„Frodo“ und die Saar-Talente - Landessportverband für das Saarland
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Titelfoto: pech<strong>und</strong>sapel.de<br />
ISSN 0946-509X G 13344 F 17.Jg. Mai 2010<br />
Informationen r<strong>und</strong><br />
u m d e n S a a r s p o r t<br />
Triathlon<br />
<strong>„Frodo“</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> <strong>Saar</strong>-<strong>Talente</strong><br />
Sankt Wendel eröffnet den Lauf-Sommer Zu Gast in der Gemeinde Überherrn Ford tut dem <strong>Saar</strong>sport gut
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SAARTOTO <strong>und</strong><br />
der <strong>Saar</strong>sport<br />
Allein in den letzten zehn Jahren konnte<br />
<strong>Saar</strong>toto <strong>das</strong> Gemeinwohl <strong>und</strong> den<br />
Haushalt des Landes mit r<strong>und</strong> 500<br />
Millionen Euro unterstützen. Der<br />
Löwenanteil davon, über 170 Millionen<br />
Euro, kamen allein dem Sport zugute. Der<br />
Sport im <strong>Saar</strong>land, vom Spitzen- bis zum Breitensport,<br />
lebt fast ausschließlich von den Geldern,<br />
<strong>die</strong> <strong>Saar</strong>toto erwirtschaftet.<br />
Der Sport erhält 12,5 % des Umsatzes von <strong>Saar</strong>toto,<br />
<strong>das</strong> berühmte Sportachtel. Der <strong>Landessportverband</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saar</strong>land finanziert sich ausschließlich<br />
aus dem Sportachtel, 2009 waren <strong>das</strong><br />
r<strong>und</strong> 13 Millionen Euro. Der größte Teil der Gelder<br />
geht an <strong>die</strong> Fachverbände. Dass der Breiten<strong>und</strong><br />
Spitzensport im <strong>Saar</strong>land entsprechend den<br />
jeweiligen Erfordernissen gefördert werden kann,<br />
liegt an dem speziellen saarländischen Ausführungsgesetz<br />
des Glücksspielstaatsvertrages, dem<br />
Nachfolger des Sportwettengesetzes. „Wir sind<br />
<strong>das</strong> einzige Land, <strong>das</strong> <strong>die</strong> Lottomittel nicht in den<br />
Landeshaushalt einstellt, sondern direkt an den<br />
<strong>Landessportverband</strong> weitergibt“, so <strong>die</strong> <strong>Saar</strong>toto-<br />
Geschäftsführer Jürgen Schreier <strong>und</strong> Michael<br />
Burkert. Darüber hinaus kamen dem Sport noch<br />
r<strong>und</strong> 2 Millionen Euro aus Überschüssen zugute.<br />
Insgesamt also über 15 Millionen Euro, <strong>die</strong> den<br />
Verbänden <strong>und</strong> Vereinen im <strong>Saar</strong>land, dem<br />
Sportstättenbau, der Hermann-Neuberger-<br />
Sportschule, dem Breitensport, Leistungssport,<br />
Schulsport <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitssport zugute kamen.<br />
Alle Vereine profitieren<br />
Von den Fördermitteln profitieren alle Vereine,<br />
<strong>die</strong> dem LSVS angeschlossen sind. So werden<br />
etwa der Sportplanungskommission jährlich Millionen<br />
Euro zur Verfügung gestellt, um landesweit<br />
Sportplätze, vereinseigene Hallen, Leichtathletik-Anlagen,<br />
Umkleidegebäude <strong>und</strong> andere<br />
Projekte zu bezuschussen. „In ausnahmslos alle<br />
Sportplätze <strong>und</strong> alle vereinseigenen Hallen im<br />
<strong>Saar</strong>land flossen Mittel der Sportplanungskommission,<br />
zum Teil sogar mehrfach“, betonen<br />
Schreier <strong>und</strong> Burkert.<br />
Auch <strong>die</strong> Arbeit der Verbände wäre ohne <strong>die</strong><br />
Mittel von <strong>Saar</strong>toto nicht aufrecht zu erhalten.<br />
Titelbild: Philippe Torazzina von der JFG Obere <strong>Saar</strong>,<br />
Foto: Dietze<br />
Der Anteil von <strong>Saar</strong>toto-Geldern am Haushalt<br />
der einzelnen Sportverbände liegt zwischen 60<br />
<strong>und</strong> 90 %. Dies trägt entscheidend dazu bei, <strong>die</strong><br />
Mitgliedsbeiträge <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vereine sehr niedrig zu<br />
halten <strong>und</strong> damit den Zugang zum Sport <strong>für</strong> alle<br />
Menschen zu ermöglichen. Wäre <strong>die</strong>se Unterstützung<br />
nicht gegeben, so müssten <strong>die</strong> Vereine<br />
ihre Mitgliedsbeiträge drastisch erhöhen.<br />
Unterstützt werden auch große Sport-Events<br />
mit überregionaler Bedeutung, wie <strong>die</strong> Mountainbike-WM,<br />
ADAC-Rallye, <strong>das</strong> Pfingstsportfest<br />
in Rehlingen, Trofeo Karlsberg, <strong>das</strong> Badminton-Open<br />
sowie zahlreiche andere Spitzen- <strong>und</strong><br />
Breitensportveranstaltungen. Aber auch <strong>die</strong> kleinen<br />
Events werden gefördert, so erhalten H<strong>und</strong>erte<br />
von Vereinen einen Zuschuss zu ihren Jubiläen.<br />
Die Liste könnte noch lange weitergeführt<br />
werden. Um es abzukürzen: Ohne Lottogelder<br />
könnte der Sportbetrieb im <strong>Saar</strong>land – wenn<br />
überhaupt – nur mit unverantwortlich hohen Mitgliedsbeiträgen<br />
aufrecht erhalten werden.<br />
Keine Alternative zum<br />
Glücksspielstaatsvertrag<br />
Der Sport in den meisten, wenn nicht gar in<br />
allen B<strong>und</strong>esländern, kann nur neidvoll auf <strong>das</strong><br />
„Füllhorn Sportachtel“ im <strong>Saar</strong>land blicken, eine<br />
ganz <strong>und</strong> gar saarländische Lösung. Aber so<br />
erfreulich <strong>die</strong>ser regionale Unterschied <strong>für</strong> den<br />
<strong>Saar</strong>sport ist: Für ganz Deutschland gilt <strong>und</strong> über<br />
allem steht der Glücksspielstaatsvertrag. B<strong>und</strong>esweit<br />
wurde der Sport 2009 mit 500 Millionen<br />
Euro gefördert.<br />
„Man kann auf <strong>die</strong> Vernunft der politischen<br />
Entscheider hoffen, <strong>das</strong> Staatsvertragsmodell<br />
auch über 2011 hinaus zu verlängern. Nur so<br />
können dauerhaft Einnahmen zur nachhaltigen<br />
Förderung des Sports <strong>und</strong> des Gemeinwohls in<br />
Deutschland gesichert werden“, wünschen sich<br />
<strong>die</strong> <strong>Saar</strong>toto-Geschäftsführer. Denn entgegen<br />
den Ankündigungen haben <strong>die</strong> Gegner des<br />
Staatsvertragsmodells bisher kein tragfähiges<br />
Alternativmodell vorlegen können. Nur der<br />
Staatsvertrag sichert gleichzeitig Spielerschutz<br />
auf hohem Niveau <strong>und</strong> hohe Abgaben <strong>für</strong> den<br />
Sport, <strong>das</strong> Gemeinwohl <strong>und</strong> <strong>die</strong> B<strong>und</strong>esländer.<br />
LSVS<br />
INHALT<br />
Sportabzeichen ist eine gute Marke........... 4<br />
„wir im Verein mit dir“................................. 8<br />
Integration durch Sport – Sport im Knast.11<br />
Generationenwechsel beim LSVS .............12<br />
„Sterne des Sports 2010“ gesucht............ 14<br />
LSVS Aus- <strong>und</strong> Fortbildung:<br />
Vereinsmanager als Visionär.................... 16<br />
Glänzender Saisonauftakt der<br />
OSP-Sportlerinnen <strong>und</strong> Sportler.............. 18<br />
„GaR“-Handballer jubeln .......................... 19<br />
Ford tut dem <strong>Saar</strong>sport gut ...................... 20<br />
<strong>Saar</strong>ländische Schullaufmeisterschaften<br />
Eine Erfolgsgeschichte setzt sich fort.......22<br />
Kongress Kinderturnen 2010.................... 65<br />
SPORT-MIX<br />
Depressionen <strong>und</strong> Sport ............................. 7<br />
Carolas’ Trophärensammlung ................. 32<br />
ODLO City Biathlon: Kati sagt A<strong>die</strong>u......... 33<br />
Frühlingsputz auf der Finnbahn ............... 61<br />
SERIE<br />
Sport-Heroen feiern Geburtstag .............. 30<br />
Trainingstipps vom Olympiasieger........... 34<br />
Sport in der Gemeinde Überherrn............ 46<br />
AUS DEN SPORTARTEN<br />
Leichtathletik<br />
Lisa Schorr fliegt wieder........................ 21<br />
Neues Projekt: Wandern nach Olympia. 24<br />
Horst Grischy tritt kürzer....................... 25<br />
Globus Marathon in St. Wendel.............. 26<br />
KEEP ON RUNNING in St. Wendel ......... 29<br />
Triathlon<br />
Leistungssport auf hohem Niveau......... 36<br />
Radsport<br />
Radeln gegen den Trend ........................ 42<br />
Trofeo Karlsberg rollt durchs <strong>Saar</strong>land 44<br />
Turnen / RSG<br />
Mit Team-Gold dekoriert........................ 50<br />
Gymnastinnen in der Weltspitze<br />
angekommen.......................................... 51<br />
Badminton<br />
Bitburger Open: Aufwertung.................. 52<br />
1. BCB: Auf den Spuren des Erfolgs ...... 53<br />
Tischtennis<br />
„Unternehmen B<strong>und</strong>esliga“<br />
beim 1, FCS ein Erfolg............................ 54<br />
Basketball<br />
Royals wieder Deutscher Meister.......... 55<br />
Handball<br />
Sparkassen La<strong>die</strong>s-Cup:<br />
Champions zu Gast in Schmelz.............. 56<br />
Segeln<br />
SegelKids in starker Brise ..................... 57<br />
Pferdesport<br />
Bilanz der Hallensaison ......................... 58<br />
100. Sieg <strong>für</strong> Rennstall <strong>Saar</strong>brücken......60<br />
Fußball<br />
Top U14-Turnier in Dillingenb ................62<br />
FCS-Frauen im Jubelrausch.................. 64<br />
3/2010<br />
3
EHRUNG: Das Sportabzeichen hat nichts von seinem Reiz verloren. Das beweist <strong>die</strong> große Anzahl an Geehrten.<br />
Geld- <strong>und</strong> Sachpreise <strong>für</strong> Kindergärten, Schulen, Lehrer <strong>und</strong> Prüfer<br />
Das Sportabzeichen<br />
ist eine gute Marke<br />
Das Sportabzeichen im <strong>Saar</strong>land ist eine gut eingeführte Marke. Bei mehr als 100 Sportabzeichentreffs bei den Vereinen<br />
von Merzig bis Einöd helfen Trainer <strong>und</strong> Prüfer fitnessbewussten Menschen zu Bewegungs- <strong>und</strong> Leistungserlebnissen.<br />
Allein 13687 Erwachsene (2664), Schüler <strong>und</strong> Jugendliche (11023) erwarben im Vorjahr den „Orden des<br />
kleinen Mannes“. Das waren r<strong>und</strong> tausend mehr als 2008. Zählt man <strong>die</strong> abgelegten <strong>Saar</strong>land-Fitnesstests (2882<br />
Bronze <strong>und</strong> 3204 Silber) sowie <strong>die</strong> 1810 Minisportabzeichen dazu, hat der LSVS-Breitensport 21583 <strong>Saar</strong>länder in<br />
Bewegung gebracht.<br />
„Alles in allem behauptet <strong>das</strong> kleine <strong>Saar</strong>land<br />
damit erneut einen Spitzenplatz im Ranking der<br />
B<strong>und</strong>esländer“, sagten LSVS-Päsident Gerd<br />
Meyer, Vizepräsident <strong>und</strong> Moderator der Feier,<br />
Werner Zimmer, jetzt bei einer Ehrung der<br />
engagiertesten Kindergärten, Jugendlichen,<br />
Vereine, Erwachsenen, Lehrer <strong>und</strong> Prüfer aus<br />
allen Teilen des Landes an der Hermann Neuberger<br />
Sportschule. Damit würdigten der LSVS<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Sponsoren der Sportabzeichen-Aktion<br />
im <strong>Saar</strong>land, <strong>die</strong> BARMER-GEK, <strong>die</strong> PSD Bank<br />
4 3/2010<br />
RheinNeckar<strong>Saar</strong>, Mercedes Benz <strong>Saar</strong>land<br />
sowie <strong>das</strong> Bildungsministerium <strong>die</strong> beeindruckenden<br />
Leistungen.<br />
Nina Wengert, Ruder-Hoffnung <strong>für</strong> Olympia<br />
2012 in London <strong>und</strong> neue „Patin“ der LSVS-<br />
Sportabzeichen-Aktion, staunte nicht schlecht.<br />
Moderator Werner Zimmer <strong>und</strong> der Beauftragte<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> Sportabzeichen, Werner Persch, ließen<br />
<strong>das</strong> letzte Sportabzeichenjahr noch einmal<br />
Revue passieren, nannten Höhepunkte <strong>und</strong><br />
stellten <strong>das</strong> Engagement der Ehrenamtlichen<br />
heraus: „Ohne <strong>die</strong> freiwilligen Helfer geht<br />
nichts!“ Erinnert wurde – auch in bewegten Bildern<br />
– zum Beispiel an <strong>die</strong> erfolgreiche Sportabzeichentour<br />
2008 in <strong>Saar</strong>louis mit 2500 Schülern.<br />
Und jüngst ging ein Superpreis an <strong>die</strong> Klasse<br />
4.1 der <strong>Saar</strong>louiser Gr<strong>und</strong>schule Steinrausch:<br />
Bei einem Gewinnspiel des DOSB mit dem<br />
nationalen Förderer Ferrero anlässlich der Aktion<br />
„Deutsches Sportabzeichen“ nahmen <strong>die</strong><br />
Schüler 2.500 Euro sowie einen Gutschein <strong>für</strong><br />
eine Sportausrüstung in Empfang. Es ist klar, <strong>das</strong>s
„Der Verantwortung gegenüber<br />
der eigenen Ges<strong>und</strong>heit wird am<br />
ehesten gerecht, wer sich regelmäßig<br />
<strong>und</strong> maßvoll sportlich<br />
betätigt. Beim Sportabzeichen-<br />
Wettbewerb gehen neben sportlichen<br />
Leistungen auch der Spaß<br />
<strong>und</strong> eine gewisse spielerische<br />
Leichtigkeit beim Sporttreiben<br />
nicht verloren.“<br />
Jens Rauh, Regional-Geschäftsführer<br />
der BARMER GEK<br />
gerade Schüler aller Schulformen zum einen ihre<br />
Fitness beweisen <strong>und</strong> zum andern eine feste<br />
Größe in der jährlichen Sportabzeichen-Bilanz<br />
sind.<br />
Hauptakteure waren bei <strong>die</strong>ser Veranstaltung<br />
– aufgelockert durch Beiträge von Akteuren<br />
des Neunkircher Musicalprojekts „2. Chance“<br />
- natürlich <strong>die</strong> Institutionen <strong>und</strong> Personen,<br />
<strong>die</strong> den „Fitness-Orden des kleinen Mannes“<br />
erworben bzw. als Prüfer mit zu dem großartigen<br />
Ergebnis beigetragen haben. Alle durften Geld<strong>und</strong><br />
Sachpreise als ver<strong>die</strong>nte Anerkennung mit<br />
nach Hause nehmen.<br />
Wie Erzieherin Ingrid Buchheit vom Kindergarten<br />
„Unterm Regenbogen“ in Schmelz. Die<br />
SPORTABZEICHEN<br />
Die „Patin“ des<br />
Sportabzeichens 2010<br />
PATIN: LSVS-Präsident Gerd Meyer freut sich darüber, <strong>das</strong>s Nina Wengert sich in <strong>die</strong>sem Jahr als<br />
Patin <strong>für</strong> <strong>das</strong> Sportabzeichen einsetzt.<br />
Mit Nina Wengert, 26, ist eine<br />
der hoffnungsvollsten Ruderinnen<br />
in Deutschland jetzt auch<br />
„Patin“ des Sportabzeichens <strong>und</strong><br />
wird <strong>die</strong> Aktionen des LSVS-Breitensports<br />
nach Kräften unterstützen. Die Stuttgarterin<br />
ergatterte 2005 ein Stipendium von Sportministerium<br />
<strong>und</strong> LSVS, wechselte ins <strong>Saar</strong>land<br />
<strong>und</strong> wohnt seither im Internat am Olympiastützpunkt<br />
an der Hermann Neuberger<br />
Sportschule. Im Frühjahr nächsten Jahres will<br />
sie ihr Studium der Sportwissenschaft an der<br />
<strong>Saar</strong>-Uni abschließen.<br />
Anfang November steht <strong>die</strong> Weltmeisterschaft<br />
in Neuseeland auf dem Terminkalender, Fernziel<br />
ist Olympia 2012 in London. Da<strong>für</strong> schindet sich<br />
<strong>die</strong> blonde Ruderin „gut 25 St<strong>und</strong>en <strong>die</strong> Woche“,<br />
stählt sich an den Kraftmaschinen <strong>und</strong> im Boot<br />
auf der <strong>Saar</strong> <strong>und</strong> in Trainingslagern in Italien,<br />
Jugoslawien oder sonst wo in Europa.<br />
Im Magazin <strong>Saar</strong>Sport bekennt sich Nina Wengert<br />
klar zu ihrer „wichtigen Aufgabe“ <strong>und</strong> verrät,<br />
<strong>das</strong>s sie – gerade als Vorbild - jetzt <strong>das</strong> Sportabzeichen<br />
machen will.<br />
Sie sind in <strong>die</strong>sem Jahr <strong>das</strong> „Gesicht des<br />
Sportabzeichens“. Wie kam es dazu?<br />
Nina Wengert: Ich bin sehr glücklich, <strong>das</strong>s mich<br />
der LSVS gefragt hat. Natürlich mache ich <strong>das</strong><br />
sehr gerne, will helfen, <strong>das</strong> Sportabzeichen im<br />
<strong>Saar</strong>land noch bekannter zu machen. Ich war<br />
sofort dabei!<br />
Der LSVS hat innovative Neuerungen eingeführt:<br />
Fitnesstest <strong>und</strong> Mini-Sportabzeichen<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Kleinsten. Was halten Sie<br />
davon?<br />
Wengert: Das ist eine echt tolle Sache, denn mit<br />
<strong>die</strong>sen beiden Neuerungen hat es <strong>die</strong> Breitensport-Abteilung<br />
geschafft, von den Kleinkindern,<br />
über <strong>die</strong> Breiten- <strong>und</strong> Freizeitsportler bis<br />
hin zu den „Ab-<strong>und</strong>-zu-Sportlern“ alle zu erreichen!<br />
Auch wenn jemand eine Disziplin, z. B. auf-<br />
gr<strong>und</strong> von Verletzungen, nicht absolvieren kann,<br />
hat er <strong>die</strong> Möglichkeit, trotzdem den Fitnesstest<br />
zu machen. Außerdem ist es <strong>für</strong> Jung <strong>und</strong> Alt ein<br />
guter Anreiz, regelmäßig zu trainieren, um <strong>die</strong><br />
persönliche Leistung von Jahr zu Jahr zu steigern<br />
<strong>und</strong> sich mit Gleichaltrigen zu messen.<br />
Werden Sie bei den regionalen Großveranstaltungen<br />
dabei sein – vielleicht auch mal<br />
kleine Sportabzeichentreffs bei den Vereinen<br />
besuchen?<br />
Wengert: Ich werde es auf alle Fälle versuchen,<br />
aber durch mein Studium in der Endphase <strong>und</strong><br />
durch meinen Sport bin ich sehr eingespannt.<br />
Aber wenn es zeitlich gut passt, werde ich auch<br />
gerne in <strong>die</strong> saarländischen Vereine gehen bzw.<br />
Großveranstaltungen besuchen.<br />
Was können Fitnessfreaks oder ehe bequeme<br />
Freizeitsportler von Ihnen lernen?<br />
Worauf kommt´s an?<br />
Wengert: Am wichtigsten sind <strong>für</strong> mich Fairness<br />
<strong>und</strong> Fairplay <strong>und</strong> sich selbst immer treu bleiben.<br />
Es kommt nicht drauf an, Weltrekorde zu knacken,<br />
im Mittelpunkt steht, <strong>das</strong>s man sich regelmäßig<br />
bewegt, egal was. Denn Bewegung <strong>und</strong><br />
Sport sind wichtig <strong>und</strong> ist in allen Lebensphasen<br />
gefragt.<br />
Frau Wengert, machen Sie denn auch selbst<br />
<strong>das</strong> Sportabzeichen, <strong>und</strong> welche Disziplinen<br />
fallen Ihnen denn schwer?<br />
Wengert: Ich habe bis jetzt schon zwei Mal <strong>das</strong><br />
Sportabzeichen erworben. Das liegt aber schon<br />
lange zurück, <strong>das</strong> war noch in meiner Heimat<br />
Stuttgart. Ehrensache, <strong>das</strong>s ich jetzt als „Patin“ im<br />
<strong>Saar</strong>land noch in <strong>die</strong>sem Jahr <strong>die</strong> Bedingungen<br />
<strong>für</strong> den „Sportorden“ erfüllen will. Aber <strong>das</strong> wird<br />
nicht leicht, denn speziell <strong>die</strong> Sprintdisziplinen<br />
liegen mir eher weniger. Da<strong>für</strong> dürfte mir <strong>das</strong><br />
Schwimmen als ehemalige Leistungsschwimmerin<br />
keine Mühe bereiten.<br />
▲ INTERVIEW: WOLFGANG WEBER<br />
3/2010<br />
Fotos: BuB (1), Ruppenthal (1)<br />
5
6<br />
Fotos: BuB (2)<br />
SPORTABZEICHEN<br />
SPORTABZEICHEN FÜR JEDES ALTER: Barmer GEK-Geschäftsführer Jens Rauh <strong>und</strong> Thomas Freudenreich,<br />
Marketing der Barmer GEK, zeichneten Schulkinder, <strong>die</strong> <strong>das</strong> Sportabzeichen erfolgreich<br />
absolviert haben, aus.<br />
Kooperation mit dem Volleyballcub Limbach<br />
(Rita Johann) funktioniert bestens: In vier Jahren<br />
haben r<strong>und</strong> h<strong>und</strong>ert Minis „Abenteuergeschichten<br />
in Bewegung“ <strong>und</strong> damit ihr Sportabeichen<br />
erworben. Für <strong>die</strong> PSD Bank RheinNeckar<strong>Saar</strong><br />
zeichnete Jana Ebinger gemeinsam mit LSVS-<br />
Breitensportreferentin Karin Schneider vier Kindergärten<br />
<strong>und</strong> drei Prüferinnen aus. Erfreulicherweise<br />
immer mehr „Minis“ beweisen ihre Fitness<br />
Ihre Bühne fanden auch Schüler <strong>und</strong> Jugend-<br />
Infos<br />
Regionale Veranstaltungen<br />
Die Geschäftsstelle Breitensport des LSVS<br />
wird am 30. Mai mit einem Sportabzeichentag<br />
in Zusammenarbeit mit <strong>Saar</strong> 05 im Stadion<br />
Kieselhumes <strong>die</strong> Sportabzeichensaison<br />
offiziell eröffnen. – Weitere Termine:<br />
22. August: Wiebelskirchen, Sportplatz<br />
Rösen, gemeinsam mit TuS Wiebelskirchen<br />
19. September: im Stadion Lebach mit dem<br />
Stadtverband <strong>für</strong> Sport – erstmals auch <strong>für</strong><br />
Behinderte <strong>und</strong><br />
7. November: Abschlussveranstaltung an<br />
der Hermann Neuberger Sportschule.<br />
Tolle Preise zu gewinnen<br />
Unter dem Motto „Trainieren, fit werden <strong>und</strong><br />
gewinnen“ warten auf alle, <strong>die</strong> <strong>das</strong> Deutsche<br />
Sportabzeichen erfolgreich ablegen <strong>und</strong> auf<br />
alle TeilnehmerInnen am „<strong>Saar</strong>land-Fitnesstest“<br />
wieder tolle Preise: 1 Motorroller<br />
Revonec GTX (50ccm), 1 Motorroller Saro<br />
Bella (50ccm) sowie 2 Wochenend-Gutscheine<br />
<strong>für</strong> eine Mercedes E-Klasse Limousine<br />
<strong>und</strong> ein Mercedes E-Klasse Cabrio.<br />
3/2010<br />
liche im Wettbewerb Schule <strong>und</strong> Verein –<br />
geehrt von Barmer GEK-Geschäftsführer Jens<br />
Rauh <strong>und</strong> Thomas Freudenreich sowie Dr. Eva<br />
Backes-Müller in Vertretung von Bildungsminister<br />
Klaus Kessler <strong>und</strong> dem Leiter des Sportreferates,<br />
Reinhard Peters. Die erst zehnjährige<br />
Johanna Böhmlein vom TuS Höchen – „Ich habe<br />
zum ersten Mal <strong>das</strong> Sportabzeichen gemacht“<br />
freute sich genauso über ihren Preis wie Jan<br />
Klein (Gr<strong>und</strong>schule Hasborn) <strong>und</strong> weitere acht<br />
SchülerInnen aus Losheim, Homburg, Baltersweiler<br />
oder Bexbach. – Gleich sechs engagierte<br />
LehrInnen wurden <strong>für</strong> ihre Initiative belohnt.<br />
Sportlehrerin Gabriela Hussung vom Peter-<br />
Wust-Gymnasium z. B hat mit ihren Klassen<br />
gleich 250 Sportabzeichen beigesteuert: „Das<br />
ist unser alljährlicher TÜV.“<br />
Die Liste der zehn besten Vereine in Sachen<br />
Sportabzeichen führte <strong>die</strong>smal der TuS Wiebelskirchen<br />
vor dem TV Quierschied an. LSVS-Präsident<br />
Gerd Meyer, Vize Werner Zimmer <strong>und</strong><br />
Werner Persch gratulierten herzlich <strong>und</strong> erfuhren<br />
von der Leiterin Christine Hennes, <strong>das</strong>s<br />
Wiebelskirchen 255 Sportorden melden konnte.<br />
In Quierschied, so berichtete Werner Grewenig,<br />
ist der Sportabzeichentreff schon seit 32<br />
Jahren beliebte Anlaufstelle. Weitere Vereine<br />
waren z. B. der TV Losheim, der TV St. Wendel,<br />
<strong>die</strong> LG Berus oder der TV Rohrbach. „Unser<br />
Stadtverband <strong>für</strong> Sport Lebach hat erstmals stärker<br />
<strong>die</strong> Schulen einbezogen“, erzählte Jürgen<br />
Klein. – Auch zehn Prüfer wurden besonders<br />
gewürdigt, u. a. von den LSVS-Präsidiumsmitgliedern<br />
Franz-Josef Schumann <strong>und</strong> Karl Heinz<br />
Groß. Darauf war Sigrid Baltes-Dräger (Prüferteam<br />
<strong>Saar</strong>land) auch <strong>für</strong> ihre KollegInnen stolz:<br />
„Wir opfern viel Zeit.“<br />
Gemeinsam mit dem LSVS führt <strong>die</strong> BARMER<br />
GEK zusätzlich an den saarländischen Schulen<br />
den Sportabzeichen-Wettbewerb durch: In <strong>die</strong>sen<br />
Wochen werden insgesamt 45 Schulen in<br />
den verschiedenen Kategorien (u. a. Neueinsteiger<br />
<strong>und</strong> sportlichste Klasse) von der BAR-<br />
MER GEK ausgezeichnet.<br />
Mehr unter www.sportabzeichen-<strong>Saar</strong>land.de<br />
▲ WOLFGANG WEBER<br />
EHRUNG DER PRÜFER: Das ehrenamtliche Engagement der zahlreichen Sportabzeichenprüfer ist <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Aktion Sportabzeichen sehr wichtig.
<strong>Saar</strong>ländisches<br />
Bündnis gegen<br />
Depression setzt<br />
auch auf Sport<br />
Am 13. Mai 2009 startete <strong>das</strong> <strong>Saar</strong>ländische<br />
Bündnis gegen Depression.<br />
2001 wurde in Nürnberg ein erstes<br />
regionales Bündnis gegründet. Mittlerweile<br />
sind b<strong>und</strong>esweit 64 Bündnisse aktiv.<br />
Ihr Ziel ist es, aufzuklären <strong>und</strong> Betroffenen<br />
<strong>und</strong> Angehörigen zu helfen. Depressiv<br />
erkrankte Menschen sollen eine schnelle<br />
<strong>und</strong> adäquate Behandlung erhalten. Denn in<br />
Deutschland leiden etwa vier Millionen<br />
Menschen an <strong>die</strong>ser Krankheit, nur etwa<br />
zehn Prozent davon werden angemessen<br />
therapiert.<br />
Ein zentrales Anliegen bei der Gründung der<br />
Bündnisse gegen Depression war vor allem, <strong>die</strong><br />
Suizidrate zu senken. Es gibt Untersuchungen,<br />
<strong>die</strong> zeigen, <strong>das</strong>s bei ca. 70 Prozent der Menschen,<br />
<strong>die</strong> Suizid begehen, eine Depression im<br />
Spiel ist. „Bei dem Modellprojekt, <strong>das</strong> 2001 in<br />
Nürnberg startete, konnte <strong>die</strong> Anzahl der Suizide<br />
<strong>und</strong> Suizidversuche durch Aufklärung <strong>und</strong><br />
gezielte Hilfsangebote in drei Jahren um bis zu<br />
25 Prozent gesenkt werden“, sagt Frank Weinsheimer,<br />
Koordinator des <strong>Saar</strong>ländischen Bündnisses<br />
gegen Depression. „Von den 64 Bündnissen<br />
b<strong>und</strong>esweit ist unseres im <strong>Saar</strong>land <strong>das</strong> einzige,<br />
<strong>das</strong> landesweit organisiert <strong>und</strong> aus der Selbsthilfe<br />
entstanden ist“, erklärt Frank Lessel,<br />
ebenfalls Koordinator des <strong>Saar</strong>ländischen Bündnisses.<br />
Deshalb ist auch <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit der<br />
Kontakt- <strong>und</strong> Informationsstelle <strong>für</strong> Selbsthilfe im<br />
<strong>Saar</strong>land (KISS) besonders eng. „In den letzten<br />
Monaten sind fünf neue Selbsthilfegruppen entstanden,<br />
so <strong>das</strong>s es landesweit nun 22 Gruppen<br />
gibt – zum einen <strong>für</strong> Betroffene, zum anderen <strong>für</strong><br />
Angehörige“, so Weinsheimer.<br />
Im Bündnis haben sich viele wichtige Partner<br />
zusammengeschlossen: Hier engagieren sich<br />
Vertreter von Selbsthilfegruppen, Kliniken,<br />
Krankenkassen, der Ärztekammer, der Psychotherapeutenkammer,<br />
der Telefonseelsorge, der<br />
Arbeitskammer des <strong>Saar</strong>landes <strong>und</strong> des Ges<strong>und</strong>heitsministeriums.<br />
Auch der Sport war <strong>für</strong> <strong>die</strong> Initiatoren des<br />
Bündnisses von Anfang an ein wichtiger Aspekt<br />
in ihren Bemühungen gegen <strong>die</strong> „Volkskrankheit“<br />
Depression. Denn Sport hat einen präventiven<br />
Charakter <strong>und</strong> unterstützt <strong>die</strong> erfolgreiche<br />
Behandlung der Erkrankung. Um <strong>die</strong> Öffentlichkeit<br />
darauf aufmerksam zu machen, hat <strong>das</strong> <strong>Saar</strong>ländische<br />
Bündnis im vergangenen Jahr einen<br />
Lauf gegen Depression im Deutsch-Französischen-Garten<br />
organisiert. Im Herbst 2010 ist ein<br />
weiterer Lauf geplant.<br />
„Depression kann jeden treffen, <strong>das</strong> hat man<br />
auch im Fall des Nationaltorhüters Robert Enke<br />
gesehen“, erklärt Frank Lessel. Nach Enkes Suizid<br />
konnten Lessel <strong>und</strong> Weinsheimer einen starken<br />
Anstieg der Nachfrage nach den Hilfs- <strong>und</strong><br />
Informationsangeboten des Bündnisses feststellen.<br />
Die „Enttabuisierung“ des Themas Depression<br />
ist durch den tragischen Fall Enke sicher einen<br />
INFORMATION. Das<br />
<strong>Saar</strong>ländische Bündnis<br />
gegen Depression setzt<br />
neben der Information<br />
auch auf Aktion, wie<br />
Sport.<br />
Infos<br />
SPORT & PRÄVENTION<br />
Schritt vorangekommen, <strong>und</strong> ist ein ganz wichtiges<br />
Ziel, auf <strong>das</strong> <strong>das</strong> Bündnis generell hinarbeitet.<br />
„Ziel im ersten Jahr war vor allem <strong>die</strong> Öffentlichkeitsarbeit,<br />
um auf <strong>das</strong> Thema <strong>und</strong> <strong>die</strong> Probleme<br />
aufmerksam zu machen. Uns liegt viel<br />
daran, <strong>das</strong>s Betroffene <strong>und</strong> Angehörige <strong>die</strong> vorhandenen<br />
Hilfsangebote kennen <strong>und</strong> aktiv werden.<br />
Wir wollen auch Schulungen <strong>für</strong> Multiplikatoren<br />
anbieten. Besonders <strong>für</strong> Trainer in Sportvereinen,<br />
denn <strong>die</strong>se sind nah an den Menschen<br />
dran. Wenn sie sensibel <strong>für</strong> Anzeichen von<br />
Depressionen sind, kann <strong>das</strong> den Weg ebnen,<br />
<strong>die</strong> vielfältigen Hilfsangebote zu nutzen“, erklärt<br />
Frank Lessel. Gerade vor dem Hintergr<strong>und</strong>, <strong>das</strong>s<br />
im nächsten Jahr <strong>das</strong> Motto „Depression bei Kindern<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen“ im Mittelpunkt steht,<br />
sucht man gezielt den Schulterschluss mit dem<br />
saarländischen Sport. Weitspringerin Bianca<br />
Kappler war von Anfang an als Botschafterin der<br />
Kampagne mit dabei. Der <strong>Saar</strong>ländische Fußballverband<br />
hat <strong>die</strong> Experten des Bündnisses<br />
schon <strong>für</strong> seine Trainerfortbildungen gebucht,<br />
<strong>und</strong> auch LSVS-Präsident Gerd Meyer ist sehr an<br />
einer Zusammenarbeit interessiert. „Gemeinsam<br />
mit dem LSVS können wir sicher viel in Sachen<br />
Prävention <strong>und</strong> Aufklärung tun. Sport kann sehr<br />
hilfreich bei der Bewältigung von Depressionen<br />
sein. Hier wollen wir gemeinsam aktiv werden“,<br />
erklärt Frank Weinsheimer. Denn <strong>die</strong> wichtigste<br />
Botschaft der Experten des Bündnisses lautet:<br />
Depression ist behandelbar, es gibt viele Wege<br />
heraus aus <strong>die</strong>ser Lage.<br />
Lesen Sie im nächsten <strong>Saar</strong>Sport-Magazin:<br />
Wie Sport gegen Depression helfen kann.<br />
▲ SEBASTIAN BRÜCKNER<br />
<strong>Saar</strong>ländisches Bündnis<br />
gegen Depression<br />
Kontakt: c/o Landesvereinigung Selbsthilfe<br />
e.V., Futterstr. 27, 66111 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Ansprechpartner: Dipl.-Psych. Frank Lessel<br />
(Telefon 0681-4031 067), Dipl.-Hdl.<br />
Frank Weinsheimer (Telefon 0681-4031<br />
042); Email: kontakt@depression-saarland.de;<br />
Internet: www.depression-saarland.de<br />
3/2010<br />
Fotos: Privat<br />
7
Fotos: BuB, IMAGESERVICE<br />
8 3/2010<br />
SPORT & PRÄVENTION<br />
Leo Meiser<br />
„Vereine leisten<br />
Sozialarbeit, <strong>und</strong><br />
zwar vom Feinsten!“<br />
Seit Herbst vergangenen Jahres ist Annegret Kramp-Karrenbauer<br />
wieder Sportministerin, <strong>das</strong> heißt, der Sport wechselte vom Innenministerium<br />
ins Ministerium <strong>für</strong> Arbeit, Familie, Prävention, Soziales<br />
<strong>und</strong> Sport. Zum ersten Mal in Deutschland steht <strong>das</strong> Wort „Prävention“<br />
im Namen eines Ministeriums. Genauer gesagt, Sport <strong>und</strong><br />
Prävention stehen zusammen. Und genauso lautete <strong>die</strong> Initiative<br />
des saarländischen Landtages aus dem Jahre 2001, <strong>die</strong> im gleichen<br />
Jahr zur Ernennung des Landesbeauftragten <strong>für</strong> pädagogische Prävention<br />
geführt hat, in Person von Leo Meiser. SR-Sportredakteur<br />
Thomas Wollscheid befragte Leo Meiser.<br />
LEO MEISER setzt bei seiner Arbeit auf <strong>die</strong> saarländischen<br />
Turn- <strong>und</strong> Sportvereine.<br />
Thomas Wollscheid: Herr Meiser, welche<br />
Bedeutung hat denn der Sport <strong>für</strong> <strong>die</strong> Präventionsarbeit?<br />
Leo Meiser: Der Sport hat zum Einen eine sehr<br />
große <strong>und</strong> starke integrative Kraft. Er bietet <strong>die</strong><br />
Möglichkeit zu ges<strong>und</strong>er Bewegung <strong>und</strong> nicht<br />
zuletzt bietet der Sport ein breites Feld sozialen<br />
Lernens.<br />
Wollscheid: Sportvereine sehen ja ihre<br />
Hauptaufgabe in der Vermittlung ihrer<br />
Sportart. Sie sprechen von der sozialen Aufgabe.<br />
Vereine wollen aber nicht auch noch<br />
<strong>die</strong> Sozialarbeiter unserer Gesellschaft sein.<br />
Meiser: Sicher besteht <strong>die</strong> Hauptaufgabe von<br />
Sportvereinen in der Vermittlung ihrer Sportart.<br />
Die Ablehnung sozialer Verantwortung finde<br />
ich – gerade im Sinne der Vereine – kurzsichtig.<br />
Ob <strong>die</strong>se es wollen oder nicht, ob sie sich darüber<br />
bewusst sind oder nicht, Vereine leisten<br />
Sozialarbeit <strong>und</strong> zwar Sozialarbeit vom Feinsten.<br />
Sie arbeiten mit Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen, mit<br />
Senioren, mit Behinderten, mit Männern <strong>und</strong><br />
Frauen. Würden sie <strong>die</strong>ses soziale Engagement<br />
gegenüber dem Staat <strong>und</strong> der Gesellschaft<br />
selbstbewusst als besondere Leistung in <strong>die</strong><br />
Waagschale werfen, könnten sie mit Recht eine<br />
bessere finanzielle Förderung ihrer Arbeit einfordern.<br />
Die Qualität <strong>und</strong> Kompetenz bei der<br />
Vermittlung ihres sportlichen Anliegens wird<br />
dadurch übrigens eher gestärkt als vernachlässigt.<br />
Wollscheid: Eine bessere finanzielle Förderung,<br />
was heißt <strong>das</strong> <strong>für</strong> Sie?<br />
Meiser: Wenn <strong>die</strong> Städte <strong>und</strong> Gemeinden z. B.<br />
ihrer Jugendabteilung, <strong>die</strong> sich <strong>das</strong> ganze Jahr<br />
um 250 Kinder <strong>und</strong> Jugendliche kümmern, jährlich<br />
500 €zur Verfügung stellen, dann genügt<br />
<strong>das</strong> vielleicht, um mit den Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
ein Eis oder eine Pizza essen zu gehen, aber<br />
nicht um gutes, modernes Übungsmaterial, qualifizierte<br />
Übungsleiter, brauchbare Räume bzw.<br />
Materialien zu finanzieren. Erstrebenwert wären<br />
in <strong>die</strong>sem Fall statt 500 €- z. B. 5.000 €. Dieses<br />
Geld können jedoch Städte <strong>und</strong> Gemeinden<br />
nicht aus eigener Kraft aufbringen, da sind Staat<br />
<strong>und</strong> Gesellschaft gefordert. 5.000 € <strong>für</strong> alle<br />
Vereine, <strong>die</strong> kompetente Jugendarbeit leisten,<br />
bedeutet fraglos eine heftige Investition unseres<br />
Landes, aber eben eine Investition in <strong>die</strong><br />
Zukunft. Ich bin sicher, <strong>das</strong>s sie dabei helfen wür-
de, Sozialarbeit <strong>und</strong> Sozialaufgaben in weit größerem<br />
Maße zu vermeiden.<br />
Wollscheid: Ist denn <strong>die</strong> Arbeit aller Vereine<br />
<strong>die</strong>ses viele Geld wert?<br />
Meiser: Natürlich muss man <strong>die</strong> Höhe des<br />
unterstützenden Geldbetrages von der Leistung<br />
abhängig machen, <strong>die</strong> ein Verein tatsächlich<br />
erbringt.<br />
Wollscheid: Ist eine solche Leistung messbar?<br />
Meiser: Sie ist messbar. Da gibt es ganz<br />
bestimmte Kriterien, <strong>die</strong> man ins Feld führen<br />
könnte. Z. B. <strong>die</strong> Anzahl der betreuten Kinder,<br />
<strong>die</strong> Anzahl der eingebrachten Trainingsst<strong>und</strong>en,<br />
<strong>die</strong> Ausbildung <strong>und</strong> Qualität der Trainer bzw.<br />
Übungsleiterinnen <strong>und</strong> Übungsleiter, <strong>die</strong> Qualität<br />
der im Training eingesetzten Materialien, der<br />
Zustand der Trainingsstätten <strong>und</strong> vieles mehr.<br />
Wollscheid: Herr Meiser, eben haben wir<br />
darüber gesprochen, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Vereine auch<br />
sozialpolitische Aufgaben haben <strong>und</strong> Sozialarbeit,<br />
wie sie selber formuliert haben,<br />
vom Feinsten leisten. Verantwortlich da<strong>für</strong><br />
sind ja sicherlich auch <strong>die</strong> Trainer/innen, <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Übungsleiter/innen, <strong>die</strong> Jugendleiter/innen.<br />
Sind denn <strong>die</strong> heute alle auf dem<br />
neuesten erzieherischen Stand?<br />
Meiser: Sicherlich nicht alle <strong>und</strong> nicht immer zu<br />
100 %. Aber <strong>das</strong> sind wir alle nicht. Da haben<br />
Lehrer/innen, Erzieher/innen, Eltern, Übungsleiter/innen,<br />
Jugendbetreuer/innen – eben wir alle<br />
einen nicht unerheblichen Nachholbedarf.<br />
Wollscheid: Wie aber kann man <strong>das</strong><br />
ändern?<br />
Meiser: Wir sollten alles tun, um unseren<br />
Übungsleiter/innen, Jugendbetreuer/innen <strong>und</strong><br />
Trainer/innen interessante <strong>und</strong> zeitgemäße<br />
Fortbildungsangebote anzubieten. Gewaltfreie<br />
Konfliktlösung, Coolnesstraining, Kommunikationstraining,<br />
Kooperationsübungen, Themen wie<br />
„Grenzen, Regeln, Konsequenzen“, all <strong>die</strong>s <strong>und</strong><br />
ähnliche Themen wären mit Sicherheit hilfreich<br />
<strong>und</strong> könnten dazu beitragen, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Arbeit in<br />
den Vereinen noch gestärkt wird. Allerdings<br />
sollten wir Ehrenamtlern alle Fortbildungsmaßnahmen<br />
kostenlos ermöglichen. Ich bin der Meinung,<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> Bemühen <strong>die</strong>ser Menschen unsere<br />
Kinder <strong>und</strong> unsere Jugendlichen fit zu machen<br />
SPORT & PRÄVENTION<br />
<strong>und</strong> auf einen guten Lebensweg zu bringen <strong>und</strong><br />
<strong>das</strong> möglichst kompetent - sollten wir von <strong>die</strong>sen<br />
Idealisten nicht noch Geld einfordern.<br />
Wollscheid: Natürlich wäre <strong>das</strong> wünschenswert.<br />
Was aber sollten <strong>die</strong> Übungsleiter<br />
unseren Kindern neben dem Sport noch beibringen<br />
können.<br />
Meiser: Als Wichtigstes fällt mir da <strong>das</strong> Antrainieren<br />
bzw. Einüben einer größeren „Frustrationstoleranz“<br />
ein. Viele unserer Kinder können<br />
nicht mehr verlieren. Schiedsrichter <strong>und</strong> Gegenspieler<br />
haben nicht selten unter einem solchen<br />
Erziehungsdefizit zu leiden. Es ist manchmal<br />
schon beschämend, wie sich manche Kinder <strong>und</strong><br />
Jugendliche, aber auch Erwachsene als Sportler,<br />
oder als Zuschauer während bzw. nach einem<br />
Spiel aufführen.<br />
Wollscheid: Das ist in der Tat so! Haben an<br />
<strong>die</strong>sem Fehlverhalten nicht auch viele Eltern<br />
einen gehörigen Anteil an Schuld?<br />
Meiser: Zweifellos! Dieser Tage hat ein Vater<br />
an einer saarländischen Gr<strong>und</strong>schule im<br />
Gespräch mit der Lehrerin seines Sohnes gesagt:<br />
„Warum soll ich an der Frustrationstoleranz mei-<br />
3/2010<br />
9
Foto: BuB<br />
nes Kindes arbeiten. Mein Kind braucht nicht<br />
verlieren zu können“! Ich glaube, einen solchen<br />
Satz braucht man eigentlich nicht zu kommentieren.<br />
Viele Eltern suggerieren ihren Kindern, <strong>das</strong>s<br />
<strong>das</strong> Leben nur aus Siegen <strong>und</strong> Gewinnen<br />
besteht. Schon beim „Mensch ärger dich nicht“<br />
Spiel müssen Vier-, Fünfjährige als Gewinner<br />
<strong>das</strong> Brett verlassen. Beobachten sie ruhig einmal<br />
in ihrem Fre<strong>und</strong>eskreis oder Bekanntenkreis, wie<br />
erbost manche Eltern sind, wenn ihr Kind bei<br />
einem Spiel nicht als Gewinner <strong>das</strong> Spielbrett<br />
oder <strong>das</strong> Spielfeld verlässt. Am Spielfeldrand<br />
tobende Eltern, <strong>die</strong> auf Schiedsrichter, Gegenspieler<br />
ja auf <strong>das</strong> eigene Kind losgehen, lassen<br />
keinen Zweifel daran, <strong>das</strong>s nur ein Sieg zählt.<br />
Wir müssen aber unseren Kindern auch beibringen,<br />
wie man mit Niederlagen fertig wird. Das<br />
ist nicht nur im Spiel, sondern erst recht im Alltag,<br />
in der Schule <strong>und</strong> im Beruf wichtig.<br />
Wollscheid: Aber was können Kinder <strong>und</strong><br />
Jugendlichen denn im Verein noch lernen?<br />
Meiser: In unserem Verein können Kinder <strong>und</strong><br />
Jugendliche vieles von dem lernen, was sie oftmals<br />
zu Haus aus Zeitmangel nur noch ungenügend<br />
erfahren können. Im <strong>Saar</strong>land sind etwa<br />
