach sich.<br />
In sämtlichen der frühen Scheintodflugschriften<br />
sind somit Elemente<br />
von Nahtoderfahrungen anzutreffen.<br />
Vor allem die Begegnung mit jenseitigen<br />
Wesen oder verstorbenen Menschen<br />
zieht sich durch alle Beispiele<br />
hindurch. Daneben wird von Lichterlebnissen,<br />
«virtuellen» Reisen<br />
und paradiesischen Landschaften<br />
berichtet, was typisch für positive<br />
Nahtoderlebnisse ist. Doch nicht immer<br />
werden die Erfahrungen positiv<br />
bewertet. Vielmehr erzählen die Betroffenen<br />
auch von negativen Erlebnissen,<br />
die als Höllenerfahrungen<br />
gedeutet werden können.<br />
«Entzückte» Mädchen<br />
Da man annehmen kann, «dass<br />
Nahtod kein vorübergehender Tod<br />
ist, sondern dass der Lebensfaden,<br />
wenn auch hauchdünn, erhalten geblieben<br />
ist», ist es möglich, dass<br />
derartige Grenzerfahrungen nicht<br />
nur von Scheintoten, also Menschen,<br />
die zumindest nach aussen<br />
hin tot zu sein scheinen, sondern<br />
auch von Schwerkranken, die sich<br />
in einer Art Delirium befinden, erlebt<br />
werden. Ein Beispiel dafür,<br />
das auch in Wunderzeichenberichten<br />
auftaucht, sind die sogenannten<br />
«entzückten» Mädchen, die in ihrer<br />
Krankheit seltsame Dinge reden.<br />
1560 wird von einem 18jährigen<br />
«armen Megdlein» berichtet, dessen<br />
Vater gestorben war und das daraufhin<br />
«Etlich mal nach einandern entzuckt<br />
ist worden / das sie sich nichts<br />
versinnen / gesehen / noch gehört».<br />
Dieser Zustand sei im folgenden öfter<br />
eingetreten, wobei sie jedesmal<br />
prophetische Reden von sich gegeben<br />
habe. Diesen ist zu entnehmen,<br />
dass sie, ähnlich den Scheintoten,<br />
Gott selbst gesehen und mit ihm geredet<br />
habe, woraufhin er ihr eine Botschaft<br />
für die Menschen mitgeteilt<br />
habe. Wiederum besteht der Nahtod-<br />
Baustein also im Kontakt mit jenseitigen<br />
Wesen sowie einer prophetischen<br />
Vision davon, wie Himmel<br />
und Hölle aussehen könnten.<br />
Dieselben Elemente einer Nahtod-Erfahrung<br />
sind auch bei zwei<br />
15- bzw. 19jährigen Mädchen anzutreffen,<br />
von denen eine «Newe<br />
Zeyttung» aus dem Jahr 1558<br />
berichtet. Diese Mädchen begannen<br />
während ihrer Krankheit «des<br />
tags vnd nachts etlich mal [zu] Reden<br />
/ betten vnnd singen» und gaben<br />
dabei «wunderlich ding» von<br />
sich. Hinsichtlich der Ursache dieser<br />
wunderbaren Reden stellt der<br />
Autor in der Einleitung folgende<br />
Überlegung<br />
an: «Es ist<br />
ein grosser<br />
ernst vnd<br />
gewalt bey<br />
inen / solchs<br />
geschehe naturlich<br />
durch<br />
ir kranckheit<br />
/ oder durch einen geist oder wie<br />
es Gott verhenget vnd haben wil.»<br />
Wie wir schon gesehen haben,<br />
müssen sich diese beiden Deutungen<br />
nicht widersprechen. Denn<br />
die Krankheit kann gerade die Voraussetzung<br />
für eine Grenzerfahrung<br />
sein, in der die Betroffene in<br />
Kontakt mit einem Geist oder mit<br />
Gott tritt.<br />
Ebenfalls «im Geist entzücket» sei<br />
ein elfjähriges Mädchen gewesen,<br />
von dem ein Flugblatt aus dem Jahr<br />
1613 berichtet. Anders als bei den<br />
vorigen Mädchen hat man die Entzückung<br />
bei diesem Mädchen jedoch<br />
falsch interpretiert und sie für tot gehalten.<br />
Nachdem ein Engel zur trauernden<br />
Mutter gekommen war und<br />
diese auf eine imaginäre Reise durch<br />
seltsame Landschaften geführt hatte,<br />
wurde das Kind jedoch nach 14stündigem<br />
Schlaf wieder lebendig. Die<br />
Nahtoderfahrung, die hier im Kontakt<br />
mit einem jenseitigen Wesen<br />
und einer visionären Reise besteht,<br />
hatte in diesem Fall also dem Flugblatt<br />
nach nicht das entzückte Mädchen,<br />
sondern seine Mutter. Wie diese<br />
Umkehrung zu deuten ist, kann<br />
nicht geklärt werden. Rein hypothetisch<br />
könnte sie zum einen durch eine<br />
Veränderung des Berichts u<br />
<strong>Schwerpunkt</strong><br />
32 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />
<strong>Wendezeit</strong> 6/06 33
<strong>Schwerpunkt</strong><br />
Hirn verarbeitet «Ende der<br />
eigenen Existenz»<br />
Forscher: Nahtod-Erfahrungen ein biologisches Phänomen<br />
Rudolf Grimm, dpa<br />
Unzählige Menschen haben in plötzlicher Todesnähe Gefühle des Friedens und des Glücks gehabt. Manche sahen einen Tunnel<br />
mit einem verheissungsvollen Licht am Ende – oft empfunden als Blick ins Jenseits. Auch die eigene Vergangenheit stand<br />
manchmal zeitgerafft vor Augen. Da war auch der Eindruck, vom eigenen Körper losgelöst zu sein.<br />
Tausende solcher Erlebnisse von<br />
Ertrinkenden oder nach einem<br />
Herzstillstand wiederbelebten Patienten<br />
sind wissenschaftlich untersucht.<br />
Und es gibt viele Belege<br />
dafür, dass ihre Berichte keine<br />
Fantastereien sind. Nach einer<br />
soziologischen Studie haben etwa<br />
vier Prozent der Deutschen sie gehabt.<br />
Vor allem die medizinische<br />
und neurowissenschaftliche Forschung<br />
hat neuerdings zu ihrer Erklärung<br />
beigetragen. Sie ist das Titelthema<br />
einer Ausgabe des Magazins<br />
«Gehirn & Geist» (Heidelberg,<br />
3/2003). Ihre Ergebnisse lassen<br />
den Schluss zu, dass ausschliesslich<br />
biologische Prozesse im Gehirn<br />
für diese so genannten Nahtod-<br />
oder Todesnähe-Erfahrungen<br />
verantwortlich sein dürften.<br />
Wie eine<br />
Vorhersagemaschine<br />
«Offenbar scheitert unser Gehirn<br />
in diesen Momenten daran, urplötzlich<br />
das Ende der eigenen<br />
Existenz zu verarbeiten», schreibt<br />
der Neurophysiologe Detlef B.<br />
Linke von der Universität Bonn.<br />
«Und in seiner Not, aber auch als<br />
letzte Abwehrstrategie, gewinnen<br />
dort besondere Prozesse die<br />
Oberhand, die uns diese aussergewöhnlichen<br />
Erfahrungen bescheren.»<br />
Das Gehirn funktioniere wie eine<br />
Vorhersagemaschine. Es nehme<br />
andauernd die Zukunft vorweg<br />
und gestalte die Gegenwart auf<br />
der Grundlage von Hypothesen<br />
über kommende Ereignisse. Dieser<br />
Apparat werde nun urplötzlich<br />
mit einer Unmöglichkeit konfrontiert<br />
– mit dem Gedanken «Ich<br />
sterbe jetzt», schreibt Linke. «Die<br />
gesamte Zukunft schrumpft blitzschnell<br />
auf einen einzigen Augenblick<br />
zusammen und es gibt plötzlich<br />
keine weiterführende Sequenz<br />
von Ereignissen mehr. Der Fortlauf<br />
der Zeit bricht zusammen und<br />
die normalen Mechanismen, die<br />
unser Zeitgefühl erschaffen, können<br />
an dieser Stelle nicht mehr<br />
weiterarbeiten.»<br />
Sauerstoffmangel<br />
im Spiel<br />
Bei den besonderen Prozessen, die<br />
nun im Gehirn die Oberhand gewinnen,<br />
spielen offenbar die so<br />
genannten NMDA (N-Methyl-D-<br />
Aspartat)-Rezeptoren als neuronale<br />
Signalübermittler eine besondere<br />
Rolle. Der Psychiater Karl L.<br />
R. Jansen vom Maudsley-Hospital<br />
in London zieht diesen Schluss<br />
aus Experimenten. Sie zeigen die<br />
Wirkung von Sauerstoffmangel<br />
und die von Narkosen durch die<br />
Substanz Ketamin auf die NMDA-<br />
Rezeptoren.<br />
Bei einer Todesnähe-Erfahrung<br />
ist oft Sauerstoffmangel im Spiel.<br />
Eine Ketamin-Narkose ist häufig<br />
von Todesnähe-Erfahrungen begleitet.<br />
Das Phänomen der Überflutung<br />
des Gedächtnisses mit Erinnerungen<br />
ist möglicherweise<br />
mit der Aktivität sensibilisierter<br />
NMDA-Rezeptoren erklärbar. Hinzu<br />
kommt, dass diese Rezeptoren<br />
mit dem Opioid-<br />
System in Verbindung<br />
stehen, mit dessen Hilfe<br />
der Körper Schmerzen<br />
unterdrückt. Hier<br />
dürften sie auch eine<br />
Funktion beim Entstehen<br />
von Glücksgefühlen<br />
in Nahtod-Situationen<br />
haben.<br />
Glaube<br />
vorprogrammiert?<br />
Bei der Auflösung der Unterschiede<br />
zwischen dem Selbst und der<br />
Umwelt spielt möglicherweise<br />
auch die Amygdala als ein für<br />
Angst und Aggression zu ständiges<br />
Gehirnzentrum eine Rolle: Wenn<br />
der Mensch nicht mehr handeln<br />
kann, kommt diese Region mit ihren<br />
Handlungsimpulsen nicht<br />
mehr zum Zuge – und die eigenen<br />
Grenzen scheinen sich aufzulö sen.<br />
Deuten die Todesnähe-Erfahrungen<br />
auf die Existenz eines Lebens<br />
nach dem Tod hin – zumal sie,<br />
wenn auch relativ selten, schrecklich<br />
sein können, wie ein Blick in<br />
die Hölle? Dem Psychiater Michael<br />
Schröter-Kunhardt (Heidelberg)<br />
zeigen die neuen Erkenntnisse,<br />
dass der Glaube an ein Leben<br />
nach dem Tod letztlich biologisch<br />
vorprogrammiert ist. «Der<br />
Mensch ist durch die Beschaffenheit<br />
seines Gehirns darauf ausgerichtet,<br />
mystische Erfahrungen zu<br />
machen. Er ist von vornherein ein<br />
religiöses Wesen.»<br />
Vorbereitung wie im<br />
Flugsimulator?<br />
Er vergleicht das Ganze mit einem<br />
Flugsimulator, der den Piloten<br />
auf das wahre Fliegen vorbereitet.<br />
«Der Sinn dieses biologisch<br />
initiierten Programms ist<br />
es, den Leuten zu zeigen, dass der<br />
Tod nicht das Ende ist. Die Erfahrung<br />
ist so perfekt, dass man sich<br />
wohl kaum eine bessere Methode<br />
vorstellen könnte, jemanden auf<br />
ein Leben nach dem Tode vorzubereiten.»<br />
Der einzige Universitätstheologe,<br />
der sich mit dem Phänomen auseinander<br />
gesetzt hat, ist Hans Küng<br />
(Tübingen). Jedenfalls beweise es<br />
für ein mögliches Leben nach dem<br />
Tode «nichts», schreibt er in seinem<br />
Buch «Ewiges Leben?» unter<br />
dem Hinweis, dass diese Menschen<br />
die Schwelle des Todes ja noch<br />
nicht überschritten hatten. u<br />
Einwürfe und Argumente der<br />
wissenschaftlichen Skeptiker<br />
Dr. Ernst Wälti<br />
Einige Skeptiker argumentieren,<br />
dass Nahtodes-Erlebnisse (NTE)<br />
durch biochemische<br />
Reaktionen<br />
im Gehirn oder<br />
einfach durch<br />
mangelnde Sauer<br />
stoff zufuhr 1)<br />
her vorgerufen<br />
werden. Das Erlebnis<br />
wür de somit<br />
nur hal luzi-<br />
Peter Fenwick<br />
niert. Diese Erklärung ist wis senschaftlich<br />
so naiv, dass selbst Neuropsychiater,<br />
wie zum Beispiel Peter<br />
Fenwick, davon Abstand nehmen<br />
2) .<br />
Dr. PMH Atwater, die sich seit<br />
1978 mit NTE befasst und selbst<br />
solche erlebt hat, meint dazu in<br />
Psychic Times:<br />
Dr. P.M.H. Atwater<br />
Jede einzelne Theorie der Skeptiker<br />
oder jedes Argument, das<br />
vorgetragen worden ist, um die<br />
Nahtodeserfahrungen zu erklären,<br />
hat sich als falsch erwiesen<br />
und musste aufgrund der klinischen<br />
Forschungen fallengelassen<br />
werden. Dies schliesst auch<br />
alle Arbeiten von Susan Blackmore<br />
1) ein, die behauptet, Nahtodeserfahrungen<br />
könnten durch Mangel<br />
an Sauerstoff im Gehirn hervorgerufen<br />
werden. Aber gerade durch die<br />
Studien der US Marine über Phänomene<br />
bei starkem Sauerstoffentzug<br />
wissen wir, dass Nahtodeserfahrungen<br />
nichts mit diesen gemein<br />
haben. Obschon die Bildersprache<br />
und grundlegende Muster ähnlich<br />
sind, so zeigen die Studien der<br />
Marine doch, dass die Erfahrungen<br />
nicht so detailliert waren, und dass<br />
sie nicht die physiologischen und<br />
psychischen Nachwirkungen wie<br />
die Nahtodeserfahrungen hervorbrachten.<br />
Weder schilderten sie die<br />
unglaublich bis in jede Einzelheit<br />
beschriebenen ausserkörperlichen<br />
Erfahrungen noch konnten die Testpersonen<br />
Informationen beibringen,<br />
die sie nachweislich nicht haben<br />
konnten (wie die oben erwähnte<br />
Beschreibung chirurgischen Instrumente;<br />
oder es wäre auch noch der<br />
fotografisch genaue Lebensfilm zu<br />
erwähnen, der nur bei NTE so auftritt.<br />
(Anm. Wälti).<br />
Beim klinischen Tod oder wie im<br />
Fall Pamelas funktionierte das Gehirn<br />
nicht mehr. Es war tot gemäss<br />
den drei klinischen Tests: flaches<br />
Elektroenzephalogramm, erloschene<br />
Gehirnstammreflexe und zum<br />
Stillstand gekommene Durchblutung<br />
des Hirns. Somit konnte das<br />
Gehirn nicht mehr halluzinieren.<br />
Und doch hatte die betroffene Person<br />
klare Wahrnehmungen und Erinnerungen.<br />
Zudem spricht die Erkennung<br />
der chirurgischen Instrumente<br />
einschliesslich der Wahrnehmung<br />
der chirurgisch-operati ven<br />
Handlungen durch die «Hirntoten»<br />
ganz klar gegen eine Halluzination,<br />
noch könnte das Gehirn solche Informationen<br />
aus dem Gedächtnis<br />
hervorzaubern.<br />
Der heutigen Naturwissenschaft erscheint<br />
das Phänomen als abnormal<br />
und rätselhaft. Aber es liesse sich erklären,<br />
wenn man akzeptieren würde,<br />
dass ein feinstofflicher Körper<br />
existiert, in dem sich das wahrnehmende<br />
Bewusstsein befindet. Gerade<br />
dass die erlebenden Personen mit<br />
dem feinstofflichen Körper über<br />
dem Operationstisch schwebend,<br />
die Vorgänge und die gesprochenen<br />
Wor te der Chirurgen mitbekommen,<br />
widerlegt und widerspricht der Annahme<br />
einer Halluzination. Und gerade<br />
der allen Nahto des-Erfahrungen<br />
ge mein sa me, inneliegende Raster<br />
wäre bei Halluzinationen nicht<br />
zu finden. Vielmehr stellten die Nahtodes-Erfahrun<br />
gen, wenn sie denn<br />
auf Halluzinatio nen beruhen würden,<br />
eine kunterbunte Mischung ohne<br />
Gemeinsamkeiten dar.<br />
Wenn die ausserkörper li che Erfahrung<br />
einschliess lich der NTE bloss<br />
eine Konstruktion des Gehirns wäre,<br />
wie viele Spezialisten der kognitiven<br />
Wis senschaf ten der Ansicht sind,<br />
dann müsste das Gehirn aus seinem<br />
Gedächtnis die jenseitigen Welten<br />
konstruieren, so wie für ein Schauspiel<br />
die Kulissen auf der Bühne aufgebaut<br />
werden. Und in diesem Bühnenbild<br />
dürfte kein Element zu finden<br />
sein, das nicht aus dem Gedächtnis<br />
stammt. Ein Blinder müsste somit<br />
ausserkörperliche Er fahrungen<br />
in einer Welt machen, in der nur Geräusche<br />
oder ertastete Sinneserfahrungen<br />
auftreten. Doch dies ist keineswegs<br />
der Fall. Die NTE der Blinden<br />
wei sen die gleichen charakteristischen<br />
visuellen Elemente wie bei<br />
sehenden Personen auf.<br />
Es ist das Verdienst der beiden<br />
amerikanischen Autoren Kenneth<br />
Ring und Sharon Cooper in einer<br />
Studie aufzuzeigen, dass von Geburt<br />
an blinde Personen bei Nahtodeserfahrungen<br />
und ausserkörperlichen<br />
Erfahrungen «sehen»<br />
können. Ich habe das Verb sehen<br />
bewusst in Anführungszeichen<br />
gesetzt, weil es sich eben um ein<br />
Sehen mit dem ganzen Bewusstsein<br />
und nicht um ein Sehen, das<br />
von einem materiellen visuellen<br />
System abhängig ist, handelt.<br />
Diese Art von Sehen wird im<br />
Englischen als Mindsight bezeichnet<br />
3) .<br />
Wir wollen nun aus dem<br />
Buch der beiden Autoren<br />
Dr. Ernst Wälti<br />
ein Beispiel herausgreifen, das die<br />
NTE einer blin den Frau schildert:<br />
Vicki Umipeg ist eine 43 Jahre alte,<br />
verheiratete Frau, die in Washington<br />
State lebt. Die NTE fand während<br />
eines Verkehrsunfalls 1973<br />
statt. Sie war seit ihrer Geburt<br />
vollständig blind. Als eine Frühgeburt<br />
erhielt sie im Brutschrank<br />
zuviel Sauerstoff, was ihre Sehnerven<br />
irreversibel schädigte. Sie erklärte<br />
ihrem Interviewer:<br />
Ich habe nie etwas gesehen: kein<br />
Licht, keinen Schatten, niemals,<br />
nichts. Ich war nicht imstande,<br />
<strong>Schwerpunkt</strong><br />
34 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />
<strong>Wendezeit</strong> 6/06 35
<strong>Schwerpunkt</strong><br />
über haupt das Konzept von Licht<br />
zu verstehen.<br />
Untenstehend einige Auszüge aus<br />
ihrer Schilderung. Der zur Verfügung<br />
stehende Raum für diesen<br />
Artikel reicht leider nicht aus, das<br />
NTE vollständig wiederzugeben:<br />
Ich wusste, es war mich… Ich war<br />
zu jener Zeit ganz schön dünn. Ich<br />
war ziemlich gross und schlank damals.<br />
Ich erkannte zuerst, dass es ein<br />
Körper war. Aber zu Beginn wusste<br />
ich nicht einmal, dass es meiner war.<br />
Dann bemerkte ich, dass ich oben<br />
an der Diele war, und ich dachte:<br />
Nun, das ist doch irgendwie merkwürdig.<br />
Was tue ich da oben? Ich<br />
dachte: Das muss doch mich sein.<br />
Bin ich tot?... Ich sah diesen Körper<br />
nur kurz und... Ich wusste, es war<br />
meiner, weil ich nicht in meinem<br />
war. Dann war ich weg von ihm. Es<br />
geschah so schnell.<br />
Unmittelbar darauf erinnert sie<br />
sich, schwebte sie durch die Diele<br />
und das Dach des Spitals. Während<br />
dessen hatte sie eine kurze Panoramasicht<br />
auf die Umgebung. Während<br />
des Aufstiegs fühlte sie sich<br />
sehr erheitert und genoss unsäglich<br />
die Bewegungsfreiheit. Sie begann<br />
auch eine feine wunderschöne und<br />
harmonische Musik ähnlich einem<br />
Glockenspiel im Wind zu hören.<br />
Der Übergang war fast unmerklich;<br />
sie entdeckte, dass sie kopfüber<br />
in einen Tunnel gesogen wurde<br />
und fühlte, wie sie hochgesogen<br />
wurde. Drinnen war es dunkel,<br />
doch sie merkte, dass sie sich auf<br />
ein Licht zu bewegte. Als sie das<br />
Ende des Tunnels erreicht hatte,<br />
verwandelte sich die früher wahrgenommene<br />
Musik in ein Gesang,<br />
und sie rollte hinaus und fand sich<br />
selbst im Grase liegend.<br />
Sie war von Bäumen und Blumen<br />
und einer grossen Anzahl von<br />
Leuten umgeben. Es herrschte ein<br />
starkes Licht dort. Das Licht war etwas,<br />
das man sowohl fühlen wie sehen<br />
konnte. Selbst die Leute, die sie<br />
sah, strahlten. «Jedermann bestand<br />
aus Licht. Und ich war aus Licht gemacht.<br />
Was das Licht übertrug war<br />
Liebe. Es war Liebe überall. Es war<br />
als käme die Liebe vom Gras, von<br />
den Vögeln, von den Bäumen.»<br />
Vicki Umipeg aus Seattle in den USA ist blind. Im Januar 1973 verunglückte<br />
sie bei einem Autounfall schwer. Im Krankenhaus versagte<br />
ihr Herz, 4 Min. war die damals 22 Jahre alte Vicki Umipeg klinisch<br />
tot. Sie erzählte: «Mein Schädel war gebrochen, ich hatte eine Gehirnerschütterung<br />
mein Nacken, mein Rücken und meine Beine waren<br />
verletzt und ich war 4 Minuten lang tot.Ich hing mit dem Rücken<br />
an der Zimmerdecke, und sah auf alles herunter.Es war ein Albtraum.<br />
Ich kenne das Gefühl nicht, etwas aus der Distanz heraus wahr zu<br />
nehmen. Ich berühre die Dinge. Ich nehme meine Umgebung durch<br />
Betasten wahr.Meine Welt endet bei meinen Fingerspitzen. Ich konnte<br />
einfach nicht verstehen was ich da sah, und das machte mir Angst.<br />
Die Leute haben mich später gefragt: ‚War es nicht wundervoll, sehen<br />
zu können ?’ Nein eigentlich nicht. Im Gegenteil es war furchtbar,<br />
jedenfalls am Anfang. Ich sah diesen Ring an meinem linken Ringfinger,<br />
und ich dachte, dass muss ich sein. Ausserdem hatte ich damals<br />
sehr langes Haar, und ich erkannte, dass man einen Grossteil davon<br />
abrasiert hatte, und darüber war ich sehr aufgebracht.» Psychologin<br />
Sharon Cooper sagt dazu: «Wenn man ihren Fall mit den vielen anderen<br />
Nahtodes-Erfahrungen vergleicht, findet man keine Unterschiede.<br />
Den einzigen Unterschied den ich sehe, sind ihre Beschreibungen<br />
von Farbe. Sie beschrieb sie als verschiedene Lichtnuancen, weil Sie<br />
ja nicht wissen kann, was Farben sind. Sie sah die Unterschiede in<br />
der Helligkeit ihrer Umgebung, aber Sie wusste ja nicht, wie Sie sie<br />
beschreiben soll.» Vicki Umipeg: «Ich weiss, dass viele Menschen<br />
skeptisch sind, und mich nicht verstehen. Sie glauben nicht was ich<br />
sage, aber ich weiss was ich gesehen habe, und ich weiss was ich gehört<br />
habe, und ich weiss was ich gefühlt habe. Und dabei bleibt es.»<br />
Vicki erkannte dann bestimmte Personen,<br />
die sie in ihrem Leben gekannt<br />
hatte, und sie an diesem Ort<br />
willkommen hiessen. Da waren<br />
Debby und Diane, Vickis blinde<br />
Schulkameraden, die vor Jahren,<br />
im Alter von elf und sechs Jahren,<br />
gestorben waren. Im Leben waren<br />
beide sehr zurückgeblieben und<br />
blind gewesen, aber hier schienen<br />
sie schön, gesund und voller Licht<br />
und Leben. Aber sie waren nicht<br />
mehr Kinder, sondern in der Blüte<br />
ihres Lebens...<br />
Da durch Stimulation bestimmter<br />
Gehirn-Areale ähnliche Erlebnisse<br />
hervorgerufen werden können wie<br />
bei einer NTE, gibt der Auffassung,<br />
dass eine im Feinstofflichen verkörperte<br />
Seele nicht existent sei, vorerst<br />
Auftrieb. Neurowissenschaftler<br />
gehen heute so weit von einem<br />
Gottes-Chip im Gehirn zu sprechen,<br />
der für alle numinösen Gefühle verantwortlich<br />
sei. Nach meiner Meinung<br />
verstecken sich hinter diesen<br />
Konzepten Denkfehler. Ich streite<br />
nicht ab, dass sich durch Stimulation<br />
vielleicht solche Erfahrungen im<br />
Kopf simulieren lassen. Man kann<br />
aber auch ein Katzenhirn stimulieren,<br />
so dass die Katze ein Beutefang-<br />
Verhalten zeigt, als hätte sie gerade<br />
eine Maus gefangen. Man könnte<br />
aber auch ein Gehirn so stimulieren,<br />
dass der Proband glaubte, er ässe einen<br />
Apfel. Ich kann nun behaupten,<br />
Äpfel und Mäuse existieren nicht,<br />
sie sind nur im Gehirn vorhanden.<br />
Um zu diesem Schluss zu kommen,<br />
bin ich genau der Argumentationskette<br />
der Neurowissenschaftler gefolgt.<br />
Anscheinend wird hier Ursache<br />
und Wirkung vertauscht. Ausserkörperliche<br />
Erfahrungen, einschliesslich<br />
NTE, sind Realitäten,<br />
die das Gehirn auf seine Art umsetzt,<br />
aber nicht hervorbringt!<br />
Zugegeben, die Erkenntnis, dass<br />
Geist und Gehirn getrennt sind,<br />
ist für gewisse Intellektuelle ein<br />
schwer zu verdauender Brocken.<br />
Wenn seit einem Jahrhundert einer<br />
rein materiellen Auffassung<br />
gehuldigt worden ist, gibt man diese<br />
nicht gern preis. «Auf Teufel<br />
komm raus» werden Tatsachen geleugnet<br />
und unter den Teppich gewischt.<br />
Doch spätestens hier wird<br />
Wissenschaft zur Dogmatik.<br />
Anmerkungen<br />
1) Blackmore, Susan: Dying to Live:<br />
Near-Death Experiences, Prometheus<br />
Books, 1993. Beyond the<br />
Body, 1982 Die Autorin spielt<br />
sich als Expertin für aus serkörperliche<br />
Erfahrungen auf, ist<br />
sie aber nicht. Weder hat sie<br />
jemals ein richtiges solches Erlebnis<br />
gehabt, noch nimmt sie<br />
andere Erklärungen als ihre eigene<br />
Dying Brain Theory zur<br />
Kenntnis. Es ist immer gefährlich,<br />
wenn sich Wissenschaftler<br />
in eigene Theorien verlieben und<br />
dann alles beiseite wischen, was<br />
zu ihnen in Widerspruch steht.<br />
2) Fenwick, Peter: The Truth in the<br />
Light: An Investigation of over<br />
300 Near-death Experiences In to<br />
the Unknown: Strange But True.<br />
3) Ring, Kenneth and Cooper, Sharon:<br />
Mindsight. Near-Death and<br />
Out-of-Body Experiences in the<br />
Blind.William James Center for<br />
Consciousness Studies, 1999. u<br />
Buch und Film:<br />
Das innere Land<br />
Das<br />
Buch verbindet<br />
Erfahrungs berichte von Menschen,<br />
die den «klinischen Tod»<br />
überlebten, mit den Erzählungen<br />
von Schamanen aus aller Welt. Es<br />
zeigt, dass die modernen Rückkehrer<br />
von der Grenze des Todes<br />
offenbar ähnliche Regionen berühren<br />
wie die Trance-Reisenden<br />
archai scher Stäm me, die den Weg<br />
in die «Anderswelt» mit Hilfe<br />
der Trommel oder halluzinogener<br />
Drogen finden.<br />
In einer zweiten Ebene sucht das<br />
Buch nach Antworten auf die Frage,<br />
ob diese Regionen Vorspiegelungen<br />
des Gehirns sind oder tatsächlich<br />
eine «andere Realität»<br />
zeigen. Für die Schamanen stellt<br />
sich diese Frage nicht: Sie erhalten<br />
in der Trance wichtige Informationen<br />
für ihre Patienten, heilende<br />
Bilder, die nicht hinterfragt<br />
werden müssen. Und die Menschen<br />
mit einer Nahtoderfahrung<br />
empfinden ihre Erlebnisse als völlig<br />
real, unterscheiden sie eindeutig<br />
von Träumen, auch von Klarträumen,<br />
jenem seltsamen Zwischenzustand<br />
von Schlaf und Wachen,<br />
der die Psychologen seit<br />
Jahrzehnten fasziniert.<br />
Aber das ist natürlich kein wissenschaftlicher<br />
Beweis. Ein Blick in<br />
die Labors der Forscher zeigt, dass<br />
Mediziner und Biologen noch immer<br />
keine eindeutige Erklärung<br />
für das Phänomen der Nahtoderfahrung<br />
gefunden haben. Einige<br />
Wissenschaftler halten es inzwischen<br />
aber durchaus für möglich,<br />
dass Menschen in veränderten<br />
Bewusstseinszuständen<br />
tatsächlich in andere Wirklichkeiten<br />
vorgestossen sind.<br />
«Unsere sichtbare Welt ist<br />
wie die Oberfläche eines tiefen<br />
Ozeans», sagt Herms<br />
Romijn von Nationalen<br />
Ins titut für Hirnforschung<br />
der Niederlande, «wir schaukeln<br />
mit unseren Booten auf den Wellen<br />
und sehen nicht, was darunter<br />
liegt. Aber darunter erstreckt sich<br />
eine unendlich tiefe Realität, über<br />
die wir so gut wie nichts wissen.<br />
Wir fangen jetzt erst an, das alles<br />
zu untersuchen.»<br />
Schamanen haben schon vor Jahrtausenden<br />
damit begonnen, diese<br />
Parallelwelten zu erforschen. Sie<br />
sind die «Astronauten des inneren<br />
Raums», sagen die Ethnologen.<br />
Bedeutet «innerer Raum», dass die<br />
Erlebnisse der Schamanen (und die<br />
Todesnähe-Erfahrungen) nur Begegnungen<br />
mit der eigenen Psyche<br />
sind, bilderreiche Treffen mit<br />
sich selbst ? Oder hat der «innere<br />
