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„Frodo“ und die Saar-Talente - Landessportverband für das Saarland

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Titelfoto: pech<strong>und</strong>sapel.de<br />

ISSN 0946-509X G 13344 F 17.Jg. Mai 2010<br />

Informationen r<strong>und</strong><br />

u m d e n S a a r s p o r t<br />

Triathlon<br />

<strong>„Frodo“</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> <strong>Saar</strong>-<strong>Talente</strong><br />

Sankt Wendel eröffnet den Lauf-Sommer Zu Gast in der Gemeinde Überherrn Ford tut dem <strong>Saar</strong>sport gut


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SAARTOTO <strong>und</strong><br />

der <strong>Saar</strong>sport<br />

Allein in den letzten zehn Jahren konnte<br />

<strong>Saar</strong>toto <strong>das</strong> Gemeinwohl <strong>und</strong> den<br />

Haushalt des Landes mit r<strong>und</strong> 500<br />

Millionen Euro unterstützen. Der<br />

Löwenanteil davon, über 170 Millionen<br />

Euro, kamen allein dem Sport zugute. Der<br />

Sport im <strong>Saar</strong>land, vom Spitzen- bis zum Breitensport,<br />

lebt fast ausschließlich von den Geldern,<br />

<strong>die</strong> <strong>Saar</strong>toto erwirtschaftet.<br />

Der Sport erhält 12,5 % des Umsatzes von <strong>Saar</strong>toto,<br />

<strong>das</strong> berühmte Sportachtel. Der <strong>Landessportverband</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saar</strong>land finanziert sich ausschließlich<br />

aus dem Sportachtel, 2009 waren <strong>das</strong><br />

r<strong>und</strong> 13 Millionen Euro. Der größte Teil der Gelder<br />

geht an <strong>die</strong> Fachverbände. Dass der Breiten<strong>und</strong><br />

Spitzensport im <strong>Saar</strong>land entsprechend den<br />

jeweiligen Erfordernissen gefördert werden kann,<br />

liegt an dem speziellen saarländischen Ausführungsgesetz<br />

des Glücksspielstaatsvertrages, dem<br />

Nachfolger des Sportwettengesetzes. „Wir sind<br />

<strong>das</strong> einzige Land, <strong>das</strong> <strong>die</strong> Lottomittel nicht in den<br />

Landeshaushalt einstellt, sondern direkt an den<br />

<strong>Landessportverband</strong> weitergibt“, so <strong>die</strong> <strong>Saar</strong>toto-<br />

Geschäftsführer Jürgen Schreier <strong>und</strong> Michael<br />

Burkert. Darüber hinaus kamen dem Sport noch<br />

r<strong>und</strong> 2 Millionen Euro aus Überschüssen zugute.<br />

Insgesamt also über 15 Millionen Euro, <strong>die</strong> den<br />

Verbänden <strong>und</strong> Vereinen im <strong>Saar</strong>land, dem<br />

Sportstättenbau, der Hermann-Neuberger-<br />

Sportschule, dem Breitensport, Leistungssport,<br />

Schulsport <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitssport zugute kamen.<br />

Alle Vereine profitieren<br />

Von den Fördermitteln profitieren alle Vereine,<br />

<strong>die</strong> dem LSVS angeschlossen sind. So werden<br />

etwa der Sportplanungskommission jährlich Millionen<br />

Euro zur Verfügung gestellt, um landesweit<br />

Sportplätze, vereinseigene Hallen, Leichtathletik-Anlagen,<br />

Umkleidegebäude <strong>und</strong> andere<br />

Projekte zu bezuschussen. „In ausnahmslos alle<br />

Sportplätze <strong>und</strong> alle vereinseigenen Hallen im<br />

<strong>Saar</strong>land flossen Mittel der Sportplanungskommission,<br />

zum Teil sogar mehrfach“, betonen<br />

Schreier <strong>und</strong> Burkert.<br />

Auch <strong>die</strong> Arbeit der Verbände wäre ohne <strong>die</strong><br />

Mittel von <strong>Saar</strong>toto nicht aufrecht zu erhalten.<br />

Titelbild: Philippe Torazzina von der JFG Obere <strong>Saar</strong>,<br />

Foto: Dietze<br />

Der Anteil von <strong>Saar</strong>toto-Geldern am Haushalt<br />

der einzelnen Sportverbände liegt zwischen 60<br />

<strong>und</strong> 90 %. Dies trägt entscheidend dazu bei, <strong>die</strong><br />

Mitgliedsbeiträge <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vereine sehr niedrig zu<br />

halten <strong>und</strong> damit den Zugang zum Sport <strong>für</strong> alle<br />

Menschen zu ermöglichen. Wäre <strong>die</strong>se Unterstützung<br />

nicht gegeben, so müssten <strong>die</strong> Vereine<br />

ihre Mitgliedsbeiträge drastisch erhöhen.<br />

Unterstützt werden auch große Sport-Events<br />

mit überregionaler Bedeutung, wie <strong>die</strong> Mountainbike-WM,<br />

ADAC-Rallye, <strong>das</strong> Pfingstsportfest<br />

in Rehlingen, Trofeo Karlsberg, <strong>das</strong> Badminton-Open<br />

sowie zahlreiche andere Spitzen- <strong>und</strong><br />

Breitensportveranstaltungen. Aber auch <strong>die</strong> kleinen<br />

Events werden gefördert, so erhalten H<strong>und</strong>erte<br />

von Vereinen einen Zuschuss zu ihren Jubiläen.<br />

Die Liste könnte noch lange weitergeführt<br />

werden. Um es abzukürzen: Ohne Lottogelder<br />

könnte der Sportbetrieb im <strong>Saar</strong>land – wenn<br />

überhaupt – nur mit unverantwortlich hohen Mitgliedsbeiträgen<br />

aufrecht erhalten werden.<br />

Keine Alternative zum<br />

Glücksspielstaatsvertrag<br />

Der Sport in den meisten, wenn nicht gar in<br />

allen B<strong>und</strong>esländern, kann nur neidvoll auf <strong>das</strong><br />

„Füllhorn Sportachtel“ im <strong>Saar</strong>land blicken, eine<br />

ganz <strong>und</strong> gar saarländische Lösung. Aber so<br />

erfreulich <strong>die</strong>ser regionale Unterschied <strong>für</strong> den<br />

<strong>Saar</strong>sport ist: Für ganz Deutschland gilt <strong>und</strong> über<br />

allem steht der Glücksspielstaatsvertrag. B<strong>und</strong>esweit<br />

wurde der Sport 2009 mit 500 Millionen<br />

Euro gefördert.<br />

„Man kann auf <strong>die</strong> Vernunft der politischen<br />

Entscheider hoffen, <strong>das</strong> Staatsvertragsmodell<br />

auch über 2011 hinaus zu verlängern. Nur so<br />

können dauerhaft Einnahmen zur nachhaltigen<br />

Förderung des Sports <strong>und</strong> des Gemeinwohls in<br />

Deutschland gesichert werden“, wünschen sich<br />

<strong>die</strong> <strong>Saar</strong>toto-Geschäftsführer. Denn entgegen<br />

den Ankündigungen haben <strong>die</strong> Gegner des<br />

Staatsvertragsmodells bisher kein tragfähiges<br />

Alternativmodell vorlegen können. Nur der<br />

Staatsvertrag sichert gleichzeitig Spielerschutz<br />

auf hohem Niveau <strong>und</strong> hohe Abgaben <strong>für</strong> den<br />

Sport, <strong>das</strong> Gemeinwohl <strong>und</strong> <strong>die</strong> B<strong>und</strong>esländer.<br />

LSVS<br />

INHALT<br />

Sportabzeichen ist eine gute Marke........... 4<br />

„wir im Verein mit dir“................................. 8<br />

Integration durch Sport – Sport im Knast.11<br />

Generationenwechsel beim LSVS .............12<br />

„Sterne des Sports 2010“ gesucht............ 14<br />

LSVS Aus- <strong>und</strong> Fortbildung:<br />

Vereinsmanager als Visionär.................... 16<br />

Glänzender Saisonauftakt der<br />

OSP-Sportlerinnen <strong>und</strong> Sportler.............. 18<br />

„GaR“-Handballer jubeln .......................... 19<br />

Ford tut dem <strong>Saar</strong>sport gut ...................... 20<br />

<strong>Saar</strong>ländische Schullaufmeisterschaften<br />

Eine Erfolgsgeschichte setzt sich fort.......22<br />

Kongress Kinderturnen 2010.................... 65<br />

SPORT-MIX<br />

Depressionen <strong>und</strong> Sport ............................. 7<br />

Carolas’ Trophärensammlung ................. 32<br />

ODLO City Biathlon: Kati sagt A<strong>die</strong>u......... 33<br />

Frühlingsputz auf der Finnbahn ............... 61<br />

SERIE<br />

Sport-Heroen feiern Geburtstag .............. 30<br />

Trainingstipps vom Olympiasieger........... 34<br />

Sport in der Gemeinde Überherrn............ 46<br />

AUS DEN SPORTARTEN<br />

Leichtathletik<br />

Lisa Schorr fliegt wieder........................ 21<br />

Neues Projekt: Wandern nach Olympia. 24<br />

Horst Grischy tritt kürzer....................... 25<br />

Globus Marathon in St. Wendel.............. 26<br />

KEEP ON RUNNING in St. Wendel ......... 29<br />

Triathlon<br />

Leistungssport auf hohem Niveau......... 36<br />

Radsport<br />

Radeln gegen den Trend ........................ 42<br />

Trofeo Karlsberg rollt durchs <strong>Saar</strong>land 44<br />

Turnen / RSG<br />

Mit Team-Gold dekoriert........................ 50<br />

Gymnastinnen in der Weltspitze<br />

angekommen.......................................... 51<br />

Badminton<br />

Bitburger Open: Aufwertung.................. 52<br />

1. BCB: Auf den Spuren des Erfolgs ...... 53<br />

Tischtennis<br />

„Unternehmen B<strong>und</strong>esliga“<br />

beim 1, FCS ein Erfolg............................ 54<br />

Basketball<br />

Royals wieder Deutscher Meister.......... 55<br />

Handball<br />

Sparkassen La<strong>die</strong>s-Cup:<br />

Champions zu Gast in Schmelz.............. 56<br />

Segeln<br />

SegelKids in starker Brise ..................... 57<br />

Pferdesport<br />

Bilanz der Hallensaison ......................... 58<br />

100. Sieg <strong>für</strong> Rennstall <strong>Saar</strong>brücken......60<br />

Fußball<br />

Top U14-Turnier in Dillingenb ................62<br />

FCS-Frauen im Jubelrausch.................. 64<br />

3/2010<br />

3


EHRUNG: Das Sportabzeichen hat nichts von seinem Reiz verloren. Das beweist <strong>die</strong> große Anzahl an Geehrten.<br />

Geld- <strong>und</strong> Sachpreise <strong>für</strong> Kindergärten, Schulen, Lehrer <strong>und</strong> Prüfer<br />

Das Sportabzeichen<br />

ist eine gute Marke<br />

Das Sportabzeichen im <strong>Saar</strong>land ist eine gut eingeführte Marke. Bei mehr als 100 Sportabzeichentreffs bei den Vereinen<br />

von Merzig bis Einöd helfen Trainer <strong>und</strong> Prüfer fitnessbewussten Menschen zu Bewegungs- <strong>und</strong> Leistungserlebnissen.<br />

Allein 13687 Erwachsene (2664), Schüler <strong>und</strong> Jugendliche (11023) erwarben im Vorjahr den „Orden des<br />

kleinen Mannes“. Das waren r<strong>und</strong> tausend mehr als 2008. Zählt man <strong>die</strong> abgelegten <strong>Saar</strong>land-Fitnesstests (2882<br />

Bronze <strong>und</strong> 3204 Silber) sowie <strong>die</strong> 1810 Minisportabzeichen dazu, hat der LSVS-Breitensport 21583 <strong>Saar</strong>länder in<br />

Bewegung gebracht.<br />

„Alles in allem behauptet <strong>das</strong> kleine <strong>Saar</strong>land<br />

damit erneut einen Spitzenplatz im Ranking der<br />

B<strong>und</strong>esländer“, sagten LSVS-Päsident Gerd<br />

Meyer, Vizepräsident <strong>und</strong> Moderator der Feier,<br />

Werner Zimmer, jetzt bei einer Ehrung der<br />

engagiertesten Kindergärten, Jugendlichen,<br />

Vereine, Erwachsenen, Lehrer <strong>und</strong> Prüfer aus<br />

allen Teilen des Landes an der Hermann Neuberger<br />

Sportschule. Damit würdigten der LSVS<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Sponsoren der Sportabzeichen-Aktion<br />

im <strong>Saar</strong>land, <strong>die</strong> BARMER-GEK, <strong>die</strong> PSD Bank<br />

4 3/2010<br />

RheinNeckar<strong>Saar</strong>, Mercedes Benz <strong>Saar</strong>land<br />

sowie <strong>das</strong> Bildungsministerium <strong>die</strong> beeindruckenden<br />

Leistungen.<br />

Nina Wengert, Ruder-Hoffnung <strong>für</strong> Olympia<br />

2012 in London <strong>und</strong> neue „Patin“ der LSVS-<br />

Sportabzeichen-Aktion, staunte nicht schlecht.<br />

Moderator Werner Zimmer <strong>und</strong> der Beauftragte<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> Sportabzeichen, Werner Persch, ließen<br />

<strong>das</strong> letzte Sportabzeichenjahr noch einmal<br />

Revue passieren, nannten Höhepunkte <strong>und</strong><br />

stellten <strong>das</strong> Engagement der Ehrenamtlichen<br />

heraus: „Ohne <strong>die</strong> freiwilligen Helfer geht<br />

nichts!“ Erinnert wurde – auch in bewegten Bildern<br />

– zum Beispiel an <strong>die</strong> erfolgreiche Sportabzeichentour<br />

2008 in <strong>Saar</strong>louis mit 2500 Schülern.<br />

Und jüngst ging ein Superpreis an <strong>die</strong> Klasse<br />

4.1 der <strong>Saar</strong>louiser Gr<strong>und</strong>schule Steinrausch:<br />

Bei einem Gewinnspiel des DOSB mit dem<br />

nationalen Förderer Ferrero anlässlich der Aktion<br />

„Deutsches Sportabzeichen“ nahmen <strong>die</strong><br />

Schüler 2.500 Euro sowie einen Gutschein <strong>für</strong><br />

eine Sportausrüstung in Empfang. Es ist klar, <strong>das</strong>s


„Der Verantwortung gegenüber<br />

der eigenen Ges<strong>und</strong>heit wird am<br />

ehesten gerecht, wer sich regelmäßig<br />

<strong>und</strong> maßvoll sportlich<br />

betätigt. Beim Sportabzeichen-<br />

Wettbewerb gehen neben sportlichen<br />

Leistungen auch der Spaß<br />

<strong>und</strong> eine gewisse spielerische<br />

Leichtigkeit beim Sporttreiben<br />

nicht verloren.“<br />

Jens Rauh, Regional-Geschäftsführer<br />

der BARMER GEK<br />

gerade Schüler aller Schulformen zum einen ihre<br />

Fitness beweisen <strong>und</strong> zum andern eine feste<br />

Größe in der jährlichen Sportabzeichen-Bilanz<br />

sind.<br />

Hauptakteure waren bei <strong>die</strong>ser Veranstaltung<br />

– aufgelockert durch Beiträge von Akteuren<br />

des Neunkircher Musicalprojekts „2. Chance“<br />

- natürlich <strong>die</strong> Institutionen <strong>und</strong> Personen,<br />

<strong>die</strong> den „Fitness-Orden des kleinen Mannes“<br />

erworben bzw. als Prüfer mit zu dem großartigen<br />

Ergebnis beigetragen haben. Alle durften Geld<strong>und</strong><br />

Sachpreise als ver<strong>die</strong>nte Anerkennung mit<br />

nach Hause nehmen.<br />

Wie Erzieherin Ingrid Buchheit vom Kindergarten<br />

„Unterm Regenbogen“ in Schmelz. Die<br />

SPORTABZEICHEN<br />

Die „Patin“ des<br />

Sportabzeichens 2010<br />

PATIN: LSVS-Präsident Gerd Meyer freut sich darüber, <strong>das</strong>s Nina Wengert sich in <strong>die</strong>sem Jahr als<br />

Patin <strong>für</strong> <strong>das</strong> Sportabzeichen einsetzt.<br />

Mit Nina Wengert, 26, ist eine<br />

der hoffnungsvollsten Ruderinnen<br />

in Deutschland jetzt auch<br />

„Patin“ des Sportabzeichens <strong>und</strong><br />

wird <strong>die</strong> Aktionen des LSVS-Breitensports<br />

nach Kräften unterstützen. Die Stuttgarterin<br />

ergatterte 2005 ein Stipendium von Sportministerium<br />

<strong>und</strong> LSVS, wechselte ins <strong>Saar</strong>land<br />

<strong>und</strong> wohnt seither im Internat am Olympiastützpunkt<br />

an der Hermann Neuberger<br />

Sportschule. Im Frühjahr nächsten Jahres will<br />

sie ihr Studium der Sportwissenschaft an der<br />

<strong>Saar</strong>-Uni abschließen.<br />

Anfang November steht <strong>die</strong> Weltmeisterschaft<br />

in Neuseeland auf dem Terminkalender, Fernziel<br />

ist Olympia 2012 in London. Da<strong>für</strong> schindet sich<br />

<strong>die</strong> blonde Ruderin „gut 25 St<strong>und</strong>en <strong>die</strong> Woche“,<br />

stählt sich an den Kraftmaschinen <strong>und</strong> im Boot<br />

auf der <strong>Saar</strong> <strong>und</strong> in Trainingslagern in Italien,<br />

Jugoslawien oder sonst wo in Europa.<br />

Im Magazin <strong>Saar</strong>Sport bekennt sich Nina Wengert<br />

klar zu ihrer „wichtigen Aufgabe“ <strong>und</strong> verrät,<br />

<strong>das</strong>s sie – gerade als Vorbild - jetzt <strong>das</strong> Sportabzeichen<br />

machen will.<br />

Sie sind in <strong>die</strong>sem Jahr <strong>das</strong> „Gesicht des<br />

Sportabzeichens“. Wie kam es dazu?<br />

Nina Wengert: Ich bin sehr glücklich, <strong>das</strong>s mich<br />

der LSVS gefragt hat. Natürlich mache ich <strong>das</strong><br />

sehr gerne, will helfen, <strong>das</strong> Sportabzeichen im<br />

<strong>Saar</strong>land noch bekannter zu machen. Ich war<br />

sofort dabei!<br />

Der LSVS hat innovative Neuerungen eingeführt:<br />

Fitnesstest <strong>und</strong> Mini-Sportabzeichen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Kleinsten. Was halten Sie<br />

davon?<br />

Wengert: Das ist eine echt tolle Sache, denn mit<br />

<strong>die</strong>sen beiden Neuerungen hat es <strong>die</strong> Breitensport-Abteilung<br />

geschafft, von den Kleinkindern,<br />

über <strong>die</strong> Breiten- <strong>und</strong> Freizeitsportler bis<br />

hin zu den „Ab-<strong>und</strong>-zu-Sportlern“ alle zu erreichen!<br />

Auch wenn jemand eine Disziplin, z. B. auf-<br />

gr<strong>und</strong> von Verletzungen, nicht absolvieren kann,<br />

hat er <strong>die</strong> Möglichkeit, trotzdem den Fitnesstest<br />

zu machen. Außerdem ist es <strong>für</strong> Jung <strong>und</strong> Alt ein<br />

guter Anreiz, regelmäßig zu trainieren, um <strong>die</strong><br />

persönliche Leistung von Jahr zu Jahr zu steigern<br />

<strong>und</strong> sich mit Gleichaltrigen zu messen.<br />

Werden Sie bei den regionalen Großveranstaltungen<br />

dabei sein – vielleicht auch mal<br />

kleine Sportabzeichentreffs bei den Vereinen<br />

besuchen?<br />

Wengert: Ich werde es auf alle Fälle versuchen,<br />

aber durch mein Studium in der Endphase <strong>und</strong><br />

durch meinen Sport bin ich sehr eingespannt.<br />

Aber wenn es zeitlich gut passt, werde ich auch<br />

gerne in <strong>die</strong> saarländischen Vereine gehen bzw.<br />

Großveranstaltungen besuchen.<br />

Was können Fitnessfreaks oder ehe bequeme<br />

Freizeitsportler von Ihnen lernen?<br />

Worauf kommt´s an?<br />

Wengert: Am wichtigsten sind <strong>für</strong> mich Fairness<br />

<strong>und</strong> Fairplay <strong>und</strong> sich selbst immer treu bleiben.<br />

Es kommt nicht drauf an, Weltrekorde zu knacken,<br />

im Mittelpunkt steht, <strong>das</strong>s man sich regelmäßig<br />

bewegt, egal was. Denn Bewegung <strong>und</strong><br />

Sport sind wichtig <strong>und</strong> ist in allen Lebensphasen<br />

gefragt.<br />

Frau Wengert, machen Sie denn auch selbst<br />

<strong>das</strong> Sportabzeichen, <strong>und</strong> welche Disziplinen<br />

fallen Ihnen denn schwer?<br />

Wengert: Ich habe bis jetzt schon zwei Mal <strong>das</strong><br />

Sportabzeichen erworben. Das liegt aber schon<br />

lange zurück, <strong>das</strong> war noch in meiner Heimat<br />

Stuttgart. Ehrensache, <strong>das</strong>s ich jetzt als „Patin“ im<br />

<strong>Saar</strong>land noch in <strong>die</strong>sem Jahr <strong>die</strong> Bedingungen<br />

<strong>für</strong> den „Sportorden“ erfüllen will. Aber <strong>das</strong> wird<br />

nicht leicht, denn speziell <strong>die</strong> Sprintdisziplinen<br />

liegen mir eher weniger. Da<strong>für</strong> dürfte mir <strong>das</strong><br />

Schwimmen als ehemalige Leistungsschwimmerin<br />

keine Mühe bereiten.<br />

▲ INTERVIEW: WOLFGANG WEBER<br />

3/2010<br />

Fotos: BuB (1), Ruppenthal (1)<br />

5


6<br />

Fotos: BuB (2)<br />

SPORTABZEICHEN<br />

SPORTABZEICHEN FÜR JEDES ALTER: Barmer GEK-Geschäftsführer Jens Rauh <strong>und</strong> Thomas Freudenreich,<br />