64 % der Eltern Doppelver<strong>die</strong>ner. Das bedeutet<br />
bei einer gut durchorganisierten Familie,<br />
<strong>das</strong>s sich Kinder <strong>und</strong> Eltern morgens beim Frühstück<br />
<strong>und</strong> abends beim Abendessen sehen.<br />
Dazwischen liegt ein langer Tag. Sie <strong>und</strong> ich<br />
wurden in <strong>die</strong>sen St<strong>und</strong>en zu Hause von Vater,<br />
Mutter <strong>und</strong>/oder Großeltern erzogen. Regeln,<br />
Disziplin, gegenseitiges Vertrauen, all <strong>die</strong>se<br />
Dinge wurden uns vermittelt. Das sind Dinge,<br />
<strong>die</strong> man auch in Vereinen lernen kann. Dass ein<br />
Spiel ohne Regeln nicht funktioniert, versteht<br />
jedes Kind. Dass ohne Disziplin im Sport kein<br />
Erfolg zu erzielen ist, erkennen unsere Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen sehr schnell. Dass man bei<br />
dem Miteinander in den Vereinen auch lernt,<br />
dem Anderen zu helfen, dem Anderen zu vertrauen,<br />
ist selbstverständlich. Die Vereine <strong>und</strong><br />
mit ihnen in besonderem Maße der Sport bringen<br />
<strong>das</strong> soziale Lernen auf w<strong>und</strong>erbare Weise<br />
über Spiel <strong>und</strong> Spaß - gewissermaßen spielerisch-<br />
ans Kind bzw. den Jugendlichen.<br />
Wollscheid: Sport bedeutet auch ges<strong>und</strong>e<br />
Bewegung. Die Ges<strong>und</strong>heit aber ist ein kostbares<br />
Gut, <strong>das</strong> es da zu erhalten gilt. Was<br />
können wir denn tun, um viele Kinder hinter<br />
dem Computer herauszulocken, <strong>die</strong> dort<br />
St<strong>und</strong>en sitzen <strong>und</strong> spielen. Kann man <strong>das</strong><br />
Sportangebot in den Gemeinden attraktiver<br />
machen, um <strong>das</strong> zu erreichen?<br />
Meiser: Ich sehe da durchaus noch Möglichkeiten.<br />
Ich will ein Beispiel aufzeigen. Viele unserer<br />
Gemeinden könnten statt teure Ferienprogramme<br />
aufzulegen, <strong>die</strong> Gelder der Ferienmaßnahmen<br />
den Vereinen zur Verfügung stellen <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong>sen in den Ferien <strong>die</strong> Möglichkeit bieten, bei<br />
offenen Hallen ihren Sport <strong>für</strong> alle attraktiv <strong>und</strong><br />
kostenfrei anzubieten. Ich bin sicher, Sport ist so<br />
faszinierend, <strong>das</strong>s es viele Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
gäbe, <strong>die</strong> von <strong>die</strong>sem Angebot Gebrauch<br />
machen würden. Für <strong>die</strong> Sportvereine jedenfalls<br />
10 3/2010<br />
SPORT & PRÄVENTION<br />
DER TROMMLER Ibou unterstützt <strong>die</strong> Initiative<br />
„wir im Verein mit dir“ seit Jahren <strong>und</strong> begeistert<br />
<strong>die</strong> Kinder mit seiner Show.<br />
wäre es eine riesen Chance. Urlaubmachende<br />
Hausmeister <strong>und</strong> Putzfrauen sind <strong>für</strong> mich keine<br />
stichhaltigen Gründe, <strong>die</strong> Hallen während <strong>die</strong>ser<br />
Ferienzeiten zu schließen. Vereine sind vertrauenswürdig.<br />
Vereine sind durchaus in der Lage,<br />
Schließ<strong>die</strong>nst <strong>und</strong> Säubern der Halle in einem<br />
solchen Ausnahmefall eigenverantwortlich<br />
durchzuführen <strong>und</strong> damit vorübergehend Hausmeister<br />
<strong>und</strong> Putzfrauen zu ersetzen.<br />
Wollscheid: Hat der Sport in den Vereinen<br />
auch gegen Gaststätten, gegen Discos,<br />
gegen Computer, gegen <strong>die</strong> Klotze – eine<br />
Chance?<br />
Meiser: Nach meiner Ansicht durchaus. Wir<br />
müssen den Sport nur möglichst bunt, interessant<br />
<strong>und</strong> zeitgemäß anbieten. Übrigens auch was <strong>die</strong><br />
Zeit betrifft, in der wir ihn ermöglichen. Wir<br />
sperren bisher <strong>die</strong> Hallen abends gegen 21/22<br />
Uhr zu <strong>und</strong> vergessen dabei, <strong>das</strong>s unsere<br />
Jugendlichen ein ganz anderes Ausgehverhalten<br />
haben als wir früher. Ich würde mir wünschen,<br />
<strong>das</strong>s freitags, samstags <strong>die</strong> Hallen nicht<br />
wie üblich gegen 21/22 Uhr schließen, sondern<br />
entsprechend des Ausgehverhaltens der<br />
Jugendlichen von 22:30 bis 2 Uhr nachts <strong>für</strong><br />
alle interessierten Jugendlichen <strong>für</strong> Spiel <strong>und</strong><br />
Sport (vielleicht sogar mit zeitgemäßer Musik<br />
hinterlegt) offen sind. Der Sonntagmorgen<br />
könnte übrigens ein tolles Angebot sein <strong>für</strong><br />
Familien mit Kindern. Väter <strong>und</strong> Mütter spielen<br />
mit ihren Kindern z. B. Basketball bzw. treiben<br />
Sport mit ihren Kindern.<br />
Wollscheid: Sehen Sie eine realistische<br />
Chance, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> so kommt – oder kommen<br />
könnte?<br />
Meiser: Ich sehe eine realistische Chance, denn<br />
es gibt viele, <strong>die</strong> inzwischen in der Sache am<br />
Nachdenken sind <strong>und</strong> <strong>die</strong> nur noch den Mut aufbringen<br />
müssen, es einmal auszuprobieren. Man<br />
muss ja nicht sofort mit sechs Wochen beginnen,<br />
sondern kann mit acht Tagen den Anfang<br />
machen <strong>und</strong> sehen, ob <strong>die</strong> Vereine tatsächlich<br />
in der Lage sind, ein verlässlicher Partner zu sein,<br />
<strong>und</strong> ob <strong>die</strong> Sache auf Interesse bei den Jugendlichen<br />
stößt.<br />
Wollscheid: Welche Kräfte sehen Sie durch<br />
den Sport noch nicht ganz ausgeschöpft?<br />
Meiser: Ich glaube, <strong>das</strong>s der Sport ein hohes<br />
Maß an integrierender Kraft hat, viel wirkungsvoller<br />
als manche Menschen glauben. Ob ausländische<br />
oder deutsche Kinder – alle haben<br />
den gleichen Spaß beim Sporttreiben. Ob<br />
schwächliche oder starke Kinder, ob arme oder<br />
reiche Kinder, ob intelligente oder weniger<br />
intelligente Kinder, der Sport macht keinen<br />
Unterschied. Sport macht allen Freude <strong>und</strong> ist<br />
<strong>für</strong> alle da. Mitspieler gleich welcher Hautfarbe<br />
oder Nationalität sind dem Sport willkommen<br />
<strong>und</strong> können sich mit seiner Hilfe im positiven<br />
Sinne austoben. Im Spiel wird übrigens auch<br />
Sprache gelernt <strong>und</strong> spielerischer kann man<br />
eigentlich Sprache nicht lernen. Wenn ausserdem<br />
über den Sport Fre<strong>und</strong>schaften entstehen,<br />
<strong>die</strong> dazu führen, <strong>das</strong>s Fre<strong>und</strong>e sich auf partnerschaftlicher<br />
Basis Nachhilfeunterricht in<br />
Deutsch geben, wäre <strong>das</strong> der Idealfall. Ich kann<br />
mir´s durchaus vorstellen.<br />
Thomas Wollscheid: Viele Vereine haben<br />
Angst, <strong>das</strong>s mit den Ganztagschulen gar<br />
kein Platz mehr bleibt <strong>für</strong> ihr Nachmittagstraining.<br />
Wann sollen <strong>die</strong> Kinder noch zum<br />
Training gehen, wenn sie gerade jetzt in der<br />
Winterzeit um 17 Uhr aus der Schule nach<br />
Hause kommen?<br />
Leo Meiser: Also <strong>für</strong> mich ist <strong>die</strong>se Angst unbegründet.<br />
Schulen sind gut beraten, wenn sie sich<br />
bei der Gestaltung des Nachmittagunterrichts<br />
der Kompetenz <strong>und</strong> des Angebots der Sport<strong>und</strong><br />
Kulturvereine be<strong>die</strong>nen. Da stehen hervorragende<br />
Übungsleiter/innen <strong>und</strong> Trainer/innen<br />
zur Verfügung. Da wird engagiertes Personal<br />
vorgewiesen. Für mich ist <strong>das</strong> Angebot der Vereine<br />
problemlos in <strong>die</strong> St<strong>und</strong>enpläne von Schulen<br />
integrierbar. Für <strong>die</strong> Schulen wird es eher<br />
eine gern gesehene Hilfe <strong>und</strong> keineswegs ein<br />
Störfaktor in ihrer schwierigen Alltagsbewältigung<br />
sein. Auch hier rate ich dazu aufeinander<br />
zuzugehen, dem anderen zu vertrauen <strong>und</strong> ihm<br />
etwas zuzutrauen, Mut zu haben <strong>und</strong> verschiedene<br />
Möglichkeiten auszuprobieren.<br />
Wollscheid: Herr Meiser, ich hoffe, wir<br />
geben den einen oder anderen Denkanstoß.<br />
Ich glaube, <strong>die</strong> Gemeinden, <strong>die</strong> Vereine <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Schulen könnten in unserem Gespräch<br />
<strong>die</strong> eine oder andere Anregung entdeckt<br />
bzw. entnommen haben. In einem solchen<br />
Fall stehen sie bzw. <strong>die</strong> Initiative „wir im<br />
Verein mit dir“ bzw. <strong>das</strong> Landesinstitut <strong>für</strong><br />
Präventives Handeln sicher mit Rat <strong>und</strong> Tat<br />
zur Verfügung. ▲ THOMAS WOLLSCHEID
Mit Volleyball<br />
zur Normalität<br />
Gefangene der JVA <strong>Saar</strong>brücken<br />
spielen offiziell in der Hobbyr<strong>und</strong>e<br />
des <strong>Saar</strong>ländischen Volleyball-Verbandes<br />
mit. Möglich macht <strong>die</strong>s <strong>das</strong><br />
Programm „Integration durch Sport“ des<br />
LSVS. Unser Magazin war bei einem solchen<br />
Spiel hinter Gittern dabei.<br />
Dass Sport neben den ges<strong>und</strong>heitlichen Aspekten<br />
auch sonst viel Gutes tut, weiß jeder. Unter<br />
anderem <strong>die</strong>nt er auch der Integration. Beim<br />
<strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saar</strong>land (LSVS)<br />
hilft <strong>das</strong> Programm „Integration durch Sport“ vor<br />
allem Menschen mit Migrationshintergr<strong>und</strong>,<br />
einen Weg in den Verein zu finden.<br />
Menschen, <strong>die</strong> am Rand der Gesellschaft stehen,<br />
gibt es auch in der <strong>Saar</strong>brücker Justizvollzugsanstalt<br />
auf der Lerchesflur. Sport ist <strong>für</strong> sie<br />
extrem wichtig. In der JVA wird aber nicht nur<br />
Fußball gespielt, seit Kurzem nimmt auch ein<br />
Team aus Gefangenen an der offiziellen<br />
Hobbyr<strong>und</strong>e des <strong>Saar</strong>ländischen Volleyball-<br />
Verbandes teil. „Viele bleiben dabei <strong>und</strong> spielen<br />
auch nach ihrer Haftzeit Volleyball. Das<br />
zeigt, <strong>das</strong>s wir damit, <strong>die</strong>s anzubieten, richtig<br />
gelegen haben“, sagt Aron Reimann, beim LSVS<br />
<strong>für</strong> „Integration durch Sport“ zuständig. Das Programm,<br />
<strong>das</strong> vom B<strong>und</strong>es-Innenministerium<br />
finanziell gefördert wird, stößt auf große Resonanz.<br />
So besteht der Großteil des Freizeitsportvereins<br />
(FSV) Eschberg aus Menschen mit<br />
Migrationshintergr<strong>und</strong>, vornehmlich aus Russland.<br />
Sportlehrer Peter Merkel erklärt: „Bei <strong>die</strong>sen<br />
Menschen ist <strong>die</strong> Hemmschwelle, einzeln in<br />
einen Verein einzutreten, besonders groß. Und<br />
wenn sie mit mehreren Leuten zusammen in den<br />
Verein gehen, bleiben sie dort als Gruppe auch<br />
meist unter sich.“<br />
Auf der Lerchesflur leben r<strong>und</strong> 700 Häftlinge,<br />
darunter sind 200 mit Migrationshintergr<strong>und</strong>.<br />
Die sind <strong>für</strong> Abwechslung dankbar. „Es ist<br />
wichtig, körperlich aktiv zu sein. Danach fühlt<br />
man sich viel ausgeglichener. Ich würde gern<br />
noch mehr Sport machen. Die meisten, <strong>die</strong> im<br />
Volleyballteam spielen, machen sonst draußen<br />
keinen Sport“, erzählt der 22-jährige Manuel.<br />
Auch <strong>für</strong> den 38-jährigen Laurent, er stammt<br />
aus Frankreich, ist <strong>das</strong> Volleyballspiel an einem<br />
Donnerstag <strong>das</strong> Highlight der Woche. „Das ist<br />
ein schöner Sport. Ich spiele aber auch immer<br />
samstags in unserer Fußball-Mannschaft im Tor“,<br />
sagt er. Ältester Spieler der Truppe ist Andreas,<br />
51. Er spielte früher in Russland Eishockey. „Ein<br />
echter Männersport“, lacht er. Volleyball ist<br />
aber in Ost-Europa auch sehr populär.<br />
An <strong>die</strong>sem Tag treffen <strong>die</strong> Spieler der Lerchesflur<br />
Sportgemeinschaft 88 (LSG) in zwei<br />
Spielen auf den FSV Eschberg <strong>und</strong> den LC<br />
Altenkessel. In der kleinen Sporthalle prallen <strong>die</strong><br />
Bälle an <strong>die</strong> mit Holz verkleideten Wände. Die<br />
Gummisohlen der Sportschuhe quietschen, es ist<br />
warm. Die Spieler in den neonfarbenen Trikots<br />
lachen viel miteinander, flachsen, klatschen<br />
immer wieder ab. Ihre Gegner tragen blaue T-<br />
Shirts, auf denen „Integration durch Sport“ steht.<br />
„Gerade der soziale Kontakt mit den Teams<br />
von außen ist wichtig“, erklärt Sportlehrer Dieter<br />
SPORT & PRÄVENTION<br />
Keßler: „Das Wichtigste ist, <strong>das</strong>s es fair zugeht.<br />
Es gibt kein böses Blut oder böse Worte. Unsere<br />
Erfahrungen sind nur positiv.“ Denn Sport verbindet<br />
über alle Grenzen hinweg. So stehen im<br />
LSG-Team ein Türke, Russen, Deutsche, Albaner.<br />
Die Gegner der Gefangenen haben auch keine<br />
Vorbehalte. Martin Rupp vom LC Altenkessel<br />
findet: „Es ist mal was anderes, eine ganz interessante<br />
Erfahrung.“ Auch Manfred Lallemand<br />
vom FSV Eschberg war schon ein paar Mal zum<br />
Volleyballspielen im Gefängnis. „Vorgefallen<br />
ist noch nie etwas“, sagt er. Die Häftlinge spielen<br />
in der ganz normalen Hobbyr<strong>und</strong>e des Verbandes.<br />
„Wir haben halt nur Heimspiele“, meint<br />
Dieter Keßler mit einem Schmunzeln im Gesicht.<br />
Da dort zwei Frauen pro Mannschaft vorgeschrieben<br />
sind, müssen sich <strong>die</strong> Häftlinge <strong>die</strong>se<br />
aus anderen Teams „ausleihen“. Für <strong>die</strong> Gegner<br />
entfällt nur <strong>das</strong> gemeinsame Bierchen nach dem<br />
Spiel, auch <strong>das</strong> Ein- <strong>und</strong> Auschecken in der JVA<br />
kostet Zeit.<br />
Trainiert werden <strong>die</strong> Insassen von Thomas<br />
Zimmer, der <strong>die</strong> Trainer-A-Lizenz im Volleyball<br />
besitzt. Angesichts der Technik seiner Schützlinge<br />
bekommt der zwar manchmal graue Haare,<br />
aber egal. Fünf Jahre hat jeder der JVA-Spieler<br />
im Schnitt noch zu verbüßen. Das meiste seien<br />
Raub-, Diebstahl- <strong>und</strong> Einbruchsdelikte, verrät<br />
ein Beamter. Spätestens, wenn der erste Aufschlag<br />
übers Netz fliegt <strong>und</strong> der erste Schmetterschlag<br />
ins Feld kracht, ist <strong>das</strong> aber alles vergessen.<br />
Und dann sind alle Gewinner, ganz egal,<br />
wie es ausgeht. ▲ STEFAN REGEL<br />
Keßler. Er weiß, <strong>das</strong>s Resultate zweitrangig sind. Foto: Wieck<br />
3/2010<br />
11
Foto: ISI<br />
12 3/2010<br />
LSVS-INTERN<br />
Generationenwechsel, Teil Zwei<br />
Nachdem Ende 2009 mit Bernd Bentz bereits ein langge<strong>die</strong>nter Geschäftsführer des LSVS in den Ruhestand<br />
ging, verabschiedet sich nun am 1. Juli 2010 Alfons Sahner in den „Unruhestand“. Nach 23 Jahren beim <strong>Landessportverband</strong><br />
geht der Geschäftsführer der Verbände Ringen, Boxen, Judo/Ju Jutsu, Schach <strong>und</strong> Gewichtheben<br />
in Altersteilzeit.<br />
Genau 23 Jahre, nachdem der gebürtige Hüttigweiler Alfons<br />
Sahner <strong>die</strong> Position des Geschäftsführers beim LSVS von seinem<br />
Vorgänger Alfred Kaufmann übernahm, endet nun am 1. Juli<br />
<strong>die</strong> Ära Sahner. Doch dem <strong>Saar</strong>sport war der erfolgreiche Ringer<br />
des Traditionsvereins ASV Hüttigweiler bereits vor seinem hauptberuflichen<br />
Wechsel zum <strong>Landessportverband</strong> eng verb<strong>und</strong>en. Zunächst<br />
feierte Sahner zahlreiche Erfolge auf der Ringermatte: Vielen <strong>Saar</strong>landmeister-Titeln<br />
ließ er mehrere Medaillen <strong>und</strong> 1970 dann <strong>die</strong> Goldmedaille<br />
bei den deutschen Junioren-Meisterschaften folgen – damals der<br />
erste DM-Titel <strong>für</strong> Hüttigweiler überhaupt. Neben den Erfolgen, <strong>die</strong><br />
Alfons Sahner mit der Mannschaft des ASV feierte, wurde er auch zu drei<br />
Länderkämpfen in <strong>die</strong> deutsche Nationalmannschaft berufen. Noch<br />
während seiner sportlichen Karriere übernahm Sahner aber auch als<br />
Trainer <strong>und</strong> Vereinsvorsitzender in Hüttigweiler Verantwortung.<br />
Als „Mister ASV“, der <strong>die</strong> Geschicke seines Heimatvereins wie kein<br />
Zweiter prägte, hatte Alfons Sahner beste Kontakte zum <strong>Landessportverband</strong><br />
<strong>und</strong> seinem Vorgänger Alfred Kaufmann. Als Kaufmann dann<br />
in den Ruhestand ging, schlug er Sahner als seinen Nachfolger vor. Der<br />
war nach dem Schulabschluss in Hüttigweiler <strong>und</strong> einer Ausbildung als<br />
Rechtsanwaltsgehilfe zunächst einige Zeit bei der B<strong>und</strong>eswehr, arbeitete<br />
dann im Immobieliengeschäft.<br />
Durch seinen engen Kontakt zum organisierten Sport an der <strong>Saar</strong> fiel<br />
ihm der Wechsel zum LSVS jedoch leicht. „Die Vorsitzenden der Verbände<br />
haben gesehen, <strong>das</strong>s ich Ahnung von der Materie hatte <strong>und</strong> meine<br />
Arbeit geschafft habe. Da gab es nie Probleme“, blickt Alfons Sahner<br />
auf <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit den Sportfachverbänden zurück. Auch mit<br />
den Kollegen <strong>und</strong> Chefs beim LSVS kam Sahner immer gut zurecht. „Als<br />
ich beim LSVS angefangen habe, war Hermann Neuberger Präsident<br />
<strong>und</strong> Toni Breder Hauptgeschäftsführer“, erinnert sich Sahner. Von Neuberger<br />
über Alfred Wagner zum ehemaligen Ringer-Präsidenten Gerd<br />
Meyer – mit dem Sahner also auch in <strong>die</strong>ser Funktion viel zu tun hatte –<br />
reicht <strong>die</strong> Liste der Präsidenten, <strong>die</strong> in den 23 Jahren dem LSVS vorstanden.<br />
Und fünf Hauptgeschäftsführer hat der Hüttigweiler in seiner Zeit<br />
beim <strong>Landessportverband</strong> kommen <strong>und</strong>/oder gehen sehen: Auf Toni<br />
Breder folgten Bernd Kastler, Eike Emrich, Bernhard Gill <strong>und</strong> nun Paul<br />
Hans.<br />
Als ehemaligem Ringer sind Alfons Sahner an Veranstaltungen natürlich<br />
zwei Ringer-Events besonders in Erinnerung geblieben. „1990 war<br />
beim Großen Preis von Deutschland in <strong>Saar</strong>brücken nicht nur <strong>die</strong> gesamte<br />
Weltelite, sondern auch <strong>die</strong> erste gesamtdeutsche Mannschaft am<br />
Start. Und auch <strong>die</strong> Festveranstaltung 100 Jahre Ringen im <strong>Saar</strong>land war<br />
etwas ganz Besonderes“, schwelgt Sahner in Erinnerungen. Doch neben<br />
dem Blick zurück wagt Alfons Sahner auch einen Blick voraus. Als Angestellter<br />
des <strong>Landessportverband</strong>es, aber vor allem als passionierter Sportler<br />
durch <strong>und</strong> durch, hat sich der nun 61-Jährige sein ganzes Leben lang<br />
fit gehalten. Stand er mit 39 Jahren noch auf der Ringermatte, waren es<br />
danach <strong>das</strong> Fitness-Studio, Laufen, Radfahren <strong>und</strong> <strong>die</strong> Fußballspiele mit<br />
der AH in Hüttigweiler, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> richtige Fitness sorgten. „Ich habe<br />
gerade erst ein neues Rad gekauft, es wird mit Sicherheit keine Langeweile<br />
aufkommen“, hat Alfons Sahner weitere Touren im <strong>Saar</strong>land <strong>und</strong><br />
darüber hinaus in Planung. Von Passau bis Wien <strong>und</strong> auf Rügen war er<br />
schon mit dem Rad unterwegs. Neue Strecken <strong>und</strong> mehr Kilometer werden<br />
garantiert hinzukommen.<br />
▲ SEBASTIAN BRÜCKNER
3/2010<br />
13
14 3/2010<br />
STERNE DES SPORTS<br />
Pate der Aktion „Sterne des Sports“, René Spandauw, tourte durchs <strong>Saar</strong>land<br />
Mit dem Camping-Mobil<br />
auf „Sterne-Werbefahrt“<br />
Die Aktion „Sterne des Sports“ des Deutschen Olympischen Sportb<strong>und</strong>es (DOSB), sowie der Volks- <strong>und</strong> Raiffeisenbanken<br />
ist am 21. April mit einer großen Auftaktveranstaltung ins Jahr 2010 gestartet. Bei einer Tour mit einem Camping-<br />
Mobil machte Pate René Spandauw im ganzen <strong>Saar</strong>land Werbung <strong>für</strong> <strong>die</strong> „Sterne des Sports“<br />
PR-TOUR. Royals-Trainer René Spandauw, Pate der Aktion<br />
„Sterne des Sports“ hielt sein Versprechen <strong>und</strong> ging mit<br />
dem Campingbus auf „Sterne“-Promotion-Tour.<br />
„Das habe ich mir selbst eingebrockt“, erklärte<br />
René Spandauw, Trainer des deutschen Basketballmeisters<br />
TV <strong>Saar</strong>louis Royals, gutgelaunt auf<br />
dem Großen Markt in <strong>Saar</strong>louis. Nur drei Tage<br />
nach dem Gewinn der Meisterschaft mit seinen<br />
Basketballmädels konnte sich der Erfolgscoach<br />
nämlich nicht von der strapaziösen Saison erholen.<br />
Mit dem Camping-Mobil tourte er stattdessen<br />
durchs <strong>Saar</strong>land um Werbung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aktion<br />
„Sterne des Sports“, deren Pate er ist, zu machen.<br />
Auf der großen Auftaktveranstaltung der<br />
„Sterne des Sports“ am 21. April hatte der Holländer<br />
Spandauw nämlich verkündet: „Ich stehe<br />
h<strong>und</strong>ert Prozent hinter dem Wettbewerb. Ich<br />
werde alles machen, damit er auch 2010 wieder<br />
erfolgreich wird. Und wenn ich mit dem<br />
Wohnwagen herumfahre, um <strong>die</strong> Leute darauf<br />
aufmerksam zu machen.“<br />
Was Spandauw wohl nicht ahnte: Die Verantwortlichen<br />
des Wettbewerbs nahmen ihn<br />
beim Wort. Und so wurde eine Tour quer durch<br />
<strong>das</strong> <strong>Saar</strong>land mit Stationen in Merzig, <strong>Saar</strong>louis<br />
<strong>und</strong> Homburg organisiert, um <strong>die</strong> Werbetrommel<br />
zu rühren. Mit dem Wohnwagen fand <strong>die</strong><br />
Tour zwar nicht statt, da<strong>für</strong> mit einem Kleinbus,<br />
in dem allerlei Camping-Utensilien mitgeführt<br />
wurden. So konnte Spandauw interessierte Passanten<br />
zum Verweilen im gemütlichen Camping-Stuhl<br />
einladen, um ihnen von den „Sternen<br />
des Sports“ zu erzählen.<br />
Nicht nur Spandauw als <strong>Saar</strong>land-Botschafter<br />
der Aktion „Sterne des Sports“, war übrigens in<br />
<strong>die</strong>sen Tagen im <strong>Saar</strong>land unterwegs. Auch der<br />
deutschlandweite Botschafter der Aktion im<br />
Jahr 2009, Kunstturner Fabian Hambüchen war<br />
bei uns zu Gast. Ihm war es aufgr<strong>und</strong> eines Trainingslagers<br />
in Japan Anfang Februar nicht möglich,<br />
persönlich an der Verleihung des „Großen<br />
Stern des Sports in Gold“ in Berlin teilzunehmen.<br />
Per Videobotschaft ließ er seine Glückwünsche<br />
ausrichten <strong>und</strong> avisierte seinen Besuch beim<br />
B<strong>und</strong>essieger.<br />
Da <strong>das</strong> <strong>Saar</strong>land mit dem Polizeisportverein<br />
(PSV) <strong>Saar</strong> den aktuellen B<strong>und</strong>essieger stellt,<br />
machte sich Hambüchen auf den Weg nach
IM DIENST DER STERNE. Rüdiger Daub, Vorstand der Volksbank <strong>Saar</strong>louis (rechts), STB-Präsident<br />
Dr. Kurt Bohr (links) <strong>und</strong> LSVS-Hauptgeschäftsführer Paul Hans freuten sich über den hochkarätigen<br />
Besuch.<br />
Ommersheim, wo <strong>das</strong> Leistungszentrum <strong>für</strong><br />
Tanzsport des PSV <strong>Saar</strong> ist. Dort wurde er von<br />
LSVS-Vizepräsident Dr. Kurt Bohr <strong>und</strong> LSVS-<br />
Hauptgeschäftsführer Paul Hans begrüßt.<br />
Anschließend stellte ihm der PSV-Vorsitzende<br />
Klaus Wehowsky <strong>das</strong> Projekt ausführlich vor. Bei<br />
verschiedenen Vorführungen konnte sich der<br />
Welt- <strong>und</strong> mehrfache Europameister auch selbst<br />
vom Können der PSV-Tänzer überzeugen.<br />
Der Besuch von Hambüchen war <strong>für</strong> den Polizeisportverein<br />
ein weiterer Höhepunkt, wegen<br />
dem sich <strong>die</strong> Teilnahme an den „Sternen des<br />
Sports“ lohnte. Daneben konnte sich der PSV<br />
noch über einen warmen Geldregen, sowie ein<br />
großes öffentliches Interesse, <strong>das</strong> zu einer Stei-<br />
gerung der Mitgliederzahlen führte, freuen.<br />
Gute Argumente also <strong>für</strong> alle saarländischen<br />
Vereine sich auch 2010 wieder zu bewerben.<br />
Zu zehn verschiedenen Schwerpunktthemen,<br />
wie zum Beispiel Integration, Vereinsmanagement,<br />
Senioren, Familie oder Umweltschutz,<br />
können <strong>die</strong> Bewerbungen eingereicht werden.<br />
Eine kompetente Jury aus Vertretern der Volksbanken,<br />
LSVS, Me<strong>die</strong>n <strong>und</strong> Sport wird <strong>die</strong><br />
Bewerbungen bewerten <strong>und</strong> über <strong>die</strong> Platzierungen<br />
entscheiden.<br />
Die Sieger einer Region werden mit „Sternen<br />
des Sports“ in Bronze <strong>und</strong> attraktiven Geldprämien<br />
belohnt. Der Erstplatzierte ist automatisch<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> nächste R<strong>und</strong>e um <strong>die</strong> „Sterne des Sports“<br />
BOTSCHAFTER. Eugen Spiridonov <strong>und</strong> Fabian Hambüchen machen sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> „Sterne des Sports“ stark<br />
STERNE DES SPORTS<br />
in Silber auf Landesebene qualifiziert. Höhepunkt<br />
<strong>und</strong> Abschluss des Wettbewerbs ist <strong>die</strong><br />
Vergabe der „Sterne des Sports“ in Gold. Sie<br />
werden im Rahmen einer Galaveranstaltung in<br />
Berlin an <strong>die</strong> B<strong>und</strong>essieger überreicht. Der<br />
Wettbewerb findet bis in <strong>die</strong> höchste politische<br />
Ebene Anerkennung <strong>und</strong> Unterstützung. In den<br />
vergangenen Jahren haben B<strong>und</strong>espräsident<br />
Horst Köhler <strong>und</strong> B<strong>und</strong>eskanzlerin Angela Merkel<br />
<strong>die</strong> B<strong>und</strong>essieger persönlich ausgezeichnet.<br />
Der B<strong>und</strong>espräsident hat <strong>für</strong> <strong>die</strong> Preisverleihung<br />
im nächsten Jahr bereits zugesagt.<br />
Weitere Informationen zum Wettbewerb <strong>und</strong><br />
Ausschreibungs-, sowie Bewerbungsunterlagen<br />
sind im Internet unter www.sternedessports.de zu<br />
finden. Auch <strong>die</strong> Marketingabteilungen der<br />
saarländischen Volksbanken helfen gerne bei<br />
der Beantwortung weiterer Fragen.<br />
▲ PHILIPP SEMMLER<br />
GUTE FIGUR. Der Weltklasse-Turner Fabian<br />
Hambüchen bekommte eine Tanzlektion von<br />
Karin Wehowsky.<br />
Fotos: Semmler (2), Becker & Bredel (3)<br />
3/2010 15
Fotos: Spektrum<br />
16<br />
VEREINSMANAGER<br />
Vereinsmanager als Visionär:<br />
Vereinsträume wahr<br />
werden lassen<br />
Im März hat Reinhold Brückner <strong>die</strong> Ausbildung<br />
zum Vereinsmanager beim <strong>Landessportverband</strong><br />
im Referat Aus- <strong>und</strong><br />
Fortbildung erfolgreich abgeschlossen.<br />
Der Spartenleiter <strong>für</strong> Frauen- <strong>und</strong> Mädchenfußball<br />
des ASC Dudweiler war begeistert<br />
von Ausbildungsstruktur <strong>und</strong> -inhalten. Und<br />
er hat bereits ganz konkrete Pläne entwickelt,<br />
wie sein Verein von dem Gelernten<br />
profitieren kann.<br />
„Ich habe im Magazin <strong>Saar</strong>Sport von der Ausbildung<br />
zum Vereinsmanager gelesen. Dadurch ist<br />
mein Interesse geweckt worden <strong>und</strong> ich habe<br />
mich angemeldet“, blickt Reinhold Brückner<br />
zurück. Doch bevor der gebürtige Dudweiler<br />
erklärt, wie er <strong>und</strong> sein Verein von der Ausbildung<br />
beim LSVS profitieren, holt Brückner erst<br />
einmal weiter aus: „Ich bin als ASCler auf <strong>die</strong><br />
Welt gekommen. Bei mir drehte sich in jungen<br />
Jahren alles um den Verein, mit der D-Jugend<br />
sind wir damals sogar <strong>Saar</strong>landmeister im Fußball<br />
geworden.“ Doch irgendwann verlor er „seinen“<br />
Verein aus den Augen. Erst als <strong>die</strong> eigenen<br />
Kinder in dem Alter waren, <strong>das</strong>s Familie Brückner<br />
einen Sportverein suchte, war der ASC wieder<br />
ein Thema.<br />
Aber nicht nur Reinhold Brückners Kinder<br />
wurden aktive Mitglieder beim ASC Dudweiler,<br />
Vereinsmanager C<br />
Termine120 LE<br />
25./26.09.2010: Modul Steuern <strong>und</strong><br />
Finanzen<br />
30./31.10.2010: Modul Selbstmanagement<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiterführung<br />
12.-14.11.2010: Modul Projektmanagement<br />
<strong>und</strong> strategische Vereinsführung<br />
27. /28.11.2010: Modul Öffentlichkeitsarbeit<br />
04.12.2010: Modul Recht<br />
05.12.2010: Modul Präsentationstechniken<br />
26.03.2011: Modul Präsentation<br />
Anmeldung <strong>und</strong> weitere Informationen:<br />
LSVS Referat Aus- <strong>und</strong> Fortbildung, Hermann<br />
Neuberger Sportschule 1, 66123<br />
<strong>Saar</strong>brücken, Tel.: 0681/3879-493, Fax:<br />
0681/3879-197, E-Mail: bildung@lsvs.de.<br />
Internet mit Online Anmeldemöglichkeit:<br />
www.lsvs.de<br />
3/2010<br />
VEREINSMANAGER. Der Dudweiler Reinhold Brückner lebt <strong>für</strong> seinen ASC Dudweiler.<br />
auch der Vater, in der Zwischenzeit stu<strong>die</strong>rter<br />
Architekt <strong>und</strong> Diplom-Ingenieur <strong>für</strong> Hochbau,<br />
griff dem Verein engagiert unter <strong>die</strong> Arme. „Wir<br />
haben in Dudweiler ein riesiges vereinseigenes<br />
Gelände von über 400 ar, weitere 400 hat der<br />
Verein gemietet“, verrät Brückner. Die laufenden<br />
Kosten <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Liegenschaften sind natürlich<br />
enorm <strong>und</strong> so hat sich Reinhold Brückner<br />
bereits in den zurückliegenden Jahren erfolgreich<br />
etwa bei der Sponsorensuche <strong>und</strong> dringenden<br />
Baumaßnahmen engagiert.<br />
Doch statt immer nur von der Realität eingeholt<br />
zu werden <strong>und</strong> reagieren zu müssen, hat<br />
Reinhold Brückner konkrete Träume <strong>und</strong> Ziele.<br />
Und hier kommt auch wieder <strong>die</strong> Vereinsmanager-Ausbildung<br />
des LSVS ins Spiel. Denn Teil<br />
der Abschlussprüfung ist <strong>die</strong> Präsentation eines<br />
Vereinsprojekts. Und Brückner stellte seine<br />
Hausarbeit unter den Titel „ASC Sportpark<br />
2015“. Ziel des Plans ist es, <strong>das</strong> Vereinsgelände<br />
so umzugestalten <strong>und</strong> zu entwickeln, <strong>das</strong>s es<br />
auch in Zukunft weiter <strong>für</strong> den Verein zu stemmen<br />
ist. „Ich habe meine Präsentation bereits vor<br />
dem Abschlusstermin zweimal vorgestellt: im<br />
Januar auf dem Neujahrsempfang <strong>und</strong> dann auf<br />
der Jahreshauptversammlung des Gesamtvereins<br />
im Februar“, erzählt Brückner. Von den Prüfern<br />
bei der Fortbildung über <strong>die</strong> Mitglieder des<br />
Vereins bis hin zu den Verantwortlichen beim<br />
ASC um den Präsidenten Heinrich Biehl – überall<br />
war <strong>die</strong> Reaktion positiv. „Der Virus ist gesät,<br />
jetzt müssen <strong>die</strong> Gremien beraten <strong>und</strong> dann werden<br />
wir sehen, was sich realisieren lässt“, so Reinhold<br />
Brückner.<br />
Für ihn persönlich wie <strong>für</strong> den ASC Dudweiler<br />
war <strong>das</strong>, was von <strong>und</strong> bei Reinhold Brückner<br />
durch <strong>die</strong> Vereinsmanager-Ausbildung angestoßen<br />
wurde, aber auf jeden Fall ein Gewinn<br />
<strong>und</strong> Erfolg. „Die Ausbildung hat sehr viel Spaß<br />
gemacht, ich habe jetzt bereits Werbung im<br />
Verein gemacht <strong>und</strong> weitere ASCler werden<br />
daran teilnehmen.“ Besonders <strong>die</strong> Qualität der
VISION. Wenn es nach Reinhold Brückner geht, soll <strong>das</strong> Vereinsgelände<br />
„Am Brennenden Berg“ in Dudweiler so umgestaltet <strong>und</strong> entwickelt werden,<br />
<strong>das</strong>s es auch in Zukunft weiter <strong>für</strong> den Verein zu stemmen ist.<br />
Referenten, <strong>die</strong> zielgruppengerechte Vermittlung der Inhalte sowie <strong>die</strong><br />
Begeisterung <strong>und</strong> <strong>das</strong> Interesse bei allen Beteiligten haben Brückner überzeugt.<br />
„Ich habe schon viele Fortbildungen mitgemacht, aber noch keine<br />
war so gelungen wie der Vereinsmanager-Lehrgang. Selbst Themen wie<br />
Recht <strong>und</strong> Steuern waren locker aufbereitet. Und man kann persönlich<br />
auch <strong>für</strong> sich selbst etwas mitnehmen, nicht nur <strong>für</strong> den Verein“, lobt Reinhold<br />
Brückner. Im Fall des ASC Dudweiler werden wohl viele positive<br />
Impulse nicht nur <strong>für</strong> <strong>die</strong> ASCler, sondern auch den Verein <strong>und</strong> seine<br />
Abteilungen gesetzt. ▲ RED<br />
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LSVS AUS- UND FORTBILDUNG<br />
Lehrgänge Juni<br />
Übungen mit dem Thera-Band<br />
Termin: 05.06.2010. Uhrzeit: 14:00 Uhr - 18:00 Uhr. Lehrgangsnummer:<br />
1075.1. Referent: Team Sportsmed-<strong>Saar</strong>. Umfang: 5 LE.<br />
Lehrgangsgebühr: 29 Euro.<br />
Tagung: Kids in Bewegung Bewegungsfrühförderung<br />
Termin: 11./12.06.10. Uhrzeit: Fr 09:00 -17:00 Uhr/Sa 09:00 -<br />
17:00 Uhr. Lehrgangsnummer: 1071. Referent: Lehrteam Erzieher.<br />
Lehrgangsgebühr: 39 Euro<br />
Workshop Funktionelle Anatomie<br />
Termin: 19.06.2010. Uhrzeit: 09:00 - 17:00 Uhr. Lehrgangsnummer:<br />
1099.4. Referent: Dr. Stefan R. Schönthaler. Umfang: 9 LE.<br />
Lehrgangsgebühr: 39 Euro.<br />
Mut tut gut - Möglichkeiten von psycho-sozialem Wirken<br />
von Spiel, Sport <strong>und</strong> Bewegung im Aller von 3-6<br />
Jahren<br />
Termin: 21.06.2010. Uhrzeit: 14:00 - 18:00 Uhr. Lehrgangsnummer:<br />
1070.6. Referent: Karin Leidinger. Umfang: 5 LE. Lehrgangsgebühr:<br />
29 Euro.<br />
Weitere Infos <strong>und</strong> Anmeldung: LSVS-Bildungsrefernt Michael<br />
Schäfer, Telefeon 0681-3879-493 oder online unter www.lsvs.de.<br />
Wenn nicht anders angegeben finden <strong>die</strong> Veranstaltungen an der<br />
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3/2010<br />
17
Fotos: STB/Minkus, ISI, Wieck<br />
OLYMPIASTÜTZPUNKT<br />
EM-BRONZE. Der Köllerbacher Ringer Jan Fischer <strong>und</strong> <strong>die</strong> Badmintonspieler Michael<br />
Fuchs <strong>und</strong> Ingo Kindervater kehrten, wie <strong>das</strong> Badmintonteam Deutschland, mit einer<br />
Bronzemedaille von den Europameisterschaften nach Hause zurück.<br />
Glänzender<br />
Saisonauftakt<br />
Die Athleten des Olympiastützpunkt<br />
Rheinland-Pfalz/<strong>Saar</strong>land setzten<br />
gleich in den ersten Wettbewerben<br />
der neuen Saison zahlreiche Ausrufezeichen.<br />
Und <strong>die</strong>s nicht nur auf nationaler<br />
Ebene, sondern auch international. Bestes<br />
Beispiel: Eugen Spiridonov, der mit dem Turn<br />
Team Deutschland Ende April in Birmingham<br />
Mannschafts-Gold bei der EM gewann.<br />
„Einen so erfolgreichen Saisonauftakt <strong>und</strong> eine<br />
so ausgezeichnete EM-Bilanz im Badminton,<br />
Gerätturnen, Ringen <strong>und</strong> Trampolinturnen hatten<br />
wir so früh im Jahr bisher noch nie“, freute sich<br />
OSP-Leiter Steffen Oberst über <strong>die</strong> Erfolge der<br />
Athleten. Ein echter Paukenschlag gelang dabei<br />
gerade dem vielleicht ruhigsten <strong>und</strong> beschei-<br />
18 3/2010<br />
densten Sportler, der in <strong>Saar</strong>brücken trainiert:<br />
Eugen Spiridonov meldete sich nach einem Jahr,<br />
in dem er seinem beruflichen Fortkommen im<br />
Lehrerberuf Vorrang vor Training <strong>und</strong> Nationalmannschaftskarriere<br />
eingeräumt hatte. Er zeigte,<br />
<strong>das</strong>s er ein unverzichtbarer Teil des Turn Team<br />
Deutschland ist <strong>und</strong> schaffte mit seinen Kollegen<br />
den historischen Erfolg: <strong>das</strong> erste Mannschafts-<br />
Gold <strong>für</strong> Deutschland bei einer EM sowie der<br />
zweite Titel nach dem Olympiasieg 1936 in Berlin<br />
hat schon jetzt seinen festen Platz in den<br />
Geschichtsbüchern gef<strong>und</strong>en. „Auch <strong>die</strong> saarländischen<br />
Athletinnen in der Rhythmischen<br />
Sportgymnastik, Mira Bimperling <strong>und</strong> Cathrin<br />
Puhl, haben nach Platz vier mit der Mannschaft<br />
bei der Heim-EM in Bremen nun hervorragende<br />
Perspektiven, sich mit dem deutschen Team <strong>für</strong><br />
London 2012 zu qualifizieren“, ist Oberst über<br />
<strong>die</strong> vor kurzem noch kaum <strong>für</strong> möglich gehaltene<br />
Leistungsentwicklung der beiden im Leistungszentrum<br />
in Schmiden trainierenden <strong>Saar</strong>länderinnen<br />
erfreut.<br />
EM-Medaillen brachten aber auch <strong>die</strong> Ringer<br />
<strong>und</strong> Badminton-Akteure mit ins <strong>Saar</strong>land. Jan<br />
Fischer überzeugte mit starken Kämpfen bei der<br />
Ringer-EM in Baku, musste sich dort nur dem<br />
Titelverteidiger Aleksey Mischin geschlagen<br />
geben. Im Kampf um Platz drei war der Köllerbacher<br />
dann aber wieder hellwach <strong>und</strong> sicherte sich<br />
Edelmetall durch einen 2:0-Sieg gegen den<br />
Ukrainer Anton Babka. Mehrfach Gr<strong>und</strong> zum<br />
Jubeln hatten <strong>die</strong> Badminton-Asse des OSP vom<br />
GOLD-JUNGE. Historisches gelang Eugen Spiridonov.<br />
Er erturnte sich mit dem Turn Team<br />
Deutschland eine Goldmedaille bei der EM.<br />
B<strong>und</strong>esstützpunkt <strong>Saar</strong>brücken. Bereits im Februar<br />
holte ein stark verjüngtes deutsches Team um<br />
<strong>die</strong> Leistungsträger des BC Bischmisheim, Marcel<br />
Reuter, Michael Fuchs, Johannes Schöttler <strong>und</strong><br />
Kristof Hopp, bei der Mannschafts-EM <strong>die</strong> Bronzemedaille.<br />
Dadurch gelang <strong>die</strong> Qualifikation<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Team-WM in Kuala Lumpur (Malaysia),<br />
<strong>die</strong> nun Mitte Mai ansteht. Jubeln durften<br />
Michael Fuchs <strong>und</strong> Kollegen aber schon vor der<br />
Abreise nach Malaysia erneut: Nicht nur, <strong>das</strong>s<br />
sich der BCB in packenden Play-off-Spielen seinen<br />
fünften deutschen Meistertitel sicherte.<br />
Auch bei der Individual-EM gewann Fuchs mit<br />
seinem Doppel-Partner Ingo Kindervater Bronze.<br />
Und der Weltranglisten-19. Marc Zwiebler<br />
sicherte sich mit Platz drei ebenfalls seine erste<br />
EM-Medaille.<br />
„Wir freuen uns mit all unseren Athleten <strong>und</strong><br />
verantwortlichen Trainern <strong>und</strong> hoffen natürlich,<br />
<strong>das</strong>s sich <strong>die</strong> Erfolgsserie nun weiter fortsetzt“,<br />
erklärte Steffen Oberst. Gelegenheit dazu haben<br />
in den kommenden Wochen <strong>und</strong> Monaten vor<br />
allem <strong>die</strong> Triathleten, Leichtathleten <strong>und</strong> Ruderer.<br />
Für <strong>die</strong> Top-Triathleten um Jan Frodeno war<br />
der Saisonauftakt von einem Missgeschick <strong>und</strong><br />
dem totalen Erfolg gezeichnet. Das erste WM-<br />
Rennen endete mit einem schmerzhaften Sturz.<br />
Im zweiten Rennen in Seoul konnte Frodeno<br />
dann den ersten Saison-Sieg bejubeln. Im Juni<br />
<strong>und</strong> Juli macht <strong>die</strong> WM-Serie dann auch in<br />
Europa Station. Die Ruderer von B<strong>und</strong>estrainer<br />
Uwe Bender überzeugten mit starken Leistungen<br />
<strong>und</strong> viel Edelmetall bei der Kurzbahn-DM.<br />
Wichtigstes Resultat: Nach Rang eins <strong>und</strong> zwei<br />
bei der DM in Brandenburg werden auch in <strong>die</strong>sem<br />
Jahr <strong>die</strong> Brüder Martin <strong>und</strong> Jochen Kühner<br />
sowie Matthias <strong>und</strong> Jost Schömann-Finck als<br />
„<strong>Saar</strong>landvierer“ im leichten Vierer des Deutschen<br />
Ruderverbandes sitzen. „Damit sind zum<br />
Saisonauftakt <strong>die</strong> Weichen Richtung WM in<br />
Neuseeland rechtzeitig gestellt“, hofft Oberst<br />
auf eine ähnlich erfolgreiche Saison des Gold-<br />
Vierers wie beim WM-Sieg in 2009. ▲ RED
Gymnasium am Rotenbühl<br />