Raum» möglicherweise eine Verbindung<br />
zur Aussenwelt ? Ist er ein<br />
Tor zu einer anderen Realität? Liegt<br />
auf der anderen Seite des Tores das<br />
Jenseits, nach dem die Philosophen<br />
seit Tausenden von Jahren suchen ?<br />
Oder haben wir nur noch nicht den<br />
Ort im Gehirn lokalisiert, der die<br />
Visionen erzeugt?<br />
Sicher ist eines: Spätestens am Ende<br />
unseres Lebens, wenn die Wahrnehmung<br />
der äusseren Realität abschaltet,<br />
tauchen wir ein in die<br />
Landschaften der Seele. Eine Erfahrung,<br />
die das Fühlen und Denken<br />
verwandelt, wie alle Berichte<br />
über Grenzerfahrungen belegen.<br />
Die meisten Menschen mit einer<br />
Nahtoderfahrung erinnern sich<br />
vor allem an positive Bilder. Aber<br />
natürlich gibt es in Komazuständen<br />
bisweilen auch erschreckende<br />
Szenen. Ähnlich wie man einem<br />
Albtraum begegnen kann, ohne<br />
ihm ausgeliefert zu sein – durch<br />
Übungen, die das Bewusstsein im<br />
Traum wach halten – können diese<br />
Bilder verändert werden und ihre<br />
Bedrohlichkeit verlieren. Spirituelle<br />
Traditionen wie der tibetische<br />
Buddhismus halten deshalb<br />
die Vorbereitung auf die Begegnung<br />
mit der Imaginationswelt für<br />
sehr wichtig. Aber auch für Menschen<br />
anderer Glaubensvorstellungen<br />
kann es hilfreich sein, einen<br />
Blick auf die Reiseziele der Seele<br />
zu werfen.<br />
Bei einem Versuch mit Studenten<br />
simulierten Psychologen Elemente<br />
der Nahtoderfahrung und erzielten<br />
vergleichbare Effekte, wie sie<br />
Menschen erleben, die wirklich<br />
an der Grenze des Todes standen:<br />
Weniger Angst vor dem Unbekannten,<br />
das vor ihnen liegt, und das<br />
Gefühl, Teil eines grossen Ganzen<br />
zu sein.<br />
Auf dem Weg in die weiten Landschaften<br />
der Seele sind Schamanen<br />
kompetente Reiseführer. Das<br />
Buch zeigt deshalb auch, mit welchen<br />
alten und neuen Techniken<br />
jeder einen vorsichtigen ersten<br />
Blick in die andere Wirklichkeit<br />
werfen kann und wie er dieses Erfahrungswissen<br />
für sich selbst und<br />
im Umgang mit Kranken und Sterbenden<br />
anwenden kann.<br />
Ein monotoner Trommelrhythmus<br />
von 220 Schlägen pro Minute, fanden<br />
Ethnologen heraus, bringt die<br />
Gehirnwellen in den Theta-Bereich,<br />
in ein Zwischenreich von Wachheit<br />
und Traum. Dieser veränderte Bewusstseinszustand<br />
lässt den Reisenden<br />
niemals den Kontakt zum Hier<br />
und Jetzt verlieren. Und dennoch<br />
erlebt er gleichzeitig eindrucksvolle<br />
Bildsequenzen und kann mit Helfern<br />
aus den Ebenen jenseits des<br />
Wachbewusstseins in Kontakt treten.<br />
Dabei ist er jederzeit in der Lage,<br />
selbst zu entscheiden, wie weit<br />
er sich tragen lassen möchte.<br />
Trance-Techniken wie katathymes<br />
Bilderleben, Musik-induzierte Reisen<br />
und schamanische Reisen sind<br />
kein Religionsersatz und stehen<br />
auch nicht im Gegensatz zu den<br />
Religionen. Sie helfen Patienten<br />
und ihren Begleitern, ihren eigenen<br />
Weg zu finden, gleichgültig,<br />
ob sie sich einer Religionsgemeinschaft<br />
zugehörig fühlen oder sich<br />
ausdrücklich als Atheisten sehen.<br />
Jeder hat die Möglichkeit, in diesem<br />
besonderen Bereich der Wirklichkeit<br />
sein persönliches Weltbild<br />
durch Erfahrung zu stärken und lebendig<br />
werden zu lassen. Das tragende<br />
Prinzip ist Offenheit und<br />
Toleranz – genau das, was Menschen<br />
mit lebensbedrohlichen<br />
Krank heiten brauchen.<br />
Nahtod-Erfahrungen<br />
Der Begriff «Nahtod-Erfahrung»<br />
wurde von dem amerikanischen<br />
Arzt und Psychiater Raymond Moody<br />
im Jahr 1975 geprägt. Bei seiner<br />
Arbeit in einer Klinik war er auf<br />
mehrere Fallberichte gestossen, die<br />
er zunächst für Ausnahmeerscheinungen<br />
gehalten hatte, bis er immer<br />
mehr Menschen traf, die Ähnliches<br />
berichteten. Sein berühmtes Buch<br />
«Life after Life» (Titel der deutschen<br />
Ausgabe: «Leben nach dem<br />
Tod») war der Beginn der wissenschaftlichen<br />
Nahtod-Forschung. Bereits<br />
damals legte er sein Modell des<br />
«klassischen» Erlebnisses vor. Dieses<br />
Modell, an dem sich die Forschung<br />
bis heute orientiert, fasst alle<br />
von den Zeugen geschilderten Elemente<br />
zu einer «vollständigen» Reise<br />
zusammen. Nur selten sind die<br />
Berichte derart umfassend; meist<br />
kommen nur einzelne Elemente vor.<br />
<strong>Schwerpunkt</strong><br />
36 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />
<strong>Wendezeit</strong> 6/06 37
<strong>Schwerpunkt</strong><br />
Manche Kritiker der Nahtodforschung<br />
halten den kompletten Ablauf<br />
deshalb für ein theoretisches<br />
Konstrukt. Tatsächlich aber werden<br />
von einzelnen Menschen auch «vollständige»<br />
Sequenzen berichtet.<br />
Neuere Studien versuchen, von der<br />
Sammlung zufälliger Berichte wegzukommen.<br />
Soziologen der Universität<br />
Konstanz untersuchten 1999 eine<br />
repräsentative Zahl von Bürgern<br />
in Deutschland und kamen zu dem<br />
Ergebnis, dass etwa 3 Millionen<br />
Men schen von NDE‘s berichten.<br />
Visionen am Rande des Todes sind<br />
also sehr häufig. Und es ist denkbar,<br />
dass noch viel mehr Menschen<br />
ähnliche Erlebnisse hatten, die Bilder<br />
aber vergessen bzw. verdrängt<br />
haben. Möglicherweise steht jedem<br />
am Ende des Lebens ein NDE bevorsicher<br />
aber einer nennenswerten<br />
Zahl von Menschen.<br />
Joachim Faulstich<br />
In der Konstanzer Studie wird<br />
das klassische Muster kritisch betrachtet.<br />
Die Soziologen fanden<br />
eine breitere Varianz und mehr<br />
traumähnliche Erlebnisse. Kritiker<br />
der Studie ( wie Michael Schröter-<br />
Kunhardt) deuten diese Befunde<br />
als Fehlinterpretation. Tatsächlich<br />
treten vor dem NDE häufig<br />
traumähnliche Elemente auf (sog.<br />
oneiroide Träume), die auch erschreckend<br />
sein können. Diese<br />
Bilder gehen dann aber in die bekannte<br />
Sequenz über. Lässt man<br />
die «Oneiroide» in der Konstanzer<br />
Studie weg, nähern sich die Daten<br />
wieder dem von Moody entwickelten<br />
«klassischen» Modell.<br />
Die Frage, ob das Nahtoderlebnis<br />
nicht überwiegend als besondere<br />
Form des Traumes gedeutet werden<br />
kann, beschäftigt viele Forscher.<br />
Dabei vergleichen sie die<br />
Schilderungen der Zeugen mit Berichten<br />
von Menschen aus aller<br />
Welt, die über extrem klare, realistische<br />
Träume berichten. Diese sogenannten<br />
Klarträume oder luziden<br />
Träume zeichnen sich dadurch<br />
aus, dass der Schlafende in einem<br />
Traum plötzlich Ungereimtheiten<br />
feststellt und schliesslich zu der<br />
Erkenntnis kommt, dass er träumt.<br />
Während die meisten Menschen in<br />
einer solchen Situation aufwachen<br />
( z.B. aus einem Albtraum), gelingt<br />
es einigen wenigen, im Traum zu<br />
bleiben In diesem Moment verwandelt<br />
sich die Szenerie in eine<br />
als unglaublich klar, farbig und<br />
dreidimensional geschilderte Bilderwelt.<br />
Klarträume sind aber insgesamt<br />
subjektiv und haben wenig<br />
vergleichbare Bildfolgen. Sie sind<br />
ebenso verwirrend und unlogisch<br />
wie normale Träume. Im Gegensatz<br />
dazu folgen die Nahtoderlebnisse<br />
einem bei aller Subjektivität<br />
und kulturellen Ausgestaltung<br />
doch erkennbar gemeinsamen Muster.<br />
Und der Mensch am Rande<br />
des Todes ist sich stets sicher, dass<br />
er nicht träumt – er kann seinen<br />
Zustand ebenso klar von einem<br />
Traum unterscheiden wie der luzide<br />
Träumer seinen besonderen Zustand<br />
von der Realität.<br />
Sicher ist, dass nicht alle Menschen,<br />
die von Nahtod-Erlebnissen berichten,<br />
wirklich objektiv an der Schwelle<br />
des Todes standen. Die subjektive<br />
Gewissheit zu sterben scheint als<br />
Auslöser der Bildfolge zu genügen.<br />
Immer wieder berichten zum Beispiel<br />
Unfallopfer, dass sie bereits<br />
während des Unfallablaufes Bildsequenzen<br />
erlebten – etwa einen ausführlichen<br />
Lebensrückblick. Zu diesem<br />
Zeitpunkt lagen aber noch keinerlei<br />
Verletzungen vor. Allerdings<br />
war die Wahrscheinlichkeit extrem<br />
hoch, nicht zu überleben. Der<br />
berühmteste Bericht dieser Kategorie<br />
stammt von dem Schweizer<br />
Bergsteiger Prof. Albert Heim. Er<br />
schildert im Jahr 1892 seinen Absturz<br />
am Säntis. Heim schreibt: «Ich<br />
fuhr auf dem Rücken...nach unten<br />
über den Fels und flog schliesslich<br />
noch 20 Meter frei durch die Luft...<br />
Was ich in den 5-10 Sekunden gedacht<br />
habe, lässt sich in zehnmal<br />
mehr Minuten nicht erzählen. Alle...<br />
Vorstellungen waren zusammenhängend<br />
und sehr klar, keinesfalls<br />
traumhaft verwischt...Dann sah ich,<br />
wie auf einer Bühne aus einiger Entfernung,<br />
mein ganzes vergangenes<br />
Leben in zahlreichen Bildern sich<br />
abspielen. Ich sah mich selbst als<br />
die spielende Hauptperson. Alles<br />
war wie verklärt von einem himmlischen<br />
Lichte und alles war schön<br />
und ohne Schmerz, ohne Angst...<br />
Erhabene und versöhnende Gedanken<br />
beherrschten und verbanden<br />
die Einzelbilder, und eine göttliche<br />
Ruhe zog wie herrliche Musik<br />
durch meine Seele. Dann hörte ich<br />
ein dumpfes Aufschlagen, und mein<br />
Sturz war zu Ende.»<br />
Berichte wie die von Albert Heim<br />
belegen, dass zumindest einzelne<br />
Elemente bereits durch subjektive<br />
Todesnähe ausgelöst werden können.<br />
Ob ein tiefergehendes Erlebnis<br />
– etwa der Flug in jenseitige<br />
Landschaften und das Treffen mit<br />
Verstorbenen und dem Licht – eine<br />
objektive, physiologische Todesnähe<br />
notwendig machen, ist<br />
nicht sicher, aber wahrscheinlich.<br />
Wo bleibt bei all diesen angenehmen<br />
Berichten die Vision der Hölle?<br />
Tatsächlich existieren Berichte<br />
von Schwerkranken, die sich in<br />
Landschaften mit höllischen Elementen<br />
wiederfanden, oder in leeren<br />
Räumen, die völlige Sinnlosigkeit<br />
spiegelten. Es könnte sein, dass<br />
mehr Menschen solche Erlebnisse<br />
hatten, als es die vorliegenden Aussagen<br />
vermuten lassen – vielleicht<br />
werden negative Erfahrungen eher<br />
verdrängt oder bewusst nicht erzählt.<br />
Einzelne Berichte machen<br />
aber auch deutlich, dass es auf<br />
die subjektive Wahrnehmung ankommt.<br />
So berichtete eine Patientin<br />
bei den Recherchen für diesen<br />
Film, dass sie in ihrem Nahtod-Erlebnis<br />
zunächst in ein schwarzes<br />
Loch fiel. Sie habe geglaubt, dass<br />
dieser Sturz so in alle Ewigkeit<br />
weitergehen würde. Eigentlich eine<br />
Horrorvision mit höllischen Zügen-<br />
aber die Patientin empfand<br />
den Sturz ins Nichts als durchaus<br />
angenehm. Und je mehr sie sich<br />
darauf einliess, umso positiver<br />
wurde das Erlebnis – bis schliesslich<br />
das Licht auftauchte und ei-<br />
ne farbige, jenseitige Landschaft.<br />
Möglich, dass die negati ven Erfahrungen<br />
von Mensch zu Mensch variieren<br />
(wie die Dauer des «Fegefeuers»<br />
in der christlichen Überlieferung).<br />
Möglich auch, dass diese<br />
Bilder verdrängte Ängste der<br />
Seele spiegeln (so vermuten das<br />
die tibetischen Budd histen, wenn<br />
sie vom «Erscheinen der zornigen<br />
Gottheiten» als Projektion des Sterbenden<br />
sprechen). Vielleicht sind<br />
ja auch die positiven Bilder nur eine<br />
Projektion des eigenen Seelenzustandes<br />
– und erst nach dem Flug<br />
ins Licht beginnt die eigentliche<br />
Welt jenseits der Psyche. All dies<br />
sind philosophische und religiöse<br />
Fragen, über die wir nur spekulieren<br />
können.<br />
Die Todesnähe-Forschung hat in<br />
jedem Fall Konsequenzen für den<br />
Umgang mit Sterbenden. Auch tiefes<br />
Koma garantiert nicht, dass der<br />
Schwerkranke ohne Bewusstsein<br />
ist. Sein Bewusstsein könnte durchaus<br />
im Raum anwesend sein, so wie<br />
im Fall der Amerikanerin Pam Reynolds<br />
im Operationssaal. Ähnliche<br />
Schilderungen von vergleichbaren<br />
«ausserkörperlichen Erlebnissen»<br />
gibt es in so vielen Fällen, dass die<br />
Möglichkeit zumindest nicht ausgeschlossen<br />
werden kann.<br />
Dies bedeutet für die Angehörigen<br />
ebenso wie für das Pflegepersonal<br />
eine Grundhaltung<br />
von Ernsthaftigkeit und Empathie.<br />
Der Schwerkranke oder Sterbende<br />
ist noch präsent– und wir<br />
sollten ihm helfen, in die Bilderwelt<br />
seiner Seele zu gehen. Starke<br />
Beruhigungsmittel auf der einen<br />
oder die Verweigerung einer wirkungsvollen<br />
Schmerzthera pie (etwa<br />
mit Morphinen) auf der anderen<br />
Seite könnten diesen Kontakt<br />
mit den jenseitigen Landschaften<br />
erschweren. Eine ruhige, freundliche<br />
und den Abschied ermöglichende<br />
Atmosphäre könnte der<br />
richtige Weg sein, um negative Erfahrungen<br />
des Sterbenden zu verhindern.<br />
Die Realität der Nahtoderfahrungen<br />
könnte auch den Zurückbleibenden<br />
den Abschied erleichtern.<br />
Auch wenn es natürlich<br />
denkbar ist, dass die Bilder irgendwann<br />
«im Licht des Jenseits» verlöschen,<br />
tröstet doch der Gedanke,<br />
dass äusserlich sichtbares Leiden<br />
und dramatischer Verfall häufig<br />
subjektiv Bildern des Aufstiegs<br />
in eine Sphäre der Schönheit und<br />
der Liebe entsprechen. Die Berichte<br />
der Zeugen lassen aber auch<br />
vor dem Hintergrund der materialistischen<br />
Wissenschaft durchaus<br />
den Glauben zu, dass es «irgendwo»<br />
weitergehen könnte.<br />
Joachim Faulstich<br />
Das innere Land<br />
Bewusstseinsreisen zwischen<br />
Leben und Tod<br />
Geb., 320 S., ISBN 3-426666-74-<br />
X, € 17.90; Broschiert, 319 S.,<br />
ISBN 3-426872749, € 8.95, Droemer/Knaur<br />
SEMINARE<br />
Seminare, die den Überlegungen<br />
dieses Buches folgen und das<br />
Wissen über die Todesnähe-Erfahrungen<br />
mit den Methoden der<br />
schamanischen Reise verbinden,<br />
werden mehrfach im Jahr an verschiedenen<br />
Orten angeboten. Sie<br />
sind für Menschen geeignet, die<br />
sich aus persönlichen Gründen<br />
mit diesem Thema beschäftigen<br />
wollen, aber auch für Teilnehmer,<br />
die sich professionell oder ehrenamtlich<br />
um Schwerkranke und<br />
Sterbende kümmern. Informationen<br />
dazu können unter folgender<br />
Adresse angefordert werden:<br />
info@das-innere-Land.de<br />
Das nächste Seminar mit Joachim<br />
Faulstich findet vom 16. -19.<br />
November 2006 im Oden wald-<br />
Institut statt.<br />
Seminarbeschrei bung<br />
Bewusstseinsreisen<br />
zwischen Leben und Tod<br />
In diesem Seminar lernen Sie alte<br />
und neue Wege kennen, das «Innere<br />
Land» zu erreichen, eine parallele<br />
Welt jenseits des Wachbewusstseins.<br />
Traditionelle Heiler suchen dort seit<br />
Jahrtausenden Kraft für ihre Patienten,<br />
und viele Menschen betreten<br />
sie in der Nahtoderfahrung. Reisen<br />
ins Innere Land können unsere<br />
Sicht der Wirklich keit tief greifend<br />
verändern. Wir nutzen Rituale, Musik<br />
und den Rhythmus der Trommel,<br />
um das Bewusstsein zu verändern.<br />
In den weiten Landschaften<br />
der Seele nehmen wir Kontakt auf<br />
zu inneren Helfern. Sie geben uns<br />
Antworten auf grundlegende Fragen<br />
des Seins. Wenn wir auf einer<br />
besonderen Reise das Grenzgebiet<br />
des Todes berühren, begegnen wir<br />
in Wirklichkeit dem Leben: Denn<br />
wer den Tod als Ratgeber betrachtet,<br />
kommt in Kontakt mit Kreativität,<br />
Intuition und neuer Lebensfreude.<br />
Die Erfahrung des Inneren Landes<br />
kann uns auch helfen, die Sprache<br />
Sterbender besser zu verstehen.<br />
Joachim Faulstich beschäftigt sich<br />
seit zwanzig Jahren mit veränderten<br />
Bewusstseinszuständen. Sein Film<br />
«Jenseitsreisen» (arte/ARD) schildert<br />
neue Erkenntnisse der Wissenschaft<br />
zur Nahtoderfahrung, sein Buch<br />
«Das Innere Land» beschreibt die<br />
Gemeinsamkeiten transzendenter Erfahrungen<br />
in allen Kulturen.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.das-innere-land.de<br />
Informationen zu Seminaren auch<br />
bei: Vera Griebert-Schröder. Pfarrstr.<br />
4, 80538 München, Tel.: +49<br />
89 29 86 00 Fax: + 49 89 649 10<br />
284, E-Mail: info@innenwege.de<br />
(Stichwort: Jenseitsreisen/Das Innere<br />
Land) Internet: www.innenwege.de<br />
Für Menschen, die sich allgemein<br />
mit der schamanischen Philosophie<br />
und den grundlegenden Techniken<br />
beschäftigen wollen, von<br />
der Suche nach Kraft für einen Patienten<br />
über die Rückholung von<br />
«Seelenteilen» bis zur schamanischen<br />
Betrachtung von Tod und<br />
Sterben, bietet die Foundation for<br />
Shamanic Studies in Europa zahlreiche<br />
Seminare an. Der Basiskurs<br />
zeigt die Wege in die «unteren und<br />
oberen Welten» und ist die Voraussetzung<br />
für die Teilnahme an<br />
den Seminaren für Fortgeschrittene.<br />
Informationen dazu unter folgenden<br />
Internetadressen:<br />
FSS Europa: www.fss.at<br />
und: www.fss.ch (Seminare Schweiz<br />
und Süddeutschland, u.a. mit Carlo<br />
Zumstein und Sandra Ingerman)<br />
u<br />
<strong>Schwerpunkt</strong><br />
38 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />
<strong>Wendezeit</strong> 6/06 39
<strong>Schwerpunkt</strong><br />
Sind Nahtod-Erfahrungen<br />
Bilder aus dem Jenseits?<br />
Marianne Diehl<br />
Ein helles Licht am Ende eines<br />
langen Tunnels, ein Gefühl von<br />
Freude und Hoffnung: Davon<br />
erzählten Patienten, die einen<br />
Herzstillstand erlitten haben,<br />
bri tischen Forschern. Die Wissenschaftler<br />
der Universität<br />
Southampton werten diese Berichte<br />
als die bislang schlüssigsten<br />
Hinweise auf ein Leben<br />
nach dem Tod, schreibt die<br />
deutsche Ärzte-Zeitung.<br />
Es war die Medizinerin Elisabeth<br />
Kübler-Ross, die in ihrem Buch<br />
«Interviews mit Sterbenden» 1969<br />
erstmals solche Berichte veröffentlichte.<br />
Ihr fiel auf, dass viele Sterben<br />
de Ähn li ches<br />
erfahren hatten:<br />
die Trennung vom Körper, die<br />
Rück schau auf ihr Le ben, eine<br />
Reise durch ei nen Tun nel und die<br />
be glückende Wahr nehmung ei nes<br />
Lichts. Solche Stan dard erfah run gen<br />
bestätigte auch Raymond A. Moody,<br />
dessen Buch «Leben nach dem<br />
Tod» 1975 in kurzer Zeit Millionenauflagen<br />
erreichte. Beide Forscher<br />
ver mit teln ein angenehmes Bild<br />
vom Sterben: Jeder Tod ist schön.<br />
Zu einem ganz anderen Ergebnis<br />
kommt der Soziologe Hubert Knoblauch<br />
in seinem Buch «Be richte aus<br />
dem Jenseits. Mythos und Realität<br />
der Nahtod-Erfah rung» von 1999.<br />
Er befragte über zweitausend Menschen<br />
nach ihren Erlebnissen mit<br />
dem Tod. Über vier Prozent der Befragten<br />
hatten nach eigenen Angaben<br />
ein solches Erlebnis. Den schönen<br />
Tod, der sich an gewisse Regeln hält,<br />
konn te Knoblauch nicht bestätigen.<br />
Die Erlebnisse waren so unter schiedlich,<br />
dass sie sich seiner Mei nung<br />
nach nicht verallgemeinern las sen.<br />
Und sie waren auch nicht immer angenehm:<br />
60 Prozent der Ostdeutschen<br />
und 30 Prozent der Westdeutschen<br />
erlebten die Hölle. Dies<br />
zeigt, so Knoblauch, dass die Nahtod-Erfahrung<br />
abhängig von der<br />
Kultur ist, in der man lebt. «Die<br />
ganze Bauart des Jenseits, die bei<br />
der Nahtod-Erfahrung angetrof fen<br />
wird, ist natürlich aus dem Diesseits»,<br />
meint er.<br />
Wie es zu diesen Erfahrungen<br />
kommt, ist wissen schaft lich um -<br />
strit ten. Frühere Studien brach ten<br />
falsche Sau erstoff- und Kohlendioxid-Kon<br />
zen tration im Gehirn<br />
damit in Verbin dung. So liessen Mediziner<br />
der Vir chow-Klinik 1994<br />
gesunde Versuchs per so nen schnell<br />
und hastig atmen und ver setzen<br />
sie anschliessend in Ohn macht. Die<br />
Freiwilligen hatten ähn liche Erlebnisse<br />
wie Sterbende. Sie verliessen<br />
ihren Körper oder sahen ihr Leben<br />
im Film.<br />
Bei den Herzstillstand-Patienten<br />
der oben erwähnten britischen<br />
Studie jedoch war Sauerstoff mangel<br />
nicht die Ursache für die Er lebnisse.<br />
Wie der Studienleiter Dr.<br />
Sam Parnia von der Universität<br />
Southampton berichtet, wiesen die<br />
sieben Patienten mit Nahtod-Erfahrung<br />
sogar höhere Sauerstoffkonzentrationen<br />
auf als Patienten<br />
ohne ein solches Erlebnis.<br />
Auch mit Halluzinationen liessen<br />
sich die Patientenerfahrungen nicht<br />
klären. «Alle Patienten konnten<br />
sich sehr genau und sehr detailiert<br />
an das Erlebte erinnern», so Parnia.<br />
«Das deutet nicht auf Halluzina tionen<br />
hin.» Auch medikamentöse<br />
Ne benwirkungen oder überhöhte<br />
Kohlendioxid-Konzentrationen<br />
schliesst er aus.<br />
Jedenfalls scheinen körpereigene<br />
Drogen die Nahtod-Erlebnisse zu<br />
beeinflussen. Viele Sterbende berich<br />
ten über ein unglaubliches<br />
Glücksgefühl. Auch bei Menschen,<br />
die am Rand der körperlichen Belastung<br />
stehen, wie Ertrinkende,<br />
Er frierende oder Extremsportler,<br />
sendet das Gehirn Glückshormone<br />
aus, die dem Betroffenen helfen,<br />
die bedrohliche Situation zu überstehen.<br />
Eines macht der Forscher Bruce<br />
Greyson von der Universität Vir ginia<br />
klar: Menschen mit Nahtod-<br />
Erlebnissen sind nicht psychisch<br />
krank. Die Änderung des Bewusstseins<br />
führt nicht zu bleibenden<br />
Schäden, berichtete er in der Fachzeitschrift<br />
«Lancet» (Bd. 355, S.<br />
460).<br />
Deuten die Erlebnisse Sterbender<br />
nun auf ein Leben nach dem Tod?<br />
Die Antwortet der Wissenschaft<br />
lautet: vielleicht. Sicher sind noch<br />
weitere Forschungen nötig, möglicherweise<br />
werden wir es auch nie<br />
erfahren.<br />
Aber die Forschungsarbeiten werfen<br />
noch eine andere Frage auf:<br />
Wann ist der Mensch tot? Bei den<br />
Herzstillstand-Patienten waren keine<br />
Hirnströme mehr messbar. Sie<br />
waren hirntot und damit für tot<br />
erklärt. Zur Entnahme der Organe<br />
für Transplantationen reicht das<br />
schon aus.<br />
Früher wurden Verstorbene drei<br />
Tage aufgebahrt, bis auch äusserliche<br />
Todeszeichen erkennbar waren.<br />
Die sogenannten Totenflecken<br />
entstehen durch das Absinken des<br />
Blutes etwa eine halbe bis eine<br />
Stunde nach dem Tod. Die To tenstarre<br />
setzt nach 4 bis 12 Stunden<br />
ein.<br />
Der Begriff «Hirntod» ist dagegen<br />
recht neu. Nach der weltweit<br />
ersten Herztransplantation von<br />
Christiaan Barnard hatten Zeitungen<br />
gefordert, ihn des Mordes<br />
anzuklagen. Auch in den USA<br />
waren Herztransplanta tionen durch -<br />
geführt worden, und so entschloss<br />
eine ad-hoc-Kommis sion der «Harvard<br />
Medical School» 1968 das<br />
endgültige Koma in Hirn tod umzubenennen.<br />
Diese Definition findet bis heute<br />
Kritiker: «Transplantations mediziner<br />
behaupten immer wieder – obwohl<br />
sie es in Wirklichkeit nicht<br />
wissen – ein hirntoter Patient sei<br />
tot und habe, weil die Gehirn tätigkeit<br />
ausgefallen sei, keine Emp findung<br />
mehr», schreibt Ri chard<br />
Fuchs in seinem Buch «Das Geschäft<br />
mit dem Tod. Plädoyer für<br />
ein Sterben in Würde» (2001).<br />
Und selbst Trans plantations mediziner<br />
räumen ein, dass für hirntot<br />
erklärte Patienten möglicherweise<br />
doch über Schmerz empfinden oder<br />
Wahrnehmungs ver mögen ver fü gen<br />
können.<br />
Bücher zum Thema<br />
Raymond A. Moody: «Leben nach<br />
dem Tod», Rowohlt-Verlag, 186 S.<br />
Elisabeth Kübler-Ross: «In ter views<br />
mit Sterbenden», 238 S., Kreuz-<br />
Verlag.<br />
Hubert Knoblauch: «Berich te aus<br />
dem Jenseits – My thos und Realität<br />
der Nahtod-Erfahrung», 221<br />
S., Herder-Verlag.<br />
Richard Fuchs: «Das Geschäft mit<br />
dem Tod – Plädoyer für ein Ster ben in<br />
Würde», 240 S., Patmos-Verlag. u<br />
Mit Engelslächeln und<br />
Raubtierblick – die betrügerischen<br />
Esoterik-Ganoven<br />
V.J.Oehen-Christen, dipl. ing. ETHZ<br />
Der Brief einer gutgläubigen, brutal<br />
geprellten, stark leidenden Seniorin<br />
(83j.) veranlasst mich, erneut<br />
auf die «Esoterik-Gauner»<br />
hin zuweisen.<br />
Ich fordere unsere Leserschaft<br />
auf, die Zusendungen dieser kriminellen<br />
Lügner und Betrüger<br />
am besten ungelesen im Papierkorb<br />
zu versorgen. Ungelesen,<br />
weil viele dieser Ganoven wahrhaftige<br />
Meister sind im Wecken<br />
falscher Hoffnungen; Heucheln<br />
von Mitgefühl für Menschen in<br />
schwierigen Situationen; Erfinden<br />
phantastischer Märchen über<br />
ihre eigenen Fähigkeiten; Ergaunern<br />
von Honoraren für nie erbrachte<br />
Leistungen; Ausnutzen<br />
der Leichtgläubigkeit vieler Mitmenschen!<br />
Beispiele, die Sie sich<br />
merken sollten!<br />
Marie de Fortune, Expertin für telepathische<br />
Forschung und Analyse<br />
/ Hellseherin und Tarotlogin im<br />
5. Geschlecht (was immer das sein<br />
mag!) wohnt in Unterägeri, von<br />
wo sie im trauten Verein mit einer<br />
Madame Soleil, der grossen Dame<br />
der Wahrsager ihr Unwesen treibt.<br />
Vom gleichen Ort aus spinnt auch<br />
Angélique de Succès ihre Fäden,<br />
um ihre Opfer auszusaugen.<br />
Die engelgleich lächelnde Marie<br />
de Fortune scheint ganz aussergewöhnliche<br />
Para-Fähigkeiten zu<br />
besitzen, denn sie lebt gleichzeitig<br />
noch an zwei weiteren Adressen,<br />
nämlich in Oberiberg und in<br />
Utrecht (NL). Zu erinnern ist, dass<br />