Marketing der Barmer GEK, zeichneten Schulkinder, <strong>die</strong> <strong>das</strong> Sportabzeichen erfolgreich<br />

absolviert haben, aus.<br />

Kooperation mit dem Volleyballcub Limbach<br />

(Rita Johann) funktioniert bestens: In vier Jahren<br />

haben r<strong>und</strong> h<strong>und</strong>ert Minis „Abenteuergeschichten<br />

in Bewegung“ <strong>und</strong> damit ihr Sportabeichen<br />

erworben. Für <strong>die</strong> PSD Bank RheinNeckar<strong>Saar</strong><br />

zeichnete Jana Ebinger gemeinsam mit LSVS-<br />

Breitensportreferentin Karin Schneider vier Kindergärten<br />

<strong>und</strong> drei Prüferinnen aus. Erfreulicherweise<br />

immer mehr „Minis“ beweisen ihre Fitness<br />

Ihre Bühne fanden auch Schüler <strong>und</strong> Jugend-<br />

Infos<br />

Regionale Veranstaltungen<br />

Die Geschäftsstelle Breitensport des LSVS<br />

wird am 30. Mai mit einem Sportabzeichentag<br />

in Zusammenarbeit mit <strong>Saar</strong> 05 im Stadion<br />

Kieselhumes <strong>die</strong> Sportabzeichensaison<br />

offiziell eröffnen. – Weitere Termine:<br />

22. August: Wiebelskirchen, Sportplatz<br />

Rösen, gemeinsam mit TuS Wiebelskirchen<br />

19. September: im Stadion Lebach mit dem<br />

Stadtverband <strong>für</strong> Sport – erstmals auch <strong>für</strong><br />

Behinderte <strong>und</strong><br />

7. November: Abschlussveranstaltung an<br />

der Hermann Neuberger Sportschule.<br />

Tolle Preise zu gewinnen<br />

Unter dem Motto „Trainieren, fit werden <strong>und</strong><br />

gewinnen“ warten auf alle, <strong>die</strong> <strong>das</strong> Deutsche<br />

Sportabzeichen erfolgreich ablegen <strong>und</strong> auf<br />

alle TeilnehmerInnen am „<strong>Saar</strong>land-Fitnesstest“<br />

wieder tolle Preise: 1 Motorroller<br />

Revonec GTX (50ccm), 1 Motorroller Saro<br />

Bella (50ccm) sowie 2 Wochenend-Gutscheine<br />

<strong>für</strong> eine Mercedes E-Klasse Limousine<br />

<strong>und</strong> ein Mercedes E-Klasse Cabrio.<br />

3/2010<br />

liche im Wettbewerb Schule <strong>und</strong> Verein –<br />

geehrt von Barmer GEK-Geschäftsführer Jens<br />

Rauh <strong>und</strong> Thomas Freudenreich sowie Dr. Eva<br />

Backes-Müller in Vertretung von Bildungsminister<br />

Klaus Kessler <strong>und</strong> dem Leiter des Sportreferates,<br />

Reinhard Peters. Die erst zehnjährige<br />

Johanna Böhmlein vom TuS Höchen – „Ich habe<br />

zum ersten Mal <strong>das</strong> Sportabzeichen gemacht“<br />

freute sich genauso über ihren Preis wie Jan<br />

Klein (Gr<strong>und</strong>schule Hasborn) <strong>und</strong> weitere acht<br />

SchülerInnen aus Losheim, Homburg, Baltersweiler<br />

oder Bexbach. – Gleich sechs engagierte<br />

LehrInnen wurden <strong>für</strong> ihre Initiative belohnt.<br />

Sportlehrerin Gabriela Hussung vom Peter-<br />

Wust-Gymnasium z. B hat mit ihren Klassen<br />

gleich 250 Sportabzeichen beigesteuert: „Das<br />

ist unser alljährlicher TÜV.“<br />

Die Liste der zehn besten Vereine in Sachen<br />

Sportabzeichen führte <strong>die</strong>smal der TuS Wiebelskirchen<br />

vor dem TV Quierschied an. LSVS-Präsident<br />

Gerd Meyer, Vize Werner Zimmer <strong>und</strong><br />

Werner Persch gratulierten herzlich <strong>und</strong> erfuhren<br />

von der Leiterin Christine Hennes, <strong>das</strong>s<br />

Wiebelskirchen 255 Sportorden melden konnte.<br />

In Quierschied, so berichtete Werner Grewenig,<br />

ist der Sportabzeichentreff schon seit 32<br />

Jahren beliebte Anlaufstelle. Weitere Vereine<br />

waren z. B. der TV Losheim, der TV St. Wendel,<br />

<strong>die</strong> LG Berus oder der TV Rohrbach. „Unser<br />

Stadtverband <strong>für</strong> Sport Lebach hat erstmals stärker<br />

<strong>die</strong> Schulen einbezogen“, erzählte Jürgen<br />

Klein. – Auch zehn Prüfer wurden besonders<br />

gewürdigt, u. a. von den LSVS-Präsidiumsmitgliedern<br />

Franz-Josef Schumann <strong>und</strong> Karl Heinz<br />

Groß. Darauf war Sigrid Baltes-Dräger (Prüferteam<br />

<strong>Saar</strong>land) auch <strong>für</strong> ihre KollegInnen stolz:<br />

„Wir opfern viel Zeit.“<br />

Gemeinsam mit dem LSVS führt <strong>die</strong> BARMER<br />

GEK zusätzlich an den saarländischen Schulen<br />

den Sportabzeichen-Wettbewerb durch: In <strong>die</strong>sen<br />

Wochen werden insgesamt 45 Schulen in<br />

den verschiedenen Kategorien (u. a. Neueinsteiger<br />

<strong>und</strong> sportlichste Klasse) von der BAR-<br />

MER GEK ausgezeichnet.<br />

Mehr unter www.sportabzeichen-<strong>Saar</strong>land.de<br />

▲ WOLFGANG WEBER<br />

EHRUNG DER PRÜFER: Das ehrenamtliche Engagement der zahlreichen Sportabzeichenprüfer ist <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Aktion Sportabzeichen sehr wichtig.


<strong>Saar</strong>ländisches<br />

Bündnis gegen<br />

Depression setzt<br />

auch auf Sport<br />

Am 13. Mai 2009 startete <strong>das</strong> <strong>Saar</strong>ländische<br />

Bündnis gegen Depression.<br />

2001 wurde in Nürnberg ein erstes<br />

regionales Bündnis gegründet. Mittlerweile<br />

sind b<strong>und</strong>esweit 64 Bündnisse aktiv.<br />

Ihr Ziel ist es, aufzuklären <strong>und</strong> Betroffenen<br />

<strong>und</strong> Angehörigen zu helfen. Depressiv<br />

erkrankte Menschen sollen eine schnelle<br />

<strong>und</strong> adäquate Behandlung erhalten. Denn in<br />

Deutschland leiden etwa vier Millionen<br />

Menschen an <strong>die</strong>ser Krankheit, nur etwa<br />

zehn Prozent davon werden angemessen<br />

therapiert.<br />

Ein zentrales Anliegen bei der Gründung der<br />

Bündnisse gegen Depression war vor allem, <strong>die</strong><br />

Suizidrate zu senken. Es gibt Untersuchungen,<br />

<strong>die</strong> zeigen, <strong>das</strong>s bei ca. 70 Prozent der Menschen,<br />

<strong>die</strong> Suizid begehen, eine Depression im<br />

Spiel ist. „Bei dem Modellprojekt, <strong>das</strong> 2001 in<br />

Nürnberg startete, konnte <strong>die</strong> Anzahl der Suizide<br />

<strong>und</strong> Suizidversuche durch Aufklärung <strong>und</strong><br />

gezielte Hilfsangebote in drei Jahren um bis zu<br />

25 Prozent gesenkt werden“, sagt Frank Weinsheimer,<br />

Koordinator des <strong>Saar</strong>ländischen Bündnisses<br />

gegen Depression. „Von den 64 Bündnissen<br />

b<strong>und</strong>esweit ist unseres im <strong>Saar</strong>land <strong>das</strong> einzige,<br />

<strong>das</strong> landesweit organisiert <strong>und</strong> aus der Selbsthilfe<br />

entstanden ist“, erklärt Frank Lessel,<br />

ebenfalls Koordinator des <strong>Saar</strong>ländischen Bündnisses.<br />

Deshalb ist auch <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit der<br />

Kontakt- <strong>und</strong> Informationsstelle <strong>für</strong> Selbsthilfe im<br />

<strong>Saar</strong>land (KISS) besonders eng. „In den letzten<br />

Monaten sind fünf neue Selbsthilfegruppen entstanden,<br />

so <strong>das</strong>s es landesweit nun 22 Gruppen<br />

gibt – zum einen <strong>für</strong> Betroffene, zum anderen <strong>für</strong><br />

Angehörige“, so Weinsheimer.<br />

Im Bündnis haben sich viele wichtige Partner<br />

zusammengeschlossen: Hier engagieren sich<br />

Vertreter von Selbsthilfegruppen, Kliniken,<br />

Krankenkassen, der Ärztekammer, der Psychotherapeutenkammer,<br />

der Telefonseelsorge, der<br />

Arbeitskammer des <strong>Saar</strong>landes <strong>und</strong> des Ges<strong>und</strong>heitsministeriums.<br />

Auch der Sport war <strong>für</strong> <strong>die</strong> Initiatoren des<br />

Bündnisses von Anfang an ein wichtiger Aspekt<br />

in ihren Bemühungen gegen <strong>die</strong> „Volkskrankheit“<br />

Depression. Denn Sport hat einen präventiven<br />

Charakter <strong>und</strong> unterstützt <strong>die</strong> erfolgreiche<br />

Behandlung der Erkrankung. Um <strong>die</strong> Öffentlichkeit<br />

darauf aufmerksam zu machen, hat <strong>das</strong> <strong>Saar</strong>ländische<br />

Bündnis im vergangenen Jahr einen<br />

Lauf gegen Depression im Deutsch-Französischen-Garten<br />

organisiert. Im Herbst 2010 ist ein<br />

weiterer Lauf geplant.<br />

„Depression kann jeden treffen, <strong>das</strong> hat man<br />

auch im Fall des Nationaltorhüters Robert Enke<br />

gesehen“, erklärt Frank Lessel. Nach Enkes Suizid<br />

konnten Lessel <strong>und</strong> Weinsheimer einen starken<br />

Anstieg der Nachfrage nach den Hilfs- <strong>und</strong><br />

Informationsangeboten des Bündnisses feststellen.<br />

Die „Enttabuisierung“ des Themas Depression<br />

ist durch den tragischen Fall Enke sicher einen<br />

INFORMATION. Das<br />

<strong>Saar</strong>ländische Bündnis<br />

gegen Depression setzt<br />

neben der Information<br />

auch auf Aktion, wie<br />

Sport.<br />

Infos<br />

SPORT & PRÄVENTION<br />

Schritt vorangekommen, <strong>und</strong> ist ein ganz wichtiges<br />

Ziel, auf <strong>das</strong> <strong>das</strong> Bündnis generell hinarbeitet.<br />

„Ziel im ersten Jahr war vor allem <strong>die</strong> Öffentlichkeitsarbeit,<br />

um auf <strong>das</strong> Thema <strong>und</strong> <strong>die</strong> Probleme<br />

aufmerksam zu machen. Uns liegt viel<br />

daran, <strong>das</strong>s Betroffene <strong>und</strong> Angehörige <strong>die</strong> vorhandenen<br />

Hilfsangebote kennen <strong>und</strong> aktiv werden.<br />

Wir wollen auch Schulungen <strong>für</strong> Multiplikatoren<br />

anbieten. Besonders <strong>für</strong> Trainer in Sportvereinen,<br />

denn <strong>die</strong>se sind nah an den Menschen<br />

dran. Wenn sie sensibel <strong>für</strong> Anzeichen von<br />

Depressionen sind, kann <strong>das</strong> den Weg ebnen,<br />

<strong>die</strong> vielfältigen Hilfsangebote zu nutzen“, erklärt<br />

Frank Lessel. Gerade vor dem Hintergr<strong>und</strong>, <strong>das</strong>s<br />

im nächsten Jahr <strong>das</strong> Motto „Depression bei Kindern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen“ im Mittelpunkt steht,<br />

sucht man gezielt den Schulterschluss mit dem<br />

saarländischen Sport. Weitspringerin Bianca<br />

Kappler war von Anfang an als Botschafterin der<br />

Kampagne mit dabei. Der <strong>Saar</strong>ländische Fußballverband<br />

hat <strong>die</strong> Experten des Bündnisses<br />

schon <strong>für</strong> seine Trainerfortbildungen gebucht,<br />

<strong>und</strong> auch LSVS-Präsident Gerd Meyer ist sehr an<br />

einer Zusammenarbeit interessiert. „Gemeinsam<br />

mit dem LSVS können wir sicher viel in Sachen<br />

Prävention <strong>und</strong> Aufklärung tun. Sport kann sehr<br />

hilfreich bei der Bewältigung von Depressionen<br />

sein. Hier wollen wir gemeinsam aktiv werden“,<br />

erklärt Frank Weinsheimer. Denn <strong>die</strong> wichtigste<br />

Botschaft der Experten des Bündnisses lautet:<br />

Depression ist behandelbar, es gibt viele Wege<br />

heraus aus <strong>die</strong>ser Lage.<br />

Lesen Sie im nächsten <strong>Saar</strong>Sport-Magazin:<br />

Wie Sport gegen Depression helfen kann.<br />

▲ SEBASTIAN BRÜCKNER<br />

<strong>Saar</strong>ländisches Bündnis<br />

gegen Depression<br />

Kontakt: c/o Landesvereinigung Selbsthilfe<br />

e.V., Futterstr. 27, 66111 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Ansprechpartner: Dipl.-Psych. Frank Lessel<br />

(Telefon 0681-4031 067), Dipl.-Hdl.<br />

Frank Weinsheimer (Telefon 0681-4031<br />

042); Email: kontakt@depression-saarland.de;<br />

Internet: www.depression-saarland.de<br />

3/2010<br />

Fotos: Privat<br />

7


Fotos: BuB, IMAGESERVICE<br />

8 3/2010<br />

SPORT & PRÄVENTION<br />

Leo Meiser<br />

„Vereine leisten<br />

Sozialarbeit, <strong>und</strong><br />

zwar vom Feinsten!“<br />

Seit Herbst vergangenen Jahres ist Annegret Kramp-Karrenbauer<br />

wieder Sportministerin, <strong>das</strong> heißt, der Sport wechselte vom Innenministerium<br />

ins Ministerium <strong>für</strong> Arbeit, Familie, Prävention, Soziales<br />

<strong>und</strong> Sport. Zum ersten Mal in Deutschland steht <strong>das</strong> Wort „Prävention“<br />

im Namen eines Ministeriums. Genauer gesagt, Sport <strong>und</strong><br />

Prävention stehen zusammen. Und genauso lautete <strong>die</strong> Initiative<br />

des saarländischen Landtages aus dem Jahre 2001, <strong>die</strong> im gleichen<br />

Jahr zur Ernennung des Landesbeauftragten <strong>für</strong> pädagogische Prävention<br />

geführt hat, in Person von Leo Meiser. SR-Sportredakteur<br />

Thomas Wollscheid befragte Leo Meiser.<br />

LEO MEISER setzt bei seiner Arbeit auf <strong>die</strong> saarländischen<br />

Turn- <strong>und</strong> Sportvereine.<br />

Thomas Wollscheid: Herr Meiser, welche<br />

Bedeutung hat denn der Sport <strong>für</strong> <strong>die</strong> Präventionsarbeit?<br />

Leo Meiser: Der Sport hat zum Einen eine sehr<br />

große <strong>und</strong> starke integrative Kraft. Er bietet <strong>die</strong><br />

Möglichkeit zu ges<strong>und</strong>er Bewegung <strong>und</strong> nicht<br />

zuletzt bietet der Sport ein breites Feld sozialen<br />

Lernens.<br />

Wollscheid: Sportvereine sehen ja ihre<br />

Hauptaufgabe in der Vermittlung ihrer<br />

Sportart. Sie sprechen von der sozialen Aufgabe.<br />

Vereine wollen aber nicht auch noch<br />

<strong>die</strong> Sozialarbeiter unserer Gesellschaft sein.<br />

Meiser: Sicher besteht <strong>die</strong> Hauptaufgabe von<br />

Sportvereinen in der Vermittlung ihrer Sportart.<br />

Die Ablehnung sozialer Verantwortung finde<br />

ich – gerade im Sinne der Vereine – kurzsichtig.<br />

Ob <strong>die</strong>se es wollen oder nicht, ob sie sich darüber<br />

bewusst sind oder nicht, Vereine leisten<br />

Sozialarbeit <strong>und</strong> zwar Sozialarbeit vom Feinsten.<br />

Sie arbeiten mit Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen, mit<br />

Senioren, mit Behinderten, mit Männern <strong>und</strong><br />

Frauen. Würden sie <strong>die</strong>ses soziale Engagement<br />

gegenüber dem Staat <strong>und</strong> der Gesellschaft<br />

selbstbewusst als besondere Leistung in <strong>die</strong><br />

Waagschale werfen, könnten sie mit Recht eine<br />

bessere finanzielle Förderung ihrer Arbeit einfordern.<br />

Die Qualität <strong>und</strong> Kompetenz bei der<br />

Vermittlung ihres sportlichen Anliegens wird<br />

dadurch übrigens eher gestärkt als vernachlässigt.<br />

Wollscheid: Eine bessere finanzielle Förderung,<br />

was heißt <strong>das</strong> <strong>für</strong> Sie?<br />

Meiser: Wenn <strong>die</strong> Städte <strong>und</strong> Gemeinden z. B.<br />

ihrer Jugendabteilung, <strong>die</strong> sich <strong>das</strong> ganze Jahr<br />

um 250 Kinder <strong>und</strong> Jugendliche kümmern, jährlich<br />

500 €zur Verfügung stellen, dann genügt<br />

<strong>das</strong> vielleicht, um mit den Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

ein Eis oder eine Pizza essen zu gehen, aber<br />

nicht um gutes, modernes Übungsmaterial, qualifizierte<br />

Übungsleiter, brauchbare Räume bzw.<br />

Materialien zu finanzieren. Erstrebenwert wären<br />

in <strong>die</strong>sem Fall statt 500 €- z. B. 5.000 €. Dieses<br />

Geld können jedoch Städte <strong>und</strong> Gemeinden<br />

nicht aus eigener Kraft aufbringen, da sind Staat<br />

<strong>und</strong> Gesellschaft gefordert. 5.000 € <strong>für</strong> alle<br />

Vereine, <strong>die</strong> kompetente Jugendarbeit leisten,<br />

bedeutet fraglos eine heftige Investition unseres<br />

Landes, aber eben eine Investition in <strong>die</strong><br />

Zukunft. Ich bin sicher, <strong>das</strong>s sie dabei helfen wür-


de, Sozialarbeit <strong>und</strong> Sozialaufgaben in weit größerem<br />

Maße zu vermeiden.<br />

Wollscheid: Ist denn <strong>die</strong> Arbeit aller Vereine<br />

<strong>die</strong>ses viele Geld wert?<br />

Meiser: Natürlich muss man <strong>die</strong> Höhe des<br />

unterstützenden Geldbetrages von der Leistung<br />

abhängig machen, <strong>die</strong> ein Verein tatsächlich<br />

erbringt.<br />

Wollscheid: Ist eine solche Leistung messbar?<br />

Meiser: Sie ist messbar. Da gibt es ganz<br />

bestimmte Kriterien, <strong>die</strong> man ins Feld führen<br />

könnte. Z. B. <strong>die</strong> Anzahl der betreuten Kinder,<br />

<strong>die</strong> Anzahl der eingebrachten Trainingsst<strong>und</strong>en,<br />

<strong>die</strong> Ausbildung <strong>und</strong> Qualität der Trainer bzw.<br />

Übungsleiterinnen <strong>und</strong> Übungsleiter, <strong>die</strong> Qualität<br />

der im Training eingesetzten Materialien, der<br />

Zustand der Trainingsstätten <strong>und</strong> vieles mehr.<br />

Wollscheid: Herr Meiser, eben haben wir<br />

darüber gesprochen, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Vereine auch<br />

sozialpolitische Aufgaben haben <strong>und</strong> Sozialarbeit,<br />

wie sie selber formuliert haben,<br />

vom Feinsten leisten. Verantwortlich da<strong>für</strong><br />

sind ja sicherlich auch <strong>die</strong> Trainer/innen, <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Übungsleiter/innen, <strong>die</strong> Jugendleiter/innen.<br />

Sind denn <strong>die</strong> heute alle auf dem<br />

neuesten erzieherischen Stand?<br />

Meiser: Sicherlich nicht alle <strong>und</strong> nicht immer zu<br />

100 %. Aber <strong>das</strong> sind wir alle nicht. Da haben<br />

Lehrer/innen, Erzieher/innen, Eltern, Übungsleiter/innen,<br />

Jugendbetreuer/innen – eben wir alle<br />

einen nicht unerheblichen Nachholbedarf.<br />

Wollscheid: Wie aber kann man <strong>das</strong><br />

ändern?<br />

Meiser: Wir sollten alles tun, um unseren<br />

Übungsleiter/innen, Jugendbetreuer/innen <strong>und</strong><br />

Trainer/innen interessante <strong>und</strong> zeitgemäße<br />

Fortbildungsangebote anzubieten. Gewaltfreie<br />

Konfliktlösung, Coolnesstraining, Kommunikationstraining,<br />

Kooperationsübungen, Themen wie<br />

„Grenzen, Regeln, Konsequenzen“, all <strong>die</strong>s <strong>und</strong><br />

ähnliche Themen wären mit Sicherheit hilfreich<br />

<strong>und</strong> könnten dazu beitragen, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Arbeit in<br />

den Vereinen noch gestärkt wird. Allerdings<br />

sollten wir Ehrenamtlern alle Fortbildungsmaßnahmen<br />

kostenlos ermöglichen. Ich bin der Meinung,<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> Bemühen <strong>die</strong>ser Menschen unsere<br />

Kinder <strong>und</strong> unsere Jugendlichen fit zu machen<br />

SPORT & PRÄVENTION<br />

<strong>und</strong> auf einen guten Lebensweg zu bringen <strong>und</strong><br />

<strong>das</strong> möglichst kompetent - sollten wir von <strong>die</strong>sen<br />

Idealisten nicht noch Geld einfordern.<br />

Wollscheid: Natürlich wäre <strong>das</strong> wünschenswert.<br />

Was aber sollten <strong>die</strong> Übungsleiter<br />

unseren Kindern neben dem Sport noch beibringen<br />

können.<br />

Meiser: Als Wichtigstes fällt mir da <strong>das</strong> Antrainieren<br />

bzw. Einüben einer größeren „Frustrationstoleranz“<br />

ein. Viele unserer Kinder können<br />

nicht mehr verlieren. Schiedsrichter <strong>und</strong> Gegenspieler<br />

haben nicht selten unter einem solchen<br />

Erziehungsdefizit zu leiden. Es ist manchmal<br />

schon beschämend, wie sich manche Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche, aber auch Erwachsene als Sportler,<br />

oder als Zuschauer während bzw. nach einem<br />

Spiel aufführen.<br />

Wollscheid: Das ist in der Tat so! Haben an<br />

<strong>die</strong>sem Fehlverhalten nicht auch viele Eltern<br />

einen gehörigen Anteil an Schuld?<br />

Meiser: Zweifellos! Dieser Tage hat ein Vater<br />

an einer saarländischen Gr<strong>und</strong>schule im<br />

Gespräch mit der Lehrerin seines Sohnes gesagt:<br />

„Warum soll ich an der Frustrationstoleranz mei-<br />

3/2010<br />

9


Foto: BuB<br />

nes Kindes arbeiten. Mein Kind braucht nicht<br />

verlieren zu können“! Ich glaube, einen solchen<br />

Satz braucht man eigentlich nicht zu kommentieren.<br />

Viele Eltern suggerieren ihren Kindern, <strong>das</strong>s<br />

<strong>das</strong> Leben nur aus Siegen <strong>und</strong> Gewinnen<br />

besteht. Schon beim „Mensch ärger dich nicht“<br />

Spiel müssen Vier-, Fünfjährige als Gewinner<br />

<strong>das</strong> Brett verlassen. Beobachten sie ruhig einmal<br />

in ihrem Fre<strong>und</strong>eskreis oder Bekanntenkreis, wie<br />

erbost manche Eltern sind, wenn ihr Kind bei<br />

einem Spiel nicht als Gewinner <strong>das</strong> Spielbrett<br />

oder <strong>das</strong> Spielfeld verlässt. Am Spielfeldrand<br />

tobende Eltern, <strong>die</strong> auf Schiedsrichter, Gegenspieler<br />

ja auf <strong>das</strong> eigene Kind losgehen, lassen<br />

keinen Zweifel daran, <strong>das</strong>s nur ein Sieg zählt.<br />

Wir müssen aber unseren Kindern auch beibringen,<br />

wie man mit Niederlagen fertig wird. Das<br />

ist nicht nur im Spiel, sondern erst recht im Alltag,<br />

in der Schule <strong>und</strong> im Beruf wichtig.<br />

Wollscheid: Aber was können Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendlichen denn im Verein noch lernen?<br />