jubelt mit den<br />
„Gold-Jungs“<br />
Drei der sechs Mannschaften der <strong>Saar</strong>brücker Eliteschule<br />
des Sports, des Gymnasiums am Rotenbühl,<br />
gelang beim Frühjahrsfinale des prestigeträchtigen<br />
Schulsportwettbewerbs „Jugend trainiert<br />
<strong>für</strong> Olympia“, <strong>das</strong> vom 4. bis 8. Mai in der B<strong>und</strong>eshauptstadt<br />
Berlin stattfand, der Sprung aufs<br />
Siegerpodest. Überragend war vor allem <strong>die</strong> Leistung<br />
der Handballer in der WK II, <strong>die</strong> sich in Berlin den<br />
Gesamtsieg sicherten.<br />
„Da hat Landestrainer Dirk Mathis zusammen mit Oskar<br />
Dawo eine ganz starke Mannschaft aufgebaut, <strong>die</strong> gerade in<br />
der Abwehr eine überragende Leistung gezeigt hat“, war<br />
Lothar Altmeyer, Leiter des Sportzweigs am „GaR“, begeistert.<br />
Die Mannschaft um Jugendnationalspieler Yves Kunkel brillierte<br />
gerade im Halbfinale (22:9 gegen Magdeburg) <strong>und</strong><br />
setzte sich dann im Endspiel vor den Augen von DHB-<br />
Jugendkoordinator Christian Schwarzer mit einem 18:14-<br />
Sieg gegen <strong>das</strong> Team des Schul- <strong>und</strong> Leistungssportzentrums<br />
Berlin <strong>die</strong> Siegerkrone auf.<br />
Insgesamt durfte Altmeyer über <strong>die</strong> beste Bilanz des Rotenbühl-Gymnasiums<br />
bei einem Frühjahrsfinale überhaupt<br />
jubeln. Mit je einmal Gold, Silber <strong>und</strong> Bronze toppten <strong>die</strong><br />
Schüler des Rotenbühl-Gymnasiums sogar noch <strong>die</strong> gute<br />
Bilanz von Herbstfinale 2009, als <strong>das</strong> „GaR“ am Ende über je<br />
einmal Silber in der Leichtathletik <strong>und</strong> im Mädchen-Fußball<br />
jubeln durfte. Neben den Handballern holten nun auch <strong>die</strong><br />
Tischtennisspieler der WK II Edelmetall. Rang drei <strong>und</strong> Bronze<br />
bedeutete <strong>die</strong> vierte Medaille des Tischtennisteams um<br />
Leistungsträger Pascal Naumann (TTC Besseringen) nach<br />
einem B<strong>und</strong>essieg <strong>und</strong> zweimal Rang zwei in den vergangenen<br />
SCHULSPORT<br />
Jahren. Und schließlich durfte auch <strong>das</strong> Badminton-Team in<br />
der WK III Jungen jubeln. Nach drei klaren 6:1-Siegen in der<br />
Vorr<strong>und</strong>e ließ <strong>das</strong> von Bernd Schwitzgebel betreute Team den<br />
Mannschaften aus Sachsen <strong>und</strong> Bayern im Vietel- bzw. Halbfinale<br />
keine Chance. Nach einer 2:5-Finalniederlage gegen<br />
Schleswig-Holstein durften <strong>die</strong> Jungs sich immerhin noch über<br />
Silber freuen.<br />
„Wir haben bislang in den Frühjahrsfinals erst sechs Medaillen<br />
überhaupt gewonnen, jetzt gleich drei auf einen Streich“,<br />
unterstrich Lothar Altmeyer <strong>die</strong> Dimension des Erfolgs. Und<br />
<strong>für</strong> den Leiter des Sportzweigs war <strong>das</strong>, was <strong>die</strong> erfolgreiche<br />
Handball-Mannschaft da beim ersten Sieg einer saarländischen<br />
Schule im Handball-Turnier bei „Jugend trainiert“ überhaupt<br />
aufs Parkett zauberte, Leistungssport pur: „Die WK II<br />
der Jungen ist <strong>für</strong> mich so etwas wie <strong>die</strong> Königsdisziplin. Dort<br />
wird insgesamt auf ganz hohem Niveau agiert. Und <strong>die</strong> Schulmannschaften<br />
rekrutieren sich zum Großteil aus den Leistungszentren<br />
der Handball-B<strong>und</strong>esligisten.“ Auch Landestrainer<br />
Dirk Mathis war begeistert von der geschlossenen starken<br />
Leistung seines Teams. „Die Jungs wissen noch gar nicht, was<br />
sie da gerade geleistet haben“, erzählte Mathis direkt nach<br />
der Siegerehrung am Telefon aus Berlin. Da waren <strong>die</strong> „Gold-<br />
Jungs“ des „GaR“ schon beim Empfang in der Landesvertretung<br />
des <strong>Saar</strong>landes in Berlin aufgelaufen.<br />
▲ SEBASTIAN BRÜCKNER<br />
EMPFANG. Der Handball-Verband <strong>Saar</strong> ehrte <strong>die</strong><br />
Rotenbühl-Handballer mit einem Empfang. HVS-Präsident<br />
Jürgen Fried, LSVS-Präsident Gerd Meyer sowie<br />
seine beiden Vize Werner Zimmer <strong>und</strong> Dr. Kurt Bohr,<br />
beglückwünschten <strong>das</strong> Team.<br />
Fotos: Klos, Privat<br />
3/2010<br />
19
Foto: BuB<br />
20<br />
SPORT & WIRTSCHAFT<br />
Ford tut dem <strong>Saar</strong>sport gut<br />
Bisher 330 000 Euro Förderung durch den Automobil-Hersteller <strong>und</strong> Vertriebspartner –<br />
500 Modelle geleast<br />
SCHECKÜBERGABE. Im Bild: Thomas Klein (Fertigungsleiter der Ford-Werke <strong>Saar</strong>louis), Christoph Barth, Gerd Meyer (Präsident des LSVS), Wolfgang<br />
Booms (Geschäftsführer Marketing <strong>und</strong> Vertrieb der Kölner Ford-Werke GmbH), Karl-Heinz Jansen, Peter Stuhr, Marina Neu, Werner Zimmer <strong>und</strong> Dominik<br />
Jochem.<br />
Es sind Tage wie <strong>die</strong>ser sonnige Frühjahrsnachmittag,<br />
<strong>die</strong> den <strong>Saar</strong>sport<br />
neben allen Erfolgen im Spitzen- <strong>und</strong><br />
Breitensport ins gleißende Licht<br />
rücken. Für Finanzspritzen ist der LSVS in<br />
wirtschaftlich schweren Zeiten dankbar.<br />
Zumal der Kontrakt mit den Ford-Händlern<br />
im <strong>Saar</strong>land erneut weitergeführt wird. Das<br />
heißt konkret: Ford Köln, <strong>das</strong> Ford Werk in<br />
<strong>Saar</strong>louis <strong>und</strong> fünf Autohäuser fördern den<br />
Leistungs- <strong>und</strong> Jugendsport im <strong>Saar</strong>land<br />
erneut mit 100000 Euro <strong>und</strong> erneuern damit<br />
ihr weit reichendes Engagement <strong>und</strong> wollen<br />
auch <strong>die</strong> Förderung <strong>und</strong> Anerkennung der<br />
ehrenamtlichen Tätigkeit in den Vereinen<br />
unterstützen.<br />
Das ist schon <strong>die</strong> dritte Geldspritze seit Oktober<br />
2007: „Bisher insgesamt schon 330000 Euro“,<br />
verriet LSVS-Präsident Gerd Meyer stolz <strong>und</strong><br />
bedankte sich bei der Scheckübergabe vor<br />
einem blütend-weißen, 163 PS-starken Ford-<br />
Modell der neuen S-Max-Reihe, TDC, bei<br />
Wolfgang Booms, dem neuen Geschäftsführer<br />
Marketing <strong>und</strong> Vertrieb der Kölner-Ford-Werke<br />
GmbH, dem Leiter des Ford-Werks <strong>Saar</strong>louis,<br />
Wolfgang Klein <strong>und</strong> den beteiligten Händlern.<br />
Dabei musste der Vertrag über <strong>die</strong> Fortsetzung<br />
<strong>die</strong>ses auch <strong>für</strong> Ford b<strong>und</strong>esweit einmaligen<br />
Konstrukts nicht einmal unterschrieben werden.<br />
Er verlängert sich automatisch. Alles andere als<br />
selbstverständlich, <strong>das</strong> spricht <strong>für</strong> <strong>die</strong> vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit. Wolfgang Booms lobte<br />
<strong>die</strong> gute Partnerschaft: „Ich wünsche mir eine<br />
3/2010<br />
Fortsetzung.“ Und Gerd Meyer versicherte mit<br />
seinem Stellvertreter Werner Zimmer, „<strong>das</strong>s wir<br />
<strong>das</strong> Geld sehr gut einsetzen werden.“<br />
„Ein sehr guter Tag <strong>für</strong> den <strong>Saar</strong>sport“, betonte<br />
Meyer in der gut besuchten Pressekonferenz vor<br />
Ford-Leuten, Sportfunktionären <strong>und</strong> Journalisten.<br />
Auf dem Podium strahlten dann auch <strong>die</strong><br />
Vertreter der beteiligten fünf Autohäuser Christoph<br />
Barth (Bunk in Völklingen), Peter Stuhr<br />
(Bäcker in Neunkirchen), Marina Neu (Neu in<br />
Homburg), Karl-Heinz Jansen (La Linea in <strong>Saar</strong>brücken<br />
<strong>und</strong> <strong>Saar</strong>louis) <strong>und</strong> Dominik Jochem<br />
(Jochem in Illingen) <strong>und</strong> Thomas Klein, Leiter des<br />
Ford-Werkes in <strong>Saar</strong>louis, eine gewisse Zufriedenheit<br />
über <strong>das</strong> so gut gelungene Imagegeschäft<br />
mit dem Sport aus.<br />
Knapp zwei Wochen nach Amtsantritt zeigte<br />
sich Ford-Geschäftsführer Wolfgang Booms mit<br />
den saarländischen Besonderheiten schon bestens<br />
vertraut: „Dass sich unsere Betriebe so engagieren,<br />
ist ein tolles Zeichen <strong>für</strong> den Sport.“ Der<br />
Kontrakt habe sich „voll gelohnt“, <strong>die</strong> Vereine<br />
hätten <strong>die</strong> Förderung durch exzellente Leistungen<br />
zurückgegeben: „Mit unseren Vertriebspartnern<br />
schaffen wir es gemeinsam, sowohl den Spitzensportlern<br />
als auch den Funktionären ein interessantes<br />
Produktangebot zu machen“, sagte<br />
Booms. „Der Sport ist nah an unserer Firma“, sieht<br />
der <strong>Saar</strong>louiser Werkleiter Thomas Klein gar<br />
eine ideale Verbindung: „In einem gut trainierten<br />
Körper (der Mitarbeiter) wohnt auch ein<br />
guter Geist.“ Christoph Barth, Geschäftsführer<br />
des Autohauses Bunk, ist „stolz darauf, <strong>das</strong>s wir<br />
als Händler Land <strong>und</strong> Sport so unterstützen: Die-<br />
se Kooperation ist einmalig.“ Und Senior-Chef<br />
Wolfgang Bunk gab sich ganz entspannt: Sein<br />
Haus hat in der Krise 1,4 Millionen Euro investiert.<br />
Aber ganz stolz ist der frühere Präsident des<br />
Golfclubs <strong>Saar</strong>brücken auf <strong>die</strong> Kooperation mit<br />
dem <strong>Saar</strong>sport.<br />
„Das Geld kommt dem saarländischen Spitzen-<br />
<strong>und</strong> Breitensport zugute“, erläuterte LSVS-<br />
Präsident Gerd Meyer <strong>und</strong> verwies stolz auf<br />
überragende Erfolge der geförderten Vereine.<br />
Profitiert haben von der Summe der KSV Köllerbach,<br />
Frauen-Tischtennis-B<strong>und</strong>esligist TTSV<br />
Fraulautern, Turn-B<strong>und</strong>esligist TG <strong>Saar</strong>, der fünffache<br />
Deutsche Mannschaftsmeister im Badminton<br />
TC Bischmisheim, René Spandauws meisterliche<br />
Basketball-Mädels der TV <strong>Saar</strong>louis „Royals“<br />
sowie der Leichtathletik-Vorzeigeclub LC Rehlingen.<br />
Kein W<strong>und</strong>er, <strong>das</strong>s Frank Liedke, Badminton-<br />
Präsident, zufrieden zurück lehnte: Der engagierte<br />
Funktionär hatte vor drei Jahren den Sponsor-<br />
Kontrakt mit Ford eingefädelt. Liedke: „Das ist<br />
ein Glücksfall <strong>für</strong> den <strong>Saar</strong>sport, zumal auch <strong>die</strong><br />
vielen Ehrenamtlichen in den Fachverbänden<br />
von den günstigen Leasing-Konditionen profitieren<br />
können.“<br />
Heinz Falk (TTSV Fraulautern) weiß, wovon er<br />
spricht: „Ohne <strong>die</strong>se Unterstützung wäre es<br />
schwer gewesen, <strong>die</strong> mehrfache Jugend-Europameisterin<br />
Petrissa Solja zu halten.“ Hilmar Rehlinger,<br />
Vorsitzender des KSV Köllerbach, will <strong>die</strong><br />
Mittel in <strong>die</strong> Jugendarbeit pumpen: „Da sind wir<br />
jetzt b<strong>und</strong>esweit vorne mit dabei.“<br />
▲ WOLFGANG WEBER
SPORT & WIRTSCHAFT<br />
Lisa Schorr fliegt wieder<br />
Es ist wieder da – <strong>die</strong>ses spezielle<br />
Gefühl, <strong>das</strong> Lisa Schorr so lange Zeit<br />
vermisste. „Wenn ich gut drauf bin,<br />
ist <strong>für</strong> mich Laufen wie Fliegen. Ich<br />
fühlte mich federleicht, <strong>die</strong> Kontaktzeiten<br />
auf den Boden sind so kurz, als würde ich<br />
über <strong>die</strong> Bahn schweben“, beschreibt <strong>die</strong><br />
Sprinterin vom SV schlau.com <strong>Saar</strong> 05 <strong>die</strong><br />
Empfindung, wenn es bei ihr einfach r<strong>und</strong><br />
läuft. Wenn sie schnell unterwegs ist, ohne<br />
all <strong>die</strong>se Wehwehchen <strong>und</strong> Schmerzen der<br />
Vergangenheit.<br />
„Die zurückliegende Saison war <strong>die</strong> glücklichste<br />
meines Sportlerlebens“, sagt <strong>die</strong> attraktive Blondine,<br />
<strong>die</strong> Ende Mai 28 Jahre alt wurde. „Ich war<br />
ja fast ein Jahrzehnt nur verletzt, aber <strong>das</strong> vergangene<br />
Jahr hat mich <strong>für</strong> <strong>die</strong> ganze vorherige<br />
Misere entschädigt. Das ist <strong>das</strong> Schöne am<br />
Sport: Hier liegen Höhen <strong>und</strong> Tiefen ganz eng<br />
beieinander“, erklärt <strong>die</strong> Leichtathletin, <strong>die</strong> an<br />
der Universität des <strong>Saar</strong>landes Sport <strong>und</strong> Katholische<br />
Theologie stu<strong>die</strong>rt. Höhepunkt <strong>die</strong>ses<br />
SCHNELL. Sprinterin Lisa Schorr in ihrem neuen Ford Fiesta.<br />
Glückgefühls war sicherlich der Gewinn der<br />
Bronzemedaille bei den DM in Ulm. Anfand Juli<br />
2009 lief Schorr dort mit 11,34 Sek<strong>und</strong>en über<br />
100 Meter <strong>Saar</strong>landrekord, was ihr zugleich <strong>die</strong><br />
Nominierung <strong>für</strong> <strong>die</strong> WM-Staffel einbrachte.<br />
„Das kam so unerwartet <strong>für</strong> mich, mir liefen <strong>die</strong><br />
Freudentränen über <strong>die</strong> Wangen. Ich finde es<br />
toll, <strong>das</strong>s ich jetzt sagen kann: Ich bin <strong>die</strong><br />
schnellste Frau des <strong>Saar</strong>landes“, hört man bei der<br />
gebürtigen Homburgerin auch eine gehörige<br />
Portion Lokalpatriotismus heraus.<br />
Doch jetzt ist ihr Blick klar gen Zukunft gerichtet:<br />
Sie hat <strong>die</strong> Leichathletik-EM im Visier, <strong>die</strong><br />
vom 27. Juli bis 1. August 2010 in Barcelona<br />
stattfindet. Dass es bei ihr zurzeit richtig gut läuft,<br />
da<strong>für</strong> gibt es viele kleine Bausteine: Sie stellte<br />
ihre Ernährung um, modifizierte ihr Training,<br />
dreht hier am Rädchen <strong>und</strong> variiert da etwas.<br />
Doch es gibt einen entscheidenden Hauptgr<strong>und</strong>:<br />
„Ich bin schnell, weil ich trainieren kann.<br />
In den vier Jugend-Jahren schaffte ich es genau<br />
einmal, bei Deutschen Jugendmeisterschaften<br />
an den Start zu gehen – <strong>das</strong> war 1999 in Duisburg<br />
<strong>und</strong> ich wurde direkt B-Jugendmeisterin.<br />
Ansonsten war ich immer nur verletzt. Hatte ich<br />
mich von einer Blessur erholt, kam <strong>die</strong> nächste.<br />
Dann ging’s es wieder bei Null los, dann bekam<br />
ich wieder einen vor den Bug – <strong>das</strong> hat mich<br />
richtig zermürbt“, erklärt <strong>die</strong> 1, 62 Meter große<br />
Sprinterin, <strong>die</strong> ihr fehlendes Gardemaß durch<br />
eine ausgefeilte Lauf-Technik wettmacht. Doch<br />
vergessen <strong>und</strong> vorbei – jetzt hat Lisa Schorr<br />
Rückenwind <strong>und</strong> <strong>das</strong> würdigt auch der DLV: So<br />
wurde sie ins Nationalteam aufgenommen <strong>und</strong><br />
sie gehört zum Top-Team <strong>für</strong> <strong>die</strong> Olympischen<br />
Spiele 2012. „Da kommen nur <strong>die</strong> rein, denen<br />
man Endlaufplatzierungen oder Medaillenchancen<br />
in London zutraut. Das macht Mut. Es<br />
ist ein schönes Gefühl, <strong>das</strong>s man mit mir plant,<br />
<strong>und</strong> <strong>das</strong>s man mein Entwicklungspotenzial sieht“,<br />
erzählt Schorr. Dabei empfindet sie <strong>die</strong>se Entwicklung<br />
als Befreiungsschlag – weg vom ewigen<br />
Talent! Ihr nüchternes Ziel ist <strong>das</strong> Erreichen<br />
der nationalen EM-Qualifikation, <strong>die</strong> bei 11,35<br />
Sek<strong>und</strong>en liegt. Aber sie hat auch ein ganz persönliches:<br />
„Ich will mich wieder so brutal freuen,<br />
wie bei der DM in Ulm. Das ist <strong>das</strong> Wichtigste<br />
<strong>für</strong> mich.“ Und da<strong>für</strong> trainiert sie eisern: Trainingslager<br />
in Portugal <strong>und</strong> Spanien liegen<br />
bereits hinter ihr. In den nun anstehenden Wettkämpfen<br />
will sie sich peu à peu steigern. Ihr Leistungshoch<br />
möchte sie bei der DM in Braunschweig<br />
am 17. <strong>und</strong> 18. Juli erreichen. „Dort will<br />
ich Medaillen! Und jetzt, wo ich verletzungsfrei<br />
bin, reizt es mich auch mal <strong>die</strong> 200 Meter zu<br />
laufen“, sagt sie selbstbewusst.<br />
Vielleicht nicht gleich fliegen, aber zumindest<br />
schnell unterwegs sein wird sie zukünftig mit<br />
ihrem neuen Ford Fiesta. Den 82-PS starken<br />
Flitzer bestellte sie sich über <strong>das</strong> gemeinsame<br />
Fahrzeug-Förderungsangebot vom <strong>Landessportverband</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saar</strong>land <strong>und</strong> Autohersteller<br />
Ford. Schorr: „Mein Leasingvertrag <strong>für</strong> meinen<br />
kleinen Toyota ist ausgelaufen <strong>und</strong> ich wollte<br />
jetzt ein Auto, mit dem man auch mal weitere<br />
Strecke fahren kann. Ich fand <strong>das</strong> Ford-Angebot<br />
sehr gut. Auch <strong>die</strong> Abwicklung über <strong>das</strong> Autohaus<br />
Bäcker in Neunkirchen war völlig unkompliziert<br />
<strong>und</strong> sehr nett.“ Keine Frage – <strong>die</strong>ses Jahr Ruppenthal<br />
soll <strong>das</strong> Jahr der Lisa Schorr werden. Jetzt heißt<br />
Blum,<br />
es Daumen drücken <strong>und</strong> anfeuern: Flieg Lisa –<br />
flieg! ▲ PASCAL BLUM Fotos:<br />
3/2010<br />
21
Fotos: Ruppenthal<br />
Freitagmorgen, 30. April 2010, 10.30 Uhr,<br />
der Stausee in Losheim. Normalerweise ist<br />
um <strong>die</strong>se Zeit hier kaum jemand auf den<br />
Beinen. Doch ruhig <strong>und</strong> idyllisch sieht anders<br />
aus. Überall auf den Parkplätzen vor dem Tourismus-Informationszentrum<br />
wuseln Kinder in<br />
bunten Trikots <strong>und</strong> Laufschuhen herum. H<strong>und</strong>erte<br />
Mädels <strong>und</strong> Jungs aus 128 saarländischen<br />
Schulen fiebern ihren Starts entgegen. Die einen<br />
werden von ihren Lehrern mit Startnummern<br />
markiert. Andere laufen sich im Start-Ziel-<br />
Bereich warm oder dehnen ihre Muskeln. R<strong>und</strong><br />
4000 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zwischen acht<br />
<strong>und</strong> 15 Jahren sind heute aus dem ganzen <strong>Saar</strong>land<br />
angereist, um bei den 11. saarländischen<br />
Schullaufmeisterschaften Vollgas zu geben.<br />
Auch viele Eltern <strong>und</strong> Lehrer haben den Weg<br />
nach Losheim gef<strong>und</strong>en. Der große Parkplatz ist<br />
vollgestopft mit Autos <strong>und</strong> einer riesigen Bus-<br />
Armada. Überall stehen Schüler in Gruppen<br />
zusammen. Viele haben Pavillons aufgebaut,<br />
unter denen Kleider <strong>und</strong> Taschen lagern. Mit<br />
22 3/2010<br />
TALENTFÖRDERUNG<br />
Eine Erfolgsgeschichte<br />
setzt sich fort<br />
Die unglaubliche Erfolgsgeschichte der saarländischen Schullaufmeisterschaften wurde in <strong>die</strong>sem Jahr um ein spektakuläres<br />
Kapitel ergänzt. R<strong>und</strong> 4000 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler aus 128 Schulen rannten auf der 1,9 Kilometer langen<br />
Strecke am Losheimer Stausee um <strong>die</strong> Wette. Damit avancierte <strong>die</strong> 11. Auflage <strong>die</strong>ses Mammut-Sportevents zum größten<br />
Schülerlauf Deutschlands.<br />
ihren T-Shirts klecksen <strong>die</strong> Kids bunte Punkte in<br />
<strong>die</strong> grüne Landschaft. Jede Schule hat eine<br />
andere Farbe gewählt, <strong>die</strong> in einem Meer von<br />
Köpfen <strong>und</strong> Gesichtern als Erkennungszeichen<br />
<strong>die</strong>nt. Nur noch wenige Sek<strong>und</strong>en, dann gibt<br />
Moderator Charly Scherer den ersten Lauf frei.<br />
Mit Kabelbindern werden <strong>die</strong> Chipkarten zur<br />
Zeiterfassung an den Laufschuhen festgeschnürt,<br />
dann wird es ernst. Die jüngsten Mädchen<br />
des Jahrgangs 2001 machen den Anfang.<br />
Im Zwanzig-Minuten- Rhythmus geht es dann<br />
Schlag auf Schlag.<br />
Und der Ablauf ist immer gleich: Während<br />
ein Jahrgang startet, wird der nächste bereits in<br />
<strong>die</strong> Vorstartzone geschleust. Die älteren Kinder<br />
sind entlang der Strecke verstreut, laufen sich<br />
warm oder spenden Beifall. Auch <strong>die</strong> jungen<br />
Starter, <strong>die</strong> ihre Rennen bereits hinter sich<br />
haben, feuern <strong>die</strong> Klassenkameraden an, sonnen<br />
sich auf der Wiese oder füllen an den Verkaufsständen<br />
<strong>die</strong> leeren „Kohlenhydrat-Speicher“<br />
wieder auf. 13 Läufe über 1,9 Kilometer<br />
werden an <strong>die</strong>sem Tag gestartet. In den<br />
Anfangsjahren verlief <strong>die</strong> Strecke nur entlang<br />
des Sees. Seit 2008 setzt sich der Kurs aus einer<br />
kleinen Einführungsr<strong>und</strong>e <strong>und</strong> einer Hauptr<strong>und</strong>e<br />
am Nord-Ost-Hang zusammen. Das Profil ist<br />
recht wellig, weist eine technisch anspruchsvolle<br />
Bergab-Passage auf <strong>und</strong> führt größtenteils<br />
über Asphalt, aber auch über Waldwege. Auf<br />
jeden Fall ist <strong>die</strong>ser Kurs alles andere als eine<br />
„schnelle“ Schülerstrecke. Klar, <strong>das</strong>s einige Teilnehmer<br />
nach dem Zieleinlauf völlig fertig sind.<br />
Die besser trainierten Altersgenossen versuchen<br />
<strong>die</strong> Bestzeiten zu unterbieten. So wie Uli<br />
Mathis <strong>und</strong> Tobias Blum vom <strong>Saar</strong>brücker<br />
Rotenbühl-Gymnasium, <strong>die</strong> im Lauf 13 alles<br />
geben <strong>und</strong> beide den alten Streckenrekord knacken.<br />
Uli siegte in 6:42,2 Minuten, vor Fre<strong>und</strong><br />
Tobias, der <strong>die</strong> Strecke in 6:52,1 Minuten<br />
finisht. So schnell war in Losheim bislang noch<br />
niemand unterwegs. Peter Jakobs vom Peter-<br />
Wust-Gymnasium Merzig benötigt 7:06,1<br />
Minuten <strong>und</strong> kommt als Dritter ins Ziel. Ein ech-
ter Turbo-Lauf <strong>und</strong> tollen Zeiten, doch eigentlich<br />
stand an <strong>die</strong>sem Tag der olympische<br />
Gedanke („Dabei sein ist alles“) klar im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Jeder, der bei den 11. saarländischen Schullaufmeisterschaften<br />
<strong>die</strong> Ziellinie überquerte,<br />
war ein Sieger. Die eigenen Grenzen ausloten<br />
<strong>und</strong> „Laufen“ als Gemeinschaftserlebnis erfahren<br />
– <strong>das</strong> war <strong>für</strong> viele Kids, unabhängig von<br />
einem Podiumsplatz, eine unvergessliche <strong>und</strong><br />
lehrreiche Erfahrung.<br />
Leonie, Luisa <strong>und</strong> Theresa von der Gr<strong>und</strong>schule<br />
Perl-Besch stehen nach ihrem Lauf am<br />
Straßenrand <strong>und</strong> warten mir ihrer Klasse auf den<br />
Bus, der sie nach Hause bringen soll. Die drei<br />
Zehnjährigen strahlen über <strong>das</strong> ganze Gesicht.<br />
„Wir waren zum ersten Mal hier <strong>und</strong> sind total<br />
begeistert. Obwohl wir nicht ganz vorn gelandet<br />
sind, machen wir im nächsten Jahr wieder mit“,<br />
versprechen <strong>die</strong> Mädels unisono, „auf alle Fälle!“<br />
▲ ROLAND SCHMIDT<br />
Infos<br />
Veranstaltet wurden <strong>die</strong> 11. saarländischen<br />
Schullaufmeisterschaften vom Ministerium<br />
<strong>für</strong> Bildung, dem Landkreis Merzig-Wadern,<br />
dem <strong>Saar</strong>ländischen Leichtathletik-B<strong>und</strong>, der<br />
Gemeinde Losheim am See <strong>und</strong> der Talentförderung<br />
<strong>Saar</strong>. Ausrichter war der TV Losheim.<br />
Eingeb<strong>und</strong>en in <strong>die</strong> Organisation<br />
waren THW, Polizei, Feuerwehr <strong>und</strong> <strong>das</strong><br />
Rote Kreuz. Chef-Organisator war Werner<br />
Klein. Der Sportreferent des Landkreises<br />
Merzig-Wadern hatte den Lauf 1999 ins<br />
Leben gerufen. Bei der Erstauflage in <strong>Saar</strong>brücken<br />
liefen damals 40 Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schüler mit. Elf Jahre später nahmen in Losheim<br />
100-mal so viele Kinder teil.<br />
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3/2010<br />
23
24<br />
LEICHTATHLETIK<br />
Im Vorfeld der Leichtathletik-WM 2009<br />
in Berlin wurde beim <strong>Saar</strong>ländischen<br />
Leichtathletik B<strong>und</strong> <strong>die</strong> Idee geboren,<br />
gezielt mit Aktionen wieder mehr Kinder<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> olympische Kernsportart Leichtathletik<br />
zu begeistern. Nach ersten Modellversuchen<br />
im vergangenen Jahr ist es dem SLB nun<br />
gelungen <strong>die</strong> entsprechenden Strukturen zu<br />
schaffen <strong>und</strong> Partner zu finden. Noch vor<br />
den Sommerferien startet <strong>das</strong> Projekt „Wandertag<br />
nach Olympia“, <strong>das</strong> zunächst auf fünf<br />
Jahre angelegt ist.<br />
„Ich freue mich, <strong>das</strong>s es uns offenbar gelungen ist,<br />
in der Öffentlichkeit Interesse zu wecken“,<br />
begrüßte SLB-Präsident Werner Zimmer <strong>die</strong><br />
anwesenden Me<strong>die</strong>nvertreter auf der Pressekonferenz<br />
zum Thema am 11. Mai. Die publikumswirksamen<br />
Events einer Heim-WM nutzen,<br />
um erfolgreich Kinder <strong>und</strong> Jugendliche <strong>für</strong> den<br />
eigenen Sport zu begeistern: „Wie <strong>das</strong> funktioniert<br />
haben <strong>die</strong> Fußballer 2006 <strong>und</strong> <strong>die</strong> Handballer<br />
2007 vorgemacht. Für uns Leichtathleten<br />
galt es also 2009 nachzulegen“, erklärt Lothar<br />
Altmeyer, Vizepräsident im SLB, <strong>die</strong> Ausgangssituation<br />
<strong>für</strong> den Verband. Für Werner Zimmer ist<br />
<strong>das</strong> Problem noch viel gr<strong>und</strong>legender. „Die<br />
Jugendlichen sollen in jungen Jahren Gelegenheit<br />
haben zu merken, wie schön es ist, wenn man<br />
Laufen, Springen <strong>und</strong> Werfen kann. Darauf bauen<br />
27 olympische Sportarten auf, aber <strong>die</strong>se<br />
Fähigkeiten sind auch Gr<strong>und</strong>voraussetzung in<br />
vielen anderen Sportarten“, betont Zimmer. Mit<br />
dem „Wandertag nach Olympia“ möchte der<br />
3/2010<br />
Verband helfen, <strong>das</strong>s Kinder wieder eine allgemeine<br />
athletische Gr<strong>und</strong>ausbildung erhalten <strong>und</strong><br />
sich ihnen möglicherweise später Wege in den<br />
Leistungssport eröffnen.<br />
Neue Wege ermöglichen, der gesellschaftlichen<br />
Verantwortung gerecht werden. Das sind<br />
auch <strong>die</strong> Schlagworte mit denen Serge Micarelli,<br />
Center-Manager der Europa-Galerie in <strong>Saar</strong>brücken,<br />
<strong>das</strong> Engagement des neuen Shoppingcenters<br />
als Hauptsponsor der Aktion begründet.<br />
„Wir haben eine Verpflichtung Brücken in <strong>die</strong><br />
Gesellschaft zu bauen <strong>und</strong> zu helfen, Kinder von<br />
der Straße zu bekommen, ihnen Möglichkeiten<br />
eröffnen, Wege in Vereine zu finden. Deshalb<br />
gangstest im 20-Meter-Sprint, Weitsprung <strong>und</strong><br />
Ballwurf gemacht. Dann wird je Disziplin 15<br />
Minuten trainiert, <strong>die</strong> Trainer geben den Kindern<br />
Tipps. Anschließend machen alle Schüler noch<br />
einmal den Test“, erklärt Lothar Altmeyer den<br />
Ablauf der 90-minütigen Trainingseinheit. Die<br />
Pilotveranstaltungen im vergangenen Jahr<br />
haben gezeigt: Schon mit wenigen Tipps <strong>und</strong><br />
Training verbessern <strong>die</strong> Schüler ihre Leistungen.<br />
„Das sorgt natürlich <strong>für</strong> viel Begeisterung <strong>und</strong><br />
Motivation bei den Jugendlichen“, so Werner<br />
Zimmer. Und da der SLB möglichst nachhaltig<br />
arbeiten will, ist es mit dem Ausstellen einer<br />
Urk<strong>und</strong>e, auf der <strong>die</strong> Leistungssprünge der Kin-<br />
Wandern nach Olympia<br />
Foto: Guldner<br />
VORSTELLUNG. Lothar Altmeyer (Vizepräsident SLB), Janina Goldfuß (Sportkoordinatorin <strong>und</strong> Nachwuchstrainerin beim SLB), Serge Micarelli (Europagalerie)<br />
<strong>und</strong> Werner Zimmer (Präsident SLB) präsentieren <strong>die</strong> neue Aktion.<br />
unterstützen wir den ‚Wandertag nach Olympia’<br />
über einen Zeitraum von fünf Jahren“, so Micarelli.<br />
So wichtig auf der einen Seite <strong>die</strong> finanzielle<br />
Unterstützung durch den Hauptsponsor<br />
Europa-Galerie ist, so wichtig sind aber auch <strong>die</strong><br />
richtigen Strukturen. „Ein solches Projekt ist<br />
ehrenamtlich nicht mehr zu stemmen, gerade da<br />
<strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>schulveranstaltungen immer morgens<br />
sind. Deshalb bin ich froh, <strong>das</strong>s es uns gelungen<br />
ist, mit Janina Goldfuß als neue Jugendkoordinatorin<br />
des SLB eine kompetente Projektkoordinatorin<br />
zu finden“, erklärt Lothar Altmeyer.<br />
Das Projekt, <strong>das</strong> <strong>die</strong> amtierende deutsche<br />
800-Meter-Meisterin Goldfuß zusammen mit<br />
weiteren fünf Mitarbeitern stemmen wird, soll<br />
wie folgt ablaufen. „Die Schulklassen wandern<br />
von der Schule zu einem Leichtathletikstadion.<br />
Dort nehmen sie <strong>die</strong> Mitarbeiter des SLB <strong>und</strong><br />
Vertreter eines Leichtathletikvereins vor Ort in<br />
Empfang. In drei Gruppen wird zunächst ein Ein-<br />
der vermerkt sind, natürlich nicht getan. „Alle<br />
Jugendlichen erhalten eine Einladung zur Teilnahme<br />
am Vereinstraining. So hoffen wir, <strong>das</strong>s<br />
mehr Kinder den Weg in <strong>die</strong> Leichtathletikvereine<br />
finden <strong>und</strong> wollen unseren Vereinen bei der<br />
immer schwieriger werdenden Suche nach<br />
Nachwuchs unter <strong>die</strong> Arme greifen“, erklärt<br />
Lothar Altmeyer.<br />
Froh über <strong>die</strong> Initiative des SLB ist auch Reinhard<br />
Peters vom Schulsportreferat des Kultusministeriums:<br />
„Kooperationen zwischen Schule <strong>und</strong><br />
Verein einzugehen ist der richtige Weg“, ist<br />
Peters überzeugt. Die ersten „Wandertage nach<br />
Olympia“ soll es noch vor den Sommerferien<br />
geben. In Planung sind Veranstaltungen in Berus,<br />
Rehlingen, <strong>Saar</strong>brücken <strong>und</strong> Wemmetsweiler,<br />
auch ein Flyer ist in Vorbereitung. Interessierte<br />
Vereine können sich bei Janina Goldfuß (Telefon<br />
0681-3879-183) melden.<br />
▲ SEBASTIAN BRÜCKNER
Ein Leben <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Leichtathletik<br />
Horst Grischy will nach 31 Jahren als Pressewart des SLB kürzer treten<br />
In den letzten 30 Jahren hat sich im<br />
<strong>Saar</strong>land sehr viel verändert. Eines aber<br />
nicht: Seit 1979 kümmert sich Horst<br />
Grischy beim <strong>Saar</strong>ländischen Leichtathletik-B<strong>und</strong><br />
darum, <strong>das</strong>s Nachrichten an <strong>die</strong><br />
Presse gelangen. Jetzt wird ein Nachfolger<br />
gesucht.<br />
R<strong>und</strong> 8000 Meldungen, viele lange Berichte,<br />
ungezählte Zeilen hat Horst Grischy schon<br />
geschrieben. Seit 1979 ist der Bübinger Pressewart<br />
des <strong>Saar</strong>ländischen Leichtathletikb<strong>und</strong>es.<br />
Alle zwei Jahre wurde er in seinem Amt bestätigt.<br />
Auf der letzten Mitgliederversammlung gab<br />
Grischy seinen Rücktritt bekannt. Bis ein Nachfolger<br />
gef<strong>und</strong>en ist, macht er aber kommissarisch<br />
weiter.<br />
Es war 1951, als der gebürtige <strong>Saar</strong>brücker<br />
Grischy zum ersten Mal beim SV <strong>Saar</strong> 05 mit<br />
Leichtathletik in Berührung kam. „Das war ein<br />
Griff auf <strong>die</strong> heiße Herdplatte, wenn man mit der<br />
Haut kurz da hängenbleibt“, erinnert sich Grischy<br />
<strong>und</strong> schmunzelt. Zuvor hatte der <strong>Saar</strong>brücker<br />
auch sehr gerne Fußball gespielt, ehe er feststellte,<br />
<strong>das</strong>s er im Sprint einer der schnellsten in der<br />
Klasse war. Der 1934 geborene Funktionär<br />
blieb also bei der Leichtathletik hängen. Das<br />
blieb auch so, als er von 1959 bis 1970 Spartenleiter<br />
bei den Leichtathleten des 1. FC <strong>Saar</strong>brücken<br />
war. 1970 ging es <strong>für</strong> Grischy wieder<br />
zurück zu <strong>Saar</strong> 05, wo er seit 1971 im Vorstand<br />
mitarbeitet.<br />
Treue kennzeichnet auch <strong>das</strong> Berufsleben des<br />
75-Jährigen. 41 Jahre arbeitete er als Bankkauf-<br />
mann <strong>und</strong> später Sparkassen-Betriebswirt bei der<br />
Sparkasse <strong>Saar</strong>brücken. Und in der Mittagspause<br />
ging es oft in <strong>die</strong> Redaktion der <strong>Saar</strong>brücker Zeitung,<br />
wohin er seine auf der Schreibmaschine<br />
getippten Manuskripte brachte. „Der persönliche<br />
Kontakt ist ganz wichtig. Das empfehle ich<br />
noch heute jedem, der Sachen an <strong>die</strong> Presse<br />
geben will“, sagt Grischy.<br />
Die Presse-Arbeit hat sich natürlich seit seinem<br />
Amtsantritt gewaltig geändert. Heute<br />
schickt der dreifache Vater (eine Tochter, zwei<br />
Söhne) alles per E-Mail. Egal, ob Rekorde, Meisterschaften<br />
oder <strong>das</strong> Pfingstsportfest in Rehlingen,<br />
hinter vielen Berichten stand <strong>das</strong> Kürzel hg.<br />
„Meine Frau Ilse hat mir immer den Rücken freigehalten,<br />
war sogar mit mir zusammen Kampfrichterin.<br />
Mein Höhepunkt war <strong>die</strong> Tätigkeit als<br />
Kampfrichter Lauf 1972 bei Olympia in München“,<br />
sagt Grischy, der nicht gerne im Mittelpunkt<br />
steht. So w<strong>und</strong>erte es seine Ilse schon, <strong>das</strong>s<br />
er nach der Pension sogar beim Bübinger Karnevalsverein<br />
„Die Holzäppel“ in <strong>die</strong> Bütt stieg <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Politik in Reimen aufs Korn nahm.<br />
Seit 1960 <strong>und</strong> damit einem halben Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
ist Horst Grischy nun schon hobbymäßig als<br />
Sportjournalist tätig. Begonnen hatte alles mit<br />
Berichten im Clubheft von <strong>Saar</strong> 05. Die gefielen<br />
allen offenbar so gut, <strong>das</strong>s es immer mehr wurden.<br />
Und durch seine Tätigkeit in den vergangenen<br />
Jahrzehnten ist Grischy wohl mittlerweile ein<br />
wandelndes Leichtathletik-Lexikon. Da<strong>für</strong><br />
gebührt ihm sicher nicht nur vom Verband ein<br />
dickes Dankeschön.<br />
▲ STEFAN REGEL<br />
DANKESCHÖN. SLB-Präsident Werner Zimmer dankt Horst Grischy <strong>für</strong> <strong>die</strong> jahrzehnte lange Treue zur<br />
saarländischen Leichtathletik.<br />
LEICHTATHLETIK<br />
Zecken: Kleine Blutsauger –<br />
große Gefahr?<br />
Der Sommer steht vor der Tür. Die Hosen <strong>und</strong><br />
Shirts werden kürzer. Besonders unsere Kinder<br />
zieht es nach draußen, mit den vielen Möglichkeiten<br />
zum Spielen <strong>und</strong> Toben. Im Gras <strong>und</strong> an Sträuchern<br />
lauern allerdings gerne Zecken <strong>und</strong> warten<br />
auf ihr Opfer. Von März bis November, vor allem<br />
in den Morgen- <strong>und</strong> Abendst<strong>und</strong>en, sind <strong>die</strong>se<br />
Plagegeister aktiv.<br />
Welche Krankheiten werden übertragen? Hauptsächlich<br />
<strong>die</strong> Borreliose <strong>und</strong> <strong>die</strong> Frühsommer -<br />
Meningoenzephalitis (FSME). Wenn früh erkannt,<br />
sind beide Krankheiten behandelbar.<br />
FSME – sind Kinder stärker gefährdet als Erwachsene?<br />
Nein. Bei Kindern verläuft <strong>die</strong> Krankheit oftmals<br />
milder. Etwa 1/3 der Kinder leidet jedoch<br />
wochen- oder monatelang an Müdigkeit, Konzentrationsschwäche<br />
<strong>und</strong> Abgeschlagenheit. Bei 0,5<br />
% bleiben neurologische Schäden zurück. Welche<br />
Körperteile werden von Zecken bevorzugt befallen?<br />
Zecken suchen meist mehrere St<strong>und</strong>en nach<br />
den Körperstellen, <strong>die</strong> sie bevorzugen: Kniekehlen,<br />
Leistenbeuge, Achselhöhle oder Haaransatz.<br />
Wie kann ich mein Kind schützen? Wenn Kinder in<br />
Sträuchern <strong>und</strong> Büschen spielen, sollten sie festes<br />
Schuhwerk <strong>und</strong> Kleidung tragen, <strong>die</strong> viel Hautfläche<br />
bedeckt. Darüber hinaus lohnt sich <strong>die</strong><br />
Anschaffung von Insekten abwehrenden Mitteln.<br />
Hier gibt es übrigens auch Präparate, <strong>die</strong> <strong>für</strong> Kinder<br />
sehr gut verträglich sind.<br />
Was ist zu tun, wenn mein Kind von einer Zecke<br />
gebissen worden ist? Sie sollten <strong>die</strong> Zecke sofort<br />
entfernen. Nutzen Sie da<strong>für</strong> eine spezielle Zeckenzange<br />
(erhältlich in der Apotheke).<br />
Allerdings: Hände weg von Öl oder Klebstoff. Die<br />
Zecke wird nicht etwa erstickt, sie krallt sich im<br />
Gegenteil nur noch fester in <strong>die</strong> Haut ein!<br />
Beobachten Sie <strong>die</strong> Hautstelle auch nach Entfernen<br />
der Zecke weiter.<br />
Wie erkenne ich, ob mein Kind auf Gr<strong>und</strong> eines<br />
Zeckenbisses erkrankt ist?<br />
FSME beginnt häufig wie eine Grippe („Sommergrippe“)<br />
mit Fieber, Kopf- <strong>und</strong> Gliederschmerzen.<br />
Borreliose zeigt sich oftmals durch eine ringförmige<br />
Hautrötung um <strong>die</strong> Bissstelle. Wochen bis<br />
Monate später kann es zur Hirnhautentzündung,<br />
Nerven- oder Gelenkschmerzen, Lähmungen <strong>und</strong><br />
manchmal auch zu Herzerkrankungen kommen.<br />
Bei weiteren Fragen zum Thema helfen Ihnen<br />
kompetente Ärzte <strong>und</strong> medizinisches Fachpersonal<br />
des BARMER GEK Teledoktors gerne weiter.<br />
Den Teledoktor erreichen Sie r<strong>und</strong> um <strong>die</strong> Uhr an<br />
7 Tagen in der Woche unter 018 01 43-5000*.<br />
*3,9 Cent/Minute aus dem Festnetz, Mobilfunk<br />
höchstens 42 Cent/Minute<br />
3/2010<br />
Foto: SLB<br />
25
Fotos: dia-saar.de<br />
26<br />
LEICHTAHLETIK<br />
St.Wendel<br />
Zufriedene<br />
Gesichter in<br />
St. Wendel<br />
Als Jörg Hooß am 2. Mai kurz nach zwölf Uhr den Zielkanal<br />
erreicht, holt er nach, worauf er einen Tag zuvor verzichtet<br />
hat: Den Tanz in den Mai. In einer schwungvollen<br />
Pirouette überquert der Fürther nach 42,195 Kilometern<br />
<strong>die</strong> Ziellinie beim vierten St. Wendeler Globus-Marathon.<br />
„Die letzten fünf Kilometer waren einfach klasse“, strahlt<br />
der amtierende deutsche Meister über 100 Kilometer, der<br />
bei seinem Heimspiel in der nordsaarländischen Kreisstadt<br />
auf’s Treppchen gelaufen ist – in einer Zeit von<br />
2:41.44,8 St<strong>und</strong>en ist Hooß Dritter geworden. „Vergangenes<br />
Jahr war ich Fünfter, <strong>die</strong>ses Jahr Dritter, <strong>das</strong> ist einfach<br />
nur geil“, freut sich der Mann von den Lauftreff-<br />
Fre<strong>und</strong>en Marpingen über den Stockerl-Platz. „Auch wenn<br />
<strong>die</strong> Zeit nicht ganz so gut ist, wie erhofft.“ Mit einer 2:36<br />
hatte er trotz einem Bandscheibenvorfall im Winter<br />
geliebäugelt.<br />
„Aber es lief von Anfang an schlecht“, erzählt Hooß auf dem Weg zur<br />
Verpflegungsstation hinter dem Zieldurchlauf. Erik Theiß von den Grojos<br />
LTF Elversberg hatte Hooß <strong>das</strong> Leben im Kampf um den Titel des besten<br />
<strong>Saar</strong>länders schwer gemacht. Die vier Kenianer an der Spitze liefen indes<br />
ihr eigenes Rennen. „Heute ist mir <strong>die</strong> Erfahrung von mehr als 80 Marathonläufen<br />
zugute gekommen. Die half mir einzuschätzen, <strong>das</strong>s ich trotz<br />
der schweren Beine eine 2:42-er Zeit laufen könnte“, berichtet der Fürther.<br />
„Wichtig war aber auch, <strong>das</strong>s Erik sich nicht absetzen konnte. Als ich<br />
dann in der zweiten R<strong>und</strong>e gemerkt haben, <strong>das</strong>s ich sogar rankomme, lief<br />
es immer besser.“ Schließlich hatte Hooß den Grojos ein- <strong>und</strong> überholt.<br />
Und sogar Wilson Melly von run2gether Kenia aus der Mannschaft des<br />
späteren Siegers Geoffrey Gikuni Ndungu schnappte sich Hooß, während<br />
der Himmel so langsam seine Schleusen öffnete. „Das macht mir nichts aus,<br />
ich mag den Regen“, offenbart der 46-Jährige. „Irgendwann waren dann<br />
3/2010<br />
Marathon<br />
STOCKERL-PLATZ. Der Marpinger Jörg Hooß lief beim Globus-Marathon<br />
auf einen hervorragenden dritten Platz.