auch Angèle und Angéline, die<br />
zwei Engel des Lichts, in Unterägeri<br />
domiziliert sind.<br />
Es lohnt sich nicht, auf die wilden<br />
Phantastereien dieser Lügenclique<br />
näher einzugehen.<br />
Joseph v.J., der einzige Gewinn-<br />
Wahrsager der Welt!<br />
Man braucht ihm nur einen «magischen<br />
Schein» auszufüllen, damit<br />
er sich an die Arbeit machen<br />
kann. Und in Kürze soll man um<br />
mindestens 500‘000 Euro reicher<br />
sein. Ja Joseph von J. ist nicht<br />
kleinlich. Nicht nur macht er die<br />
Arbeit gratis, für die Arbeit seines<br />
«Lotus Esoteric» – Büro braucht<br />
man bloss 20 Euro zu überweisen.<br />
Allerdings, dieses Büro scheint<br />
nicht sehr professionell zu funktionieren.<br />
So erhielt meine Freundin,<br />
Frau Dr. H.K. in Wien am gleichen<br />
Tage drei identische Werbebriefe<br />
von Joseph v.J. Alle drei datiert<br />
vom 13. Februar 2006 – ausgedruckt<br />
um 15.10 Uhr! Selbstverständlich<br />
erhielt die Adressatin<br />
auch drei der kostbaren magischen<br />
Scheine, die man bloss noch auszufüllen<br />
braucht, um sogleich die<br />
Angaben zu erhalten, die einen<br />
reich werden lassen. Denken<br />
sie bloss – drei mal 500’000<br />
Euro, wenn man bloss drei<br />
Scheine einschickt. Und natürlich<br />
dreimal die 20 Euro<br />
nicht vergisst!<br />
Ein Unikum – Joseph v.J. braucht<br />
für seine Arbeit das Geburtsdatum<br />
der Mutter des Antragstellers!?<br />
Als besonders wohlwollend und<br />
phantasiebegabt erweist sich eine<br />
distinguierte, ältere Dame,<br />
die sich Angela Almera nennt<br />
und in Nuenen(NL) wohnhaft<br />
ist. Sie sei Hellseherin / Handlungen<br />
auf Dis tanz / Spezialistin<br />
für schwierige Fälle /<br />
Liebes, Glücks Geld- und Schutzmagie<br />
und verschickt gleich einen<br />
wertlosen (angeblich bankbestätigten)<br />
Scheck über 1000<br />
Euro als Geschenk ei nes Gönners;<br />
bestimmt für die arme<br />
Adressatin, die sich so sehr in<br />
Geldnöten befinde (Pech nur,<br />
dass es sich bei der Adressatin<br />
um eine reiche Dame mit sicherem<br />
Einkommen und ganz<br />
ohne Geldprobleme handelt!).<br />
Übrigens verlangt Angela Almera<br />
für ihre einmaligen Leistungen<br />
nur gerade 20 Euro.<br />
Es widert mich an, über alle die<br />
weiteren Ganoven, von denen Werbebriefe<br />
vor mir liegen,<br />
ausführlich<br />
zu<br />
berich ten.<br />
Der extra-hellsichtige<br />
Chris<br />
c/o<br />
Cristalise hat sein Postfach in Genf.<br />
Vorsorglich steht auf seinem Prospekt,<br />
dass Foto und Identität vertraglich<br />
nicht gebunden seien – also<br />
Fälschungen sind. Seine Dienste<br />
verkauft er für 39 Euro.<br />
Dann gibt es da die Maria Rosa<br />
von 1963 Vétroz, die in einem<br />
Schreiben 37’000 Euro verspricht.<br />
Und weil das nicht gewirkt hat, verspricht<br />
sie im nächsten Schreiben<br />
gleich mal 875’000 Euro. Für sie<br />
als «Hellseherin, Spiritistin und<br />
Medium», die sich als Spezialistin<br />
für Grosse Gewinne im Spiel bezeichnet,<br />
ist eben kein Ding unmöglich.<br />
Und ihre phantastische<br />
Leistung verkauft sie für nur 24,35<br />
Euro, resp. 41,35 Euro bei der grösseren<br />
Summe. Welch eine Wohltäterin!<br />
40 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 41
Es o t e r i k-Ga n o v e n<br />
Kleines Lexikon der Wahrsagekünste:<br />
Das Mysterium der edlen Steine<br />
Edelsteine im Licht der kosmischen Astrologie<br />
Dann gibt es da noch den Meister<br />
Messidor mit einem Diplom<br />
an der Hochschule für überlieferte<br />
Magiekunde (wo sich diese<br />
wohl befindet?). Er wohnt in Sion.<br />
Er verspricht die Kleinigkeit von<br />
888’000 Euro jedem, der seinen<br />
«Schwazen Egon» bestellt und<br />
41,35 Euro einsendet.<br />
In einem weiteren Brief verspricht<br />
er den Gewinn von mindestens<br />
397’000 Euro, nachdem man seinen<br />
Protector erhalten habe – dies<br />
nach dem Einsenden von weiteren<br />
43,35 Euro.<br />
Nicht unerwähnt lassen wollen<br />
wir Anthony Carr, den «Superpsychologen»,<br />
den renommiertesten<br />
Psychologen der Welt, der den -<br />
Anthony Carr «Diamanten Auge»-<br />
Super Anhänger<br />
gratis verschenkt.<br />
Allerdings müssen<br />
sie gleichzeitig den<br />
«Astrologischen<br />
Schicksals Report»<br />
zum Preise von 80<br />
Euro bestellen.<br />
Herr Carr wohnt<br />
übrigens in Graz<br />
(AU).<br />
Am Nachwuchs<br />
scheint es den Ganoven<br />
nicht zu fehlen.<br />
Ganz im üblichen<br />
Stil preist sich<br />
bereits die jugendliche<br />
Amelia Michelangeli von<br />
Châteauneuf an. Sie hat ein Geheimnis<br />
zu verkaufen, das Geheimnis<br />
von Rasputin, das Ihnen sagenhafte<br />
3 Millionen Euro einbringen<br />
wird. Immer vorausgesetzt, Sie<br />
zahlen innert 24 Stunden den bescheidenen<br />
Preis von 43,35 Euro<br />
ein und tragen dann ein magisches<br />
Bernsteinstück aus Sibirien.<br />
Die schlaueren aller oben genannten<br />
Ganoven geben eine Rückgabegarantie,<br />
wenn die Versprechen nicht<br />
in Erfüllung gehen sollten. Die wenigsten<br />
Genarrten, werden diese<br />
Garantie beanspruchen, da sie sich<br />
schlicht schämen, auf so groteske<br />
Versprechen hereingefallen zu sein.<br />
Und damit geht dann die Rechnung<br />
auf – für die Betrüger! u<br />
Aeromantie:<br />
Alectryomantie:<br />
Amniomantie:<br />
Anthropomantie:<br />
Apantomantie:<br />
Arithmomantie:<br />
Astromantie:<br />
Belomantie:<br />
Botanomantie:<br />
Brechomantie:<br />
Chiromantie:<br />
Coscinomantie:<br />
Dactylomantie:<br />
Fulguration:<br />
Geomantie:<br />
Haruspicium<br />
Hepatomantie:<br />
Kapnomantie:<br />
Katoptromantie:<br />
Kleromantie:<br />
Kristallomantie:<br />
Molybdomantie:<br />
Nekromantie:<br />
Oneiromantie:<br />
Onomatomantie:<br />
Ornithomantie:<br />
Pegomantie:<br />
Phyllomantie:<br />
Pyromantie:<br />
Rhabdomantie:<br />
Xylomantie:<br />
Zoomantie:<br />
Wahrsagen aus der Luft, den Wolken und<br />
anderen Vorgängen, die mit der Luft zu tun<br />
haben.<br />
Ein Hahn oder Huhn pickt Körner auf, die<br />
über ein Alphabet vertreut sind. Die dabei<br />
notierten Buchstaben werden gedeutet.<br />
Wahrsagen aus der «Glückshaut» eines<br />
neugeborenen Kindes.<br />
Wahrsagen aus den Gliedern gemarterter<br />
oder absichtlich für diesen Zweck getöteter<br />
Menschen.<br />
Wahrsagen aus Gegenständen oder auch<br />
Personen, die man auf seinem Weg trifft.<br />
Wahrsagen aus bestimmten<br />
Zahlenverhältnissen.<br />
Astrologische Zukunftsdeutung.<br />
Wahrsagen mit Hilfe von Pfeilen.<br />
Wahrsagen aus Pflanzen.<br />
Wahrsagen aus Regengüsen.<br />
Wahrsagen aus der Hand.<br />
Wahrsagen aus einem Sieb.<br />
Wahrsagen mit Ringpendel.<br />
Wahrsagen aus Blitzen.<br />
Punktierkunst.<br />
Wahrsagen aus Opfertieren.<br />
Wahrsagen aus der Leber.<br />
Wahrsagen aus der Form von Rauch.<br />
Wahrsagen mittels eines Spiegels.<br />
Wahrsagen durch Lose.<br />
Kristallschau.<br />
Bleigiessen.<br />
Totenorakel. Wahrsagen mit Hilfe<br />
Verstorbener.<br />
Wahrsagen aus Träumen.<br />
Wahsagen aus Name.<br />
Wahrsagen aus dem Flug, Geschrei und<br />
Fressen von Vögeln.<br />
Wahrsagen aus dem Geräusch von Quellen.<br />
Wahrsagen aus dem Rauschen der Bäume.<br />
Wahrsagen aus dem Feuer.<br />
Wahrsagen mit Hilfe der Wünschelrute.<br />
Wahrsagen mit Holzstäbchen oder Würfeln.<br />
Wahrsagen mittels lebender Tiere.<br />
Yogi Dhirananda<br />
Teil 17 (Schluss)<br />
Katzenauge und Drachenschwanz<br />
Der Edelstein Katzenauge ist dem<br />
Drachenschwanz oder Ketu, dem<br />
absteigenden Mondknoten, zugeordnet.<br />
Dieser Stein ist im Westen<br />
relativ unbekannt, er heisst hier<br />
Chrysoberyll. Das echte Katzenauge<br />
ist ein sehr wertvoller und<br />
kostspieliger Stein und hat keine<br />
Ähnlichkeit mit dem hier bekannten<br />
Tigerauge.<br />
Der Drachenschwanz ist der zweite<br />
der «Schattenplaneten». Wie<br />
Sie bereits aus den beiden vorigen<br />
Folgen dieser Serie wissen, sind<br />
mit «Schattenplaneten» die beiden<br />
Mondknoten gemeint.<br />
Hier nochmals eine kurze Erklärung:<br />
Dies sind keine materiellen Himmelskörper,<br />
sondern gedachte beziehungsweise<br />
berechnete Punkte.<br />
Im Westen werden sie Mondknoten<br />
genannt, und es gibt deren<br />
zwei, einen nördlichen (aufsteigenden)<br />
und einen südlichen (absteigenden).<br />
Lange Zeit mass man<br />
ihnen keine oder nur wenig Bedeutung<br />
bei. In der klassischen in-<br />
Sonnenebene<br />
Erdebene<br />
dischen und der kosmischen Astrologie<br />
schreibt man ihnen grossen<br />
Einfluss zu. Sie werden auch «unsichtbare<br />
Planeten» oder «Kräfte<br />
der Dunkelheit» genannt.<br />
Zuerst eine kurze Erklärung, was<br />
man unter diesen Mondknoten<br />
versteht: sie sind die Schnittpunkte<br />
der Ekliptik (der grösste Kreis, in<br />
dem die Ebene der Erdbahn um<br />
die Sonne die als unendlich gross<br />
gedachte Himmelskugel schneidet)<br />
und der Mondbahn.<br />
Die Mondknoten sind unter den<br />
verschiedensten Bezeichnungen<br />
be kannt:<br />
Der nördliche wird auch als der<br />
aufsteigende bezeichnet. Die indische<br />
Astrologie bezeichnet ihn als<br />
Rahu oder Drachenkopf.<br />
Der südliche Mondknoten heisst<br />
auch der absteigende. In Indien ist<br />
nennt man ihn Ketu oder Drachenschwanz.<br />
Erdschatten<br />
Ketu<br />
Von diesen «Planeten», genannt<br />
die «schattigen Planeten», wird<br />
angenommen, dass sie den Einfluss<br />
der Gesamtsumme des Restes<br />
der Himmelskörper repräsentieren,<br />
deren Einfluss auf der Erde<br />
fühlbar ist. Obwohl sie nur Schatten<br />
sind, nicht sichtbar sind und<br />
über keine Aspekte verfügen, wersüdlicher<br />
Mondknoten<br />
Rahu<br />
nördlicher Mondknoten<br />
Erde<br />
Mond<br />
Sonne<br />
42 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />
<strong>Wendezeit</strong> 6/06 43
den sie als einflussreich betrachtet,<br />
ihren Effekt über das menschliche<br />
Leben zu werfen. Normalerweise,<br />
ihrer schattigen Natur entsprechend,<br />
manifestieren sie die<br />
Auswirkungen des Herrn des Zeichens,<br />
in dem sie sich befinden. Jedoch,<br />
soweit es ihre Natur betrifft,<br />
denkt man von Rahu, dass er sich<br />
wie ein «zweiter Saturn» benimmt<br />
und von Ketu wie ein «zweiter<br />
Mars». Beide werden auch für besonders<br />
schreckliche und gefürchtete<br />
Krankheiten verantwortlich<br />
gemacht.<br />
Allgemein denkt<br />
man, dass Rahu<br />
im 6. Haus und<br />
Ketu im 12.<br />
Haus am besten<br />
platziert ist,<br />
obwohl die anderen<br />
Aspekte und<br />
Ge sichtspunk te auch berücksichtigt<br />
werden müssen.<br />
Rahu und Ketu sind keine Götter,<br />
wie die Herren der anderen Planeten,<br />
sondern Asuras, also Dämonen. Wie<br />
sie zu dem wurden, was sie sind,<br />
wird in einer der unendlich vielen<br />
Geschichten des grössten Epos der<br />
Menschheit, der Mahabharata, erzählt.<br />
Es ist die Geschichte vom<br />
«Aufwühlen des Ozeans», mit der<br />
ich Sie in der Ausgabe Juli 2006 der<br />
<strong>Wendezeit</strong> bekannt machte.<br />
Ketus Einfluss<br />
im Horoskop<br />
In den astrologischen Schriften ist<br />
zu lesen:<br />
Ein ungünstiger Ketu bringt:<br />
schlechten Ruf, schlechte Reputation,<br />
Rivalitäten mit Anderen,<br />
Skandale.<br />
Ausserdem wird<br />
ein im Horoskop<br />
schlecht platzierter<br />
Ketu für eine Reihe<br />
von gesundheitlichen<br />
Problemen<br />
verantwortlich gemacht,<br />
zum Beispiel:<br />
Hautkrankheiten,<br />
Gelenksprobleme<br />
und -schmerzen,<br />
Nervenkrankheiten,<br />
Furchtsamkeit,<br />
Unfälle.<br />
Der Edelstein, durch den ein ungünstiger<br />
Ketu besänftigt wird, ist<br />
das Katzenauge.<br />
Das Katzenauge<br />
Das Katzenauge ist eine Chrysoberyllart<br />
in Edelsteinqualität, es<br />
darf keineswegs mit dem im Westen<br />
bekannten und beliebten<br />
Halbedelstein Tigerauge verwechselt<br />
werden.<br />
Der Chrysoberyll ist nach Diamant<br />
und Korund (Rubin,<br />
Saphir) der härteste Stein,<br />
Härtegrad 8,5. Zwei Chrysoberyllarten<br />
sind als<br />
Schmucksteine<br />
beliebt:<br />
das<br />
Katzenauge<br />
und<br />
der<br />
Alexandrit.<br />
Das<br />
Katzenauge<br />
wird<br />
immer als «Cabochon» geschliffen,<br />
das bedeutet in runder oder<br />
ovaler, an der Oberfläche ab ge rundeter,<br />
polierter Form. Durch feine<br />
Fasern oder Röhrchen, die im<br />
Stein eingelagert sind, verändert<br />
sich die Lichtbrechung und es entsteht<br />
an der Oberfläche eine Lichtlinie.<br />
Diesen Effekt nennt man Chatoyance.<br />
Die Lichtlinie verändert<br />
beim Drehen des Steins ihre Lage<br />
und es entsteht der Eindruck eines<br />
Katzenauges.<br />
Das Katzenauge kommt in verschiedenen<br />
Farbnuancen vor: weisslich,<br />
honigfarben, goldgelb, grünlich-gelb,<br />
grau-gelb, bräunlich bis<br />
schwarz.<br />
Im heutigen Westen ist das Katzenauge<br />
relativ unbekannt, in Indien<br />
ist es ein bekannter und sehr gefragter<br />
Stein, da es die unglück seligen<br />
Auswirkungen eines schlecht<br />
stehenden absteigenden Mond kno -<br />
tens ausgleicht und mil dert.<br />
Bereits in der euro päischen<br />
Antike wurde<br />
der Edelstein ausführlich<br />
beschrieben.<br />
Plinius<br />
der Ältere<br />
(um 23<br />
bis<br />
79 n. Chr.), der römische Historiker,<br />
Schriftsteller und Natur wissen schaftler<br />
behandelte den Chry soberyll in<br />
seinem Werk «Naturalis historia».<br />
Das Katzenauge in den<br />
alten Schriften Indiens<br />
Sie erinnern sich an den Dämon<br />
Bala, der seinen Körper den Göttern<br />
zur Darbringung eines Opfers<br />
überliess und in Folge davon<br />
zur Quelle aller Edelsteine wurde?<br />
Zur Entstehung des Katzenauges<br />
lesen wir im Garuda Purana:<br />
«Gefangen und gebunden von den<br />
Göttern, stiess Bala einen donnergleichen<br />
Kriegsschrei aus. Dieser<br />
Schrei wurde zu den Samen des<br />
Katzenaugen-Juwels transformiert.<br />
Als diese Samen in den Ozean fielen,<br />
riefen sie riesige Wellen hervor,<br />
durch die sie an die Küsten<br />
nahe gelegener Länder<br />
geschwemmt wurden.<br />
Wo immer sie<br />
letzt endlich liegen<br />
blie ben,<br />
entstanden<br />
Minen von schimmern<br />
den Katzenaugen.<br />
Viele dieser Mi nen<br />
befinden sich nahe von Sri<br />
Lankas be rühm tem Vaidurya-<br />
Berg, daher wurden die Juwelen<br />
auch als Vaidurya steine bekannt.<br />
Der schreckli che Kriegsschrei Ba las<br />
durchdrang auch himmel wärts die<br />
Wolken und belud sie mit den Samen<br />
der Edelsteine. Später trugen<br />
der Regen und Meteoriten diese Samen<br />
zur Erde, so entstanden kleinere<br />
Katzenaugen minen in weit auseinanderlie<br />
gen den Gegen den der Welt.<br />
Die wertvollsten Katzenaugen sind<br />
goldgrün wie gewisse Federn des<br />
Pfaus oder zeigen ein helles Ho niggrün<br />
gleich einem Bambusblatt.<br />
Wenn diese vorrangigen Farben<br />
mit Tönungen von Braun und Burgunder<br />
gemischt sind, ist das Juwel<br />
weniger kostbar. .<br />
D e r<br />
Wert<br />
eines echten<br />
Katzen auges<br />
richtet sich<br />
nach Farbe, Klarheit<br />
und Form. Ein<br />
Katzenauge erstklassiger<br />
Qualität, das in Sri Lanka in<br />
einer Mine nahe der Küste gefunden<br />
wurde, soll als kostbarer<br />
als ein normales Katzenauge betrachtet<br />
werden. Der Wert eines<br />
Katzenauges entspricht etwa ei nem<br />
Drittel des Wertes eines blauen<br />
Saphirs gleicher Qualität.»<br />
Der Name Chrysoberyll hat griechischen<br />
Ursprung. Beryllos war<br />
eine Bezeichnung für grüne Edelsteine,<br />
chryso bedeutet «golden».<br />
Die Bezeichnungen Katzenauge<br />
oder Cat’s eye ergeben sich klar<br />
aus dem Aussehen des geschliffenen<br />
Steins.<br />
Cymophan oder Kymophan: veraltete,<br />
heute nicht mehr gebräuchliche<br />
Bezeichnungen. Sie leiten sich<br />
her von zwei griechischen Wörtern,<br />
die<br />
«Welle»<br />
und «erschei<br />
nen,<br />
sich zeigen»<br />
bedeuten, also<br />
den Katzenaugeneffekt<br />
beschreiben.<br />
Indische Bezeichnungen<br />
(in den<br />
Schriften): Vaiduryamani<br />
– Vaidurya-Juwel.<br />
Sutramani: bezieht sich auf<br />
den Katzenaugen-Effekt.<br />
Nur das Chrysoberyll Kat zenauge<br />
darf die Bezeichnung Katzenauge<br />
ohne weite ren Zusatz führen. Es<br />
gibt eine Reihe von Mineralien,<br />
die Katzenaugen bilden können,<br />
zum Beispiel Quarz, Spinell, Turmalin<br />
und andere. Diese müssen<br />
jedoch die genaue<br />
Mineralbezeichnung<br />
anführen,<br />
wie etwa «Quarz-<br />
-Katzenauge».<br />
In der vedischen<br />
und kosmischen Astro logie wird<br />
nur das echte Chrysoberyll Katzenauge<br />
emp foh len.<br />
Vorkommen<br />
Die wichtigsten Fundstätten sind:<br />
Sri Lanka (Ratnapura – die Stadt<br />
der Edelsteine), Indien, Brasilien,<br />
Myanmar (Burma), Simbabwe, USA,<br />
China.<br />
Die beste Qualität kommt aus Sri<br />
Lanka. Gute Steine wurden auch<br />
in den berühmten Mogok Minen<br />
in Myanmar gefunden.<br />
Seit kurzer Zeit gibt es in Indien<br />
im Bundesstaat<br />
Orissa eine Mine<br />
mit Katzenaugen<br />
guter Qualität.<br />
Was ist die<br />
beste<br />
Qualität?<br />
Ein wichtiges<br />
Merkmal ist die<br />
Lichtlinie: je<br />
schärfer und besser<br />
ausgeprägt, desto wertvoller und<br />
teurer ist das Katzenauge. Weitere<br />
Merkmale zur Beurteilung sind<br />
Farbintensität, Glanz und Schimmer.<br />
Die kostbarste Farbschattierung<br />
ist ein helles Gelbgrün.<br />
Verwechslung,<br />
Verfälschung und<br />
Nachahmung<br />
Oft werden billigere Steine als<br />
echte Katzenaugen ausgegeben,<br />
zum Beispiel Quarz-Katzenaugen<br />
oder ähnliche Imitate.<br />
Seit 1997 tauchen Steine auf, die<br />
zur Intensivierung der Farbe radioaktiv<br />
bestrahlt werden. Diese<br />
Methode wird nicht nur bei Katzenaugen,<br />
sondern leider bei einer<br />
ganzen Reihe von kostbaren<br />
und teuren Edelsteinen angewendet.<br />
Es ist äusserst wichtig, astrologische<br />
Steine nur bei vertrauenswürdigen<br />
Personen zu kaufen, da verfälschte<br />
und behandelte Steine<br />
nicht die volle oder unter Umständen<br />
gar keine Wirkung haben.<br />
Die richtige Pflege<br />
Das Katzenauge ist<br />
zwar ein sehr harter<br />
Stein, doch zugleich<br />
sehr empfindlich. Es<br />
will pfleglich behandelt<br />
werden. Wenn Sie<br />
sich an folgende Ratschläge<br />
halten, werden<br />
sie lange Freude an Ihrem<br />
wertvollen Stein haben.<br />
• Alkalien und Laugen<br />
können Verfärbungen<br />
verursachen<br />
und<br />
den Katzenaugen-Effekt<br />
beschädigen.<br />
• Verträgt keinen<br />
Kontakt mit Feuer.<br />
• Verträgt keine galvanischen<br />
Bäder.<br />
• Verwenden Sie bitte kein Reinigungsgerät<br />
mit Ultraschall.<br />
• Die beste<br />
Reinigung:<br />
lauwarmes<br />
Wasser,<br />
etwas<br />
Seife und eine ganz weiche Bürste.<br />
Das Katzenauge<br />
in alten Zeiten<br />
Von diesem Stein wurde ange nommen,<br />
dass er über okkul te Kräfte<br />
verfügte und in diesem Sinn wurde<br />
er auch verwendet. Man glaubte,<br />
dass, wenn der Ehemann Milch<br />
trank, in der ein Katzenauge gewaschen<br />
worden war, würde seine<br />
Frau kein Kind aus einer ausserehelichen<br />
Beziehung bekommen.<br />
Traditionell wird angenommen,<br />
dass dieser Edelstein vor bösen<br />
Geis tern schützt.<br />
Das Katzenauge<br />
in Ayurveda<br />
Die alten Schriften empfehlen bei<br />
folgenden Problemen das Katzen-<br />
44 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 45
auge als<br />
Hilfe:<br />
Krebs, Lähmung,<br />
Hautkrankheiten,<br />
Nervenschwäche,<br />
Krankheiten<br />
der Gebärmutter usw.<br />
Dazu ein wichtiger Hinweis:<br />
auch wenn in diesem Artikel<br />
Krank heiten und deren Heilung<br />
durch die Edelsteintherapie erörtert<br />
werden, soll dies keine Anregung<br />
zur Selbstbehandlung sein.<br />
Ich empfehle keinesfalls, auf eine<br />
fundierte ärztliche Diagnose und<br />
Behandlung zu verzichten.<br />
Gesundheit<br />
und Astrologie<br />
Ketu hat Einfluss auf: den Bauch,<br />
auf Störungen, die auf Angst oder<br />
Beeinträchtigung durch böse Geister<br />
zurückzuführen sind. Ausserdem<br />
beeinflusst er Nebenschilddrüsen<br />
und Zirbeldrüse.<br />
Ketu verursacht zahllose Krankheiten,<br />
die man mit dem Katzenauge<br />
bekämpfen kann.<br />
In astrologischen Werken ist das<br />
Katzenauge empfohlen für Krankheiten,<br />
die durch einen im Horoskop<br />
schlecht platzierten Ketu hervorgerufen<br />
werden. Einige unter<br />
vielen dieser Krankheiten sind: Furunkel,<br />
Hautkrankheiten, Fissuren<br />
(Einrisse), Cholera, Wassersucht,<br />
Kopfschmerzen, Augenprobleme,<br />
Verdauungsstörungen, Hämorrhoiden,<br />
Analkrankheiten, Krankheiten<br />
der Gebärmutter, Juckreiz, Pocken,<br />
Krebs. Ausserdem Krankheiten,<br />
die durch Feinde oder Menschen<br />
niedriger Kaste<br />
hervorgeru fen werden,<br />
ebenso schweres<br />
Asth ma, Krankheiten durch<br />
aufwärtsgerichtetes Vayu (Luft)<br />
und Infektionskrankheiten.<br />
Kosmische Astrologie<br />
als Hilfe im täglichen<br />
Leben<br />
Edelsteine sind nicht nur hilfreich,<br />
wenn es darum geht, Körper und<br />
Geist gesund zu erhalten, sondern<br />
sie helfen den Menschen auf allen<br />
Ebenen, sei es in der Bildung und<br />
bei Studien, im Beruf, im finanziellen<br />
Bereich, in der Politik, in der<br />
Ehe, bei den Kindern, bei Freundschaften,<br />
aber auch bei Feindseligkeit<br />
und Rechtsstreitigkeiten, in<br />
der Wissenschaft ebenso wie in<br />
der Kunst. Sie helfen bei gesundheitlichen<br />
Problemen aller Art. Sie<br />
unterstützen uns bei jeglicher Art<br />
von Entwicklung, sowohl in materieller<br />
wie in metaphysischer, spiritueller<br />
Hinsicht.<br />
Einem guten Katzenauge werden<br />
folgende Wirkungen zugeschrieben:<br />
Es bringt Wohlstand, Gesundheit,<br />
körperliche Stärke, starke Willensund<br />
Entschlusskraft, Klugheit und<br />
Reichtum an Kenntnissen, gute<br />
Kinder, eine glückliche Beziehung<br />
zu den Kindern. Es schützt vor<br />
Krankheiten, die durch einen<br />
schlecht<br />
platzierten<br />
Ketu verursacht<br />
werden,<br />
beziehungsweise<br />
heilt diese Krankheiten.<br />
Es schützt vor Feinden, auch vor<br />
heimlichen oder versteckten Feinden.<br />
Auch bewahrt es vor Gefängnis,<br />
Berauschung, Ertrinken.<br />
Materiell schenkt es Gewinne durch<br />
Börse und Spekulation, auch Spielgewinne.<br />
Es kann im Geschäftsleben<br />
vor Geldverlusten schützen.<br />
Politikern kann das Katzenauge<br />
grossen Nutzen bringen.<br />
Im geistig-spirituellem Bereich<br />
gibt es Einsicht, spezielle geistige<br />
Kräfte, besseres Wahrnehmungsvermögen<br />
und Auffassungskraft.<br />
Im Bereich der Emotionen wirkt<br />
es ausgleichend und harmonisierend.<br />
Schlechte Steine<br />
können schaden.<br />
Die oben genannten wünschenswerten<br />
Wirkungen gelten nur<br />
für Steine guter Qualität. Steine<br />
schlechter Qualität zeigen gegenteilige<br />
Resultate. In den Schriften<br />
steht, dass fehlerhafte oder beschädigte<br />
Katzenaugen zu meiden<br />
sind, sie können ihrem Träger<br />
schaden.<br />
Ein Stein mit einem<br />
«Netz» (netzartige<br />
Sprünge<br />
oder<br />
Zeichnung)<br />
kann einen ins Gefängnis<br />
bringen und gilt<br />
generell als schädlich für den<br />
Träger.<br />
Dunkle oder schwarze Flecken oder<br />
Einschlüsse ziehen Unglück nach<br />
sich.<br />
Flecken jeder Art können Probleme<br />
mit Feinden bringen.<br />
Ein Sprung im Stein kann Verletzungen<br />
zur Folge haben.<br />
Ein glanzloser, stumpfer Stein<br />
kann zu schlechter Gesundheit führen<br />
oder zum Verlust materiellen<br />
Wohlstands.<br />
Vertiefungen, Dellen und Einkerbungen<br />
können Verdauungsprobleme<br />
verursachen.<br />
Die richtige Farbwahl<br />
In den Schriften ist zu lesen, dass<br />
je nach Beruf des Trägers verschiedene<br />
Farbnuancen des Katzenauges<br />
gewählt werden sollen.<br />
Honiggelb: für Priester, Lehrer,<br />
Wissenschaftler, Intellektuelle.<br />
Honigbraun: für Herrscher, Soldaten<br />
und Krieger, Administratoren.<br />
Honiggrün: für Geschäftsleute,<br />
Leu te im Bankwesen, Bauern.<br />
Dunkelgrün: für Arbeiter, Handwerker,<br />
Diener.<br />
Vorsicht – nicht jedem nützt das<br />
Katzenauge!<br />
Wenn Sie sich die guten<br />
Wirkungen<br />
dieses<br />
Edelsteins ansehen,<br />
überkommt Sie<br />
vielleicht der Wunsch, diesen<br />
Stein zu tragen. Doch Vorsicht!<br />
Das Katzenauge ist nicht ungefährlich<br />
– wenn es nicht mit dem<br />
Horoskop übereinstimmt, kann<br />
es grossen Schaden, auch Unfälle<br />
verursachen. Je besser und grösser<br />
der Stein, desto grösseres Unheil<br />
kann er bei falscher Verwendung<br />
anrichten.<br />
Bevor Sie einen astrologischen<br />
Ring mit einem Katzenauge<br />
tragen, besprechen Sie sich bitte<br />
mit dem Experten der kosmischen<br />
Astrologie, der Ihr Horoskop<br />
erstellt hat.<br />
Diese Warnung gilt nur für astrologische<br />
Ringe, bei denen der<br />
Stein durch eine spezielle Fassung<br />
Hautkontakt hat. Als normalen<br />
Schmuckring (ohne Hautkontakt,<br />
die Haut ist durch die Fassung<br />
komplett vor dem Stein abgeschirmt)<br />
können Sie diesen<br />
pracht vollen Edelstein problemlos<br />
genies sen.<br />
Das Katzenauge ist eine Quelle<br />
der infraroten kosmischen Farbenergie.<br />