Meiser: In unserem Verein können Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche vieles von dem lernen, was sie oftmals<br />

zu Haus aus Zeitmangel nur noch ungenügend<br />

erfahren können. Im <strong>Saar</strong>land sind etwa<br />

64 % der Eltern Doppelver<strong>die</strong>ner. Das bedeutet<br />

bei einer gut durchorganisierten Familie,<br />

<strong>das</strong>s sich Kinder <strong>und</strong> Eltern morgens beim Frühstück<br />

<strong>und</strong> abends beim Abendessen sehen.<br />

Dazwischen liegt ein langer Tag. Sie <strong>und</strong> ich<br />

wurden in <strong>die</strong>sen St<strong>und</strong>en zu Hause von Vater,<br />

Mutter <strong>und</strong>/oder Großeltern erzogen. Regeln,<br />

Disziplin, gegenseitiges Vertrauen, all <strong>die</strong>se<br />

Dinge wurden uns vermittelt. Das sind Dinge,<br />

<strong>die</strong> man auch in Vereinen lernen kann. Dass ein<br />

Spiel ohne Regeln nicht funktioniert, versteht<br />

jedes Kind. Dass ohne Disziplin im Sport kein<br />

Erfolg zu erzielen ist, erkennen unsere Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen sehr schnell. Dass man bei<br />

dem Miteinander in den Vereinen auch lernt,<br />

dem Anderen zu helfen, dem Anderen zu vertrauen,<br />

ist selbstverständlich. Die Vereine <strong>und</strong><br />

mit ihnen in besonderem Maße der Sport bringen<br />

<strong>das</strong> soziale Lernen auf w<strong>und</strong>erbare Weise<br />

über Spiel <strong>und</strong> Spaß - gewissermaßen spielerisch-<br />

ans Kind bzw. den Jugendlichen.<br />

Wollscheid: Sport bedeutet auch ges<strong>und</strong>e<br />

Bewegung. Die Ges<strong>und</strong>heit aber ist ein kostbares<br />

Gut, <strong>das</strong> es da zu erhalten gilt. Was<br />

können wir denn tun, um viele Kinder hinter<br />

dem Computer herauszulocken, <strong>die</strong> dort<br />

St<strong>und</strong>en sitzen <strong>und</strong> spielen. Kann man <strong>das</strong><br />

Sportangebot in den Gemeinden attraktiver<br />

machen, um <strong>das</strong> zu erreichen?<br />

Meiser: Ich sehe da durchaus noch Möglichkeiten.<br />

Ich will ein Beispiel aufzeigen. Viele unserer<br />

Gemeinden könnten statt teure Ferienprogramme<br />

aufzulegen, <strong>die</strong> Gelder der Ferienmaßnahmen<br />

den Vereinen zur Verfügung stellen <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong>sen in den Ferien <strong>die</strong> Möglichkeit bieten, bei<br />

offenen Hallen ihren Sport <strong>für</strong> alle attraktiv <strong>und</strong><br />

kostenfrei anzubieten. Ich bin sicher, Sport ist so<br />

faszinierend, <strong>das</strong>s es viele Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

gäbe, <strong>die</strong> von <strong>die</strong>sem Angebot Gebrauch<br />

machen würden. Für <strong>die</strong> Sportvereine jedenfalls<br />

10 3/2010<br />

SPORT & PRÄVENTION<br />

DER TROMMLER Ibou unterstützt <strong>die</strong> Initiative<br />

„wir im Verein mit dir“ seit Jahren <strong>und</strong> begeistert<br />

<strong>die</strong> Kinder mit seiner Show.<br />

wäre es eine riesen Chance. Urlaubmachende<br />

Hausmeister <strong>und</strong> Putzfrauen sind <strong>für</strong> mich keine<br />

stichhaltigen Gründe, <strong>die</strong> Hallen während <strong>die</strong>ser<br />

Ferienzeiten zu schließen. Vereine sind vertrauenswürdig.<br />

Vereine sind durchaus in der Lage,<br />

Schließ<strong>die</strong>nst <strong>und</strong> Säubern der Halle in einem<br />

solchen Ausnahmefall eigenverantwortlich<br />

durchzuführen <strong>und</strong> damit vorübergehend Hausmeister<br />

<strong>und</strong> Putzfrauen zu ersetzen.<br />

Wollscheid: Hat der Sport in den Vereinen<br />

auch gegen Gaststätten, gegen Discos,<br />

gegen Computer, gegen <strong>die</strong> Klotze – eine<br />

Chance?<br />

Meiser: Nach meiner Ansicht durchaus. Wir<br />

müssen den Sport nur möglichst bunt, interessant<br />

<strong>und</strong> zeitgemäß anbieten. Übrigens auch was <strong>die</strong><br />

Zeit betrifft, in der wir ihn ermöglichen. Wir<br />

sperren bisher <strong>die</strong> Hallen abends gegen 21/22<br />

Uhr zu <strong>und</strong> vergessen dabei, <strong>das</strong>s unsere<br />

Jugendlichen ein ganz anderes Ausgehverhalten<br />

haben als wir früher. Ich würde mir wünschen,<br />

<strong>das</strong>s freitags, samstags <strong>die</strong> Hallen nicht<br />

wie üblich gegen 21/22 Uhr schließen, sondern<br />

entsprechend des Ausgehverhaltens der<br />

Jugendlichen von 22:30 bis 2 Uhr nachts <strong>für</strong><br />

alle interessierten Jugendlichen <strong>für</strong> Spiel <strong>und</strong><br />

Sport (vielleicht sogar mit zeitgemäßer Musik<br />

hinterlegt) offen sind. Der Sonntagmorgen<br />

könnte übrigens ein tolles Angebot sein <strong>für</strong><br />

Familien mit Kindern. Väter <strong>und</strong> Mütter spielen<br />

mit ihren Kindern z. B. Basketball bzw. treiben<br />

Sport mit ihren Kindern.<br />

Wollscheid: Sehen Sie eine realistische<br />

Chance, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> so kommt – oder kommen<br />

könnte?<br />

Meiser: Ich sehe eine realistische Chance, denn<br />

es gibt viele, <strong>die</strong> inzwischen in der Sache am<br />

Nachdenken sind <strong>und</strong> <strong>die</strong> nur noch den Mut aufbringen<br />

müssen, es einmal auszuprobieren. Man<br />

muss ja nicht sofort mit sechs Wochen beginnen,<br />

sondern kann mit acht Tagen den Anfang<br />

machen <strong>und</strong> sehen, ob <strong>die</strong> Vereine tatsächlich<br />

in der Lage sind, ein verlässlicher Partner zu sein,<br />

<strong>und</strong> ob <strong>die</strong> Sache auf Interesse bei den Jugendlichen<br />

stößt.<br />

Wollscheid: Welche Kräfte sehen Sie durch<br />

den Sport noch nicht ganz ausgeschöpft?<br />

Meiser: Ich glaube, <strong>das</strong>s der Sport ein hohes<br />

Maß an integrierender Kraft hat, viel wirkungsvoller<br />

als manche Menschen glauben. Ob ausländische<br />

oder deutsche Kinder – alle haben<br />

den gleichen Spaß beim Sporttreiben. Ob<br />

schwächliche oder starke Kinder, ob arme oder<br />

reiche Kinder, ob intelligente oder weniger<br />

intelligente Kinder, der Sport macht keinen<br />

Unterschied. Sport macht allen Freude <strong>und</strong> ist<br />

<strong>für</strong> alle da. Mitspieler gleich welcher Hautfarbe<br />

oder Nationalität sind dem Sport willkommen<br />

<strong>und</strong> können sich mit seiner Hilfe im positiven<br />

Sinne austoben. Im Spiel wird übrigens auch<br />

Sprache gelernt <strong>und</strong> spielerischer kann man<br />

eigentlich Sprache nicht lernen. Wenn ausserdem<br />

über den Sport Fre<strong>und</strong>schaften entstehen,<br />

<strong>die</strong> dazu führen, <strong>das</strong>s Fre<strong>und</strong>e sich auf partnerschaftlicher<br />

Basis Nachhilfeunterricht in<br />

Deutsch geben, wäre <strong>das</strong> der Idealfall. Ich kann<br />

mir´s durchaus vorstellen.<br />

Thomas Wollscheid: Viele Vereine haben<br />

Angst, <strong>das</strong>s mit den Ganztagschulen gar<br />

kein Platz mehr bleibt <strong>für</strong> ihr Nachmittagstraining.<br />

Wann sollen <strong>die</strong> Kinder noch zum<br />

Training gehen, wenn sie gerade jetzt in der<br />

Winterzeit um 17 Uhr aus der Schule nach<br />

Hause kommen?<br />

Leo Meiser: Also <strong>für</strong> mich ist <strong>die</strong>se Angst unbegründet.<br />

Schulen sind gut beraten, wenn sie sich<br />

bei der Gestaltung des Nachmittagunterrichts<br />

der Kompetenz <strong>und</strong> des Angebots der Sport<strong>und</strong><br />

Kulturvereine be<strong>die</strong>nen. Da stehen hervorragende<br />

Übungsleiter/innen <strong>und</strong> Trainer/innen<br />

zur Verfügung. Da wird engagiertes Personal<br />

vorgewiesen. Für mich ist <strong>das</strong> Angebot der Vereine<br />

problemlos in <strong>die</strong> St<strong>und</strong>enpläne von Schulen<br />

integrierbar. Für <strong>die</strong> Schulen wird es eher<br />

eine gern gesehene Hilfe <strong>und</strong> keineswegs ein<br />

Störfaktor in ihrer schwierigen Alltagsbewältigung<br />

sein. Auch hier rate ich dazu aufeinander<br />

zuzugehen, dem anderen zu vertrauen <strong>und</strong> ihm<br />

etwas zuzutrauen, Mut zu haben <strong>und</strong> verschiedene<br />

Möglichkeiten auszuprobieren.<br />

Wollscheid: Herr Meiser, ich hoffe, wir<br />

geben den einen oder anderen Denkanstoß.<br />

Ich glaube, <strong>die</strong> Gemeinden, <strong>die</strong> Vereine <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Schulen könnten in unserem Gespräch<br />

<strong>die</strong> eine oder andere Anregung entdeckt<br />

bzw. entnommen haben. In einem solchen<br />

Fall stehen sie bzw. <strong>die</strong> Initiative „wir im<br />

Verein mit dir“ bzw. <strong>das</strong> Landesinstitut <strong>für</strong><br />

Präventives Handeln sicher mit Rat <strong>und</strong> Tat<br />

zur Verfügung. ▲ THOMAS WOLLSCHEID


Mit Volleyball<br />

zur Normalität<br />

Gefangene der JVA <strong>Saar</strong>brücken<br />

spielen offiziell in der Hobbyr<strong>und</strong>e<br />

des <strong>Saar</strong>ländischen Volleyball-Verbandes<br />

mit. Möglich macht <strong>die</strong>s <strong>das</strong><br />

Programm „Integration durch Sport“ des<br />

LSVS. Unser Magazin war bei einem solchen<br />

Spiel hinter Gittern dabei.<br />

Dass Sport neben den ges<strong>und</strong>heitlichen Aspekten<br />

auch sonst viel Gutes tut, weiß jeder. Unter<br />

anderem <strong>die</strong>nt er auch der Integration. Beim<br />

<strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saar</strong>land (LSVS)<br />

hilft <strong>das</strong> Programm „Integration durch Sport“ vor<br />

allem Menschen mit Migrationshintergr<strong>und</strong>,<br />

einen Weg in den Verein zu finden.<br />

Menschen, <strong>die</strong> am Rand der Gesellschaft stehen,<br />

gibt es auch in der <strong>Saar</strong>brücker Justizvollzugsanstalt<br />

auf der Lerchesflur. Sport ist <strong>für</strong> sie<br />

extrem wichtig. In der JVA wird aber nicht nur<br />

Fußball gespielt, seit Kurzem nimmt auch ein<br />

Team aus Gefangenen an der offiziellen<br />

Hobbyr<strong>und</strong>e des <strong>Saar</strong>ländischen Volleyball-<br />

Verbandes teil. „Viele bleiben dabei <strong>und</strong> spielen<br />

auch nach ihrer Haftzeit Volleyball. Das<br />

zeigt, <strong>das</strong>s wir damit, <strong>die</strong>s anzubieten, richtig<br />

gelegen haben“, sagt Aron Reimann, beim LSVS<br />

<strong>für</strong> „Integration durch Sport“ zuständig. Das Programm,<br />

<strong>das</strong> vom B<strong>und</strong>es-Innenministerium<br />

finanziell gefördert wird, stößt auf große Resonanz.<br />

So besteht der Großteil des Freizeitsportvereins<br />

(FSV) Eschberg aus Menschen mit<br />

Migrationshintergr<strong>und</strong>, vornehmlich aus Russland.<br />

Sportlehrer Peter Merkel erklärt: „Bei <strong>die</strong>sen<br />

Menschen ist <strong>die</strong> Hemmschwelle, einzeln in<br />

einen Verein einzutreten, besonders groß. Und<br />

wenn sie mit mehreren Leuten zusammen in den<br />

Verein gehen, bleiben sie dort als Gruppe auch<br />

meist unter sich.“<br />

Auf der Lerchesflur leben r<strong>und</strong> 700 Häftlinge,<br />

darunter sind 200 mit Migrationshintergr<strong>und</strong>.<br />

Die sind <strong>für</strong> Abwechslung dankbar. „Es ist<br />

wichtig, körperlich aktiv zu sein. Danach fühlt<br />

man sich viel ausgeglichener. Ich würde gern<br />

noch mehr Sport machen. Die meisten, <strong>die</strong> im<br />

Volleyballteam spielen, machen sonst draußen<br />

keinen Sport“, erzählt der 22-jährige Manuel.<br />

Auch <strong>für</strong> den 38-jährigen Laurent, er stammt<br />

aus Frankreich, ist <strong>das</strong> Volleyballspiel an einem<br />

Donnerstag <strong>das</strong> Highlight der Woche. „Das ist<br />

ein schöner Sport. Ich spiele aber auch immer<br />

samstags in unserer Fußball-Mannschaft im Tor“,<br />

sagt er. Ältester Spieler der Truppe ist Andreas,<br />

51. Er spielte früher in Russland Eishockey. „Ein<br />

echter Männersport“, lacht er. Volleyball ist<br />

aber in Ost-Europa auch sehr populär.<br />

An <strong>die</strong>sem Tag treffen <strong>die</strong> Spieler der Lerchesflur<br />

Sportgemeinschaft 88 (LSG) in zwei<br />

Spielen auf den FSV Eschberg <strong>und</strong> den LC<br />

Altenkessel. In der kleinen Sporthalle prallen <strong>die</strong><br />

Bälle an <strong>die</strong> mit Holz verkleideten Wände. Die<br />

Gummisohlen der Sportschuhe quietschen, es ist<br />

warm. Die Spieler in den neonfarbenen Trikots<br />

lachen viel miteinander, flachsen, klatschen<br />

immer wieder ab. Ihre Gegner tragen blaue T-<br />

Shirts, auf denen „Integration durch Sport“ steht.<br />

„Gerade der soziale Kontakt mit den Teams<br />

von außen ist wichtig“, erklärt Sportlehrer Dieter<br />

SPORT & PRÄVENTION<br />

Keßler: „Das Wichtigste ist, <strong>das</strong>s es fair zugeht.<br />

Es gibt kein böses Blut oder böse Worte. Unsere<br />

Erfahrungen sind nur positiv.“ Denn Sport verbindet<br />

über alle Grenzen hinweg. So stehen im<br />

LSG-Team ein Türke, Russen, Deutsche, Albaner.<br />

Die Gegner der Gefangenen haben auch keine<br />

Vorbehalte. Martin Rupp vom LC Altenkessel<br />

findet: „Es ist mal was anderes, eine ganz interessante<br />

Erfahrung.“ Auch Manfred Lallemand<br />

vom FSV Eschberg war schon ein paar Mal zum<br />

Volleyballspielen im Gefängnis. „Vorgefallen<br />

ist noch nie etwas“, sagt er. Die Häftlinge spielen<br />

in der ganz normalen Hobbyr<strong>und</strong>e des Verbandes.<br />

„Wir haben halt nur Heimspiele“, meint<br />

Dieter Keßler mit einem Schmunzeln im Gesicht.<br />

Da dort zwei Frauen pro Mannschaft vorgeschrieben<br />

sind, müssen sich <strong>die</strong> Häftlinge <strong>die</strong>se<br />

aus anderen Teams „ausleihen“. Für <strong>die</strong> Gegner<br />

entfällt nur <strong>das</strong> gemeinsame Bierchen nach dem<br />

Spiel, auch <strong>das</strong> Ein- <strong>und</strong> Auschecken in der JVA<br />

kostet Zeit.<br />

Trainiert werden <strong>die</strong> Insassen von Thomas<br />

Zimmer, der <strong>die</strong> Trainer-A-Lizenz im Volleyball<br />

besitzt. Angesichts der Technik seiner Schützlinge<br />

bekommt der zwar manchmal graue Haare,<br />

aber egal. Fünf Jahre hat jeder der JVA-Spieler<br />

im Schnitt noch zu verbüßen. Das meiste seien<br />

Raub-, Diebstahl- <strong>und</strong> Einbruchsdelikte, verrät<br />

ein Beamter. Spätestens, wenn der erste Aufschlag<br />

übers Netz fliegt <strong>und</strong> der erste Schmetterschlag<br />

ins Feld kracht, ist <strong>das</strong> aber alles vergessen.<br />

Und dann sind alle Gewinner, ganz egal,<br />

wie es ausgeht. ▲ STEFAN REGEL<br />

Keßler. Er weiß, <strong>das</strong>s Resultate zweitrangig sind. Foto: Wieck<br />

3/2010<br />

11


Foto: ISI<br />

12 3/2010<br />

LSVS-INTERN<br />

Generationenwechsel, Teil Zwei<br />

Nachdem Ende 2009 mit Bernd Bentz bereits ein langge<strong>die</strong>nter Geschäftsführer des LSVS in den Ruhestand<br />

ging, verabschiedet sich nun am 1. Juli 2010 Alfons Sahner in den „Unruhestand“. Nach 23 Jahren beim <strong>Landessportverband</strong><br />

geht der Geschäftsführer der Verbände Ringen, Boxen, Judo/Ju Jutsu, Schach <strong>und</strong> Gewichtheben<br />

in Altersteilzeit.<br />

Genau 23 Jahre, nachdem der gebürtige Hüttigweiler Alfons<br />

Sahner <strong>die</strong> Position des Geschäftsführers beim LSVS von seinem<br />

Vorgänger Alfred Kaufmann übernahm, endet nun am 1. Juli<br />

<strong>die</strong> Ära Sahner. Doch dem <strong>Saar</strong>sport war der erfolgreiche Ringer<br />

des Traditionsvereins ASV Hüttigweiler bereits vor seinem hauptberuflichen<br />

Wechsel zum <strong>Landessportverband</strong> eng verb<strong>und</strong>en. Zunächst<br />

feierte Sahner zahlreiche Erfolge auf der Ringermatte: Vielen <strong>Saar</strong>landmeister-Titeln<br />

ließ er mehrere Medaillen <strong>und</strong> 1970 dann <strong>die</strong> Goldmedaille<br />

bei den deutschen Junioren-Meisterschaften folgen – damals der<br />

erste DM-Titel <strong>für</strong> Hüttigweiler überhaupt. Neben den Erfolgen, <strong>die</strong><br />

Alfons Sahner mit der Mannschaft des ASV feierte, wurde er auch zu drei<br />

Länderkämpfen in <strong>die</strong> deutsche Nationalmannschaft berufen. Noch<br />

während seiner sportlichen Karriere übernahm Sahner aber auch als<br />

Trainer <strong>und</strong> Vereinsvorsitzender in Hüttigweiler Verantwortung.<br />

Als „Mister ASV“, der <strong>die</strong> Geschicke seines Heimatvereins wie kein<br />

Zweiter prägte, hatte Alfons Sahner beste Kontakte zum <strong>Landessportverband</strong><br />

<strong>und</strong> seinem Vorgänger Alfred Kaufmann. Als Kaufmann dann<br />

in den Ruhestand ging, schlug er Sahner als seinen Nachfolger vor. Der<br />

war nach dem Schulabschluss in Hüttigweiler <strong>und</strong> einer Ausbildung als<br />

Rechtsanwaltsgehilfe zunächst einige Zeit bei der B<strong>und</strong>eswehr, arbeitete<br />

dann im Immobieliengeschäft.<br />

Durch seinen engen Kontakt zum organisierten Sport an der <strong>Saar</strong> fiel<br />

ihm der Wechsel zum LSVS jedoch leicht. „Die Vorsitzenden der Verbände<br />

haben gesehen, <strong>das</strong>s ich Ahnung von der Materie hatte <strong>und</strong> meine<br />

Arbeit geschafft habe. Da gab es nie Probleme“, blickt Alfons Sahner<br />

auf <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit den Sportfachverbänden zurück. Auch mit<br />

den Kollegen <strong>und</strong> Chefs beim LSVS kam Sahner immer gut zurecht. „Als<br />

ich beim LSVS angefangen habe, war Hermann Neuberger Präsident<br />

<strong>und</strong> Toni Breder Hauptgeschäftsführer“, erinnert sich Sahner. Von Neuberger<br />

über Alfred Wagner zum ehemaligen Ringer-Präsidenten Gerd<br />

Meyer – mit dem Sahner also auch in <strong>die</strong>ser Funktion viel zu tun hatte –<br />

reicht <strong>die</strong> Liste der Präsidenten, <strong>die</strong> in den 23 Jahren dem LSVS vorstanden.<br />

Und fünf Hauptgeschäftsführer hat der Hüttigweiler in seiner Zeit<br />

beim <strong>Landessportverband</strong> kommen <strong>und</strong>/oder gehen sehen: Auf Toni<br />