<strong>die</strong> Begleit-Fahrräder <strong>für</strong> den Drittplatzierten neben mir, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Fahrer<br />
erzählten, <strong>das</strong>s nur noch zwei Kenianer vor mir wären, der dritte wäre ausgestiegen.“<br />
Und der Rest – samt Tänzchen in den Mai – ist Geschichte.<br />
Eine schöne Geschichte war auch der Sieg des Kenianers Geoffrey<br />
Gikuni: In 2:11.30,7 St<strong>und</strong>en absolvierte der Vorjahressieger <strong>die</strong> zwei<br />
R<strong>und</strong>en von St. Wendel <strong>und</strong> unterbot damit um fast drei Minuten <strong>die</strong> von<br />
ihm 2009 selbst aufgestellte Bestzeit. Zweiter hinter Gikuni wurde sein<br />
Landsmann Timothy Chelimo, der von seinem Management erst kurz vor<br />
Meldeschluss ins Rennen geschickt worden war. Ebenso wie Salome<br />
Biwott, <strong>die</strong> Siegerin bei den Frauen. Mit der Zeit von 2;50.47 St<strong>und</strong>en<br />
stellte auch <strong>die</strong> Kenianerin einen neuen Streckenrekord auf.<br />
Doch bei aller Fokussierung auf den Marathon: Die Halbmarathonis<br />
stellen naturgemäß <strong>das</strong> Gros des Starterfeldes. Das wurde <strong>die</strong>ses Jahr erstmals<br />
getrennt ins Rennen geschickt: Während <strong>für</strong> <strong>die</strong> knapp 500 Marathon-<br />
<strong>und</strong> Staffelstartläufer bereits um 9 Uhr der Startschuss fiel, wurden<br />
<strong>die</strong> 1300 Läufer über <strong>die</strong> 21,1 Kilometer erst um elf Uhr auf <strong>die</strong> Strecke<br />
geschickt. Nichtsdestotrotz wurde auch auf der Halbdistanz großer Sport<br />
geboten. Dabei besonders erwähnenswert: Drei der fünf Bestplatzierten<br />
kommen aus dem Kreis St. Wendel, darunter Stephan Schu (DHI St. Wendel)<br />
aus Oberthal, der in 1:14.04,7 St<strong>und</strong>en <strong>das</strong> Rennen <strong>für</strong> sich entschied.<br />
„Da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s ich erst seit sechs Wochen richtig trainiere, bin ich sehr<br />
zufrieden“, sagte Schu. Zufrieden mit ihrer Platzierung war auch Heike<br />
Aleimo vom TV Ottweiler. Die Schwägerin der St. Wendelerin Kerstin<br />
Alaimo, <strong>die</strong> Marathon-Zweite, sicherte sich in 1:19.14,1 St<strong>und</strong>en den<br />
Sieg, vor Heike Brücker-Boghossian aus Wadern (SV schlau.com <strong>Saar</strong><br />
05).<br />
„Wir sind trotz leicht rückläufiger Teilnehmerzahl sehr zufrieden,“ erklärt<br />
Marathonchef Thomas Wüst von der Stadt St. Wendel. „Das Ganze war<br />
eine r<strong>und</strong>um gelungen Geschichte. Mit der Spitzenzeit von Geoffrey ste-<br />
„Die Volksbank sucht h<strong>und</strong>ert Läufer <strong>für</strong> einen guten Zweck“ - so startete<br />
<strong>die</strong> Spendenaktion zum Globus-Marathon, den <strong>die</strong> Stadt St.Wendel am<br />
vergangenen Sonntag veranstaltete. Aus 100 Läufern wurden schnell<br />
200. Mike Recktenwald, Marketingleiter von der St.Wendeler Volksbank:<br />
„Innerhalb einer Woche nach dem Aufruf hatten sich bereits doppelt<br />
so viele Leute angemeldet wie wir ursprünglich gesucht hatten. Die<br />
Resonanz war einfach super.“ Die Volksbank zahlte <strong>für</strong> jeden gelaufenen<br />
Kilometer eines Läufers ein Euro in eine Spendenkasse ein. Damit <strong>die</strong> Läufer<br />
auch kostenfrei zum Marathon antreten konnten, übernahm <strong>die</strong> Volksbank<br />
zusammen mit der Stadt St.Wendel <strong>das</strong> Startergeld. Ebenso erhielten<br />
<strong>die</strong> Teilnehmer <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anmeldung notwendigen Laufshirts. Mike<br />
Recktenwald kam am vergangenen Samstag an seinem Infostand im Saalbau<br />
kaum hinterher, Kartons aufzureißen, Shirts auszupacken <strong>und</strong> den Teilnehmern<br />
zu überreichen. Waren <strong>die</strong> Shirts doch aufgr<strong>und</strong> der individuell<br />
aufgedruckten Sprüche sehr begehrt. Die Teilnehmer konnten zwischen<br />
lustigen Sätzen wie „Ein kühles Bier danach“, „Einfach ankommen“ , „Der<br />
Typ vor mir“, oder „Die jubelnde Menge“ wählen. Viele mussten beim<br />
Anblick der Sprüche schmunzeln. Michael Jochem aus <strong>Saar</strong>wellingen<br />
zeigte stolz auf sein Motivshirt „Ein kühles Bier danach“ <strong>und</strong> lächelte. Auch<br />
Hawaii-Triathlon-Teilnehmer Jörg Panter ergatterte sich ein Shirt: „Ich<br />
fand <strong>die</strong> Idee mit den Sprüchen witzig <strong>und</strong> habe mir <strong>das</strong> Shirt mit dem<br />
Spruch ‚Die jubelnde Menge‘ ausgesucht.“ Er habe es einfach passend<br />
gef<strong>und</strong>en, weil er sonst an eher ernsteren Wettkämpfen beteiligt war <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong>ses Mal nur aus Spaß beim Marathon mitlief. „Daher konnte ich <strong>die</strong>ses<br />
Mal auch <strong>die</strong> gute Stimmung bei der Veranstaltung genießen.“ Die Spendenaktion<br />
gab es <strong>die</strong>ses Jahr bereits zum zweiten Mal. Letztes Jahr hatten<br />
r<strong>und</strong> 150 Läufer eine Summe von 3.333 Euro erreicht, <strong>die</strong> an <strong>die</strong> St.<br />
Wendeler Tafel gespendet wurden. Dieses Jahr kam sogar eine stolze<br />
Summe von 5.400 Euro zusammen. „Wir haben intern überlegt, wohin wir<br />
LEICHTATHLETIK<br />
PHALANX DER KENIATISCHEN SPITZENLÄUFER. Geoffrey Gikuni <strong>und</strong> sein<br />
Landsmann Timothy Chelimo dominierten den Marathon.<br />
hen wir nun ganz weit vorne in der deutschen Bestenliste“, bilanziert Bürgermeister<br />
Klaus Bouillon. Vor allem <strong>die</strong> Entzerrung der Startzeiten habe<br />
sich bewährt: „Die Regelung, <strong>die</strong> Halbmarathon-Läufer erst eineinhalb<br />
St<strong>und</strong>en nach den Marathonis ins Rennen zu schicken, hat sich absolut<br />
bewährt. Gerade beim Zieleinlauf – <strong>das</strong> werden wir beibehalten.“ Bis zu<br />
20 000 Zuschauer hatten an der Strecke <strong>und</strong> im Zielbereich <strong>für</strong> Stimmung<br />
gesorgt. Gut angekommen war auch der Kids-Marathon, an dem mehr als<br />
500 Kinder teilnahmen. ▲ THORSTEN GRIEM<br />
Laufen <strong>für</strong> einen guten Zweck<br />
<strong>das</strong> Geld spenden könnten <strong>und</strong> uns schließlich auf <strong>die</strong> St. Wendeler Tafel,<br />
den Förderverein Kleine Hände <strong>und</strong> den Förderverein Netz <strong>für</strong> ein neues<br />
Leben geeinigt. Sie erhielten jeweils 1.800 Euro“, sagte Recktenwald. Der<br />
St. Wendeler Volksbank sei wichtig gewesen, <strong>das</strong> Sponsoring <strong>für</strong> Stadtveranstaltungen<br />
mit einem sozialen Gedanken zu verknüpfen. Das Projekt<br />
unterstützten daher auch viele bekannte Läufer wie Erik Theiß oder Jörg<br />
Panter. Panter: „Ich fand <strong>die</strong> Aktion super. Es ist toll, wenn man mit Sport<br />
auch etwas Gutes tun kann.“ Er entschied sich dazu, <strong>für</strong> <strong>die</strong> St.Wendeler<br />
Tafel zu spenden. „Wir konnten bei der Anmeldung wählen, <strong>für</strong> wen <strong>das</strong><br />
Geld gespendet werden soll“, sagte Panter.<br />
▲ DIA-SAAR.DE<br />
3/2010 27
Die Trailrunning-Szene trifft sich in St. Wendel<br />
1. bis 3. Oktober 2010<br />
Freitag, 01.10.2010<br />
15.00 - 18.30 Akkreditierung Teilnehmer<br />
im Saalbau<br />
18.00 Gesamtbriefi ng Wochenende<br />
<strong>und</strong> Detailbriefi ng 1. Rennen<br />
19.00 Start CityNight-Sprint<br />
19.00 - 21.00 Pasta-Party im Saalbau<br />
Impressionen aus 2009<br />
ab 19.00 Massage im Saalbau<br />
20.30 Siegerehrung im Saalbau<br />
Briefi ng 2. Rennen<br />
Samstag, 02.10.2010<br />
10.00 - 19.00 Akkreditierung Teilnehmer<br />
im Saalbau<br />
12.00 Start Spiemont-Trail über 30,7 km<br />
ab 12.00 Massage im Saalbau<br />
15.30-18.00 Pasta-Party im Saalbau<br />
Bilder des Tages<br />
18.00 Siegerehrung im Saalbau<br />
Briefi ng 3. Rennen<br />
Sonntag, 03.10.2010<br />
08.00 - 09.30 Akkreditierung Teilnehmer<br />
im Saalbau<br />
10.00 Start Bosenberg-Trail über 18,8 km<br />
ab 10.00 Massage im Saalbau<br />
10.15 Kids-Trail (Kinderrennen in<br />
der Innenstadt)<br />
11.30-14.30 Pasta-Party im Saalbau<br />
Bilder des Tages<br />
14.00 Siegerehrung im Saalbau<br />
Vielfältig - abwechslungsreich - spannend: Starte, je nach persönlicher Fitness, an<br />
einem oder zwei Tagen - oder feiere am Sonntag als Finisher im Triple-Trail!<br />
Keep on running - Die Strecken<br />
CityNight-Sprint (3,1 KM, 018 HM - Freitag, 01.10. Start 19.00 Uhr Schloßplatz)<br />
Ein Traillauf quer durch Innenstadt <strong>und</strong> Fußgängerzone – gibt’s doch gar nicht. Gibt’s<br />
doch! Der ganz besondere, 3,1 km lange Sprint r<strong>und</strong> um den mächtigen Dom hat es in<br />
sich: Er ist gespickt mit Hindernissen, Ecken <strong>und</strong> Kanten quer durch <strong>die</strong> historische Altstadt<br />
<strong>und</strong> den Stadtpark. Treppen, Tunnels, steile Böschung, Kopfsteinpfl aster, Wiesengelände<br />
<strong>und</strong> sogar Baumstämme liegen auf dem Weg der Läufer <strong>und</strong> erfordern Konzentration<br />
<strong>und</strong> Geschicklichkeit.<br />
Spiemont-Trail (30,7 KM, 887 HM - Samstag, 02.10. Start 12.00 Uhr Schloßplatz)<br />
Ein verwunschenes Bachtal, mystische Baumriesen, anspruchsvolle Kletter-Passagen<br />
über Felsformationen sowie traumhafte Singletrails mitten durch den Naturpark <strong>Saar</strong>-<br />
Hunsrück bilden am zweiten „Keep on Running“-Tag einen herausfordernden Kontrast<br />
zum CityNight-Sprint. Ein raues Laufabenteuer <strong>für</strong> <strong>die</strong> Teilnehmer auf dem r<strong>und</strong> 31 km<br />
langen Trail durch unberührte Naturschönheit r<strong>und</strong> um einen der St. Wendeler Hausberge,<br />
den Spiemont.<br />
Bosenberg-Trail: (18,8 KM, 707 HM - Sonntag, 03.10. Start 10.00 Uhr Schloßplatz)<br />
Am dritten Renntag gilt <strong>das</strong> Motto buchstäblich: „Keep on Running“. Der Trail r<strong>und</strong><br />
um St. Wendels höchsten Hausberg, den Bosenberg, macht <strong>das</strong> Triple voll. Zwar ist<br />
<strong>die</strong> Strecke gut 10 Kilometer kürzer als tags zuvor, doch Vorsicht: Es wird keinesfalls<br />
gemütlicher. Während der Spiemont-Trail über meist noch moderate Anstiege<br />
durch <strong>die</strong> üppige Waldlandschaft führt, fordert der Bosenberg-Trail mit Up- <strong>und</strong><br />
Downhills im Stakkato sowie kniffeligen Geländepassagen den Trailrunnern alles<br />
an Kondition <strong>und</strong> Koordination ab.<br />
www.keep-on-running.com<br />
In St. Wendel tut sich was
Lauf-Abenteuer abseits<br />
der Straße in St. Wendel<br />
„KEEP ON RUNNING“ in St. Wendel – zum zweiten<br />
Mal findet eines der größten internationalen Trailrun-Events<br />
im <strong>Saar</strong>land statt. Das Wochenende, <strong>das</strong><br />
Laufsport der Extraklasse verspricht, findet vom<br />
1. bis 3. Oktober 2010 statt <strong>und</strong> richtet sich an alle<br />
Laufsportbegeisterten. Egal ob Anfänger, Gelegenheitsläufer<br />
oder Profi – in St. Wendel kommen alle<br />
Laufsportler auf ihre Kosten. Da<strong>für</strong> sorgen <strong>die</strong> drei<br />
angebotenen Distanzen, <strong>die</strong> je nach Fitnessstand<br />
sowohl einzeln oder auch als Triple-Trail in Angriff<br />
genommen werden können <strong>und</strong> ein umfangreiches<br />
Rahmenprogramm.<br />
Am Freitag, 1. Oktober, startet <strong>das</strong> Sportspektakel mit dem City-<br />
Night-Sprint. Damit es auf den drei Kilometern nicht zu langweilig<br />
wird, hält der Parcours quer durch <strong>die</strong> beleuchtete Innenstadt einige<br />
zusätzliche Hindernisse <strong>für</strong> <strong>die</strong> Läufer bereit. Start <strong>und</strong> Ziel sind<br />
auf dem historischen Schlossplatz.<br />
Am Samstag, 2. Oktober, fällt um 12 Uhr der Startschuss zur<br />
längsten Etappe, dem Spiemont-Trail über 30,7 km <strong>und</strong> 887 HM.<br />
Im Gegensatz zur City-Night stehen hier <strong>das</strong> Naturerlebnis <strong>und</strong> <strong>das</strong><br />
Lauf-Abenteuer fernab der Zivilisation <strong>und</strong> abseits asphaltierter<br />
Straßen im Vordergr<strong>und</strong>. Auf dem Spiemont-Trail geht es <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Läufer direkt hinein in <strong>die</strong> Wälder des Naturpark <strong>Saar</strong>-Hunsrück -<br />
vorbei an alten Baumriesen, durch Bachtäler <strong>und</strong> über herausfordernde<br />
Kletterpassagen.<br />
Am letzten Event-Tag, Sonntag, 3. Oktober, heißt es noch einmal<br />
alle Kräfte mobilisieren. Um 10 Uhr wartet der Bosenberg-<br />
Trail mit 18,8 km <strong>und</strong> 707 HM auf <strong>die</strong> Athleten. Die Strecke ist<br />
zwar gut zehn Kilometer kürzer als der Spiemont-Trail tags zuvor,<br />
führt <strong>die</strong> Läufer aber über Up- <strong>und</strong> Downhills im Stakkato, kniffelige<br />
Geländepassagen <strong>und</strong> anspruchsvollen Untergr<strong>und</strong>, bevor sie<br />
auf dem Schlossplatz in St. Wendel zum großen Finale einlaufen.<br />
Kids-Trail <strong>und</strong> Rahmenprogramm<br />
Alle Kinder, <strong>die</strong> schon mal Trail-Luft schnuppern möchten, können<br />
am Sonntagmorgen beim Kids-Trail starten. Um 10.15 Uhr<br />
geht es los auf den R<strong>und</strong>kurs durch <strong>die</strong> St. Wendeler Innenstadt.<br />
Start <strong>und</strong> Ziel sind wie bei „den Großen“ auf dem historischen<br />
Schlossplatz.<br />
Nach jedem Rennen warten auf <strong>die</strong> Läufer <strong>und</strong> deren Anhang<br />
<strong>die</strong> große Pasta-Party <strong>und</strong> danach <strong>die</strong> Siegerehrung mit den Bildern<br />
des Tages im Saalbau.<br />
Anmeldung <strong>und</strong> weitere Infos unter<br />
www.keep-on-running.com<br />
LEICHTATHLETIK<br />
3/2010<br />
29
Foto: dpa<br />
SPORTNOSTALGIE<br />
Laufbahn,<br />
Trainerbank,<br />
Theaterbühne<br />
Die erlebnisreiche Welt des Jochen Reske, der 70 Jahre jung<br />
geworden ist – Die Erfolge des Silbermedaillengewinners von<br />
Rom sind im <strong>Saar</strong>sport verwurzelt.<br />
Beim „Heidelberger Zimmertheater“<br />
führt er mit seiner Frau Brigitte <strong>die</strong><br />
kaufmännischen Geschäfte. Beim SV<br />
<strong>Saar</strong> 05 <strong>Saar</strong>brücken war er Anfang<br />
der 60-er Jahre erfolgreicher Fußball-Trainer.<br />
Bei den St. Johannern klaffte zwischen<br />
dem Weggang von Hellmut Meidt <strong>und</strong> dem<br />
Einstieg von Otto Knefler eine zeitliche<br />
Lücke. Die Leichtathletik aber war sein<br />
Leben. In der Erinnerung ist sie es immer<br />
noch. Jochen Reske ist am 9. April 70 geworden.<br />
„Die Olympiamedaille 1960 in Rom ist mein<br />
größter Erfolg gewesen.“ Diese Antwort auf <strong>die</strong><br />
Frage nach seinem schönsten sportlichen Tag<br />
hat <strong>für</strong> Jochen Reske noch immer Gültigkeit. Er<br />
fügt an: „In der Staffel hat ein solcher Erfolg nicht<br />
nur mit leichtathletischem Können, sondern in<br />
starkem Maße auch mit mentaler Kraft zu tun.“<br />
Und <strong>die</strong> sei beim Gewinn der Silbermedaille am<br />
Tiber optimal vorhanden gewesen. Reske: „Wir<br />
waren eine verschworene Gemeinschaft.“ „Wir“<br />
– <strong>das</strong> waren <strong>die</strong> großen drei „K“: Carl Kaufmann,<br />
Manfred Kinder <strong>und</strong> Johannes Kaiser. Plus<br />
Jochen Reske. Der <strong>Saar</strong>brücker Läufer, gerade<br />
erst 20, Kampfgewicht 82 Kilogramm, wirkte<br />
asketisch, war aber ein verbissener Kämpfer. Das<br />
„Joaquin, ich liebe Dich!“<br />
Das Erlebnis-Kapitel des Jochen Reske hat<br />
einen dicken Umfang. Schmunzelgeschichten<br />
sind darin auch festgehalten. Wir blättern<br />
auf. Bei einem Länderkampf machte ihm <strong>die</strong><br />
schwergewichtige UdSSR-Kugelstoßerin<br />
Tamara Press mit ihrer „femininen Baritonstimme“<br />
<strong>die</strong>ses Geständnis: „Joaquin, ich liebe<br />
Dich!“ Der junge Reske ließ sich nicht von<br />
den östlichen Reizen blenden, er reiste lieber<br />
mit seiner Brigitte nach Paris. Finanziert wurde<br />
der Trip an <strong>die</strong> Seine mit einer Goldmünze,<br />
<strong>die</strong> Jochen bei einem Sportfest in Bremerhaven<br />
gewonnen hatte.<br />
30 3/2010<br />
hatte er allen Kritikern zum Trotz beim<br />
Staffelerfolg in der gesamtdeutschen<br />
Olympia-Ausscheidung 1959 gegen<br />
<strong>das</strong> DDR-Quartett bewiesen. Auch in<br />
Rom lief der Jüngste im Vierer-B<strong>und</strong> ein<br />
beherztes Rennen <strong>und</strong> war maßgeblich<br />
am silbernen Medaillen-Inkasso beteiligt.<br />
Im Geschichtsbuch der <strong>Saar</strong>-Leichtathletik<br />
wird Reske als „der bisher einzige<br />
Einzel-Leichtathlet“ geführt, „der als Mitglied<br />
eines saarländischen Klubs eine Olympiamedaille<br />
gewann“. Sprintkönig Armin Hary aus Quierschied,<br />
in Rom gleich zweimal im Gold-Ziel<br />
angekommen, sprintete damals <strong>für</strong> den FSV<br />
Frankfurt. Als Reske 1962 in Belgrad mit der<br />
4x400-m-Staffel Europameister wurde, startete<br />
<strong>das</strong> deutsche Quartett personell auf zwei Positionen<br />
verändert. Neben dem <strong>Saar</strong>brücker war aus<br />
1960 nur noch Manfred Kinder mit von der EM-<br />
Partie. Die beiden Neuen hießen Hannes<br />
Schmitt <strong>und</strong> Wilfried Kindermann. Kindermann?<br />
Ja, genau der! Professor Dr. Wilfried Kindermann,<br />
der spätere Chef des Instituts <strong>für</strong> Sport<strong>und</strong><br />
Leistungsdiagnostik an der Universität.<br />
Jochen Reske, der 15-jährig als Sprinter in <strong>die</strong><br />
Leichtathletik eingestiegen war, dann <strong>die</strong> 400<br />
Meter zu seiner „Hausstrecke“ machte <strong>und</strong> sogar<br />
einmal <strong>Saar</strong>landmeister im Zehnkampf wurde, ist<br />
nicht neidisch über <strong>die</strong> hohen Honorare der heutigen<br />
Spitzenathleten: „Wir standen damals nicht<br />
unter dem hohen Erwartungsdruck. Anstatt acht<br />
Trainingseinheiten pro Woche absolvierten wir<br />
zwei bis drei Einheiten. Wir hielten uns durch<br />
Wettkämpfe fit.“ Stargagen gab es keine, der<br />
Amateurstatus hatte einen hohen Stellenwert.<br />
Reske gibt Einblick in den Katalog seiner materiellen<br />
Gewinne: „Wir erhielten Sachpreise wie<br />
Uhren, Goldmünzen oder Radios. Eine Stehlampe<br />
von damals hat noch bei mir zu Hause ihren<br />
Standort.“ Die Sportler hatten Wünsche äußern<br />
dürfen. JR: „Als Student wünschte ich mir zum<br />
Beispiel Reifen <strong>für</strong> meinen VW“. Zwei Jahre fungierte<br />
Reske auch als Trainer beim USC Heidelberg.<br />
Der Leistungssport hat dem in Ostpreußen<br />
JOACHIM RESKE beim beim 400m-Lauf während des Hallen-Leichtathletikländerkampfes<br />
Deutschland gegen<br />
Großbritannien 1963 in Stuttgart hinter dem siegreichen<br />
Willi Holdorf.<br />
geborenen Vorzeigesportler schöne Reisen<br />
beschert. Als er in Köln stu<strong>die</strong>rte <strong>und</strong> sich vorübergehend<br />
Bayer Leverkusen anschloss, dort<br />
unter dem bekannten LA-Experten Bert Sumser<br />
trainierte, kam er fast durch ganz Europa, nach<br />
Südamerika <strong>und</strong> nach Asien. Die Summe von<br />
Sport <strong>und</strong> Reisen hat ihn geprägt. 1964 sagte er<br />
dem <strong>Saar</strong>land a<strong>die</strong>u, siedelte ins Badische um,<br />
war dort in diversen Branchen tätig.<br />
Seine Frau Brigitte hat Reske in Landau kennen<br />
gelernt. Dort hat er Abitur gemacht. Aus der<br />
Ehe sind zwei Kinder hervorgegangen. Jetzt<br />
wohnen <strong>die</strong> Reskes in Nussloch, nahe Heidelberg.<br />
Jochen Reske ist Ehrenmitglied beim SV<br />
<strong>Saar</strong> 05. Er pflegt seine vielen Kontakte in <strong>Saar</strong>brücken<br />
intensiv. Auf der Trimmstrecke hält er<br />
sich nach wie vor fit. Der Name Reske steht in der<br />
saarländischen Leichtathletik-Historie an weit<br />
gehobener Stelle. Jochen war 1945 nach <strong>Saar</strong>brücken<br />
gekommen, „da mein Vater als Bankangestellter<br />
hier eine Wohnung hatte“. Der Junior<br />
besuchte <strong>die</strong> Volksschule, „dann sind wir nach<br />
Homburg, <strong>und</strong> über Neunkirchen wieder nach<br />
<strong>Saar</strong>brücken gezogen, wo ich bis zur Oberstufe<br />
am Realgymnasium war“. Der spätere Diplom-<br />
Kaufmann stu<strong>die</strong>rte in <strong>Saar</strong>brücken <strong>und</strong> in Köln.<br />
Spitzenmann in der Leichtathletik, erfolgreicher<br />
Fußballtrainer, jetzt kaufmännischer Chef<br />
im „Heidelberger Zimmertheater“. Drei unterschiedliche<br />
Leistungsstufen. Hier wie da <strong>und</strong> dort<br />
hatte <strong>und</strong> hat Reske Erfolg. Auf der Laufpiste, auf<br />
der Trainerbank <strong>und</strong> jetzt hinter den Theaterkulissen.<br />
Er fühlt sich ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> kann <strong>die</strong> Signale<br />
der Ruhestands-Szene (noch) ungehört verhallen<br />
lassen. ▲ WILFRIED BURR
SPORTNOSTALGIE<br />
Mit dem kleinen Ball erfolgreich<br />
durch <strong>die</strong> große Welt<br />
Das <strong>Saar</strong>brücker Tischtennis-Idol Ella Lauer ist 70 geworden – 95 Meistertitel an der grünen Platte<br />
Siebzig Mal Tischtennis-<strong>Saar</strong>landmeisterin, 24<br />
Mal <strong>die</strong> Beste auf Südwestebene, elf Mal auf<br />
dem Treppchen bei den deutsche Seniorenmeisterschaften,<br />
2005 Europameisterin um Doppel,<br />
ab 1981 Damenwartin im Deutschen Tischtennisb<strong>und</strong>,<br />
vorher in <strong>die</strong>ser Position im Südwestverband <strong>und</strong> im<br />
<strong>Saar</strong>ländischen Tischtennisb<strong>und</strong> tätig. Zudem war sie<br />
ab 1974 beruflich Leiterin des STTB-Organisationsbüros.<br />
In ihrem <strong>Saar</strong>brücker Haus kann Ella Lauer eine<br />
stattliche Medaillensammlung präsentieren. Am 30.<br />
April ist sie 70 geworden.<br />
Der Tischtennissport hat ihr auch abseits vom Netz viel gegeben.<br />
„Ich habe durch meinen Sport <strong>die</strong> Welt kennen gelernt.<br />
Einblicke in fremde Kulturen wie <strong>die</strong> von China, In<strong>die</strong>n <strong>und</strong><br />
Japan prägen ein Weltbild anders, als wenn man nur darüber<br />
liest“, lautet ihre Erkenntnis. In<strong>die</strong>n <strong>und</strong> seine großen Gegensätze<br />
haben in ihrem Erinnerungsschatz <strong>die</strong> tiefsten Spuren<br />
hinterlassen. Ella Lauer erzählt: „Die bettelnden Kinder mit<br />
den großen flehenden Augen, <strong>die</strong> Affen im Haus, <strong>die</strong> Kühe<br />
auf der Straße, <strong>die</strong> geschmückten Elefanten im Festzug, der<br />
krasse Unterschied zwischen Arm <strong>und</strong> Reich, <strong>die</strong> dortigen<br />
Hochzeitsrituale, <strong>die</strong> Einladungen in <strong>die</strong> Häuser der wohlhabenden<br />
Sikhs, <strong>die</strong> Tempel mit den exotischen Kunstschätzen.<br />
Alles unvergesslich!“ Eine WM in den 80-er Jahren hatte der<br />
DTTB-Repräsentantin den erlebnisreichen Aufenthalt in<br />
In<strong>die</strong>n ermöglicht.<br />
Ella Lauer - ein Leben mit dem <strong>und</strong> um den kleinen Zelluloidball.<br />
Training, Siege, Niederlagen, Meistertitel, Medaillen,<br />
frohe <strong>und</strong> traurige Tage, Reisen durch Europa <strong>und</strong> in <strong>die</strong><br />
weite Welt, Familie, Funktionen von der <strong>Saar</strong>- bis auf <strong>die</strong><br />
B<strong>und</strong>esebene. Nein, sie möchte nicht viele Tage aus <strong>die</strong>sen<br />
Jahrzehnten missen. Seit den ersten Aufschlägen, <strong>die</strong> sie<br />
zwölfjährig in <strong>die</strong>ser Wettkampfart machte, war ihr klar:<br />
„Tischtennis fasziniert mich; davon werde ich nicht mehr loskommen!“<br />
Schon vorher hatte sich Ella Schneider, so der<br />
Mädchenname, beim Heimatklub<br />
ATSV <strong>Saar</strong>brücken auf der sportlichen<br />
Schiene bewegt: Turnen,<br />
Leichtathletik.<br />
Ihr Französisch-Lehrer <strong>und</strong> ATSV-<br />
Abteilungsleiter Heinz Petzold nahm<br />
sie mal mit zum Tischtennis-Training.<br />
Einfach nur mal so, zum Schnuppern<br />
eben. „Das war in der <strong>Saar</strong>brücker<br />
Vorstadtstraße, im Nebenraum<br />
einer Kneipe. Die hieß, wenn ich<br />
mich recht erinnere, `Zum halben<br />
Mond´ oder so ähnlich“, kramt sie<br />
Erinnerungen aus ihrer Tischtennis-<br />
Frühzeit hervor. Der erste Aufschlag<br />
– <strong>die</strong> große Faszination! Dann ging<br />
es Schlag auf Schlag. Drei Jahre<br />
danach schon Jugend-Südwestmeisterin.<br />
Sie weiß: „Das war der erste<br />
Titel <strong>die</strong>ser Art <strong>für</strong> den <strong>Saar</strong>ländischen<br />
Tischtennisb<strong>und</strong>!“ Es war<br />
1956. Am Ende ihrer TT-Karriere<br />
präsentiert sie insgesamt 95 Titel, in<br />
Einzel- <strong>und</strong> Mannschaftswettbewerben.<br />
Männer-Ausreden: „Wir sind halt Gentlemen…“<br />
Zum Ende ihrer großen Karriere brachte Ella Lauer ihren<br />
guten Aufschlag <strong>für</strong> den TTC Köllerbach meisterlich übers<br />
Netz. Das war ein Sonderfall. Weil es <strong>für</strong> <strong>die</strong> Damen ihrer<br />
Altersklasse keine Endr<strong>und</strong>e gab, spielte sie bei den Herren<br />
mit. „Das war zwar schwer, aber es hat viel Spaß gemacht“,<br />
erinnert sie sich. Die Männer hätten gern ihre „Überlegenheit“<br />
demonstriert <strong>und</strong> nur ungern gegen Frauen verloren.<br />
Ella Lauer schmunzelt: „Wenn es dann doch passiert ist,<br />
kamen sie mit <strong>die</strong>ser Ausrede: Wir sind halt Gentlemen.“<br />
Die Tischtennis-Lady trägt <strong>das</strong> B<strong>und</strong>esver<strong>die</strong>nstkreuz am<br />
Bande. Sie ist Ehrenmitglied sowohl des Deutschen als auch<br />
des <strong>Saar</strong>ländischen Tischtennis-B<strong>und</strong>es. Jahrzehnte lang hat<br />
Ella Lauer aufgeschlagen, geschmettert <strong>und</strong> gewonnen,<br />
danach ihrer Lieblingssportart aus anderen Positionen heraus<br />
wertvolle Dienste erwiesen. Schreibtisch, Schriftverkehr,<br />
Buchführung, Telefon<strong>die</strong>nst. Und, <strong>und</strong>, <strong>und</strong>. Ihre praktischen<br />
Kenntnisse in <strong>das</strong> Büro <strong>und</strong> in <strong>die</strong> Organisation übertragen.<br />
Mit 70 hat sich Ella Lauer sportlich in <strong>die</strong> Abseitsposition<br />
begeben. Endgültig? Die Antwort: „Meine Ges<strong>und</strong>heit! Es<br />
geht nicht mehr.“ Kurze Verschnaufpause: „Vielleicht fange<br />
ich doch wieder an!“ Eine Vorzeige-Sportlerin zwischen Ja<br />
<strong>und</strong> Nein. Ein Datum ist in ihrem TT-Kalender noch nicht<br />
storniert: Jeden Dienstag fährt sie zur <strong>Saar</strong>brücker Sportschule<br />
in den Stadtwald. Geschäftsstelle des <strong>Saar</strong>ländischen Tischtennisb<strong>und</strong>es.<br />
Mit genug Abstand zur Platte ist dort <strong>für</strong> Szenenkenner<br />
immer genug zu tun. Ella Lauer ist eine Szenenkennerin<br />
„par excellence“. ▲ WILFRIED BURR<br />
Fotos: Jenal, Privat<br />
3/2010<br />
31
Fotos: Wieck<br />
SPORT-SZENE<br />
Carolas Trophäensammlung<br />
Was haben Spitzensportler wie<br />
Franziska van Almsick, Henry<br />
Maske, Ronny Weller, Heike<br />
Drechsler, Joachim Deckarm <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Fußball-Nationalmannschaft von 1998<br />
gemeinsam? Keine Ahnung, jedenfalls hängen<br />
von ihnen signierte Fotos, Maskottchen,<br />
Trikots <strong>und</strong> andere „Trophäen“ in den<br />
Behandlungsräumen einer Physiotherapie-<br />
Praxis in Dudweiler. Ob von Henry Maske<br />
unterschriebene Boxhandschuhe, ein mit<br />
Autogrammen übersäter Langlauf-Ski oder<br />
ein grünes Original-Trikot von Radprofi Erik<br />
Zabel – irgend jemand kennt hier <strong>die</strong> Creme<br />
de la Creme der deutschen Sport-Elite.<br />
32 3/2010<br />
SAMMELLEIDENSCHAFT. Carola Kamchen ist stolz auf ihre Trophären. Sie sind Beispiel <strong>für</strong> <strong>das</strong> gute<br />
Verhältnis, <strong>das</strong> <strong>die</strong> Physiotherapeutin zu den Spitzensportlern <strong>und</strong> Patienten hat.<br />
Zudem sind überall persönliche Widmungen<br />
zu lesen, wie: „Danke <strong>für</strong> alles, denn es war<br />
sehr viel“ (von Elizabeth May, Triathlon)<br />
oder „Ohne dich hätte ich <strong>das</strong> viele Training<br />
nicht überstanden“ (Simone Prutsch, Badminton).<br />
Auch ist <strong>die</strong> Rede von „vorzüglichen<br />
Behandlungen.“ Wer ist <strong>die</strong>ser Mensch, dem<br />
<strong>die</strong> Spitzenathleten verschiedenster Sportarten<br />
scheinbar zu Füßen liegen? Ihr Name<br />
ist Carola Kamchen.<br />
Die Dresdnerin war früher selbst Leistungssportlerin<br />
(Rudern) <strong>und</strong> machte nach ihrer aktiven<br />
Zeit noch eine Ausbildung zur Physiotherapeutin.<br />
Als solche war sie in der ehemaligen DDR<br />
gleich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Besten der Besten zuständig <strong>und</strong><br />
erlebte große Momente des Spitzensports hautnah<br />
mit. Im Jahre 1988 reiste sie mit Boxer Henry<br />
Maske erstmals zu olympischen Spielen <strong>und</strong><br />
kehrte gleich als Physiotherapeutin des Goldmedaillen-Gewinners<br />
von Seoul zurück. Nach<br />
der Wende zog es sie mit ihrem Mann Eberhard<br />
nach <strong>Saar</strong>brücken, wo sie ihrer Karriere zunächst<br />
am Olympiastützpunkt fortsetzte. „Ich habe fast<br />
alle Sportler, von denen ich eine Trophäe habe,<br />
selbst behandelt“, erzählt Kamchen stolz. Das<br />
Trikot von Neuner ist <strong>das</strong> jüngste ihrer Sammlung<br />
<strong>und</strong> hat <strong>für</strong> sie einen ganz besonderen<br />
Wert: „Uwe Müssiggang (Biathlon-B<strong>und</strong>estrainer<br />
der Damen, Anm. d. Red.) ist ein alter Stu<strong>die</strong>nfre<strong>und</strong><br />
meines Mannes <strong>und</strong> hat es mir aus<br />
Vancouver mitgebracht. Das ist ein absolutes<br />
Highlight meiner Sammlung, in <strong>die</strong>sem Trikot<br />
hat sie 2010 <strong>die</strong> olympische Silbermedaille<br />
gewonnen.“<br />
Eine „sehr große Sache“ war <strong>für</strong> Kamchen<br />
auch <strong>die</strong> private Begegnung mit der norwegischen<br />
Biathlon-Legende Ole Einar Björndalen.<br />
Ihn traf sie beim Püttlinger City-Biathlon. „Das<br />
ist ein ‘rischdisch Kloorer’“, sagt Kamchen in<br />
gesächseltem <strong>Saar</strong>ländisch, „der ist <strong>für</strong> mich ein<br />
echter Sportsmann: Erfolgreich <strong>und</strong> trotzdem<br />
normal geblieben.“ Diese Eigenschaft kann sie<br />
nicht jedem ihrer Schützlinge bescheinigen: „Ein<br />
Sportler ist bis zum gewissen Punkt Egoist. Er holt<br />
sich immer <strong>das</strong>, was er braucht <strong>und</strong> er verspricht<br />
viel, wenn der Tag lang ist.<br />
Aber gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: ‘aus den Augen, aus<br />
dem Sinn’. Vor allem Leichtathleten sind sehr<br />
‘nehmerfre<strong>und</strong>lich’“, sagt sie mit einem Schmunzeln.<br />
Mehr als nur nehmerfre<strong>und</strong>lich ist <strong>für</strong> Kamchen<br />
ihre letzte Top-Athletin, <strong>die</strong> Luxemburgerin<br />
Elizabeth May: „Ich habe Lizzy sieben Jahre<br />
lang betreut <strong>und</strong> daraus ist tatsächlich eine sehr<br />
enge <strong>und</strong> intensive Fre<strong>und</strong>schaft entstanden. Sie<br />
ist nur ein Jahr jünger als meine Tochter <strong>und</strong> von<br />
daher hat sich so etwas wie ein Mutter-Kind-<br />
Verhältnis zwischen uns entwickelt.“ Die<br />
Fre<strong>und</strong>schaft besteht noch immer, <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />
wurde mit den Olympischen Spielen<br />
in Peking 2008 beendet.<br />
„Peking war mein großes Ziel <strong>und</strong> ein r<strong>und</strong>er<br />
Abschluss nach 30 Jahren in der Szene“, berichtet<br />
<strong>die</strong> 50-Jährige wenig wehmütig <strong>und</strong> weiß:<br />
„Das ist jetzt nicht mehr meine Welt. Da sollen<br />
junge Physios hin.“ Trotz oder gerade wegen<br />
<strong>die</strong>ser Erfahrungen mit Olympiasiegern,<br />
Europa- <strong>und</strong> Weltmeistern weiß sie, was im<br />
Leben wirklich zählt: „Nach zehn Jahren in der<br />
eigenen Praxis habe ich gemerkt, wer meine<br />
wahren Helden sind. Nicht <strong>die</strong> Leistungssportler,<br />
sondern <strong>die</strong> ganz normalen Patienten, <strong>die</strong><br />
täglich mit schwersten Diagnosen hier herkommen<br />
<strong>und</strong> darum kämpfen müssen, wieder ges<strong>und</strong><br />
zu werden.“<br />
▲ SEBASTIAN ZENNER
BIATHLON<br />
Letztes Rennen: Kati Wilhelm<br />
sagt in Püttlingen A<strong>die</strong>u<br />
So lieben sie <strong>die</strong> Biathlon-Fans: Im Rennanzug,<br />
rote Haare unter roter Mütze <strong>und</strong> jubelnd <strong>die</strong><br />
Hände zum Himmel gestreckt. Doch nachdem<br />
Kati Wilhelm im März <strong>das</strong> Ende ihrer Karriere<br />
verkündete, gibt es nur noch eine Gelegenheit, <strong>die</strong>ses<br />
vertraute Bild zu genießen: Denn ihr letztes Rennen<br />
bestreitet <strong>die</strong> Grande Dame des deutschen Biathlons<br />
bei der sechsten Auflage des Odlo City-Biathlons am<br />
8. August in Püttlingen. Danach stellt <strong>die</strong> 33-jährige<br />
endgültig ihr Gewehr in <strong>die</strong> Ecke.<br />
Beim Aufzählen ihrer Erfolge gehen einem leicht <strong>die</strong> Ausrufezeichen<br />
aus. Kurz gesagt: In ihrer elfjährigen Laufbahn<br />
gewann <strong>die</strong> Thüringerin einfach alles, was es zu gewinnen<br />
gab. Darunter auch zweimal den City-Biathlon. „Mir macht<br />
es hier immer wahnsinnig viel Spaß – <strong>die</strong> Zuschauer sind fantastisch,<br />
<strong>die</strong> Stimmung ist toll. Und als ich im vergangenen<br />
Jahr hier meinen Geburtstag feiern durfte, war <strong>das</strong> einmalig –<br />
so viele Leute hatte ich noch nie auf meiner Party. Warum<br />
sollte ich also mein letztes Rennen nicht in Püttlingen absolvieren?“,<br />
sagt <strong>die</strong> dreimalige Olympiasiegerin, <strong>die</strong> bis dato<br />
bei jedem Innenstadt-Wettkampf dabei war. Beim<br />
Abschiedsrennen gibt sich eine weitere Biathlon-Kultfigur<br />
<strong>die</strong> Ehre: Simone Hauswald verabschiedete sich nach zweimal<br />
Olympia-Bronze in Whistler <strong>und</strong> mit Platz zwei im<br />
Gesamtweltcup auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Weiter<br />
begleiten Sandrine Bailly <strong>und</strong> Sylvie Becaert <strong>die</strong> beiden<br />
DSV-Skijägerinnen auf ihren R<strong>und</strong>en. Auch <strong>die</strong> Französinnen<br />
beendeten nach dem letzten Weltcup-Rennen der Saison<br />
ihre aktive Laufbahn, <strong>die</strong> mit jeweils zwei Olympia-Medaillen<br />
extrem erfolgreich war. „Nicht Ruhpolding, nicht Oberhof<br />
– es ist eine unbeschreibliche Ehre <strong>und</strong> ein riesiges Kompliment<br />
<strong>für</strong> uns, <strong>das</strong>s wir <strong>für</strong> eine ganz Große des deutschen<br />
Sports <strong>das</strong> letzte Rennen ausrichten dürfen“, betont Püttlingens<br />
Bürgermeister Martin Speicher.<br />
Zuschauermagnet ist neben der Abschiedsgala natürlich<br />
auch <strong>das</strong> Hauptrennen: Hier treten wieder Olympiasieger,<br />
Weltmeister <strong>und</strong> Gesamt-Weltcupsieger gegeneinander an.<br />
Dabei dürfen sich <strong>die</strong> Zuschauer auf <strong>die</strong> zweifache Olympiasiegerin<br />
<strong>und</strong> sechsmalige Weltmeisterin Andrea Henkel freuen.<br />
Mit den Skirollern dreht auch <strong>die</strong> Finnin Kaisa Mäkäräinen<br />
ihre R<strong>und</strong>en auf der 1,6 Kilometer-Strecke, <strong>die</strong> mitten<br />
durch <strong>die</strong> Innenstadt führt. Bei den Herren wird sich Christoph<br />
Sumann am 50-Meter Schießstand auf dem Püttlinger Burgplatz<br />
messen. Gleich zweimal holte der Österreicher bei den<br />
Olympischen Spielen in Vancouver Silber. Mit von der Partie<br />
ist weiterhin der in Kanada mit Silber dekorierte Franzose<br />
Martin Fourcade. Ebenfalls eine Silbermedaille nahm Tim<br />
Burke mit nach Hause: Der US-Amerikaner feiert in Püttlingen<br />
seine Premiere. Darüber hinaus haben <strong>die</strong> DSV-Athleten<br />
Arnd Peiffer <strong>und</strong> Simon Schempp ihre Teilnahme zugesagt<br />
– beide wurden Weltmeister mit der Mixed-Staffel. „In<br />
den nächsten Wochen geben wir noch weitere Starter<br />
bekannt“, erklärt Ralf Niedermeier, der Geschäftsführer der<br />
ausrichtenden Agentur niedermeier+. Ein besonderes<br />
Schmankerl <strong>für</strong> <strong>die</strong> Biathlon-Fans ist wie immer <strong>die</strong> Athletenpräsentation<br />
am Vorabend des Rennens. Sie findet nun im<br />
Rahmen des <strong>Saar</strong>-Spektakels in <strong>Saar</strong>brücken statt.<br />
Ferner wurden schon <strong>die</strong> Weichen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft gestellt:<br />
Den City-Biathlon wird es auch in den nächsten drei Jahren<br />
geben. Sowohl <strong>die</strong> Stadt Püttlingen als auch Sponsor Odlo<br />
haben <strong>die</strong> Verträge bis 2013 verlängert. Auch Kati Wilhelm<br />
wird in einer noch nicht genau definierten Form dem Biathlon-Sport<br />
erhalten bleiben: Vielleicht ist sie demnächst bei<br />
der ARD als Biathlon-Expertin zu sehen – erste lose Gespräche<br />
fanden bereits statt.<br />
Weitere Infos unter: www.city-biathlon.com<br />
▲ PASCAL BLUM<br />
Fotos: Wieck, Veranstalter<br />
3/2010<br />
33
Fotos: pech<strong>und</strong>sapel.de, Delly Carr/triathlon.org<br />
TRAININGSTIPPS VON …<br />
„Durchhalten <strong>und</strong> Zähne<br />
zusammen beißen!“<br />
34 3/2010<br />
Triathlon – <strong>das</strong> ist nicht nur Schwimmen, Rad fahren <strong>und</strong> Laufen. Es geht<br />
auch um Durchhaltevermögen <strong>und</strong> Willenskraft. Dass er ein echter Beißer<br />
ist, hat Olympiasieger Jan Frodeno beim WM-Rennen in Seoul erneut<br />
bewiesen, als er auf der Zielgeraden einen unwiderstehlichen Sprint<br />
anzog <strong>und</strong> gewann. Deshalb gibt Frodeno allen <strong>Saar</strong>Sport-Lesern, <strong>die</strong> sich<br />
mit seinen Tipps <strong>für</strong> einen Triathlon fit machen wollen, eine Botschaft<br />
mit: „Haltet durch, beißt <strong>die</strong> Zähne zusammen – auch wenn <strong>die</strong> Muskeln<br />
mal schmerzen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Trainingsstrecken endlos scheinen. Es lohnt<br />
sich!“ Ziel ist der Triathlon in Merzig am 31. Juli <strong>und</strong> 1. August. Diesmal<br />
gibt der Olympiasieger Tipps zum Rad fahren <strong>und</strong> Laufen.