Das Katzenauge<br />
ist das<br />
Konzentrat<br />
der infraroten<br />
Farbener gie<br />
und steht in<br />
Verbindung<br />
mit dem Planeten<br />
Ketu.<br />
Infrarot ist die heisseste kosmische<br />
Farbenergie und ist oft erforderlich<br />
bei chronischen Krankheiten<br />
und bei Fällen, die unter Umständen<br />
tödlich enden. Oft haben Fälle<br />
von Krebs hervorragend auf die<br />
Farbenergie des Katzenauges reagiert.<br />
Weitere Krankheiten, die gut<br />
auf Infrarot ansprechen, sind zum<br />
Beispiel Läh mung (Paralyse), Krupp<br />
(Kinderkrankheit).<br />
Infrarot entfernt ein Übermass an<br />
Kapha (Wasser) und Vayu (Luft)<br />
und unterstützt die Verdauung.<br />
Aus serdem bei: Akne, Hautkrankheiten,<br />
Allergien, Cholera, Nervenschwäche,<br />
Pocken, Krankhei ten<br />
der Gebärmutter usw. – dies reagiert<br />
alles auf Infrarot.<br />
Das Metall des astrologischen<br />
Ringes<br />
Mit welchem Metall der Stein gefasst<br />
werden soll, hängt vom verwendeten<br />
Edelstein ab. Verwendet<br />
werden Platin, Weissgold, Gelbgold<br />
und Silber.<br />
Ketu wird günstig gestimmt durch<br />
ein Katzenauge in Gold gefasst.<br />
An welchem Finger<br />
wird das Katzenauge<br />
getragen?<br />
Es spielt auch eine bedeutende<br />
Rolle, an welchem Finger ein astrologischer<br />
Ring getragen wird.<br />
Jeder Finger steht unter der Herrschaft<br />
eines bestimmten Planeten<br />
und hat Verbindung zu den entsprechenden<br />
Körperteilen. Der astrologische<br />
Ring wird<br />
an den Finger<br />
gesteckt,<br />
der von dem<br />
Planeten des<br />
Edelsteins<br />
kontrolliert<br />
wird oder<br />
von einem<br />
befreundeten Planeten. Wenn der<br />
Planet des Steines und der Planet<br />
des Fingers einander feindlich gegenüberstehen,<br />
kann der Ring keinesfalls<br />
helfen, sondern wird sich<br />
äusserst schädlich auswirken.<br />
Ein Katzenauge wird nur am<br />
Ringfinger der linken Hand getragen.<br />
Dieser Finger steht unter der<br />
Herrschaft der Sonne.<br />
Der richtige Tag<br />
Um die optimale Wirkung zu entfalten,<br />
soll ein astrologischer Ring<br />
auch an einem bestimmten Tag<br />
zum ersten Mal an den Finger gesteckt<br />
werden (das Probieren, ob<br />
der Ring passt, zählt dabei nicht).<br />
Der Ring wird vorher von dem<br />
Astrologen oder einem spirituellen<br />
Menschen gereinigt, zum Beispiel<br />
durch eine Feuerzeremonie.<br />
Ein Katzenauge-Ring kann an jedem<br />
Tag eines befreundeten Pla-<br />
neten zum ersten Mal getragen<br />
werden: Sonntag (Sonne), Montag<br />
(Mond), Dienstag (Mars), Donnerstag<br />
(Jupiter).<br />
Und damit, lieber Leser und liebe<br />
Leserin, ist diese Serie am Ende<br />
angelangt. Im Lauf von siebzehn<br />
Folgen in der <strong>Wendezeit</strong> habe ich<br />
Sie mit der Edelsteinkunde gemäss<br />
der kosmischen Astrologie bekannt<br />
gemacht.<br />
Ich hoffe, Sie<br />
hatten Freude<br />
und Interesse<br />
an dieser<br />
Wissenschaft,<br />
die in<br />
der Reihe der<br />
verwirklichten Kriya Yogis, der<br />
gros sen Yogameister, durch die<br />
Zei ten vom Lehrer an seine fortgeschrittensten<br />
Schüler weitergegeben<br />
wurde.<br />
Für mich ist es nun Zeit, mich<br />
für eine Weile von Ihnen zu verabschieden.<br />
Sobald das Buch, an<br />
dem ich nun arbeite, vollendet ist,<br />
werde ich mich freuen, mich in<br />
dieser Zeitschrift wieder an Sie zu<br />
wenden.<br />
Alle, die unter der Führung von<br />
Gottes Gnade den Weg des Kriya<br />
Yoga kennen lernen möchten, finden<br />
weiterhin die Daten der Kriya<br />
Yoga Seminare in der <strong>Wendezeit</strong>.<br />
Gottes Segen<br />
für Sie alle.<br />
Die Redaktion<br />
bedankt<br />
sich<br />
herzlich<br />
bei Yogi<br />
Dhiranandaji<br />
für<br />
sein<br />
grosses und grosszügiges Engagement<br />
und freut sich bereits<br />
jetzt auf seine in Aussicht<br />
gestellten Bei träge. u<br />
Bill und Judy Guggenheim<br />
Trost aus dem Jenseits<br />
Unerwartete Begegnungen mit<br />
Verstorbenen<br />
Gibt es ein Leben nach dem Tod?<br />
Können Verstorbene mit uns Kontakt<br />
aufnehmen? Werden wir unseren<br />
Toten wieder begegnen, wenn<br />
wir gestorben sind?<br />
Viele Menschen machen nach<br />
dem Tod eines Angehörigen oder<br />
Freundes eine Erfahrung, über die<br />
sie nie zu sprechen wagen: Ein geliebter<br />
Verstorbener nimmt von<br />
sich aus Kontakt zu ihnen auf. Sie<br />
hören oder spüren die Gegenwart<br />
des Toten. Sie haben das Gefühl,<br />
telepathisch mit ihm zu kommunizieren,<br />
oder fühlen eine Berührung...<br />
Dieses Buch lässt die Frage,<br />
ob es ein Leben nach dem Tod<br />
gibt, in neuem Licht erscheinen<br />
und versucht zugleich, allen Trauernden<br />
eine tröstliche Botschaft zu<br />
vermitteln.<br />
Das Buch lässt auch Menschen zu<br />
Wort kommen, die von Kontakten<br />
mit einem verstorbenen Angehörigen<br />
oder Freund während einer<br />
ausserkörperlichen oder Nahtod-<br />
Erfahrung, berichten. Eine Untersuchung<br />
der Autoren hat allerdings<br />
ergeben, dass man nicht notwendigerweise<br />
dem Tod nahe sein<br />
muss, um ein ausserkörperliches<br />
Erlebnis zu haben, das eine Reise<br />
durch einen Tunnel und das Treffen<br />
mit verstorbenen Angehörigen<br />
oder Freunden beinhaltet.<br />
320 Seiten 17., Aufl. (2006), CHF<br />
18.10 / € 9.90 (D) / 10.20 /A),<br />
ISBN 3-502-19287-1, Scherz<br />
Verlag<br />
46 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 47
Dr. Gabriel Looser<br />
Die Seele ins Licht begleiten<br />
Sterbebegleitung über den Tod<br />
des Körpers hinaus<br />
Ausserkörperliche<br />
Erfahrungen<br />
Eine der wichtigsten Fragen, die<br />
sich heutzutage der Wissenschaft<br />
stellt, ist: «Was ist Bewusstsein?»<br />
Jeder Wissenschaftler, den man<br />
dazu befragt, jeder Bestseller, jede<br />
Radio- oder TV-Gesprächsrunde<br />
über dieses Thema liefert eine<br />
andere Antwort. Gewisse kluge<br />
Köpfe glauben, dass man nie imstande<br />
sein wird zu erklären, was<br />
«bei Bewusstsein» sein bedeutet;<br />
unsere Gehirne sind nicht für<br />
derart subtile Konzepte eingerichtet.<br />
Andere meinen, dass es<br />
keine Wörter gibt, um die komplexen<br />
Aspekte des Geistes zu<br />
beschreiben der weiss, dass er lebt.<br />
Es belustigt mich, dass so viele<br />
Wissenschaftler glau ben, dass diese<br />
Fragen erst kürz lich erfunden<br />
worden sind. In Wirklichkeit hat<br />
der Mensch seit vielen Jahrtau senden<br />
nach den Antworten gesucht,<br />
und man weiss schon längst, was<br />
Bewusstsein ist und wo wir es<br />
«auf bewahren». Das Problem ist,<br />
dass die Wissen schaft, im Bemühen,<br />
alles zu rationalisieren, viele<br />
alte Erkenntnisse zur Seite gelegt<br />
hat, weil es zu schwierig ist, sie im<br />
Labor zu analysieren. Eine davon<br />
ist die Seele. Wie die meisten Religionen<br />
oder spirituellen Menschen<br />
bin ich sicher, dass jeder<br />
Mensch eine Seele hat – die<br />
Flamme des Lebens und des Bewusstseins,<br />
die in unserem Körper<br />
brennt. Wissenschaftler, denen der<br />
uralte Begriff der Seele nicht passt<br />
sagen, dass bei keiner Autopsie<br />
eine solche je gefunden wurde.<br />
Wahr ist, dass es nicht schwierig<br />
ist, die eigene Seele zu lokalisieren;<br />
man kann sie frei und körperlos<br />
schweben lassen. Forscher der Uni-<br />
versität von Bristol fanden heraus,<br />
dass ungefähr 40 Prozent der<br />
Menschen mindestens einmal in<br />
ihrem Leben eine ausserkörperliche<br />
Erfahrung machen, bei der die<br />
Seele sich vom Körper loslöst.<br />
Viele dieser Nahtodes-Erlebnisse<br />
sind durch Hollywood-Filme berühmt<br />
gemacht worden. Solche<br />
Erlebnisse können auch durch<br />
höchste Gefahr oder durch ein<br />
Trauma ausgelöst werden. Aber<br />
fast zehn Prozent können kontrolliert<br />
und bewusst erfahren werden.<br />
Uri Gellers Bücher sind erhältlich bei<br />
Redaktion <strong>Wendezeit</strong>,<br />
Parkstr. 14, CH-3800 Matten,<br />
E-Mail: Verlag@fatema.com<br />
Uri Geller im Web:<br />
http://www.uri-geller.com<br />
Uris deutsche Kolumne:<br />
http://fatema.com/uri.geller.htm<br />
Für viele Menschen ist das<br />
erhabene Gefühl, dass der Geist<br />
ausserhalb des Körpers existieren<br />
kann, eine tief bewegende Er fahrung.<br />
Es scheint, dass es für diese<br />
Menschen der endgültige Beweis<br />
ist, dass unser Leben nicht enden<br />
muss, wenn der physische Körper<br />
stirbt.<br />
«Gelegentlich werde ich gefragt,<br />
ob ich an ein Weiterleben nach<br />
dem Tode glaube. Ehrlicherweise<br />
muss ich heute auf diese Frage<br />
antworten: Nein, das glaube ich<br />
nicht; das weiss ich.»<br />
Mit dieser klaren Stellungnahme<br />
beginnt der Autor seine Abhandlung,<br />
deren Ziel es ist, Menschen<br />
dafür zu sensibilisieren, dass auch<br />
die Zeit nach dem Tode eines Mitmenschen<br />
eine wichtige Zeit ist,<br />
dass wir die Seele eines Verstorbenen<br />
über die Grenze des körperlichen<br />
Todes hinaus noch ein<br />
Stück weit begleiten können.<br />
Dazu hat er meditative Übungen<br />
entwickelt, die er «meditative<br />
Licht arbeit» nennt.<br />
Ebenso wichtig ist ihm die Einladung<br />
an jeden Menschen, an jeden<br />
Leser, jede Leserin, sich auf<br />
die eigene Sterblichkeit zu besinnen<br />
und mit Hilfe solcher Meditationen<br />
sich langsam mit der Wahrheit<br />
des eigenen Todes vertraut zu<br />
machen.<br />
Der Autor deckt zunächst die in<br />
unserer Kultur verbreiteten Verkürzungen<br />
im Todesverständnis<br />
auf: Für die einen ist Sterben das<br />
Schlimmste, was uns Menschen<br />
überhaupt passieren kann; andere<br />
schwärmen unkritisch von der<br />
Befreiung der Seele aus dem Ge-<br />
Fortsetzung Seite 60<br />
Schweizerische Vereinigung für<br />
Parapsychologie, Brückfeldstr. 19,<br />
CH- 3012 Bern,<br />
Tel. 031 302 00 33, Fax 031 302 00 50<br />
Internet: www.svpp.ch<br />
E-Mail: svpp@bluewin.ch<br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Die Zeit ist eine fundamentale, messbare<br />
Grösse, die zusammen mit dem Raum das<br />
Kontinuum bildet, in das jegliches materielle<br />
Geschehen eingebettet ist. Zeit und Raum<br />
gestatten es, Ereignissen und Handlungen eine<br />
Reihenfolge zuzuordnen. Das menschliche<br />
Empfinden der Zeit ist von ihrem Vergehen<br />
geprägt. Ein Phänomen, das sich bisher<br />
einer naturwissenschaftlichen Beschreibung<br />
entzieht und als Fortschreiten der Gegenwart<br />
von der Vergangenheit kommend<br />
zur Zukunft hin wahrgenommen wird. Zeit<br />
hängt mit Veränderung zusammen. Die Frage<br />
nach dem Wesen der Zeit gehört zu den<br />
ältesten Fragen der Philosophie. Zeit ist aber<br />
auch zentrales Thema der Physik, der Chronobiologie<br />
und der Zeitsoziologie. Die Psychologie<br />
untersucht die Zeitwahrnehmung<br />
und das Zeitgefühl. Die Ökonomie betrachtet<br />
Zeit auch als Wertgegenstand. Die Psychologie<br />
untersucht die Zeitwahrnehmung und das<br />
Zeitgefühl.<br />
Eine Chinesische Weisheit sagt: «Jedes Geschöpf<br />
baut sich selbst ein Haus, und um<br />
dieses Haus eine Welt, und über diese Welt<br />
spannt es einen Himmel...» Der Architekt<br />
dieses Hauses sind Sie liebe Leserin, lieber<br />
Leser. Für die kommenden Wochen und Tage<br />
wünsche ich Ihnen ein Haus in dem Zeit vorhanden<br />
ist. Zeit für Besinnlichkeit, Reflektion,<br />
Zeit zum lesen und einfach zum sein!<br />
Erbauen Sie sich eine Insel mit Zeit und Sie<br />
werden verwundert feststellen, dass genügend<br />
vorhanden ist, obwohl sie verstreicht<br />
und wir das Gefühl empfinden, zu wenig Zeit<br />
zu haben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />
zahlreiche, kreative Momente mit viel Licht<br />
in den langen Nächten und besinnliche Festtage!<br />
Ich bedanke mich im Namen der Redaktion<br />
für die Zeit die wir miteinander verbringen<br />
durften und hoffe, dass die <strong>Wendezeit</strong><br />
und die Psi-Mitteilungen auch im 2007<br />
ein Bestandteil Ihres Interesses sein darf! Die<br />
Zeit des Jahres 2006 ist schon bald Vergangenheit.<br />
Von Herzen alles Gute im Jahr 2007<br />
und auf Wiedersehen!<br />
Andreas M. Meile<br />
Offizielles Mitteilungsblatt der Schweizerischen Vereinigung für Parapsychologie 6. Jg / Nr. 33 – November/Dezember 2006<br />
Eine Bastion der Wissenschaft<br />
beginnt zu bröckeln...<br />
...unser Bewusstsein kann unabhängig vom Gehirn<br />
agieren. Mit dem Tod ist nicht alles aus!<br />
Dr. Ernst Wälti<br />
Eine Nahtodeserfahrung (NTE) stellt<br />
sich ein, wenn ein Mensch an der<br />
Schwelle des körperlichen Todes steht<br />
oder in eine Situation gerät, in der der<br />
Tod unvermeidlich bevorsteht oder<br />
doch als unausweichlich wahrgenommen<br />
wird. In dieser Lage löst sich sein<br />
Bewusstsein mit dem feinstofflichen<br />
Körper (Astralkörper, Aetherkörper)<br />
aus dem physischen Leib. Wir haben es<br />
hiermit mit einer ausserkörperlichen<br />
Erfahrung zu tun.<br />
Es scheint in uns eine Instanz zu geben, die in<br />
solchen Krisen eine Art Lagebeurteilung vornimmt,<br />
ob der physische Leib mit seinen Funktionen<br />
vor seinem Erlöschen steht. Fällt die Beurteilung<br />
bejahend aus, wird die Ablösung des<br />
feinstofflichen Körpers eingeleitet. Ob der körperliche<br />
Tod endgültig eintritt, hängt dann davon<br />
ab, ob die Verbindung der Silberschnur<br />
zum physischen Leib endgültig gekappt wird<br />
oder nicht. Wenn nicht, wird das feinstoffliche<br />
Double zum physischen Leib zurückgeholt.<br />
Während der ausserkörperlichen NTE kommt<br />
der Mensch mit der jenseitigen Welt in Berührung.<br />
Für die meisten Erlebenden eine emotional<br />
machtvolle Erfahrung. Auch wenn sich die<br />
Berichte und Schilderungen über NTE voneinander<br />
unterscheiden, durch das persönliche<br />
Umfeld geprägt und zum Teil kulturell-religiös<br />
gefärbt sind, so lässt sich doch ein allgemein<br />
gültiger Raster des Geschehens herauslesen.<br />
Dr. Raymond Moody, bekannt durch<br />
seine Bücher über NTE (1), hat diesen Raster,<br />
den ich untenstehend zitiere, aus seinen<br />
gesammelten Berichten herausdestilliert:<br />
Ein Mensch liegt im Sterben. Während seine<br />
körperliche Bedrängnis sich dem Höhepunkt<br />
nähert, hört er, wie der Arzt ihn für tot<br />
erklärt. Mit einemmal nimmt er ein unangenehmes<br />
Geräusch wahr, ein durchdringendes<br />
Läuten oder Brummen, und zugleich hat er das<br />
Gefühl, dass er sich sehr rasch durch einen langen,<br />
dunklen Tunnel bewegt. Danach befindet<br />
er sich plötzlich ausserhalb seines Körpers, jedoch<br />
in derselben Umgebung wie zuvor. Als ob<br />
er ein Beobachter wäre, blickt er nun aus einiger<br />
Entfernung auf seinen eigenen Körper.<br />
In seinen Gefühlen zutiefst aufgewühlt, wohnt<br />
er von diesem seltsamen Beobachtungsposten<br />
aus den Wiederbelebungsversuchen bei.<br />
Nach einiger Zeit fängt er sich und beginnt, sich<br />
immer mehr an seinen merkwürdigen Zustand<br />
zu gewöhnen. Wie er entdeckt, besitzt er noch<br />
immer einen «Körper», der sich jedoch sowohl<br />
seiner Beschaffenheit als auch seinen Fähigkeiten<br />
nach wesentlich von dem physischen<br />
Körper, den er zurückgelassen hat, unterscheidet.<br />
Bald kommt es zu neuen Ereignissen. Andere<br />
Wesen nähern sich dem Sterbenden, um<br />
ihn zu begrüssen und ihm zu helfen. Er erblickt<br />
die Geistwesen bereits verstorbener Verwandter<br />
und Freunde, und ein Licht und Wärme ausstrahlendes<br />
Wesen, wie er es noch nie gesehen<br />
hat, ein Lichtwesen, erscheint vor ihm. Dieses<br />
Wesen richtet – ohne Wort zu gebrauchen - eine<br />
Frage an ihn, die ihn dazu bewegen soll,<br />
sein Leben als Ganzes zu bewerten. Es hilft<br />
ihm dabei, indem es das Panorama der wichtigsten<br />
Stationen seines Lebens in einer blitzschnellen<br />
Rückschau an ihm vorüberziehen<br />
lässt. Einmal scheint es dem Sterbenden, als ob<br />
er sich einer Art Schranke oder Grenze nähere,<br />
die offenbar die Scheidelinie zwischen dem<br />
irdischen und dem folgenden Leben darstellt.<br />
Doch ihm wird klar, dass er zur Erde zurückkehren<br />
muss, da der Zeitpunkt seines Todes<br />
noch nicht gekommen ist. Er sträubt sich dagegen,<br />
denn seine Erfahrungen mit dem jenseitigen<br />
Leben haben ihn so sehr gefangengenommen,<br />
dass er nun nicht mehr umkehren möchte.<br />
Er ist von überwältigenden Gefühlen der Freude,<br />
der Liebe und des Friedens erfüllt. Trotz<br />
PSI-Mi t t e i l u n g e n<br />
48 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />
<strong>Wendezeit</strong> 6/06 49
PSI-Mi t t e i l u n g e n<br />
Prof. Dr. J. B. Rhine’s wissenschaftliches<br />
Credo über seine wissenschaftlichen Arbeiten<br />
publizierte er in schöner Regelmässigkeit<br />
ab 1927 grössere Werke – insgesamt deren<br />
14; das letzte erschien 1974. Eine der wichtigsten<br />
Beiträge Rhine’s zur Parapsychologie<br />
bestand in der Entwicklung von standardisierten<br />
Untersuchungsverfahren zur Prüfung<br />
der verschiednen Arten von Para-Fähigkeiten.<br />
Zu denken ist vor allem an die Arbeiten<br />
mit «Zener-Karten» und die Versuche mit<br />
den fallenden Würfeln. Er selbst beurteilte<br />
die Forschungsergebnisse wie folgt: (Zitat):<br />
«Die Hauptbedeutung der parapsychologischen<br />
Forschung liegt heute in der zentralen<br />
Stellung, die PSI als anerkanntem Teil<br />
der menschlichen Natur zukommt. Die Einbeziehung<br />
von PSI gibt dem Menschen einen<br />
anderen Rahmen als den, den ihm die wissenschaftlichen<br />
Disziplinen in der Vergangenheit<br />
zuerkannt haben. Bis zur Entdeckung des PSIseines<br />
inneren Widerstandes - und ohne zu wissen,<br />
wie – vereinigt er sich dennoch wieder<br />
mit seinem physischen Körper und lebt weiter.<br />
Bei seinen späteren Versuchen, anderen Menschen<br />
von seinem Erlebnis zu berichten, trifft<br />
er auf grosse Schwierigkeiten. Zunächst einmal<br />
vermag er keine menschlichen Worte zu finden,<br />
mit denen sich überirdische Geschehnisse dieser<br />
Art angemessen ausdrücken liessen. Da er<br />
zudem entdeckt, dass man ihm mit Spott begegnet,<br />
gibt er es ganz auf, anderen davon zu<br />
erzählen. Dennoch hinterlässt das Erlebnis tiefe<br />
Spuren in seinem Leben; es beeinflusst namentlich<br />
die Art, wie der jeweilige Mensch<br />
dem Tod gegenübersteht und dessen Beziehung<br />
zum Leben auffasst.»<br />
Obschon die Skeptiker nicht müde werden zu<br />
behaupten, so etwas wie einen feinstofflichen<br />
Körper gebe es nicht, und die Erlebnisse liessen<br />
sich mit den Problemen des physischen<br />
Körpers und des Gehirns erklären, so werde<br />
ich meinerseits nicht müde, auf physiologische<br />
Merkmale der Ablösung des feinstofflichen<br />
Körpers hinzuweisen. Bei der ausserkörperlichen<br />
Erfahrung wie bei den NTE lassen<br />
sich die gleichen Mechanismen beobachten.<br />
Ich habe unzählige Nahtod-Berichte geprüft<br />
und festgestellt, dass die dabei auftretenden<br />
Phänomene identisch mit meinen erlebten<br />
Ablösungen des feinstofflichen Körpers<br />
sind. Ein Unterschied ist feststellbar: die erlebende<br />
Person bewegt sich bei der NTE mit ihrem<br />
feinstofflichen Körper ausschliesslich auf<br />
eine jenseitige Welt zu. Bei einer normalen ausserkörperlichen<br />
Erfahrung kann das auch auftreten,<br />
ist aber nicht die Regel.<br />
Sowohl bei der NTE wie bei der ausserkörperlichen<br />
Erfahrung wird ein feinstofflicher Körper<br />
abgespalten; daran lässt sich nicht rütteln. Diese<br />
Trennung erfolgt nicht einfach so, sondern<br />
wird von einem unangenehmem Geräusch, von<br />
einem durchdringendes Läuten oder Brummen<br />
begleitet. Ich habe an anderer Stelle schon erläutert,<br />
dass die Abtrennung des feinstofflichen<br />
Körpers mit Schwingungen oder Vibrationen,<br />
die vom Erlebenden wahrgenommen werden,<br />
verbunden ist (2): Wie schon erwähnt, bedarf<br />
es, um den mit dem physischen Körper verbundenen,<br />
sozusagen eingelagerten, feinstofflichen<br />
Körper abzulösen, einer bestimmten Energiemenge…<br />
Ich vermute aber, dass die Energie<br />
via Chakra als Passagen in den Astralkörper<br />
gelangt. Der Feinkörper nimmt die Energie<br />
auf und beginnt zu vibrieren. Hat er ein bestimmtes<br />
Schwingungsniveau erreicht, kann er<br />
sich vom physischen Körper trennen (2). Auch<br />
im unten folgenden NTE-Fall werden wir sehen,<br />
dass die Ablösung des feinstofflichen Körpers<br />
von einem hohen Ton begleitet war. Man<br />
hört also ein Brummen, hohe Töne oder andere<br />
Geräusche, die auf den Schwingungen oder<br />
Vibrationen beruhen. Hier stellt sich die Zwischenfrage:<br />
Wer oder was hört denn? In vielen<br />
Fällen von NTE ist doch das Gehirn längst stillgelegt...<br />
Tatsächlich wissen wir fast nichts über<br />
die Physiologie des feinstofflichen Körpers.<br />
Häufig wird geschildert, dass die Ablösung<br />
des Doppelkörpers durch das Scheitelchakra<br />
(Schädeldecke) wie im unten folgenden Fall erfolgt<br />
(3). Oder auch im folgenden Beispiel: Ich<br />
bewegte mich rasch, zuerst durch den Scheitel<br />
meines Kopfes, dann segelte ich durch die Diele,<br />
liess das Dach hinter mir, in den nächtlichen<br />
Himmel... (4).<br />
De r Ch o r d e r Sk e p t i k e r<br />
Sie fragen – wir<br />
antworten!<br />
Herr F. Z. aus W. schreibt uns:<br />
Meine Frau ist geradezu süchtig nach medialen<br />
Botschaften. Nachdem sich vor einigen<br />
Jahren ihre Mutter wenige Monate nach ihrem<br />
Tode mit einer tröstlichen Botschaft via<br />
ein gutes Medium gemeldet hatte, will sie<br />
immer neue Auskunft aus dem Jenseits zu allen<br />
möglichen Lebensfragen erhalten. Was<br />
halten Sie davon?<br />
Unsere Stellungnahme:<br />
Ein medialer Kontakt kann zweifellos den<br />
Abschied von einem lieben Menschen erleichtern<br />
und den Trauerprozess unterstützen,<br />
resp. zum Abschluss bringen. Er mag<br />
auch den Zurückgebliebenen neuen Mut für<br />
die Gestaltung des Lebens vermitteln.<br />
Es liegt in häufigen medialen Kontakten aber<br />
auch eine Gefahr. Wir müssen uns bewusst<br />
sein, dass Menschen nach dem Tod in aller<br />
Regel nicht zu «allwissenden Heiligen» werden,<br />
sondern ihre Eigenheiten beibehalten.<br />
Ein allfälliger Ratschlag aus der Geistigen<br />
Welt ist somit stets mit Vorsicht zu bedenken,<br />
denn – so gut dieser auch gemeint sein mag<br />
– er wird mit hoher Wahrscheinlichkeit das<br />
Wissen und die Anschauungen des Jenseitigen<br />
wiedergeben, über die er schon zu Lebzeiten<br />
verfügte.<br />
Darüber hinaus stellt sich stets auch die Frage,<br />
ob die Antworten wirklich von der gewünschten<br />
Kontaktperson stammen. Beim<br />
Durchgeben der Botschaft spielen ja immer<br />
auch das Unterbewusstsein des Mediums und<br />
der fragenden Person mit. Zudem kennen wir<br />
die Möglichkeit, dass sich unberufene Jenseitige<br />
einmischen (Truggeister) und sich als jemanden<br />
ausgeben, den wir kennen.<br />
Vor allem aber dürfen mediale Kontakte nie<br />
dazu führen, unsere eigene Verantwortung<br />
und unsere Entscheidungsfähigkeit nach<br />
Drüben zu delegieren. Bei häufigen Kontakten<br />
besteht aber genau diese Gefahr, weil<br />
man dazu neigt, mediale Botschaften als sakrosankt<br />
zu betrachten. Das aber sind sie<br />
nicht, wie wir oben schon angedeutet haben.<br />
Sie tun also gut daran, wenn Sie Ihre Frau auf<br />
Ihre Selbstverantwortung hinweisen und sie<br />
vor dem Süchtigwerden im Kontaktsuchen<br />
nach Drüben, warnen. (Red.) u<br />
Aus der Reihe grosser<br />
Parapsychologen<br />
Prof. Dr. J. B. Rhine<br />
*29.9.1895<br />
+ 20.2.1980<br />
Er war ein Wissenschaftler<br />
durch und<br />
durch! Er machte<br />
1922 den Bachelor<br />
of Science, 1923 den<br />
Master of Science und erhielt 1925 den Dr.<br />
phil. der Uni von Chicago. Er hatte Biologie<br />
studiert. Von 1924 bis 1926 war er Dozent<br />
für Pflanzenphysiologie an der West Virginia<br />
University. 1927 wechselte er als Mitarbeiter<br />
von Prof. McDougall von der Harvard<br />
University an die Duke University, wo er<br />
dann jahrzehntelang zusammen mit seiner<br />
Frau und Mitarbeiterin Dr. Louisa E. Rhine<br />
arbeitete. 1935 wurde das «Parapsychology<br />
Laboratory» gegründet, in dessen Vorstand<br />
er bis in die sechziger Jahre tätig war. 1965<br />
konstituierte Rhine die «Foundation for Research<br />
on the Natur of Man» mit dem «Institut<br />
for Parapsychology». Dies, um von der<br />
Universität unabhängiger zu werden. Über<br />
viele Jahre war er mit seinem Institut von<br />
der Universitätsleitung diskriminiert, ja ausgegrenzt<br />
worden. Und doch machte er die<br />
Parapsychologie zu einer akademischen<br />
Disziplin. Vieles der heute gültigen Theorie,<br />
der angewandten Forschungsmethoden, der<br />
Terminologie und ihrem Ansehen verdanken<br />
wir J. B. Rhine. Er begründete die quantitativ-experimentelle<br />
Parapsychologie und<br />
suchte stets nach wissenschaftlichen Beweisen<br />
für das Weiterleben nach dem Tode.<br />
Es erstaunt nicht, dass die Naturwissenschaftler,<br />
ja aber auch Theologen vor allem in Europa<br />
die NTE überhaupt nicht thematisieren und<br />
diesen Berichten mit grosser Skepsis begegnen,<br />
wenn sie sie überhaupt zur Kenntnis nehmen.<br />
Sie kommen damit einfach nicht zurecht; denn<br />
die meisten wissen – einige möchte ich davon<br />