Breder folgten Bernd Kastler, Eike Emrich, Bernhard Gill <strong>und</strong> nun Paul<br />

Hans.<br />

Als ehemaligem Ringer sind Alfons Sahner an Veranstaltungen natürlich<br />

zwei Ringer-Events besonders in Erinnerung geblieben. „1990 war<br />

beim Großen Preis von Deutschland in <strong>Saar</strong>brücken nicht nur <strong>die</strong> gesamte<br />

Weltelite, sondern auch <strong>die</strong> erste gesamtdeutsche Mannschaft am<br />

Start. Und auch <strong>die</strong> Festveranstaltung 100 Jahre Ringen im <strong>Saar</strong>land war<br />

etwas ganz Besonderes“, schwelgt Sahner in Erinnerungen. Doch neben<br />

dem Blick zurück wagt Alfons Sahner auch einen Blick voraus. Als Angestellter<br />

des <strong>Landessportverband</strong>es, aber vor allem als passionierter Sportler<br />

durch <strong>und</strong> durch, hat sich der nun 61-Jährige sein ganzes Leben lang<br />

fit gehalten. Stand er mit 39 Jahren noch auf der Ringermatte, waren es<br />

danach <strong>das</strong> Fitness-Studio, Laufen, Radfahren <strong>und</strong> <strong>die</strong> Fußballspiele mit<br />

der AH in Hüttigweiler, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> richtige Fitness sorgten. „Ich habe<br />

gerade erst ein neues Rad gekauft, es wird mit Sicherheit keine Langeweile<br />

aufkommen“, hat Alfons Sahner weitere Touren im <strong>Saar</strong>land <strong>und</strong><br />

darüber hinaus in Planung. Von Passau bis Wien <strong>und</strong> auf Rügen war er<br />

schon mit dem Rad unterwegs. Neue Strecken <strong>und</strong> mehr Kilometer werden<br />

garantiert hinzukommen.<br />

▲ SEBASTIAN BRÜCKNER


3/2010<br />

13


14 3/2010<br />

STERNE DES SPORTS<br />

Pate der Aktion „Sterne des Sports“, René Spandauw, tourte durchs <strong>Saar</strong>land<br />

Mit dem Camping-Mobil<br />

auf „Sterne-Werbefahrt“<br />

Die Aktion „Sterne des Sports“ des Deutschen Olympischen Sportb<strong>und</strong>es (DOSB), sowie der Volks- <strong>und</strong> Raiffeisenbanken<br />

ist am 21. April mit einer großen Auftaktveranstaltung ins Jahr 2010 gestartet. Bei einer Tour mit einem Camping-<br />

Mobil machte Pate René Spandauw im ganzen <strong>Saar</strong>land Werbung <strong>für</strong> <strong>die</strong> „Sterne des Sports“<br />

PR-TOUR. Royals-Trainer René Spandauw, Pate der Aktion<br />

„Sterne des Sports“ hielt sein Versprechen <strong>und</strong> ging mit<br />

dem Campingbus auf „Sterne“-Promotion-Tour.<br />

„Das habe ich mir selbst eingebrockt“, erklärte<br />

René Spandauw, Trainer des deutschen Basketballmeisters<br />

TV <strong>Saar</strong>louis Royals, gutgelaunt auf<br />

dem Großen Markt in <strong>Saar</strong>louis. Nur drei Tage<br />

nach dem Gewinn der Meisterschaft mit seinen<br />

Basketballmädels konnte sich der Erfolgscoach<br />

nämlich nicht von der strapaziösen Saison erholen.<br />

Mit dem Camping-Mobil tourte er stattdessen<br />

durchs <strong>Saar</strong>land um Werbung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aktion<br />

„Sterne des Sports“, deren Pate er ist, zu machen.<br />

Auf der großen Auftaktveranstaltung der<br />

„Sterne des Sports“ am 21. April hatte der Holländer<br />

Spandauw nämlich verkündet: „Ich stehe<br />

h<strong>und</strong>ert Prozent hinter dem Wettbewerb. Ich<br />

werde alles machen, damit er auch 2010 wieder<br />

erfolgreich wird. Und wenn ich mit dem<br />

Wohnwagen herumfahre, um <strong>die</strong> Leute darauf<br />

aufmerksam zu machen.“<br />

Was Spandauw wohl nicht ahnte: Die Verantwortlichen<br />

des Wettbewerbs nahmen ihn<br />

beim Wort. Und so wurde eine Tour quer durch<br />

<strong>das</strong> <strong>Saar</strong>land mit Stationen in Merzig, <strong>Saar</strong>louis<br />

<strong>und</strong> Homburg organisiert, um <strong>die</strong> Werbetrommel<br />

zu rühren. Mit dem Wohnwagen fand <strong>die</strong><br />

Tour zwar nicht statt, da<strong>für</strong> mit einem Kleinbus,<br />

in dem allerlei Camping-Utensilien mitgeführt<br />

wurden. So konnte Spandauw interessierte Passanten<br />

zum Verweilen im gemütlichen Camping-Stuhl<br />

einladen, um ihnen von den „Sternen<br />

des Sports“ zu erzählen.<br />

Nicht nur Spandauw als <strong>Saar</strong>land-Botschafter<br />

der Aktion „Sterne des Sports“, war übrigens in<br />

<strong>die</strong>sen Tagen im <strong>Saar</strong>land unterwegs. Auch der<br />

deutschlandweite Botschafter der Aktion im<br />

Jahr 2009, Kunstturner Fabian Hambüchen war<br />

bei uns zu Gast. Ihm war es aufgr<strong>und</strong> eines Trainingslagers<br />

in Japan Anfang Februar nicht möglich,<br />

persönlich an der Verleihung des „Großen<br />

Stern des Sports in Gold“ in Berlin teilzunehmen.<br />

Per Videobotschaft ließ er seine Glückwünsche<br />

ausrichten <strong>und</strong> avisierte seinen Besuch beim<br />

B<strong>und</strong>essieger.<br />

Da <strong>das</strong> <strong>Saar</strong>land mit dem Polizeisportverein<br />

(PSV) <strong>Saar</strong> den aktuellen B<strong>und</strong>essieger stellt,<br />

machte sich Hambüchen auf den Weg nach


IM DIENST DER STERNE. Rüdiger Daub, Vorstand der Volksbank <strong>Saar</strong>louis (rechts), STB-Präsident<br />

Dr. Kurt Bohr (links) <strong>und</strong> LSVS-Hauptgeschäftsführer Paul Hans freuten sich über den hochkarätigen<br />

Besuch.<br />

Ommersheim, wo <strong>das</strong> Leistungszentrum <strong>für</strong><br />

Tanzsport des PSV <strong>Saar</strong> ist. Dort wurde er von<br />

LSVS-Vizepräsident Dr. Kurt Bohr <strong>und</strong> LSVS-<br />

Hauptgeschäftsführer Paul Hans begrüßt.<br />

Anschließend stellte ihm der PSV-Vorsitzende<br />

Klaus Wehowsky <strong>das</strong> Projekt ausführlich vor. Bei<br />

verschiedenen Vorführungen konnte sich der<br />

Welt- <strong>und</strong> mehrfache Europameister auch selbst<br />

vom Können der PSV-Tänzer überzeugen.<br />

Der Besuch von Hambüchen war <strong>für</strong> den Polizeisportverein<br />

ein weiterer Höhepunkt, wegen<br />

dem sich <strong>die</strong> Teilnahme an den „Sternen des<br />

Sports“ lohnte. Daneben konnte sich der PSV<br />

noch über einen warmen Geldregen, sowie ein<br />

großes öffentliches Interesse, <strong>das</strong> zu einer Stei-<br />

gerung der Mitgliederzahlen führte, freuen.<br />

Gute Argumente also <strong>für</strong> alle saarländischen<br />

Vereine sich auch 2010 wieder zu bewerben.<br />

Zu zehn verschiedenen Schwerpunktthemen,<br />

wie zum Beispiel Integration, Vereinsmanagement,<br />

Senioren, Familie oder Umweltschutz,<br />

können <strong>die</strong> Bewerbungen eingereicht werden.<br />

Eine kompetente Jury aus Vertretern der Volksbanken,<br />

LSVS, Me<strong>die</strong>n <strong>und</strong> Sport wird <strong>die</strong><br />

Bewerbungen bewerten <strong>und</strong> über <strong>die</strong> Platzierungen<br />

entscheiden.<br />

Die Sieger einer Region werden mit „Sternen<br />

des Sports“ in Bronze <strong>und</strong> attraktiven Geldprämien<br />

belohnt. Der Erstplatzierte ist automatisch<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> nächste R<strong>und</strong>e um <strong>die</strong> „Sterne des Sports“<br />

BOTSCHAFTER. Eugen Spiridonov <strong>und</strong> Fabian Hambüchen machen sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> „Sterne des Sports“ stark<br />

STERNE DES SPORTS<br />

in Silber auf Landesebene qualifiziert. Höhepunkt<br />

<strong>und</strong> Abschluss des Wettbewerbs ist <strong>die</strong><br />

Vergabe der „Sterne des Sports“ in Gold. Sie<br />

werden im Rahmen einer Galaveranstaltung in<br />

Berlin an <strong>die</strong> B<strong>und</strong>essieger überreicht. Der<br />

Wettbewerb findet bis in <strong>die</strong> höchste politische<br />

Ebene Anerkennung <strong>und</strong> Unterstützung. In den<br />

vergangenen Jahren haben B<strong>und</strong>espräsident<br />

Horst Köhler <strong>und</strong> B<strong>und</strong>eskanzlerin Angela Merkel<br />

<strong>die</strong> B<strong>und</strong>essieger persönlich ausgezeichnet.<br />

Der B<strong>und</strong>espräsident hat <strong>für</strong> <strong>die</strong> Preisverleihung<br />

im nächsten Jahr bereits zugesagt.<br />

Weitere Informationen zum Wettbewerb <strong>und</strong><br />

Ausschreibungs-, sowie Bewerbungsunterlagen<br />

sind im Internet unter www.sternedessports.de zu<br />

finden. Auch <strong>die</strong> Marketingabteilungen der<br />

saarländischen Volksbanken helfen gerne bei<br />

der Beantwortung weiterer Fragen.<br />

▲ PHILIPP SEMMLER<br />

GUTE FIGUR. Der Weltklasse-Turner Fabian<br />

Hambüchen bekommte eine Tanzlektion von<br />

Karin Wehowsky.<br />

Fotos: Semmler (2), Becker & Bredel (3)<br />

3/2010 15


Fotos: Spektrum<br />

16<br />

VEREINSMANAGER<br />

Vereinsmanager als Visionär:<br />

Vereinsträume wahr<br />

werden lassen<br />

Im März hat Reinhold Brückner <strong>die</strong> Ausbildung<br />

zum Vereinsmanager beim <strong>Landessportverband</strong><br />

im Referat Aus- <strong>und</strong><br />

Fortbildung erfolgreich abgeschlossen.<br />

Der Spartenleiter <strong>für</strong> Frauen- <strong>und</strong> Mädchenfußball<br />

des ASC Dudweiler war begeistert<br />

von Ausbildungsstruktur <strong>und</strong> -inhalten. Und<br />

er hat bereits ganz konkrete Pläne entwickelt,<br />

wie sein Verein von dem Gelernten<br />

profitieren kann.<br />

„Ich habe im Magazin <strong>Saar</strong>Sport von der Ausbildung<br />

zum Vereinsmanager gelesen. Dadurch ist<br />

mein Interesse geweckt worden <strong>und</strong> ich habe<br />

mich angemeldet“, blickt Reinhold Brückner<br />

zurück. Doch bevor der gebürtige Dudweiler<br />

erklärt, wie er <strong>und</strong> sein Verein von der Ausbildung<br />

beim LSVS profitieren, holt Brückner erst<br />

einmal weiter aus: „Ich bin als ASCler auf <strong>die</strong><br />

Welt gekommen. Bei mir drehte sich in jungen<br />

Jahren alles um den Verein, mit der D-Jugend<br />

sind wir damals sogar <strong>Saar</strong>landmeister im Fußball<br />

geworden.“ Doch irgendwann verlor er „seinen“<br />

Verein aus den Augen. Erst als <strong>die</strong> eigenen<br />

Kinder in dem Alter waren, <strong>das</strong>s Familie Brückner<br />

einen Sportverein suchte, war der ASC wieder<br />

ein Thema.<br />

Aber nicht nur Reinhold Brückners Kinder<br />

wurden aktive Mitglieder beim ASC Dudweiler,<br />

Vereinsmanager C<br />

Termine120 LE<br />

25./26.09.2010: Modul Steuern <strong>und</strong><br />

Finanzen<br />

30./31.10.2010: Modul Selbstmanagement<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiterführung<br />

12.-14.11.2010: Modul Projektmanagement<br />

<strong>und</strong> strategische Vereinsführung<br />

27. /28.11.2010: Modul Öffentlichkeitsarbeit<br />

04.12.2010: Modul Recht<br />

05.12.2010: Modul Präsentationstechniken<br />

26.03.2011: Modul Präsentation<br />

Anmeldung <strong>und</strong> weitere Informationen:<br />

LSVS Referat Aus- <strong>und</strong> Fortbildung, Hermann<br />

Neuberger Sportschule 1, 66123<br />

<strong>Saar</strong>brücken, Tel.: 0681/3879-493, Fax:<br />

0681/3879-197, E-Mail: bildung@lsvs.de.<br />

Internet mit Online Anmeldemöglichkeit:<br />

www.lsvs.de<br />

3/2010<br />

VEREINSMANAGER. Der Dudweiler Reinhold Brückner lebt <strong>für</strong> seinen ASC Dudweiler.<br />

auch der Vater, in der Zwischenzeit stu<strong>die</strong>rter<br />

Architekt <strong>und</strong> Diplom-Ingenieur <strong>für</strong> Hochbau,<br />

griff dem Verein engagiert unter <strong>die</strong> Arme. „Wir<br />

haben in Dudweiler ein riesiges vereinseigenes<br />

Gelände von über 400 ar, weitere 400 hat der<br />

Verein gemietet“, verrät Brückner. Die laufenden<br />

Kosten <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Liegenschaften sind natürlich<br />

enorm <strong>und</strong> so hat sich Reinhold Brückner<br />

bereits in den zurückliegenden Jahren erfolgreich<br />

etwa bei der Sponsorensuche <strong>und</strong> dringenden<br />

Baumaßnahmen engagiert.<br />

Doch statt immer nur von der Realität eingeholt<br />

zu werden <strong>und</strong> reagieren zu müssen, hat<br />

Reinhold Brückner konkrete Träume <strong>und</strong> Ziele.<br />

Und hier kommt auch wieder <strong>die</strong> Vereinsmanager-Ausbildung<br />

des LSVS ins Spiel. Denn Teil<br />

der Abschlussprüfung ist <strong>die</strong> Präsentation eines<br />

Vereinsprojekts. Und Brückner stellte seine<br />

Hausarbeit unter den Titel „ASC Sportpark<br />

2015“. Ziel des Plans ist es, <strong>das</strong> Vereinsgelände<br />

so umzugestalten <strong>und</strong> zu entwickeln, <strong>das</strong>s es<br />

auch in Zukunft weiter <strong>für</strong> den Verein zu stemmen<br />

ist. „Ich habe meine Präsentation bereits vor<br />

dem Abschlusstermin zweimal vorgestellt: im<br />

Januar auf dem Neujahrsempfang <strong>und</strong> dann auf<br />

der Jahreshauptversammlung des Gesamtvereins<br />

im Februar“, erzählt Brückner. Von den Prüfern<br />

bei der Fortbildung über <strong>die</strong> Mitglieder des<br />

Vereins bis hin zu den Verantwortlichen beim<br />

ASC um den Präsidenten Heinrich Biehl – überall<br />

war <strong>die</strong> Reaktion positiv. „Der Virus ist gesät,<br />

jetzt müssen <strong>die</strong> Gremien beraten <strong>und</strong> dann werden<br />

wir sehen, was sich realisieren lässt“, so Reinhold<br />

Brückner.<br />

Für ihn persönlich wie <strong>für</strong> den ASC Dudweiler<br />

war <strong>das</strong>, was von <strong>und</strong> bei Reinhold Brückner<br />

durch <strong>die</strong> Vereinsmanager-Ausbildung angestoßen<br />

wurde, aber auf jeden Fall ein Gewinn<br />

<strong>und</strong> Erfolg. „Die Ausbildung hat sehr viel Spaß<br />

gemacht, ich habe jetzt bereits Werbung im<br />

Verein gemacht <strong>und</strong> weitere ASCler werden<br />

daran teilnehmen.“ Besonders <strong>die</strong> Qualität der


VISION. Wenn es nach Reinhold Brückner geht, soll <strong>das</strong> Vereinsgelände<br />

„Am Brennenden Berg“ in Dudweiler so umgestaltet <strong>und</strong> entwickelt werden,<br />

<strong>das</strong>s es auch in Zukunft weiter <strong>für</strong> den Verein zu stemmen ist.<br />

Referenten, <strong>die</strong> zielgruppengerechte Vermittlung der Inhalte sowie <strong>die</strong><br />

Begeisterung <strong>und</strong> <strong>das</strong> Interesse bei allen Beteiligten haben Brückner überzeugt.<br />

„Ich habe schon viele Fortbildungen mitgemacht, aber noch keine<br />

war so gelungen wie der Vereinsmanager-Lehrgang. Selbst Themen wie<br />

Recht <strong>und</strong> Steuern waren locker aufbereitet. Und man kann persönlich<br />

auch <strong>für</strong> sich selbst etwas mitnehmen, nicht nur <strong>für</strong> den Verein“, lobt Reinhold<br />

Brückner. Im Fall des ASC Dudweiler werden wohl viele positive<br />

Impulse nicht nur <strong>für</strong> <strong>die</strong> ASCler, sondern auch den Verein <strong>und</strong> seine<br />

Abteilungen gesetzt. ▲ RED<br />

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LSVS AUS- UND FORTBILDUNG<br />

Lehrgänge Juni<br />

Übungen mit dem Thera-Band<br />

Termin: 05.06.2010. Uhrzeit: 14:00 Uhr - 18:00 Uhr. Lehrgangsnummer:<br />

1075.1. Referent: Team Sportsmed-<strong>Saar</strong>. Umfang: 5 LE.<br />

Lehrgangsgebühr: 29 Euro.<br />

Tagung: Kids in Bewegung Bewegungsfrühförderung<br />

Termin: 11./12.06.10. Uhrzeit: Fr 09:00 -17:00 Uhr/Sa 09:00 -<br />

17:00 Uhr. Lehrgangsnummer: 1071. Referent: Lehrteam Erzieher.<br />

Lehrgangsgebühr: 39 Euro<br />

Workshop Funktionelle Anatomie<br />

Termin: 19.06.2010. Uhrzeit: 09:00 - 17:00 Uhr. Lehrgangsnummer:<br />

1099.4. Referent: Dr. Stefan R. Schönthaler. Umfang: 9 LE.<br />

Lehrgangsgebühr: 39 Euro.<br />

Mut tut gut - Möglichkeiten von psycho-sozialem Wirken<br />

von Spiel, Sport <strong>und</strong> Bewegung im Aller von 3-6<br />

Jahren<br />

Termin: 21.06.2010. Uhrzeit: 14:00 - 18:00 Uhr. Lehrgangsnummer:<br />

1070.6. Referent: Karin Leidinger. Umfang: 5 LE. Lehrgangsgebühr:<br />

29 Euro.<br />

Weitere Infos <strong>und</strong> Anmeldung: LSVS-Bildungsrefernt Michael<br />

Schäfer, Telefeon 0681-3879-493 oder online unter www.lsvs.de.<br />

Wenn nicht anders angegeben finden <strong>die</strong> Veranstaltungen an der<br />

Hermann-Neuberger-Sportschule in <strong>Saar</strong>brücken statt. Das aktuelle<br />

Aus- <strong>und</strong> Fortbildungsprogramm 2009 erhalten Sie bei der Akademie<br />

des <strong>Saar</strong>ländischen Sports, Hermann Neuberger Sportschule,<br />

66123 <strong>Saar</strong>brücken. Telefon: 0681-3879-493.<br />

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Ihrer Geschäftsstelle <strong>und</strong> unter www.sparkasse.de. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse.<br />

3/2010<br />

17


Fotos: STB/Minkus, ISI, Wieck<br />

OLYMPIASTÜTZPUNKT<br />

EM-BRONZE. Der Köllerbacher Ringer Jan Fischer <strong>und</strong> <strong>die</strong> Badmintonspieler Michael<br />

Fuchs <strong>und</strong> Ingo Kindervater kehrten, wie <strong>das</strong> Badmintonteam Deutschland, mit einer<br />

Bronzemedaille von den Europameisterschaften nach Hause zurück.<br />

Glänzender<br />

Saisonauftakt<br />

Die Athleten des Olympiastützpunkt<br />

Rheinland-Pfalz/<strong>Saar</strong>land setzten<br />

gleich in den ersten Wettbewerben<br />

der neuen Saison zahlreiche Ausrufezeichen.<br />

Und <strong>die</strong>s nicht nur auf nationaler<br />

Ebene, sondern auch international. Bestes<br />

Beispiel: Eugen Spiridonov, der mit dem Turn<br />

Team Deutschland Ende April in Birmingham<br />

Mannschafts-Gold bei der EM gewann.<br />

„Einen so erfolgreichen Saisonauftakt <strong>und</strong> eine<br />

so ausgezeichnete EM-Bilanz im Badminton,<br />

Gerätturnen, Ringen <strong>und</strong> Trampolinturnen hatten<br />

wir so früh im Jahr bisher noch nie“, freute sich<br />

OSP-Leiter Steffen Oberst über <strong>die</strong> Erfolge der<br />

Athleten. Ein echter Paukenschlag gelang dabei<br />

gerade dem vielleicht ruhigsten <strong>und</strong> beschei-<br />

18 3/2010<br />

densten Sportler, der in <strong>Saar</strong>brücken trainiert:<br />

Eugen Spiridonov meldete sich nach einem Jahr,<br />

in dem er seinem beruflichen Fortkommen im<br />

Lehrerberuf Vorrang vor Training <strong>und</strong> Nationalmannschaftskarriere<br />

eingeräumt hatte. Er zeigte,<br />

<strong>das</strong>s er ein unverzichtbarer Teil des Turn Team<br />

Deutschland ist <strong>und</strong> schaffte mit seinen Kollegen<br />

den historischen Erfolg: <strong>das</strong> erste Mannschafts-<br />

Gold <strong>für</strong> Deutschland bei einer EM sowie der<br />

zweite Titel nach dem Olympiasieg 1936 in Berlin<br />

hat schon jetzt seinen festen Platz in den<br />

Geschichtsbüchern gef<strong>und</strong>en. „Auch <strong>die</strong> saarländischen<br />

Athletinnen in der Rhythmischen<br />

Sportgymnastik, Mira Bimperling <strong>und</strong> Cathrin<br />

Puhl, haben nach Platz vier mit der Mannschaft<br />

bei der Heim-EM in Bremen nun hervorragende<br />

Perspektiven, sich mit dem deutschen Team <strong>für</strong><br />

London 2012 zu qualifizieren“, ist Oberst über<br />

<strong>die</strong> vor kurzem noch kaum <strong>für</strong> möglich gehaltene<br />