Beim Rad fahren kommt es vor allem darauf an, seine Rennmaschine<br />
richtig einzustellen <strong>und</strong> sich daran zu gewöhnen, verrät<br />
Frodeno. „Bevor wir aber überhaupt über <strong>das</strong> Fahrrad sprechen:<br />
Ein Helm ist immer ein Muss, auch im Training. Bitte achtet auf<br />
Eure Sicherheit.“ Ein Zeitfahrrad braucht man vor allem auf der<br />
Sprintdistanz mit 750 Metern Schwimmen, 20 Kilometern Fahrradfahren<br />
<strong>und</strong> fünf Kilometern Laufen nicht unbedingt. „Ein Triathlon-Lenkeraufsatz<br />
mit Armauflagen lohnt sich allerdings schon. Dadurch wird Eure Haltung<br />
aerodynamischer.“ Außerdem sollte es möglich sein, den Vorbau des Rads<br />
deutlich tiefer zu setzen als den Sattel. „Aber Vorsicht: An <strong>die</strong> gebückte<br />
Haltung muss sich der Rücken gewöhnen“, sagt Frodeno.<br />
Er rät außerdem zu speziellen, stabilen Radschuhen <strong>und</strong> Klickpedalen.<br />
„Damit habt Ihr festen Halt <strong>und</strong> vor allem wird <strong>die</strong> Kraft ideal auf <strong>das</strong> Rad<br />
übertragen“, erklärt der 28-Jährige. Aber auch Klickpedale brauchen<br />
Gewöhnungszeit. Im Wettkampf sind <strong>die</strong> Schuhe bereits auf dem Rad montiert,<br />
wenn der Triathlet in <strong>die</strong> Wechselzone kommt. „Übt <strong>das</strong> Einsteigen in<br />
<strong>die</strong> Schuhe während der Fahrt. Sonst verliert Ihr wieder alle Zeit, <strong>die</strong> Ihr vorher<br />
gespart habt“, sagt Frodeno.<br />
In Sachen Technik gibt der Olympiasieger den Tipp: „Lasst Euch filmen<br />
oder fahrt vor einem Spiegel auf der Rolle. Das ist <strong>die</strong> beste Kontrolle.<br />
Außerdem kann man mit einer simplen Übung überprüfen, ob der Tritt r<strong>und</strong><br />
ist <strong>und</strong> ihn gegebenenfalls korrigieren.“ Beim einbeinigen Fahren (mit Klickpedalen)<br />
gibt es einen Ruck an den toten Punkten auf 12 <strong>und</strong> sechs Uhr,<br />
wenn <strong>die</strong> Trittbewegung unr<strong>und</strong> ist. „Viele machen den Fehler, nur eine<br />
Druck-, aber keine Ziehbewegung auszuführen. Das Problem dabei ist, <strong>das</strong>s<br />
<strong>das</strong> Druckbein <strong>das</strong> ganze Gewicht des anderen Beins mit anheben muss <strong>und</strong><br />
schneller ermüdet. Ihr solltet also zumindest versuchen, <strong>das</strong> jeweils untere<br />
Bein anzuheben“, rät Frodeno. Wichtig ist beim Radfahren nämlich, <strong>das</strong>s<br />
<strong>die</strong> Beine nicht überlastet werden, da man noch Kraft <strong>für</strong> den Lauf braucht.<br />
„Deshalb solltet Ihr Euch auch <strong>die</strong> richtige Trittfrequenz antrainieren.“ Ideal<br />
sind 90 Umdrehungen pro Minute.<br />
Beim Laufen geht nichts ohne einen guten Schuh. „Geht zu einem Fachhändler,<br />
der Euren Fuß vermisst <strong>und</strong> eine Videoanalyse macht. Dann<br />
bekommt Ihr einen Schuh, der Euren Bedürfnissen angepasst ist“,<br />
sagt Frodeno. Einen hochwertigen Schuh erhält man ab etwa<br />
100 Euro.<br />
Im Training gilt als Faustregel: Man sollte noch genug<br />
Atem haben, um sich nebenher unterhalten zu können.<br />
An Stil <strong>und</strong> Koordination kann man mit dem Lauf-<br />
ABC (Anfersen, Kniehebelauf, Wechselsprünge,<br />
Tipps <strong>und</strong> Tricks vom Olympiasieger<br />
Frodenos Wettkampf-Tipps <strong>und</strong> Tricks<br />
• Übt schon vor dem ersten Wettkampf <strong>die</strong> Wechsel. Kombiniert in Trainingseinheiten<br />
<strong>die</strong> Disziplinen. So gewöhnt Ihr Euch an <strong>die</strong> Abfolge der<br />
verschiedenen Belastungen <strong>und</strong> im Rennen läuft dann alles r<strong>und</strong>.<br />
• Seid mindestens eine St<strong>und</strong>e vor Eurem Start da, um <strong>die</strong> Startunterlagen<br />
zu holen, Euch den Schwimmstart anzuschauen, <strong>die</strong> Wechselzone zu<br />
präparieren <strong>und</strong> Euch locker warmzumachen.<br />
• Wenn Ihr im Neoprenanzug schwimmt, tragt enganliegende Rad- <strong>und</strong><br />
Laufkleidung darunter.<br />
• Haltet <strong>für</strong> <strong>die</strong> Papierstartnummer ein Hosengummi bereit. Ihr müsst sie<br />
beim Radfahren hinten <strong>und</strong> beim Laufen vorne tragen. So reicht eine<br />
Nummer <strong>und</strong> Ihr müsst sie beim zweiten Wechsel nur nach vorne ziehen.<br />
• Stellt Euer Rad in <strong>die</strong> Wechselzone. Merkt Euch <strong>die</strong> Stelle gut, damit Ihr<br />
sie im Eifer des Gefechts auch findet. Deponiert Brille <strong>und</strong> Startnummer<br />
im Helm <strong>und</strong> legt ihn auf oder neben <strong>das</strong> Rad. Dahinter liegen <strong>die</strong> Laufschuhe<br />
gegebenenfalls auf einem kleinen Handtuch.<br />
• Klickt <strong>die</strong> Schuhe an <strong>die</strong> Pedale <strong>und</strong> fixiert sie in aufrechter Position mit<br />
Haushaltsgummis am Rahmen des Rads. So könnt Ihr gleich losfahren.<br />
Die Gummis springen einfach ab, wenn Ihr in <strong>die</strong> Pedale tretet.<br />
• Schaut Euch <strong>das</strong> Terrain zu Beginn der Radstrecke an <strong>und</strong> legt den entsprechenden<br />
Gang ein.<br />
… JAN FRODENO<br />
WILLENSSTARK: Beim WM-Rennen in Seoul bewies Jan Frodeno seine<br />
Willensstärke, als er sich in seiner unnachahmlichen Art auf der Zielgeraden<br />
den Sieg im Sprint holte.<br />
Fußgelenksarbeit) arbeiten. „Außerdem solltet Ihr Sprints trainieren, damit<br />
Ihr im Rennen auf der Zielgeraden noch einmal anziehen könnt“, sagt Frodeno.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt im Wettkampf: „Kein Rennen wird auf den ersten<br />
Kilometern gewonnen. Geht nicht zu schnell an <strong>und</strong> lasst Euch nicht von<br />
anderen verleiten. Spart Körner <strong>für</strong> ein starkes Finish.“<br />
Der letzte Tipp, den der Olympiasieger gibt, kommt aus der Trickkiste:<br />
„Kauft Euch eine gute Sonnenbrille mit dunklen Gläsern. Sie schützt Euch<br />
nicht nur gegen Fahrtwind <strong>und</strong> Insekten, sondern verdeckt auch Eure<br />
Augen. Dann kann keiner sehen, ob Ihr Euch schon quälen müsst oder noch<br />
ein Ass im Ärmel habt.“<br />
Anmeldung zum Triathlon in Merzig, alle Informationen zum Wettkampf,<br />
der Trainingsplan aus der letzten <strong>Saar</strong>sport-Ausgabe <strong>und</strong> noch<br />
mehr Tipps <strong>und</strong> Tricks unter www.triathlon-merzig.de.<br />
▲ STEFANIE MARSCH<br />
• Fädelt Gummibänder (Hosengummi) anstatt Schnürsenkeln in Eure<br />
Laufschuhe. So sind sie schneller anzuziehen. Gebt außerdem Talkumpuder<br />
hinein, damit ihr auch mit nassen Füßen gut reinrutscht. Mit<br />
Vaseline könnt Ihr gegen Blasen vorbeugen.<br />
Frodenos Ernährungs-Tipps<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: Die Flüssigkeits- <strong>und</strong> Kohlehydratspeicher des Körpers<br />
müssen in den Tagen vor dem Wettkampf gut gefüllt werden. Trinkt viel<br />
Wasser (etwa drei Liter pro Tag) <strong>und</strong> esst leichtverdauliche Mahlzeiten<br />
mit Kartoffeln, Reis, Polenta oder Nudeln. Auf fettiges Essen solltet Ihr<br />
vor allem am Tag vor dem Rennen verzichten. Nehmt am Wettkampfmorgen<br />
ein leichtes Frühstück zu Euch, zum Beispiel ein Honigbrot. Etwa<br />
eine St<strong>und</strong>e vor dem Rennen könnt Ihr noch eine Banane oder einen<br />
Energieriegel essen. Alles, was Ihr unterwegs dabei habt, sollte schnell ins<br />
Blut gehen: Kohlehydrate in flüssiger Form, Gel, Getränkepulver in der<br />
Trinkflasche. Was Eurem Körper während <strong>und</strong> in den Tagen vor einer<br />
Belastung am besten liegt, solltet Ihr während der Trainingsphase testen.<br />
Denn wenn der große Tag kommt, solltet Ihr keine Experimente mehr<br />
machen.<br />
3/2010<br />
35
Fotos: Jung<br />
TRIATHLON<br />
Leistungssport auf<br />
hohem Niveau<br />
Die <strong>Saar</strong>ländische Triathlon Union (STU) feiert in <strong>die</strong>sem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Im April 1985 gegründet, hat<br />
sie inzwischen 39 Mitgliedsvereine <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 800 Mitglieder. Damit gehört sie zwar nicht zu den größten deutschen Triathlon-Landesverbänden,<br />
sie kann sich aber hinsichtlich des Engagements ihrer Mitglieder <strong>und</strong> der Leistung ihrer Athleten<br />
mit den „Großen“ messen.<br />
36 3/2010<br />
Ihr Meisterstück bot <strong>die</strong> STU 2009 mit der<br />
geglückten Ausrichtung der Deutschen<br />
Jugendmeisterschaft <strong>und</strong> der Premiere des<br />
„Heisel am Kreisel-Triathlon“ in Merzig.<br />
Dies ist <strong>die</strong> beste Werbung <strong>für</strong> den faszinierenden<br />
Sport. Triathlon ist <strong>die</strong> Königsdisziplin der<br />
drei olympischen Sportarten Schwimmen, Radfahren<br />
<strong>und</strong> Laufen <strong>und</strong> erlebt seit dem Olympiasieg<br />
von Jan Frodeno 2008 in Peking einen<br />
Boom. Die Profi-Triathleten Jan Frodeno <strong>und</strong><br />
Steffen Justus, <strong>die</strong> beide zur Weltspitze gehören,<br />
starten <strong>für</strong> zwei saarländische Vereine – Tri-<br />
Sport <strong>Saar</strong>-Hochwald in Merzig <strong>und</strong> <strong>die</strong> Triathlon-Fre<strong>und</strong>e<br />
in <strong>Saar</strong>louis.<br />
Die Triathleten der STU starteten 2009 mit<br />
hervorragendem Ergebnis bei nationalen <strong>und</strong><br />
internationalen Wettbewerben. Bei den Deutschen<br />
Meisterschaften belegten Anna Kempf<br />
den 2. Platz, <strong>und</strong> Tobias Klesen <strong>und</strong> Michael<br />
Wocker jeweils den 3. Platz (alle drei starten <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> DJK St. Ingbert). Marian Schmidt (DJK St.<br />
Ingbert) erreichte den 4. Platz, <strong>und</strong> Michael<br />
Zimmer (Tri-Sport <strong>Saar</strong>-Hochwald Merzig) den<br />
5. Platz. Wocker <strong>und</strong> Zimmer qualifizierten sich<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Teilnahme an den Europameisterschaften<br />
<strong>und</strong> brachten gute Ergebnisse mit nach Hause.<br />
Auch bei den Deutschland-Cups standen<br />
STU-Landestrainer Christian Weimer<br />
<strong>und</strong> Dinah Conrad (FSJ) besprechen<br />
eine Schwimmübung am Beckenrand.<br />
Triathleten der STU auf dem Treppchen:<br />
Michael Wocker gewann den Deutschland-<br />
Cup in Flensburg. Tobias Klesen landete auf<br />
dem 2. Platz, Michael Zimmer auf dem 3. Platz.<br />
Tobias Klesen <strong>und</strong> Michael Wocker gewannen<br />
in ihren Altersklassen <strong>die</strong> Gesamtwertung des<br />
Deutschland-Cup.<br />
Die guten Platzierungen sind einerseits <strong>das</strong><br />
Resultat von konsequenter Nachwuchsarbeit<br />
<strong>und</strong> enger Kooperation mit dem <strong>Landessportverband</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saar</strong>land (LSVS), der Deutschen<br />
Triathlon-Union (DTU), dem Olympiastützpunkt<br />
Rheinland-Pfalz/<strong>Saar</strong>land (OSP) sowie<br />
dem Gymnasium am Rotenbühl, einer „Eliteschule<br />
des Sports“. Andererseits ist es aber auch<br />
<strong>das</strong> Resultat der konsequenten Aufbauarbeit<br />
der STU-Landestrainer. Den Weg dazu bereiteten<br />
Manfred Biehler <strong>und</strong> im Anschluss Wolfram<br />
Bott. Er war von 2004 bis 2008 STU- Landestrainer<br />
war, bevor er zur DTU wechselte. Bott<br />
strukturierte unter anderem <strong>die</strong> Kadergruppe<br />
<strong>und</strong> den Trainingsaufbau neu <strong>und</strong> stellte Leistungskriterien<br />
auf.<br />
Ende 2008 übernahm Christian Weimer <strong>die</strong><br />
Rolle des Landestrainers. Weimer ist selbst<br />
erfolgreicher Triathlet: 1979 in Werthheim bei<br />
Würzburg geboren kam er auf Rat seines Trai-
TRIATHLON<br />
3/2010<br />
37
Fotos: Jung, STU<br />
TRIATHLON<br />
CHRISTIAN WEIMER ist seit Ende 2008<br />
STU-Landestrainer.<br />
ners im Laufverein, dem Vater von IRON-<br />
MAN-Legende Norman Stadtler, zum Triathlon.<br />
1994 kam Weimer in den Landeskader von<br />
Baden-Württemberg, 1996 in den DTU-C-<br />
Kader <strong>und</strong> 1999 in den DTU-B-Kader. Seine<br />
aktive Zeit als Triathlet beendete er 2008 beim<br />
IRONMAN Florida mit einem beachtlichen 12.<br />
Platz. Seit 2008 ist er A-Trainer Triathlon.<br />
Gemeinsam mit der FSJ-lerin Dinah Conrad<br />
organisiert er heute <strong>das</strong> Training, <strong>die</strong> Trainingslager<br />
<strong>und</strong> schreibt <strong>die</strong> persönlichen Trainingspläne<br />
der STU-Athleten.<br />
Christian Weimer berichtet über seine Trainerarbeit<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Ziele <strong>für</strong> 2010:<br />
Auf welchem Leistungsniveau steht im Vergleich<br />
zu 2009, <strong>das</strong> ja bereits beachtliche<br />
Erfolge brachte, aktuell der STU-Kader?<br />
Christian Weimer: Die Saisonvorbereitungen<br />
laufen gut, <strong>die</strong> Resultate wird man aber erst<br />
38 3/2010<br />
bei den Wettkämpfen messen können. Das Leistungsniveau<br />
ist, besonders bei den älteren Jahrgängen,<br />
weiter angestiegen. Die Jugend B hat<br />
sich vor allem im Schwimmen deutlich verbessert.<br />
Hier haben wir mehr Trainingseinheiten<br />
eingebaut als früher. Mit der Jugend A <strong>und</strong> den<br />
Junioren gehen wir zusätzlich einmal pro<br />
Woche in den Kraftraum. Auch <strong>das</strong> macht sich<br />
positiv bemerkbar.<br />
Vor kurzem ist der STU-Kader von einem<br />
fast zweiwöchigen Trainingslager zurückgekehrt.<br />
Bringt <strong>die</strong>s noch einen Extra-Leistungsschub?<br />
Weimer: In unseren regelmäßigen Trainingslagern<br />
wie über Ostern auf Mallorca oder über<br />
Silvester in Österreich werden <strong>die</strong> Athleten<br />
besonders eng angeleitet <strong>und</strong> individuell gefördert.<br />
Zwei Betreuer –Sandra Rausch <strong>und</strong> Mathi-<br />
as Zöll - stehen mir dabei zur Seite. Erstmals wurde<br />
in <strong>die</strong>sem Jahr <strong>das</strong> Mallorca-Trainingslager<br />
in Kooperation mit dem Bayerischen Triathlon-<br />
Verband unter der Leitung von Ramon Gomez-<br />
Islinger durchgeführt. Das führte zu gemischten<br />
Trainingsgruppen <strong>und</strong> gegenseitigem Lernen. In<br />
ähnlicher Weise habe ich auch ein sehr gutes<br />
Verhältnis zu den beiden Landestrainern des<br />
<strong>Saar</strong>ländischen Schwimmb<strong>und</strong>es, Hannes Vitense<br />
<strong>und</strong> Ralf Steffen. Mit ihnen tausche ich mich<br />
laufend aus, denn wir haben alle <strong>das</strong> gleiche<br />
Ziel: unsere Athleten zum Erfolg zu führen!<br />
Abgesehen von den Trainingslagern läuft<br />
<strong>das</strong> reguläre Training an der Hermann Neuberger<br />
Sportschule in <strong>Saar</strong>brücken. Wie sind<br />
hier <strong>die</strong> Voraussetzungen?<br />
Weimer: Ein besseres Umfeld, als es uns hier<br />
geboten wird, kann man sich kaum wünschen.
Die hochmoderne Albert Wagner Schwimmhalle<br />
mit acht 50-Meter-Bahnen, elektronischer<br />
Zeitnahme <strong>und</strong> Möglichkeiten <strong>für</strong> Videoanalysen<br />
sind ideal. Auf dem gleichen hohen Niveau<br />
ist <strong>die</strong> Leichtathletikhalle, <strong>die</strong> wir ebenfalls nutzen.<br />
Aber auch <strong>die</strong> sportmedizinischen <strong>und</strong> physiotherapeutischen<br />
Einrichtungen am OSP <strong>und</strong><br />
der Universität bieten erstklassige Möglichkeiten.<br />
Sportler <strong>und</strong> Trainer finden hier optimale<br />
Mittel, um sich auf internationale Wettkämpfe<br />
vorzubereiten!<br />
Die STU-Athleten sind überwiegend noch<br />
auf weiterführenden Schulen, wie dem Gymnasium<br />
am Rotenbühl.<br />
Weimer: Auch hierbei gilt: Die Kooperation<br />
ist ausgesprochen gut! Die Athleten könnten ihr<br />
tägliches Trainingspensum kaum erfüllen, wenn<br />
nicht auch <strong>die</strong> Schule den entsprechenden Rah-<br />
TRIATHLON<br />
TRIATHLETEN DER STU BEI EINEM WETTKAMPF IN NECKARSULM.<br />
Auf <strong>das</strong> Schwimmen folgt Radfahren <strong>und</strong> zum Abschluss Laufen. Dazwischen<br />
liegt <strong>die</strong> „vierte Disziplin“: <strong>das</strong> schnelle Wechseln von Schuhen <strong>und</strong> Fahrradhelm.<br />
DER STU-LANDESKADER 2010. Der STU-Kader umfasst 19 Athleten der Jahrgänge<br />
1990 bis 1996, davon sind vier Triathleten im B<strong>und</strong>eskader der DTU:<br />
Tobias Klesen, Michael Wocker, Michael Zimmer <strong>und</strong> Marian Schmitt. Im STU-<br />
D-Kader sind Jonas Breinlinger, David Breuer, Leon Kiefer <strong>und</strong> Tim Mergener.<br />
Dem STU-E-Kader gehören Lena Schweitzer, Katharina Wirz, Lea Mergener,<br />
Mona Schwarz, Alexander Sutschet, Maximilian Zenner, Lukas Jung, Jonas<br />
Nawrath <strong>und</strong> Frederic Schweitzer an. Die beiden ältesten Kaderathleten (U23-<br />
Kader) sind Jonathan Marx <strong>und</strong> Max Lang.<br />
men bieten würde. Um einen groben Eindruck<br />
über <strong>die</strong> erforderliche Trainingsst<strong>und</strong>en eines<br />
Kaderathleten zu geben, kann man folgende<br />
Richtwerte nennen: Die Jugend B (Jahrgang<br />
1995/96) trainiert während der Saison 10 St<strong>und</strong>en<br />
pro Woche, Jugend A (1993/94) 15 St<strong>und</strong>en<br />
pro Woche, Junioren (1991/92) 20 St<strong>und</strong>en<br />
pro Woche. Die Einheiten sind auf sieben<br />
Tage verteilt. Hinzu kommen Trainingslager,<br />
Wochenend-Kompaktlehrgänge <strong>und</strong> spezielle<br />
Wettkampf-Vorbereitungen.<br />
Vor wichtigen Wettkämpfen werden <strong>die</strong><br />
Athleten nochmals gezielt vorbereitet?<br />
Weimer: Ja, <strong>das</strong> ist inzwischen zum Standard<br />
geworden. Im letzten Jahr hatten wir uns beispielsweise<br />
schon zwei Wochen vor der Deutschen<br />
Meisterschaft in Merzig, direkt nach dem<br />
Deutschland-Cup in Braunschweig, an den OSP<br />
begeben, um uns intensiv auf den großen Tag<br />
vorzubereiten.<br />
Welche Rolle spielt <strong>die</strong> Nachwuchsarbeit in<br />
den Vereinen in Deinem Konzept, <strong>und</strong> wie<br />
ist der Kontakt zu den Trainern in den STU-<br />
Vereinen?<br />
Weimer: Die Nachwuchsarbeit in den Vereinen<br />
ist <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>säule, ohne <strong>die</strong> nichts möglich<br />
wäre. Nur gute Trainerarbeit in den Vereinen,<br />
wie etwa beim Tri-Sport <strong>Saar</strong>-Hochwald in<br />
Merzig <strong>und</strong> der DJK Sankt Ingbert bringt <strong>die</strong><br />
<strong>Talente</strong> hervor, <strong>die</strong> wir dann hier am OSP weiter<br />
fördern <strong>und</strong> entwickeln. Zwei Mal im Jahr werden<br />
Talentsichtungen durchgeführt. Dabei ent-<br />
senden <strong>die</strong> Vereine junge <strong>Talente</strong> zu uns an <strong>die</strong><br />
Sportschule, um sich unter Wettkampfbedingungen<br />
mit anderen Athleten zu messen <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />
einen Platz im Landeskader zu empfehlen.<br />
Haben sie auch noch gute Platzierungen bei<br />
Wettkämpfen, ist ihnen ein Platz in der Landesauswahl<br />
so gut wie sicher.<br />
Gibt es Pläne hinsichtlich der organisatorischen<br />
Weiterentwicklung?<br />
Weimer: Der STU-Trainerstab soll mit einem<br />
neuen Co-Landestrainer ausgebaut werden, der<br />
sich speziell um <strong>das</strong> Training der Jugend-B-Athleten<br />
kümmert. Eine besondere Herausforderung<br />
wird es sein, unter Einbeziehung der Vereine<br />
eine B<strong>und</strong>esligamannschaft im <strong>Saar</strong>land aufzubauen.<br />
Dazu formen wir einen Anschlusskader<br />
nach U23. Hierbei bildet <strong>die</strong><br />
Startgemeinschaft DJK St. Ingbert/Dudweiler,<br />
<strong>die</strong> momentan in der Rheinland-Pfalz-Liga startet,<br />
<strong>die</strong> Keimzelle.<br />
Wann würdest Du in einem Rückblick <strong>das</strong><br />
Jahr 2010 als erfolgreich bewerten?<br />
Weimer: Ich möchte mindestens einen STU-<br />
Teilnehmer bei der Triathlon-Weltmeisterschaft<br />
oder Europameisterschaft sehen. Eine Goldmedaille<br />
sollte bei der Deutschen Meisterschaft in<br />
Merzig drin sein, sowie drei Goldene im laufenden<br />
Jahr bei Deutschland-Cups. Außerdem<br />
müssen <strong>die</strong> beiden DTU-C-Kader-Plätze gehalten<br />
werden, <strong>und</strong> vielleicht sogar ein DTU-B-<br />
Kader-Platz hinzukommen.<br />
▲ MICHAEL JUNG<br />
3/2010<br />
39
Fotos: Jung, STU<br />
TRIATHLON<br />
Triathon-<strong>Talente</strong> im Porträt<br />
TOBIAS KLESEN<br />
Geboren: 13.02.1992<br />
Verein: DJK St. Ingbert<br />
Kaderstatus: DTU-C-Kader<br />
Trainingsumfang in der vergangenen<br />
Saison: Schwimmen 900<br />
km, Rad 5500 km, Laufen 1700<br />
km.<br />
Erfolge 2009: Gesamtsieg im<br />
Deutschland-Cup Jugend A.<br />
Deutschland-Cup Flensburg 2.<br />
Platz, Deutschland-Cup Braunschweig<br />
3. Platz, Deutsche Meisterschaften<br />
3. Platz, Europa-Cup<br />
Bled 9. Platz, Qualifikationswettkampf<br />
<strong>für</strong> Jugend-Olympiade 14.<br />
Platz.<br />
Eigentlich war Dein Lieblingssport Fußball. Dies ist nicht <strong>die</strong> typische<br />
Ausgangsbasis <strong>für</strong> Triathlon. Wie kam <strong>die</strong>ser Wandel?<br />
Tobias: Es war wohl Zufall. Ein Fre<strong>und</strong>, Micha Zimmer, erzählte mir<br />
vom Triathlon, <strong>und</strong> <strong>das</strong> hat mich begeistert. Ich betrieb zunächst zwei<br />
Jahre lang Fussball <strong>und</strong> Triathlon parallel, bevor ich ganz zum Triathlon<br />
wechselte.<br />
Du trainierst nun schon einige Jahre hier am Olympiastützpunkt.<br />
Wie gefällt es Dir?<br />
Tobias: Die Bedingungen sind <strong>für</strong> Training <strong>und</strong> Wettkampfvorbereitung<br />
ideal. Wir haben hier alles dicht beieinander <strong>und</strong> <strong>die</strong> kurzen<br />
Wege erleichtern vieles. Von meinem Zimmer aus sind es nur wenige<br />
Schritte bis zum Schwimmbad. Gleich um <strong>die</strong> Ecke sind <strong>die</strong> Büros der<br />
DTU <strong>und</strong> der STU. Ein weiterer Vorteil ist der Kontakt zu den Profi-<br />
Athleten der DTU, <strong>die</strong> ja auch hier am OSP trainieren. Im Gespräch<br />
mit ihnen habe ich schon so manchen wertvollen Tipp erhalten.<br />
Möchtest Du auch ein Profi-Triathlet werden?<br />
Tobias: Ja, <strong>das</strong> ist genau <strong>das</strong>, was ich machen möchte.<br />
Was sind deine Ziele <strong>für</strong> 2010?<br />
Tobias: Zunächst möchte ich ges<strong>und</strong> durch <strong>die</strong> Saison kommen, um wie<br />
geplant auch an allen Wettkämpfen<br />
teilnehmen zu können.<br />
Den DTU-C-Kader-Status<br />
möchte ich auf jeden Fall halten.<br />
Dazu benötige ich gute Platzierungen.<br />
Die Qualifikation <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Europa-Meisterschaft sowie <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Jugend-Olympiade in Singapore<br />
ist im Bereich des Möglichen.<br />
Besonders freue ich mich<br />
auf <strong>die</strong> Deutsche Meisterschaft<br />
in Merzig. Bei meinem Heimspiel<br />
will ich ein gutes Bild abgeben.<br />
40 3/2010<br />
Gibt es ein persönliches Motto?<br />
Tobias: Eigentlich habe ich<br />
zwei: „Go hard or go home“ <strong>und</strong><br />
„Wer nichts wagt, der nichts<br />
gewinnt“.<br />
Triathon-<strong>Talente</strong> im Porträt<br />
TIM MERGENER<br />
Geboren: 18.12.1993<br />
Verein: Tri-Sport <strong>Saar</strong>-Hochwald<br />
Merzig<br />
Kaderstatus: STU-D-Kader<br />
Trainingsumfang in der vergangenen<br />
Saison: Schwimmen 650<br />
km, Rad 5000 km, Laufen 1200<br />
km.<br />
Erfolge 2009: Deutsche Meisterschaften<br />
16. Platz.<br />
Wie bist Du zum Triathlon<br />
gekommen?<br />
Tim: Ich war zunächst im Leichtathletikverein<br />
in Mettlach. Meine<br />
Stärke war <strong>das</strong> Laufen. Als dann<br />
einmal Markus Holkenbrink, der Cheftrainer vom Tri-Sport <strong>Saar</strong>-<br />
Hochwald, zu uns in <strong>die</strong> Schule kam <strong>und</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Teilnahme am Schülertriathlon<br />
in Merzig warb, habe ich mich spontan dazu entschlossen, an<br />
einem Schnuppertraining teilzunehmen. Das Training, <strong>und</strong> auch der<br />
Schülertriathlon hat mir dann soviel Spaß gemacht, <strong>das</strong>s ich von der<br />
Leichtathletik zum Triathlon gewechselt bin. Das Laufen ist meine<br />
Lieblingsdisziplin geblieben.<br />
Inzwischen bist Du am Gymnasium am Rotenbühl. Warum hast Du<br />
auch <strong>die</strong> Schule gewechselt?<br />
Tim: Ich habe vor einem halben Jahr <strong>die</strong> Schule gewechselt <strong>und</strong> wohne<br />
seitdem im Sportinternat im Max-Ritter Haus. Der Triathlonsport ist<br />
trainingsintensiv, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Einheiten an der Sportschule lassen sich effizienter<br />
absolvieren, wenn wenig Zeit <strong>für</strong> andere Dinge, wie zum Beispiel<br />
<strong>die</strong> Fahrt mit dem Auto zum Schwimmbad, verloren geht.<br />
Wie sieht Dein Tagesablauf aus?<br />
Tim: Es gibt kein Tag ohne Training. Dienstags <strong>und</strong> donnerstags haben<br />
wir drei Einheiten, sonst zwei. Dabei ist es von besonderem Vorteil,<br />
<strong>das</strong>s der Schulsport auch ganz auf<br />
Triathlon ausgerichtet <strong>und</strong> in den<br />
Trainingsplan integriert ist.<br />
Wenn man den Triathlonsport<br />
leistungsorientiert betreibt, bleibt<br />
<strong>für</strong> kaum etwas anderes Zeit als<br />
Schule, Hausaufgaben <strong>und</strong> Training.<br />
Hast Du ein Vorbild?<br />
Tim: Natürlich Jan Frodeno, da<br />
gibt es keine Frage. Ich glaube,<br />
<strong>die</strong>se Antwort würde jeder hier<br />
geben.<br />
Was sind Deine Ziele?<br />
Tim: Langfristig soll es in den<br />
Profi-Sport gehen. Für 2010<br />
möchte ich mindestens einmal<br />
bei einem Deutschland-Cup<br />
unter <strong>die</strong> ersten fünf kommen <strong>und</strong><br />
bei der Deutschen Meisterschaft<br />
mindestens unter <strong>die</strong> ersten acht.
Deutsche Triathlon-Meisterschaften in Merzig<br />
Ein Wochenende voll-<br />
gepackt mit Triathlon<br />
Jugend <strong>und</strong> Junioren in Merzig<br />
wirft ihre Schatten voraus. Das<br />
Orga-Team unter der Leitung<br />
von STU-Präsident Bernd Zimmer ist mitten<br />
in den Vorbereitungen. Die Veranstaltung<br />
soll wieder zu einem besonderen<br />
Ereignis werden. Das Wettkampf-<br />
Wochenende (31.07./01.08.2010) bietet<br />
<strong>für</strong> Athleten jeder Alters- <strong>und</strong> Leistungsklasse<br />
etwas:<br />
Am Samstag findet zunächst <strong>die</strong> Deutschen<br />
Meisterschaften <strong>und</strong> damit auch der letzte<br />
Lauf des Deutschland Cups statt. Der erste<br />
Tag wird durch <strong>die</strong> Aktion „Olympiasieger-<br />
Besieger“ mit dem Radiosender „103.7 UnserDing“ <strong>und</strong> dem<br />
Triathlon-Olympiasieger Jan Frodeno sportlich abger<strong>und</strong>et.<br />
Dabei gilt es, als Staffel ein von Jan trainiertes Team zu schlagen.<br />
Spaß <strong>für</strong> alle Teilnehmer wird wohl auch <strong>die</strong> abendliche<br />
große Siegerehrung in der Stadthalle mit anschließender<br />
Nudelparty <strong>und</strong> „Athletes Night“ bringen.<br />
Sonntags findet der 2. Heisel am Kreisel Triathlon statt, der<br />
aus mehreren Einzelwettkämpfen besteht <strong>und</strong> somit sollte <strong>für</strong><br />
jeden Hobby- <strong>und</strong> Freizeitathleten <strong>das</strong> richtige Format dabei<br />
sein. Die Wahl hat man zwischen einem Sprinttriathlon<br />
(750/20/5), einem Jedermann-Triathlon (400/10/2,5), <strong>und</strong><br />
einem Firmen-Staffeltriathlon (400/10/2,5). Einige Nachwuchssportler<br />
dürfen sich noch einmal bei der Deutschen<br />
Teammeisterschaft sportlich messen.<br />
Zum Stand der Vorbereitungen äußerte sich der Präsident<br />
der <strong>Saar</strong>ländischen Triathlon Union (STU), Bernd Zimmer.<br />
Die Deutsche Triathlon Union (DTU) vergab noch nie<br />
zuvor <strong>die</strong> Deutsche Meisterschaft der Jugend <strong>und</strong> Junioren<br />
zweimal nacheinander an den gleichen Ort. Was ist<br />
der Gr<strong>und</strong>, warum sie nach 2009 nun erneut in Merzig<br />
stattfindet?<br />
Bernd Zimmer: Das ist <strong>das</strong> Resultat der hervorragenden<br />
Durchführung im letzten Jahr <strong>und</strong> dem positiven Feedback<br />
aller Teilnehmer. Bei der DTU hat man gesehen, wie reibungslos<br />
alles abgelaufen ist. Außerdem ist der Ort ideal <strong>für</strong><br />
Zuschauer geeignet. Die Wiederholung ist aber auch ein<br />
Dankeschön <strong>und</strong> eine Bestätigung an all <strong>die</strong> Helfer, sei es nun<br />
<strong>die</strong> Stadt Merzig, <strong>die</strong> Sponsoren oder <strong>die</strong> vielen Vereine, <strong>die</strong><br />
ehrenamtlich an dem gesamten Wochenende mitgeholfen<br />
haben. Die Unterstützung der Stadtverwaltung Merzig war<br />
optimal, Feuerwehr <strong>und</strong> Polizei waren sehr kooperativ, <strong>und</strong><br />
örtliche Vereine wie DLRG, Kanuclub <strong>und</strong> DRK trugen ebenfalls<br />
tatkräftig zum Gelingen der Veranstaltung bei. Es war <strong>das</strong><br />
erfolgreiche Zusammenwirken vieler Organisationen <strong>und</strong> Einzelpersonen<br />
<strong>und</strong> ich bin sehr zuversichtlich, <strong>das</strong>s wir uns in <strong>die</strong>sem<br />
Jahr noch weiter steigern können <strong>und</strong> dem <strong>Saar</strong>land ein<br />
Fotos: STU Die Deutsche Meisterschaft der<br />
TRIATHLON<br />
einzigartiges Triathlon-Wochenende bescheren<br />
können!<br />
Wird <strong>die</strong> Veranstaltung analog wie 2009<br />
ablaufen oder gibt es Änderungen?<br />
Zimmer: Wir haben <strong>die</strong>smal <strong>die</strong> Reihenfolge<br />
der Wettkämpfe getauscht. Es finden<br />
zunächst samstags <strong>die</strong> Deutschen Meisterschaften<br />
der Jugend <strong>und</strong> Junioren statt, <strong>und</strong><br />
sonntags der Heisel am Kreisel Triathlon.<br />
Zusätzlich wird <strong>das</strong> neue Wettkampfformat,<br />
der Team-Triathlon, <strong>für</strong> den Nachwuchs am<br />
Sonntag eine Deutschland-Premiere feiern.<br />
Dabei treten Teams aus vier Athleten, <strong>und</strong><br />
zwar zwei männliche <strong>und</strong> zwei weibliche,<br />
gegeneinander an. Jeder Athlet muss einen<br />
kompletten Triathlon mit 300 Meter Schwimmen, 5 Kilometer<br />
Radfahren <strong>und</strong> 1,25 Kilometer Laufen absolvieren. Der<br />
Sportler, der seinen Triathlon beendet hat, „schlägt“ wie in der<br />
Staffel den Nächsten ab. Die Zeiten der vier Athleten werden<br />
dann ad<strong>die</strong>rt. Pro Landesverband sind maximal zwei Teams<br />
zugelassen.<br />
Gibt es auch Wettkämpfe <strong>für</strong> Breitensportler?<br />
Zimmer: Das Wochenende ist natürlich nicht nur <strong>für</strong> Leistungssportler<br />
interessant, sondern wir wollen vor allem auch<br />
Anfänger <strong>und</strong> Amateure ermutigen, an einem Triathlon teilzunehmen.<br />
Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum<br />
einen wird es samstags wieder den „Olympiasieger-Besieger“-<br />
Wettkampf geben. Dabei muss ein Dreier-Team schneller<br />
sein als ein von Jan Frodeno trainiertes Team des Radiosenders<br />
103.7 UnserDing. Die Wettkämpfe am Sonntag sind<br />
aufgr<strong>und</strong> ihrer kurzen Strecken eigentlich <strong>für</strong> jeden geeignet.<br />
Sie sind ideal <strong>für</strong> den Einstieg in den Triathlon-Sport. Aber der<br />
Sprintriathlon bietet auch <strong>für</strong> ambitionierte Breitensportler<br />
eine gute Wettkampflänge. Neu ist auch der Firmenstaffel-<br />
Wettkampf.<br />
Gibt es darüber hinaus noch Neuerungen in <strong>die</strong>sem Jahr?<br />
Zimmer: Durch <strong>die</strong> erfolgreiche Auftaktveranstaltung im letzten<br />
Jahr werden wir in <strong>die</strong>sem Jahr eine noch größere<br />
Me<strong>die</strong>npräsenz haben, was nicht nur <strong>für</strong> den Triathlon-Sport<br />
im <strong>Saar</strong>land, sondern natürlich auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> STU als Veranstalter,<br />
<strong>die</strong> Stadt Merzig <strong>und</strong> auch <strong>die</strong> Sponsoren positive Effekte<br />
mit sich bringt. Das SR-Fernsehen wird großflächig an beiden<br />
Tagen aus Merzig z.B. im „Aktuellen Bericht“ <strong>und</strong> in der<br />
„SportArena“ berichten. Auf unserer neuen Homepage<br />
(www.triathlon-merzig.de) bekommt man im Vorfeld alle Infos<br />
<strong>und</strong> kann sich online anmelden <strong>und</strong> nach den Rennen sind<br />
zeitnah <strong>die</strong> Ergebnisse <strong>und</strong> Pressebilder zum Download bereit.<br />
So kann auch <strong>die</strong> überregionale Presse schnell versorgt werden.<br />
Alle Informationen zu der Veranstaltung gibt es unter<br />
www.triathlon-merzig.de ▲ MICHAEL JUNG<br />
3/2010<br />
41
RADSPORT<br />
42 3/2010<br />
Der Radsport hat es nicht leicht. Prominente<br />
Dopingsünder bringen<br />
<strong>die</strong>se Sportart immer wieder in<br />
Verruf <strong>und</strong> drängen zahlreiche<br />
begeisterte Breitensportler in eine vorurteilsbehaftete<br />
Ecke.<br />
Im April startete <strong>die</strong> Radsportsaison auch im<br />
<strong>Saar</strong>land, wo man ebenfalls mit <strong>die</strong>sem Problem<br />
zu kämpfen hat. Peter Koch, Präsident des <strong>Saar</strong>ländischen<br />
Radfahrer B<strong>und</strong>es (SRB), sieht seinen<br />
Verband im Kampf gegen Doping aber gut<br />
gerüstet: „Natürlich ist <strong>das</strong> Thema auch im <strong>Saar</strong>land<br />
angekommen <strong>und</strong> wir haben sehr frühzeitig<br />
entsprechende Weichenstellungen vorgenommen.<br />
In internen <strong>und</strong> externen Schulungsmaßnahmen<br />
wurden Trainer <strong>und</strong> Betreuer <strong>für</strong> den<br />
Antidopingkampf gerüstet <strong>und</strong> als einer der ersten<br />
Landesverbände hatten wir einen Antidopingbeauftragten<br />
gewählt“, erzählt Koch <strong>und</strong><br />
verweist auch auf <strong>die</strong> Einrichtung eines Antidopingfonds,<br />
dessen Mittel <strong>für</strong> „Präventionsmaßnahmen<br />
im Nachwuchsbereich“ verwendet würden.<br />
Und hier tut sich schon <strong>die</strong> nächste Baustelle<br />
auf. Wie in allen Sportarten macht sich auch<br />
bei den Radfahrern der demografische Wandel<br />
bemerkbar: „In fast allen Disziplinen versuchen<br />
wir, <strong>die</strong>sem Trend durch gezielte Nachwuchsmaßnahmen<br />
entgegenzuwirken“, sagt Koch <strong>und</strong><br />
nennt konkret: „Im Straßenrennsport haben wir<br />
mit dem <strong>Saar</strong>-Pfalz-Cup einen in Deutschland<br />
einzigartigen Nachwuchswettbewerb geschaffen.<br />
Der Kunstradsport gewinnt Nachwuchs über<br />
den Bambi-Cup, wir haben ein extra Angebot <strong>für</strong><br />
BMX-Anfänger <strong>und</strong> richten eine Mountainbike-<br />
Schulsportmeisterschaft aus. Es ist zudem kein<br />
Geheimnis, <strong>das</strong>s wir auch gerne Gr<strong>und</strong>schülern<br />
Fertigkeiten auf <strong>und</strong> mit dem Rad beibringen<br />
wollen. Hier laufen aktuell noch Gespräche mit<br />
dem Bildungsministerium“, erklärt Koch, wohl<br />
wissend um <strong>die</strong> Grenzen seines Einflussbereichs:<br />
„Der Verband kann hier aber nur den Weg<br />
ebnen, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umsetzung <strong>und</strong> Nachwuchsgewinnung<br />
sind letztlich <strong>die</strong> Vereine verantwortlich.“<br />
Ganz ohne <strong>die</strong> Mitgliedschaft in einem<br />
Verein frönen zahlreiche passionierte Radler als<br />
Breitensportler ihrem Hobby. Sogenannte Radtourenfahrten<br />
(RTF) erfreuen sich immer größerer<br />
Beliebtheit <strong>und</strong> werden an jedem Wochenende<br />
zwischen März <strong>und</strong> September von „bis zu<br />
500 Rennradfahrern genutzt, um Punkte <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
begehrten Auszeichnungen des Landes- <strong>und</strong><br />
B<strong>und</strong>esverbands einzufahren. Die RTF hat daher<br />
einen hohen Stellenwert im Verband, wir planen<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> nahe Zukunft sogar Kooperationen mit<br />
Partnern außerhalb der Radsportszene“, verrät<br />
der Verbandspräsident <strong>und</strong> ergänzt zum Thema<br />
„demografischer Wandel“: „Übrigens sind <strong>die</strong><br />
ältesten Teilnehmer bei einer RTF mittlerweile<br />
über 80 Jahre alt, was ja ein deutlicher Beleg<br />
da<strong>für</strong> ist, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Radfahren nicht nur ges<strong>und</strong>heitsfördernd<br />
ist sondern dazu auch noch jung<br />
hält.“<br />
Wer selbst nicht oder nicht mehr in den Sattel<br />
steigen möchte, kann dem Aktiven immer noch<br />
als Zuschauer zur Seite stehen. Gelegenheiten<br />
gibt es auch im <strong>Saar</strong>land genug: „Das nächste,<br />
absolute Highlight auf der Straße ist natürlich <strong>die</strong><br />
TROFEO Karlsberg, der Nationen-Cup der<br />
Junioren“, freut sich Koch auf <strong>das</strong> Etappenrennen<br />
der höchsten Rennkategorie des Radsportweltverbandes<br />
(UCI). In <strong>die</strong>sem Jahr treten 23<br />
Nationalmannschaften gegeneinander an. „Für<br />
<strong>die</strong> jungen Fahrer ist es <strong>die</strong> Bewährungsprobe<br />
zum Einstieg in eine Profikarriere“, bewirbt Koch<br />
<strong>die</strong> vom 3. bis 6. Juni in <strong>und</strong> um Homburg stattfindenden<br />
Veranstaltung. Auch danach wird<br />
dem Radsportfan auf saarländischen Boden,<br />
einiges geboten: „Später im Jahr gibt es noch <strong>die</strong><br />
beiden Querfeldein-Veranstaltungen in Schmelz<br />
<strong>und</strong> Homburg <strong>und</strong> im Bereich Mountainbike finden<br />
gleich mehrere grenzüberschreitende Veranstaltungen<br />
<strong>und</strong> Marathons statt“, verkündet<br />
Koch. Allen voran: <strong>die</strong> Marathon-Weltmeisterschaft<br />
Anfang August in Sankt Wendel.<br />
Genauere Angaben zu den genannten Veranstaltungen<br />
<strong>und</strong> weitere Termine der elf Disziplinen<br />
im SRB (Bahn, BMX, Breitensport, Cross,<br />
Einrad, Kunstradfahren, Mountainbike, Radpolo,<br />
Schulsport, Straße <strong>und</strong> Trial) findet man im Internet<br />
auf der Homepage des Verbandes<br />
(www.srb-saar.de).<br />
▲ SEBASTIAN ZENNER
Der Radsport-Sommer:<br />
Radeln gegen<br />
den Trend<br />
3/2010<br />
Fotos: Guldner<br />
43
RADSPORT<br />
Trofeo Karlsberg<br />
Die Nachwuchs-Weltelite rollt<br />
wieder durchs <strong>Saar</strong>land<br />
Blieskastel, Mandelbachtal, Völklingen,<br />
Großrosseln, Homburg <strong>und</strong> am<br />
Ende zum Finale Gersheim. sind <strong>die</strong><br />
Städte <strong>und</strong> Gemeinden, durch <strong>die</strong><br />
<strong>das</strong> 138 Fahrer starke Peloton der 23. Trofeo<br />
Karlsberg rauschen wird. Dazu kommen<br />
noch Abstecher ins französische Petite-Rosselle<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Westpfalz. Von Donnerstag, 3.<br />
bis Sonntag, 6. Juni sind <strong>die</strong> 23 Teams aus 22<br />
Nationen unterwegs, kämpfen <strong>die</strong> 17- <strong>und</strong><br />
18-jährigen Nachwuchsfahrer, <strong>die</strong> besten<br />
ihres Landes um Nations’ Cup Punkte. Zum<br />
dritten Mal in Folge hat <strong>die</strong> Trofeo Karlsberg<br />
<strong>die</strong> Einstufung durch den Weltradsportverband<br />
UCI bekommen, ist eines von sechs<br />
Rennen auf der Welt <strong>und</strong> <strong>das</strong> einzige in<br />
Deutschland.<br />
Vier R<strong>und</strong>streckenrennen <strong>und</strong> ein Einzelzeitfahren<br />
stehen auf dem Trofeo-Programm<br />
1. Etappe – Preis der Wasserwerke Bliestal –<br />
44 3/2010<br />
Donnerstag, 3. Juni 2010<br />
Der Startschuss fällt auf der Dammstraße in Niederwürzbach,<br />
dem größten Teil der Stadt Blieskastel,<br />
<strong>die</strong> schon häufig Gastgeber der TROFEO<br />
KARLSBERG war. Dann wird zweimal ein R<strong>und</strong>kurs<br />
über Alschbach, wo bei der zweiten Durchfahrt<br />
<strong>die</strong> Bergwertung abgenommen wird, Biesingen,<br />
Aßweiler (hier 1. Sprintwertung in der zweiten<br />
R<strong>und</strong>e), Seelbach <strong>und</strong> Niederwürzbach<br />
absolviert. Nachdem Aßweilers Kreisel zum dritten<br />
Mal passiert ist, geht’s ins Mandelbachtal.<br />
Durchfahrtsorte sind Wittersheim, Bebelsheim,<br />
Habkirchen, Bliesmengen-Bolchen, Gräfinthal<br />
<strong>und</strong> Ormesheim <strong>und</strong> Ommersheim, wo an der<br />
Naherholungsanlage Gangelbrunnen bei der<br />
dritten Durchfahrt <strong>die</strong> Siegerzeit gemessen wird.<br />
2. Etappe – Preis des saarVV - Freitag, 4.<br />
Juni 2010<br />
Mittlerweile schon legendär ist <strong>die</strong> Etappe im<br />
Warndt! Der Start erfolgt um 16.30 Uhr in Lau-<br />
terbach. Nach 12,7 Rennkilometern steht<br />
bereits <strong>die</strong> 1. Bergwertung in Großrosseln bevor.<br />
Danach geht es über Dorf im Warndt, Ludweiler,<br />
Lauterbach, Karlsbrunn, St. Nikolaus – wo <strong>die</strong> 1.<br />
Sprintwertung (32,7 Kilometer) ansteht -, Nassweiler<br />
<strong>und</strong> Emmersweiler weiter. Danach sieht<br />
der Tourplan einen Abstecher nach Frankreich<br />
vor. Es geht auf eine Berg- <strong>und</strong> Talfahrt durch<br />
<strong>die</strong> lothringische Gemeinde Petite-Rosselle,<br />
bevor wieder Großrosseln angesteuert wird, wo<br />
<strong>die</strong> erste Zieldurchfahrt erfolgt <strong>und</strong> wo es in der<br />
giftigen Steigung der Karlsbrunner Straße nach<br />
111 Kilometern zum „Showdown“ kommt.<br />
3.1. Etappe – Rilchinger-Cup – Samstag, 5.<br />
Juni 2010<br />
10,6 Kilometer kurz ist der „Rilchinger Cup“, ein<br />
Einzelzeitfahren mit Start vor dem Milchhäuschen<br />
des nur wenige Einwohner zählenden Dorfes<br />
Riesweiler in der Stadt Blieskastel. Um 9:45<br />
Uhr geht der erste Fahrer auf den anspruchsvollen<br />
Parcours durch <strong>die</strong> Dörfer Altheim <strong>und</strong> Pep-
penkum, um dann den Zielort Utweiler anzusteuern.<br />
An der Rennstrecke beginnt <strong>für</strong> <strong>die</strong> versierteren<br />
unter den sicher wieder zahlreichen<br />
Zuschauern <strong>und</strong> beim “Vorbeiflug” der einzelnen<br />
Fahrer schon jetzt bereits <strong>das</strong> Jonglieren mit den<br />
Zeiten <strong>und</strong> <strong>das</strong> Spekulieren auf <strong>die</strong> Platzierungen.<br />
Bereits gegen 10:00 Uhr wird der erste<br />
Fahrer in der Bruder-Konrad-Straße in Utweiler<br />
erwartet. Der letzte Fahrer wird dort gegen Mittag<br />
<strong>die</strong> Ziellinie überfahren.<br />
3.2. Etappe – Preis Volksbanken <strong>und</strong> Raiffeisenbanken<br />
– Samstag, 5. Juni 2010<br />
Volksfeststimmung herrscht bereits am Start der<br />
zweiten Halbetappe! Schon ab 14 Uhr sorgen<br />
<strong>die</strong> Volksbank <strong>und</strong> VR Bank <strong>Saar</strong>pfalz zusammen<br />
mit der Stadt Homburg <strong>für</strong> ein abwechslungsreiches<br />
Begleitprogramm auf dem Christian-<br />
Weber-Platz in Homburg. Der Start erfolgt um<br />
15.45 Uhr. Von der Homburger Stadtmitte<br />
bewegt sich <strong>das</strong> Feld am Sitz des Hauptsponsors,<br />
der Karlsberg Brauerei, vorbei in Richtung Rheinland-Pfalz,<br />
wo <strong>die</strong> Stationen Käshofen, Großb<strong>und</strong>enbach,<br />
Oberauerbach <strong>und</strong> Contwig auf<br />
der Marschtabelle<br />
erscheinen. In einem<br />
R<strong>und</strong>kurs werden<br />
Stambach, Falkenbusch,<br />
Dellfeld, Rieschweiler,Höhmühlbach,<br />
Nünschweiler,<br />
Stambach <strong>und</strong> wieder<br />
nach Contwig durchfahren.<br />
Über Oberauerbach,Großb<strong>und</strong>enbach,<br />
wo <strong>die</strong> einzige<br />
Bergwertung der<br />
Halbetappe auf <strong>die</strong><br />
angehenden Radprofis<br />
wartet, geht’s<br />
zurück in <strong>die</strong> saarpfälzische<br />
Kreisstadt. Hier<br />
wartet ein tellerebener<br />
R<strong>und</strong>kurs über<br />
Sanddorf, Bruchhof<br />
<strong>und</strong> wieder zurück nach Homburg, der insgesamt<br />
viermal zu durchfahren ist – danach sind 98<br />
Rennkilometern absolviert.<br />
4. Etappe – Preis der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
– Sonntag, 6. Juni 2010<br />
Die abschließende Königsetappe wird in Walsheim,<br />
vor dem historischen Lagerkeller der ehemaligen<br />
Walsheim-Brauerei, gestartet. 122 harte<br />
Kilometer müssen <strong>die</strong> Fahrer zurücklegen, um<br />
an dessen Ende vielleicht als Tagessieger oder<br />
gar als Nachfolger des Vorjahres-Gesamtsiegers<br />
Emil Hovmand aus Dänemark in <strong>die</strong> Trofeo-<br />
Geschichte einzugehen. Der Kurs führt durch<br />
Seyweiler, Pinningen, Altheim nach Peppenkum.<br />
Hier wartet <strong>die</strong> zweite Steigung auf <strong>das</strong> Peloton.<br />
Über Medelsheim, wo <strong>die</strong> Bergwertungen abgenommen<br />
werden, erreicht der Tross Gersheim,<br />
um dann wieder Walsheim anzusteuern. Die<br />
Sprintwertungen werden bei Zieldurchfahrten in<br />
der Walsheimer Pirminiusstraße abgenommen.<br />
Dort hat sich mittlerweile der Pulverdampf, resultierend<br />
aus dem schon berühmt-berüchtigten<br />
„Startböller“ des Schützenclubs „Enzian“ Rein-<br />
RADSPORT<br />
heim, verzogen. Gegen 13.25 Uhr, nach insgesamt<br />
sechs Rennr<strong>und</strong>en, steht der Gesamtsieger<br />
der 23. TROFEO KARLSBERG fest. Auch <strong>die</strong><br />
übrigen Wertungstrikots werden letztmalig ihren<br />
Träger finden.<br />
Auch außerhalb des Renngeschehens bietet <strong>die</strong><br />
Trofeo Karlsberg zahlreiche Highlights. In den<br />
Start- <strong>und</strong> Zielorten, aber auch bei den vielen<br />
Steigungen <strong>und</strong> rasanten Abfahrten, bei den<br />
Wertungen um <strong>die</strong> Sprint- <strong>und</strong> Bergpunkte werden<br />
wieder zahlreiche Fans den Stars von morgen<br />
zujubeln. Die Trofeo ist ein Familienfest par<br />
excellence. So sorgen <strong>die</strong> zahlreichen Trofeo-<br />
Feste in den Orten entlang der Strecke <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
richtige Rahmenprogramm, auch vor ihren<br />
Wohnungen <strong>und</strong> Häusern lassen sich viele Menschen<br />
<strong>für</strong> St<strong>und</strong>en vom internationalen Flair der<br />
bekannten Juniorenr<strong>und</strong>fahrt mit ihren Sportlern,<br />
dem Fahrzeugtross <strong>und</strong> dem Organisationsteam<br />
begeistern. Insbesondere <strong>die</strong> Gemeinde Gersheim<br />
engagiert sich beim Radsportevent sehr<br />
stark, ist <strong>das</strong> Organisationsbüro in unserem Rathaus<br />
beheimatet. Dort laufen <strong>die</strong> Fäden zusammen,<br />
werden <strong>die</strong> gesamten Vorbereitungen<br />
abgewickelt.<br />
Wer sich im Internet über <strong>die</strong> trofeo Karlsberg<br />
informieren will, kann <strong>die</strong> Webseiten<br />
www.trofeo-karlsberg.de, www.gersheim.de<br />
oder auch in wikipdedia: http://de.wikipedia.<br />
org/wiki/Trofeo_Karlsberg anwählen.<br />
▲ WOLFGANG DEGOTT<br />
Trofeo Karlsberg 2010<br />
Mannschaften 2010<br />
Belgien, Dänemark, Deutschland I, Deutschland<br />
II, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada,<br />
Kasachstan, Lettland, Luxemburg, Niederlande,<br />
Norwegen, Österreich, Polen,<br />
Portugal, Russland, Schweden, Slowenien,<br />
Südafrika, Tschechien, USA, Weißrussland<br />
3/2010<br />
Fotos: Veranstalter<br />
45
Fotos: Guldner<br />
ZU GAST …<br />
Die Schlagzeilen werden bedrohlicher: Kommunalpolitiker sehen<br />
Städte <strong>und</strong> Gemeinden vor dem Kollaps, <strong>für</strong> den Deutschen Städtetag<br />
bleiben <strong>die</strong> Kommunalfinanzen <strong>das</strong> Schwerpunktthema. Die<br />
Kommunen sind schlichtweg <strong>die</strong> Verlierer der aktuellen Finanzpolitik.<br />
Angesichts der Tatsache, <strong>das</strong>s mehr als 80 Prozent der öffentlichen<br />
Sportförderung in Deutschland von den Kommunen geleistet<br />
wird, ist zu bilanzieren: Eine Krise der Kommunalfinanzen ist auch<br />
eine Krise <strong>für</strong> den Sport! Auch <strong>das</strong> Konjunkturpaket, im <strong>Saar</strong>land<br />
mit 260 Millionen Euro geschnürt, kann <strong>die</strong> Defizite kaum mildern.<br />
Vor <strong>die</strong>sem Hintergr<strong>und</strong> bekennen sich <strong>die</strong> Kommunen zu einem<br />
rigiden Sparkurs in den öffentlichen Haushalten, der auch vor<br />
Investitionen, Kultur <strong>und</strong> Sport nicht halt macht. Die 186000 Einwohner<br />
zählende Grenzgemeinde Überherrn, <strong>die</strong> sich stolz als<br />
„kleines Herzstück Europa“ bezeichnet, will als lebendiges<br />
Gemeinwesen im saarländisch - lothringisch - luxemburgischen<br />
Grenzraum Wohnqualität <strong>und</strong> Freizeitwert bewahren. Die gut 150<br />
aktiven Vereine <strong>und</strong> Verbände (davon 31 sporttreibende <strong>und</strong> 27<br />
kulturtreibende Vereine) sollen weiter gestärkt werden. Auch in<br />
den Ortsteilen Altforweiler, Berus, Bisten, Felsberg, Überherrn <strong>und</strong><br />
Wohnstadt ist <strong>das</strong> Vereinsleben recht rege. Im 17-Millionen-Euro-<br />
Etat Überherrns sind per anno 510.000 Euro <strong>für</strong> den Sport veranschlagt.<br />
Das Magazin <strong>Saar</strong>Sport sprach mit Bürgermeister Thomas<br />
Burg (Foto oben) über den Stellenwert des Sports, Sportstätten,<br />
Ehrenamt <strong>und</strong> Demographie.<br />
46 3/2010<br />
Überherrns Bürgermeister Thomas Burg im<br />
„Unser S<br />
soziale<br />
Herr Burg, sind <strong>die</strong> Mittel aus dem Konjunkturpaket<br />
schon angekommen <strong>und</strong> wo<strong>für</strong> werden sie verwendet?<br />
Thomas Burg: Ja, insgesamt 1,3 Millionen Euro. Zwei Drittel<br />
davon werden <strong>für</strong> den Gr<strong>und</strong>schulbereich <strong>und</strong> ein Drittel<br />
<strong>für</strong> den Sportbereich (Adolf-Collet-Halle) <strong>und</strong> den Kulturbereich<br />
(Kulturhaus) verwendet.<br />
Ist <strong>das</strong> Thema Sport in ihren Planungen vom Sparen<br />
betroffen?<br />
Burg: Nein, <strong>die</strong> Ansätze sowohl <strong>für</strong> Zuschuss- als auch <strong>für</strong><br />
Unterhaltungsaufwendungen im Sportbereich sind in <strong>die</strong>sem<br />
Jahr <strong>die</strong> gleichen wie in den Vorjahren. Da <strong>die</strong>se Ansätze<br />
nicht übertrieben hoch sind, sollte <strong>die</strong>s auch in Zukunft so<br />
bleiben.