allerdings ausschliessen – rein gar nichts von<br />
ausserkörperlichen Erfahrungen, geschweige<br />
denn von der Existenz eines feinstofflichen<br />
Körpers. Ihre Einwände, die man teilweise als<br />
hanebüchener Unsinn beurteilen muss, zeugen<br />
oft von einer entwaffnenden Ignoranz. Ich erinnere<br />
mich an eine TV-Sendung mit Kübler-<br />
Ross und Hans Küng, dessen Argument gegen<br />
NTE lautete: das alles ist mir viel zu einfach.<br />
In seinem Buch Ewiges Leben fragt er: «Was<br />
besagen Sterbeerlebnisse für das Leben nach<br />
dem Tod?» «Kurz gesagt: nichts! ... Denn hier<br />
geht es um die letzten fünf Minuten vor dem<br />
Tod und nicht um ein ewiges Leben nach dem<br />
Tod» (5). Alle Sterbephänomene lassen sich<br />
möglicherweise naturwissenschaftlich-medizinisch<br />
erklären (6). Eben gerade nicht, wie wir<br />
in der Folge noch sehen werden. Und was heisst<br />
denn hier ewiges Leben? Die Theologen<br />
wissen doch darauf gar keine Antwort, weil<br />
ein sogenanntes ewiges Leben völlig im Transzendenten<br />
liegt, und die theologischen Ausführungen<br />
schlichtweg nebulös sind. Um was<br />
geht es denn hier? Es geht darum, zu zeigen,<br />
dass sich die Natur eines einheitlichen Mechanismus<br />
bedient, um das Bewusstsein des Menschen<br />
bei seinem Tod auf die nächste Ebene zu<br />
bringen. Der amerikanische Kardiologe, Dr.<br />
Michael Sabom, hat zahlreiche NTE, die ihm<br />
seine Patienten berichteten, gesammelt und in<br />
seinen Büchern vorgestellt (7). Diese Erfahrungen<br />
lassen sich aber nicht so ohne weiteres<br />
als blosses Wunschdenken beiseite schieben. Er<br />
prüfte nämlich den Realitätsgehalt solcher Berichte<br />
und verglich die Schilderungen von Patienten,<br />
die über eine NTE im Zusammenhang<br />
mit einer Operation oder Reanimation berichteten,<br />
mit den Operationsprotokollen, und konnte<br />
eine bis in die Einzelheiten reichende Übereinstimmung<br />
belegen. Aufsehen erregend ist in<br />
diesem Zusammenhang die NTE einer Frau namens<br />
Pam Reynolds, die sich einer Hirnoperation<br />
unterziehen musste, um ein zerebrales Aneurysma<br />
zu entfernen. Die Grösse und Lokalisation<br />
des Aneurysmas erlaubten nicht, das<br />
neurochirurgische Standardverfahren anzuwenden,<br />
sondern es musste zum sogenannten<br />
hypothermischen Herzstillstand (8) gegriffen<br />
werden. Dabei wird der Körper auf 21°C abgekühlt,<br />
der Herzschlag und die Atmung kommen<br />
zum Stillstand. Die Gehirnwellen werden<br />
flach, und das Blut wird vom Gehirn abgeleitet.<br />
Kurz gesagt: man ist nahezu tot. Während dieser<br />
Stillegung erlebte Pam ihre NTE, das untenstehend<br />
mit ihren eigenen Worten wiedergegeben<br />
ist (9):<br />
Das nächste, an das ich mich erinnere, war ein<br />
Ton, ein natürliches «D». So wie ich den Ton<br />
hörte, fühlte ich, wie er mich oben am Kopf herauszog.<br />
Je weiter ich aus dem Körper gelangte,<br />
desto klarer wurde der Ton. Ich hatte den Eindruck,<br />
wie auf einer Strasse zu sein, auf einer<br />
Frequenz, auf der du weiter gehst... Ich erinnere<br />
mich, verschiedene Dinge im Operationsraum<br />
gesehen zu haben, als ich hinunter schaute.<br />
Ich war in einem Grade bewusst – glaube ich<br />
– wie ich es in meinem ganzen Leben nie gewesen<br />
war... Ich sass, bildlich gesprochen, auf der<br />
Schulter des Arztes. Es war kein normales Sehen,<br />
sondern die Sicht war strahlend, mehr fokussierend<br />
und klarer. Es gab vieles im Operationsraum,<br />
das ich nicht wahrnahm, so viele<br />
Leute. Ich hatte erwartet, dass sie meinen Kopf<br />
vollständig rasieren würden, aber das hatten sie<br />
nicht. Sie hatten ihn auf eine ganz spezielle Weise<br />
rasiert... Ich sah das Ding, einer Säge ähnlich<br />
oder wie eine elektrische Zahnbürste, dessen<br />
Ton ich hasste... [Frau Reynold beschreibt in der<br />
Folge die chirurgische Säge näher, was erstaunlich<br />
ist! Aber ohne Abbildung bringt das für den<br />
Leser nicht viel (Anmerk. Wälti)].<br />
Jemand sagte etwas über meine Venen und Arterien.<br />
Sie seien sehr klein. Ich glaube, es war<br />
eine weibliche Stimme; es könnte Frau Dr.<br />
Murray gewesen sein. Ich bin mir aber nicht sicher.<br />
Sie war Kardiologe... Ich erinnere mich<br />
an die Herz-Lungen-Maschine. Ich mag den<br />
Respirator nicht...<br />
Da war das Gefühl, als würde man gezogen,<br />
aber nicht gegen den eigenen Willen. Ich ging<br />
mit meiner eigenen Zustimmung, denn ich<br />
wollte gehen. Ich kann es mit verschiedenen<br />
Bildern zu erklären versuchen. Es war wie der<br />
Wizard von Oz, der in einem Tornado hochgesogen<br />
wird, aber man wird nicht herumgewirbelt,<br />
als würde man schwindlig. Man ist sehr<br />
fokussiert, und du hast einen Ort, wohin du zu<br />
gehen hast. Es war, als würde man in einem<br />
Fahrstuhl wirklich rasch hochsteigen. Man<br />
fühlt auch etwas; es war aber nicht eine körperliche,<br />
physische Empfindung. Es war wie ein<br />
Tunnel, aber es war kein Tunnel.<br />
Sehr früh im Tunnelwirbel nahm ich die Stimme<br />
meiner Grossmutter wahr, die mich rief...,<br />
aber ich hörte sie nicht mit meinen Ohren..., es<br />
war ein klareres Hören als mit meinen Ohren.<br />
Ich vertraue diesem Sinne mehr als meinen eigenen<br />
Ohren.<br />
Ich fühlte, ich sollte zu ihr kommen. Deshalb<br />
folgte ich ohne Furcht dem dunklen Schacht.<br />
Es war ein dunkler Schacht, an dessem Ende<br />
ein Lichtpunkt schien, der immer grösser und<br />
grösser wurde.<br />
Das Licht war unglaublich hell, als sässe man<br />
inmitten einer elektrischen Glühbirne. Es war<br />
so hell, dass ich meine Hände vor das Gesicht<br />
schlug. Ich erwartete, dass ich sie sehen würde,<br />
aber ich konnte sie nicht sehen. Aber ich wusste,<br />
sie waren da (typisch für den durchsichtigen<br />
feinstofflichen Körper, Anm. Walte).<br />
Als ich verschiedene Figuren im Licht wahrzunehmen<br />
begann, bemerkte ich – und sie waren<br />
alle mit Licht bedeckt – dass sie Licht waren.<br />
Das Licht durchdrang sie. Sie nahmen Formen<br />
an, die ich wahrnehmen und verstehen konnte.<br />
Eine davon war meine Grossmutter. Ich<br />
weiss nicht, ob es Realität oder nur Projektion<br />
war, aber ich würde meine Grossmutter an ihrer<br />
Stimme zu jeder Zeit und an jedem Ort erkennen.<br />
Jede Person, die ich sah, wenn ich auf<br />
das Erlebte zurückblicke, sah so aus wie sie in<br />
ihrer besten Zeit ihres Lebens ausgesehen hatte.<br />
Ich erkannte eine Menge Leute. Mein Onkel<br />
Gene war dort. So auch meine Gross-Grosstante<br />
Maggie. Von meines Vaters Seite der Familie<br />
war der Grossvater da. Sie kümmerten sich um<br />
mich, schauten nach mir.<br />
Sie erlaubten mir nicht weiter zu gehen..., es<br />
wurde mir mitgeteilt – dies ist die beste Art zu<br />
beschreiben, denn sie sprachen nicht, wie ich<br />
gerade spreche –, dass, wenn ich weiter den<br />
Weg in das Licht fortsetzte, etwas mit mir physisch<br />
geschähe. Sie wären dann nicht mehr fähig,<br />
dieses Mich zurück in meinen Körper (in<br />
den feststofflichen Körper, Anm. Wälti) zu<br />
bringen. So, als ob ich schon zu weit gegangen<br />
wäre, und sie nicht wieder Verbindung aufnehmen<br />
könnten. Sie würden mich deshalb nicht<br />
irgendwo weder hingehen noch etwas tun lassen.<br />
Ich wollte ins Licht gehen, aber ich wollte<br />
auch zurückkommen. Ich hatte Kinder, um die<br />
ich mich kümmern musste. Es war als würde<br />
man eine Videoband im schnellen Vorlauf betrachten:<br />
man erhält eine allgemeine Idee, aber<br />
die einzelnen Standbilder sind nicht langsam<br />
PSI-Mi t t e i l u n g e n<br />
50 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />
<strong>Wendezeit</strong> 6/06 51
PSI-Mi t t e i l u n g e n<br />
genug, um Details zu erkennen. Dann nährten<br />
sie (die verstorbenen Verwandten) mich. Sie taten<br />
dies nicht durch meinen Mund, wie man<br />
Nahrung einnimmt, sondern sie nährten mich<br />
mit etwas. Ich kann es nur als etwas mit Funken<br />
beschreiben. Funken ist das Bild, das sich<br />
mir einprägte. Das Gefühl, ernährt, gefüttert<br />
und stark gemacht worden zu sein, kann ich<br />
mir deutlich zurückrufen. Ich weiss, das tönt<br />
merkwürdig, weil es offensichtlich kein physisches<br />
Ding war, aber während der Erfahrung<br />
fühlte ich mich physisch stark und bereit<br />
für was auch immer. Meine Grossmutter begleitete<br />
mich nicht durch den Tunnel zurück,<br />
noch sandte sie mich zurück oder sagte mir, ich<br />
sollte zurück gehen. Ich hatte erwartet, sie würde<br />
mit mir gehen. Es wurde mir aber mitgeteilt,<br />
dass sie nicht daran dachte. Mein Onkel sagte,<br />
er würde es tun. Er war es, der mich ans Tunnelende<br />
brachte. Alles war bestens, ich wollte<br />
wirklich gehen.<br />
Aber dann erreichte ich das Ende und sah das<br />
Ding, meinen Körper. Ich wollte nicht in ihn zurück…,<br />
er sah fürchterlich aus, wie ein Wrack.<br />
Er sah richtig tot aus. Er war bedeckt... Er jagte<br />
mir einen Schrecken ein, und ich wollte ihn gar<br />
nicht sehen.<br />
u<br />
Siehe auch Seiten 35/36.<br />
An m e r k u n g e n<br />
1) Moody, Raymond A.: Leben nach dem Tod (englisch: Life After Life). Die Erfahrung einer unerklärlichen<br />
Erfahrung. Verschiedene Auflagen, Rowohlt Verlag. Moody, Raymond A.: Das<br />
Licht von drüben. Neue Fragen und Antworten. Rowohlt Verlag.<br />
2) Waelti, Ernst R.: Der dritte Kreis des Wissens. Ansata Verlag, 1983, S. 47.<br />
3) ibid. S. 34-38, Die Abtrennung des Astralkörpers vom physischen Körper<br />
4) Atwater, P. M. H.: Coming Back to Life: The Aftereffects of Near-Death Experiences. New<br />
York: Citadel Press, 2001.<br />
5) Küng, H. (1982). Ewiges Leben? München. S. 36.<br />
6) ibid. S. 32.<br />
7) Sabom, Michael B.: Recollection of Death: A Medical Investigation, Harper Collins 1981;<br />
deutsche Ausgabe Erinnerungen an den Tod. Eine medizinische Untersuchung, Goldmann Verlag<br />
1987.<br />
8) Hypothermischer Herzstillstand (hypothermic cardiac arrest): Mit einer extrakorporea<br />
len Kreislaufmaschine, wird das Blut auf 30°C heruntergekühlt, dabei verringert<br />
sich die Anzahl der Herzschläge auf 50 pro Minute. Mit jedem Grad weiterer Abkühlung<br />
nimmt der Puls ab: 27°C, 40 Herzschläge, 24°C, 30 Herzschläge, bei 22°C stellt das<br />
Herz seine Tätigkeit ein. Die Bybass-Maschine übernimmt dann die Zirkulation des Blutes.<br />
Man kühlt weiter ab auf 16°C. Nun betritt das Bewusstsein das Niemandsland. Man stoppt<br />
die Blutzirkulation und lässt das Blut in eine sterile Kammer am Boden laufen. Der Patient ist<br />
jetzt ein Objekt ohne messbares Leben, sein Gehirn ohne Aktivität, aber noch nicht ganz tot.<br />
Das Gehirn übersteht diesen Zustand eine Stunde, ohne Schaden zu nehmen. (Man cooled to<br />
near-death for impossble brain operation by Elisabeth Rosenthal, New York Times, November<br />
13, 1990).<br />
9) Sabom, Michael B.: Light and Death: One Doctor‘s Fascinating Account of Near-Death Experiences.<br />
Harper Collins 1998.<br />
Au s s e r o r d e n t l i c h e Ge n e r a lv e r s a m m l u n g d e r SVPP<br />
v o m 28. Au g u s t 2006<br />
Von Anne Pintus<br />
Die Einladung sagte es bereits, es musste eine ausserordentliche Generalversammlung aufgrund<br />
des Rücktritts des Präsidenten und von Spannungen im Verein einberufen werden. Kurz nach<br />
19.00 Uhr fanden sich denn auch so viele Mitglieder wie noch nie im Saal des Restaurant Mappamondo<br />
in Bern ein. Über 80 Personen warteten gespannt auf die Demissionsansprache des Präsidenten.<br />
Demission des Präsidenten:<br />
Prozesses hat keine der Wissenschaften je einen<br />
über das Physische hinausgehenden Aspekt<br />
der menschlichen Natur anerkannt. Die<br />
meisten sozialen Institutionen jedoch gründen<br />
sich auf dem Konzept, dass der Mensch<br />
ein Wesen mit einer nicht-physischen Komponente<br />
ist. Dieser Grundgedanke wurde jedoch<br />
durch die physikalischen Tendenzen des<br />
wissenschaftlichen Denkens verschüttet. Das<br />
führte dazu, dass Ideologien, die auf einem<br />
materialistischen Konzept vom Menschen basieren,<br />
die Oberhand gewann. Die Ergebnisse<br />
der parapsychologischen Forschung stellen<br />
jedoch diesen Materialismus in Frage.<br />
Sie ebnen auch den Weg für eine weitere Beschäftigung<br />
mit dieser Frage auf derselben<br />
Ebene des wissenschaftlichen Standards, der<br />
in allen anderen Zweigen der Wissenschaft<br />
Fortschritte ermöglicht hat.»<br />
In einer Rede über Parapsychologie und Religion<br />
führte er aus: «Die Parapsychologie<br />
kann sich nun aus dem Schatten wagen, und<br />
dies mit einem gewissen nachweislichen, bereits<br />
für die Religion verwertbaren Erfolg –<br />
einem Erfolg von weit grösserem Nutzen, als<br />
jede andere Wissenschaft zu bieten hat. Zugleich<br />
hat die Religion zur Lösung der hier<br />
diskutierten Probleme keine alternativen Hilfsquellen.<br />
Entweder sie muss für sich selbst die<br />
Forschungsmethoden verleugnen, die uns das<br />
Wissen in anderen höchst bedeutsamen Bereichen<br />
vermittelt haben, oder sie muss die<br />
bestmögliche Anwendung der Forschungsmethoden<br />
begrüssen und unterstützen, die<br />
uns jetzt das Recht geben, an die allzu dicht<br />
verschlossenen Türe der Menschheitsreligionen<br />
zu klopfen.» Prophetische Aussagen von<br />
Prof. Dr. J. B. Rhine 1950 zum Thema «Wissenschaft<br />
und Glauben» Es ist offensichtlich,<br />
dass es angesichts der zunehmenden Verbreitung<br />
naturwissenschaftlicher Kenntnisse in<br />
unserer Erziehung nur eine Frage der Zeit ist,<br />
wann der Glauben innerhalb der Menschheit<br />
bei allen, die einer solchen Erziehung ausgesetzt<br />
sind, mit Erfolg ausgehöhlt sein wird.<br />
Der Rückgang des religiösen Kinderglaubens<br />
ist unausweichlich.Während des ganzen Verlaufs<br />
seines siebenjährigen Studiums erfährt<br />
der Theologiestudent wenig oder nichts von<br />
den Naturwissenschaften. Der Medizinstudent<br />
wiederum wird fast ausschliesslich naturwissenschaftlich<br />
geschult und besitzt am<br />
Ende seines Studiums eine gründliche Kenntnis<br />
der physischen Anschauungen über das<br />
menschliche Individuum. In den von ihm studierten<br />
Wissenschaften findet er jedoch keinen<br />
Raum für die Lehre von der Seele! Angesichts<br />
der gegenwärtigen, bedrohlichen politischen<br />
Weltlage – die nota bene von Menschen<br />
mit reinem Machtdenken geprägt wird<br />
– sind die vor über 50 Jahren ausgesprochenen<br />
Warnungen von dramatischer Bedeutung.<br />
Hinter jedem grossen Mann steht eine<br />
grosse Frau! Dr. Louisa E. Rhine (1891 –<br />
1983) hatte mit ihrem späteren Gatten zusammen<br />
Biologie studiert und wurde nach der<br />
Gründung und dem Aufbau der Familie – sie<br />
hatten zusammen drei Kinder – die beständigste<br />
und treueste Mitarbeiterin. Ihre eigenen<br />
Forschungen publizierte sie in mehreren,<br />
wissenschaftlichen und volkstümlichen Büchern,<br />
die z.T. die Verarbeitung ihrer reichen<br />
Fallsammlung von spontaner Telepathie, Psychokinese<br />
u.a. darstellen. Auch nach dem Tode<br />
ihres Gatten arbeitete sie bis kurz vor ihrem<br />
Tode am Institut für Parapsychologie.<br />
Wohl zu Unrecht stand sie stets etwas im<br />
Schatten ihres grossen Mannes und Forschers.<br />
Hiermit sei auch ihrer in Ehrerbietung<br />
gedacht! (VJO)<br />
u<br />
Da s We i h n a c h t s g e d i c h t<br />
von Olga Oehen<br />
Was wir verschenken können!<br />
Ein Lächeln kostet nichts,<br />
aber es gibt viel.<br />
Es macht den reich, der es bekommt<br />
ohne den, der es gibt ärmer zu machen.<br />
Es dauert nur einen Augenblick, aber die<br />
Erinnerung bleibt – manchmal für immer.<br />
Niemand ist so reich, dass er ohne es<br />
auskommen kann. Und niemand so<br />
arm, dass er nicht durch ein Lächeln<br />
reicher gemacht werden könnte.<br />
Ein Lachen bringt Glück ins Haus,<br />
fördert den guten Willen im Geschäft<br />
und ist ein Zeichen für Freundschaft.<br />
Es gibt dem Erschöpften Ruhe,<br />
dem Mutlosen Hoffnung,<br />
dem Traurigen Sonnenschein und es ist<br />
der Natur bestes Mittel gegen Ärger.<br />
Man kann es nicht kaufen, nicht erbetteln,<br />
leihen oder stehlen, denn es ist solange<br />
wertlos, bis es wirklich gegeben wird.<br />
Manche Leute sind zu müde,<br />
Dir ein Lächeln zu geben.<br />
Schenk ihnen Deines!<br />
Denn niemand braucht ein Lächeln nötiger,<br />
als jener, der keines mehr geben mag.<br />
Valentin J. Oehen begründete seinen vorzeitigen Rücktritt einerseits altershalber, andererseits wegen<br />
Krankheit seiner Gattin und ergänzte, dass ihm somit die Energie für die Lösung diverser<br />
Spannungen, die im Verein bestünden, nicht mehr genüge. V.J. Oehen stellte sich jedoch weiterhin<br />
als Präsident des wissenschaftlichen Beirats der SVPP, sowie für die redaktionelle Betreuung<br />
in den PSI-Mitteilungen zur Verfügung.<br />
Laudatio und Finanzen<br />
Margrit Meier, Vizepräsidentin der SVPP, hielt eine warmherzige Laudatio für den langjährigen<br />
Präsidenten, und es kam zu einigen emotionalen Momenten. M. Meier umriss die Situation des<br />
Vereins und betonte, dass erhebliche finanzielle Engpässe bestehen. Monika von Gunten, zuständig<br />
für die Finanzen, präsentierte die Zahlen für das erste Halbjahr 2006 mit einem Verlust von<br />
CHF 3'800 und stellte eine Prognose bis Ende 2006 vor (minus CHF 700).<br />
Die Mitglieder der SVPP stellten während der gesamten Versammlung viele Fragen oder machten<br />
Vorschläge zum weiteren modus vivendi. Es gab Bemerkungen zur Finanzlage, zur Ausrichtung<br />
in bezug auf die Tätigkeitsfelder und ehemalige Vorstandsmitglieder meldeten sich ebenfalls<br />
zu Wort. Des weiteren wurde mehrfach angefragt, die persönliche Motivation der einzelnen Vorstandsmitglieder<br />
zu hören, welche diese dann auch ausführten. Der ausserordentlichen Generalversammlung<br />
wurden zwei konkrete Anträge bezüglich der Finanzen unterbreitet.<br />
Herr Ueli Haldimann, Ehegatte von Marianne Haldimann, beantragte eine generelle Preiserhöhung<br />
für alle Veranstaltungen der SVPP um 10 Prozent. Dieser Vorschlag wurde zur Prüfung übergeben.<br />
Die Herren Eric Bohner und Bruno Riek präsentierten der SVPP einen Antrag in Form eines Kurzkonzeptes<br />
mit fünf Punkten zur Sanierung der Finanzen und stellten ihre diesbezügliche Mitarbeit<br />
dem Verein zur Verfügung. Das Konzept wurde im wesentlichen per Abstimmung angenommen<br />
und wird nun in Etappen durch den Vorstand umgesetzt. Erste Resultate werden im Frühjahr im<br />
Rahmen der nächsten regulären Generalversammlung präsentiert.<br />
Wahlen<br />
• Als neue Präsidentin mit eindeutigem Mehr wurde Margrit Meier gewählt.<br />
• Als neues Vorstandsmitglied und vorgesehener Vizepräsident wurde Bruno Riek mit eindeutigem<br />
Mehr gewählt.<br />
• Als Vorstandsmitglieder verbleiben in ihren Ämtern: Bruno Bär, Christoph Bührer, Marianne<br />
Haldimann, Toni Hediger, Erika Radermacher, Hans Vet, Monika von Gunten.<br />
• Ehrenpräsident bleibt Dr. Theo Locher, der Gründer des Vereins.<br />
• Margrit Meier schloss die bewegte Versammlung um 23.15 Uhr.<br />
Kommentar:<br />
So emotional diese Generalversammlung auch war, so lässt doch das Engagement der Mitglieder<br />
und das deklarierte Engagement der Vorstandsmitglieder hoffen, dass der Kurs der SVPP mit viel<br />
Energie und klaren Zielen beschritten werden kann und die positive Entwicklung mit den beiden<br />
Standbeinen Wissenschaft/Dienstleistung und Ausbildung vorangetrieben wird. Die SVPP soll<br />
das bleiben, was sie bereits seit Jahren im Stillen ist, eine der kompetentesten Anlaufstellen in der<br />
Schweiz für Menschen jeglicher Herkunft und Religion, deren spirituelle Entwicklung liebevoll<br />
begleitet und unterstützt wird.<br />
Die neue Präsidentin der SVPP<br />
Margrit Meier ist Oekonomin und seit 2001 Mitglied der SVPP. Sie leitet Feuerläufe und baut einen<br />
Zyklus in Meditation und Coaching auf. Zusammen mit dem neuen Vizepräsidenten Bruno<br />
Riek, der von Hause aus Unternehmensberater ist, will die neue Präsidentin den Verein wieder<br />
auf eine gesunde wirtschaftliche Basis stellen. Ziel: Die Schweizerische Vereinigung für Parapsychologie<br />
soll ihren Dienst am suchenden Menschen unbegrenzt ausüben können.<br />
u<br />
PSI-Mi t t e i l u n g e n<br />
52 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />
<strong>Wendezeit</strong> 6/06 53
PSI-Mi t t e i l u n g e n<br />
Da s Sa m a d h i Ba d (Fl o a t a r i u m )<br />
von Anne Pintus<br />
Das Floaten kann Menschen helfen, ihre<br />
Sensitivität zu steigern und tiefe Entspannungszustände<br />
zu erlangen. Erfahrungen<br />
in Eigenhypnose wurden ebenfalls<br />
oft beschrieben und einigen gelingt<br />
es sogar, Trancezustände hervorzurufen.<br />
Die Autorin berichtet über einen<br />
Selbstversuch.<br />
Die Tage werden merklich kürzer, die Luft ist<br />
kühl, der Reif macht sich am Morgen breit und<br />
die Sonnenhungrigen unter uns überlegen sich,<br />
wie sie möglichst warm und angenehm überwintern<br />
können. An so einem ungastlichen<br />
Morgen habe ich – auch eine von den Sonnenhungrigen<br />
– die Liste «Was-ich-schon-immermal-ausprobieren-wollte»,<br />
auf der Suche nach<br />
einer Alternative zum teuren Inselurlaub, hervorgekramt<br />
und das Samadhi Bad ist mir sofort<br />
ins Auge gesprungen. In Basel, wo ich wohne,<br />
gibt es seit 2003 ein Samadhi Bad und dort habe<br />
ich mich dann auch für eine Sitzung und ein<br />
Interview mit dem Besitzer, Alfons Schuwey,<br />
verabredet. Alfons Schuwey ist ist ein quirliger,<br />
sympatischer Kultur- und Kaffeexperte,<br />
der bald 50 wird, aber aussieht wie 40 (was<br />
vielleicht am regelmässigen Floaten liegt?). Er<br />
empfängt mich in seinem modernen, gemütlichen<br />
Café und zeigt mir die hinteren Räume<br />
mit dem Massagezimmer, dem Physiotherapieraum<br />
und den beiden Floatarien (übrigens der<br />
einzige Ort in der Schweiz mit zwei Samadhi<br />
Bädern). Ein Raum ist in grün gehalten und der<br />
andere in orange, mitten drin steht jeweils eine<br />
weisse grosse, beinahe muschelförmige Wanne<br />
mit Deckel. Aha, denke ich mir, so sieht also so<br />
ein Samadhi Tank aus. Beide Räume verfügen<br />
ausserdem je über Dusche, Toilette, Föhn, inklusive<br />
Handtücher und Wässerchen. Also packe<br />
ich meine Tasche mit dem halben Badezimmer<br />
verschämt auf den Stuhl in der Ecke und<br />
Alfons Schuwey erklärt mir den Ablauf: «Eine<br />
Stunde reicht für den Anfang. Du kannst jederzeit<br />
den Deckel öffnen wenn Du das Gefühl<br />
hast, zu wenig Luft zu bekommen. Die Frischluftzufuhr<br />
beim Kopf ist automatisch an. Ausserdem<br />
kannst Du ein subtiles Licht leuchten<br />
lassen und Musik hören, wenn Du willst.» Ich<br />
entscheide mich für den krassen Einstieg, ohne<br />
Licht und ohne Musik und mit geschlossenem<br />
Deckel (und denke mir dabei, ich kann’s ja jederzeit<br />
ändern aber als erfahrene Meditierende<br />
müsste das schon gehen). «Der Tank wird jetzt<br />
mit einer gesättigten Sole aus reinem Magnesiumsulfat<br />
(auch Bittersalz oder Epsomersalz genannt).<br />
Nach dem Einlaufen wird die Temperatur<br />
des Wassers derjenigen des Körpers angeglichen<br />
und Du kannst – nach der Dusche –<br />
rein. Lass Dich gehen und versuche, den Nacken<br />
dabei völlig zu entspannen, die Ohren<br />
sind unter Wasser. Nach einer Stunde fängt das<br />
Wecklicht an zu blinken und später läuft dann<br />
das Wasser ab.» Gesagt, getan...<br />
Es war wirklich angenehm. Und ich – die nicht<br />
gut mit engen Räumen und grossen Menschenmengen<br />
umgehen kann – hatte im Gegenteil<br />
ein weites, grosses Gefühl und überhaupt keine<br />
Beklemmnis. Was ich witzig fand, war meinen<br />
Körper zu hören (die inneren Geräusche wie<br />
der Magen, verknackste Gelenke, das Herzklopfen).<br />
Ich spürte ausserdem genau, wo meine<br />
Wirbelsäule nicht in Ordnung ist (ich leide<br />
unter einem verschobenen unteren Lendenwirbel),<br />
und musste erst eine bequeme Position<br />
im Wasser finden. Danach waren Zeit, Raum<br />
und Körper nicht mehr vorhanden. Ich konnte<br />
einfach «Sein» und das hat mir enorm gut getan.<br />
Die Stunde ging vorüber wie im Flug; meine<br />
anfängliche Skepsis war völlig überflüssig.<br />
Ich denke, man sollte sich beim ersten Floaten<br />
nicht zuviel vornehmen, und ausserkörperliche<br />
Erfahrungen stellen sich erst mit der Zeit<br />
ein. Aber wie bei allen Techniken zur Entspannung,<br />
ist auch das Floaten eine subjektive Erfahrung.<br />
Ich für meinen Teil habe jedenfalls einen<br />
sicheren, warmen «Winteranker» gefunden,<br />
der mit 68.- für eine Stunde (Floatarium,<br />
Basel) allemal billiger ist, als auf die Seychellen<br />
zu fliegen!<br />
Die Geschichte<br />
des Samadhi Tanks<br />
Die Geschichte des Tanks ist in den Anfängen<br />
eng mit seinem Erfinder, John C. Lilly, verbunden.<br />
Wissenschafter glaubten lange, dass bewusste<br />
Aktivitäten im Gehirn nur mit Hilfe von<br />
äusseren Stimulationen stattfinden können. Andere<br />
glaubten, dass das Gehirn auch ohne<br />
äussere Reize arbeiten kann. Der Kalifornier<br />
John C. Lilly wollte dies experimentell testen.<br />
Er prüfte alle<br />
Thesen zum Thema<br />
Körperreize:<br />
Lichteinwirkungen<br />
auf das Auge,<br />
Klangeinwirkungen<br />
auf das<br />
Ohr, Berührun gen<br />
und Druck auf die Haut und die tiefer liegenden<br />