Leistungsentwicklung der beiden im Leistungszentrum<br />

in Schmiden trainierenden <strong>Saar</strong>länderinnen<br />

erfreut.<br />

EM-Medaillen brachten aber auch <strong>die</strong> Ringer<br />

<strong>und</strong> Badminton-Akteure mit ins <strong>Saar</strong>land. Jan<br />

Fischer überzeugte mit starken Kämpfen bei der<br />

Ringer-EM in Baku, musste sich dort nur dem<br />

Titelverteidiger Aleksey Mischin geschlagen<br />

geben. Im Kampf um Platz drei war der Köllerbacher<br />

dann aber wieder hellwach <strong>und</strong> sicherte sich<br />

Edelmetall durch einen 2:0-Sieg gegen den<br />

Ukrainer Anton Babka. Mehrfach Gr<strong>und</strong> zum<br />

Jubeln hatten <strong>die</strong> Badminton-Asse des OSP vom<br />

GOLD-JUNGE. Historisches gelang Eugen Spiridonov.<br />

Er erturnte sich mit dem Turn Team<br />

Deutschland eine Goldmedaille bei der EM.<br />

B<strong>und</strong>esstützpunkt <strong>Saar</strong>brücken. Bereits im Februar<br />

holte ein stark verjüngtes deutsches Team um<br />

<strong>die</strong> Leistungsträger des BC Bischmisheim, Marcel<br />

Reuter, Michael Fuchs, Johannes Schöttler <strong>und</strong><br />

Kristof Hopp, bei der Mannschafts-EM <strong>die</strong> Bronzemedaille.<br />

Dadurch gelang <strong>die</strong> Qualifikation<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Team-WM in Kuala Lumpur (Malaysia),<br />

<strong>die</strong> nun Mitte Mai ansteht. Jubeln durften<br />

Michael Fuchs <strong>und</strong> Kollegen aber schon vor der<br />

Abreise nach Malaysia erneut: Nicht nur, <strong>das</strong>s<br />

sich der BCB in packenden Play-off-Spielen seinen<br />

fünften deutschen Meistertitel sicherte.<br />

Auch bei der Individual-EM gewann Fuchs mit<br />

seinem Doppel-Partner Ingo Kindervater Bronze.<br />

Und der Weltranglisten-19. Marc Zwiebler<br />

sicherte sich mit Platz drei ebenfalls seine erste<br />

EM-Medaille.<br />

„Wir freuen uns mit all unseren Athleten <strong>und</strong><br />

verantwortlichen Trainern <strong>und</strong> hoffen natürlich,<br />

<strong>das</strong>s sich <strong>die</strong> Erfolgsserie nun weiter fortsetzt“,<br />

erklärte Steffen Oberst. Gelegenheit dazu haben<br />

in den kommenden Wochen <strong>und</strong> Monaten vor<br />

allem <strong>die</strong> Triathleten, Leichtathleten <strong>und</strong> Ruderer.<br />

Für <strong>die</strong> Top-Triathleten um Jan Frodeno war<br />

der Saisonauftakt von einem Missgeschick <strong>und</strong><br />

dem totalen Erfolg gezeichnet. Das erste WM-<br />

Rennen endete mit einem schmerzhaften Sturz.<br />

Im zweiten Rennen in Seoul konnte Frodeno<br />

dann den ersten Saison-Sieg bejubeln. Im Juni<br />

<strong>und</strong> Juli macht <strong>die</strong> WM-Serie dann auch in<br />

Europa Station. Die Ruderer von B<strong>und</strong>estrainer<br />

Uwe Bender überzeugten mit starken Leistungen<br />

<strong>und</strong> viel Edelmetall bei der Kurzbahn-DM.<br />

Wichtigstes Resultat: Nach Rang eins <strong>und</strong> zwei<br />

bei der DM in Brandenburg werden auch in <strong>die</strong>sem<br />

Jahr <strong>die</strong> Brüder Martin <strong>und</strong> Jochen Kühner<br />

sowie Matthias <strong>und</strong> Jost Schömann-Finck als<br />

„<strong>Saar</strong>landvierer“ im leichten Vierer des Deutschen<br />

Ruderverbandes sitzen. „Damit sind zum<br />

Saisonauftakt <strong>die</strong> Weichen Richtung WM in<br />

Neuseeland rechtzeitig gestellt“, hofft Oberst<br />

auf eine ähnlich erfolgreiche Saison des Gold-<br />

Vierers wie beim WM-Sieg in 2009. ▲ RED


Gymnasium am Rotenbühl<br />

jubelt mit den<br />

„Gold-Jungs“<br />

Drei der sechs Mannschaften der <strong>Saar</strong>brücker Eliteschule<br />

des Sports, des Gymnasiums am Rotenbühl,<br />

gelang beim Frühjahrsfinale des prestigeträchtigen<br />

Schulsportwettbewerbs „Jugend trainiert<br />

<strong>für</strong> Olympia“, <strong>das</strong> vom 4. bis 8. Mai in der B<strong>und</strong>eshauptstadt<br />

Berlin stattfand, der Sprung aufs<br />

Siegerpodest. Überragend war vor allem <strong>die</strong> Leistung<br />

der Handballer in der WK II, <strong>die</strong> sich in Berlin den<br />

Gesamtsieg sicherten.<br />

„Da hat Landestrainer Dirk Mathis zusammen mit Oskar<br />

Dawo eine ganz starke Mannschaft aufgebaut, <strong>die</strong> gerade in<br />

der Abwehr eine überragende Leistung gezeigt hat“, war<br />

Lothar Altmeyer, Leiter des Sportzweigs am „GaR“, begeistert.<br />

Die Mannschaft um Jugendnationalspieler Yves Kunkel brillierte<br />

gerade im Halbfinale (22:9 gegen Magdeburg) <strong>und</strong><br />

setzte sich dann im Endspiel vor den Augen von DHB-<br />

Jugendkoordinator Christian Schwarzer mit einem 18:14-<br />

Sieg gegen <strong>das</strong> Team des Schul- <strong>und</strong> Leistungssportzentrums<br />

Berlin <strong>die</strong> Siegerkrone auf.<br />

Insgesamt durfte Altmeyer über <strong>die</strong> beste Bilanz des Rotenbühl-Gymnasiums<br />

bei einem Frühjahrsfinale überhaupt<br />

jubeln. Mit je einmal Gold, Silber <strong>und</strong> Bronze toppten <strong>die</strong><br />

Schüler des Rotenbühl-Gymnasiums sogar noch <strong>die</strong> gute<br />

Bilanz von Herbstfinale 2009, als <strong>das</strong> „GaR“ am Ende über je<br />

einmal Silber in der Leichtathletik <strong>und</strong> im Mädchen-Fußball<br />

jubeln durfte. Neben den Handballern holten nun auch <strong>die</strong><br />

Tischtennisspieler der WK II Edelmetall. Rang drei <strong>und</strong> Bronze<br />

bedeutete <strong>die</strong> vierte Medaille des Tischtennisteams um<br />

Leistungsträger Pascal Naumann (TTC Besseringen) nach<br />

einem B<strong>und</strong>essieg <strong>und</strong> zweimal Rang zwei in den vergangenen<br />

SCHULSPORT<br />

Jahren. Und schließlich durfte auch <strong>das</strong> Badminton-Team in<br />

der WK III Jungen jubeln. Nach drei klaren 6:1-Siegen in der<br />

Vorr<strong>und</strong>e ließ <strong>das</strong> von Bernd Schwitzgebel betreute Team den<br />

Mannschaften aus Sachsen <strong>und</strong> Bayern im Vietel- bzw. Halbfinale<br />

keine Chance. Nach einer 2:5-Finalniederlage gegen<br />

Schleswig-Holstein durften <strong>die</strong> Jungs sich immerhin noch über<br />

Silber freuen.<br />

„Wir haben bislang in den Frühjahrsfinals erst sechs Medaillen<br />

überhaupt gewonnen, jetzt gleich drei auf einen Streich“,<br />

unterstrich Lothar Altmeyer <strong>die</strong> Dimension des Erfolgs. Und<br />

<strong>für</strong> den Leiter des Sportzweigs war <strong>das</strong>, was <strong>die</strong> erfolgreiche<br />

Handball-Mannschaft da beim ersten Sieg einer saarländischen<br />

Schule im Handball-Turnier bei „Jugend trainiert“ überhaupt<br />

aufs Parkett zauberte, Leistungssport pur: „Die WK II<br />

der Jungen ist <strong>für</strong> mich so etwas wie <strong>die</strong> Königsdisziplin. Dort<br />

wird insgesamt auf ganz hohem Niveau agiert. Und <strong>die</strong> Schulmannschaften<br />

rekrutieren sich zum Großteil aus den Leistungszentren<br />

der Handball-B<strong>und</strong>esligisten.“ Auch Landestrainer<br />

Dirk Mathis war begeistert von der geschlossenen starken<br />

Leistung seines Teams. „Die Jungs wissen noch gar nicht, was<br />

sie da gerade geleistet haben“, erzählte Mathis direkt nach<br />

der Siegerehrung am Telefon aus Berlin. Da waren <strong>die</strong> „Gold-<br />

Jungs“ des „GaR“ schon beim Empfang in der Landesvertretung<br />

des <strong>Saar</strong>landes in Berlin aufgelaufen.<br />

▲ SEBASTIAN BRÜCKNER<br />

EMPFANG. Der Handball-Verband <strong>Saar</strong> ehrte <strong>die</strong><br />

Rotenbühl-Handballer mit einem Empfang. HVS-Präsident<br />

Jürgen Fried, LSVS-Präsident Gerd Meyer sowie<br />

seine beiden Vize Werner Zimmer <strong>und</strong> Dr. Kurt Bohr,<br />

beglückwünschten <strong>das</strong> Team.<br />

Fotos: Klos, Privat<br />

3/2010<br />

19


Foto: BuB<br />

20<br />

SPORT & WIRTSCHAFT<br />

Ford tut dem <strong>Saar</strong>sport gut<br />

Bisher 330 000 Euro Förderung durch den Automobil-Hersteller <strong>und</strong> Vertriebspartner –<br />

500 Modelle geleast<br />

SCHECKÜBERGABE. Im Bild: Thomas Klein (Fertigungsleiter der Ford-Werke <strong>Saar</strong>louis), Christoph Barth, Gerd Meyer (Präsident des LSVS), Wolfgang<br />

Booms (Geschäftsführer Marketing <strong>und</strong> Vertrieb der Kölner Ford-Werke GmbH), Karl-Heinz Jansen, Peter Stuhr, Marina Neu, Werner Zimmer <strong>und</strong> Dominik<br />

Jochem.<br />

Es sind Tage wie <strong>die</strong>ser sonnige Frühjahrsnachmittag,<br />

<strong>die</strong> den <strong>Saar</strong>sport<br />

neben allen Erfolgen im Spitzen- <strong>und</strong><br />

Breitensport ins gleißende Licht<br />

rücken. Für Finanzspritzen ist der LSVS in<br />

wirtschaftlich schweren Zeiten dankbar.<br />

Zumal der Kontrakt mit den Ford-Händlern<br />

im <strong>Saar</strong>land erneut weitergeführt wird. Das<br />

heißt konkret: Ford Köln, <strong>das</strong> Ford Werk in<br />

<strong>Saar</strong>louis <strong>und</strong> fünf Autohäuser fördern den<br />

Leistungs- <strong>und</strong> Jugendsport im <strong>Saar</strong>land<br />

erneut mit 100000 Euro <strong>und</strong> erneuern damit<br />

ihr weit reichendes Engagement <strong>und</strong> wollen<br />

auch <strong>die</strong> Förderung <strong>und</strong> Anerkennung der<br />

ehrenamtlichen Tätigkeit in den Vereinen<br />

unterstützen.<br />

Das ist schon <strong>die</strong> dritte Geldspritze seit Oktober<br />

2007: „Bisher insgesamt schon 330000 Euro“,<br />

verriet LSVS-Präsident Gerd Meyer stolz <strong>und</strong><br />

bedankte sich bei der Scheckübergabe vor<br />

einem blütend-weißen, 163 PS-starken Ford-<br />

Modell der neuen S-Max-Reihe, TDC, bei<br />

Wolfgang Booms, dem neuen Geschäftsführer<br />

Marketing <strong>und</strong> Vertrieb der Kölner-Ford-Werke<br />

GmbH, dem Leiter des Ford-Werks <strong>Saar</strong>louis,<br />

Wolfgang Klein <strong>und</strong> den beteiligten Händlern.<br />

Dabei musste der Vertrag über <strong>die</strong> Fortsetzung<br />

<strong>die</strong>ses auch <strong>für</strong> Ford b<strong>und</strong>esweit einmaligen<br />

Konstrukts nicht einmal unterschrieben werden.<br />

Er verlängert sich automatisch. Alles andere als<br />

selbstverständlich, <strong>das</strong> spricht <strong>für</strong> <strong>die</strong> vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit. Wolfgang Booms lobte<br />

<strong>die</strong> gute Partnerschaft: „Ich wünsche mir eine<br />

3/2010<br />

Fortsetzung.“ Und Gerd Meyer versicherte mit<br />

seinem Stellvertreter Werner Zimmer, „<strong>das</strong>s wir<br />

<strong>das</strong> Geld sehr gut einsetzen werden.“<br />

„Ein sehr guter Tag <strong>für</strong> den <strong>Saar</strong>sport“, betonte<br />

Meyer in der gut besuchten Pressekonferenz vor<br />

Ford-Leuten, Sportfunktionären <strong>und</strong> Journalisten.<br />

Auf dem Podium strahlten dann auch <strong>die</strong><br />

Vertreter der beteiligten fünf Autohäuser Christoph<br />

Barth (Bunk in Völklingen), Peter Stuhr<br />

(Bäcker in Neunkirchen), Marina Neu (Neu in<br />

Homburg), Karl-Heinz Jansen (La Linea in <strong>Saar</strong>brücken<br />

<strong>und</strong> <strong>Saar</strong>louis) <strong>und</strong> Dominik Jochem<br />

(Jochem in Illingen) <strong>und</strong> Thomas Klein, Leiter des<br />

Ford-Werkes in <strong>Saar</strong>louis, eine gewisse Zufriedenheit<br />

über <strong>das</strong> so gut gelungene Imagegeschäft<br />

mit dem Sport aus.<br />

Knapp zwei Wochen nach Amtsantritt zeigte<br />

sich Ford-Geschäftsführer Wolfgang Booms mit<br />

den saarländischen Besonderheiten schon bestens<br />

vertraut: „Dass sich unsere Betriebe so engagieren,<br />

ist ein tolles Zeichen <strong>für</strong> den Sport.“ Der<br />

Kontrakt habe sich „voll gelohnt“, <strong>die</strong> Vereine<br />

hätten <strong>die</strong> Förderung durch exzellente Leistungen<br />

zurückgegeben: „Mit unseren Vertriebspartnern<br />

schaffen wir es gemeinsam, sowohl den Spitzensportlern<br />

als auch den Funktionären ein interessantes<br />

Produktangebot zu machen“, sagte<br />

Booms. „Der Sport ist nah an unserer Firma“, sieht<br />

der <strong>Saar</strong>louiser Werkleiter Thomas Klein gar<br />

eine ideale Verbindung: „In einem gut trainierten<br />

Körper (der Mitarbeiter) wohnt auch ein<br />

guter Geist.“ Christoph Barth, Geschäftsführer<br />

des Autohauses Bunk, ist „stolz darauf, <strong>das</strong>s wir<br />

als Händler Land <strong>und</strong> Sport so unterstützen: Die-<br />

se Kooperation ist einmalig.“ Und Senior-Chef<br />

Wolfgang Bunk gab sich ganz entspannt: Sein<br />

Haus hat in der Krise 1,4 Millionen Euro investiert.<br />

Aber ganz stolz ist der frühere Präsident des<br />

Golfclubs <strong>Saar</strong>brücken auf <strong>die</strong> Kooperation mit<br />

dem <strong>Saar</strong>sport.<br />

„Das Geld kommt dem saarländischen Spitzen-<br />

<strong>und</strong> Breitensport zugute“, erläuterte LSVS-<br />

Präsident Gerd Meyer <strong>und</strong> verwies stolz auf<br />

überragende Erfolge der geförderten Vereine.<br />

Profitiert haben von der Summe der KSV Köllerbach,<br />

Frauen-Tischtennis-B<strong>und</strong>esligist TTSV<br />

Fraulautern, Turn-B<strong>und</strong>esligist TG <strong>Saar</strong>, der fünffache<br />

Deutsche Mannschaftsmeister im Badminton<br />

TC Bischmisheim, René Spandauws meisterliche<br />

Basketball-Mädels der TV <strong>Saar</strong>louis „Royals“<br />

sowie der Leichtathletik-Vorzeigeclub LC Rehlingen.<br />

Kein W<strong>und</strong>er, <strong>das</strong>s Frank Liedke, Badminton-<br />

Präsident, zufrieden zurück lehnte: Der engagierte<br />

Funktionär hatte vor drei Jahren den Sponsor-<br />

Kontrakt mit Ford eingefädelt. Liedke: „Das ist<br />

ein Glücksfall <strong>für</strong> den <strong>Saar</strong>sport, zumal auch <strong>die</strong><br />

vielen Ehrenamtlichen in den Fachverbänden<br />

von den günstigen Leasing-Konditionen profitieren<br />

können.“<br />

Heinz Falk (TTSV Fraulautern) weiß, wovon er<br />

spricht: „Ohne <strong>die</strong>se Unterstützung wäre es<br />

schwer gewesen, <strong>die</strong> mehrfache Jugend-Europameisterin<br />

Petrissa Solja zu halten.“ Hilmar Rehlinger,<br />

Vorsitzender des KSV Köllerbach, will <strong>die</strong><br />

Mittel in <strong>die</strong> Jugendarbeit pumpen: „Da sind wir<br />

jetzt b<strong>und</strong>esweit vorne mit dabei.“<br />

▲ WOLFGANG WEBER


SPORT & WIRTSCHAFT<br />

Lisa Schorr fliegt wieder<br />

Es ist wieder da – <strong>die</strong>ses spezielle<br />

Gefühl, <strong>das</strong> Lisa Schorr so lange Zeit<br />

vermisste. „Wenn ich gut drauf bin,<br />

ist <strong>für</strong> mich Laufen wie Fliegen. Ich<br />

fühlte mich federleicht, <strong>die</strong> Kontaktzeiten<br />

auf den Boden sind so kurz, als würde ich<br />

über <strong>die</strong> Bahn schweben“, beschreibt <strong>die</strong><br />

Sprinterin vom SV schlau.com <strong>Saar</strong> 05 <strong>die</strong><br />

Empfindung, wenn es bei ihr einfach r<strong>und</strong><br />

läuft. Wenn sie schnell unterwegs ist, ohne<br />

all <strong>die</strong>se Wehwehchen <strong>und</strong> Schmerzen der<br />

Vergangenheit.<br />

„Die zurückliegende Saison war <strong>die</strong> glücklichste<br />

meines Sportlerlebens“, sagt <strong>die</strong> attraktive Blondine,<br />

<strong>die</strong> Ende Mai 28 Jahre alt wurde. „Ich war<br />

ja fast ein Jahrzehnt nur verletzt, aber <strong>das</strong> vergangene<br />

Jahr hat mich <strong>für</strong> <strong>die</strong> ganze vorherige<br />

Misere entschädigt. Das ist <strong>das</strong> Schöne am<br />

Sport: Hier liegen Höhen <strong>und</strong> Tiefen ganz eng<br />

beieinander“, erklärt <strong>die</strong> Leichtathletin, <strong>die</strong> an<br />

der Universität des <strong>Saar</strong>landes Sport <strong>und</strong> Katholische<br />

Theologie stu<strong>die</strong>rt. Höhepunkt <strong>die</strong>ses<br />

SCHNELL. Sprinterin Lisa Schorr in ihrem neuen Ford Fiesta.<br />

Glückgefühls war sicherlich der Gewinn der<br />

Bronzemedaille bei den DM in Ulm. Anfand Juli<br />

2009 lief Schorr dort mit 11,34 Sek<strong>und</strong>en über<br />

100 Meter <strong>Saar</strong>landrekord, was ihr zugleich <strong>die</strong><br />

Nominierung <strong>für</strong> <strong>die</strong> WM-Staffel einbrachte.<br />

„Das kam so unerwartet <strong>für</strong> mich, mir liefen <strong>die</strong><br />

Freudentränen über <strong>die</strong> Wangen. Ich finde es<br />

toll, <strong>das</strong>s ich jetzt sagen kann: Ich bin <strong>die</strong><br />

schnellste Frau des <strong>Saar</strong>landes“, hört man bei der<br />

gebürtigen Homburgerin auch eine gehörige<br />

Portion Lokalpatriotismus heraus.<br />

Doch jetzt ist ihr Blick klar gen Zukunft gerichtet:<br />

Sie hat <strong>die</strong> Leichathletik-EM im Visier, <strong>die</strong><br />

vom 27. Juli bis 1. August 2010 in Barcelona<br />

stattfindet. Dass es bei ihr zurzeit richtig gut läuft,<br />

da<strong>für</strong> gibt es viele kleine Bausteine: Sie stellte<br />

ihre Ernährung um, modifizierte ihr Training,<br />

dreht hier am Rädchen <strong>und</strong> variiert da etwas.<br />

Doch es gibt einen entscheidenden Hauptgr<strong>und</strong>:<br />

„Ich bin schnell, weil ich trainieren kann.<br />

In den vier Jugend-Jahren schaffte ich es genau<br />

einmal, bei Deutschen Jugendmeisterschaften<br />

an den Start zu gehen – <strong>das</strong> war 1999 in Duisburg<br />

<strong>und</strong> ich wurde direkt B-Jugendmeisterin.<br />

Ansonsten war ich immer nur verletzt. Hatte ich<br />

mich von einer Blessur erholt, kam <strong>die</strong> nächste.<br />

Dann ging’s es wieder bei Null los, dann bekam<br />

ich wieder einen vor den Bug – <strong>das</strong> hat mich<br />

richtig zermürbt“, erklärt <strong>die</strong> 1, 62 Meter große<br />

Sprinterin, <strong>die</strong> ihr fehlendes Gardemaß durch<br />

eine ausgefeilte Lauf-Technik wettmacht. Doch<br />

vergessen <strong>und</strong> vorbei – jetzt hat Lisa Schorr<br />

Rückenwind <strong>und</strong> <strong>das</strong> würdigt auch der DLV: So<br />

wurde sie ins Nationalteam aufgenommen <strong>und</strong><br />

sie gehört zum Top-Team <strong>für</strong> <strong>die</strong> Olympischen<br />