… IN DER GEMEINDE ÜBERHERRN<br />
Gespräch mit dem Magazin <strong>Saar</strong>Sport<br />
chwimmbad ist eine<br />
Investition“<br />
Wo<strong>für</strong> werden <strong>die</strong> Haushaltsmittel im Sportbereich<br />
verwendet?<br />
Burg: Erstens <strong>für</strong> <strong>die</strong> Unterhaltung sämtlicher<br />
Sportanlagen, Sportplätze, Sporthallen,<br />
Schwimmbad etc. <strong>und</strong> zum Zweiten <strong>für</strong> einen<br />
festen Zuschuss <strong>für</strong> den Gemeindeverband <strong>für</strong><br />
Sport, dem <strong>die</strong> Sportvereine der Gemeinde<br />
angehören.<br />
Die Sportplätze wollen gepflegt werden.<br />
Welche Investitionen stehen aktuell an?<br />
Burg: Der Austausch teilweise überholungsbedürftiger<br />
bzw. veralteter Heizungsanlagen. So<br />
wird beispielsweise in der Sporthalle (Adolf-<br />
Collet-Halle) <strong>die</strong> vorhandene Heizungsanlage<br />
von Öl auf Gas umgestellt. Die Mittel da<strong>für</strong><br />
kommen aus dem Konjunkturprogramm.<br />
Das kombinierte Parkbad unmittelbar<br />
neben dem Kulturhaus <strong>und</strong> den Sportanlagen<br />
mit Beachvolleyballfeld ist im Sommer<br />
eine Attraktion. Wie ist <strong>das</strong> mit den Defiziten?<br />
Burg: Die Defizite in unserem Schwimmbadbetrieb<br />
belasten jährlich <strong>die</strong> Haushalte der<br />
Gemeinde <strong>und</strong> zwar mit 130.000 bis zu<br />
180.000 Euro - je nach Besucherzahl. Trotzdem<br />
sind wir als Gemeinde immer wieder<br />
bemüht, unser Schwimmbad offen zu halten,<br />
SPORTANLAGEN IN DER GEMEINDE<br />
ÜBERHERRN: Vereinhaus des Angelsportvereins<br />
Bisten, Parkbad in Überherrn,<br />
Waldstadion des SSV Eintracht<br />
Überherrn, Clubheim des TuS Bisten<br />
e.V., Fußballplatz des SV Felsberg mit<br />
Clubheim.<br />
Infrastruktur<br />
1 Sporthalle, 7 Turnhallen bzw. Gymnastikräume,<br />
1 Freibad, 2 Rasen- <strong>und</strong> 5 Tennenplätze,<br />
2 Tennisanlagen, 2 Schießsportanlagen,<br />
Sportfischerei an 3 Weiheranlagen, 3<br />
H<strong>und</strong>esportanlagen, 3 Bouleplätze, 1<br />
Kegelbahn, 2 Bolzplätze, 22 Spielplätze, 1<br />
Leichtathletikanlage, 1 Multifunktionsfeld,<br />
(1 geplanter Fitnessparcour), 6 örtliche<br />
R<strong>und</strong>wanderwege, 1 ökologischer Lehrpfad,<br />
1 Tafeltour, 1 grenzüberschreitender ‘Alter<br />
Grenzweg-Chemin de la Frontière’<br />
3/2010<br />
47
Fotos: Guldner<br />
Der Radsport hat in der Region um Überherrn eine große Tradition.<br />
Modellprojekt<br />
Gerade vor drei Wochen überbrachte Sportministerin<br />
Annegret Kramp-Karrenbauer<br />
einen Zuschussbescheid in Höhe von<br />
107.531 Euro an <strong>die</strong> Erweitere Realschule<br />
Überherrn <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtung eines Multifunktionsspielfeldes<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Durchführung des<br />
Modellprojektes Fitness-Parcours „4Fcircle“.<br />
Dabei geht es zum einen darum, <strong>das</strong>s SchülerInnen<br />
während ihrer Schulzeit an Sport <strong>und</strong><br />
Bewegung herangeführt werden. Die Landesregierung<br />
hat ein Förderprogramm aufgelegt,<br />
<strong>das</strong> <strong>die</strong> Bezuschussung von Multifunktionsfeldern<br />
der Größe 15 x 30 Meter,<br />
<strong>die</strong> von einem fünf Meter hohen Ballfangzaun<br />
umgeben sind, beinhaltet. Als Standort<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong>se Felder sind <strong>die</strong> unmittelbare Umgebung<br />
der 65 bestehenden weiterführenden<br />
Pflichtschulen, bei denen Landkreise beziehungsweise<br />
der Regionalverband Träger<br />
sind, vorgesehen.<br />
Zum andern gewährt <strong>die</strong> Landesregierung<br />
dem Landkreis <strong>Saar</strong>louis eine Förderung in<br />
Höhe von 2.500 Euro <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtung<br />
eines Fitness-Parcours „4Fcircle“ <strong>für</strong> Kinder,<br />
Jugendliche, Erwachsene <strong>und</strong> Senioren. Im<br />
Rahmen des Konzeptes „Schule in der Nachbarschaft“<br />
möchte <strong>die</strong> ERS Überherrn alle<br />
sportlichen Einrichtungen der Schule auch<br />
außerhalb der Schulzeit der Öffentlichkeit<br />
zugänglich machen <strong>und</strong> einen Fitness-Parcours<br />
errichten. „Das Projekt soll Generationen<br />
zusammen bringen <strong>und</strong> <strong>das</strong> Ges<strong>und</strong>heitsbewusstsein,<br />
Freude an Bewegung <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Fitness von jungen <strong>und</strong> älteren Menschen<br />
fördern“, sagte <strong>die</strong> Ministerin. -red-<br />
48 3/2010<br />
eine, wie ich meine, sinnvolle, weil soziale Investition,<br />
<strong>die</strong> allen Bürgern zugute kommt.<br />
Wie ist <strong>die</strong> Benutzung der Infrastruktur <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Sportvereine geregelt - müssen sie Entgelte<br />
entrichten?<br />
Burg: Ja – beziehungsweise auch eine Beteiligung<br />
an den Betriebskosten, wie sie bei den Fußballplätzen<br />
vorgesehen ist. Nutzungsentgelte<br />
sind abhängig von Vereins- <strong>und</strong> Privatnutzung<br />
mit Unterstützung aktiver Jugendarbeit der Vereine.<br />
Zehn Jahre lang stand Überherrn <strong>für</strong> guten<br />
Radsport. Kann <strong>das</strong> noch mal werden?<br />
Burg: Ja, vielleicht sogar auf <strong>die</strong> Region <strong>Saar</strong>gau<br />
ausgedehnt. Das hat sich jetzt mit dem 27.<br />
Radrenntag des RSC Überherrn, einer Rekordbeteiligung<br />
von 600 Aktiven <strong>und</strong> prominenten<br />
Startern gezeigt. Mit weiteren Events können wir<br />
an <strong>die</strong> früheren Glanzzeiten anknüpfen.<br />
Aber auch im Fußball sind <strong>die</strong> Vereine in<br />
allen Ligen erfolgreich. Aber ohne Kooperationen<br />
geht’s doch kaum noch, oder?<br />
Burg: Vor allem in Zeiten eines permanenten<br />
Bevölkerungsrückganges macht der Blick über<br />
den eigenen Tellerrand Sinn!<br />
In den Clubs wird auch gute Jugendarbeit<br />
geleistet. Wird <strong>die</strong>ses Engagement auch von<br />
Seiten der Verwaltung gewürdigt?<br />
Burg: Nicht nur von Seiten der Verwaltung wird<br />
Jugendarbeit in den Vereinen gebührend anerkannt.<br />
Die Vereine selbst tun sich durch eine<br />
gute <strong>und</strong> zeitintensive Jugendarbeit den größten<br />
Gefallen.<br />
Sie legen in der Gemeinde viel Wert auf ein<br />
gutes Miteinander zwischen Verwaltung<br />
<strong>und</strong> Vereinen. Es gibt gar einen Gemeindeverband<br />
Sport – sicher ein gutes Instrument…<br />
Burg: Ja, ein Vorbildinstrument sicher auch <strong>für</strong><br />
andere Gemeinden, werden doch durch<br />
Gemeindeverbände <strong>die</strong>ser Art gemeindliche<br />
Zuschüsse selbstständig <strong>und</strong> selbstkontrollierend<br />
unter den Vereinen aufgeteilt, also gerecht!<br />
…<strong>und</strong> sind <strong>die</strong> Sportvereine in Entscheidungen<br />
<strong>und</strong> Verantwortung eingeb<strong>und</strong>en?<br />
Burg: Ja, vor allem finanziell, was <strong>die</strong> Zuschussregelung<br />
angeht, aber durchaus auch beratend,<br />
wenn neue Entscheidungen anstehen.<br />
…<strong>und</strong> werden da auch Konzepte gegen <strong>die</strong><br />
demografische Entwicklung, gerade in den<br />
kleinen Ortsteilen, besprochen?<br />
Burg: Das würde ich mir wünschen: Jeder weiß,
SPORTANLAGEN IN DER GEMEINDE ÜBERHERRN: Der<br />
Reiterhof Silberwies Altforweiler, Kneippanlage in Berus,<br />
<strong>die</strong> Adolf-Collet-Halle Bisten, <strong>das</strong> Europadenkmal mit<br />
Radweg <strong>und</strong> Wanderweg „Alter Grenzweg".<br />
wie schwer Vereinsarbeit in den kommenden<br />
Jahren auf Ortsebene wird. Da werden <strong>die</strong> besten<br />
Angebote in den Ortsteilen Bestand haben.<br />
Welchen Stellenwert haben Breitensport<br />
<strong>und</strong> Ehrenamtlichkeit?<br />
Burg: Ohne Ehrenamtlichkeit lässt sich Breitensport<br />
in einer Gemeinde nicht anbieten. Breitensport<br />
<strong>und</strong> Ehrenamtlichkeit sind nicht hoch<br />
genug zu bewerten. Wir alle profitieren vor<br />
allem privat in unserer Freizeit hiervon.<br />
Und wie halten Sie sich selbst fit?<br />
Burg: Durch Radfahren <strong>und</strong> manche Wanderungen.<br />
Worauf darf man sich in <strong>die</strong>sem Jahr im<br />
lokalen Bereich in Sachen Sport freuen?<br />
Burg: Auf einen guten Sportsommer mit hoffentlich<br />
gutem Wetter <strong>für</strong> <strong>die</strong> vielen Freizeit<strong>und</strong><br />
Vereinsangebote, <strong>die</strong> unsere Gemeinde in<br />
fast allen Sportbereichen zu bieten hat – <strong>und</strong> auf<br />
Fußball!<br />
▲ INTERVIEW: WOLFGANG WEBER<br />
WETTBEWERB<br />
Gesucht: Deutschlands aktivste Stadt!<br />
Welche Stadt aus dem<br />
<strong>Saar</strong>land ist dabei?<br />
Welche Stadt ist <strong>die</strong> aktivste im<br />
Land? Ab sofort suchen der<br />
Deutsche Olympische Sportb<strong>und</strong><br />
(DOSB) <strong>und</strong> Coca-Cola<br />
Deutschland zum vierten Mal „Deutschlands<br />
aktivste Stadt“. Bei Mission Olympic<br />
kann jede Stadt aus dem <strong>Saar</strong>land beweisen,<br />
<strong>das</strong>s sie sich besonders <strong>für</strong> den Breitensport<br />
einsetzt. Neben innovativen Sportprojekten<br />
sind vor allem Initiativen<br />
gesucht, <strong>die</strong> wenig aktive Bürgerinnen <strong>und</strong><br />
Bürger in <strong>das</strong> Sportgeschehen einbinden<br />
<strong>und</strong> sie nachhaltig zu mehr Bewegung motivieren.<br />
Die Siegerstadt erhält 75.000 Euro<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Förderung des Breitensports, <strong>die</strong><br />
vier weiteren Finalstädte werden mit<br />
jeweils 10.000 Euro prämiert. Bewerben<br />
können sich alle Städte in Deutschland bis<br />
31. Juli über www.mission-olympic.de. Aus<br />
dem <strong>Saar</strong>land haben alle sportlichen Städte<br />
<strong>die</strong> Chance, als Kandidatenstadt in <strong>die</strong><br />
engere Auswahl zu kommen.<br />
Dass saarländische Städte besonders gute<br />
Chancen auf den Titel haben, davon ist LSVS-<br />
Präsident Gerd Meyer überzeugt: „Das <strong>Saar</strong>land<br />
ist eine sehr sportliche Region. Wir haben<br />
zahlreiche Städte, <strong>die</strong> ihren Bürgerinnen <strong>und</strong><br />
Bürgern ein vielfältiges Bewegungsangebot<br />
bieten <strong>und</strong> sich durchaus mit anderen B<strong>und</strong>esländern<br />
messen können. Wir möchten daher<br />
saarländische Städte aufrufen, sich zusammen<br />
mit ihren Stadt- bzw. Kreissportbünden <strong>für</strong> Mission<br />
Olympic zu bewerben <strong>und</strong> zu zeigen, wie<br />
sportlich <strong>und</strong> aktiv <strong>die</strong> Menschen hierzulande<br />
sind.“<br />
Hendrik Steckhan, Geschäftsführer der<br />
Coca-Cola GmbH, ergänzt: „Auch wenn es<br />
nur einen Sieger geben kann, ist <strong>die</strong> Teilnahme<br />
<strong>für</strong> jede Stadt ein Gewinn. Mission Olympic<br />
stärkt <strong>die</strong> Netzwerke des Breitensports, <strong>das</strong> bürgerschaftliche<br />
Engagement der Einwohner <strong>für</strong><br />
mehr Sport <strong>und</strong> Bewegung, <strong>die</strong> Gemeinschaft<br />
der Menschen <strong>und</strong> den Stolz auf ihre Stadt.<br />
Denn jede Mitbürgerin <strong>und</strong> jeder Mitbürger<br />
kann durch seinen sportlichen Einsatz einen<br />
wichtigen Teil <strong>für</strong> den gemeinsamen Erfolg beitragen.“<br />
Auch in <strong>die</strong>sem Jahr wird ein Sonderpreis im<br />
Rahmen von Mission Olympic vergeben. Diesmal<br />
steht er unter dem Motto „Move it! – Für<br />
mehr Bewegung im Alltag“ <strong>und</strong> zeichnet kreative<br />
Projekte <strong>für</strong> Kinder <strong>und</strong> Jugendliche aus,<br />
<strong>die</strong> dem alltäglichen Bewegungsmangel präventiv,<br />
kreativ <strong>und</strong> effektiv begegnen. Der<br />
Sonderpreis ist mit insgesamt 10.000 Euro <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> ersten drei Plätze dotiert.<br />
So wird man „Deutschlands aktivste<br />
Stadt“!<br />
Aus allen Bewerbungen wählt <strong>die</strong> prominent<br />
besetzte, unabhängige Jury nach festgelegten<br />
Kriterien pro B<strong>und</strong>esland <strong>die</strong> Kandidatenstädte<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> zweite Phase des Wettbewerbs von Mission<br />
Olympic aus. Die nominierten Kandidatenstädte<br />
haben nun <strong>die</strong> Aufgabe, möglichst viele<br />
sportliche Initiativen aus ihrer Stadt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Teilnahme<br />
an Mission Olympic zu motivieren.<br />
Gesucht sind Menschen, <strong>die</strong> durch ihr bürgerschaftliches<br />
Engagement <strong>für</strong> mehr Aktivität in<br />
der Stadt sorgen oder neue Bewegungsräume<br />
schaffen.<br />
Für <strong>die</strong> letzte Phase des Wettbewerbs wählt<br />
<strong>die</strong> Jury fünf Finalstädte von Mission Olympic<br />
anhand der Städtebewerbung sowie der aktivierten<br />
Initiativen aus. Im Sommer 2011 bringen<br />
<strong>die</strong>se Städte ihre Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger aktiv in<br />
Bewegung: Sie werden jeweils Veranstalter eines<br />
Festivals des Sports als Finalwettbewerb von<br />
Mission Olympic. Drei Tage lang laden Vereine<br />
<strong>und</strong> Sportgruppen der Region mit einem vielseitigen<br />
Angebot zum Mitmachen ein.<br />
Der Bürgermeister von Deutschlands aktivster<br />
Stadt 2009, Helmut Wenzel aus Lübbenau/Spreewald,<br />
lobt vor allem den Gemeinsinn,<br />
den der Wettbewerb der Siegerstadt gebracht<br />
hat: „Die Mission Olympic Teilnahme <strong>und</strong> <strong>das</strong><br />
Festival des Sports haben den Lübbenauern viele<br />
schöne sportliche <strong>und</strong> zwischenmenschliche<br />
Momente beschert. Es sind neue Strukturen entstanden<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger sowie<br />
Vereine sind durch <strong>das</strong> gemeinsame Engagement<br />
noch enger zusammengewachsen“.<br />
Mit jeder sportlichen Aktivität beim Finale<br />
von Mission Olympic bringen <strong>die</strong> Bürgerinnen<br />
<strong>und</strong> Bürger ihre Stadt einen Schritt weiter in Richtung<br />
Titelgewinn. Der Titel „Deutschlands aktivste<br />
Stadt“ wird nach dem Urteil einer unabhängigen<br />
Jury im November 2011 vergeben.<br />
3/2010<br />
49
Fotos: STB/Minkus<br />
50 3/2010<br />
TURNEN<br />
Mit Team-Gold<br />
dekoriert<br />
266,150 Punkte standen auf der<br />
Anzeigetafel, als sich eine Traube<br />
von deutschen Turnern in den<br />
Armen lag. Großbritannien<br />
(263,025 Pkt.) <strong>und</strong> Frankreich (260,100<br />
Pkt.) waren am Ende deutlich distanziert.<br />
Ohne Fehler war <strong>das</strong> Team von Cheftrainer<br />
Andreas Hirsch durch <strong>das</strong> Teamfinale<br />
gezogen <strong>und</strong> holte damit erstmalig in der<br />
55jährigen Geschichte der Europameisterschaften<br />
<strong>die</strong> Mannschaftskrone nach<br />
Deutschland. „Wir sind ein tolles Team <strong>und</strong><br />
waren sehr motiviert, den Titel zu holen.<br />
Zudem haben wir im Vorfeld auch sehr viel<br />
darauf hingearbeitet“, sagt Eugen Spiridonov<br />
zum Mannschaftsgold der Deutschen.<br />
Überragend war <strong>die</strong> geschlossene Leistung am<br />
alles entscheidenden Wettkampfnachmittag in<br />
der National Indoor Arena von Birmingham. 18<br />
Übungen ohne großen Patzer waren der Schlüssel<br />
zum Erfolg. Die Deutschen mussten wie <strong>die</strong><br />
Qualifikationsbesten Frankreich an den Ringen<br />
ihren Auftakt geben. Was bedeutete, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />
kniffelige Pauschenpferd <strong>das</strong> Schlussgerät war.<br />
Hambüchen machte den Anfang <strong>und</strong> seine<br />
Sache sicher <strong>und</strong> gut. Im folgte Philipp Boy, der<br />
wie Marcel Nguyen sauber <strong>und</strong> ohne Wackler<br />
blieb. Bemerkenswert war, <strong>das</strong>s alle drei extrem<br />
sicher in den Stand turnten. Am Sprung hatte<br />
dann nur Marcel Nguyen einen Schritt zur Seite<br />
zu vermelden. Hambüchen <strong>und</strong> Fahrig blieben<br />
sicher in der Bahn. Der Hallenser Fahrig sorgte<br />
erneut mit seinem Roche <strong>für</strong> eine hohe Punktzahl<br />
von 16,175. Am Barren hatte <strong>das</strong> Team<br />
von Andreas Hirsch in der Qualifikation <strong>die</strong><br />
meisten Punkte liegen gelassen. Nicht so <strong>die</strong>smal<br />
im Finale: Spiridonov, Hambüchen <strong>und</strong><br />
Nguyen turnten stark <strong>und</strong> sehr sicher. Letzterer<br />
zeigte sogar seinen Tsukahara-Abgang <strong>und</strong> kam<br />
auf 14,975 Punkte. Ein deutliches Zeichen <strong>für</strong><br />
großes Selbstbewusstsein im Team – zu <strong>die</strong>sem<br />
Zeitpunkt. Das Reck als eines der Paradegeräte<br />
der Deutschen lief dann ebenfalls wie<br />
geschmiert. Nguyen, Boy <strong>und</strong> Hambüchen hießen<br />
<strong>die</strong> Protagonisten, <strong>die</strong> in nacheinander pro-<br />
GOLD-JUNGS. Das Turn Team Deutschland in der<br />
Besetzung Marcel Nguyen, Matthias Fahrig, Fabian<br />
Hambüchen, Philipp Boy <strong>und</strong> Eugen Spiridonov hat <strong>die</strong><br />
Goldmedaille bei der Mannschaftsentscheidung der<br />
Europameisterschaften in Birmingham gewonnen.<br />
blemlos durch <strong>die</strong> Übungen kamen. Auffällig auch<br />
hier <strong>die</strong> optimalen Stände beim Abgang. Zunehmend<br />
machte sich Euphorie im DTB-Team breit.<br />
Am Boden zeigte <strong>das</strong> Team dann wie in der Qualifikation<br />
seine ganze Stärke <strong>und</strong> baute den Vorsprung<br />
aus. Nun ging es nur noch darum, am Pauschenpferd<br />
nicht zu viele Punkte zu verlieren. Die<br />
Männer vom Turn-Team blieben oben <strong>und</strong> waren<br />
weder von Großbritannien noch von Frankreich<br />
auf den Plätzen zwei <strong>und</strong> drei einzuholen. Auch<br />
hier überzeugte Eugen Spiridonov wieder als Startturner<br />
mit stabilen Leistungen.<br />
Bei einem Empfang des <strong>Saar</strong>ländischen Turnerb<strong>und</strong>es<br />
an der Hermann Neuberger Sportschule<br />
sprachen wir mit Eugen Spiridonov über seinen<br />
Erfolg mit dem Nationalteam.<br />
Eugen, was glaubst du, wie wäre <strong>das</strong> Ergebnis<br />
ausgefallen, wenn Russland teilgenommen<br />
hätte?<br />
Eugen Spiridonov: Erst einmal war es natürlich<br />
sehr schade, <strong>das</strong>s Russland aufgr<strong>und</strong> des Vulkanausbruchs<br />
nicht hat teilnehmen können. Auch sie<br />
haben im Vorfeld sehr hart gearbeitet <strong>und</strong> wollten<br />
den Titel verteidigen. Es hätte sicherlich auch sehr<br />
viel Spaß gemacht, im Wettkampf gegeneinander<br />
anzutreten. Es wäre auch aufgr<strong>und</strong> unserer Leistung<br />
sehr spannend geworden. Allerdings kann ich<br />
Russland auch nicht gut einschätzen, da wir <strong>das</strong><br />
letzte Mal 2009 in Japan aufeinandergetroffen<br />
sind. Damals hatten wir <strong>die</strong> Nase vorne.<br />
Bei den Weltmeisterschaften im Oktober in<br />
Rotterdam, wirst du gegen China, Japan,<br />
Korea, Russland <strong>und</strong> USA antreten - Teams,<br />
<strong>die</strong> nicht in Birmingham teilgenommen haben.<br />
Wie schätzt du <strong>die</strong> Aussichten des deutschen<br />
Teams gegen <strong>die</strong>se Top-Teams ein?<br />
Spiridonov: Ich kann zum jetzigen Zeitpunkt noch<br />
keine Prognose abgeben, da <strong>die</strong> Qualifikationen<br />
noch bevorstehen <strong>und</strong> sich bis dahin noch einiges<br />
ändern kann. Es können immer wieder Verletzungen<br />
dazwischen kommen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Leistung muss<br />
zum Wettkampfzeitpunkt auch stimmen. Wir wollen<br />
auf jeden Fall eine gute Leistung zeigen.<br />
▲ MARION ESSER
Rhythmische Sportgymnastik - EM in Bremen<br />
<strong>Saar</strong>ländische Gymnastinnen<br />
präsentierten sich auf hohem<br />
Niveau<br />
STRAHLENDES DUO. Laura Jung (rechts) holte sich mit ihrer Partnerin Jana Berezko-Marggrander<br />
<strong>die</strong> EM-Bronzemedaille bei den Juniorinnen.<br />
Die saarländischen Sportgymnastinnen<br />
Catrin Puhl, Mira Bimperling<br />
<strong>und</strong> Laura Jung erlebten im April in<br />
Bremen eine Europameisterschaft<br />
auf hohem Niveau. Alle deutschen Athletinnen<br />
zeigten mit Platzierungen unter den<br />
besten Acht, <strong>das</strong>s sie mit der Weltelite<br />
durchaus mithalten können.<br />
Der zweite Wettkampftag der EM in Bremen<br />
brachte eine <strong>für</strong> den DTB bisher nicht gekannte<br />
Erfolgsbilanz. Insgesamt 21 Gruppen gingen in<br />
der Bremen Arena in den Wettkampf um den<br />
EM-Titel im Gruppen-Mehrkampf. Europameister<br />
2010 wurde Russland (54,500 Punkte) vor<br />
Italien (53,925) <strong>und</strong> Weißrussland (53,600).<br />
Dahinter auf dem vierten Rang folgte bereits <strong>die</strong><br />
Deutsche Nationalmannschaft in der Besetzung<br />
mit den <strong>Saar</strong>länderinnen Mira Bimperling <strong>und</strong><br />
Cathrin Puhl sowie Camilla Pfeffer, Sara Radman<br />
<strong>und</strong> Regina Sergeeva. Die deutsche Gruppe<br />
wuchs in der Bremen Arena vor heimischem<br />
Publikum über sich hinaus <strong>und</strong> präsentierte zwei<br />
ausgezeichnete Übungen in <strong>die</strong>sem Weltklassefeld.<br />
Am Ende kannte der Jubel kein Ende, <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> fast 4.000 Zuschauer feierten <strong>die</strong> neuen<br />
deutschen Aufsteiger. Dieser vierte Platz ist eine<br />
kleine Sensation, denn <strong>die</strong> drei Top-Gruppen<br />
vor ihnen waren sämtlich schon mehrfach Welt<strong>und</strong><br />
Europameister <strong>und</strong> <strong>das</strong> deutsche Team lässt<br />
hier gestandene RSG-Länder wie Spanien, Bulgarien<br />
<strong>und</strong> Aserbaidschan hinter sich. Auch bei<br />
den Wettkämpfen der Juniorinnen präsentierten<br />
sich <strong>die</strong> Deutschen auf hohem Niveau.<br />
Nach dem vierten Platz der Deutschen Nationalmannschaft<br />
holte Laura Jung aus St. Wendel<br />
hier im Mannschaftskampf mit Jana Berezko-<br />
Marggrander <strong>die</strong> Bronzemedaille. Im Finale mit<br />
den Keulen erreichte sie zudem als Achte <strong>das</strong><br />
Finale. In der Gesamtwertung landete Laura<br />
Jung unter 32 Gymnastinnen auf dem 15. Rang.<br />
Die deutschen Gymnastinnen wurden gefeiert<br />
wie <strong>die</strong> Stars, <strong>die</strong> Schlange bei der Autogrammst<strong>und</strong>e<br />
der Gruppe in der Bremen Arena wollte<br />
gar kein Ende nehmen. Der Durchbruch in Richtung<br />
Weltspitze ist gelungen.<br />
▲ MARION ESSER<br />
VORSTOSS IN DIE WELTELITE. Deutsche Nationalmannschaft<br />
in der Besetzung Mira Bimperling<br />
<strong>und</strong> Cathrin Puhl sowie Camilla Pfeffer, Sara<br />
Radman <strong>und</strong> Regina Sergeeva wurden tolle EM-<br />
Vierte.<br />
TURNEN<br />
Tag der offenen Tür<br />
am 27. Juni 2010<br />
Der <strong>Saar</strong>ländische Turnerb<strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Saar</strong>ländische<br />
Fußballverband laden ein zum Tag<br />
der offenen Tür.<br />
11:00 Uhr: Sektempfang <strong>und</strong> Begrüßung<br />
durch <strong>die</strong> Präsidenten des STB <strong>und</strong> SFV,<br />
Grußworte des Bürgermeister der Gemeinde<br />
Nonnweiler, Vorstellung des <strong>Saar</strong>-Hunsrück-Steigs<br />
11:30 Uhr: 1. Führung durch <strong>das</strong> Haus, im<br />
Anschluss jede volle St<strong>und</strong>e Bewegungsparcours<br />
<strong>für</strong> unsere Kleinen mit der <strong>Saar</strong>ländischen<br />
Turnerjugend <strong>und</strong> Trampolinturnen <strong>für</strong><br />
alle Interessierte<br />
12:00-15:30 Uhr: Mitmachangebote an<br />
der Kletterwand mit dem Erlebnispädagogischem<br />
Zentrum <strong>Saar</strong> (EPZ)<br />
ab 12:00 Uhr : Warme <strong>und</strong> kalte Spezialitäten<br />
aus dem <strong>Saar</strong>land im Restaurant „Bella<br />
Vista“<br />
13:00-15:00 Uhr: Showvorführung, Wettbewerb<br />
Landesentscheid „Rendezvous der<br />
Besten“ <strong>für</strong> <strong>das</strong> B<strong>und</strong>esfinale<br />
Vital-Bar: Highlight Cocktail „ Vitaly-Tee“,<br />
Caipirinha, Pina Colada, Mojito, sowie alkoholfreie<br />
Cocktails<br />
14:30 Uhr: Großes Kaffee- <strong>und</strong> Kuchenbüffet<br />
mit hausgemachtem Kuchen<br />
15:00 Uhr: Turnshow mit den „Ottentalern“<br />
im Haus <strong>und</strong> auf dem Gelände<br />
ab 16:00 Uhr: Fußball WM Public Viewing<br />
in der Peterberghalle, gemütliches Beisammensein<br />
AKTIONEN <strong>für</strong> Gäste <strong>und</strong> Besucher<br />
über den Tag verteilt:<br />
• Eisverkaufs-Fahrrad wird auf dem Gelände<br />
unterwegs sein<br />
• Grillstationen: Bratwurst, Käsegriller,<br />
Steakspezialitäten serviert mit Rohkostsalaten<br />
• Mitmachangebote <strong>für</strong> Kinder: kreative<br />
Buttons anfertigen, Mal- <strong>und</strong> Bastelecke<br />
• Ausstellung:„Ein Haus im Wandel der Zeit:<br />
Vom Turnerheim zum Gästehaus Braunshausen<br />
• Ausstellung: „Historische Turnerutensilien<br />
im Alltagsgebrauch“<br />
• Vorstellung des Programms: Vitalfasten,<br />
Vital <strong>und</strong> bewegt durchs Jahr!<br />
• Infostand des Projektbüros <strong>Saar</strong> Hunsrück<br />
Steig<br />
• Große Verlosungsaktion mit der <strong>Saar</strong>brücker<br />
Zeitung „Hilf mit“,1. Preis: Candle-<br />
Light-Dinner mit Übernachtung <strong>für</strong> 2 Personen<br />
im Gästehaus Braunshausen<br />
• Abnahme des DFB & McDonald’s Fußball-Abzeichens<br />
Info: www.gaestehaus-braunshausen.de<br />
3/2010<br />
Fotos: STB<br />
51
BADMINTON<br />
Bitburger Badminton Open ist jetzt Grand Prix Gold-Turnier<br />
Hier ist<br />
alles Gold,<br />
was<br />
glänzt!<br />
52 3/2010<br />
Es ist ein Vorstoß in eine neue Dimension<br />
- ein echter Quantensprung! Bei<br />
den Bitburger Badminton Open<br />
bricht eine neue Ära an: Erstmals in<br />
seiner 23-jährigen Geschichte<br />
ist <strong>das</strong> Grand Prix-Turnier in der<br />
<strong>Saar</strong>LorLux Region jetzt in <strong>die</strong><br />
Gold-Kategorie des Badminton<br />
Weltverbandes aufgestiegen.<br />
Damit einher geht eine Erhöhung<br />
des Preisgeldes von<br />
50.000 auf nunmehr 120.000 US-Dollar.<br />
Der vom 31. August bis 5. September<br />
2010 in der <strong>Saar</strong>brücker <strong>Saar</strong>landhalle<br />
ausgetragene Wettstreit der Badminton-<br />
Stars ist somit <strong>das</strong> am höchsten dotierte<br />
Badminton-Turnier in Deutschland – <strong>und</strong><br />
<strong>das</strong> einzige Grand Prix Gold-Turnier in<br />
Europa. „Die Bitburger Open haben in der<br />
Badminton-Welt schon länger einen guten<br />
Ruf – doch nun spielen wir mit den Großen<br />
in einer Liga. Und wir hoffen, <strong>das</strong>s wir in<br />
<strong>die</strong>sem Jahr so manchen frischgebackenen<br />
Weltmeister oder WM-Medaillengewinner<br />
bei uns begrüßen können“, sagt Veranstaltungsleiter<br />
Frank Liedke.<br />
Die Chancen da<strong>für</strong> sind so gut wie nie zuvor:<br />
Denn <strong>die</strong> Bitburger Open finden direkt im<br />
Anschluss an <strong>die</strong> Weltmeisterschaft statt. Die<br />
wird vom 23. bis 29. August in Paris ausgetragen<br />
– mit dem Schnellzug gerade einmal eineinhalb<br />
St<strong>und</strong>en von <strong>Saar</strong>brücken entfernt. Neben<br />
dem gestiegenen Preisgeld <strong>und</strong> der kurzen Entfernung<br />
wird sicherlich auch <strong>die</strong> Erhöhung der<br />
nun zu erwerbenden Weltranglistenpunkte <strong>die</strong><br />
Badminton-Asse anlocken. „Aus meiner Sicht ist<br />
<strong>die</strong> Aufwertung des Turniers ein wichtiger Schritt<br />
nach vorne. Die unmittelbare Terminierung<br />
nach der WM könnte einige der weltbesten<br />
Top-Spieler motivieren, nach <strong>Saar</strong>brücken zu<br />
kommen <strong>und</strong> hier ebenfalls aufzuschlagen“,<br />
betont Martin Kranitz, der Sportdirektor des<br />
Deutschen Badminton Verbandes. Und mit von<br />
der Partie werden selbstverständlich auch alle<br />
deutschen Spitzenspieler sein: Unser Nationalteam<br />
lässt sich <strong>die</strong>ses Heimspiel nicht nehmen.<br />
„Ich sehe <strong>das</strong> gestiegene Prestige des Turniers<br />
mit einem lachenden <strong>und</strong> einem weinenden<br />
Auge – je leistungsstärker <strong>die</strong> Konkurrenz, desto<br />
schwieriger wird es <strong>für</strong> unsere deutschen Athleten,<br />
möglichst weit nach vorne zu kommen“,<br />
sagt Martin Kranitz.<br />
Die Badminton-Fans aus aller Welt können<br />
sich schon jetzt online ihre Tickets sichern: Es<br />
gibt auch wieder Gruppenermäßigungen <strong>und</strong><br />
zeitlich gestaffelte Frühbucherrabatte. „Ungeachtet<br />
dem neuen Grand Prix Gold-Status konnten<br />
wir <strong>die</strong> Eintrittskarten-Preise nahezu stabil<br />
halten“, erklärt Liedke <strong>und</strong> sagt weiter: „Neu in<br />
<strong>die</strong>sem Jahr: Mit dem Familien- <strong>und</strong> dem Feierabendticket<br />
haben wir noch zwei attraktive Eintritts-Kategorien<br />
ins Leben gerufen.“ Die<br />
Zuschauer können sich auf ein großartiges Badminton-Spektakel<br />
freuen. Und wer einmal dabei<br />
war, weiß: Bei den Bitburger Open geht es nicht<br />
ausschließlich nur um den schnellen Sport mit<br />
den gefiederten Bällen. Da wäre beispielsweise<br />
<strong>die</strong> legendäre Players’ Night. Die schönste<br />
Nebensache des Turniers wird am 3. September<br />
wieder H<strong>und</strong>erte von Gästen ins <strong>Saar</strong>brücker E-<br />
Werk locken. Weiter ist auch ein abwechslungsreiches<br />
Rahmenprogramm immer fester<br />
Bestandteil des Turniers. Im attraktiven Publikumsbereich<br />
der <strong>Saar</strong>landhalle sorgt ein bunter<br />
Mix aus Sport, Unterhaltung <strong>und</strong> Shopping<br />
da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Traditionsturnier zum Erlebnis <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> ganze Familie wird. Alle Informationen zum<br />
Grand Prix Gold-Turnier unter: www.bitburgeropen.de.<br />
▲ PASCAL BLUM<br />
Fotos: Veranstalter
Fünfter Meistertitel <strong>für</strong> den 1. BC Bischmisheim<br />
Auf den Spuren<br />
des Erfolgs<br />
Fünf auf einen Streich: Der 1. BC <strong>Saar</strong>brücken-Bischmisheim hat seine<br />
Serie ausgebaut <strong>und</strong> ist erneut deutscher Mannschaftsmeister im<br />
Badminton geworden. Seit 2006 konnte sich kein anderes Team<br />
mehr in <strong>die</strong> Siegerliste eintragen. Diesmal besiegte der BCB im Finale<br />
den 1. BC Beuel. Auf ein 4:4 in der Joachim-Deckarm-Halle folgte<br />
ein 6:2 in Bonn. Spieler <strong>und</strong> Fans sangen danach gemeinsam:<br />
„Deutscher Meister wird nur der BCB!“ Das glaubt inzwischen auch so<br />
mancher Gegner. Aber worin liegt der Erfolg begründet? <strong>Saar</strong>sport<br />
geht auf Spurensuche.<br />
Normalerweise hält es Frank Liedke nicht in der Halle, wenn der BC<br />
Bischmisheim in den Playoffs spielt. Dann macht der Vereinschef vor lauter<br />
Anspannung <strong>und</strong> Nervosität ausgiebige Spaziergänge <strong>und</strong> geht auch<br />
mal in nahegelegenen Möbelhäusern oder Baumärkten einkaufen. Doch<br />
beim Finale in <strong>die</strong>sem Jahr war es anders. Schon beim Hinspiel in <strong>Saar</strong>brücken<br />
war Liedke immer wieder auf der Tribüne zu sehen, lächelnd <strong>und</strong><br />
plaudernd. Tags darauf blieb er erstmals in der B<strong>und</strong>esliga-Geschichte des<br />
BCB <strong>das</strong> ganze Spiel über in der Halle. „Ich war von Beginn an ganz ruhig.<br />
Manche haben mich sogar gefragt, ob ich irgendetwas genommen habe“,<br />
erzählt der Vereinschef lachend.<br />
Doch der Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ruhe war ein anderer: „Nach dem Verlust von<br />
Huaiwen Xu <strong>und</strong> weiteren Spielern im letzten Jahr gab es eine Umstellung<br />
im Team. Dass wir mit <strong>die</strong>ser neuen, jungen Mannschaft den Einzug ins<br />
Finale geschafft haben, war schon großartig. Der Titel ist <strong>die</strong> Krönung.“<br />
Und ein Zeichen da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s der BCB mit seinen Personalentscheidungen<br />
alles richtig gemacht hat. Als FC Bayern München des Badminton ist er<br />
nach dem neuerlichen Triumph bezeichnet worden. „Über ein Gespräch<br />
mit Uli Hoeneß würde ich mich schon mal freuen – sozusagen auf Augenhöhe“,<br />
scherzt Liedke. Sicher ist, <strong>das</strong>s der BCB-Chef ebenso unumstößlich<br />
<strong>für</strong> seinen Verein einsteht wie der Bayern-Präsident <strong>und</strong> viel Wert auf ein<br />
professionelles Umfeld legt, damit sich <strong>die</strong> Mannschaft auf <strong>das</strong> Wesentliche<br />
konzentrieren kann.<br />
Ist es also wirklich eine „FC Bayern-Aura“, <strong>die</strong> den BCB so erfolgreich<br />
macht? Oder vielleicht doch der Mythos Hopp? „Es gibt<br />
Leute, <strong>die</strong> sagen: Wer im Finale Kristof Hopp in der Mannschaft<br />
hat, gewinnt“, sagt eben jener Mann, der neun Mal im Endspiel<br />
um <strong>die</strong> deutsche Meisterschaft stand <strong>und</strong> neun Mal den Titel<br />
holte. Wie er <strong>das</strong> macht, weiß Hopp auch nicht so recht.<br />
„Aber es ist auf jeden Fall schön, wenn es klappt“, sagt er <strong>und</strong><br />
grinst.<br />
Nicht unbedingt mythisch, aber zumindest legendär ist der<br />
Teamgeist beim BC Bischmisheim, der <strong>die</strong> Spieler immer wieder<br />
zu großen Leistungen beflügelt. So wie Dieter Domke. Im vergangenen<br />
Sommer von der SG<br />
EBT Berlin zum BCB gewechselt,<br />
schrieb der 23-Jährige<br />
gegen Beuel seine eigene<br />
Finalgeschichte, als er<br />
den Weltranglisten-21.<br />
<strong>und</strong> EM-Dritten Rajiv<br />
BADMINTON<br />
Ouseph besiegte <strong>und</strong> den entscheidenden Punkt zum Titelgewinn<br />
machte. „In den Wochen zuvor hatte ich international einige bittere<br />
Niederlagen einstecken müssen, <strong>die</strong> mir <strong>das</strong> Selbstvertrauen genommen<br />
haben“, erklärt Domke. Prompt verlor er im Finale sein erstes Spiel<br />
gegen Ouseph ziemlich deutlich. Doch Mitspieler <strong>und</strong> Teammanager<br />
gaben ihm den Glauben an sich selbst zurück. Sie postierten sich während<br />
der zweiten Partie am Spielfeldrand <strong>und</strong> schrien Domke zusammen<br />
mit den Fans förmlich zum Sieg. „Sie alle haben gewusst, was ich<br />
leisten kann, <strong>und</strong> <strong>die</strong> ganze Zeit an mich geglaubt. Es war toll, <strong>das</strong> zu<br />
spüren“, sagt Domke.<br />
Teammanager Joachim Tesche gesteht, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Bischmisheimer<br />
Erfolge allmählich ein wenig unheimlich werden,<br />
versichert aber: „Wir sind kein Bündnis mit irgendwelchen<br />
dunklen Mächten eingegangen.“ Außerdem liegt der<br />
BCB trotz der Siegesserie der letzten Jahre nur auf Platz<br />
zwei der Dauermeister. Zwischen 1968 <strong>und</strong> 1980 sicherte<br />
sich der 1. BV Mülheim sage <strong>und</strong> schreibe 13 Mal in<br />
Folge den Titel. „Da haben<br />
wir ja noch einiges vor uns“,<br />
sinniert Tesche. Ein Scherz<br />
oder eine Kampfansage an<br />
<strong>die</strong> Gegner? Tesche lacht.<br />
„Vielleicht von beidem ein<br />
bisschen.“<br />
▲ STEFANIE MARSCH<br />
3/2010<br />
Fotos: Blum<br />
53
Fotos: Ruppenthal<br />
Hätte man Erwin Berg, dem Sportlichen<br />
Leiter der Tischtennisabteilung<br />
des 1. FC <strong>Saar</strong>brücken, vor<br />
der Saison einen fünften Platz vorhergesagt<br />
– er hätte ihn mit Kusshand<br />
genommen. Kurz nach Abschluss der Saison<br />
in der Tischtennis-B<strong>und</strong>esliga zeigt sich<br />
auch etwas <strong>die</strong> Enttäuschung über eine<br />
verpasste Chance. Denn der Einzug in <strong>die</strong><br />
Play-offs der besten vier Mannschaften<br />
war <strong>für</strong> den Aufsteiger noch bis zuletzt<br />
möglich. „Aber dann wurde wohl der Druck<br />
zu groß“, mutmaßt Berg, der seinen Spielern<br />
aber keinen Vorwurf machen will: „Wir<br />
haben uns unter dem Strich sehr gut verkauft.“<br />
Bis auf Platz drei hatte sich der FCS nach einer<br />
starken Vorr<strong>und</strong>e <strong>und</strong> einem optimalen Start in<br />
<strong>die</strong> Rückr<strong>und</strong>e gespielt, dabei sogar Pokalsieger<br />
<strong>und</strong> Champions-League-Gewinner Borussia<br />
54 3/2010<br />
TISCHTENNIS<br />
PUBLIKUMSLIEBLING. Bojan Tokic wird auch in<br />
der kommenden Saison <strong>das</strong> Publikum in <strong>Saar</strong>brücken<br />
mit seinem Spiel begeistern.<br />
„Unternehmen<br />
B<strong>und</strong>esliga“ trifft<br />
auf gute Resonanz<br />
VERLÄSST DEN 1. FCS. Andrej Garcina tauscht in der kommenden Saison <strong>das</strong> Trikot des 1. FCS gegen<br />
<strong>das</strong> vom belgischen Spitzenclub Charleroi.<br />
Düsseldorf geschlagen. Doch der spielfreie<br />
März behagte den <strong>Saar</strong>brückern überhaupt<br />