Organe des Körpers und die damit verbundene<br />
Schwerkraft.<br />
Lilly kam so auf einen abgeschlossenen Behälter,<br />
in welchem der Körper von Wasser getragen<br />
wird und der die richtige Wasser- und Lufttemperatur<br />
besitzt. Zunächst testete Lilly einige<br />
Atemmasken und hängte sich mit dem Körper<br />
an eine Gummiaufhängung um nicht im<br />
Wasser zu versinken. Er kam dann auf die Idee,<br />
Physikalisches Medium demonstriert<br />
live in Bern<br />
Toni Hediger<br />
Ende Juni 2006 besuchte Stewart Alexander<br />
mit seinem Heimzirkel erstmals nach 7 Jahren<br />
wieder die Schweiz. Stewart ist eines der<br />
ganz wenigen physikalischen Medien unserer<br />
Zeit. Stewart Alexander hat seine Medialität<br />
über einen Zeitraum von mehr als 25<br />
Jahren entwickelt. Während dieser Zeit sass<br />
er wöchentlich in seinem Zirkel. Es dauerte<br />
fünf Jahre, bis er im Tran cezustand seine<br />
ersten Durchsagen machte. Nach weiteren<br />
zehn Jahren stellten sich die ersten physikalischen<br />
Phänomene ein. Dies erklärt auch,<br />
dass es heute kaum mehr Medien gibt, die in<br />
der Lage sind, physikalische Phänomene zu<br />
produzieren, da die notwendige Geduld und<br />
Ausdauer weit herum fehlt.<br />
Einführung<br />
Im ersten Teil der Veranstaltung gab Stewart<br />
einen Einblick in die physikalische Medialität<br />
und berichtet über seine eigene Entwicklung<br />
zum Materialisationsmedium. Anschliessend<br />
wurden die Anwesenden über den Ablauf<br />
der Sitzung und für das Verhalten während der<br />
Séance instruiert. Nach einer längeren Pause,<br />
während deren der Saal wegen der Vorbereitungsarbeiten<br />
geräumt werden musste, wurden<br />
die Teilnehmer einzeln in den Sitzungsraum<br />
gebeten. Eine Leibesvisitation wurde unterzogen,<br />
um zu verhindern, dass Licht und Lärm<br />
erzeugende Gegenstände in den Sitzungsraum<br />
mitgenommen wurden. Der Grund für diese<br />
Vorsichtsmassnahmen ist der sehr empfindliche<br />
Körperzustand des Mediums während<br />
der Trance. Eine abrupte Unterbrechung der<br />
Séance, insbesondere durch plötzlich auftretendes<br />
Licht (die Sitzung muss in der Regel in<br />
absoluter Dunkelheit durchgeführt werden),<br />
kann für das Medium schwere kör perliche<br />
Schäden zur Folge haben. Stewart Alexander<br />
nahm zu Beginn der Séance in einem Sessel<br />
mit Arm- und Rückenlehne Platz. Seine beiden<br />
Arme wurden mit einem einseitig gerippten<br />
Plas tikband an die hölzerne Stuhllehne befestigt.<br />
Die verwendeten Bänder waren äusserst<br />
stabil und reissfest. Die Reissfestigkeit<br />
konnte am Schluss der Séance durch Anwesende<br />
überprüft werden.<br />
Die Séance<br />
Zuerst meldete sich eine Wesenheit, die sich<br />
«White Fea ther» nennt. Nach der kurzen Begrüssung<br />
kam als nächste Wesenheit «Christopher»,<br />
ein Junge mit Cockney-Akzent. Er<br />
hat im Rahmen der Séance jeweils die Aufgabe,<br />
die Stimmung aufzulockern und die Leute<br />
aufzuheitern. Er tat dies mit einer kindlich<br />
lieben, aber wilden und humorvollen Art.<br />
Verblüffend war auch der Wechsel in Stewart<br />
Alexanders Stimme, die von einer tiefen, dunklen<br />
Stimme zu einer ganz hohen kindlichen<br />
Stimme wechselte. Als Dritte meldete sich<br />
«Walter Stintson», der in erster Linie für die<br />
physikalischen Phänomene ver antwortlich<br />
ist. Als vierte mel dete sich «Freda», die sehr<br />
berührende und persönliche Botschaften für<br />
ein zelne Sitzungsteilnehmer weitergab.<br />
Die physikalischen Phänomene<br />
Beim ersten Experiment wurde eine Teilnehmerin<br />
gebeten, sich auf einen Stuhl neben<br />
Stewart zu setzen und ihre Hand auf seinen<br />
Arm zu legen. Sie wurde so Zeugin der Befreiung<br />
von Ste warts Arm aus dem Plastikband,<br />
mit dem er an den Sessel festgebunden<br />
war, und seiner neuerlichen Befes tigung,<br />
ohne dass die Bänder gelockert oder durchschnitten<br />
wurden. Anschliessend wurde eine<br />
Dame aufgefordert, sich an den kleinen Tisch<br />
zu setzen, der vor dem Medium stand, und<br />
eine Hand auf die Glasplatte zu legen. Für<br />
dieses Experiment wurde eine rote Glühbirne<br />
eingeschaltet, die unter der Glasplatte des<br />
Tisches montiert war. Es wurde ein Klumpen<br />
aus Ektoplas ma sichtbar, aus der sich nach einiger<br />
Zeit die Umrisse einer Hand formten.<br />
Diese materialisierte Hand erfasste die Hand<br />
der Dame. Anschliessend erhoben sich die<br />
«Flying Trumpets» (mit Leuchtfarben markierte<br />
Leichtaluminium-Trichter) und flogen<br />
selbständig in der Luft auf und ab. Sie<br />
bewegten sich in sehr unterschiedlicher Geschwindigkeit<br />
bis in eine Höhe von ca. 3 Meter<br />
und berührten zwei Sitzungsteilnehmer.<br />
Zwischendurch wurden die Teilnehmer von<br />
den Trance-Kommunika toren aufgefordert,<br />
ein Lied zu singen, um die Schwingung zu<br />
heben. Dabei wurden die Trommelschläger<br />
von «Christo pher» benutzt, der zum Gesang<br />
den Rhythmus auf dem Tisch schlug. Für einige<br />
Minuten war auch ein «Dr. Barnett»<br />
als Direktstimme zu hören. Bei diesem Phänomen<br />
stehen Stewart und das Team in der<br />
geistigen Welt scheinbar noch in der Experimentierphase.<br />
Abgerundet wurde die Séance<br />
von persönlichen Durchsagen von «Freda».<br />
Unter anderem beinhaltete eine der Durchsagen<br />
einen sehr spannenden Test: Eine Dame<br />
wurde gebeten, in einem bestimmten<br />
Buch in ihrem Büchergestell eine bestimmte<br />
Seite aufzuschlagen. Auf dieser spezifischen<br />
Seite würde sie einen für sie relevanten Begriff<br />
finden. Dieser Test war erfolgreich! Die<br />
Dame erbrachte den Beweis am darauf fol-<br />
den Tank mit Bittersalz (MGSO4), einem Salz,<br />
welches noch heute für das Floaten verwendet<br />
wird, zu füllen. Schnell wurde Lilly klar, das<br />
das Gehirn sich selber motiviert und er machte<br />
eine weitere Entdeckung: Die Apparatur verhalf<br />
ihm zu unbekannt tiefer Entspannung. Zusätzlich<br />
lernte Lilly, verschiedenen Zustände<br />
im Tank einzunehmen. Er war in der Lage, Tagträume<br />
und Halluzinationen abzurufen und er<br />
konnte Ereignisse der inneren Realität in Gang<br />
setzen, die wegen ihrer Deutlichkeit leicht mit<br />
Ereignissen der Aussenwelt verwechselt werden<br />
konnten. Lilly, der auch das Bewusstsein<br />
von Delphinen erforschte, gründete ein eigenes<br />
Labor. Er veröffentlichte 1971 den zweiten Teil<br />
seines Reports «Programming and Metaprogramming<br />
in the Human Biocomputer». Lilly<br />
war überzeugt davon, dass der Bewusstseinsinhalt<br />
des Geistes programmierbar und veränderbar<br />
ist. Sein oft zitierter Satz: «In the province<br />
of the mind, what one believes to be true,<br />
either is true or becomes true within certain limits<br />
to be found experientially and experimentally.<br />
These limits are further beliefs to be transcended.<br />
In the province of the mind there are<br />
no limits». Auf gut Deutsch: «Im Bereich des<br />
Geistes ist das wahr oder wird wahr, was man<br />
für wahr hält, und zwar innerhalb von Grenzen,<br />
die empirisch und experimentell feststellbar<br />
sind. Diese Grenzen sind zukünftige Überzeugungen,<br />
die transzendiert werden müssen. Im<br />
Bereich des Geistes gibt es keine Grenzen».<br />
Anwendungen<br />
• Meditation: Menschen, die in Meditation erfahren<br />
waren, stellten fest, dass es im Tank sehr<br />
viel einfacher war tiefe Ebenen der Meditation<br />
zu erreichen, als ausserhalb des Tanks.<br />
• Selbsthypnose: Im Tank soll es möglich sein,<br />
sich in einen Hypnose-Zustand zu begeben.<br />
• Schmerz: Bei Knochenbrüchen lindert die<br />
Schwerelosigkeit den Schmerz, hier und bei<br />
anderen Verletzungen lindern die durch den<br />
Entspannungszustand freigesetzten körpereigenen<br />
Endorphine.<br />
• Visualisationvon: Bewegungsabläufen Sportler<br />
nutzen den Tank, um Bewegungsabläufe<br />
zu visualisieren. Die Skifahrerin fährt den gesteckten<br />
Kurs, der Turner vollzieht die komplizierten<br />
Abläufe am Reck usw.<br />
• Körpergewicht reduzieren: Gute Erfahrungen<br />
wurden auch damit gemacht, den Tank zu nutzen<br />
um überflüssige Pfunde abzubauen.<br />
• Sucht Abhängigkeit von Drogen wie Alkohol,<br />
Medikamente oder andere Substanzen, aber<br />
auch Spiel- und Fernsehsucht können durch<br />
kontinuierliches Floaten beendet werden.<br />
• Superlearning: Sprachen und komplexe Lernstoffe<br />
können im Tank verinnerlicht werden.<br />
Es gibt mittlerweile speziell für den Tank aufgenommene<br />
Lern-CD’s.<br />
• Angst und Depressionen: Als unterstützendes<br />
Instrument bei Therapien hat sich der Tank<br />
bei der Bekämpfung von Phobien und Depressionen<br />
erwiesen.<br />
u<br />
Literatur:<br />
«Wasser & Salz», Dr. Med. Barbara Hendel/Peter<br />
Fereira, Ira-Verlag, ISBN 3-00-008233-6<br />
Websiten von Anbietern:<br />
http://www.samadhi.ch/<br />
http://www.samadhi-bad.ch/<br />
http://www.samadhibad.ch/<br />
A n m e l d e t a l o n<br />
r Ja, ich möchte Mitglied der SVPP werden und künftig von deren Angeboten und Dienstleistungen<br />
(inkl. <strong>Wendezeit</strong> / Psi-Mitteilungen) profitieren. Ich überweise den Jahresbeitrag<br />
von CHF 130.- (zuzüglich einmalige Einschreibe gebühr von CHF 25.-) auf das<br />
Postcheckkonto Bern der Schweizerischen Vereinigung für Parapsychologie 25-12526-7.<br />
Name<br />
Strasse<br />
Geb.Datum<br />
Tel.<br />
Datum<br />
Vorname<br />
PLZ/Ort<br />
Beruf<br />
E-Mail:<br />
Unterschrift<br />
Bitte senden an: Schweiz. Vereinigung für Parapsychologie, Brückfeldstr. 19, 3012 Bern,<br />
Tel. 031 302 00 33, Fax 031 302 00 50, E-Mail: svpp@bluewin.ch<br />
PSI-Mi t t e i l u n g e n<br />
54 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />
<strong>Wendezeit</strong> 6/06 55
PSI-Mi t t e i l u n g e n<br />
Veranstaltungen ab November 2006 / www.svpp.ch<br />
Meditation – Körperbewusstein,<br />
Entspannung und Coaching<br />
Mittwochabend Intensiv-Zyklus mit<br />
Margrit Meier und Erika Radermacher<br />
Beginn: 1. November 2006,<br />
18.30 Uhr, 10 mal<br />
Botschaften aus der geistigen Welt<br />
Medialer Abend mit Christoph Bürer,<br />
Hannes Guggenbühl und Isabelle<br />
Schumacher<br />
2. November 2006, 19.30 Uhr<br />
Hotel Kreuz, Zeughausgasse<br />
41, 3011 Bern<br />
Tierkommunikation<br />
Seminar mit Lillian Iten<br />
4. und 5. November 20006<br />
Der menschliche Körper und seine<br />
feinstofflichen Energiefelder<br />
Vortrag mit Zdenka Hamarova<br />
9. November 2006, 19.00 Uhr<br />
Hotel Kreuz, Zeughausgasse<br />
41, 3011 Bern<br />
Schamanische Techniken zum<br />
Schutz gegen die dunklen Kräfte<br />
Vortrag mit Saira Serikbajeva<br />
13. November 2006, 19.30 Uhr<br />
Seminar<br />
19. November 2006<br />
Privatsitzungen<br />
14. – 17. November 2006<br />
Mediale Lebensberatung<br />
mit Sandrana I. Nusselein<br />
20. – 23. November 2006<br />
29. – 31. Januar 2007<br />
Geistheilung & Jenseitskontakte<br />
Medialer Abend mit Andreas M. Meile,<br />
Martin Graf und Monika Zosso<br />
21. November 2006, 19.30 Uhr<br />
Feuerlaufen –<br />
Das «Unmögliche» wagen<br />
Seminar mit Margrit Meier und Erika Radermacher<br />
9. Dezember 2006 / Könizbergwald<br />
Anatomie<br />
Dreiteiliges Seminar mit Bea Thiede<br />
19. – 21. Januar 2007<br />
02. – 04. Februar 2007<br />
02. – 04. März 2007<br />
Mediale Sitzungen mit Simone Key<br />
29. – 31. Januar 2007<br />
Ausbildung Geistiges Heilen<br />
Beginn: April 2007<br />
Zweijahresausbildung<br />
Medialität und Heilen<br />
Beginn: Oktober 2007<br />
Neue Kurse und Zirkel<br />
ab Januar 2007:<br />
Einführungskurs in Medialität<br />
Fortsetzungskurs in Medialität<br />
Zirkel für mentale Medialität<br />
Zirkel für Trance Medialität<br />
Zirkel für Praktizierende<br />
Weitere Zirkel sind geplant<br />
Laufende Veranstaltungen<br />
Offener Zirkel<br />
Offener Zirkel für alle Interessierten<br />
jeden letzten Dienstag im Monat,<br />
19.30 – 21.30 Uhr am 19.12. 2006<br />
Geistiges Heilen<br />
jeden Mittwochabend 18.00 – 19.00 Uhr<br />
Einzelbehandlung ohne Voranmeldung<br />
Wenn nichts anderes vermerkt ist, finden<br />
die Veranstaltungen im Ausbildungszentrum<br />
für Erfahrung und Wissen, Brückfeldstrasse<br />
19, 3012 Bern statt.<br />
Programmänderungen bleiben vorbehalten.<br />
Bitte vergewissern Sie sich mit einem<br />
kurzen Anruf oder im Internet, ob alles<br />
nach Programm verläuft. Sekretariat SVPP<br />
Tel. 031 302 00 33 (Mo-Fr. 9 - 12 Uhr)<br />
genden Tag. Sie nahm das entsprechende<br />
Buch mit an die Veranstaltung und konnte<br />
den Anwesenden die besagte Seite mit dem<br />
entsprechenden Begriff vorzeigen. Es ist<br />
klar, dass aufgrund der Dun kelheit während<br />
der Séance Skeptikern viel Raum für Spekulationen<br />
bleibt. Wir sind aber der festen<br />
Über zeugung, dass es sich um echte paranormale<br />
Phäno mene handelt. Darin bestärkt<br />
uns auch die aufrichtige und bescheidene<br />
Art von Stewart Alexander und der übrigen<br />
Zirkelteilnehmer.<br />
Schlussbemerkungen<br />
Die Geschehnisse sowohl während der Séance<br />
als auch beim Abendseminar sind eindrückliche<br />
Beweise für die Realität der Geistigen<br />
Welt. Wer dabei sein durfte, möge<br />
darüber nicht schweigen, sondern in seinem<br />
Umfeld Zeugnis über das Geschehene<br />
und Gehörte ablegen, dass sehr persönliche<br />
Durchsagen registriert wurden, die auf eindrückliche<br />
Weise bezeugten, dass sich unsere<br />
Lieben auch im Jenseits mit uns verbunden<br />
fühlen.<br />
u<br />
Impressum PSI-Mitteilungen<br />
Offizielles Mitteilungsblatt der<br />
Schweizerischen Vereinigung<br />
für Parapsychologie (SVPP)<br />
Redaktion:<br />
Valentin J. Oehen (Redaktor)<br />
Anne Pintus (Berichte)<br />
Helena Ruchti (Lektorat)<br />
Andreas Meile (Layout)<br />
Adresse der Redaktion sowie<br />
Administration und Verwaltung:<br />
Sekretariat SVPP<br />
Brückfeldstrasse 19<br />
3012 Bern<br />
Abdruck mit Quellenangabe<br />
und Beleg erlaubt<br />
Im Sinne der freien Meinungsäusserung widerspiegeln<br />
die publizierten Artikel und Beiträge<br />
immer die persönliche Stellungnahme<br />
der Autoren. Diese geäusserten Standpunkte<br />
müssen sich nicht in jedem Falle und in allen<br />
Punkten mit der Meinung des Vorstandes<br />
oder der Redaktion decken.<br />
Kalender 2007<br />
Esther Kunz Braunschweig<br />
Und wieder neigt<br />
sich ein Jahr<br />
dem Ende zu.<br />
Die Tage sind<br />
kurz geworden,<br />
die Abende lang.<br />
Die farbigen Blätter<br />
fallen von<br />
den Bäumen, die Blumen im Garten<br />
haben aufgehört zu blühen.<br />
Wehmut, gar etwas Trauer schleicht<br />
sich in mein Herz. Ich nehme meinen<br />
diesjährigen Lieblingskalender<br />
zur Hand, den Engel-Kalender aus<br />
dem DuMont Verlag, um das Jahr<br />
2006 Revue passieren zu lassen.<br />
Da jedes Monatsblatt gross zügig<br />
Platz für Notizen bietet, habe ich<br />
darauf Termine und wichtige Anlässe<br />
vermerkt. Der Engel-Kalender<br />
ist zu meiner Agenda geworden,<br />
die jederzeit zur Hand ist und nie<br />
gesucht werden muss. Dass ich dabei<br />
immer auch den oder die Engel<br />
des Monatsblattes betrachte, versteht<br />
sich von selbst. Sie haben mir<br />
oftmals ein Lächeln entlockt, eine<br />
Träne getrocknet und mich daran<br />
erinnert, dass sie immer präsent<br />
sind und ich nicht alleine bin, auch<br />
wenn ich mich einsam fühle.<br />
Die Zeit ist gekommen, einen neuen<br />
Kalender auszuwählen, der uns 365<br />
Tage begleitet und Freude bereiten<br />
soll. Ich habe für die Leser von<br />
<strong>Wendezeit</strong> einige Kalender ausgewählt,<br />
die ich vorstellen möchte.<br />
Für das Jahr 2007 präsentiert Du-<br />
Mont 200 neue Kalender (70 mehr<br />
als für 2006), in verschiedensten<br />
Formaten und zu den unterschiedlichsten<br />
Preisen, darunter wiederum<br />
einen wunderschönen Engel-<br />
Kalender.<br />
Das Angebot ist über aus reich und<br />
besticht wie immer durch seine Themenvielfalt.<br />
Erstklassig sind Fotos<br />
und Reproduktionen, gedruckt auf<br />
hochwertiges Papier. Auf der Rückseite<br />
aller Kalender sind die Monatsbilder<br />
in Kleinformat abgebildet,<br />
ebenso die graphische Aufteilung<br />
des Blattes. Es gibt Kalender zum<br />
Schauen und Schwelgen, zum Erinnern,<br />
zum Nachdenken, solche mit<br />
einzigartigen Fotos zum Einrahmen,<br />
aber auch solche zum Brauchen.<br />
Letztere sind nach mei nem Dafürhalten<br />
im Alltag besonders wichtig.<br />
Ob es nun ein Notizkalender mit<br />
Worten der Besinnung unter dem<br />
Monatsbild ist oder ein so genannter<br />
Broschürenkalender mit Kalendarium<br />
(dazu gehören Engel- und Rosenkalender,<br />
ebenso Monets Garten<br />
in Giverny und Lichtblicke, doch<br />
auch Gemüse-Küche, Aromatische<br />
Kräuter und viele mehr), ein solcher<br />
«Arbeits- und Besinnungskalender»<br />
hängt bei mir stets<br />
in der Küche und<br />
im Arbeitszimmer.<br />
Dem Kunstgeniesser<br />
sei der traditionelle<br />
Goldene Du-<br />
Mont Kunstka lender<br />
2007 ( 29,5 x<br />
42 cm) mit seinen<br />
vortrefflichen Kunstdrucken<br />
emp fohlen<br />
(Bilder von Chagall,<br />
Macke, Max Ernst,<br />
Klimt usw.). Als Jubiläumsgeschenk<br />
ist er mit fünf zusätzli<br />
chen Grafikbeilagen<br />
ausgestattet<br />
und dies zum<br />
Jubelpreis von CHF<br />
23.90. Kunsthisto rische Erläuterungen<br />
zu den Malern und Werken befinden<br />
sich auf einem gesonder ten<br />
Blatt. Dies war der erste Kalender,<br />
der im Hause DuMont für das Jahr<br />
1957 publiziert wurde. Sein Markenzeichen<br />
ist der unverwechselbare<br />
Gold rahmen. DuMont hat ihn<br />
zum Kalender des Jahres erkoren.<br />
Der Chagall Fan wird dem mit 12<br />
zauberhaften Werken des Künstlers<br />
bestückten Poster kalender Marc<br />
Chagall (49,5 x 68,5 cm). CHF<br />
69.- kaum widerstehen können.<br />
Die Reproduktionen sind<br />
erstklassig produziert und ersetzen<br />
ein Bild. Zudem sind<br />
zwei Kunstwer ke abgebildet,<br />
die nicht häu fig zu sehen<br />
sind.<br />
Zum täglichen Gebrauch<br />
sei der Notizkalender Me -<br />
ditation mit Worten der<br />
Besinnung (im Langformat<br />
22 x 49 cm) und Lichtblicke<br />
mit Worten aus der Bibel (30 x 30<br />
cm) erwähnt. Auf beiden ist genügend<br />
Platz für tägliche Notizen.<br />
Zwei ausserge wöhnli che Kalen der<br />
betören durch ihre sensationel len,<br />
ich möch te sagen einmaligen Stimmungsbilder,<br />
an denen man sich<br />
nicht satt sehen kann. Das sind<br />
«Regenwald» und<br />
«Licht in der Landschaft»,<br />
beides Foto<br />
kunst-Ka lender.<br />
Mit dem Regenwald<br />
Kalender (52<br />
x 42,5 cm) unterstützt<br />
DuMont die<br />
Tropenwaldstiftung<br />
Oro Verde,<br />
die es sich zur Aufgabe<br />
gemacht hat,<br />
die Regenwälder<br />
zu schützen und zu<br />
erhalten. Mit € 5<br />
pro Exemplar kamen<br />
im Jahre 05<br />
stattliche € 20‘000<br />
zusammen. Wer<br />
vom Regenwald<br />
fasziniert<br />
ist, ihn gar<br />
persönlich<br />
erlebt hat<br />
oder ganz<br />
einfach helfen<br />
möchte,<br />
wird diesen<br />
Ka lender für<br />
CHF 34.90<br />
wäh len.<br />
Beim Betrachten<br />
der stimmungsvollen Landschafts<br />
impressionen von Licht in<br />
der Landschaft (58,4 x 48,5 cm).<br />
CHF 46.- verliert man sich. Die<br />
Botschaft ist klar: Unsere Welt ist<br />
ein herrlicher Ort. Jedes Foto ist es<br />
wert, eingerahmt zu werden.<br />
Selbstverständlich gibt es Städte-,<br />
Landschafts-, Reisekalender, sogar<br />
zauberhafte Kalender für alle<br />
Jahre zum Eintragen wiederkehrender<br />
Jahrestage. Auch Pferde-, Katzen-,<br />
Hunde-, Bärenkalender fehlen<br />
nicht. Wer die Wahl hat, die Qual!<br />
Bei DuMont ist die Auswahl dermassen<br />
gross, dass jeder fündig<br />
wird.<br />
u<br />
56 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />
<strong>Wendezeit</strong> 6/06 57
Bü c h e r<br />
Carlo Socci<br />
Gold<br />
Der himmlische Weg in die irdische<br />
Freiheit<br />
Gold ist ein ganz besonderer Stoff.<br />
Seine Seltenheit macht es wertvoll,<br />
mehr noch aber die göttliche Kraft,<br />
die ihm innewohnt. Gold verbindet<br />
Himmel und Erde, doch es muss<br />
in der Sonne glänzen, um seine<br />
spirituelle Kraft zu entfalten.<br />
Warum ist Gold aus unserem Alltag<br />
fast völlig verschwunden? Warum<br />
raten Banken ihren Kunden<br />
seit Jahren vom Goldkauf ab, kaufen<br />
selbst aber in grossem Stil ein?<br />
Wer hortet all die Tonnen Gold, die<br />
von den verschuldeten Staaten für<br />
Papier-Dollar hingegeben wer den?<br />
Und warum? Hat Gold ein Geheimnis,<br />
das über seinen mate riellen<br />
Wert hinausgeht?<br />
Warum haben die Alchemisten Gold<br />
zu machen versucht, und was hat<br />
es mit dem Stein der Weisen auf<br />
sich? Wie wirkt Gold auf unseren<br />
Stoffwechsel und wie auf die Chakren?<br />
Wie kann Gold dazu beitragen,<br />
die bevorstehende Transformation<br />
an Körper und Seele heil zu<br />
überstehen?<br />
Gold ist der himmlische Schlüssel<br />
zu weltlicher Macht – nicht nur für<br />
die Mächtigen, sondern in dieser<br />
Zeit der Selbstermächtigung auch<br />
für jeden Einzelnen, der bereit ist,<br />
seine persönliche Freiheit in die<br />
Hand zu nehmen.<br />
Softcover, 144 Seiten, CHF 25.10<br />
/ € 13,50 (D) / 13,90 (A), ISBN 3-<br />
88755-099-4, Param Verlag<br />
Gewinnen Sie blankes<br />
Gold<br />
Deutschland besitzt mit 3600 Tonnen<br />
von allen Staaten weltweit den<br />
grössten Goldschatz – nach den<br />
USA; die Schweiz besitzt rund<br />
2600 Tonnen. All das deutsche<br />
Gold liegt als Pfand in den USA,<br />
nach derzeitigem Stand rund 60<br />
Milliarden Euro. Warum?<br />
Seit Jahren drängen und pressen<br />
die USA andere Staaten, ihre<br />
Goldreserven zu verkaufen, selbst<br />
haben die USA aber noch kein<br />
Gramm verkauft. Seit Monaten<br />
steigt der Goldpreis. Doch in<br />
Wirklichkeit steigt der Goldpreis<br />
gar nicht, der Wert des «Konfetti»-<br />
Geldes fällt: «Die US-Regierung<br />
besitzt eine Technologie, genannt<br />
Notendruckpresse …, die es ihr<br />
ermöglicht, so viele Dollars zu<br />
produzieren, wie sie es wünscht<br />
und absolut kostenlos.» (Federal<br />
Reserve Gouverneur Bernanke)<br />
«Die Geschichte zeigt, dass jedes<br />
Curt Fredriksson<br />
Die Ermächtigung<br />
Expedition zum Glück<br />
Können Sie sich vorstellen, dass eine<br />
belanglose Grussformel den Weg<br />
weist zu den grössten Geheimnissen<br />
Ihres Lebens? Dass der Weg zu Ihrem<br />
Glück ein faszinierendes Abenteuer<br />
ist? Dass das Erlernen der Regeln,<br />
nach denen unser Schicksal<br />
sich formt, äusserst unterhaltsam<br />
und spannend sein kann?<br />
«Die Ermächtigung» ist für esoterisch<br />
Interessierte und solche, die<br />
es nicht werden wollen. Für Menschen,<br />
die den Teufel fürchten und<br />
jene, die nicht an ihn glauben. Für<br />
die einen, die die Welt verbessern<br />
möchten, und die anderen, die dies<br />
aufgegeben haben. Für die aufrichtigen<br />
Sucher nach der Wahrheit<br />
wie für alle diejenigen, welche<br />
sich mit der Begrenztheit<br />
menschlichen Daseins abgefunden<br />
haben. Nicht zuletzt spricht<br />
das Buch auch über die Liebe zu<br />
uns selbst.<br />
Finanzsystem immer irgendwann<br />
zusammengebrochen ist.» (Bernd<br />
Maracke, Edelmetallhändler) Das<br />
einzige Zahlungsmittel, das seit<br />
mindestens 6000 Jahren seinen<br />
Wert behalten hat, ist: Gold.<br />
Die oben abgebildete Goldmünze<br />
können Sie gewinnen. Ihr Preis<br />
steigt Tag um Tag. Bis Sie sie in<br />
der Hand halten werden, wird<br />
sie viel mehr wert sein, als heute.<br />
Doch Gold hat mehr als nur<br />
irdischen Wert. Gold ist das<br />
höchste spirituelle Metall, es ist der<br />
himmlische Weg in die irdische<br />
Freiheit.<br />
Die Preisfrage lautet:<br />
Vor dem Ersten Weltkrieg war das<br />
papiergld der meisten Staaten<br />
durch einen Goldschatz gedeckt.<br />
Aber in den beiden Weltkriegen<br />
Lassen Sie sich überraschen von<br />
dieser ungewöhnlichen und wundersamen<br />
Geschichte, und – ganz<br />
im Ernst: Bitte wundern Sie sich<br />
nicht, wenn Sie plötzlich anfangen,<br />
Ihr Leben in einem völlig<br />
neuen Licht zu sehen...<br />
Curt Fredriksson (geb. 1955) ist<br />
Intuitionstrainer und strategischer<br />
Berater für Unternehmen und Einzelpersonen.<br />
Mit dem «Kriegermanagement»<br />
entwickelte er ein<br />
Konzept zur Restrukturierung der<br />
sind für dieses Gold Waffen gekauft<br />
wor den. Deshalb wurde das<br />
Weltwäh rungssystem 1944 neu geordnet.<br />
Der US-Dollar wurde zur<br />
Leitwäh rung erhoben und alle<br />
nationalen Papiergelder an das<br />
amerikanische Papiergeld gekoppelt.<br />
Die USA ver pflichteten sich<br />
dafür, ihre Dol lar jederzeit gegen<br />
Gold zu tau schen – obwohl der<br />
Dollar nur teil weise durch die<br />
staatliche Gold reserve gedeckt<br />
war. Welcher eu ro päische Politiker<br />
nahm in welchem Jahr das USameri<br />
kani sche Ver spre chen in Anspruch?<br />
Die USA mussten tonnenweise<br />
Gold heraus rücken, was<br />
eine Welt währungs kri se aus löste.<br />
sie führte schliesslich dazu, dass<br />
US-Präsident Nixon das Deckungsversprechen<br />
einseitig auf hob. Mit<br />
einem Schlag war alles Papiergeld<br />
wirklich nur noch Pa pier. Und so<br />
ist es bis heute.<br />