Spiele 2012. „Da kommen nur <strong>die</strong> rein, denen<br />

man Endlaufplatzierungen oder Medaillenchancen<br />

in London zutraut. Das macht Mut. Es<br />

ist ein schönes Gefühl, <strong>das</strong>s man mit mir plant,<br />

<strong>und</strong> <strong>das</strong>s man mein Entwicklungspotenzial sieht“,<br />

erzählt Schorr. Dabei empfindet sie <strong>die</strong>se Entwicklung<br />

als Befreiungsschlag – weg vom ewigen<br />

Talent! Ihr nüchternes Ziel ist <strong>das</strong> Erreichen<br />

der nationalen EM-Qualifikation, <strong>die</strong> bei 11,35<br />

Sek<strong>und</strong>en liegt. Aber sie hat auch ein ganz persönliches:<br />

„Ich will mich wieder so brutal freuen,<br />

wie bei der DM in Ulm. Das ist <strong>das</strong> Wichtigste<br />

<strong>für</strong> mich.“ Und da<strong>für</strong> trainiert sie eisern: Trainingslager<br />

in Portugal <strong>und</strong> Spanien liegen<br />

bereits hinter ihr. In den nun anstehenden Wettkämpfen<br />

will sie sich peu à peu steigern. Ihr Leistungshoch<br />

möchte sie bei der DM in Braunschweig<br />

am 17. <strong>und</strong> 18. Juli erreichen. „Dort will<br />

ich Medaillen! Und jetzt, wo ich verletzungsfrei<br />

bin, reizt es mich auch mal <strong>die</strong> 200 Meter zu<br />

laufen“, sagt sie selbstbewusst.<br />

Vielleicht nicht gleich fliegen, aber zumindest<br />

schnell unterwegs sein wird sie zukünftig mit<br />

ihrem neuen Ford Fiesta. Den 82-PS starken<br />

Flitzer bestellte sie sich über <strong>das</strong> gemeinsame<br />

Fahrzeug-Förderungsangebot vom <strong>Landessportverband</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saar</strong>land <strong>und</strong> Autohersteller<br />

Ford. Schorr: „Mein Leasingvertrag <strong>für</strong> meinen<br />

kleinen Toyota ist ausgelaufen <strong>und</strong> ich wollte<br />

jetzt ein Auto, mit dem man auch mal weitere<br />

Strecke fahren kann. Ich fand <strong>das</strong> Ford-Angebot<br />

sehr gut. Auch <strong>die</strong> Abwicklung über <strong>das</strong> Autohaus<br />

Bäcker in Neunkirchen war völlig unkompliziert<br />

<strong>und</strong> sehr nett.“ Keine Frage – <strong>die</strong>ses Jahr Ruppenthal<br />

soll <strong>das</strong> Jahr der Lisa Schorr werden. Jetzt heißt<br />

Blum,<br />

es Daumen drücken <strong>und</strong> anfeuern: Flieg Lisa –<br />

flieg! ▲ PASCAL BLUM Fotos:<br />

3/2010<br />

21


Fotos: Ruppenthal<br />

Freitagmorgen, 30. April 2010, 10.30 Uhr,<br />

der Stausee in Losheim. Normalerweise ist<br />

um <strong>die</strong>se Zeit hier kaum jemand auf den<br />

Beinen. Doch ruhig <strong>und</strong> idyllisch sieht anders<br />

aus. Überall auf den Parkplätzen vor dem Tourismus-Informationszentrum<br />

wuseln Kinder in<br />

bunten Trikots <strong>und</strong> Laufschuhen herum. H<strong>und</strong>erte<br />

Mädels <strong>und</strong> Jungs aus 128 saarländischen<br />

Schulen fiebern ihren Starts entgegen. Die einen<br />

werden von ihren Lehrern mit Startnummern<br />

markiert. Andere laufen sich im Start-Ziel-<br />

Bereich warm oder dehnen ihre Muskeln. R<strong>und</strong><br />

4000 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zwischen acht<br />

<strong>und</strong> 15 Jahren sind heute aus dem ganzen <strong>Saar</strong>land<br />

angereist, um bei den 11. saarländischen<br />

Schullaufmeisterschaften Vollgas zu geben.<br />

Auch viele Eltern <strong>und</strong> Lehrer haben den Weg<br />

nach Losheim gef<strong>und</strong>en. Der große Parkplatz ist<br />

vollgestopft mit Autos <strong>und</strong> einer riesigen Bus-<br />

Armada. Überall stehen Schüler in Gruppen<br />

zusammen. Viele haben Pavillons aufgebaut,<br />

unter denen Kleider <strong>und</strong> Taschen lagern. Mit<br />

22 3/2010<br />

TALENTFÖRDERUNG<br />

Eine Erfolgsgeschichte<br />

setzt sich fort<br />

Die unglaubliche Erfolgsgeschichte der saarländischen Schullaufmeisterschaften wurde in <strong>die</strong>sem Jahr um ein spektakuläres<br />

Kapitel ergänzt. R<strong>und</strong> 4000 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler aus 128 Schulen rannten auf der 1,9 Kilometer langen<br />

Strecke am Losheimer Stausee um <strong>die</strong> Wette. Damit avancierte <strong>die</strong> 11. Auflage <strong>die</strong>ses Mammut-Sportevents zum größten<br />

Schülerlauf Deutschlands.<br />

ihren T-Shirts klecksen <strong>die</strong> Kids bunte Punkte in<br />

<strong>die</strong> grüne Landschaft. Jede Schule hat eine<br />

andere Farbe gewählt, <strong>die</strong> in einem Meer von<br />

Köpfen <strong>und</strong> Gesichtern als Erkennungszeichen<br />

<strong>die</strong>nt. Nur noch wenige Sek<strong>und</strong>en, dann gibt<br />

Moderator Charly Scherer den ersten Lauf frei.<br />

Mit Kabelbindern werden <strong>die</strong> Chipkarten zur<br />

Zeiterfassung an den Laufschuhen festgeschnürt,<br />

dann wird es ernst. Die jüngsten Mädchen<br />

des Jahrgangs 2001 machen den Anfang.<br />

Im Zwanzig-Minuten- Rhythmus geht es dann<br />

Schlag auf Schlag.<br />

Und der Ablauf ist immer gleich: Während<br />

ein Jahrgang startet, wird der nächste bereits in<br />

<strong>die</strong> Vorstartzone geschleust. Die älteren Kinder<br />

sind entlang der Strecke verstreut, laufen sich<br />

warm oder spenden Beifall. Auch <strong>die</strong> jungen<br />

Starter, <strong>die</strong> ihre Rennen bereits hinter sich<br />

haben, feuern <strong>die</strong> Klassenkameraden an, sonnen<br />

sich auf der Wiese oder füllen an den Verkaufsständen<br />

<strong>die</strong> leeren „Kohlenhydrat-Speicher“<br />

wieder auf. 13 Läufe über 1,9 Kilometer<br />

werden an <strong>die</strong>sem Tag gestartet. In den<br />

Anfangsjahren verlief <strong>die</strong> Strecke nur entlang<br />

des Sees. Seit 2008 setzt sich der Kurs aus einer<br />

kleinen Einführungsr<strong>und</strong>e <strong>und</strong> einer Hauptr<strong>und</strong>e<br />

am Nord-Ost-Hang zusammen. Das Profil ist<br />

recht wellig, weist eine technisch anspruchsvolle<br />

Bergab-Passage auf <strong>und</strong> führt größtenteils<br />

über Asphalt, aber auch über Waldwege. Auf<br />

jeden Fall ist <strong>die</strong>ser Kurs alles andere als eine<br />

„schnelle“ Schülerstrecke. Klar, <strong>das</strong>s einige Teilnehmer<br />

nach dem Zieleinlauf völlig fertig sind.<br />

Die besser trainierten Altersgenossen versuchen<br />

<strong>die</strong> Bestzeiten zu unterbieten. So wie Uli<br />

Mathis <strong>und</strong> Tobias Blum vom <strong>Saar</strong>brücker<br />

Rotenbühl-Gymnasium, <strong>die</strong> im Lauf 13 alles<br />

geben <strong>und</strong> beide den alten Streckenrekord knacken.<br />

Uli siegte in 6:42,2 Minuten, vor Fre<strong>und</strong><br />

Tobias, der <strong>die</strong> Strecke in 6:52,1 Minuten<br />

finisht. So schnell war in Losheim bislang noch<br />

niemand unterwegs. Peter Jakobs vom Peter-<br />

Wust-Gymnasium Merzig benötigt 7:06,1<br />

Minuten <strong>und</strong> kommt als Dritter ins Ziel. Ein ech-


ter Turbo-Lauf <strong>und</strong> tollen Zeiten, doch eigentlich<br />

stand an <strong>die</strong>sem Tag der olympische<br />

Gedanke („Dabei sein ist alles“) klar im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Jeder, der bei den 11. saarländischen Schullaufmeisterschaften<br />

<strong>die</strong> Ziellinie überquerte,<br />

war ein Sieger. Die eigenen Grenzen ausloten<br />

<strong>und</strong> „Laufen“ als Gemeinschaftserlebnis erfahren<br />

– <strong>das</strong> war <strong>für</strong> viele Kids, unabhängig von<br />

einem Podiumsplatz, eine unvergessliche <strong>und</strong><br />

lehrreiche Erfahrung.<br />

Leonie, Luisa <strong>und</strong> Theresa von der Gr<strong>und</strong>schule<br />

Perl-Besch stehen nach ihrem Lauf am<br />

Straßenrand <strong>und</strong> warten mir ihrer Klasse auf den<br />

Bus, der sie nach Hause bringen soll. Die drei<br />

Zehnjährigen strahlen über <strong>das</strong> ganze Gesicht.<br />

„Wir waren zum ersten Mal hier <strong>und</strong> sind total<br />

begeistert. Obwohl wir nicht ganz vorn gelandet<br />

sind, machen wir im nächsten Jahr wieder mit“,<br />

versprechen <strong>die</strong> Mädels unisono, „auf alle Fälle!“<br />

▲ ROLAND SCHMIDT<br />

Infos<br />

Veranstaltet wurden <strong>die</strong> 11. saarländischen<br />

Schullaufmeisterschaften vom Ministerium<br />

<strong>für</strong> Bildung, dem Landkreis Merzig-Wadern,<br />

dem <strong>Saar</strong>ländischen Leichtathletik-B<strong>und</strong>, der<br />

Gemeinde Losheim am See <strong>und</strong> der Talentförderung<br />

<strong>Saar</strong>. Ausrichter war der TV Losheim.<br />

Eingeb<strong>und</strong>en in <strong>die</strong> Organisation<br />

waren THW, Polizei, Feuerwehr <strong>und</strong> <strong>das</strong><br />

Rote Kreuz. Chef-Organisator war Werner<br />

Klein. Der Sportreferent des Landkreises<br />

Merzig-Wadern hatte den Lauf 1999 ins<br />

Leben gerufen. Bei der Erstauflage in <strong>Saar</strong>brücken<br />

liefen damals 40 Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler mit. Elf Jahre später nahmen in Losheim<br />

100-mal so viele Kinder teil.<br />

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3/2010<br />

23


24<br />

LEICHTATHLETIK<br />

Im Vorfeld der Leichtathletik-WM 2009<br />

in Berlin wurde beim <strong>Saar</strong>ländischen<br />

Leichtathletik B<strong>und</strong> <strong>die</strong> Idee geboren,<br />

gezielt mit Aktionen wieder mehr Kinder<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> olympische Kernsportart Leichtathletik<br />

zu begeistern. Nach ersten Modellversuchen<br />

im vergangenen Jahr ist es dem SLB nun<br />

gelungen <strong>die</strong> entsprechenden Strukturen zu<br />

schaffen <strong>und</strong> Partner zu finden. Noch vor<br />

den Sommerferien startet <strong>das</strong> Projekt „Wandertag<br />

nach Olympia“, <strong>das</strong> zunächst auf fünf<br />

Jahre angelegt ist.<br />

„Ich freue mich, <strong>das</strong>s es uns offenbar gelungen ist,<br />

in der Öffentlichkeit Interesse zu wecken“,<br />

begrüßte SLB-Präsident Werner Zimmer <strong>die</strong><br />

anwesenden Me<strong>die</strong>nvertreter auf der Pressekonferenz<br />

zum Thema am 11. Mai. Die publikumswirksamen<br />

Events einer Heim-WM nutzen,<br />

um erfolgreich Kinder <strong>und</strong> Jugendliche <strong>für</strong> den<br />

eigenen Sport zu begeistern: „Wie <strong>das</strong> funktioniert<br />

haben <strong>die</strong> Fußballer 2006 <strong>und</strong> <strong>die</strong> Handballer<br />

2007 vorgemacht. Für uns Leichtathleten<br />

galt es also 2009 nachzulegen“, erklärt Lothar<br />

Altmeyer, Vizepräsident im SLB, <strong>die</strong> Ausgangssituation<br />

<strong>für</strong> den Verband. Für Werner Zimmer ist<br />

<strong>das</strong> Problem noch viel gr<strong>und</strong>legender. „Die<br />

Jugendlichen sollen in jungen Jahren Gelegenheit<br />

haben zu merken, wie schön es ist, wenn man<br />

Laufen, Springen <strong>und</strong> Werfen kann. Darauf bauen<br />

27 olympische Sportarten auf, aber <strong>die</strong>se<br />

Fähigkeiten sind auch Gr<strong>und</strong>voraussetzung in<br />

vielen anderen Sportarten“, betont Zimmer. Mit<br />

dem „Wandertag nach Olympia“ möchte der<br />

3/2010<br />

Verband helfen, <strong>das</strong>s Kinder wieder eine allgemeine<br />

athletische Gr<strong>und</strong>ausbildung erhalten <strong>und</strong><br />

sich ihnen möglicherweise später Wege in den<br />

Leistungssport eröffnen.<br />

Neue Wege ermöglichen, der gesellschaftlichen<br />

Verantwortung gerecht werden. Das sind<br />

auch <strong>die</strong> Schlagworte mit denen Serge Micarelli,<br />

Center-Manager der Europa-Galerie in <strong>Saar</strong>brücken,<br />

<strong>das</strong> Engagement des neuen Shoppingcenters<br />

als Hauptsponsor der Aktion begründet.<br />

„Wir haben eine Verpflichtung Brücken in <strong>die</strong><br />

Gesellschaft zu bauen <strong>und</strong> zu helfen, Kinder von<br />

der Straße zu bekommen, ihnen Möglichkeiten<br />

eröffnen, Wege in Vereine zu finden. Deshalb<br />

gangstest im 20-Meter-Sprint, Weitsprung <strong>und</strong><br />

Ballwurf gemacht. Dann wird je Disziplin 15<br />

Minuten trainiert, <strong>die</strong> Trainer geben den Kindern<br />

Tipps. Anschließend machen alle Schüler noch<br />

einmal den Test“, erklärt Lothar Altmeyer den<br />

Ablauf der 90-minütigen Trainingseinheit. Die<br />

Pilotveranstaltungen im vergangenen Jahr<br />

haben gezeigt: Schon mit wenigen Tipps <strong>und</strong><br />

Training verbessern <strong>die</strong> Schüler ihre Leistungen.<br />

„Das sorgt natürlich <strong>für</strong> viel Begeisterung <strong>und</strong><br />

Motivation bei den Jugendlichen“, so Werner<br />

Zimmer. Und da der SLB möglichst nachhaltig<br />

arbeiten will, ist es mit dem Ausstellen einer<br />

Urk<strong>und</strong>e, auf der <strong>die</strong> Leistungssprünge der Kin-<br />

Wandern nach Olympia<br />

Foto: Guldner<br />

VORSTELLUNG. Lothar Altmeyer (Vizepräsident SLB), Janina Goldfuß (Sportkoordinatorin <strong>und</strong> Nachwuchstrainerin beim SLB), Serge Micarelli (Europagalerie)<br />

<strong>und</strong> Werner Zimmer (Präsident SLB) präsentieren <strong>die</strong> neue Aktion.<br />

unterstützen wir den ‚Wandertag nach Olympia’<br />

über einen Zeitraum von fünf Jahren“, so Micarelli.<br />

So wichtig auf der einen Seite <strong>die</strong> finanzielle<br />

Unterstützung durch den Hauptsponsor<br />

Europa-Galerie ist, so wichtig sind aber auch <strong>die</strong><br />

richtigen Strukturen. „Ein solches Projekt ist<br />

ehrenamtlich nicht mehr zu stemmen, gerade da<br />

<strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>schulveranstaltungen immer morgens<br />

sind. Deshalb bin ich froh, <strong>das</strong>s es uns gelungen<br />

ist, mit Janina Goldfuß als neue Jugendkoordinatorin<br />

des SLB eine kompetente Projektkoordinatorin<br />

zu finden“, erklärt Lothar Altmeyer.<br />

Das Projekt, <strong>das</strong> <strong>die</strong> amtierende deutsche<br />

800-Meter-Meisterin Goldfuß zusammen mit<br />

weiteren fünf Mitarbeitern stemmen wird, soll<br />

wie folgt ablaufen. „Die Schulklassen wandern<br />

von der Schule zu einem Leichtathletikstadion.<br />

Dort nehmen sie <strong>die</strong> Mitarbeiter des SLB <strong>und</strong><br />

Vertreter eines Leichtathletikvereins vor Ort in<br />

Empfang. In drei Gruppen wird zunächst ein Ein-<br />

der vermerkt sind, natürlich nicht getan. „Alle<br />

Jugendlichen erhalten eine Einladung zur Teilnahme<br />

am Vereinstraining. So hoffen wir, <strong>das</strong>s<br />

mehr Kinder den Weg in <strong>die</strong> Leichtathletikvereine<br />

finden <strong>und</strong> wollen unseren Vereinen bei der<br />

immer schwieriger werdenden Suche nach<br />

Nachwuchs unter <strong>die</strong> Arme greifen“, erklärt<br />

Lothar Altmeyer.<br />

Froh über <strong>die</strong> Initiative des SLB ist auch Reinhard<br />

Peters vom Schulsportreferat des Kultusministeriums:<br />

„Kooperationen zwischen Schule <strong>und</strong><br />

Verein einzugehen ist der richtige Weg“, ist<br />

Peters überzeugt. Die ersten „Wandertage nach<br />

Olympia“ soll es noch vor den Sommerferien<br />

geben. In Planung sind Veranstaltungen in Berus,<br />

Rehlingen, <strong>Saar</strong>brücken <strong>und</strong> Wemmetsweiler,<br />

auch ein Flyer ist in Vorbereitung. Interessierte<br />

Vereine können sich bei Janina Goldfuß (Telefon<br />

0681-3879-183) melden.<br />

▲ SEBASTIAN BRÜCKNER


Ein Leben <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Leichtathletik<br />

Horst Grischy will nach 31 Jahren als Pressewart des SLB kürzer treten<br />

In den letzten 30 Jahren hat sich im<br />

<strong>Saar</strong>land sehr viel verändert. Eines aber<br />

nicht: Seit 1979 kümmert sich Horst<br />

Grischy beim <strong>Saar</strong>ländischen Leichtathletik-B<strong>und</strong><br />

darum, <strong>das</strong>s Nachrichten an <strong>die</strong><br />

Presse gelangen. Jetzt wird ein Nachfolger<br />

gesucht.<br />

R<strong>und</strong> 8000 Meldungen, viele lange Berichte,<br />

ungezählte Zeilen hat Horst Grischy schon<br />

geschrieben. Seit 1979 ist der Bübinger Pressewart<br />

des <strong>Saar</strong>ländischen Leichtathletikb<strong>und</strong>es.<br />

Alle zwei Jahre wurde er in seinem Amt bestätigt.<br />

Auf der letzten Mitgliederversammlung gab<br />

Grischy seinen Rücktritt bekannt. Bis ein Nachfolger<br />

gef<strong>und</strong>en ist, macht er aber kommissarisch<br />

weiter.<br />

Es war 1951, als der gebürtige <strong>Saar</strong>brücker<br />

Grischy zum ersten Mal beim SV <strong>Saar</strong> 05 mit<br />

Leichtathletik in Berührung kam. „Das war ein<br />

Griff auf <strong>die</strong> heiße Herdplatte, wenn man mit der<br />

Haut kurz da hängenbleibt“, erinnert sich Grischy<br />

<strong>und</strong> schmunzelt. Zuvor hatte der <strong>Saar</strong>brücker<br />

auch sehr gerne Fußball gespielt, ehe er feststellte,<br />

<strong>das</strong>s er im Sprint einer der schnellsten in der<br />

Klasse war. Der 1934 geborene Funktionär<br />

blieb also bei der Leichtathletik hängen. Das<br />

blieb auch so, als er von 1959 bis 1970 Spartenleiter<br />

bei den Leichtathleten des 1. FC <strong>Saar</strong>brücken<br />

war. 1970 ging es <strong>für</strong> Grischy wieder<br />

zurück zu <strong>Saar</strong> 05, wo er seit 1971 im Vorstand<br />

mitarbeitet.<br />

Treue kennzeichnet auch <strong>das</strong> Berufsleben des<br />

75-Jährigen. 41 Jahre arbeitete er als Bankkauf-<br />

mann <strong>und</strong> später Sparkassen-Betriebswirt bei der<br />

Sparkasse <strong>Saar</strong>brücken. Und in der Mittagspause<br />

ging es oft in <strong>die</strong> Redaktion der <strong>Saar</strong>brücker Zeitung,<br />

wohin er seine auf der Schreibmaschine<br />

getippten Manuskripte brachte. „Der persönliche<br />

Kontakt ist ganz wichtig. Das empfehle ich<br />

noch heute jedem, der Sachen an <strong>die</strong> Presse<br />

geben will“, sagt Grischy.<br />

Die Presse-Arbeit hat sich natürlich seit seinem<br />

Amtsantritt gewaltig geändert. Heute<br />

schickt der dreifache Vater (eine Tochter, zwei<br />

Söhne) alles per E-Mail. Egal, ob Rekorde, Meisterschaften<br />

oder <strong>das</strong> Pfingstsportfest in Rehlingen,<br />

hinter vielen Berichten stand <strong>das</strong> Kürzel hg.<br />

„Meine Frau Ilse hat mir immer den Rücken freigehalten,<br />

war sogar mit mir zusammen Kampfrichterin.<br />

Mein Höhepunkt war <strong>die</strong> Tätigkeit als<br />

Kampfrichter Lauf 1972 bei Olympia in München“,<br />

sagt Grischy, der nicht gerne im Mittelpunkt<br />

steht. So w<strong>und</strong>erte es seine Ilse schon, <strong>das</strong>s<br />

er nach der Pension sogar beim Bübinger Karnevalsverein<br />

„Die Holzäppel“ in <strong>die</strong> Bütt stieg <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Politik in Reimen aufs Korn nahm.<br />