nicht: Danach gingen alle fünf Partien des Saison-Endspurts<br />
verloren – selbst gegen Absteiger<br />
Jülich vor eigenem Publikum. Letztlich hätte ein<br />
einziger Sieg mehr Rang vier bedeutet. „Aber so<br />
ist <strong>das</strong> eben. Ich habe immer gewarnt, <strong>das</strong>s <strong>die</strong><br />
Liga sehr ausgeglichen ist <strong>und</strong> <strong>die</strong> Tagesform oft<br />
entscheidet. Die war bei uns am Ende eigentlich<br />
immer schlecht. Am Ende waren wir sogar nur<br />
zwei Punkte von den Abstiegsplätzen weg“, fasst<br />
Berg zusammen.<br />
Was ihm gut gefiel, war <strong>die</strong> Art <strong>und</strong> Weise,<br />
wie seine Mannschaft über <strong>die</strong> gesamte Saison<br />
hinweg auftrat. Das habe dazu geführt, <strong>das</strong>s <strong>die</strong><br />
im Verlauf der Saison immer zahlreicheren Fans<br />
nach der letzten Partie minutenlang stehend<br />
applau<strong>die</strong>rten. „Sie haben honoriert, <strong>das</strong>s <strong>die</strong><br />
Jungs immer gekämpft haben, nie ein Spiel verschenkt<br />
haben. Ich denke, wir haben ein paar<br />
neue Fre<strong>und</strong>e gewonnen“, hofft der sportliche<br />
Leiter. Auch sei <strong>das</strong> „Unternehmen B<strong>und</strong>esliga“<br />
nach <strong>und</strong> nach auf immer mehr Resonanz gestoßen.<br />
Schließlich spielte der FCS Ende der 70er<br />
Jahre zuletzt erstklassig <strong>und</strong> über <strong>die</strong> Akzeptanz<br />
von Zuschauern <strong>und</strong> Me<strong>die</strong>n konnte nur gemutmaßt<br />
werden.<br />
Die ersten Personalentscheidungen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
kommende Saison stehen derweil bereits fest:<br />
Andrej Gacina wird den Klub in Richtung Charleroi<br />
verlassen. Der junge Kroate spielte eine<br />
überraschend starke Vorr<strong>und</strong>e (Berg: „Damit<br />
konnte niemand rechnen“) <strong>und</strong> machte somit <strong>die</strong><br />
oftmals schwachen Auftritte des Hongkong-<br />
Chinesen Leung Chu-Yan größtenteils wett. A<br />
pro pos Leung: Nach Vereinsangaben wird <strong>die</strong>ser<br />
in <strong>Saar</strong>brücken keinen neuen Vertrag erhalten.<br />
Bleiben wird dagegen Publikumsliebling<br />
Bojan Tokic. „Er hat seine Leistung gebracht <strong>und</strong><br />
den Verein nach außen hin gut vertreten“,<br />
begründet Berg <strong>die</strong> Entscheidung. Da auch<br />
Ersatzmann Jiri Vrablik einen Vertrag in Plüderhausen<br />
unterschrieben hat, müssen neue Spieler<br />
her. Mit dem deutschen Nationalspieler Bastian<br />
Steger (zuletzt Frickenhausen) kommt immerhin<br />
<strong>die</strong> Nummer 25 der Weltrangliste ins <strong>Saar</strong>land.<br />
Ein dritter Hochkaräter wird noch gesucht, doch<br />
der Verein will schnell Vollzug melden. „Wir<br />
sind mit mehreren Spielern in Verhandlungen<br />
<strong>und</strong> werden schnell zu einer Entscheidung kommen“,<br />
sagt Berg. Denn <strong>die</strong>se unter dem Strich<br />
sehr erfolgreiche Saison soll erst der Anfang<br />
gewesen sein.<br />
▲ SASCHA SPRENGER
TOTALER TRIUMPF. Die <strong>Saar</strong>louis Royals haben wieder einmal <strong>das</strong> Double geschafft.<br />
Triumph des Kollektivs<br />
Der wichtigste Pfiff im Finale um <strong>die</strong><br />
deutsche Basketball-Meisterschaft<br />
der Frauen war einer, der gar nicht<br />
erst ertönte. Es steht 64:64 im alles<br />
entscheidenden fünften Spiel in der ausverkauften<br />
<strong>Saar</strong>louiser Stadtgartenhalle, 20<br />
Sek<strong>und</strong>en sind zwischen Titelverteidiger<br />
<strong>Saar</strong>louis Royals <strong>und</strong> dem TSV Wasserburg<br />
noch zu spielen.<br />
Zuvor hatten beide Mannschaften<br />
bereits beste Chancen vergeben, vorentscheidend<br />
in Führung zu gehen:<br />
Petra Manakova vergab <strong>für</strong> <strong>Saar</strong>louis<br />
zwei Freiwürfe, auf der anderen Seite<br />
drehte sich ein Wurf von Ashley Hayes<br />
gerade noch einmal aus dem Ring<br />
heraus. 20 Sek<strong>und</strong>en vor dem Ende<br />
kommt Jana Furkova <strong>für</strong> Wasserburg aus<br />
der Ecke, aus der sie zuvor bereits drei<br />
Mal getroffen hatte, zum Wurf. Oder<br />
besser gesagt: Fast. Denn wie aus dem<br />
Nichts kam Candyce Bingham herangeflogen<br />
<strong>und</strong> blockte den Wurf in letzter Sek<strong>und</strong>e.<br />
Der Ball landet in den Händen von Romy<br />
Bär. Doch was macht der Kapitän der<br />
<strong>Saar</strong>louis Royals? Beim Versuch,<br />
einen Schnellangriff zu initiieren,<br />
wirft sie den Ball ins Aus. 2000<br />
Fans inklusive ihr selbst rauften<br />
sich <strong>die</strong> Haare – denn nun hatten<br />
<strong>die</strong> Gäste wieder <strong>die</strong> Chance zum<br />
Sieg.<br />
Der letzte Angriff: Wasserburg<br />
spielt <strong>die</strong> Uhr herunter,<br />
damit <strong>Saar</strong>louis nicht mehr<br />
kontern könnte. Vier Sek<strong>und</strong>en<br />
vor dem Ende erhält Fur-<br />
kova direkt unter dem Korb den Ball <strong>und</strong> hofft<br />
auf einen freien Wurf oder ein Foul der<br />
Royals – doch da hat Petra Manakova<br />
etwas dagegen. Rustikal schlägt sie der Slowakin<br />
von hinten den Ball aus der Hand. Die<br />
Wasserburger Bank <strong>und</strong> <strong>die</strong> mitgereisten<br />
Fans reklamieren lautstark<br />
ein Foul, doch <strong>die</strong> Pfeife des Unparteiischen<br />
bleibt stumm. Wäre der<br />
Pfiff gekommen, wäre <strong>die</strong> Partie<br />
wohl entschieden gewesen.<br />
Als Beweis hier<strong>für</strong> sollen <strong>die</strong><br />
letzten vier Sek<strong>und</strong>en gelten, in<br />
denen <strong>die</strong> Royals zwar noch zu<br />
einem erfolgreichen Abschluss<br />
kamen (der kurzzeitig <strong>für</strong> Ekstase<br />
unter den <strong>Saar</strong>louiser Fans sorgte),<br />
der aber einen Tick nach<br />
Ertönen der Schlusssirene<br />
erfolgte.<br />
Fünf Minuten Verlängerung<br />
mussten also her – <strong>und</strong><br />
BASKETBALL<br />
in denen wurde Stina Barnert endgültig zur Heldin.<br />
Im vergangenen Jahr hatte sie <strong>das</strong> entscheidende<br />
fünfte Finale noch wegen einer Oberschenkelverletzung<br />
verpasst <strong>und</strong> war hinterher<br />
untröstlich. Da<strong>für</strong> packte sie nun in <strong>die</strong>ser Partie<br />
alles aus, was sie zur derzeit besten deutschen<br />
Aufbauspielerin macht. Immer wieder narrte sie<br />
<strong>die</strong> erfahrene Diana Pop auf Wasserburger Seite<br />
mit blitzschnellen Richtungswechseln, durch<br />
<strong>die</strong> sie sich freie Würfe erarbeitete. Und schließlich<br />
behielt sie an der Freiwurflinie <strong>die</strong> Nerven<br />
<strong>und</strong> traf in der Verlängerung acht von zehn Versuchen.<br />
„Wir holen uns den Titel“, hatte <strong>die</strong> 20-<br />
Jährige vorher selbstbewusst verkündet – <strong>und</strong><br />
am Ende ihr Versprechen wahr gemacht.<br />
Dabei waren <strong>die</strong> Royals schon fast geschlagen.<br />
0:2 lagen sie nach den ersten beiden Partien<br />
zurück. 14 Partien hatten sie mehr in den<br />
Knochen als ihre Gegnerinnen <strong>und</strong> doch kamen<br />
sie mit einer unglaublichen Energieleistung noch<br />
einmal zurück. In Spiel setzten sie mit einem<br />
86:61 ein erstes Zeichen, <strong>das</strong>s sie sich nicht<br />
geschlagen geben wollten. Spiel vier in Wasserburg<br />
ging mit 63:56 an <strong>Saar</strong>louis <strong>und</strong> verdarb<br />
<strong>die</strong> bereits vorbereitete Meisterfeier der Bayerinnen.<br />
Spiel fünf bedeutete dann den absoluten<br />
Höhepunkt der besten Saison der Vereinsgeschichte.<br />
Das Double verteidigt, im Europapokal<br />
bis ins Halbfinale vorgedrungen. Besser<br />
geht es fast nicht. Und doch will<br />
sich vor allem Trainer René Spandauw<br />
nicht zurücklehnen. „Das<br />
müssen wir jetzt nutzen, um <strong>die</strong><br />
Mannschaft zu halten <strong>und</strong> uns weiter<br />
zu professionalisieren“, forderte<br />
er bereits vor Ende der Finalserie.<br />
Sportlich hat er zumindest<br />
schon erreicht, was er sich immer<br />
vorgestellt hatte: Den Sieg des<br />
Kollektivs. War der Titel im vergangenen<br />
Jahr am Ende vor<br />
allem auf <strong>die</strong> guten individuellen<br />
Leistungen der beiden US-<br />
Amerikanerinnen Celeste Trahan-Davis<br />
<strong>und</strong> Fantasia<br />
Goodwin zurückzuführen,<br />
setzte sich <strong>die</strong>ses Mal <strong>die</strong><br />
Ausgeglichenheit des<br />
Kaders durch. Fast jede<br />
Spielerin konnte in einer<br />
Partie Topscorerin werden,<br />
<strong>die</strong> beiden Amerikanerinnen<br />
Tyresa Smith<br />
<strong>und</strong> Candyce Bingham<br />
fügten sich nahtlos ins Kollektiv<br />
ein, ohne <strong>für</strong> <strong>die</strong> eigene Statistik zu spielen.<br />
Sollte es der Verein schaffen, <strong>die</strong>se Entwicklung<br />
fortzusetzen, steht einer längeren erfolgreichen<br />
Ära der Royals in Deutschland (<strong>und</strong> Europa)<br />
nichts im Weg.<br />
▲ SASCHA SPRENGER<br />
DER KÖNIG. Royals-Trainer René Spandauw lässt<br />
sich nach dem Erfolg von den Fans feiern.<br />
3/2010<br />
Fotos: Ruppenthal<br />
55
Fotos: Klos<br />
HANDBALL<br />
Champions<br />
zu Gast in Schmelz<br />
Ende gegangenen Champions-League-R<strong>und</strong>e<br />
beim Sparkassen-La<strong>die</strong>s-<br />
Cup zu Gast: so hochklassig war <strong>das</strong><br />
traditionsreiche Frauenhandballturnier des<br />
Handball-Verband <strong>Saar</strong> in Schmelz wohl<br />
noch nie besetzt. Während bei den Teilnehmern<br />
des Sechser-Feldes insgesamt wieder<br />
viele bekannte Namen <strong>und</strong> Gesichter dabei<br />
sind, wartet <strong>das</strong> hochkarätige Frauenhandball-Turnier<br />
im Umfeld mit zahlreichen<br />
Neuerungen auf.<br />
So wird neben dem eigentlichen Turnier, <strong>das</strong> am<br />
21. <strong>und</strong> 22. August in der Primshalle in Schmelz<br />
steigt <strong>und</strong> bei dem sechs europäische Top-Klubs<br />
um <strong>die</strong> La<strong>die</strong>s-Cup-Krone kämpfen, erstmals ein<br />
Nachwuchsturnier auf <strong>die</strong> Beine gestellt. Hier<br />
haben <strong>die</strong> Mädchen der weiblichen A-Jugend<br />
des Jahrgangs 1994 des Handball-Verband<br />
<strong>Saar</strong> unter dem Motto „Tage des Mädchenhandballs“<br />
Gelegenheit, gegen <strong>die</strong> deutsche,<br />
österreichische <strong>und</strong> rumänische Nationalmannschaft<br />
aufzulaufen. „Das wird mit Sicherheit ein<br />
unvergessliches Erlebnis <strong>für</strong> unsere Handball-<br />
<strong>Talente</strong>“, glaubt HVS-Präsident Jürgen Fried.<br />
Auch einen speziellen Schulaktionstag <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Klassen des 3. <strong>und</strong> 4. Schuljahrs an den Gr<strong>und</strong>-<br />
ENGAGIERT! Die Leverkusenerin Tessa Winstroer<br />
unterstützt den Mädchenhandball an der <strong>Saar</strong>.<br />
Fotos: SLB Zwei Halbfinalisten der gerade zu<br />
56 3/2010<br />
TITELVERTEIDIGUNG? Im vergangenen Jahr konnte Handball Metz den begehrten La<strong>die</strong>s-Cup mit<br />
nach Hause nehmen. Gelingt den Französinnen <strong>die</strong>s auch 2010 wieder?<br />
schulen in Schmelz <strong>und</strong> Hüttersdorf wird es r<strong>und</strong><br />
um <strong>das</strong> Turnier in der Primshalle in Schmelz<br />
geben. Bei all <strong>die</strong>sen Aktionen unterstützt Tessa<br />
Winstroer, <strong>das</strong> neue Gesicht des Mädchenhandballs<br />
im <strong>Saar</strong>land, den HVS. Mit Bayer<br />
Leverkusen war Winstroer als Spielerin <strong>und</strong><br />
zuletzt als Co-Trainerin viele Jahre Stammgast<br />
beim Sparkassen-La<strong>die</strong>s-Cup, ist also in der<br />
Primshalle beileibe keine Unbekannte.<br />
Mit Handball Metz wird bei der 18. Auflage<br />
des La<strong>die</strong>s-Cups ein weiterer guter alter<br />
Bekannter wieder mit von der Partie sein – <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong>s dann bereits zum 16. Mal. Auch Bayer<br />
Leverkusen, in <strong>die</strong>sem Frühjahr immerhin bis ins<br />
Halbfinale des EHF-Pokals vorgestoßen, kommt<br />
wieder. Während dort <strong>für</strong> <strong>das</strong> Team von Trainerin<br />
Renate Wolf <strong>und</strong> Co-Trainerin Tessa Winstroer<br />
nach einer 23:27-Hinspielniederlage<br />
<strong>und</strong> einem 31:28 im Rückspiel gegen den spanischen<br />
Klub Elda Prestigio Endstation war, sind<br />
<strong>die</strong> Bayer-Elfen im Kampf um <strong>die</strong> Deutsche<br />
Meisterschaft noch im Rennen. Nach einer Zitterpartie<br />
im Viertelfinale gegen den FHC<br />
Frankfurt Oder setzte sich Bayer im Halbfinale<br />
klar mit 24:21 <strong>und</strong> 35:25 gegen den VfL<br />
Oldenburg durch. Nun wartet im Finale am 13.<br />
<strong>und</strong> 16. Mai <strong>das</strong> ewig junge Duell gegen den<br />
Titelverteidiger HC Leipzig. Denn der HCL<br />
setzte sich in seinem Halbfinale klar gegen den<br />
La<strong>die</strong>s-Cup-Gast ProVital Blomberg-Lippe<br />
durch. Auch der Thüringer HC, wie Blomberg<br />
zum zweiten Mal im Folge beim Sparkassen-<br />
La<strong>die</strong>s-Cup dabei, musste sich in den B<strong>und</strong>esliga-Play-offs<br />
– im Viertelfinale – den Leipzigerinnen<br />
beugen. Der neue THC-Coach Herbert<br />
Müller ist beim La<strong>die</strong>s-Cup ebenfalls gern gesehener<br />
Gast. Müller sitzt nun nach Nürnberg <strong>und</strong><br />
Brasov bereits beim dritten Team in der Primshalle<br />
auf der Bank.<br />
Die echten Hochkaräter im Teilnehmerfeld<br />
des 18. La<strong>die</strong>s-Cups kommen aber aus dem<br />
Ausland: Mit Oltchim Valchea aus Rumänien<br />
reist ein Champions-League-Finalist in <strong>die</strong><br />
Primshalle. Viellleicht gelingt Valchea nach<br />
dem klaren Sieg in den Halbfinalpartien gegen<br />
Audi Györ aus Ungarn (25:25, 24:20) ja im<br />
Finale gegen den dänischen Vertreter Viborg<br />
HK der ganz große Wurf. Dann dürften sich <strong>die</strong><br />
Frauenhandball-Fans im <strong>Saar</strong>land sogar auf den<br />
amtierenden Champions-League-Sieger freuen.<br />
Eine Neuauflage des Champions-League-<br />
Halbfinals Valcea – Györ <strong>und</strong> <strong>die</strong> Möglichkeit<br />
zur Revanche, <strong>das</strong> liegt durchaus im Bereich des<br />
Möglichen. Denn <strong>die</strong> Ungarn gaben erstmals<br />
ihre Zusage zum Auftritt in Schmelz. Angesichts<br />
des attraktiven Teilnehmerfelds <strong>und</strong> der vielen<br />
Aktionen <strong>für</strong> Jung <strong>und</strong> Alt r<strong>und</strong> um <strong>das</strong> Turnier<br />
wird der 18. Sparkassen-La<strong>die</strong>s-Cup mit Sicherheit<br />
ein ganz besonderes Handball-Highlight.<br />
▲ SEBASTIAN BRÜCKNER
SEGELN<br />
Segel-Kids in starker Brise<br />
<strong>Saar</strong>ländische Segler wollen am Bostalsee <strong>die</strong> Präsenz nach außen schärfen<br />
SEGLER-PRÄSIDENT THEO GRAFF: Der Oberstu<strong>die</strong>ndirektor<br />
kennt wie kaum ein anderer <strong>die</strong> Jollen,<br />
Barkentinen, Vollschiffe, Windjammer, den<br />
Geruch von Salz <strong>und</strong> Teer <strong>und</strong> <strong>die</strong> segelsportlichen<br />
Spektakel auf dem Kontinent.<br />
Endlich ist es soweit: In den Sportboothäfen<br />
<strong>und</strong> den Bojenfeldern<br />
der Republik – ob auf den Seen im<br />
Binnenland oder an den Küsten von<br />
Nord- <strong>und</strong> Ostsee – herrscht wieder Leben.<br />
Allein 186.000 Mitglieder hat der nationale<br />
Verband (DBV). „Da können wir nicht<br />
mithalten“, sagt der regionale Präsident<br />
Theo Graff, 62, selbst ein erfahrener Segler,<br />
<strong>und</strong> seit fast 20 Jahren an der Spitze: Im<br />
<strong>Saar</strong>land unter dem Dach des LSVS zählt<br />
der Landesverband <strong>Saar</strong>ländischer Segler<br />
(LSSV) r<strong>und</strong> 1400 aktive Wassersportler.<br />
Eine kleine, aber funktionierende Gemeinschaft<br />
mit einem engagierten Vorstand.<br />
Das <strong>Saar</strong>land als Binnenland ist kein typisches<br />
Wassersportrevier <strong>für</strong> Segler, doch dank der<br />
zwei Stauseen – dem Losheimer See (seit 1974)<br />
<strong>und</strong> dem Bostalsee (seit 1979) – hat sich eine<br />
kleine Szene aktiver Regattasegler entwickelt.<br />
Segelsportlich aktiv waren saarländische Segler<br />
davor an den Lothringischen Weihern, an<br />
denen auch heute noch drei Clubs ihre Basis<br />
haben: Am Stockweiher der Segel- <strong>und</strong> Yachtclub<br />
Rhodes/<strong>Saar</strong>brücken (SYR), am Lac Vert in<br />
Mittersheim der Yachtclub <strong>Saar</strong>brücken (YCSB)<br />
<strong>und</strong> am Rémeringer Weiher der Segelclub<br />
Nordsaar (SCS). In Losheim gründete sich der<br />
Ruder- <strong>und</strong> Segelclub Losheim (RSCL).<br />
„Tag der offenen Basis“<br />
Am Bostalsee entstand <strong>das</strong> Leistungszentrum<br />
des Landesverbandes. Dort verwaltet ab sofort<br />
Rainer Sasse <strong>die</strong> Aktivitäten an der Basis. Strukturverbesserungen<br />
sollen <strong>die</strong> Attraktivität <strong>und</strong><br />
Präsenz nach außen steigern, wie z. B. der „Tag<br />
der offenen Basis“ am 27. Juni. Die Geschäftsstelle<br />
des LVSS ist bei Hans-Josef Mathis an der<br />
Hermann Neuberger Sportschule angesiedelt.<br />
Am Bostalsee agieren vier weitere Clubs: Der<br />
Segelclub Bosen (SCBo), der Segelclub Nordsaar<br />
(SCNS), der Akademische Wassersportclub<br />
<strong>Saar</strong> (AKAWAC) <strong>und</strong> der Windsurfclub<br />
<strong>Saar</strong> (WSCS). Miniaturausgaben selbst großer<br />
Segelyachten sind beim Club der Modell-Segel-<br />
Fre<strong>und</strong>e <strong>Saar</strong> (MSFS) ausgestellt.<br />
In dem weißgetünchten Haus auf der Rückseite<br />
des Bostalsees ist <strong>die</strong> Schaltzentrale des Verbandes.<br />
Dort wird aktiv geschult, Geselligkeit<br />
gepflegt, geflachst <strong>und</strong> ernsthaft diskutiert: zum<br />
Beispiel über den Globetrotter der Surfer Florian<br />
Jung. Ja, der Wave- <strong>und</strong> Freestyler strebt einen<br />
Platz unter den zehn Besten der Welt an. Oder<br />
<strong>die</strong> regionalen Erfolge der Regatta- <strong>und</strong> Fahrtensegler,<br />
von denen es viele gibt. Beim Landesseglertag<br />
vor ein paar Wochen wurden <strong>die</strong> Besten<br />
geehrt.<br />
Auch in <strong>die</strong>ser Saison streben einige Teams<br />
<strong>die</strong> Qualifikation an, wie Anke <strong>und</strong> Michael<br />
Becker im 470er, Daniel <strong>und</strong> Christian Winkel<br />
im Korsar, Rolf Neu mit Hobie <strong>und</strong> A-Cat <strong>und</strong><br />
Jürgen Feuerhake <strong>und</strong> Anne Nehrenberg im<br />
505er. Das Team im Flying Dutchman (FD),<br />
Dominic Kiefer <strong>und</strong> Philipp Backes, erst im letzten<br />
Jahr von der Einhandjolle Laser auf den FD<br />
umgestiegen, peilen <strong>die</strong>ses Ziel in der nächsten<br />
Saison an. Bei den Jüngstenseglern im „Optimist“<br />
hat der LVSS einige Nachwuchstalente mit<br />
Potential. Leistungsmäßig sind <strong>die</strong>se SegelKids<br />
eingeteilt in Opti C (Anfänger), B (mit erster<br />
Regattaerfahrung) <strong>und</strong> A (Fortgeschrittene).<br />
Und da ist dem 12jährigen Jan-Paul Blum ein<br />
wichtiger Schritt gelungen, Robin Rockenbauch<br />
will’s ebenso schaffen wie sein jüngerer Bruder<br />
Riko.<br />
Die Clubs des LVSS schreiben in <strong>die</strong>sem Jahr<br />
19 Ranglisten- <strong>und</strong> 21 Ausgleicherregatten aus<br />
Vor allem <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ranglistenwettbewerbe reisen<br />
Teilnehmer aus ganz Deutschland, Frankreich,<br />
Belgien <strong>und</strong> Luxemburg an. Ebenso sind saarländische<br />
Segler an Regatten in den B<strong>und</strong>esländern<br />
<strong>und</strong> im Ausland beteiligt. Regelmäßig segeln<br />
Teams bei der Kieler, Travemünder <strong>und</strong> Warnemünder<br />
Woche.<br />
<strong>Saar</strong>ländische Segelcrews waren in der Ver-<br />
gangenheit bereits Teilnehmer bei Deutschen,<br />
Europa- <strong>und</strong> Weltmeisterschaften. Auch in <strong>die</strong>ser<br />
Saison streben einige Teams <strong>die</strong> Qualifikation<br />
an, wie Anke <strong>und</strong> Michael Becker im 470er,<br />
Daniel <strong>und</strong> Christian Winkel im Korsar, Rolf<br />
Neu mit Hobie <strong>und</strong> A-Cat <strong>und</strong> Jürgen Feuerhake<br />
<strong>und</strong> Anne Nehrenberg im 505er. Das Team<br />
im Flying Dutchman (FD), Dominic Kiefer <strong>und</strong><br />
Philipp Backes, erst im letzten Jahr von der Einhandjolle<br />
Laser auf den FD umgestiegen, peilen<br />
<strong>die</strong>ses Ziel in der nächsten Saison an. Infos unter<br />
www.lssv.de.<br />
▲ WOLFGANG WEBER<br />
3/2010<br />
Fotos: dia-saar.de (2), Privat<br />
57
58<br />
PFERDESPORT<br />
SOUVERÄN. Beim Furpacher Osterturnier holte Laura Kohlh<strong>und</strong> <strong>für</strong> den gastgebenden RV Neunkirchen souverän den Sieg in einer M*-Dressur.<br />
Ereignisreiche Hallensaison<br />
Zum Auftakt der grünen Saison darf ein Rückblick auf <strong>die</strong> Hallensaison 2009/ 2010 natürlich nicht fehlen – auch wenn<br />
aus Platzgründen leider nicht alle Veranstaltungen angeführt werden können.<br />
Los ging es bei der RSG Berghof-Einöd, <strong>die</strong> vom<br />
2. bis 4. Oktober ihr fünftes Reit-, Dressur- <strong>und</strong><br />
Springturnier ausrichtete. Reitsportliches Highlight<br />
war eine M-Dressur, <strong>die</strong> Marion Merzhäuser<br />
(RV Neunkirchen) gewann. Unterhaltungshöhepunkt<br />
war aber auch 2009 wieder <strong>das</strong> traditionelle<br />
Hot-Dog-Race, in dem <strong>die</strong> „Berghofer“<br />
dominierten. So gingen <strong>die</strong> ersten drei<br />
Plätze an Lukas Scheidhauer, Estelle Gottschlich<br />
<strong>und</strong> Deborah Montenarh vom Gastgeberverein.<br />
Bei den gemeinsam Stadtmeisterschaften,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> RSG Berghof-Einöd, der RV Einöd <strong>und</strong><br />
der RFV Homburg bei <strong>die</strong>sem Turnier austrugen,<br />
lagen <strong>die</strong> Mitglieder vom Berghof ebenfalls<br />
vorn. Auch beim RFV Dudweiler-Sulzbachtal<br />
war an <strong>die</strong>sem Wochenende <strong>für</strong> Action<br />
gesorgt, fand hier doch ein WBO-Turnier mit<br />
Dreikampf (3. bis 4. Oktober) statt.<br />
Die <strong>Saar</strong>landmeisterschaften im Vierkampf<br />
wurden dann am 10. <strong>und</strong> 11. Oktober beim RV<br />
3/2010<br />
Gersweiler am alten Wasserturm ausgetragen.<br />
In der Einzelwertung ging der Meistertitel an<br />
Vanessa Körner vom RFV Limbach. Bei den<br />
Mannschaften holte sich <strong>das</strong> Team Losheim/<br />
Differten/ Völklingen mit den Schwestern Anna<br />
<strong>und</strong> Lara Hanslik, Isabel Theobald <strong>und</strong> Celine<br />
Freudenreich den Titel des <strong>Saar</strong>landmeisters.<br />
Hoch her ging es Mitte Oktober in Spiesen-<br />
Elversberg, wo <strong>die</strong> RG St. Martin Spiesen bei<br />
ihrem Springturnier (15. bis 18. Oktober) gleich<br />
mehrere Prüfungen bis zur schweren Klasse ausgeschrieben<br />
hatte. Der Sieg in der Hauptprüfung,<br />
einem S**-Springen mit Siegerr<strong>und</strong>e, ging<br />
an Anna-Maria Benner (RV Montabaur-Horressen)<br />
<strong>und</strong> ihre Questella. Sieger der Herzen<br />
waren jedoch Andreas Woll (RFV Neunkirchen-City)<br />
<strong>und</strong> sein Largo Boy. Denn obwohl<br />
Woll sich Benner knapp geschlagen geben<br />
musste <strong>und</strong> „nur“ Zweiter wurde, feierten <strong>die</strong><br />
<strong>Saar</strong>länder ihren Landsmann wie einen Sieger.<br />
Auch beim Spring- (22. bis 25. Oktober) <strong>und</strong><br />
Dressurturnier (31. Oktober) in Furpach wurde<br />
den Zuschauern toller Reitsport geboten. Im S**-<br />
Springen mit Stechen, dem Hauptspringen der<br />
„32. Neunkircher Nationalen Reitertage“ des<br />
RV Neunkirchen siegte Natalie Destree-Kradepohl<br />
(RFV Jan v. Werth Jülich), <strong>die</strong> M**-<br />
Dressur eine Woche später gewann Sascha<br />
Schulz (Societe Hippique Rurale).<br />
Im November richteten dann der RV Gersweiler<br />
am alten Wasserturm in Gersweiler, <strong>die</strong><br />
PF Margarethenhof in Beckingen <strong>und</strong> der Club<br />
<strong>Saar</strong>-Pfälzischer Springreiter in Spiesen ebenfalls<br />
Turniere mit Prüfungen bis Klasse S aus.<br />
Beim Landesverbandsball, der am 21.<br />
November in Kerlingen stattfand, feierte <strong>und</strong><br />
tanzte Jung <strong>und</strong> Alt – nach den Ehrungen der<br />
besten saarländischen Reiter 2009 – wieder bis<br />
in <strong>die</strong> frühen Morgenst<strong>und</strong>en. Am 12. <strong>und</strong> 13.<br />
Dezember fand zum Jahresabschluss noch ein
vom Springreiterclubturnier in Furpach statt. Im<br />
höchsten Springen samstags, einer Prüfung der<br />
Klasse M*, dominierte der RFV Neunkirchen-<br />
City mit Andreas Woll. Keinen offiziellen Sieger,<br />
sondern „nur“ drei Drittplatzierte gab es im<br />
M*-Springen mit Stechen, dem Hauptspringen<br />
am Sonntag. Schneebedingt wurde <strong>die</strong> Prüfung<br />
ohne Stechen beendet – der dritte Platz ging<br />
gemeinsam an Jan-Frederic Wömpner (RFV<br />
Jägerhof Biblis) <strong>und</strong> Michael Wittschier (RSG<br />
Prüm), der zwei Pferde <strong>für</strong> <strong>das</strong> Stechen qualifiziert<br />
hatte <strong>und</strong> so doppelt platziert wurde.<br />
Nach einer kurzen Pause im Januar – am 8.<br />
Januar fand in der Sportschule <strong>Saar</strong>brücken <strong>die</strong><br />
Wappenverleihung an <strong>die</strong> Kaderreiter <strong>und</strong> Förderkreismitglieder<br />
statt – starteten <strong>die</strong> Turnierreiter<br />
dann im Februar 2010 wieder richtig<br />
durch. So standen bei den Springreiterclubturnieren<br />
in Spiesen <strong>und</strong> Furpach schon wieder<br />
Springen bis Klasse S* auf dem Programm. Eine<br />
gelungene Premiere als Ausrichter von Geländeprüfungen<br />
feierten <strong>die</strong> PF Margarethenhof<br />
bei ihrem Frühlingsturnier (6. <strong>und</strong> 7. März). Den<br />
Sieg im A-Stilgeländeritt holte sich Kerstin Müller<br />
vom RSC Walshausen.<br />
Auch <strong>die</strong> WBO-Turniere beim RB 64 <strong>Saar</strong>louis<br />
(14. März) <strong>und</strong> beim RV Rissenthal (27.<br />
<strong>und</strong> 28. März) lockten mit Geländeritten.<br />
Dazwischen erritten sich <strong>die</strong> erfahrenen Springreiter<br />
wieder Siege in schweren Springen. So<br />
REITEN<br />
DIE SAARLÄNDISCHEN VIERKAMPF-MANNSCHAFTEN „<strong>Saar</strong>land I“ <strong>und</strong> „<strong>Saar</strong>land II“ mit ihren<br />
Mannschaftsführern (v. l. n. r.: hinten Dieter Pankok, Laura Lacour, Philipp Weber, Celine Freudenreich,<br />
Vanessa Körner, Lara Hanslik, Irene Weber, Manfred Reitmeier, Isabel Theobald <strong>und</strong> Anna<br />
Hanslik, vorne Mareike Schwarz <strong>und</strong> Ann-Catrin Müller mit dem Maskottchen der beiden Mannschaften).<br />
te <strong>das</strong> <strong>Saar</strong>land, <strong>das</strong> als Gastgeber zwei Mannschaften<br />
aufstellen durfte, mit dem Ergebnis<br />
zufrieden sein. „<strong>Saar</strong>land II“ mit Vanessa Körner,<br />
Celine Freudenreich, Ann-Catrin Müller, Isabel<br />
SAARLÄNDISCHER MANNSCHAFTSMEISTER im Vierkampf 2009 wurde <strong>das</strong> Team Losheim/Differten/<br />
Völklingen mit Celine Freudenreich, Anna Hanslik, Isabel Theobald <strong>und</strong> Lara Hanslik.<br />
gewann der rheinland-pfälzische Gastreiter<br />
Steffen Hauter (RV Großsteinhauserhof) in<br />
Spiesen (12. bis 14. März) ein S*-Springen mit<br />
Siegerr<strong>und</strong>e <strong>und</strong> <strong>die</strong> saarländische Amazone<br />
Anuschka Zewe (RV Schaumberg) siegte in<br />
Gersweiler (21. <strong>und</strong> 22. März) im S*-Springen.<br />
Beim traditionellen Furpacher Osterturnier,<br />
<strong>das</strong> vom 2. bis 5. April mit Dressur- <strong>und</strong> Springprüfungen<br />
bis zur mittelschweren Klasse lockte,<br />
gingen sechs Siege an den gastgebenden RV<br />
Neunkirchen. So gewann unter anderem Laura<br />
Kohlh<strong>und</strong> eine M*-Dressur. Das Event schlechthin<br />
war aber der „B<strong>und</strong>esvierkampf 2010“, den<br />
der RV Neunkirchen am 17. <strong>und</strong> 18. April austrug.<br />
14 Teams kämpften in Furpach um den<br />
„Deutschlandpreis der Vierkämpfer“. Obwohl<br />
der Sieg an <strong>das</strong> Team aus Westfalen ging, konn-<br />
Theobald <strong>und</strong> Ersatzmann Philipp Weber durfte<br />
sich über einen beachtlichen vierten Platz freuen.<br />
Für „<strong>Saar</strong>land I“ mit Mareike Schwarz, Laura<br />
Lacour, Irene Weber, Anna Hanslik, Ersatzfrau<br />
Lara Hanslik reichte es am Ende zwar „nur“ <strong>für</strong><br />
Platz zwölf – aber alle hatten ihr Bestes gegeben.<br />
Das letzte große Hallenturnier fand dann in<br />
<strong>Saar</strong>louis statt. Vom 16. bis 18. April lockte der<br />
RB 64 <strong>Saar</strong>louis mit Spring- <strong>und</strong> vom 23. bis 25.<br />
April mit Dressurprüfungen bis zur schweren<br />
Klasse. Im S*-Springen mit Stechen unterlag <strong>die</strong><br />
<strong>Saar</strong>länderin Anuschka Zewe (RV Schaumberg)<br />
knapp ihrem Konkurrenten Dirk Hauser (Galmbacher<br />
PS Team) <strong>und</strong> belegte hinter ihm Platz<br />
zwei. Marcus Erkens (RSG Hofgut Breitenberg)<br />
holte sich in der S***-Dressur den Sieg.<br />
Nach <strong>die</strong>ser ereignisreichen Hallensaison<br />
geht es nun im Freiland ebenso turbulent weiter<br />
– der Startschuss ist bereits gefallen.<br />
▲ CHRISTINA SCHNEIDER<br />
WAPPENVERLEIHUNG. Die Kaderreiter <strong>und</strong> Förderkreismitglieder 2010 auf einen Blick.<br />
3/2010<br />
Fotos: Schneider<br />
59
Foto: Rennstall<br />
PFERDESPORT<br />
JUBILÄUMSREITERIN KIRSTEN SCHMITT AUF „BOUND<br />
BY HONOUR“: Der 1983 gegründete Rennstall <strong>Saar</strong>brücken<br />
konnte bis Ende April 100 Siege vorweisen.<br />
Ob ein Mensch oder ein Verein<br />
h<strong>und</strong>ert Jahre jung wird – <strong>die</strong><br />
Zahl mit der Eins <strong>und</strong> den zwei<br />
Nullen hat auf jeder Ebene<br />
einen hohen Erinnerungswert. Hier r<strong>und</strong>er<br />
Geburtstag, dort eine r<strong>und</strong>e Jubiläumszahl.<br />
Beide Daten oder Arten im Kalender sind<br />
des Feierns wert <strong>und</strong> liefern gute Geschichten<br />
zum Nachlesen. Der Rennstall <strong>Saar</strong>brücken<br />
e.V. belebt seit 1983 <strong>die</strong> saarländische<br />
Szene im Pferderennsport, gibt ihr viel<br />
neue sportliche Faszination. Werner<br />
Schmeer, Initiator der Besitzergemeinschaft,<br />
blättert in seiner Chronik den Sieg<br />
Nummer 100 auf: „Uns ist es darauf angekommen,<br />
Menschen hierzulande <strong>für</strong> den<br />
Rennsport zu begeistern, den Nachwuchs<br />
zu fördern, ihm zu mehr Popularität zu verhelfen!“<br />
Das ist gelungen.<br />
Pferdesport-Pionier Schmeer nennt <strong>die</strong> Männer<br />
der ersten St<strong>und</strong>en. Das waren auch <strong>die</strong> Präsidenten<br />
des Rennclubs, Rolf Herzberger, Heinz<br />
Litwinschuh, der heutige Ehrenpräsident Helmut<br />
Gebauer plus viele Vorstandsmitglieder. Treue<br />
Weggefährten waren von Beginn an auch der<br />
Rennclub-Vorsitzende Werner Schmeer <strong>und</strong><br />
Geschäftsführer Wolfgang Lauff, der „Mann <strong>für</strong><br />
alle organisatorischen Fälle“. Der Familienname<br />
Schmeer führt über Generationen weit zurück in<br />
<strong>die</strong> Pferdesport-Szene <strong>Saar</strong>brückens <strong>und</strong> des<br />
<strong>Saar</strong>landes. Viele Erfolge waren <strong>die</strong> Wegbegleiter.<br />
Irgendwann <strong>und</strong> irgendwo haben auch sportliche<br />
Serien ihren Ausgangspunkt. Auf der Traditions-Rennbahn<br />
in <strong>Saar</strong>brücken-Güdingen<br />
wurde am 7. Oktober 1984 der Startschuss <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> zeitlich lange Strecke gegeben. Der erste<br />
Sieger war, wie könnte es anders gewesen sein,<br />
der damalige <strong>und</strong> heutige Initiator Werner<br />
Schmeer. Er bildete mit dem Pferd „Schlawiner“<br />
<strong>das</strong> sportliche Erfolgsduo von Mensch <strong>und</strong> Tier.<br />
60 3/2010<br />
Eine ganz<br />
starke Hausnummer<br />
im<br />
<strong>Saar</strong>sport<br />
Der 1983 gegründete Rennstall <strong>Saar</strong>brücken feierte seinen<br />
100. Sieg – Große Popularität durch <strong>die</strong> Schmeer-Dynastie<br />
Der merkwürdige Pferdename, so steht es im<br />
„Sprach-Brockhaus“ von 1938, soll aus dem Slowenischen<br />
stammen <strong>und</strong> wörtlich übersetzt<br />
„Herumtreiber“ heißen.<br />
Der Jubiläumssieg Nummer 100 <strong>für</strong> den<br />
Rennstall ist genau am 25. April 2010 datiert.<br />
Kirsten Schmitt (insgesamt 296 Siege) ritt in<br />
Mannheim auf dem Pferd „Bo<strong>und</strong> by Honour“<br />
als Erste ins Ziel. Zwischen den Ziffern eins <strong>und</strong><br />
h<strong>und</strong>ert hatten sich <strong>die</strong> Turffre<strong>und</strong>e von der <strong>Saar</strong><br />
98 Mal in Siegerlaune präsentieren dürfen.<br />
Deutsch-deutsch in Hoppegarten<br />
Da entdeckt man mitten drin in den Rennprotokollen<br />
eine deutsch-historische Niederschrift.<br />
Wir zitieren: „Erster Deutsch-Deutscher Renntag<br />
am 31. März 1990 in Berlin-Hoppegarten.<br />
Während dem Renntag wurde bekannt gegeben,<br />
<strong>das</strong>s Pferde aus DDR-Besitz in westdeutschen<br />
Besitz übergehen dürfen. Mit Socrates<br />
wurde der erste Kauf eines Pferdes aus DDR-<br />
Besitz getätigt, <strong>und</strong> Socrates war gleich erfolgreich.“<br />
Er war 1990 übrigens auch <strong>das</strong> erste von<br />
700 zum Verkauf anstehenden so genannten<br />
„volkseigenen Pferden“, <strong>das</strong> in Privatbesitz<br />
wechselte. Er hat dem Stall <strong>Saar</strong>brücken, so ist in<br />
dessen Chronik eingetragen, „viel Freude bereitet“.<br />
Das Pferd mit dem griechischen Namen<br />
gewann im März 1994 zum Beispiel <strong>das</strong> Uerdinger<br />
Jagdrennen in Krefeld „<strong>und</strong> damit unser<br />
50. Rennen“. Die Gegenwart: „Socrates, 24<br />
Jahre jung, geht es als Ruheständler bei Stall<br />
<strong>Saar</strong>brückens Mitglied Helmut Omlor bestens.“<br />
So hatte auch <strong>die</strong> Pferderennszene <strong>die</strong> unselige<br />
deutsch-deutsche Blockade der Nachkriegszeit<br />
souverän gesprengt. Der Rennstall <strong>Saar</strong>brücken<br />
wurde in der Folge auf den Bahnen in<br />
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin <strong>und</strong> eigentlich<br />
überall im deutschen Osten aktiv. Im Ausland<br />
war Polen, <strong>und</strong> da der Großraum Breslau, mit<br />
qualitativ guten Gestüten ein begehrtes Reise-<br />
ziel. Werner Schmeer: „Die beste Klasse vertrat<br />
<strong>die</strong> aus Polen gepachtete Moja Mala“ (Übersetzt:<br />
Meine Kleine). Bei <strong>die</strong>sem Miteinander<br />
entstanden auch menschliche Fre<strong>und</strong>schaften,<br />
<strong>die</strong> in der Gegenwart noch existent sind.<br />
Der Stall <strong>Saar</strong>brücken ist vom ersten bis zum<br />
100. Sieg eine große Erfolgsgeschichte. Er<br />
belebt seit 1983 nicht nur <strong>die</strong> Sparte der saarländischen<br />
Rennreiter. Er bringt mit seinen Siegen<br />
auch dem gesamten <strong>Saar</strong>sport einen sehr<br />
guten Bonus der Anerkennung, <strong>und</strong> ist zudem<br />
eine gute Hausnummer <strong>für</strong> <strong>die</strong> positive <strong>Saar</strong>land-Anerkennung<br />
im weiten Umfeld. Viele<br />
Rennsport-Pioniere haben in langer Kleinarbeit<br />
<strong>die</strong>ses gute Gesamtbild einer sportlichen Zunft<br />
hierzulande geschaffen. Sie alle namentlich zu<br />
nennen, würde den Raum <strong>die</strong>ses Heftes um ein<br />
gutes Stück sprengen.<br />
▲ WILFRIED BURR<br />
Stall <strong>Saar</strong>brücken<br />
Gegründet am 10. November 1983. Sieg<br />
Nummer 100 am 25. April 2010 in Mannheim<br />
mit dem Pferd Bo<strong>und</strong> by Honour, geritten<br />
von Kirsten Schmitt. Die erfolgsreichsten<br />
Trainer seit der Gründung: Christian<br />
von der Recke 24 Siege, Rudi Hinterberger<br />
10 Siege, Rainer Werning acht Siege. Trainingsanlage<br />
Schmeer: Vater Ludwig<br />
Schmeer, Jörg Ehrmanntraut <strong>und</strong> Winfried<br />
Schleppi 26 Siege. Die erfolgreichsten Reiter:<br />
Torsten Schmeer 14 Siege, Kirsten<br />
Schmitt <strong>für</strong> den Stall <strong>Saar</strong>brücken acht Siege,<br />
Piechulek fünf Siege. Erfolgreichste Pferde:<br />
Schlawiner 13 Siege, August 11, Socrates<br />
<strong>und</strong> My Power je zehn, Livello <strong>und</strong> Sky Crusader<br />
je neun Siege. Die erfolgreichste<br />
Zuchtstätte war <strong>das</strong> Gestüt Ebbesloh mit 17<br />
Siegen (August 11, Selix fünf, Rizi ein Sieg).