Senden Sie den Namen des Po li tikers<br />
und die Jahreszahl zusammen<br />
mit Ihrem ausge schriebenen Vornamen<br />
und Namen sowie Ihrer<br />
Post anschrift per Mail an gold@<br />
param-verlag.de oder Fax +49 (0)<br />
4166 300 an den Param Verlag. u<br />
eigenen geistigen Ordnung. Ziel<br />
seiner Praxis sind die innere Stärke<br />
und Grösse der Person, zum<br />
Vorteil der eigenen Zufriedenheit.<br />
Er lebt und arbeitet in der Nähe<br />
von Frankfurt am Main.<br />
Geb., 250 S., ISBN 3-938396-05-9,<br />
19.90 € (D), 20.50 € (A), R. Mankau<br />
Verlag<br />
Interview mit<br />
dem Buchautor<br />
und Intuitionstrainer<br />
«Glückssuche als<br />
grösstes Aben teuer<br />
für den menschlichen<br />
Geist»<br />
Wie sah Ihre ganz persönliche Suche<br />
nach Glück und Zufriedenheit<br />
aus?<br />
Markus Jehle<br />
Himmlische Konstellationen<br />
2007<br />
Leben und Heilen im Einklang<br />
mit den Sternen<br />
Fredriksson: Meine Suche nach<br />
Glück unterschied sich nicht von der<br />
anderer Leute. Zuerst habe ich natürlich<br />
versucht, die Wege zu gehen, die<br />
sich aus meinem persönlichen Umfeld<br />
ergaben. Mit zuneh mendem Alter<br />
erweiterte sich das Spektrum der<br />
Möglichkeiten. Meiner Meinung<br />
nach leben wir hier in der Bundesrepublik<br />
in einer einzigartigen Situation,<br />
die es uns ermöglicht, mit<br />
den unterschiedlichsten Anschauungen<br />
und Konzepten Kon takt aufzunehmen.<br />
Das macht die Wahl für<br />
den persönlichen Weg nicht gerade<br />
einfacher, aber die Viel zahl der Betrachtungsmöglichkeiten<br />
schärft den<br />
Blick. Mir kam die suche nach Glück<br />
immer wie ein grosses Puzzle vor, in<br />
das sich falsche Teile gemischt hatten.<br />
Die se Teile im eigenen Denken<br />
und Handeln zu entdecken, war wohl<br />
die eigentliche Herausforderung.<br />
Worin liegt die zentrale Botschaft<br />
Ihres Buches?<br />
Fredriksson: Das Buch soll dem<br />
Menschen Mut machen, das eigene<br />
Selbst zu entdecken und ihm zu<br />
folgen. Seine Botschaft: Ermächtige<br />
dich, übernimm die Verantwortung<br />
für deine geistige Ordnung!<br />
Wie findet man sein wahres<br />
Selbst?<br />
Ein kompetenter und<br />
inspirieren der Astrokalender, der<br />
sich durch schön gestaltete Darstellungen<br />
der astrologischen Konstellatio<br />
nen und kreative, treffende<br />
und auch humorvolle Deutungstexte<br />
von Markus Jehle auszeichnet.<br />
Natür lich mit allen relevanten<br />
astrologischen Daten: Aspekte,<br />
tägliche, wöchentliche und<br />
monatliche Ephemeriden (Mittags-<br />
und Mitternachtsephemeride),<br />
Zeichenwechsel der Planeten,<br />
Rückläufigkeit etc.. Mit ausführlichen<br />
Monatstexten, einer Jahresbzw.<br />
Transitvorschau und vielen<br />
Fotos. Gleichermassen für astrologische<br />
Laien und Profis interessant.<br />
Markus Jehle ist Diplom-Psychologe,<br />
Leiter des Astrologie-Zentrums<br />
Berlin und Herausgeber der Fachzeitschrift<br />
«Meridian». Er hat<br />
eine erfolgreiche Lehr buch reihe<br />
zur Astrologie ver fasst und ist<br />
jeden Sonntag bei RadioEins<br />
(RBB) live mit astrologischen<br />
Kurz beratungen im Radio zu erleben.<br />
224 S., ISBN 3-926925-40-X-1,<br />
CHF 8.00 / € 9.30 (D), Verlag<br />
Hier & Jetzt<br />
u<br />
Fredriksson: Wie? Da wird wohl<br />
jeder Mensch seinen individuellen<br />
Stil entwickeln müssen. Wunderbarerweise<br />
bringt jeder andere Voraussetzungen<br />
mit.<br />
Sein wahres Selbst entdeckt ein<br />
Mensch, indem er lernt, dessen<br />
Sprache zu verstehen. Die Fähigkeit,<br />
die eigene innere Stimme zu<br />
hören, ihre Zeichen und Hinweise<br />
zu sehen, kann trainiert werden.<br />
Leider folgt der Einzelne oftmals<br />
seinem Glauben oder seiner vermeintlichen<br />
Vernunft, wo er seiner<br />
Intuition folgen könnte.<br />
Der Mensch weiss mehr, als er<br />
glaubt. Seinem Selbst zu folgen<br />
ist keine Frage von Glück, aber es<br />
macht glücklich. Dabei gibt es einige<br />
universale Dinge, die einem<br />
sehr gut weiterhelfen. Die Stille<br />
hilft. Begegnungen helfen. Ebenso<br />
Achtsamkeit, Ernsthaftigkeit und in<br />
jedem Fall auch der Humor.<br />
Wolfgang Bartolain<br />
Spiritueller Taschenkalen der<br />
2007<br />
Die Einheit leben<br />
Essays und Zitate aus zahlreichen<br />
spirituellen/esote ri schen<br />
Quellen. Mit Feiertagen aus allen<br />
Weltreligio nen und verschiedenen<br />
Tra ditio nen. Vie le<br />
wunder schö ne, ganz sei ti ge<br />
Fo tos . Jede Woche auf ei ner<br />
Doppelseite mit zwei begleitenden<br />
Zitaten. Die Wahrheit<br />
ist ein Diamant mit vielen<br />
Facetten – darum feiert dieser<br />
Kalender die grundsätzliche Einheit<br />
aller spirituellen Richtungen<br />
und Wege. <strong>Schwerpunkt</strong>thema<br />
der längeren Textbeiträge<br />
2007: Visio nen eines mensch lichen,<br />
nachhaltigen Wirtschaftslebens.<br />
192 S., ISBN 3-926925-41-8, CHF<br />
17.30 / € 8.90 (D), Verlag Hier &<br />
Jetzt<br />
u<br />
In den letzten Jahren haben Sie mit<br />
dem «Kriegermanagement» ein eigenes<br />
und einmaliges Konzept erarbeitet.<br />
Was ist darunter zu verstehen,<br />
und wie verwenden Sie die<br />
Begriffe «Krieger» und «Management»?<br />
Fredriksson: Das Kriegermanagement<br />
ist eine Selbstschulung. Sie<br />
orientiert sich an der Natur des<br />
Geistes. Ein Mensch, der sich im<br />
Kriegermanagement ausbildet, will<br />
so viel wie möglich über die Natur<br />
seines Geistes erfahren, um dann<br />
seinen Kenntnissen entsprechend<br />
zu handeln.<br />
Die Kräfte, die dem inneren Glück<br />
des Menschen entgegenstehen,<br />
sind alles Andere als harmlos. Der<br />
Krieger steht als Symbol für die<br />
Achtsamkeit, mit der man diesen<br />
Kräften begegnen sollte. Der Krieger<br />
kennt, im Gegensatz zu einem<br />
Soldaten, die innerste Motivation<br />
seines Handelns. Der Soldat muss<br />
sich in seinem Handeln immer<br />
auf Autoritäten ausserhalb seiner<br />
selbst berufen. Er glaubt zu wissen<br />
– und das erzeugt Trance.<br />
Das Wort «Management» ist ein<br />
Wolfgang Bartolain<br />
Bü c h e r<br />
Sonne-Mond Kalender 2007<br />
Sonne und Mond als astro logischer<br />
Schlüssel für jeden Tag<br />
Sonne und Mond stehen bei diesem<br />
Kalender im Mittelpunkt. Für<br />
jeden Tag finden sich Kurz deu tungen<br />
auf der Grundlage der<br />
weiterer Hinweis auf das Wesen<br />
der Schulung. Menschen, die ihre<br />
innere Ordnung nicht hinterfragt<br />
haben, folgen in ihrem Denken<br />
und Handeln einer mehr oder weniger<br />
zufälligen Geistesordnung.<br />
Einem solchen Management fehlt<br />
ein wesentliches Element: das der<br />
Verantwortung. Auch wenn ein<br />
Mensch im normalen Verständnis<br />
verantwortlich ist, wie kann es<br />
sein Handeln tatsächlich sein, wenn<br />
sein Geist durch den Zufall regiert<br />
wird? Selbstverständlich kann sich<br />
jeder Krieger oder Manager nennen,<br />
aber wird aus einem Meerschweinchen<br />
ein Elefant, nur weil<br />
man es «Jumbo» tauft?<br />
Ihre ganz persönliche Empfehlung<br />
für alle Glückssucher…?<br />
Fredriksson: Wahrscheinlich ist<br />
die bewusste Suche nach dem inneren<br />
Glück das grösste Abenteuer<br />
für den menschlichen Geist. In<br />
der Wahl seines Weges sollte sich<br />
der Einzelne nicht beirren lassen<br />
und seiner Intuition vertrauen. Es<br />
lohnt sich.<br />
u<br />
58 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 59
Bü c h e r<br />
vedischen<br />
Mondastro logie<br />
und des<br />
Mond- und<br />
Sonnen stan -<br />
des im west lichen<br />
Tierkreis.<br />
Als<br />
zu sätz li che<br />
In formation<br />
sind täg li che<br />
Ephemeri den mit allen Pla ne ten<br />
aufgeführt. Der Kalender ver mittelt<br />
eine Fülle an Informationen zu<br />
Voll- und Neu monden, astro lo gischen<br />
Hin ter grün den und spi ri tuellen<br />
Themen. Der Schwer punkt<br />
liegt auf der psycholo gisch/spi ri tuellen<br />
Ebene. Mit vier Sei ten für jede<br />
Woche bleibt genug Platz für<br />
persönliche Einträge und No tizen.<br />
Mit zahlreichen Illus tra tio nen und<br />
Fotos und jährlich neuen Textbeiträgen.<br />
Wolfgang Bartolain bemüht sich<br />
je des Jahr erneut darum, gute Kalen<br />
der herauszubringen. In den<br />
Zei ten dazwischen kümmert er<br />
sich ums Geldverdienen, damit<br />
er oben genannter Leidenschaft<br />
nachgehen kann.<br />
320 S. ISBN 3-926925-39-6, CHF<br />
19.00 / € 9.90 (D), Verlag Hier &<br />
Jetzt<br />
u<br />
Fortsetzung von Seite 48<br />
fängnis des Körpers. Erst eine Zusammenschau<br />
beider Aspekte ergibt<br />
ein realistisches Sterbe-Verständnis.<br />
Im weitern geht es um Fragen der<br />
Nahtod-Erfahrungen. Dabei sagt<br />
Looser nur wenig zu den lichtvollen<br />
Erfahrungen, da diese heute allgemein<br />
bekannt sind. Vielmehr untersucht<br />
er die noch immer weitgehend<br />
totgeschwiegenen erschreckenden<br />
Erfahrungen. Beim Versuch, diese<br />
zu verstehen, sind sowohl die tibetische<br />
Lehre wie auch die Psychologie<br />
von C.G. Jung hilfreich. Er<br />
zeigt auch eindrückliche Parallelen<br />
im tiefen Wissen um Unterwelt und<br />
Schreckensgestalten in Märchen<br />
und Mythen, aber auch in der christlichen<br />
Mystik auf.<br />
Schliesslich unternimmt er den<br />
Versuch, Inhalte des tibetischen<br />
Totenbuches so darzulegen, dass<br />
sie für uns westliche Menschen<br />
verständlich und hilfreich werden.<br />
Damit stellt er sich in die Reihe<br />
von Stephen Levine und Christine<br />
Longacker.<br />
Der zweite Teil des Buches ist<br />
ganz der praktischen Arbeit gewidmet.<br />
Die gewonnenen Erkenntnisse<br />
werden umgesetzt in die spirituelle<br />
Sterbebegleitung sowohl<br />
vor wie auch nach dem Tode des<br />
Körpers, aber auch in Hinweise<br />
auf die Gestaltung von Abschiedsfeiern.<br />
Ebenso bedeutsam ist die Einladung<br />
an die Lebenden, sich ihres eigenen<br />
Sterbens bewusst zu werden.<br />
In Anlehnung an die Berichte von<br />
Menschen mit Nahtod-Erfahrungen,<br />
aber auch an die Lehre des tibetischen<br />
Buddhismus, ist hier die Erscheinung<br />
des Lichtes von grosser<br />
Bedeutung – ein Element, das, wie<br />
er aufzeigt, auch in der biblischen<br />
Tradition des alten und neuen Testamentes<br />
zentral wichtig ist.<br />
Diese meditativen Uebungen, die<br />
im Wortlaut vorgestellt werden,<br />
sind aus seiner praktischen Seminar-Tätigkeit<br />
erwachsen. Sie erweisen<br />
sich immer wieder als inspirierend<br />
und bereichernd, aber<br />
auch trostreich für viele Menschen,<br />
sowohl in der persönlichen<br />
Auseinandersertzung wie auch in<br />
der Begleitung Sterbender.<br />
Das Buch ist Hilfe und Unterstützung<br />
im Ringen einer wachsenden<br />
Zahl von Menschen in unserer<br />
Zeit, unser materialistisches Weltund<br />
Menschenverständnis zu überwinden<br />
und uns die wunderbaren<br />
Welten des Geistes schrittweise zu<br />
erschliessen.<br />
Dr. Gabriel Looser, spiritueller<br />
Sterbebegleiter und Erwachsenenbildner<br />
mit vieljähriger Erfahrung,<br />
wendet sich sowohl an Suchende,<br />
die sich auf ihr eigenes Sterben<br />
oder das ihnen nahe stehender<br />
Menschen vorbereiten wollen,<br />
als auch an Pflegende und Begleitende,<br />
die endlich tiefere Wege<br />
der Sterbebegleitung praktizieren<br />
wollen. Erkenntnisse aus Nahtod-<br />
Erfahrungen und Weisheitslehren<br />
vieler Traditionen (nicht zuletzt<br />
des Tibetischen Totenbuches) regen<br />
an, sich mit dem Tod kreativ<br />
aus einander zu setzen, neue Formen<br />
der Begleitung der Seele nach<br />
dem Tod des Körpers einzuüben,<br />
meditative Lichtarbeit kennen zu<br />
lernen und in Abschiedsfeiern zu<br />
integrieren. Konkrete Impulse für<br />
eine spirituelle und ganzheitliche<br />
Sterbebegleitung!<br />
240 Seiten, kt., ISBN: 346636566X,<br />
CHF 32,60 / EUR 17,95 zzgl Versand,<br />
Kösel Verlag u<br />
Deutschland<br />
November<br />
7. Erfüllung im Alltag, Trainingskurs in<br />
vier Teilen mit Daniel Bächinger in Hohentengen.<br />
Infos 07742 3384.<br />
11./12. Die Kraft der Berührung, Tantraseminar<br />
mit Susanne Peter in Heitersheim.<br />
Infos 07661 905234.<br />
10.-12. Liebe und Eros – Tantra für Liebes-Paare,<br />
Workshop mit Saleem Riek in<br />
Paki Eschbachhof. Infos 0761 453690.<br />
Dezember<br />
1.-3. Berührt-Sein, Tantra-Einführungs-<br />
Wochenende mit Gabrielle Riek in Stiersbach<br />
bei Stuttgart. Infos 0761 453690.<br />
2./3. Kriya Yoga (aus der Linie von Babaji<br />
– Paramahansa Yoganandaji) mit Yogi<br />
Dhiranandaji in Ravensburg. Infos<br />
+4156 222 98 56.<br />
26.12.-2.1. Wünschen und Loslassen,<br />
Tantrischer Jahreswechsel mit Gabrielle<br />
und Saleem Riek in Ulm. Infos 0761<br />
453690.<br />
Schweiz<br />
November<br />
1. Farbreisen mit Aura-Soma – den eigenen<br />
Spuren folgen, Kursbeginn mit Rita<br />
Fontana in Zürich. Infos 044 252 68 78.<br />
1.-3. Der verwundete Heiler/Die verwundete<br />
Heilerin, Besinnungstage für Menschen<br />
in hegender und pflegender Tätigkeit,<br />
mit Dr. Gabriel Looser in Morschach<br />
ob Brunnen. Infos 031 318 19 02<br />
2. Seelenbilder durch meditatives flüssiges<br />
Malen, Kursbeginn mit Urs Küng &<br />
Heidi Bleiker in Zürich. Info 044 252 68 78<br />
3. Schicksal und Freiheit, Vortrag von Hajo<br />
Banzhaf in Zürich. Infos 044 252 68 78.<br />
4. Lichtmeditation mit Marianne und Wolfgang<br />
Jaeger in Zürich. Infos 044 252 68 78.<br />
4./5. Kriya Yoga (aus der Linie von Babaji<br />
– Paramahansa Yoganandaji) mit Yogi<br />
Dhiranandaji in Rheinfelden. Tel. 056<br />
222 98 56<br />
4./5./18./19.11./2./3.12. Der Weg ins Licht,<br />
6-tägiges Intensiv-Seminar mit Lyarea E.<br />
Dietrich in Thun. Infos 079 398 63 78.<br />
7. Das magische Selbst befreien, mit<br />
Harald Wessbecher in Zürich. Infos 044<br />
252 68 78.<br />
8. Schlichtheit, Klarheit und die Stimme<br />
des Gewissens, mit Peter Goldman in Zürich.<br />
Infos 044 252 68 78.<br />
8./15./22. Alles hat seine Zeit, Astrologie-<br />
Abend mit Reynold Nicole und Christine<br />
Vosseler in Basel. Infos 061 702 12 30.<br />
8. Heilsingen, fortlaufende Gruppe mit<br />
Kailani simone Bouvrot in Thun. Infos<br />
031 738 92 10.<br />
9. Geistheilung Live im Congress-Center<br />
Basel, 19.00 Uhr, Messeplatz<br />
9. Selbstausdruck, mit Peter Goldman,<br />
in Zürich. Infos 044 252 68 78.<br />
9. Schamanisches Trommeln – Healing<br />
Circle, offene Gruppe mit René Karlo<br />
Barth in Bern. Infos 076 325 53 39.<br />
9. Spirituelle Reise durch Südindien. Diavortrag<br />
und Informationsabend mit Hans<br />
Wettstein in Zürich. Infos 044 252 68 78.<br />
10. Schritte für ein Leben in authentischer<br />
Liebe und Freude, mit Bhashkar<br />
Perinchery in Zürich. Infos 044 252 68 78<br />
10.-12. Sei weit! Dass Dir das Leben gelinge!<br />
Wochenendseminar mit Jelle van<br />
der Meulen und Barbara Möri in Walkringen<br />
bei Bern. Infos 031 700 81 83.<br />
10.-12. Klangvolle Stille – Meditative<br />
Bewegungen, Wochenendseminar mit<br />
Michael Bristle in Walkringen bei Bern.<br />
Infos 031 700 81 83.<br />
10.-13. Psi-Tage 2006, 8. Weltkongress<br />
für Geistiges Heilen, in Basel. Infos 061<br />
383 97 22.<br />
11. Freudevoll leben, mit Bhashkar perinchery<br />
in Zürich. Infos 044 252 68 78.<br />
11. Heilsamer Tanz – NeuBeginn, Tanzworkshop<br />
mit Ursula Ryter in Bern. Infos<br />
031 771 27 66.<br />
11. Abnehmen ohne Kalorienzählen, gesund<br />
und nachhaltig, Tageskurs mit Gertrud<br />
Krieg in Thun. Info 033 221 00 65<br />
11. Die Gegenwart der Meister, mit Jeanne<br />
Ruland in Zürich. Info 044 252 68 78<br />
12. Freude und Kraft im Umgang mit<br />
Geld, Seminar mit Ingrid Zinnel in Zürich.<br />
Infos 044 252 68 78.<br />
12. Der Meister/die Meisterin in uns – Erwachen<br />
in eine neue Dimension, mit Jeanne<br />
Ruland in Zürich. Infos 044 252 68 78.<br />
13. Die Neuoffenbarung durch Jakob<br />
Lor ber, Lorber-Stamm in Emmenbrücke.<br />
Infos 041 450 21 21.<br />
15. Satsang – Begegnung in lebendiger<br />
Stille, mit Saa jid Zandolini in Zürich. Infos<br />
044 252 68 78.<br />
17. Von den Engeln gerufen, mit Ursina<br />
Würmli in Zürich. Infos 044 252 68 78.<br />
17. Spiritueller Begegnungsabend, Meditation<br />
und mediale Botschaften aus der<br />
geistigen Welt, mit Gerrard McInerney in<br />
Aarau. Infos 033 243 04 26.<br />
18. Yoga Flow, Workshop mit Claudia Eva<br />
Reinig in Interlaken. Infos 033 341 02 41.<br />
18./19. Mit Engeln beten – Engel helfen<br />
heilen, Workshop mit Liliane Lesny in<br />
Kesswil /ZG. Infos 071 463 50 65.<br />
20./21. Spirituelle Sterbebegleitung, mit<br />
Dr. Gabriel Looser in Jona-Rapperswil.<br />
In fos 055 320 27 00.<br />
24. Das Bewusstsein jenseits des Physischen,<br />
mit Malcolm Southwood in Zürich.<br />
Infos 044 252 68 78.<br />
24. Gibt es ein Leben nach dem Tod?<br />
Demonstration medialer Fähigkeiten mit<br />
versch. Medien in Bern. Info 031 398 31 00<br />
24.-26. Loslassen heisst gewinnen, Die<br />
schmerzliche, aber auch schöpferische<br />
Kraft von Abschied und Verlust, Seminar<br />
mit Dr. Gabriel Looser in Wildhaus. Infos<br />
01 252 68 78.<br />
25./26. Kriya Yoga (aus der Linie von<br />
Babaji – Paramahansa Yoganandaji) mit<br />
Yogi Dhiranandaji in Ennetbaden. Tel.<br />
056 222 98 56<br />
26. Handanalyse – Begabungszeichen, mit<br />
Pascal Stössel in Zürich. Info 044 252 68 78<br />
Dezember<br />
1. Freude als spiritueller Weg, Vortrag<br />
zum neuen Buch mit Bruce Davis in Zürich.<br />
Infos 044 252 68 78.<br />
Ag e n d a<br />
Je 3 Einträge von Veranstaltungen mit<br />
Angabe von Telefon oder E-Mail sind für<br />
Abonnenten/Inserenten kos tenlos. Die<br />
nächste Ausgabe erscheint Ende<br />
Oktober. Bitte melden Sie Ihre Terminevon<br />
Jan./Feb. vor dem 20. November an:<br />
<strong>Wendezeit</strong>-Agenda<br />
Parkstr. 14, CH-3800 Matten<br />
E-Mail: verlag@wendezeit.info<br />
1.-3. Messe Gesund und Bewusst Sein,<br />
Esoterik- & Gesundheitsmesse in St. Gallen.<br />
Infos +43 5574 44339.<br />
3. Lichtmeditation mit Marianne Jaeger<br />
in Zürich. Infos 044 252 68 78.<br />
4. Gesundheit durch Entschlackung, Vortrag<br />
der Bestsellerautoren Peter Jentschura<br />
und Josef Lohkämper in Thun. Infos 033<br />
437 19 80.<br />
5. Blüten des Lebens, Vortrag von Ruth<br />
Maria Kubitschek in Zürich. Infos 044 252<br />
68 78<br />
8. Mahamudra – die grosse kosmische<br />
Bewegung, mit Daniel Odier in Zürich.<br />
Infos 044 252 68 78.<br />
9.-10. Messe Gesund und Bewusst Sein,<br />
Esoterik- & Gesundheitsmesse in Bern. Infos<br />
+43 5574 44339.<br />
9. Intuition und Kanal-Sein, mit Harald<br />
Wessbecher in Zürich. Infos 044 252 68 78<br />
9. Aufstellungen von Krankheitssymptomen,<br />
Tagesseminar mit Beat Grossniklaus<br />
in Bern. Infos 031 819 12 19.<br />
13. Satsang mit Saajid Zandolini in Zürich.<br />
Infos 044 252 68 78.<br />
13. Spirituelle Lieder des Herzens, Lieder<br />
zum Mitsingen und Zuhören, mit Marianne<br />
Jaeger und Michael Stillwater in Zürich.<br />
Infos 044 252 68 78.<br />
27. Im Einklang mit den Engeln, mit Elisabeth<br />
Bond in Zürich. Info 044 252 68 78<br />
27. Stimme der Stille, mit Michel Stillwater,<br />
in Zürich. Infos 044 252 68 78.<br />
27.12.-2.01. Kriya Yoga (aus der Linie von<br />
Babaji – Paramahansa Yoganandaji), Silvesterseminar<br />
mit Yogi Dhiranandaji in<br />
Weggis. Tel. 056 222 98 56<br />
Das Ägyptische<br />
Toten<br />
buch<br />
Übersetzt und<br />
kom men tiert<br />
von Gre goi re<br />
Kolpaktchy<br />
«Die beste<br />
Einführung<br />
in die geis ti ge Welt des alten Ägypten»<br />
Tages-Anzeiger Zürich<br />
Der Tod war im alten Ägypten ganz<br />
selbstverständlicher Teil des Lebens<br />
und die Sorge: Wie bestehe ich in<br />
diesem «zweiten Leben», wie wirken<br />
sich meine Gedanken und Taten im<br />
Diesseits auf mein Geschick im<br />
Jenseits aus, stets gegenwärtig. Im<br />
«Ägyptischen To ten buch» haben die<br />
Priester und Weisen alle Mysterienweisheit<br />
zusam men gefasst, die den<br />
Menschen damals helfen konnte, Antworten<br />
auf diese drängenden Fragen<br />
zu finden.<br />
Dieses wurde den Toten als Führer<br />
durch die Unterwelt, als Ratgeber<br />
für alle Fährnisse und Ereignisse<br />
in den Sarg gelegt, seine<br />
Texte wurden an die Wände der<br />
Grabkammern der Vornehmen gemalt<br />
und von den Lebenden zur<br />
Einübung des rechten Lebens und<br />
des rechten Sterbens studiert und<br />
darüber meditiert.<br />
Der französische Ägyptologe Prof.<br />
Dr. Gregoire Kolpaktchy hat seine<br />
Übertragung der Papyrus-Texte so<br />
kommentiert, dass sich Sinnzusammenhang<br />
und Bedeutung dieser<br />
ein drucksvollen Dokumente auch<br />
dem Leser von heute erschliessen<br />
und ihm tiefe Einblicke in Leben<br />
Das Buch<br />
«Gesundheit aus dem Kopf»,<br />
von Uri Geller,<br />
ist wieder erhältlich.<br />
CHF 33.- / € 25.- (inkl. Versand)<br />
Fatema Verlag GmbH<br />
Parkstr. 14<br />
CH-3800 Matten/Interlaken,<br />
E-Mail: Verlag@fatema.com<br />
und Denken der alten Ägypter gewähren.<br />
Geb., 320 S., ISBN 3-502-61171-8,<br />
CHF 34,90 / € 19,90, O.W. Barth u<br />
Ve r a n s ta lt u n g e n d e s BPV, d e s PZ u n d d e r SPG<br />
In Klammern ist jeweils angegeben, welche Organisation die Veranstaltung durchführt (Anfragen und Anmeldungen bitte an die entsprechende Adresse). BPV (Basler<br />
Psi Verein): 061 383 97 20, PZ (Psi Zentrum Basel) 061 641 02 29, SPG (Schweizer Parapsychologische Gesellschaft, Zürich) 01 422 56 62.<br />
November<br />
3.-9. Privatsitzungen mit Bill Coller<br />
(SPG)<br />
4./5. Calling your Karma, Workshop<br />
und Seminar mit Maitra. (BPV)<br />
5. Trauerseminar mit Bill Coller (SPG)<br />
7. Demonstrationsabend mit Bill Coller<br />
und Herbert Kunz (SPG)<br />
8. Zirkel-Abend mit Dolly Röschli (SPG)<br />
9./23. Zirkel-Abende mit Trudy Diserens<br />
(SPG)<br />
11. Medialität, Anfängerseminar mit Dolly<br />
Röschli (SPG)<br />
13. Heilerteam (SPG)<br />
14. Entwicklungszirkel mit Bea Rubli<br />
(BPV)<br />
14. Demonstrationsabend mit Kristtina<br />
Kowalska und Rita Muggli (SPG)<br />
14.-24. Privatkonsultationen mit Bill<br />
Coller (PZ)<br />
14./21. Privatsitzungen mit Hildegard<br />
Huber (SPG)<br />
16./30. Tierkommunikation, Schnupperabende<br />
mit Angelika Güldenstein (PZ)<br />
17. Erlebnisabend mit Thomas Young<br />
(BPV)<br />
17. Das Tor zur Ekstase öffnen, mit<br />
Adnan Sarhan (BPV)<br />
17. Jenseitskontakte mit Bill Coller (PZ)<br />
18./19. Young at Heart, Workshop mit<br />
Thomas Young (BPV)<br />
17./19. Das Tor zur Ekstase öffnen,<br />
Workshop mit Adnan Sarhan (BPV)<br />
20. Privatkonsultationen mit Dolly<br />
Röschli (SPG)<br />
22. Offene Gruppe «C. G. Jung» mit<br />
Mira Kudris (PZ)<br />
23. Privatkonsultationen mit Trudy Diserens<br />
(SPG)<br />
25./26. Tierkommunikation, Grundkurs<br />
mit A. Güldenstein und R. Urscheler<br />
(PZ)<br />
27. Privatkonsultationen mit Herbert<br />
Kunz (SPG)<br />
28. Entwicklungszirkel mit Bea Rubli<br />
(BPV)<br />
30.11./2.12. Systemaufstellungen nach<br />
Bert Hellinger, Seminar mit Albrecht<br />
Mahr (BPV)<br />
Dezember<br />
4. Einstiegsmöglichkeit in den Seminarzyklus<br />
zur Schulung der Sensitivität<br />
und Medialität mit Sue Rowlands<br />
(SPG)<br />
4.-8. Privatkonsultationen mit Sue Rowlands<br />
(SPG)<br />
5. Jenseitskontakte, Demonstrationsabend<br />
mit Sue Rowlands (SPG)<br />
6. Zirkel-Abend mit Dolly Röschli (SPG)<br />
7./21. Zirkel-Abende mit Trudy Diserens<br />
(SPG)<br />
8. Einführungsabend in den Seminarzyklus<br />
zur Schulung der Sensitivität<br />
und Medialität mit Sue Rowlands (SPG)<br />
11. Kommunikation zwischen Mensch<br />
und Tier, Weiterbildungsabend mit Trudy<br />
Diserens (SPG)<br />
11.-19. Privatkonsultationen mit Bill<br />
Coller (SPG)<br />
12. Jenseitskontakte, Demonstrationsabend<br />
mit Bill Coller und Dolly Röschli<br />
(SPG)<br />
13. Geistige Führung, Engel und Dein<br />
Schutzengel, Vortrag von Raffael Boriés<br />
(SPG)<br />
18. Heilerteam (SPG)<br />
21. Privatkonsultationen mit Trudy Diserens<br />
(SPG)<br />
60 <strong>Wendezeit</strong> 6/06<br />
<strong>Wendezeit</strong> 6/06 61
Ag o r a<br />
Kosmetische und therapeutische Produkte<br />
auf der Basis von Salzen aus dem Toten Meer.<br />
Wer ist Maitreya ?<br />
Maitreya ist der persönliche Name des Weltlehrers, des Hauptes der Geistigen Hierarchie unseres Planeten.<br />
Er wird von allen grossen Weltreligionen als der Messias, Krishna, der Imam Mahdi, Maitreya Buddha und der<br />
Christus erwartet.<br />
Er kommt als Avatar für das neue Zeitalter zurück, als Lehrer und Berater für alle Menschen – egal ob sie einer<br />
Religion angehören oder nicht. Er kommt mit seiner Gruppe, den Meistern der Weisheit. Gemeinsam werden<br />
sie die Menschheit inspirieren, eine neue, strahlende Zivilisation zu schaffen, die auf Gerechtigkeit und gemeinsamem<br />
Teilen basiert.<br />
Er wird zum Handeln aufrufen, um die Millionen Menschen, die täglich in einer Welt des Überflusses verhungern,<br />
zu retten.<br />
Durch Maitreyas Fürsprache werden die sozialen Belange Priorität erlangen, so dass ausreichende Nahrung,<br />
Obdach, Kleidung, Bildung und medizinische Versorgung für alle Menschen zu universellen Rechten werden.<br />
www.share-international.org<br />
Wiederverkäufer/Depositäre gesucht<br />
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Infos sarit@jerichocosmetics.com (englisch) / orith@fatema.com (deutsch)<br />