Seit 1960 <strong>und</strong> damit einem halben Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

ist Horst Grischy nun schon hobbymäßig als<br />

Sportjournalist tätig. Begonnen hatte alles mit<br />

Berichten im Clubheft von <strong>Saar</strong> 05. Die gefielen<br />

allen offenbar so gut, <strong>das</strong>s es immer mehr wurden.<br />

Und durch seine Tätigkeit in den vergangenen<br />

Jahrzehnten ist Grischy wohl mittlerweile ein<br />

wandelndes Leichtathletik-Lexikon. Da<strong>für</strong><br />

gebührt ihm sicher nicht nur vom Verband ein<br />

dickes Dankeschön.<br />

▲ STEFAN REGEL<br />

DANKESCHÖN. SLB-Präsident Werner Zimmer dankt Horst Grischy <strong>für</strong> <strong>die</strong> jahrzehnte lange Treue zur<br />

saarländischen Leichtathletik.<br />

LEICHTATHLETIK<br />

Zecken: Kleine Blutsauger –<br />

große Gefahr?<br />

Der Sommer steht vor der Tür. Die Hosen <strong>und</strong><br />

Shirts werden kürzer. Besonders unsere Kinder<br />

zieht es nach draußen, mit den vielen Möglichkeiten<br />

zum Spielen <strong>und</strong> Toben. Im Gras <strong>und</strong> an Sträuchern<br />

lauern allerdings gerne Zecken <strong>und</strong> warten<br />

auf ihr Opfer. Von März bis November, vor allem<br />

in den Morgen- <strong>und</strong> Abendst<strong>und</strong>en, sind <strong>die</strong>se<br />

Plagegeister aktiv.<br />

Welche Krankheiten werden übertragen? Hauptsächlich<br />

<strong>die</strong> Borreliose <strong>und</strong> <strong>die</strong> Frühsommer -<br />

Meningoenzephalitis (FSME). Wenn früh erkannt,<br />

sind beide Krankheiten behandelbar.<br />

FSME – sind Kinder stärker gefährdet als Erwachsene?<br />

Nein. Bei Kindern verläuft <strong>die</strong> Krankheit oftmals<br />

milder. Etwa 1/3 der Kinder leidet jedoch<br />

wochen- oder monatelang an Müdigkeit, Konzentrationsschwäche<br />

<strong>und</strong> Abgeschlagenheit. Bei 0,5<br />

% bleiben neurologische Schäden zurück. Welche<br />

Körperteile werden von Zecken bevorzugt befallen?<br />

Zecken suchen meist mehrere St<strong>und</strong>en nach<br />

den Körperstellen, <strong>die</strong> sie bevorzugen: Kniekehlen,<br />

Leistenbeuge, Achselhöhle oder Haaransatz.<br />

Wie kann ich mein Kind schützen? Wenn Kinder in<br />

Sträuchern <strong>und</strong> Büschen spielen, sollten sie festes<br />

Schuhwerk <strong>und</strong> Kleidung tragen, <strong>die</strong> viel Hautfläche<br />

bedeckt. Darüber hinaus lohnt sich <strong>die</strong><br />

Anschaffung von Insekten abwehrenden Mitteln.<br />

Hier gibt es übrigens auch Präparate, <strong>die</strong> <strong>für</strong> Kinder<br />

sehr gut verträglich sind.<br />

Was ist zu tun, wenn mein Kind von einer Zecke<br />

gebissen worden ist? Sie sollten <strong>die</strong> Zecke sofort<br />

entfernen. Nutzen Sie da<strong>für</strong> eine spezielle Zeckenzange<br />

(erhältlich in der Apotheke).<br />

Allerdings: Hände weg von Öl oder Klebstoff. Die<br />

Zecke wird nicht etwa erstickt, sie krallt sich im<br />

Gegenteil nur noch fester in <strong>die</strong> Haut ein!<br />

Beobachten Sie <strong>die</strong> Hautstelle auch nach Entfernen<br />

der Zecke weiter.<br />

Wie erkenne ich, ob mein Kind auf Gr<strong>und</strong> eines<br />

Zeckenbisses erkrankt ist?<br />

FSME beginnt häufig wie eine Grippe („Sommergrippe“)<br />

mit Fieber, Kopf- <strong>und</strong> Gliederschmerzen.<br />

Borreliose zeigt sich oftmals durch eine ringförmige<br />

Hautrötung um <strong>die</strong> Bissstelle. Wochen bis<br />

Monate später kann es zur Hirnhautentzündung,<br />

Nerven- oder Gelenkschmerzen, Lähmungen <strong>und</strong><br />

manchmal auch zu Herzerkrankungen kommen.<br />

Bei weiteren Fragen zum Thema helfen Ihnen<br />

kompetente Ärzte <strong>und</strong> medizinisches Fachpersonal<br />

des BARMER GEK Teledoktors gerne weiter.<br />

Den Teledoktor erreichen Sie r<strong>und</strong> um <strong>die</strong> Uhr an<br />

7 Tagen in der Woche unter 018 01 43-5000*.<br />

*3,9 Cent/Minute aus dem Festnetz, Mobilfunk<br />

höchstens 42 Cent/Minute<br />

3/2010<br />

Foto: SLB<br />

25


Fotos: dia-saar.de<br />

26<br />

LEICHTAHLETIK<br />

St.Wendel<br />

Zufriedene<br />

Gesichter in<br />

St. Wendel<br />

Als Jörg Hooß am 2. Mai kurz nach zwölf Uhr den Zielkanal<br />

erreicht, holt er nach, worauf er einen Tag zuvor verzichtet<br />

hat: Den Tanz in den Mai. In einer schwungvollen<br />

Pirouette überquert der Fürther nach 42,195 Kilometern<br />

<strong>die</strong> Ziellinie beim vierten St. Wendeler Globus-Marathon.<br />

„Die letzten fünf Kilometer waren einfach klasse“, strahlt<br />

der amtierende deutsche Meister über 100 Kilometer, der<br />

bei seinem Heimspiel in der nordsaarländischen Kreisstadt<br />

auf’s Treppchen gelaufen ist – in einer Zeit von<br />

2:41.44,8 St<strong>und</strong>en ist Hooß Dritter geworden. „Vergangenes<br />

Jahr war ich Fünfter, <strong>die</strong>ses Jahr Dritter, <strong>das</strong> ist einfach<br />

nur geil“, freut sich der Mann von den Lauftreff-<br />

Fre<strong>und</strong>en Marpingen über den Stockerl-Platz. „Auch wenn<br />

<strong>die</strong> Zeit nicht ganz so gut ist, wie erhofft.“ Mit einer 2:36<br />

hatte er trotz einem Bandscheibenvorfall im Winter<br />

geliebäugelt.<br />

„Aber es lief von Anfang an schlecht“, erzählt Hooß auf dem Weg zur<br />

Verpflegungsstation hinter dem Zieldurchlauf. Erik Theiß von den Grojos<br />

LTF Elversberg hatte Hooß <strong>das</strong> Leben im Kampf um den Titel des besten<br />

<strong>Saar</strong>länders schwer gemacht. Die vier Kenianer an der Spitze liefen indes<br />

ihr eigenes Rennen. „Heute ist mir <strong>die</strong> Erfahrung von mehr als 80 Marathonläufen<br />

zugute gekommen. Die half mir einzuschätzen, <strong>das</strong>s ich trotz<br />

der schweren Beine eine 2:42-er Zeit laufen könnte“, berichtet der Fürther.<br />

„Wichtig war aber auch, <strong>das</strong>s Erik sich nicht absetzen konnte. Als ich<br />

dann in der zweiten R<strong>und</strong>e gemerkt haben, <strong>das</strong>s ich sogar rankomme, lief<br />

es immer besser.“ Schließlich hatte Hooß den Grojos ein- <strong>und</strong> überholt.<br />

Und sogar Wilson Melly von run2gether Kenia aus der Mannschaft des<br />

späteren Siegers Geoffrey Gikuni Ndungu schnappte sich Hooß, während<br />

der Himmel so langsam seine Schleusen öffnete. „Das macht mir nichts aus,<br />

ich mag den Regen“, offenbart der 46-Jährige. „Irgendwann waren dann<br />

3/2010<br />

Marathon<br />

STOCKERL-PLATZ. Der Marpinger Jörg Hooß lief beim Globus-Marathon<br />

auf einen hervorragenden dritten Platz.


<strong>die</strong> Begleit-Fahrräder <strong>für</strong> den Drittplatzierten neben mir, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Fahrer<br />

erzählten, <strong>das</strong>s nur noch zwei Kenianer vor mir wären, der dritte wäre ausgestiegen.“<br />

Und der Rest – samt Tänzchen in den Mai – ist Geschichte.<br />

Eine schöne Geschichte war auch der Sieg des Kenianers Geoffrey<br />

Gikuni: In 2:11.30,7 St<strong>und</strong>en absolvierte der Vorjahressieger <strong>die</strong> zwei<br />

R<strong>und</strong>en von St. Wendel <strong>und</strong> unterbot damit um fast drei Minuten <strong>die</strong> von<br />

ihm 2009 selbst aufgestellte Bestzeit. Zweiter hinter Gikuni wurde sein<br />

Landsmann Timothy Chelimo, der von seinem Management erst kurz vor<br />

Meldeschluss ins Rennen geschickt worden war. Ebenso wie Salome<br />

Biwott, <strong>die</strong> Siegerin bei den Frauen. Mit der Zeit von 2;50.47 St<strong>und</strong>en<br />

stellte auch <strong>die</strong> Kenianerin einen neuen Streckenrekord auf.<br />

Doch bei aller Fokussierung auf den Marathon: Die Halbmarathonis<br />

stellen naturgemäß <strong>das</strong> Gros des Starterfeldes. Das wurde <strong>die</strong>ses Jahr erstmals<br />

getrennt ins Rennen geschickt: Während <strong>für</strong> <strong>die</strong> knapp 500 Marathon-<br />

<strong>und</strong> Staffelstartläufer bereits um 9 Uhr der Startschuss fiel, wurden<br />

<strong>die</strong> 1300 Läufer über <strong>die</strong> 21,1 Kilometer erst um elf Uhr auf <strong>die</strong> Strecke<br />

geschickt. Nichtsdestotrotz wurde auch auf der Halbdistanz großer Sport<br />

geboten. Dabei besonders erwähnenswert: Drei der fünf Bestplatzierten<br />

kommen aus dem Kreis St. Wendel, darunter Stephan Schu (DHI St. Wendel)<br />

aus Oberthal, der in 1:14.04,7 St<strong>und</strong>en <strong>das</strong> Rennen <strong>für</strong> sich entschied.<br />

„Da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s ich erst seit sechs Wochen richtig trainiere, bin ich sehr<br />

zufrieden“, sagte Schu. Zufrieden mit ihrer Platzierung war auch Heike<br />

Aleimo vom TV Ottweiler. Die Schwägerin der St. Wendelerin Kerstin<br />

Alaimo, <strong>die</strong> Marathon-Zweite, sicherte sich in 1:19.14,1 St<strong>und</strong>en den<br />

Sieg, vor Heike Brücker-Boghossian aus Wadern (SV schlau.com <strong>Saar</strong><br />

05).<br />

„Wir sind trotz leicht rückläufiger Teilnehmerzahl sehr zufrieden,“ erklärt<br />

Marathonchef Thomas Wüst von der Stadt St. Wendel. „Das Ganze war<br />

eine r<strong>und</strong>um gelungen Geschichte. Mit der Spitzenzeit von Geoffrey ste-<br />

„Die Volksbank sucht h<strong>und</strong>ert Läufer <strong>für</strong> einen guten Zweck“ - so startete<br />

<strong>die</strong> Spendenaktion zum Globus-Marathon, den <strong>die</strong> Stadt St.Wendel am<br />

vergangenen Sonntag veranstaltete. Aus 100 Läufern wurden schnell<br />

200. Mike Recktenwald, Marketingleiter von der St.Wendeler Volksbank:<br />

„Innerhalb einer Woche nach dem Aufruf hatten sich bereits doppelt<br />

so viele Leute angemeldet wie wir ursprünglich gesucht hatten. Die<br />

Resonanz war einfach super.“ Die Volksbank zahlte <strong>für</strong> jeden gelaufenen<br />

Kilometer eines Läufers ein Euro in eine Spendenkasse ein. Damit <strong>die</strong> Läufer<br />

auch kostenfrei zum Marathon antreten konnten, übernahm <strong>die</strong> Volksbank<br />

zusammen mit der Stadt St.Wendel <strong>das</strong> Startergeld. Ebenso erhielten<br />

<strong>die</strong> Teilnehmer <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anmeldung notwendigen Laufshirts. Mike<br />

Recktenwald kam am vergangenen Samstag an seinem Infostand im Saalbau<br />

kaum hinterher, Kartons aufzureißen, Shirts auszupacken <strong>und</strong> den Teilnehmern<br />

zu überreichen. Waren <strong>die</strong> Shirts doch aufgr<strong>und</strong> der individuell<br />

aufgedruckten Sprüche sehr begehrt. Die Teilnehmer konnten zwischen<br />

lustigen Sätzen wie „Ein kühles Bier danach“, „Einfach ankommen“ , „Der<br />

Typ vor mir“, oder „Die jubelnde Menge“ wählen. Viele mussten beim<br />

Anblick der Sprüche schmunzeln. Michael Jochem aus <strong>Saar</strong>wellingen<br />

zeigte stolz auf sein Motivshirt „Ein kühles Bier danach“ <strong>und</strong> lächelte. Auch<br />

Hawaii-Triathlon-Teilnehmer Jörg Panter ergatterte sich ein Shirt: „Ich<br />

fand <strong>die</strong> Idee mit den Sprüchen witzig <strong>und</strong> habe mir <strong>das</strong> Shirt mit dem<br />

Spruch ‚Die jubelnde Menge‘ ausgesucht.“ Er habe es einfach passend<br />

gef<strong>und</strong>en, weil er sonst an eher ernsteren Wettkämpfen beteiligt war <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong>ses Mal nur aus Spaß beim Marathon mitlief. „Daher konnte ich <strong>die</strong>ses<br />

Mal auch <strong>die</strong> gute Stimmung bei der Veranstaltung genießen.“ Die Spendenaktion<br />

gab es <strong>die</strong>ses Jahr bereits zum zweiten Mal. Letztes Jahr hatten<br />

r<strong>und</strong> 150 Läufer eine Summe von 3.333 Euro erreicht, <strong>die</strong> an <strong>die</strong> St.<br />

Wendeler Tafel gespendet wurden. Dieses Jahr kam sogar eine stolze<br />

Summe von 5.400 Euro zusammen. „Wir haben intern überlegt, wohin wir<br />

LEICHTATHLETIK<br />

PHALANX DER KENIATISCHEN SPITZENLÄUFER. Geoffrey Gikuni <strong>und</strong> sein<br />

Landsmann Timothy Chelimo dominierten den Marathon.<br />

hen wir nun ganz weit vorne in der deutschen Bestenliste“, bilanziert Bürgermeister<br />

Klaus Bouillon. Vor allem <strong>die</strong> Entzerrung der Startzeiten habe<br />

sich bewährt: „Die Regelung, <strong>die</strong> Halbmarathon-Läufer erst eineinhalb<br />

St<strong>und</strong>en nach den Marathonis ins Rennen zu schicken, hat sich absolut<br />

bewährt. Gerade beim Zieleinlauf – <strong>das</strong> werden wir beibehalten.“ Bis zu<br />

20 000 Zuschauer hatten an der Strecke <strong>und</strong> im Zielbereich <strong>für</strong> Stimmung<br />

gesorgt. Gut angekommen war auch der Kids-Marathon, an dem mehr als<br />

500 Kinder teilnahmen. ▲ THORSTEN GRIEM<br />

Laufen <strong>für</strong> einen guten Zweck<br />

<strong>das</strong> Geld spenden könnten <strong>und</strong> uns schließlich auf <strong>die</strong> St. Wendeler Tafel,<br />

den Förderverein Kleine Hände <strong>und</strong> den Förderverein Netz <strong>für</strong> ein neues<br />

Leben geeinigt. Sie erhielten jeweils 1.800 Euro“, sagte Recktenwald. Der<br />

St. Wendeler Volksbank sei wichtig gewesen, <strong>das</strong> Sponsoring <strong>für</strong> Stadtveranstaltungen<br />

mit einem sozialen Gedanken zu verknüpfen. Das Projekt<br />

unterstützten daher auch viele bekannte Läufer wie Erik Theiß oder Jörg<br />

Panter. Panter: „Ich fand <strong>die</strong> Aktion super. Es ist toll, wenn man mit Sport<br />

auch etwas Gutes tun kann.“ Er entschied sich dazu, <strong>für</strong> <strong>die</strong> St.Wendeler<br />

Tafel zu spenden. „Wir konnten bei der Anmeldung wählen, <strong>für</strong> wen <strong>das</strong><br />

Geld gespendet werden soll“, sagte Panter.<br />

▲ DIA-SAAR.DE<br />

3/2010 27


Die Trailrunning-Szene trifft sich in St. Wendel<br />

1. bis 3. Oktober 2010<br />

Freitag, 01.10.2010<br />

15.00 - 18.30 Akkreditierung Teilnehmer<br />

im Saalbau<br />

18.00 Gesamtbriefi ng Wochenende<br />

<strong>und</strong> Detailbriefi ng 1. Rennen<br />

19.00 Start CityNight-Sprint<br />

19.00 - 21.00 Pasta-Party im Saalbau<br />

Impressionen aus 2009<br />

ab 19.00 Massage im Saalbau<br />

20.30 Siegerehrung im Saalbau<br />

Briefi ng 2. Rennen<br />

Samstag, 02.10.2010<br />

10.00 - 19.00 Akkreditierung Teilnehmer<br />

im Saalbau<br />

12.00 Start Spiemont-Trail über 30,7 km<br />

ab 12.00 Massage im Saalbau<br />

15.30-18.00 Pasta-Party im Saalbau<br />

Bilder des Tages<br />

18.00 Siegerehrung im Saalbau<br />

Briefi ng 3. Rennen<br />

Sonntag, 03.10.2010<br />

08.00 - 09.30 Akkreditierung Teilnehmer<br />

im Saalbau<br />

10.00 Start Bosenberg-Trail über 18,8 km<br />

ab 10.00 Massage im Saalbau<br />

10.15 Kids-Trail (Kinderrennen in<br />

der Innenstadt)<br />

11.30-14.30 Pasta-Party im Saalbau<br />

Bilder des Tages<br />

14.00 Siegerehrung im Saalbau<br />

Vielfältig - abwechslungsreich - spannend: Starte, je nach persönlicher Fitness, an<br />

einem oder zwei Tagen - oder feiere am Sonntag als Finisher im Triple-Trail!<br />

Keep on running - Die Strecken<br />

CityNight-Sprint (3,1 KM, 018 HM - Freitag, 01.10. Start 19.00 Uhr Schloßplatz)<br />

Ein Traillauf quer durch Innenstadt <strong>und</strong> Fußgängerzone – gibt’s doch gar nicht. Gibt’s<br />

doch! Der ganz besondere, 3,1 km lange Sprint r<strong>und</strong> um den mächtigen Dom hat es in<br />

sich: Er ist gespickt mit Hindernissen, Ecken <strong>und</strong> Kanten quer durch <strong>die</strong> historische Altstadt<br />

<strong>und</strong> den Stadtpark. Treppen, Tunnels, steile Böschung, Kopfsteinpfl aster, Wiesengelände<br />

<strong>und</strong> sogar Baumstämme liegen auf dem Weg der Läufer <strong>und</strong> erfordern Konzentration<br />

<strong>und</strong> Geschicklichkeit.<br />

Spiemont-Trail (30,7 KM, 887 HM - Samstag, 02.10. Start 12.00 Uhr Schloßplatz)<br />

Ein verwunschenes Bachtal, mystische Baumriesen, anspruchsvolle Kletter-Passagen<br />

über Felsformationen sowie traumhafte Singletrails mitten durch den Naturpark <strong>Saar</strong>-<br />

Hunsrück bilden am zweiten „Keep on Running“-Tag einen herausfordernden Kontrast<br />

zum CityNight-Sprint. Ein raues Laufabenteuer <strong>für</strong> <strong>die</strong> Teilnehmer auf dem r<strong>und</strong> 31 km<br />

langen Trail durch unberührte Naturschönheit r<strong>und</strong> um einen der St. Wendeler Hausberge,<br />

den Spiemont.<br />

Bosenberg-Trail: (18,8 KM, 707 HM - Sonntag, 03.10. Start 10.00 Uhr Schloßplatz)<br />

Am dritten Renntag gilt <strong>das</strong> Motto buchstäblich: „Keep on Running“. Der Trail r<strong>und</strong><br />

um St. Wendels höchsten Hausberg, den Bosenberg, macht <strong>das</strong> Triple voll. Zwar ist<br />

<strong>die</strong> Strecke gut 10 Kilometer kürzer als tags zuvor, doch Vorsicht: Es wird keinesfalls<br />

gemütlicher. Während der Spiemont-Trail über meist noch moderate Anstiege<br />

durch <strong>die</strong> üppige Waldlandschaft führt, fordert der Bosenberg-Trail mit Up- <strong>und</strong><br />

Downhills im Stakkato sowie kniffeligen Geländepassagen den Trailrunnern alles<br />

an Kondition <strong>und</strong> Koordination ab.<br />

www.keep-on-running.com<br />

In St. Wendel tut sich was


Lauf-Abenteuer abseits<br />

der Straße in St. Wendel<br />

„KEEP ON RUNNING“ in St. Wendel – zum zweiten<br />

Mal findet eines der größten internationalen Trailrun-Events<br />

im <strong>Saar</strong>land statt. Das Wochenende, <strong>das</strong><br />

Laufsport der Extraklasse verspricht, findet vom<br />

1. bis 3. Oktober 2010 statt <strong>und</strong> richtet sich an alle<br />

Laufsportbegeisterten. Egal ob Anfänger, Gelegenheitsläufer<br />

oder Profi – in St. Wendel kommen alle<br />

Laufsportler auf ihre Kosten. Da<strong>für</strong> sorgen <strong>die</strong> drei<br />

angebotenen Distanzen, <strong>die</strong> je nach Fitnessstand<br />

sowohl einzeln oder auch als Triple-Trail in Angriff<br />

genommen werden können <strong>und</strong> ein umfangreiches<br />

Rahmenprogramm.<br />

Am Freitag, 1. Oktober, startet <strong>das</strong> Sportspektakel mit dem City-<br />

Night-Sprint. Damit es auf den drei Kilometern nicht zu langweilig<br />

wird, hält der Parcours quer durch <strong>die</strong> beleuchtete Innenstadt einige<br />

zusätzliche Hindernisse <strong>für</strong> <strong>die</strong> Läufer bereit. Start <strong>und</strong> Ziel sind<br />

auf dem historischen Schlossplatz.<br />

Am Samstag, 2. Oktober, fällt um 12 Uhr der Startschuss zur<br />

längsten Etappe, dem Spiemont-Trail über 30,7 km <strong>und</strong> 887 HM.<br />

Im Gegensatz zur City-Night stehen hier <strong>das</strong> Naturerlebnis <strong>und</strong> <strong>das</strong><br />

Lauf-Abenteuer fernab der Zivilisation <strong>und</strong> abseits asphaltierter<br />

Straßen im Vordergr<strong>und</strong>. Auf dem Spiemont-Trail geht es <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Läufer direkt hinein in <strong>die</strong> Wälder des Naturpark <strong>Saar</strong>-Hunsrück -<br />

vorbei an alten Baumriesen, durch Bachtäler <strong>und</strong> über herausfordernde<br />