Immer im Einsatz<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Finnbahn<br />
Jürgen Altmeyer ist der Macher der Finnbahn am Sauwasen in Köllerbach. Die<br />
wurde in <strong>die</strong>sem Jahr zum sechsjährigen Bestehen wieder so richtig auf Vordermann<br />
gebracht.<br />
Jürgen Altmeyers „Kind“ ist 650<br />
Meter lang <strong>und</strong> sechs Jahre alt. Und<br />
es ist bei allen beliebt. Eine gute<br />
Sache <strong>für</strong> jeden Papa. Der 41-Jährige<br />
Vater einer Tochter, hauptberuflich<br />
beim <strong>Landessportverband</strong> beschäftigt, ist<br />
nämlich sozusagen der „Vater“ der Finnbahn<br />
in Köllerbach. Auf der können Vereine<br />
wie Privatleute gelenkschonend laufen.<br />
Auf einer Finnbahn liegen viele kleine<br />
Holzschnitzel. Ideal, um beispielsweise<br />
nach Knieverletzungen wieder zu laufen.<br />
So bekam auch Altmeyer Kontakt zu der<br />
Materie. „Ich war Fußballer, hatte nach<br />
einem Sport-Unfall <strong>das</strong> Knie kaputt. Wir<br />
waren in Bitburg an der Sportschule zum<br />
Trainingslager mit dem SV Walpershofen.<br />
Da kam plötzlich jemand <strong>und</strong> meinte: Schau<br />
mal dort oben, Jürgen, da kannst sogar du<br />
mit deinem Knie laufen. Da sah ich meine<br />
erste Finnbahn.“<br />
Im Rahmen einer Vereinsmanager-Ausbildung<br />
machte sich Altmeyer dann an <strong>die</strong> Umsetzung.<br />
2004 wurde <strong>die</strong> Finnbahn in Köllerbach als<br />
Pilotprojekt im <strong>Saar</strong>land gebaut. Heute gibt es<br />
derer schon fünf. Und „Pionier“ Altmeyer freut<br />
sich über <strong>die</strong> Resonanz: „Das wird unwahrscheinlich<br />
genutzt. Es kommen Leute aus dem ganzen<br />
<strong>Saar</strong>land, sogar aus Trier. Wir haben jeden Tag<br />
zwischen 50 <strong>und</strong> 80 Leute da, am Wochenende<br />
noch mehr.“<br />
Die Benutzung ist kostenlos, Ärzte <strong>und</strong> Krankenhäuser<br />
empfehlen <strong>die</strong> Finnbahn. Durch <strong>die</strong><br />
tägliche Belastung waren <strong>die</strong> Holzschnitzel so<br />
zermahlen, <strong>das</strong>s jetzt nach sechs Jahren in <strong>die</strong>sem<br />
Frühjahr ein Komplett-Austausch des<br />
Untergr<strong>und</strong>s notwendig wurde. 52 Helfer packten<br />
mit an, 3000 Euro kostete <strong>das</strong> Ganze. Und<br />
auch hier setzte sich Altmeyer, dem es eigentlich<br />
gar nicht recht ist, so im Mittelpunkt zu stehen,<br />
an vorderster Stelle ein. „Ohne <strong>die</strong> Unterstützung<br />
der Vereine <strong>und</strong> der Familie würde <strong>das</strong><br />
gar nicht gehen. Ihnen gilt genau wie den Sponsoren<br />
unser Dank“, sagt er.<br />
Mit Vereinen sind <strong>die</strong> SF, der TV <strong>und</strong> der KSV<br />
Köllerbach sowie der SV <strong>und</strong> der TV Walpershofen<br />
gemeint. Und natürlich der Finnbahn-<br />
Verein, dessen Vorsitzender der Köllerbacher<br />
ist. der Vorstand des Vereins besteht weiterhin<br />
aus Hilmar Rehlinger, Dieter Mole, Volker<br />
Eberhardt, Steffi Fischer, Wolf Dietrich Wenn,<br />
Peter Strempel <strong>und</strong> Bernd Schampel. Wie viele<br />
Arbeitsst<strong>und</strong>en <strong>die</strong> Finnbahn schon gekostet<br />
hat, vermag er kaum zu beantworten: „Oh je“,<br />
sagt er, schmunzelt <strong>und</strong> erinnert sich: „Genehmigungsverfahren,<br />
Finanzierung, Stadtrat, Bau-<br />
Ausschuss, da kommt schon einiges zusammen.“<br />
Gerade in Sachen Bürokratie erlebte Altmeyer<br />
einiges. „Andere Leute haben ein Haus gebaut,<br />
ich eine Finnbahn“, meint er mit einem Grinsen.<br />
Und es scheint, als sei Jürgen Altmeyers „Kind“<br />
schon mit sechs Jahren erwachsen.<br />
▲ STEFAN REGEL<br />
SPORTSTÄTTEN<br />
FRÜJAHRSPUTZ: Jürgen Altmeyer (Mitte) <strong>und</strong><br />
seine über 50 Helfer brachten <strong>die</strong> Finnbahn in<br />
Köllerbach wieder in Schuss. Dabei half ein<br />
riesiger Hexler, der Holzschnitzel produzierte.<br />
I M P R E S S U M<br />
Herausgeber: <strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saar</strong>land,<br />
Hermann Neuberger Sportschule, 66123 <strong>Saar</strong>brücken,<br />
Tel. 0681-3879-137, Fax 0681-3879-<br />
154.E-mail: m.weber@mwsport.de<br />
Verantwortlich <strong>für</strong> den Inhalt: Werner Zimmer<br />
(V.i.S.d.P.)<br />
Layout/Satz: Michael Weber<br />
Mitarbeiter: Wolfgang Weber, Torsten Rott, Wilfried<br />
Burr, Sebastian Brückner, Pascal Blum, Philipp<br />
Semmler, Marion Esser, Stefanie Marsch, Stefan<br />
Regel, Sascha Sprenger.<br />
Druck: repa-druck, Ensheim<br />
Erscheinungsweise: 6 x im<br />
Jahr<br />
Namentlich verfasste<br />
Berichte (außerhalb der<br />
Redaktion) müssen nicht<br />
<strong>die</strong> Meinung des LSVS wiedergeben.<br />
Nachdruck nur mit Quellenangabe <strong>und</strong><br />
Genehmigung des Herausgebers möglich. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte übernimmt <strong>die</strong> Redaktion<br />
keine Gewähr. Gedruckt auf Recycling-Papier.<br />
Das nächste Magazin <strong>Saar</strong>Sport erscheint Ende<br />
August 2010.<br />
FSC <strong>und</strong> PEFC zertifiziert<br />
Fotos: BuB<br />
3/2010 61
Fotos: Spektrum<br />
FUSSBALL<br />
U14-Turnier der DJK Dillingen<br />
Die Großen in klein<br />
Hamburger SV gegen Bayern München.<br />
Schalke 04 gegen VfB<br />
Stuttgart. FC Liverpool gegen SV<br />
Werder Bremen. Es hört sich wie<br />
<strong>die</strong> Créme de la Créme des deutschen <strong>und</strong><br />
europäischen Fußballs an, <strong>die</strong> hier aufeinander<br />
trifft. Namen wie Santiago Bernabeu,<br />
Allianz-Arena oder Anfield Road fallen<br />
einem als mögliche Spielorte ein. Tatsächlich<br />
wird allerdings in Dillingen gespielt, im<br />
„Weiß-Kreuz-Stadion“ der DJK Dillingen.<br />
Die Mannschaften sind aber echt, wenn auch<br />
grob zehn Jahre jünger als <strong>die</strong> Spieler, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong> gleichen Trikots vor zehntausenden<br />
Zuschauern in den Sta<strong>die</strong>n tragen. Es ist wieder<br />
U14-Turnier in Dillingen <strong>und</strong> alles was in<br />
Deutschland Rang <strong>und</strong> Namen hat im Fußball,<br />
hat seine Jugendmannschaft geschickt.<br />
Es gibt den japanischen Ausspruch, <strong>das</strong> etwas,<br />
was dreimal passiert, Tradition wird. Und tatsächlich<br />
hat <strong>das</strong> Turnier der DJK mittlerweile<br />
einen festen Platz im Terminkalender der großen<br />
deutschen Vereine <strong>und</strong> auch im Ausland ist <strong>das</strong><br />
Ansehen groß, weder der FC Liverpool noch<br />
PAOK Saloniki musste lange gebeten werden. Es<br />
dürfte, gemessen an der Qualität der Mannschaften,<br />
<strong>das</strong> wichtigste europäische Turnier <strong>die</strong>ser<br />
Altersklasse sein. Entsprechend groß ist der<br />
Aufwand. „Es ist ja nicht nur <strong>das</strong> was direkt hier<br />
vor Ort passiert. Es sind viele Kleinigkeiten. Die<br />
eine Mannschaft will ins Kino gehen, Liverpool<br />
<strong>und</strong> Saloniki mussten vom Flughafen abgeholt<br />
werden, da steckt viel mehr dahinter“, sagt Organisator<br />
Sebastian Britz, der mit Funkgerät in der<br />
Hosentasche auch am Sonntagnachmittag<br />
immer auf Achse ist: „Ohne <strong>die</strong> ehrenamtlichen<br />
Helfer würde <strong>das</strong> gar nicht funktionieren.“<br />
Neben dem Turnierablauf gibt es ja noch <strong>die</strong><br />
Gr<strong>und</strong>bedürfnisse, wie Essen, Schlafen <strong>und</strong> was<br />
ein junger Fußballer sonst noch so braucht. Dass<br />
<strong>das</strong> Turnier sportlich ohnehin über jeden Zweifel<br />
erhaben ist, fällt beim ersten Blick auf <strong>das</strong> Spielfeld<br />
auf. Die Namen versprechen, was sie halten<br />
<strong>und</strong> <strong>das</strong> Niveau ist selbst daran gemessen hoch.<br />
62 3/2010<br />
SO SEHEN SIEGER AUS. Dr. Oliver Ludwig (Zender Orthopä<strong>die</strong>-Technik) <strong>und</strong> Dillingens Bürgermeister<br />
Franz-Josef Berg ehren den Turniersieger Bayer 04 Leverkusen.<br />
Dass <strong>das</strong> dann natürlich zu Lasten der saarländischen<br />
Mannschaften geht, ist fast schon zu verschmerzen.<br />
Die DJK Dillingen, <strong>die</strong> SG Nalbach-<br />
Piesbach <strong>und</strong> <strong>die</strong> SG Rehlingen-Siersburg bleiben<br />
alle punkt- <strong>und</strong> torlos, auch wenn Dillingen<br />
beinahe an einem Unentschieden gegen Liverpool<br />
geschnuppert hätte. „Das wäre dann natürlich<br />
besonders schön gewesen“, so Britz. Aber<br />
Liverpool hatte sich ohnehin schon im Vorhinein<br />
einen Freifahrtschein verschafft, hatte <strong>die</strong><br />
Mannschaft doch ein besonderes Geschenk im<br />
Gepäck: ein handsigniertes Trikot ihres Kapitäns<br />
Steven Gerard. Aber den englischen Nachwuchsspielern<br />
gefällt es auch in Dillingen. „Es ist<br />
schön hier, <strong>das</strong> hätte ich nicht gedacht“, sagt Tim<br />
Brewitt. Mit dem Kampf um den Turnier-Sieg<br />
haben aber auch <strong>die</strong> kleinen „Reds“ nichts zu tun,<br />
den machen <strong>die</strong> B<strong>und</strong>esligisten unter sich aus.<br />
VfB Stuttgart, Schalke 04, Hamburger SV <strong>und</strong><br />
Bayer 04 Leverkusen heißen <strong>die</strong> Halbfinalisten.<br />
Und auch Britz sollte recht behalten, hatte er<br />
angesichts des Niveaus doch getippt: „Ich bin<br />
sicher <strong>das</strong>s es noch ins Elfmeterschießen geht.“<br />
Prompt <strong>das</strong> erste K.O.-Spiel zwischen Stuttgart<br />
<strong>und</strong> Schalke ging ins Elfmeterschießen. 4:2 hieß<br />
es dann <strong>für</strong> Schalke. Im Finale ging es dann<br />
gegen Leverkusen, <strong>das</strong> in seinem Halbfinale den<br />
Hamburger SV mit 1:0 bezwungen hatte. Nicht<br />
unver<strong>die</strong>nt – schließlich hatten beide Mannschaften<br />
über <strong>das</strong> ganze Turnier konstante Leistungen<br />
gebracht <strong>und</strong> schon ihre Gruppen-Spiele<br />
souverän gemeistert. Nach einer kleinen Verzögerung<br />
wegen eines größeren Wolkenbruchs<br />
ging es dann auch los mit dem Finale <strong>und</strong> Leverkusen<br />
schien den Regen besser vertragen zu<br />
haben. Schnell lag <strong>die</strong> Mannschaft in Führung<br />
<strong>und</strong> baute <strong>die</strong>se dann auch weiter auf 4:0 aus,<br />
was dann auch der Endstand war. Dillingen<br />
scheint ein gutes Pflaster <strong>für</strong> Leverkusen zu sein,<br />
nach 2007 <strong>und</strong> 2009 war es der dritte Erfolg<br />
insgesamt <strong>und</strong> der zweite in Folge <strong>für</strong> <strong>die</strong> Rheinländer.<br />
Schade war es am Ende nur, <strong>das</strong>s trotz der großen<br />
Namen <strong>und</strong> trotz des guten Niveaus so<br />
wenige Zuschauer den Weg nach Dillingen<br />
gef<strong>und</strong>en hatten. Dennoch war <strong>das</strong> Fazit von<br />
Britz letztendlich positiv: „Ich denke wir können<br />
stolz auf <strong>die</strong>ses Turnier sein. Und wenn dann <strong>die</strong><br />
Mannschaft von Saloniki schon jetzt fragt, ob sie<br />
nächstes Jahr wieder dabei sein kann, dann zeigt<br />
<strong>das</strong> ja auch, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> irgendwo berechtigt ist.“<br />
Dass <strong>die</strong> deutschen Top-Mannschaften ohnehin<br />
wieder kommen werden, <strong>das</strong> dürfte mittlerweile<br />
sowieso feststehen.<br />
▲ JANEK BÖFFEL
Anmeldung<br />
<strong>und</strong> Infos<br />
Geschäftsstelle<br />
Hermann Neuberger Sportschule 1<br />
66123 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Telefon: 0681-3879-164<br />
Fax: 0681-3879-173<br />
E-mail: sportjugend@lsvs.de<br />
Heino/Holland<br />
Von Sonntag, 04.07. bis Sonntag, 11.07.10<br />
Alter: 9 – 14 Jahre<br />
Preis: 249,- €<br />
Unterbringung in einem Haus mit Vollverpflegung<br />
im Summercamp Heino (info@Heino.nl)<br />
Zeltlager in Losheim 4<br />
am See<br />
von Sonntag, 11.07. bis Sonntag, 18.07.10<br />
Alter: 8 – 13 Jahre<br />
Preis: 90,- €<br />
Zeltlager in Kooperation mit der<br />
<strong>Saar</strong>ländischen Turnerjugend<br />
Herbstfreizeit an der<br />
Hermann-Neuberger-<br />
Sportschule<br />
Von Montag, 18.10. bis Freitag, 22.10.10<br />
Alter: 10 – 14 Jahre<br />
Preis: 99,- €<br />
Mit Besuch eines Freizeitparks<br />
FUSSBALL<br />
„Sport – Sonne – Action – Fun<br />
Ferienfreizeiten der ssj im Jahr 2010“<br />
Auch 2010 gibt es wieder Ferien <strong>und</strong> <strong>die</strong> kommen bestimmt. Damit Ihr keine Langeweile<br />
schieben müsst, hat <strong>die</strong> <strong>Saar</strong>ländische Sportjugend ein umfangreiches<br />
Programm zusammengestellt, in dem auch <strong>für</strong> Euch bestimmt etwas dabei ist.<br />
Von Meer <strong>und</strong> Surfen, Berge <strong>und</strong> Klettern, sportlichen Aktivitäten oder einfach<br />
nur chillen wird <strong>für</strong> 8- bis 18-Jährige alles geboten, was <strong>die</strong> Ferien mit Sicherheit<br />
nicht langweilig werden lässt. Schaut Euch unser Programm einmal an <strong>und</strong> dann<br />
nichts wie anmelden! Die Teilnehmerzahlen sind begrenzt. Nähere Infos unter<br />
www.sportjugend-saar.de.<br />
1 Inzell I<br />
7<br />
Ferienfreizeiten<br />
Von Samstag, 03.07. bis Samstag, 10.07.10<br />
Alter: 13 – 15 Jahre<br />
Preis: 269,-€<br />
Unterbringung in einem Haus mit Vollverpflegung<br />
im „Sport-Camp-Inzell“. In Kooperation<br />
mit dem Handball-Verband <strong>Saar</strong><br />
Zeltlager in<br />
Braunshausen<br />
Von Mittwoch, 21.07. bis Mittwoch, 28.07.10<br />
Alter: 8 – 13 Jahre<br />
Preis: 90,- €<br />
Zeltlager in Kooperation mit der<br />
<strong>Saar</strong>ländischen Turnerjugend<br />
2 Inzell II<br />
Von Samstag, 10.07. bis Samstag, 17.07.10<br />
Alter: 10 – 12 Jahre<br />
Preis: 269,- €<br />
Unterbringung in einem Haus mit Vollverpflegung<br />
im „Sport-Camp-Inzell“. In Kooperation<br />
mit dem Handball-Verband <strong>Saar</strong><br />
5 Ampuriabrava/Spanien<br />
Von Freitag, 16.07. bis Donnerstag, 29.07.10<br />
Alter: 16 – 19 Jahre<br />
Preis: 585,- €<br />
Surf- <strong>und</strong> Badeurlaub in Kooperation mit der<br />
Sportjugend Rheinland-Pfalz<br />
www.sportjugend-saar.de<br />
3<br />
6
Die Frauen des 1. FC <strong>Saar</strong>brücken<br />
bleiben in der Fußball-B<strong>und</strong>esliga<br />
drin. Das hatten dem Team von<br />
Trainer Stephan Fröhlich vor der<br />
Saison nur wenige zugetraut. Jetzt will sich<br />
<strong>das</strong> Team in Liga eins etablieren.<br />
Bereits am vorletzten Spieltag haben <strong>die</strong> B<strong>und</strong>esliga-Frauen<br />
des 1. FC <strong>Saar</strong>brücken den Klassenverbleib<br />
geschafft. Mit dem 1:0-Erfolg bei<br />
der SG Essen-Schönebeck sicherten sich <strong>die</strong><br />
blau-schwarzen Fußballerinnen ein weiteres<br />
Jahr im Oberhaus.<br />
Angesichts des Aderlasses von etlichen<br />
Jugendnationalspielerinnen im vergangenen<br />
Sommer eine erstaunliche Leistung, <strong>die</strong> viele<br />
Fans so nicht erwartet hatten. Trainer Stephan<br />
Fröhlich schaffte es aber, aus Neuzugängen aus<br />
der 2. Liga wie Meike Trach <strong>und</strong> Selina Dambier,<br />
internationalen Spielerinnen wie Sif Atla-<br />
64 3/2010<br />
FUSSBALL<br />
FCS-Frauen:<br />
Mission<br />
Klassenverbleib<br />
ist geschafft<br />
Fotos: BuB, Schlichter<br />
dottir, Cynthia Uwak, Noemie Beney oder<br />
mehreren US-Amerikanerinnen ein harmonisches<br />
Team zu formen. „Die Neuzugänge haben<br />
sehr gut gepasst“, sagte Fröhlich im Rückblick<br />
auf <strong>die</strong> Saison.<br />
Sein Bleiben knüpfte der Trainer aber auch an<br />
gewisse Bedingungen. Konzepte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft<br />
gelte es zu entwerfen. Vor allem bei den nicht<br />
b<strong>und</strong>esligareifen Trainingsbedingungen müsse<br />
sich etwas ändern. Im Winter fuhr der FCS von<br />
Platz zu Platz, um zu trainieren. Und jetzt im<br />
Sommer gibt es <strong>das</strong> Problem, <strong>das</strong>s der Rasen im<br />
Stadion Kieselhumes mehrere Wochen<br />
geschont werden muss.<br />
Wie <strong>die</strong> Planungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> kommende Saison<br />
laufen, hängt wie überall vom Geld ab. Weitere<br />
Sponsoren <strong>für</strong> <strong>die</strong> Frauen-Abteilung, <strong>die</strong> 20<br />
Prozent Anteil am Etat des Gesamtvereins hat,<br />
sollen her. Schwer dürfte es werden, <strong>die</strong> wichtige<br />
Stürmerin Cynthia Uwak zu halten. Nicht mehr<br />
<strong>für</strong> den FCS spielen werden Meredith Teague<br />
<strong>und</strong> Kelli Cronkrite, <strong>die</strong> in ihre Heimat USA<br />
zurückkehren werden. Auch Steffi Kaiser kann<br />
aus ges<strong>und</strong>heitlichen Gründen nicht mehr spielen,<br />
sie plagte sich immer wieder mit langwierigen<br />
Knieverletzungen herum. Ersatz muss auch<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>die</strong>sjährige Stammtorfrau Barbara<br />
Legrand gesucht werden, <strong>die</strong> aus finanziellen<br />
Gründen aufhört.<br />
Drei gestandene Spielerinnen sollen kommen,<br />
kündigte Fröhlich an, <strong>die</strong> meisten Spielerinnen<br />
gehalten werden. Mit den Vertragsgesprächen<br />
sei man früher dran als im vergangenen<br />
Jahr, bestätigt Teammanagerin Denise<br />
Gorges. Und schön wäre es auch, wenn wieder<br />
mehr als 400 Fans zu den Heimspielen kommen<br />
würden. Denn nicht nur FCS-Präsident Horst<br />
Hinschberger ist klar: „Die Frauen sind ein Aushängeschild.<br />
Und als Visitenkarte wichtig <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
Image des Vereins in ganz Deutschland.“<br />
▲ STEFAN REGEL<br />
AUFSTIEG. Die Männer des 1. FC<br />
<strong>Saar</strong>brücken haben <strong>die</strong> Dritte Liga<br />
erreicht. Nach dem Aufstieg in der<br />
vergangenen Saison in <strong>die</strong> Regionalliga<br />
gab <strong>das</strong> Team um Trainer<br />
Dieter Ferner ihren Fans erneut<br />
Gr<strong>und</strong> zum Jubeln. Ein tolle Saison<br />
wurde mit der Meisterschaft abgeschlossen.<br />
Auf dem Balkon des<br />
<strong>Saar</strong>brücker Rathauses ließ sich<br />
<strong>die</strong> Mannschaft <strong>und</strong> Präsident<br />
Horst Hinschberger von den Fans<br />
feiern.
Infos<br />
Kongress Kinderturnen<br />
11./12. Juni<br />
Hermann-Neuberger-Sportschule in <strong>Saar</strong>brücken<br />
Zielgruppe: Erzieher, Lehrer, Übungsleiter, Trainer, Interessierte<br />
Info <strong>und</strong> Ausschreibung: www.bildungswerk-stb.de oder Tel. (0681) 3879-234<br />
KONGRESS KINDERTURNEN<br />
Kongress Kinderturnen<br />
Lernen <strong>und</strong><br />
bewegen –<br />
turnen, toben,<br />
tüfteln<br />
Kinderturnen bietet vielseitige <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>legende<br />
Bewegungserfahrungen <strong>für</strong> eine ges<strong>und</strong>e<br />
<strong>und</strong> ganzheitliche Entwicklung unserer Kinder.<br />
Kinderturnen legt den Gr<strong>und</strong>stein <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausbildung<br />
aller Sportarten <strong>und</strong> fördert <strong>die</strong> Motivation <strong>für</strong><br />
ein lebenslanges Sporttreiben. Am 11. <strong>und</strong> 12. Juni<br />
veranstaltet <strong>das</strong> Bildungswerk des <strong>Saar</strong>ländischen Turnerb<strong>und</strong>es<br />
in Kooperation mit dem LSVS, Projekt: Kids<br />
in Bewegung, den zweiten Kongress Kinderturnen an<br />
der Hermann Neuberger Sportschule in <strong>Saar</strong>brücken.<br />
In <strong>die</strong>sem Jahr beschäftigt sich der Kongress schwerpunktmäßig<br />
mit der Wechselwirkung von Lernen <strong>und</strong> Bewegen. Für<br />
<strong>die</strong> zweite Auflage des Kongresses wurden wieder namhafte<br />
Referenten aus ganz Deutschland gewonnen. So auch Dr.<br />
Richard Hammer. Durch seine Tätigkeit unter anderem als<br />
Gymnasiallehrer Sport/Physik, Dipl. Motologe, in einer<br />
Jugendhilfeeinrichtung, als Dozent der Akademie <strong>für</strong> Motopädagogik<br />
<strong>und</strong> Mototherapie <strong>und</strong> Lehrbeauftragter an Universitäten<br />
<strong>und</strong> Fachhochschulen, ist der Referent ein Experte<br />
in Bezug auf den Zusammenhang von Bewegung <strong>und</strong> Spiel<br />
bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen.<br />
Pauken allein genügt nicht!<br />
Um bewegtes Lernen beim Eintritt in <strong>die</strong> Welt der Zahlen<br />
geht es in dem Workshop von Dr. Richard Hammer. Lernen<br />
in Bewegung ist immer noch keine Selbstverständlichkeit<br />
obwohl wir aus der Tradition der Pädagogik <strong>und</strong> jetzt neuerdings<br />
auch aus der Hirnforschung wissen, <strong>das</strong>s wir am eigenen<br />
Leib Erfahrenes besser verstehen <strong>und</strong> auch dauerhafter in<br />
unseren Wissensschatz aufnehmen <strong>und</strong> behalten. Bewegung<br />
<strong>und</strong> Spiel machen also nicht nur Spaß, sondern unterstützen<br />
auch <strong>die</strong> strukturelle Entwicklung des Gehirns - als Gr<strong>und</strong>lage<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Aneignung von neuem Wissen. In <strong>die</strong>sem Workshop<br />
wird an praktischen Beispielen aufgezeigt, wie Vorschul- <strong>und</strong><br />
Gr<strong>und</strong>schulkinder spielerisch in <strong>die</strong> Welt der Zahlen eingeführt<br />
werden können.<br />
Impulse in 50 Workshops <strong>und</strong> Vorträge<br />
R<strong>und</strong> 50 Workshops <strong>und</strong> Vorträge beleuchten <strong>die</strong> zahlreichen<br />
Aspekte des Kinderturnens <strong>und</strong> geben allen, <strong>die</strong> mit<br />
Kindern arbeiten, vielfältige Impulse <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sport- <strong>und</strong><br />
Übungsst<strong>und</strong>e.<br />
STB<br />
▲ MARION ESSER Foto:<br />
3/2010<br />
65
NACHRICHTEN<br />
Sportschießen<br />
58. Delegiertentag des<br />
Schützenverbandes <strong>Saar</strong><br />
Mit einem Fahneneinmarsch, musikalisch umrahmt von den „Fidelen<br />
Holzhackern“ aus Grügelborn, fand am 27. März in der Stadthalle in<br />
Merzig <strong>die</strong> 58. Delegiertenversammlung des Schützenverbandes <strong>Saar</strong><br />
statt. 285 Delegierte aus 99 Vereinen waren der Einladung gefolgt.<br />
Hierbei konnte <strong>die</strong> Präsidentin des Verbandes Ute Krämer <strong>die</strong> saarländische<br />
Sportministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, den Beigeordneten<br />
der Stadt Merzig Marcus Hoffeld <strong>und</strong> den B<strong>und</strong>esschatzmeister<br />
Gerhard Quast als Vertreter des Deutschen Schützenb<strong>und</strong>es<br />
begrüßen. Von unserem Nachbarverband hieß sie Horst Brehmer, den<br />
Präsidenten des Pfälzischen Sportschützenb<strong>und</strong>es, sowie alle Ehrenmitglieder<br />
<strong>und</strong> Delegierten herzlich willkommen. Alle Festredner befassten<br />
sich u.a. mit dem neuen Waffengesetz, <strong>für</strong> <strong>das</strong> eine Verschärfung<br />
nicht erforderlich sei. Die Ministerin erklärte sich <strong>für</strong> den Schießsport,<br />
ohne den <strong>die</strong> Sportlandschaft nicht komplett sei. Sie mahnte aber auch<br />
zur Sorgsamkeit im Umgang mit den Sportwaffen, damit sich Dramen<br />
wie Erfurt <strong>und</strong> Winnenden nicht wiederholen mögen. Es folgten <strong>die</strong><br />
Berichte des Präsidiums, der neuen Landesjugendleiterin Annett Schumann<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Ergänzungswahl eines Kassenprüfers. Nach der Entlastung<br />
des Präsidiums wurden langjährige Mitglieder <strong>und</strong> Rekordhalter<br />
geehrt. Rudolf Kohler aus Merchweiler erhielt <strong>die</strong> seltene Auszeichnung<br />
des Protektorabzeichens in Gold <strong>und</strong> Rudi Caspari aus Mandelbachtal<br />
wurde unter dem Beifall der Anwesenden zum Ehrenmitglied<br />
des SVS ernannt. Die Präsidentin Ute Krämer wurde mit dem Ehrenring<br />
des SVS ausgezeichnet. Unter der Leitung von Kreisschützenmeister<br />
Ludwig Schreiner sorgte <strong>die</strong> <strong>Saar</strong>ländische Schützenjugend aus dem<br />
Kreis Ottweiler-Neunkirchen <strong>für</strong> <strong>das</strong> leibliche Wohl <strong>und</strong> ein gelungenes<br />
Ambiente in der Stadthalle.<br />
1660 Bootsstarts mit über 3200 Startern<br />
zählte <strong>die</strong> 103. Große Bremer Ruderregatta<br />
auf dem Werdersee am 8. <strong>und</strong> 9. Mai<br />
2010. Dorthin zog es 20 Ruderinnen <strong>und</strong><br />
Ruderer aus dem <strong>Saar</strong>land, <strong>die</strong> sich <strong>die</strong>ser<br />
sportlichen Herausforderung stellten. Für<br />
den Ruderverein <strong>Saar</strong>brücken errangen <strong>die</strong><br />
Athletinnen <strong>und</strong> Athleten dort bei 33<br />
Starts insgesamt elf Siege, acht zweite Plätze,<br />
sieben dritte Plätze <strong>und</strong> weitere gute<br />
Platzierungen gegen eine große Konkurrenz.<br />
66 3/2010<br />
Ein hartes Duell gegen starke Konkurrenz<br />
gewann der Junioren-B-Doppelvierer (4 x +) um<br />
Steuermann Nils Haenisch mit Leon Schütze auf<br />
Schlag sowie Thilo Albrech, Simon Oetinger <strong>und</strong><br />
Janos Funk an den Skulls, <strong>die</strong> damit ihre überragende<br />
Form erneut unter Beweis stellen konnten.<br />
Bestechend auch <strong>die</strong> beiden Junioren-Doppelzweier<br />
(2x) mit Schütze/Albrech bzw. Oetinger/Funk<br />
. Anne Beenken siegte im Juniorinnen-<br />
B-Einer, kämpfte sich in einem dramatischen<br />
Finale über <strong>die</strong> letzten 500 m auf den ersten<br />
Platz. Tobias Franzmann, Leichtgewichts-Senior<br />
TAGUNG DER SPORTÖKONOMEN. Der Arbeitskreis Sportökonomie e. V.<br />
hatte Anfang Mai in Zusammenarbeit mit der Universität des <strong>Saar</strong>landes<br />
<strong>und</strong> dem <strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saar</strong>land (LSVS) Anfang Mai zur<br />
14. Jahrestagung des Arbeitskreises Sportökonomie nach <strong>Saar</strong>brücken<br />
eingeladen. Die Tagung fand in den Räumen des Sportwissenschaftlichen<br />
Instituts der Universität des <strong>Saar</strong>landes sowie der Hermann Neuberger<br />
Sportschule statt. Der Titel der Tagung lautete „Europäische Sportmodelle:<br />
Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Differenzen in international vergleichender Perspektive.“<br />
Der Arbeitskreis versteht sich als Kommunikationszentrum zwischen<br />
Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachgebiete <strong>und</strong> praktisch arbeitenden<br />
Sportökonomen. Er wird durch Veranstaltungen <strong>und</strong> Schriften auf <strong>die</strong><br />
Ergebnisse seiner Arbeit aufmerksam machen. Auf unserem Foto: Werner<br />
Zimmer (LSVS-Vizepräsident), Prof. Horst Schellhaß, Dr. Peter Martin Büch,<br />
Prof. Eike Emerich <strong>und</strong> Dr. Christian Pierdzioch.<br />
EHRUNG. Die saarländische Sportministerin Annegret Kramp-Karrenbauer<br />
hat am 10. Mai 2010 an der Hermann Neuberger Sportschule in <strong>Saar</strong>brücken<br />
dem Vorsitzenden der <strong>Saar</strong>ländischen Sportjugend, Udo Genetsch<br />
aus Schiffweiler, mit dem Ver<strong>die</strong>nstkreuz am Bande des Ver<strong>die</strong>nstordens<br />
der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland <strong>für</strong> sein ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet.<br />
Schnelle <strong>Saar</strong>-Ruderer erfolgreich in Bremen<br />
B startete in Bremen viermal <strong>und</strong> siegte in allen<br />
Rennen souverän. Er bestätigte <strong>die</strong> hohen Erwartungen,<br />
<strong>die</strong> der Ruderverein <strong>Saar</strong>brücken in ihn<br />
<strong>und</strong> seinen Schlagmann Sascha Robertson<br />
(Frankfurter RG Germania) setzt.<br />
Auch den MASTERS gelang <strong>für</strong> den Ruderverein<br />
<strong>Saar</strong>brücken ein Sieg im Achter der Altersklasse<br />
D (8 + D) . Zwei weitere Siege errangen <strong>die</strong><br />
Masters Frank Schütze, Gerald Hürter, Karsten<br />
Bach <strong>und</strong> Michael Leicher unter Führung ihrer<br />
Steuerfrau Angelika Thomé im Vierer mit Steuerfrau<br />
(4 +).
<strong>Saar</strong>sport macht den<br />
Unterschied – Ford!<br />
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* Bitte beachten Sie, <strong>das</strong>s es sich bei <strong>die</strong>sen Angeboten um Musterkalkulationen handelt. Sie können sich Ihr Fahrzeug individuell selbst zusammenstellen. Gesamtfahrleistung in<br />
24 Monaten = 30.000 km. Weitere Einzelheiten bei den teilnehmenden Ford-Händlern. Ein Angebot der VR-Leasing. Alle angegebenen Preise sind inkl. der gesetzlichen MwSt. <strong>und</strong><br />
ohne KFZ-Versicherung.<br />
**Für <strong>die</strong> Modelle Ford Fiesta <strong>und</strong> Ford Fusion werden <strong>die</strong> Überführungskosten von € 629,- separat berechnet, bei den übrigen Modellen betragen <strong>die</strong>se € 729,-. Gerne bieten wir<br />
Ihnen <strong>die</strong> Möglichkeit <strong>die</strong> Überführungskosten in <strong>die</strong> monatliche Rate zu integrieren.<br />
Unser Partner SAARLAND-VERSICHERUNGEN bietet einen günstigen Versicherungstarif <strong>für</strong> Ihren neuen Ford:<br />
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Die Beiträge sind Monatsbeiträge <strong>und</strong> beinhalten <strong>die</strong> Versicherungssteuer von (derzeit) 19 %. Der Versicherungsschutz umfasst<br />
Vollkasko mit 500 € <strong>und</strong> Teilkasko mit 150 €. Weitere Informationen erhalten Sie bei events4more.<br />
Ford-Händler im <strong>Saar</strong>land<br />
Autohaus Bäcker GmbH<br />
Krummweg 1<br />
66359 Neunkirchen<br />
Telefon: 06821/9412-0<br />
www.auto-baecker.de<br />
Autohaus Bunk GmbH &<br />
Co. KG<br />
Karolingerstr. 1<br />
66333 Völklingen<br />
Telefon: 06898/9119-0<br />
www.bunk-voelklingen.de<br />
Auto Jochem GmbH<br />
Zeppelinstr. 11<br />
66557 Illingen<br />
Telefon: 06825/41215<br />
www.auto-jochem.de<br />
Autohaus Neu<br />
Vogelbacher Weg 44<br />
66424 Homburg<br />
Telefon: 06841/77777-0<br />
La Linea Franca GmbH<br />
St. Nazairer Allee 1a<br />
66740 <strong>Saar</strong>louis<br />
Telefon: 06831/4872351<br />
www.lalinea.de<br />
Wie bekommen Sie Ihren<br />
FORD?<br />
Wer ist<br />
antragsberechtigt?*<br />
Die Zielgruppen, <strong>die</strong> <strong>das</strong> Sportförderkonzept<br />
des Autoherstellers<br />
Ford nutzen können, werden<br />
vom <strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
<strong>Saar</strong>land festgelegt. Nachfolgend<br />
erhalten Sie einen Überblick über<br />
alle aktuellen Zielgruppen. Zu<br />
beachten ist, <strong>das</strong>s Antragsteller<br />
mindestens 18 Jahre alt sein<br />
müssen.<br />
Generell antragsberechtigt<br />
sind demnach:<br />
● Vorstände der Landesfachverbände<br />
<strong>und</strong> deren Mitgliedsvereine<br />
● Übungsleiter der Vereine mit<br />
Lizenz<br />
● Kader- <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esligaathleten<br />
<strong>und</strong> deren Trainer <strong>und</strong> Betreuer<br />
● Mitarbeiter <strong>und</strong> Funktionäre der<br />
Olympiastützpunkte, Landessportbünde,<br />
Spitzenverbände/<br />
Ligen, deren Partner- organisationen<br />
<strong>und</strong> von B<strong>und</strong>esligavereinen<br />
● Schieds- <strong>und</strong> Kampfrichter mit<br />
entsprechender Lizenz<br />
● Mitglieder des Allgemeinen<br />
Hochschulsportverbandes (adh)<br />
● Mitglieder des B<strong>und</strong>s Deutscher<br />
Fußball-Lehrer<br />
Antragsformulare <strong>und</strong> weitere<br />
Informationen erhalten Sie bei der<br />
Agentur events4more.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Janine Göbbel<br />
Telefon: 0681/3879-442<br />
jgoebbel@events4more.com<br />
Durch wen muss Ihre<br />
Antragstellung geprüft<br />
werden<br />
(Antrag frei geben)?<br />
Anträge können in Anlehnung an<br />
<strong>die</strong> vorgegebenen Zielgruppen<br />
ausschließlich bei der Agentur<br />
events4more eingereicht werden.<br />
Die Genehmigung des<br />
Antrags erfolgt durch den LSVS-<br />
Präsidenten Gerd Meyer oder<br />
durch <strong>die</strong> Geschäftsführung des<br />
LSVS.<br />
Die Fahrzeuge können individuell<br />
ausgestattet werden!<br />
* Insgesamt stehen <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Aktion<br />
200 Abrufscheine zur Verfügung.<br />
Es gilt <strong>das</strong> Datum des<br />
Antragseingangs.<br />
La Linea Franca GmbH<br />
Am Römerkastel 10<br />
66121 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Telefon: 0681/96854200<br />
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Ab 11. Juni Fußball-WM in Südafrika<br />
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Zur Teilnahme an den WM-Wetten<br />
benötigen Sie <strong>die</strong> kostenlose<br />
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den <strong>Saar</strong>toto-Annahmestellen.<br />
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Nähere Informationen unter www.lotto.de<br />
Hotline der BZgA 0800 1 372700 (kostenlos <strong>und</strong> anonym)