Esoterischer Schmuck<br />
Silberschmuck<br />
Holzschmuck<br />
Steinanhänger<br />
Asiatische Figuren<br />
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Amazonasreisen<br />
Tor zur Stille<br />
mit<br />
Jean Paul Dössegger<br />
Tour Operator / Tour Guide<br />
Tel. +5592 9159-1103<br />
Fax +5592 3642-5366<br />
Jeanpaul@vivax.com.br<br />
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Rua 15, PQ 10<br />
69054-190 Manaus - AM<br />
Brazil<br />
Kl e i n i n s e r at e<br />
Kleininserate im Format eines halben Agora-<br />
Feldes kosten CHF 30.- / € 150, sind nicht rabattberechtigt<br />
und erscheinen nur gegen Vorkasse.<br />
Es ist kein Belegexemplar inbegriffen.<br />
www.navana.ch,<br />
Satsanga, spirituelle Begleitung, ganzheitliche<br />
Beratung.<br />
Tel. 062 296 05 80<br />
Abkürzungen:<br />
A = Astrologie/Astropsychologie<br />
ADS = Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom<br />
AF = Akufeldur<br />
AL = Astrolog. Lebensberatung<br />
AlexT = Alexander Technik<br />
All = Allergie+Asthmatherapie<br />
APu = Akupunktur/Ohrakupunktur<br />
APr = Akupressur<br />
Ar = Aromatherapie/-essenzen<br />
AS = Aura Soma<br />
AY = Ashtânga Yoga<br />
AT = Autogenes Training<br />
ATFM = Alexander Technik Frederik Matthias<br />
Atl = Atlaslogie<br />
Au = Aurasehen, Aura-Arbeit etc.<br />
Av = Avatar<br />
AVi = Ashkara Vidyâ<br />
B = Beratung<br />
BB = Bach-Blüten<br />
Bio = Bioenergie, Bioresonanz<br />
Bio-HA = Bioenergetische Haaranalyse<br />
BV = Buchverlag/-versand<br />
CA = Chakra-Aktivierung/-Arbeit<br />
Ch = Channeling<br />
ChG = Chi Gong<br />
ChrE = Therapie chron. Erkrankungen<br />
CM = Chinesische Medizin<br />
Coa = Coaching<br />
CrS = Craniosacral-Therapie<br />
Dy = Integrale Dynamologie<br />
E = Esoterik<br />
EnFS = Energetisches Feng Shui<br />
EnG = Energetische Gebäudereinigung<br />
EnR = Energetische Rückenmassagen<br />
Schweiz<br />
Therapeuten/Berater<br />
EP = Energiepyramiden<br />
Er = Ernährungsberatung/-begleitung<br />
ET = Energetische Therapien<br />
Fa = Fastenseminare<br />
FaT = Familientherapie<br />
FH = Fernheilung<br />
FR = Fussreflexzonenmassage/Fussmassage<br />
FS = Feng Shui<br />
FT = Farbtherapie/-punktur n. P. Mandel<br />
GA = Ganzh. Atemgymnastik/-therapie<br />
GB = Gesundheitsberatung/praxis<br />
GH = Geistheilung<br />
GKo = Ganzheitliche Kosmetik<br />
GKM = Ganzkörpermassage<br />
Ha = Handauflegen<br />
He = Heilkräuter, spagyrische Heilkräuter<br />
HEM = Holo-Energet. Methodologie<br />
Ho = Homöopathie<br />
HP = Heilpraktiker/in<br />
Hy = Hypnosetherapie<br />
IK = Indigo Kinder<br />
Ka = Kartomantie/Kartenlegen<br />
KB = Katathymes Bilderleben<br />
KGT = Kunst- und Gestaltungstherapie<br />
Ki = Kinesiologie, Psycho-Kinesiologie<br />
Kla = Klangtherapie<br />
KP = Kirlianfotografie<br />
KPsy = Körperorient. Psychotherapie<br />
KT = Kurzzeit-Therapieprogramme<br />
KUF = Krankheitsursachenfindung/-auflösung<br />
L = Lebensberatung/-hilfe<br />
Li = Lithotherapie/Edelsteintherapie<br />
LiG = Lichtgeometrie<br />
LK = Lichtkunst<br />
LL = Lieben lernen<br />
1227 Carouge, Helmuth Thomas, 10, av. Vibert, 022 301 27 11 – GH / Sp / WT<br />
1700 Fribourg, Kurt Loeliger, Av. Jean-Marie Musy 12, 076 593 20 59 – L / SyS / PP<br />
2500 Biel, Monika Gassmann, Neuenburgerstr. 104, 032 323 28 07 – ET / MH / BB<br />
2502 Biel/Bienne, Erika M. Kleebauer, Hans-Hugi-Str. 3, 032 322 96 94 – CrS / GH / Ma<br />
2502 Biel/Bienne, Heidi Oberli, Obergasse 24, 032 / 323 10 30 – A / RT / FaT<br />
2544 Bettlach, Liliane Siegenthaler, Tannlimattweg 6, 032 645 25 69 – Ma / GKM / FR<br />
2556 Schwadernau, Willi Stauffer, Standweg 20, 032 373 42 37 – AL / Er / RT<br />
2608 Courtelary, Ruth B. Federer, La Forge 7, 032 944 32 59 – Ha / BB / StB<br />
3005 Bern, Therese Perrottet, Thunstr. 41a, 031 352 30 15 – R / L / Media<br />
3053 Münchenbuchsee, Franziska Roschi, Bernstr. 46, 031 869 23 20 – Rad / GH / FR<br />
3074 Muri BE, Marina Habich, Rossimattstr. 18, 031 371 19 91 – Psy / NLP / SyS<br />
3125 Toffen, Martin Roschi, Heitern 63/Belpberg, 031 819 94 24 – HP / GB / FR / WT /<br />
ResT / Rad, E-Mail: Colamaro@freesurf.ch<br />
3154 Rüschegg-Heubach, Christina Hostettler, Dorf, 031 738 88 34 – L / KT / PW /<br />
Internet: www.heaven-earth.org, E-Mail: info@heaven-earth.ch<br />
3178 Bösingen, Ursula & Erwin Jungo, Leimackerstr. 9, 031 747 77 97 – L / Hy / GB<br />
3280 Murten, Richard Sigrist, Tioleyres 13, 026 670 47 55 – Ki<br />
Internet: http://www.zikubse.too.ch, E-Mail: zikubse@bluewin.ch<br />
3400 Burgdorf, Praxis Hamali, Marlen Hämmerli, Steinhof 7, 034 423 63 68 – Kla / ChrE /<br />
SchH / REM / EnG / Coa, www.hamali.ch, E-Mail: marlen.haemmerli@besonet.ch<br />
3422 Kirchberg, Marie Thérèse Rubin, im G‘dehaus Aefligen, 079 469 82 22 – Bio/GB/Sp/<br />
GH/KUF/SUT; Internet: www.rubinenergie.ch, E-Mail praxis@rubinenergie.ch<br />
3604 Thun, Hugo Frutig, Gemmistr. 17, 033 336 27 12 – L / FH / GH<br />
3608 Thun, Lyarea E. Dietrich, Allmendingenstr. 14, 079 398 63 78 – EnFS / M / Sp<br />
3626 Hünibach, Erika Forrer, Staatsstr. 167, Tel. 033 243 62 49 – SpL / SchH / Ch / TK /<br />
StB MT, E-Mail: erikaforrer@bluewin.ch<br />
M = Meditation<br />
Ma = Klass./intuitive/medizin. Massage<br />
Me = Metamorphose-Practitioner<br />
Med = Medialität<br />
Mer = Merkaba<br />
MH = Mediale Heilung/Beratung<br />
MM = Meditatives Malen, Mandala-Malen<br />
MT = Mentaltraining<br />
Na = Naturarzt, Naturheilpraktiker<br />
NK = Natürliche Kosmetik<br />
NLP = Neurolinguist.Programmieren<br />
No = Nosodentherapie<br />
Nu = Numerologie/Kabbalistik<br />
O = Ohrkerzentherapie<br />
OA = Organspezifische Aminosäuren<br />
PH = Prana (pranic) healing<br />
Pol = Polarity-Therapie<br />
PP = Parapsychologie<br />
PsE = Psychosomatische Energetik<br />
Psy = Psych. Beratung/Psychotherapie<br />
PsyS = Psychosomatik, Psychosynthese<br />
PW = Persönliches Wachstum/ -Training<br />
R = Reiki<br />
Ra = Radionik<br />
Rad = Radiästhesie, Pendeln<br />
Reb = Rebirthing<br />
RefZ = Reflexzonentherapie (n. Dorn)<br />
Rel = Religion<br />
REM = Ruhe, Entspannung, Mitte finden<br />
ResT = Resonanztherapie<br />
Ret = Retreats<br />
RT = Rückführungen/Reinkarnationstherapie<br />
RüM = Rückenmassage n. Breuss<br />
Rut = Rutengängerei<br />
SchH = Schamanische Heilrituale<br />
Therapeuten, Berater, usw.<br />
Sh = Shiatsu<br />
SO = Seminarorganisation<br />
Sp = Spiritualität, spirituelle Heilung<br />
SpL = Spirituelle Lebensberatung<br />
SpT = Spirituelle Therapie<br />
StB = Sterbebegleitung (MT Mensch und Tier)<br />
SUT = Seelische Urblockadentherapie<br />
Sy = Synergetik-Therapie<br />
SyS = System. Stellen n. Bert Hellinger<br />
Tar = Tarot<br />
Tan = Tantra<br />
TC = Tai Chi, Taijiquan<br />
TE = Tachyon-Energie<br />
TfH = Touch for Health<br />
Th = Therapeut/in (allg.)<br />
Tib = Fünf-Tibeter-Training<br />
TK = Tierkommunikation<br />
TLT = Time-Line-Therapie<br />
TPI = Trager Psychophys. Integration<br />
Tr = Traumanalyse<br />
VeM = Vedische Meditation<br />
VF = Vitalfeld-Therapie<br />
Vi = Visagist/in<br />
W = Wassertherapie (diverse Methoden)<br />
WBA = Wirbelsäulen-Basis-Ausgleich<br />
WT = Wirbelsäuletherap. n. Dorn/Breuss<br />
Y = Yoga/Kriya Yoga<br />
Z = Zilgrei<br />
3635 Uebeschi, Liselotte Lüthi, Lindenbühl 153, 033 222 38 83 – R / FR / Ma<br />
3654 Gunten, Gerrard McInerney, Schönörtli, 033 243 04 26 – L / MH / Sp<br />
3654 Gunten, Jeannette Müller, Im Stotzigenacker, 033 251 43 20 – R / GH /MH<br />
3662 Seftigen, Lichtinsel für Heilung & spirituelles Bewusstsein, Ursula Lüthi, Wydmatt 28,<br />
033 345 30 50 oder 079 287 99 92 – Sp / SpL / GH / EnG / Ch / Ca<br />
3706 Leissigen, Annette Ast, Blumenstrasse, 033 847 17 25 – Bio / SUT<br />
3802 Beatenberg, Markus Gafner, Freiegg, 079 539 69 29 – EnG / GH / TfH<br />
3812 Wilderswil, Suse Gruber, Dorfmattenstr. 2, 033 822 59 32 – SchH / RefZ<br />
4054 Basel, Kurt Wisler, Blochmonterstr. 19, 061 281 59 61 - FR / Ma / R<br />
4058 Basel, Trudi Schüpbach, Allmendstr. 108, 061 601 72 50 – R / Ma / L<br />
4107 Ettingen, M. Gisbert Lanthemann, Oberwilerstr. 31, 061 401 04 54 – Psy / KPsy / RT<br />
4125 Riehen, Dora Schaufelberger, Im Niederholzboden 52, 061 601 52 79 – GH / SpL / SO<br />
4419 Lupsingen, Verena Maria Keller, Im Gässli 4, 061 922 90 82 – ADS / IK / AlexT / L / E,<br />
Internet: www.onlineweb.ch/vmk, E-Mail: vmkeller@gmx.ch<br />
4450 Sissach/BL, Zum Lichtblick, H.R.Tommer, Hauptstr. 90, 061 973 73 73 – ET / FT / B<br />
4500 Solothurn, Mara Algethi, Grafenfelsweg 11, 032 622 29 25 – A / Tar / LB<br />
4562 Biberist, Heinz Fahrni, Bromeggstr. 22, 032 685 30 37 – Ma / APr / WBA<br />
4702 Oensingen, Doris Käsermann, Roggenweg 9/19, 062 396 10 11 – Ki / VF / CHrE<br />
4710 Balsthal, Monika Baumgartner, Bachrankweg 3A, 062 391 57 25 – AT / GH / Psy<br />
4718 Holderbank/SO, Dorothea Schneider, Hauptstr. 97, 062 390 10 04 – Bio / Ki / All<br />
4950 Huttwil, Hans Bigler, Apotheke am Brunnenplatz, 062 962 10 03 – Bio / Chr.E / Nu<br />
5046 Walde, Fab. u. Hans-J. Steiniker, Schürstr. 484, 062 726 21 38 – RT / R / Na<br />
5213 Villnachern, Verena Fehlmann, Dorfstr. 15, 056 441 26 43 – BB / FH / Ha<br />
5200 Brugg, Heidi Huber, Aarauerstr. 6, 056 441 94 73 – GH / L / B<br />
5405 Baden, Anton Tönz, Segelhalde 48, 056 493 40 45 – VM / AY / AVi / Ret<br />
Internet: http://www.aksharavidya.net, E-Mail: a.toenz@aksharavidya.net<br />
5432 Neuenhof, Karl Lenzlinger, Bifangstr. 33, 056 406 32 54 – FH / GH / L<br />
62 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 63
5647 Oberrüti, Therese Scheuber-Villiger, Kleinmatt 10, 041 787 18 05 – FR / R<br />
5726 Unterkulm, Manuela Niederer, Geisenweg 1, 062 776 20 76 – A / AL / BB<br />
5727 Oberkulm, Astrid von Rulach, unt. Haselweg 5, 062 771 64 42 – EnG / R / TE<br />
6005 Luzern, Othmar Gisler, auf Weinbergli 14, 041 360 33 93 – B / Sp / FH / Med / MH<br />
6006 Luzern, Martin Sorge/Helen Seiler, Oberseeburgrain 1, 041 410 73 43 – RT / Sh / CA<br />
6010 Kriens, Stefan Beutler-Huber, Schachenstr. 22, 041 320 26 30 – CrS / Pol / FR<br />
6010 Kriens, Edith Rössel, Gesundheitszentrum Späni, 079 612 50 02 – PsE<br />
6052 Hergiswil, Brigitte A. Parpan, Bühlstr. 29, 041 620 70 90 – Hy / TLT / Ki / MT<br />
Internet: www.time-line.ch, E-Mail: b.parpan@bluewin.ch<br />
6422 Steinen, Hildegard di Francesco, Schornenweg 4, 041 832 12 11 – L / M / GH<br />
6600 Locarno, Marisa Ischi, Via Vicolo Appiani 1, 091 791 30 87 – Ma / Ch / RT / Bio-HA /<br />
He / OA - Internet: www.sanftesheilen.com, E-Mail: sanftesheilen@bluewin.ch<br />
6612 Ascona, Jolanda Pfaffen-Kneubühler, Via Monescia 1b, 091 791 19 47 – GH / M / Tar<br />
6648 Minusio, Johanna Balli-Amon, Via Mimosa 2, 091 743 21 80 – Sp / FR / Ma<br />
6816 Bissone, André P. Tondeur, Via Maroggia 34, 091 649 52 01 – MM / R / B<br />
7000 Chur, Silvia u. Antonia Heinz, Gartenstr. 9, 079 333 27 42 – ET / CA / BB<br />
7320 Sargans, Karin Venzin, Städtchenstr. 74, 081 723 49 74 – FR / Ma / R<br />
8050 Zürich, Elvira Ryser, Regensbergstr. 302, 01 312 06 50 – A / Tar / GH<br />
8106 Adlikon b. Regensdorf, Peter Bachmann, Schulhausstr. 1, 056 249 44 55 – WT / MH /<br />
ET, http://www.peterbachmann.ch.vu, peter.bachmann1@bluewin.ch<br />
8280 Kreuzlingen, Iris Wettstein, Gutenbergstr. 10, 071 670 07 90 – BB / Er / BH<br />
8302 Kloten, Milenka Tadin, Thalwiesenstr. 11, 01 814 32 67 – Tr / GKo / FR<br />
8406 Winterthur, Monica Hasler, Tössuferweg 25, 0901 588 985 (2.-/Min.) – B / Coa / SpT<br />
8498 Gibswil, Sirkku Lankinen Valsangiacomo, Im Zentrum Süd, 055 245 10 25 – R / FT / LT<br />
8500 Frauenfeld, Caroline Gasser, Zürcherstr. 231, 052 721 10 05 – GA / FR / P<br />
8580 Amriswil, Strelitzie-Zentrum, Weinfelderstr. 16, 079 589 02 15 – GH / L / Th / Psy /<br />
Kla / SchH; http://www.strelitzie.ch, E-Mail: strelitzie@wiwe.ch<br />
8593 Kesswil/TG, Liliane Lesny-Poyda, Dozwilerstr. 1, 071 463 50 65 – MH / SO / Spl / MM<br />
http://www.lesny.ch, E-Mail: aura@lesny.ch<br />
8620 Wetzikon, Druscham Atelier, A. Boesch, Bachtelstr. 13. 079 437 12 86 – TPI / SchH / L<br />
8624 Grüt, Eveline Petermann-Oertle, Langweidstr. 26, 01 932 16 18 – Ho / RüM / GH<br />
8630 Rüti, Anton Wirth, Weierstr. 38, 055 240 96 20 – GH / M<br />
8646 Wagen b. Rapperswil, Odette Borbach, Curtibergstr. 77, 055 212 17 35 – B / GH / Me<br />
8706 Feldmeilen, Silvia Kockel, Gen.Wille Str. 61, 043 844 08 18 – AtT / A / AS / Er / GB / L<br />
http://www.lebensquell.ch<br />
8712 Stäfa, Henrike Anna Zellweger, Sonnengasse 2, 01 926 69 40 – Me<br />
8815 Horgenberg, Rösli Nägeli, Unterhaus, 01 726 21 62 – Ki / TfH / ET (n. Banis)<br />
9010 St. Gallen, Jeanette Hauser, Schlatterstr. 3, 071 245 73 18 – A / BB / MH<br />
E-Mail: jeanette.hauser@bluewin.ch<br />
9495 Triesen-LI, Claudia Greuter, Schmiedeweg 14, 00423 392 51 40 – R / FR / FH<br />
9620 Lichtensteig, Helios Soul Spirit, F. Hostettler, Hintergasse 5, 071 988 84 60 – Reb / Hy / RT<br />
9658 Wildhaus, Peter & Miranda Gilgen, Haus «Unmila», 071 999 30 40 – R / PB / MB<br />
Schulen/Seminarveranstalter usw.<br />
2716 Sornetan, Gesundheitszentrum Wirbelteam, 032 484 04 04 – WT / Sy<br />
Internet: www.wirbelteam.ch / synergetik-therapie.ch, E-Mail: info@wirbelteam.ch<br />
3011 Bern, Kaleidoskop, Effingerstr. 6, 031 398 31 00 – Spirit. Zentrum f. Medialität<br />
3012 Bern, Ausbildungszentrum für Erfahrung und Wissen, 031 302 00 33 –<br />
http://www.svpp.ch<br />
5200 Brugg, Marc Dasen, Annerstr. 18, 056 / 441 75 85 – FS (Basiskurse und Übungsgruppe<br />
/ ChG / TC / EnG – www.geocities.com/m_dasen, m_dasen@yahoo.de<br />
5408 Ennetbaden, Jean-Pierre Wicht, Badstr. 18b, 056 222 98 56 – Y / BV<br />
6042 Dietwil, Life Design, Alfred Wepf, Villa Müslischreck, 041 787 39 50 – RT / MT / M<br />
6064 Stalden (Sarnen), Hans Meier, Stockenmatt 11, 041 660 16 89 — Selbstfindung &<br />
Selbstheilung, Internet: http://www.oase-der-ruhe.ch<br />
6900 Lugano, Centro THEMIS, 091 943 62 54 - Med / R / MH, http://www.margit-huber.ch,<br />
E-Mail: action@margit-huber.ch<br />
7000 Chur, Leben+Astrologie-Schule, Laubenstr. 6, 081 250 72 78 – A / Psy / B / GB / SpL /<br />
BB, Internet: http://www.lebenschule.ch, E-Mail: info@lebenschule.ch<br />
8247 Flurlingen, Barbara Bachmann, Gründenstr. 66, 052 659 10 63 – R<br />
E-Mail: bbachmann@smile.ch<br />
Literatur/div. Produkte usw.<br />
2502 Biel, Boutique Liechtstein, Güterstr. 21, 032 322 27 57 – Bücher / Schmuck / Kristalle<br />
6950 Tesserete, Intermedia Synergie, Via alle Pezze, 091 930 06 70 – Aloe Vera/EP/ResT Musik<br />
Deutschland<br />
Therapeuten/Berater<br />
03185 Heinersbrück, Detlev Schimtz, Peitzerstr. 8, 035601-82059 – Me / Wt<br />
09126 Chemnitz, Larissa Kostjukowa, Stadler Str. 11, 0371-5613362 –<br />
R / RT / PsyKi / M / L&E / MH<br />
09456 Annaberg-Buchholz, Pfr. Helmuth Goy, Parkstr. 37, 03733-142180 – GH / Ha / FH<br />
12045 Berlin, Josef Jeckl, Elbestr. 25, 030-74773239 – Rad / Rut<br />
31832 Springe, Ingeborg Oelmann, Allerfeldstr. 17, 05045-8037 – Psy / PsyS / SyS<br />
41748 Viersen, Bernhard Klink, Omperter Weg 87, 02162-25376 – L / R / A / BB / Nu / Ka<br />
E-Mail: klinkben@aol.com<br />
41836 Hückelhoven, Dragi Alsalk, Venner Hof 37, 02433-952913 – SpL / L&E / Ch<br />
http://www.bewusstseinszentrum.de, E-Mail: info@bewusstseinszentrum.de<br />
45355 Essen, Dorothée Lisseck, Rabenhorst 74 A, 0201-676758 – Sy / Ra / ADS<br />
Internet: http://www.w-lisseck.de<br />
46562 Voerde-Spellen, HP Brigitte Finger, Hahnenstr. 35, 02855-6660 – Na / Bio / ET /<br />
ADS / GH / FH<br />
47799 Krefeld, Gisela Welbers, Roonstr. 3, 02151-560835 – Sp / ET / SpL / CA /GH / Au<br />
http://www.engel3000.de, gisela.welbers@t-online.de<br />
48734 Reken, Beate Pracht, Michaelstr. 9, 02864-884681 – GH / L&E / Z<br />
49828 Neuenhaus, Jan Hatger, Hauptstr. 75, 05941-6191 – GH / Ha<br />
50939 Köln, Faruk Demir, Lehmbruckstr. 3, 0221-9435975 - FH<br />
53902 Bad Münstereiffel, Dr.med. H.U. Klettner, Ashfordstr. 54, 02662-940619 – CM / MH / PsyS<br />
56841 Traben-Trarbach, Ute Allmacher, Am Laubloch 28, 06541-811350 – R / BB / SpL<br />
61381 Friedrichsdorf, Franz Braum, Ostpreussenstr. 18, 06172-778468 – GH / PH / RT<br />
66787 Wadgassen, Horst Pinkel, Rosenstr. 11 A, 06834-698830 – Hy-RT / Tr / Nu<br />
68623 Lampertheim, Ursula Huber, Falkenstr. 21, 06206-52214 – R / GH / FH<br />
70435 Stuttgart-Zuffenhausen, R. Schmidt, Rütlistr. 12, 0711-8266471 – WT / GH / CrS<br />
77886 Lauf, Gerlinde Rohmann, Schützenstr. 16, 07841-665690 – HP / GH / L / CA /<br />
EnG / AuR<br />
79356 Eichstetten a. Kaiserstuhl, Ernst-Günter Hilgenstock, 07663-914486 – Dy<br />
http://www.dynamologie.de, ernst-g.hilgenstock@t-online.de<br />
81925 München, Ingrid Keminer, Elektrastr. 18, 089-9965 8988 – Ch / EA / LiG<br />
82515 Wolfratshausen, Anton Lidl, Auenstr. 30/E, 08171-72299 – FH / GH / REM<br />
88326 Aulendorf, Dr. Gottfried Briemle, Riedweg 8 – A / E / Rel, www.horoskopzahl.briemle.net<br />
89364 Rettenbach OT Harthausen, Gerda Müller, Mühlberg 20, 08224-1382 – Psy / GH / Sp<br />
97410 Schweinfurt, Christine Frieske, Postfach 1262, 0173-3751528 od. 09721-4760410 –<br />
GB / ET / GH / FH / Ka / L<br />
Schulen/Seminarveranstalter usw.<br />
79100 Freiburg, The Art of Being, Vaubanallee 43, 0761-45369-0 – Tan / KPsy / M<br />
http://www.art-of-being.de, E-Mail: aob-info@web.de<br />
81332 München, Eva Eggart, Pf 750267, 089-776134 – Med / GH / KGT / LK / Hy / Coa<br />
Italien<br />
Therapeuten/Berater<br />
15010 Grognardo, Edelstein-Therapie-Zentrum, Str. Baghina 63, 0144 320752<br />
Österreich<br />
Therapeuten/Berater<br />
5020 Salzburg, DDr. Gerhard Brandl, Guetratweg 20a, 0662-830610 – Psy / AT / R<br />
6351 Scheffau/Tirol, Gerta Grander, Blaiken 91/Ralserhof, 05358-8270 – Me / Ki /He<br />
Der Eintrag in die Therapeutenliste ist Abonnentinnen und Abonnenten vorbehalten. Mit 3<br />
Spezialitäten kostet er CHF 12.-/€ 8.- jährlich, mit zusätzlichen 3 Spezialitäten und E-Mail-<br />
Adresse und URL kostet er CHF 24.-/€ 16.- jährlich.<br />
DOLFINIM – Die Heilkraft der Delphine!<br />
Delphin-Seminarreise vom 27.12. – 3.1.07<br />
«Erfüllen Sie sich Ihren Traum und<br />
schwimmen Sie hautnah mit der<br />
Delphin-Familie von Eilat im Roten<br />
Meer!»<br />
Sie erleben eine heilsame Begegnung<br />
in der ergreifenden Unendlichkeit<br />
des Meeres, von Angesicht zu<br />
Angesicht mit wachen Seelen, die<br />
den Sinn des irdischen Lebens noch<br />
kennen! Delphine sind geistig hoch<br />
entwickelte Wesen, die mit uns Menschen<br />
in uralter Freundschaft verbunden<br />
sind. Sie bringen uns in Berührung<br />
mit unserer eigenen Spontaneität,<br />
mit Lebensfreude, Vertrauen<br />
und Lachen – kurz: mit unserer<br />
Seele. Sie sind die Therapeuten des<br />
Meeres, die unser Herz öffnen und<br />
uns helfen, unsere Verbundenheit<br />
untereinander und mit der Natur<br />
wieder bewusster zu spüren.<br />
«Freude, Liebe, Lust und Spiel ist<br />
der Alltag der Delphin-Familie im<br />
Dolphin Reef am Roten Meer!»<br />
Die grossen Tümmler-Delphine le ben<br />
im Dolphin-Reef von Eilat und werden<br />
dort seit 1990 hervorragend betreut.<br />
Die Anlage ist wun derbar gepflegt,<br />
und die Mitarbeiter gehen auch<br />
mit anderen Tierbewohnern (Katzen,<br />
Hühner, Pfauen) sehr liebevoll um.<br />
Nicht nur Erholung und Kräftetanken<br />
vom Alltag ist an diesem traumhaften<br />
Ort angesagt. Denn eine tief greifende<br />
Reinigung und Heilung der Gefühle<br />
wird durch die Delphine ausgelöst.<br />
Sie sind liebevolle und verspielte<br />
«Herz-Öffner», die es durch ihr lebendiges<br />
Sein verstehen, uns mit unseren<br />
Gefühlen zu versöhnen, und diese in<br />
die lichteren Gefilde unserer Herzens<br />
emporzuheben. «Seit den 70er Jahren<br />
weiss man, dass Delphine nicht nur<br />
über eine überragende Intelligenz,<br />
sondern auch über andere ungewöhnliche<br />
Fähigkeiten verfügen: Sie bewegen<br />
sich mit Leichtigkeit in den inneren<br />
Bewusst-Seinswelten, beherrschen<br />
mühelos die telepatische Kommunikation<br />
und besitzen ein enormes<br />
Heilpotential.»<br />
Durch die Begegnungen mit ihnen werden<br />
viele blockierte Gefühle gelöst<br />
und in Fluss gebracht. Auf spielerische<br />
Art und Weise findet ein tiefer Prozess<br />
statt, der von den alten Schlacken und<br />
der Schwere negativer Gefühle befreit.<br />
Wie von selbst geschieht eine<br />
emotionale Erleichterung, hervorgerufen<br />
durch die intensive heilende Ausstrahlung<br />
der Delphine. Geborgen im<br />
grenzenlosen Ozean gleiten Sie sanft<br />
in den Zustand des Loslassens und der<br />
Heilung. Die Begegnungen mit den<br />
Delphi nen bedeutet für Sie auch Erinnerung<br />
an Ihren ursprünglichen Lebenstraum.<br />
Sie werden von ihnen förmlich<br />
verzaubert und in ihre Welt der Liebe,<br />
der Freude und dieser unbändigen<br />
Lust am Leben entführt.<br />
«Das Wesen des Delphins liegt im Spiel,<br />
in seiner harmonischen Bewe gung, im<br />
Tanz und in seiner Heiterkeit, seinem<br />
Glücksgefühl, das er be dingungslos<br />
verströmt!» Sie können es am eigenen<br />
Leibe erleben, wie die Delphine auch<br />
Sie Ihrer Bestimmung näher bringen:<br />
Sich selbst und Ihr Leben aus vollem<br />
Herzen zu lieben und zu feiern!<br />
Die 8-tägige Seminarreise «Dolfinim<br />
– Die Heilkraft der Delphine» ist eine<br />
spezielle Kombination von garantierten,<br />
intensiven Begegnungen mit<br />
den Delphinen im Roten Meer, und<br />
erfahrenen Workshops zur Vertiefung<br />
der persönlichen Erlebnisse und Heilprozesse.Jeden<br />
Tag können Sie in der<br />
märchenhaften Umgebung der Arabischen<br />
Wüsten mit den Delphinen<br />
schnorcheln, tauchen und sie direkt<br />
vom Steg und vom Strand aus geniessen.<br />
Dabei erfahren Sie deren wunderbare<br />
heilsame und belebende Wirkung<br />
hautnah, umgeben von den wohltuenden<br />
Kräften der Sonne, der Wüsten<br />
und dem Rotes Meer.Bis in den späteren<br />
Nachmittag hinein kann jeder<br />
nach Lust und Laune unternehmen,<br />
was er möchte: Im Dolphin-Reef bleiben,<br />
einen Ausflug unternehmen, aktiv<br />
sein, relaxen oder sich zurückziehen.<br />
Am späteren Nachmittag finden die<br />
Workshops statt, in dem wir die vielschichtigen<br />
Prozesse und Entwicklungen<br />
vertiefen und die individuellen<br />
Heilprozesse mit Gesprächen,<br />
Meditationen und Energiearbeit unterstützen.<br />
In diesen erhalten Sie natürlich<br />
auch ganzheitliche Informationen<br />
über die faszinierenden Delphine.<br />
Am Abend haben die Teilnehmer<br />
die Möglichkeit, aus dem reichhaltigen<br />
Angebot ein Restaurant<br />
ihres Geschmacks auszuwählen, welche<br />
neben israelischer und arabischer<br />
Küche auch europäische Genüsse anbieten.<br />
Ein schöner Spaziergang un-<br />
ter dem arabischen Sternenhimmel<br />
schenkt dem Tag ein gebührendes<br />
Ende. Und wer noch Lust hat, kann<br />
sein «Delphinisches Wesen» auch<br />
noch nachts in einem der vielen Pubs<br />
oder Discotheken ausgiebig feiern.<br />
«Eine Studie der Human Dolphin<br />
Foundation auf Hawaii hat ergeben,<br />
dass die Töne und das elektro-magnetische<br />
Feld der Delphine sogar die<br />
menschliche DNS, die Blaupause des<br />
Lebens verändern. Durch die Nutzung<br />
dieser natürlichen Biotechnologie<br />
erklären sich die Wissenschaftler<br />
die ungewöhnlichen Heilungen, die<br />
in der Begegnung mit Delphinen geschehen!»<br />
Durch die Heilkraft der<br />
Delphine, kombiniert mit Gesprächen,<br />
Meditationen und Energiearbeit, bieten<br />
wir Ihnen eine optimale Unterstützung,<br />
dass Sie wieder zu dem Menschen<br />
werden, der Sie in Wahrheit<br />
sind: Ein liebevolles, verspieltes und<br />
freudiges Kind des Lebens!<br />
Dies bieten wir Ihnen auf unseren<br />
Delphin-Reisen:<br />
- Erholung, Wellbeing,<br />
Heilung und Meditation<br />
- Sie schwimmen täglich<br />
mit der Delphin-Familie<br />
im Roten Meer und<br />
erleben intensive Begegnung<br />
hautnah<br />
- Sie steigern dabei Ihre<br />
Selbstheilungskräfte<br />
und verbessern dadurch<br />
Ihre Gesundheit<br />
und Vitalität<br />
- Sie tanken Lebenskraft<br />
und erholen Körper,<br />
Geist und Seele ganzheitlich<br />
- Sie heilen Ihre Gefühle<br />
dank deren Lebensfreude<br />
und Lebenslust<br />
- Sie erweitern dadurch<br />
Ihr Bewusstsein<br />
- Sie transformieren<br />
Angst-Muster<br />
- Sie wiederbeleben Ihr<br />
Inneres Kind<br />
- Sie erinnern Ihre<br />
Träume & Visio nen<br />
- Unterstützender Seminarteil<br />
mit Heilarbeit<br />
und effektiven<br />
Meditationen<br />
- Mit professioneller therapeutischer<br />
Begleitung<br />
- Mit Ausflug in die Negev-Wüste<br />
mit Sonnenuntergangs-Meditation<br />
- Im familienfreundlichen Mittelklasse-Hotel<br />
Palmira, auch für<br />
Rollstuhlgänger geeignet (Rampen<br />
und rollstuhlgerechte Zimmer)<br />
- Sie reisen in Blaubeerwald-VIP-<br />
Gruppen<br />
Nutzen auch Sie diese einzigartige<br />
Seminarreise der Extra-Klasse,<br />
voller Liebe, Freude, Kraft und<br />
Heilung, unvergesslich in Ihrem<br />
individuellen Lebensstrom!<br />
Weitere Informationen finden Sie<br />
auf unserer Website www.Blau beerwald.de<br />
unter Reisen. Schauen Sie<br />
doch vorbei und erfüllen Sie sich<br />
Ihren Traum! Für Fragen oder Ihre<br />
Anmeldung können Sie uns auch<br />
persönlich unter +49 9434 3029<br />
(Mo-Fr, 10 – 16 Uhr) erreichen. Wir<br />
freuen uns auf ein persönliches<br />
Gespräch mit Ihnen.<br />
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