Kletterpassagen.<br />

Am letzten Event-Tag, Sonntag, 3. Oktober, heißt es noch einmal<br />

alle Kräfte mobilisieren. Um 10 Uhr wartet der Bosenberg-<br />

Trail mit 18,8 km <strong>und</strong> 707 HM auf <strong>die</strong> Athleten. Die Strecke ist<br />

zwar gut zehn Kilometer kürzer als der Spiemont-Trail tags zuvor,<br />

führt <strong>die</strong> Läufer aber über Up- <strong>und</strong> Downhills im Stakkato, kniffelige<br />

Geländepassagen <strong>und</strong> anspruchsvollen Untergr<strong>und</strong>, bevor sie<br />

auf dem Schlossplatz in St. Wendel zum großen Finale einlaufen.<br />

Kids-Trail <strong>und</strong> Rahmenprogramm<br />

Alle Kinder, <strong>die</strong> schon mal Trail-Luft schnuppern möchten, können<br />

am Sonntagmorgen beim Kids-Trail starten. Um 10.15 Uhr<br />

geht es los auf den R<strong>und</strong>kurs durch <strong>die</strong> St. Wendeler Innenstadt.<br />

Start <strong>und</strong> Ziel sind wie bei „den Großen“ auf dem historischen<br />

Schlossplatz.<br />

Nach jedem Rennen warten auf <strong>die</strong> Läufer <strong>und</strong> deren Anhang<br />

<strong>die</strong> große Pasta-Party <strong>und</strong> danach <strong>die</strong> Siegerehrung mit den Bildern<br />

des Tages im Saalbau.<br />

Anmeldung <strong>und</strong> weitere Infos unter<br />

www.keep-on-running.com<br />

LEICHTATHLETIK<br />

3/2010<br />

29


Foto: dpa<br />

SPORTNOSTALGIE<br />

Laufbahn,<br />

Trainerbank,<br />

Theaterbühne<br />

Die erlebnisreiche Welt des Jochen Reske, der 70 Jahre jung<br />

geworden ist – Die Erfolge des Silbermedaillengewinners von<br />

Rom sind im <strong>Saar</strong>sport verwurzelt.<br />

Beim „Heidelberger Zimmertheater“<br />

führt er mit seiner Frau Brigitte <strong>die</strong><br />

kaufmännischen Geschäfte. Beim SV<br />

<strong>Saar</strong> 05 <strong>Saar</strong>brücken war er Anfang<br />

der 60-er Jahre erfolgreicher Fußball-Trainer.<br />

Bei den St. Johannern klaffte zwischen<br />

dem Weggang von Hellmut Meidt <strong>und</strong> dem<br />

Einstieg von Otto Knefler eine zeitliche<br />

Lücke. Die Leichtathletik aber war sein<br />

Leben. In der Erinnerung ist sie es immer<br />

noch. Jochen Reske ist am 9. April 70 geworden.<br />

„Die Olympiamedaille 1960 in Rom ist mein<br />

größter Erfolg gewesen.“ Diese Antwort auf <strong>die</strong><br />

Frage nach seinem schönsten sportlichen Tag<br />

hat <strong>für</strong> Jochen Reske noch immer Gültigkeit. Er<br />

fügt an: „In der Staffel hat ein solcher Erfolg nicht<br />

nur mit leichtathletischem Können, sondern in<br />

starkem Maße auch mit mentaler Kraft zu tun.“<br />

Und <strong>die</strong> sei beim Gewinn der Silbermedaille am<br />

Tiber optimal vorhanden gewesen. Reske: „Wir<br />

waren eine verschworene Gemeinschaft.“ „Wir“<br />

– <strong>das</strong> waren <strong>die</strong> großen drei „K“: Carl Kaufmann,<br />

Manfred Kinder <strong>und</strong> Johannes Kaiser. Plus<br />

Jochen Reske. Der <strong>Saar</strong>brücker Läufer, gerade<br />

erst 20, Kampfgewicht 82 Kilogramm, wirkte<br />

asketisch, war aber ein verbissener Kämpfer. Das<br />

„Joaquin, ich liebe Dich!“<br />

Das Erlebnis-Kapitel des Jochen Reske hat<br />

einen dicken Umfang. Schmunzelgeschichten<br />

sind darin auch festgehalten. Wir blättern<br />

auf. Bei einem Länderkampf machte ihm <strong>die</strong><br />

schwergewichtige UdSSR-Kugelstoßerin<br />

Tamara Press mit ihrer „femininen Baritonstimme“<br />

<strong>die</strong>ses Geständnis: „Joaquin, ich liebe<br />

Dich!“ Der junge Reske ließ sich nicht von<br />

den östlichen Reizen blenden, er reiste lieber<br />

mit seiner Brigitte nach Paris. Finanziert wurde<br />

der Trip an <strong>die</strong> Seine mit einer Goldmünze,<br />

<strong>die</strong> Jochen bei einem Sportfest in Bremerhaven<br />

gewonnen hatte.<br />

30 3/2010<br />

hatte er allen Kritikern zum Trotz beim<br />

Staffelerfolg in der gesamtdeutschen<br />

Olympia-Ausscheidung 1959 gegen<br />

<strong>das</strong> DDR-Quartett bewiesen. Auch in<br />

Rom lief der Jüngste im Vierer-B<strong>und</strong> ein<br />

beherztes Rennen <strong>und</strong> war maßgeblich<br />

am silbernen Medaillen-Inkasso beteiligt.<br />

Im Geschichtsbuch der <strong>Saar</strong>-Leichtathletik<br />

wird Reske als „der bisher einzige<br />

Einzel-Leichtathlet“ geführt, „der als Mitglied<br />

eines saarländischen Klubs eine Olympiamedaille<br />

gewann“. Sprintkönig Armin Hary aus Quierschied,<br />

in Rom gleich zweimal im Gold-Ziel<br />

angekommen, sprintete damals <strong>für</strong> den FSV<br />

Frankfurt. Als Reske 1962 in Belgrad mit der<br />

4x400-m-Staffel Europameister wurde, startete<br />

<strong>das</strong> deutsche Quartett personell auf zwei Positionen<br />

verändert. Neben dem <strong>Saar</strong>brücker war aus<br />

1960 nur noch Manfred Kinder mit von der EM-<br />

Partie. Die beiden Neuen hießen Hannes<br />

Schmitt <strong>und</strong> Wilfried Kindermann. Kindermann?<br />

Ja, genau der! Professor Dr. Wilfried Kindermann,<br />

der spätere Chef des Instituts <strong>für</strong> Sport<strong>und</strong><br />

Leistungsdiagnostik an der Universität.<br />

Jochen Reske, der 15-jährig als Sprinter in <strong>die</strong><br />

Leichtathletik eingestiegen war, dann <strong>die</strong> 400<br />

Meter zu seiner „Hausstrecke“ machte <strong>und</strong> sogar<br />

einmal <strong>Saar</strong>landmeister im Zehnkampf wurde, ist<br />

nicht neidisch über <strong>die</strong> hohen Honorare der heutigen<br />

Spitzenathleten: „Wir standen damals nicht<br />

unter dem hohen Erwartungsdruck. Anstatt acht<br />

Trainingseinheiten pro Woche absolvierten wir<br />

zwei bis drei Einheiten. Wir hielten uns durch<br />

Wettkämpfe fit.“ Stargagen gab es keine, der<br />

Amateurstatus hatte einen hohen Stellenwert.<br />

Reske gibt Einblick in den Katalog seiner materiellen<br />

Gewinne: „Wir erhielten Sachpreise wie<br />

Uhren, Goldmünzen oder Radios. Eine Stehlampe<br />

von damals hat noch bei mir zu Hause ihren<br />

Standort.“ Die Sportler hatten Wünsche äußern<br />

dürfen. JR: „Als Student wünschte ich mir zum<br />

Beispiel Reifen <strong>für</strong> meinen VW“. Zwei Jahre fungierte<br />

Reske auch als Trainer beim USC Heidelberg.<br />

Der Leistungssport hat dem in Ostpreußen<br />

JOACHIM RESKE beim beim 400m-Lauf während des Hallen-Leichtathletikländerkampfes<br />

Deutschland gegen<br />

Großbritannien 1963 in Stuttgart hinter dem siegreichen<br />

Willi Holdorf.<br />

geborenen Vorzeigesportler schöne Reisen<br />

beschert. Als er in Köln stu<strong>die</strong>rte <strong>und</strong> sich vorübergehend<br />

Bayer Leverkusen anschloss, dort<br />

unter dem bekannten LA-Experten Bert Sumser<br />

trainierte, kam er fast durch ganz Europa, nach<br />

Südamerika <strong>und</strong> nach Asien. Die Summe von<br />

Sport <strong>und</strong> Reisen hat ihn geprägt. 1964 sagte er<br />

dem <strong>Saar</strong>land a<strong>die</strong>u, siedelte ins Badische um,<br />

war dort in diversen Branchen tätig.<br />

Seine Frau Brigitte hat Reske in Landau kennen<br />

gelernt. Dort hat er Abitur gemacht. Aus der<br />

Ehe sind zwei Kinder hervorgegangen. Jetzt<br />

wohnen <strong>die</strong> Reskes in Nussloch, nahe Heidelberg.<br />

Jochen Reske ist Ehrenmitglied beim SV<br />

<strong>Saar</strong> 05. Er pflegt seine vielen Kontakte in <strong>Saar</strong>brücken<br />

intensiv. Auf der Trimmstrecke hält er<br />

sich nach wie vor fit. Der Name Reske steht in der<br />

saarländischen Leichtathletik-Historie an weit<br />

gehobener Stelle. Jochen war 1945 nach <strong>Saar</strong>brücken<br />

gekommen, „da mein Vater als Bankangestellter<br />

hier eine Wohnung hatte“. Der Junior<br />

besuchte <strong>die</strong> Volksschule, „dann sind wir nach<br />

Homburg, <strong>und</strong> über Neunkirchen wieder nach<br />

<strong>Saar</strong>brücken gezogen, wo ich bis zur Oberstufe<br />

am Realgymnasium war“. Der spätere Diplom-<br />

Kaufmann stu<strong>die</strong>rte in <strong>Saar</strong>brücken <strong>und</strong> in Köln.<br />

Spitzenmann in der Leichtathletik, erfolgreicher<br />

Fußballtrainer, jetzt kaufmännischer Chef<br />

im „Heidelberger Zimmertheater“. Drei unterschiedliche<br />

Leistungsstufen. Hier wie da <strong>und</strong> dort<br />

hatte <strong>und</strong> hat Reske Erfolg. Auf der Laufpiste, auf<br />

der Trainerbank <strong>und</strong> jetzt hinter den Theaterkulissen.<br />

Er fühlt sich ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> kann <strong>die</strong> Signale<br />

der Ruhestands-Szene (noch) ungehört verhallen<br />

lassen. ▲ WILFRIED BURR


SPORTNOSTALGIE<br />

Mit dem kleinen Ball erfolgreich<br />

durch <strong>die</strong> große Welt<br />

Das <strong>Saar</strong>brücker Tischtennis-Idol Ella Lauer ist 70 geworden – 95 Meistertitel an der grünen Platte<br />

Siebzig Mal Tischtennis-<strong>Saar</strong>landmeisterin, 24<br />

Mal <strong>die</strong> Beste auf Südwestebene, elf Mal auf<br />

dem Treppchen bei den deutsche Seniorenmeisterschaften,<br />

2005 Europameisterin um Doppel,<br />

ab 1981 Damenwartin im Deutschen Tischtennisb<strong>und</strong>,<br />

vorher in <strong>die</strong>ser Position im Südwestverband <strong>und</strong> im<br />

<strong>Saar</strong>ländischen Tischtennisb<strong>und</strong> tätig. Zudem war sie<br />

ab 1974 beruflich Leiterin des STTB-Organisationsbüros.<br />

In ihrem <strong>Saar</strong>brücker Haus kann Ella Lauer eine<br />

stattliche Medaillensammlung präsentieren. Am 30.<br />

April ist sie 70 geworden.<br />

Der Tischtennissport hat ihr auch abseits vom Netz viel gegeben.<br />

„Ich habe durch meinen Sport <strong>die</strong> Welt kennen gelernt.<br />

Einblicke in fremde Kulturen wie <strong>die</strong> von China, In<strong>die</strong>n <strong>und</strong><br />

Japan prägen ein Weltbild anders, als wenn man nur darüber<br />

liest“, lautet ihre Erkenntnis. In<strong>die</strong>n <strong>und</strong> seine großen Gegensätze<br />

haben in ihrem Erinnerungsschatz <strong>die</strong> tiefsten Spuren<br />

hinterlassen. Ella Lauer erzählt: „Die bettelnden Kinder mit<br />

den großen flehenden Augen, <strong>die</strong> Affen im Haus, <strong>die</strong> Kühe<br />

auf der Straße, <strong>die</strong> geschmückten Elefanten im Festzug, der<br />

krasse Unterschied zwischen Arm <strong>und</strong> Reich, <strong>die</strong> dortigen<br />

Hochzeitsrituale, <strong>die</strong> Einladungen in <strong>die</strong> Häuser der wohlhabenden<br />

Sikhs, <strong>die</strong> Tempel mit den exotischen Kunstschätzen.<br />

Alles unvergesslich!“ Eine WM in den 80-er Jahren hatte der<br />

DTTB-Repräsentantin den erlebnisreichen Aufenthalt in<br />

In<strong>die</strong>n ermöglicht.<br />

Ella Lauer - ein Leben mit dem <strong>und</strong> um den kleinen Zelluloidball.<br />

Training, Siege, Niederlagen, Meistertitel, Medaillen,<br />

frohe <strong>und</strong> traurige Tage, Reisen durch Europa <strong>und</strong> in <strong>die</strong><br />

weite Welt, Familie, Funktionen von der <strong>Saar</strong>- bis auf <strong>die</strong><br />

B<strong>und</strong>esebene. Nein, sie möchte nicht viele Tage aus <strong>die</strong>sen<br />

Jahrzehnten missen. Seit den ersten Aufschlägen, <strong>die</strong> sie<br />

zwölfjährig in <strong>die</strong>ser Wettkampfart machte, war ihr klar:<br />

„Tischtennis fasziniert mich; davon werde ich nicht mehr loskommen!“<br />

Schon vorher hatte sich Ella Schneider, so der<br />

Mädchenname, beim Heimatklub<br />

ATSV <strong>Saar</strong>brücken auf der sportlichen<br />

Schiene bewegt: Turnen,<br />

Leichtathletik.<br />

Ihr Französisch-Lehrer <strong>und</strong> ATSV-<br />

Abteilungsleiter Heinz Petzold nahm<br />

sie mal mit zum Tischtennis-Training.<br />

Einfach nur mal so, zum Schnuppern<br />

eben. „Das war in der <strong>Saar</strong>brücker<br />

Vorstadtstraße, im Nebenraum<br />

einer Kneipe. Die hieß, wenn ich<br />

mich recht erinnere, `Zum halben<br />

Mond´ oder so ähnlich“, kramt sie<br />

Erinnerungen aus ihrer Tischtennis-<br />

Frühzeit hervor. Der erste Aufschlag<br />

– <strong>die</strong> große Faszination! Dann ging<br />

es Schlag auf Schlag. Drei Jahre<br />

danach schon Jugend-Südwestmeisterin.<br />

Sie weiß: „Das war der erste<br />

Titel <strong>die</strong>ser Art <strong>für</strong> den <strong>Saar</strong>ländischen<br />

Tischtennisb<strong>und</strong>!“ Es war<br />

1956. Am Ende ihrer TT-Karriere<br />

präsentiert sie insgesamt 95 Titel, in<br />

Einzel- <strong>und</strong> Mannschaftswettbewerben.<br />

Männer-Ausreden: „Wir sind halt Gentlemen…“<br />

Zum Ende ihrer großen Karriere brachte Ella Lauer ihren<br />

guten Aufschlag <strong>für</strong> den TTC Köllerbach meisterlich übers<br />

Netz. Das war ein Sonderfall. Weil es <strong>für</strong> <strong>die</strong> Damen ihrer<br />

Altersklasse keine Endr<strong>und</strong>e gab, spielte sie bei den Herren<br />

mit. „Das war zwar schwer, aber es hat viel Spaß gemacht“,<br />

erinnert sie sich. Die Männer hätten gern ihre „Überlegenheit“<br />

demonstriert <strong>und</strong> nur ungern gegen Frauen verloren.<br />

Ella Lauer schmunzelt: „Wenn es dann doch passiert ist,<br />

kamen sie mit <strong>die</strong>ser Ausrede: Wir sind halt Gentlemen.“<br />

Die Tischtennis-Lady trägt <strong>das</strong> B<strong>und</strong>esver<strong>die</strong>nstkreuz am<br />

Bande. Sie ist Ehrenmitglied sowohl des Deutschen als auch<br />

des <strong>Saar</strong>ländischen Tischtennis-B<strong>und</strong>es. Jahrzehnte lang hat<br />

Ella Lauer aufgeschlagen, geschmettert <strong>und</strong> gewonnen,<br />

danach ihrer Lieblingssportart aus anderen Positionen heraus<br />

wertvolle Dienste erwiesen. Schreibtisch, Schriftverkehr,<br />

Buchführung, Telefon<strong>die</strong>nst. Und, <strong>und</strong>, <strong>und</strong>. Ihre praktischen<br />

Kenntnisse in <strong>das</strong> Büro <strong>und</strong> in <strong>die</strong> Organisation übertragen.<br />

Mit 70 hat sich Ella Lauer sportlich in <strong>die</strong> Abseitsposition<br />

begeben. Endgültig? Die Antwort: „Meine Ges<strong>und</strong>heit! Es<br />

geht nicht mehr.“ Kurze Verschnaufpause: „Vielleicht fange<br />

ich doch wieder an!“ Eine Vorzeige-Sportlerin zwischen Ja<br />

<strong>und</strong> Nein. Ein Datum ist in ihrem TT-Kalender noch nicht<br />

storniert: Jeden Dienstag fährt sie zur <strong>Saar</strong>brücker Sportschule<br />

in den Stadtwald. Geschäftsstelle des <strong>Saar</strong>ländischen Tischtennisb<strong>und</strong>es.<br />

Mit genug Abstand zur Platte ist dort <strong>für</strong> Szenenkenner<br />

immer genug zu tun. Ella Lauer ist eine Szenenkennerin<br />

„par excellence“. ▲ WILFRIED BURR<br />

Fotos: Jenal, Privat<br />

3/2010<br />

31


Fotos: Wieck<br />

SPORT-SZENE<br />

Carolas Trophäensammlung<br />

Was haben Spitzensportler wie<br />

Franziska van Almsick, Henry<br />

Maske, Ronny Weller, Heike<br />

Drechsler, Joachim Deckarm <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Fußball-Nationalmannschaft von 1998<br />

gemeinsam? Keine Ahnung, jedenfalls hängen<br />

von ihnen signierte Fotos, Maskottchen,<br />

Trikots <strong>und</strong> andere „Trophäen“ in den<br />

Behandlungsräumen einer Physiotherapie-<br />

Praxis in Dudweiler. Ob von Henry Maske<br />

unterschriebene Boxhandschuhe, ein mit<br />

Autogrammen übersäter Langlauf-Ski oder<br />

ein grünes Original-Trikot von Radprofi Erik<br />

Zabel – irgend jemand kennt hier <strong>die</strong> Creme<br />

de la Creme der deutschen Sport-Elite.<br />

32 3/2010<br />

SAMMELLEIDENSCHAFT. Carola Kamchen ist stolz auf ihre Trophären. Sie sind Beispiel <strong>für</strong> <strong>das</strong> gute<br />

Verhältnis, <strong>das</strong> <strong>die</strong> Physiotherapeutin zu den Spitzensportlern <strong>und</strong> Patienten hat.<br />

Zudem sind überall persönliche Widmungen<br />

zu lesen, wie: „Danke <strong>für</strong> alles, denn es war<br />

sehr viel“ (von Elizabeth May, Triathlon)<br />

oder „Ohne dich hätte ich <strong>das</strong> viele Training<br />

nicht überstanden“ (Simone Prutsch, Badminton).<br />

Auch ist <strong>die</strong> Rede von „vorzüglichen<br />

Behandlungen.“ Wer ist <strong>die</strong>ser Mensch, dem<br />

<strong>die</strong> Spitzenathleten verschiedenster Sportarten<br />

scheinbar zu Füßen liegen? Ihr Name<br />

ist Carola Kamchen.<br />

Die Dresdnerin war früher selbst Leistungssportlerin<br />

(Rudern) <strong>und</strong> machte nach ihrer aktiven<br />

Zeit noch eine Ausbildung zur Physiotherapeutin.<br />

Als solche war sie in der ehemaligen DDR<br />

gleich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Besten der Besten zuständig <strong>und</strong><br />

erlebte große Momente des Spitzensports hautnah<br />

mit. Im Jahre 1988 reiste sie mit Boxer Henry<br />

Maske erstmals zu olympischen Spielen <strong>und</strong><br />

kehrte gleich als Physiotherapeutin des Goldmedaillen-Gewinners<br />

von Seoul zurück. Nach<br />

der Wende zog es sie mit ihrem Mann Eberhard<br />

nach <strong>Saar</strong>brücken, wo sie ihrer Karriere zunächst<br />

am Olympiastützpunkt fortsetzte. „Ich habe fast<br />

alle Sportler, von denen ich eine Trophäe habe,<br />

selbst behandelt“, erzählt Kamchen stolz. Das<br />

Trikot von Neuner ist <strong>das</strong> jüngste ihrer Sammlung<br />

<strong>und</strong> hat <strong>für</strong> sie einen ganz besonderen<br />

Wert: „Uwe Müssiggang (Biathlon-B<strong>und</strong>estrainer<br />

der Damen, Anm. d. Red.) ist ein alter Stu<strong>die</strong>nfre<strong>und</strong><br />

meines Mannes <strong>und</strong> hat es mir aus<br />

Vancouver mitgebracht. Das ist ein absolutes<br />

Highlight meiner Sammlung, in <strong>die</strong>sem Trikot<br />

hat sie 2010 <strong>die</strong> olympische Silbermedaille<br />

gewonnen.“<br />

Eine „sehr große Sache“ war <strong>für</strong> Kamchen<br />

auch <strong>die</strong> private Begegnung mit der norwegischen<br />

Biathlon-Legende Ole Einar Björndalen.<br />

Ihn traf sie beim Püttlinger City-Biathlon. „Das<br />

ist ein ‘rischdisch Kloorer’“, sagt Kamchen in<br />

gesächseltem <strong>Saar</strong>ländisch, „der ist <strong>für</strong> mich ein<br />

echter Sportsmann: Erfolgreich <strong>und</strong> trotzdem<br />

normal geblieben.“ Diese Eigenschaft kann sie<br />

nicht jedem ihrer Schützlinge bescheinigen: „Ein<br />

Sportler ist bis zum gewissen Punkt Egoist. Er holt<br />

sich immer <strong>das</strong>, was er braucht <strong>und</strong> er verspricht<br />

viel, wenn der Tag lang ist.<br />

Aber gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: ‘aus den Augen, aus<br />

dem Sinn’. Vor allem Leichtathleten sind sehr<br />

‘nehmerfre<strong>und</strong>lich’“, sagt sie mit einem Schmunzeln.<br />

Mehr als nur nehmerfre<strong>und</strong>lich ist <strong>für</strong> Kamchen<br />

ihre letzte Top-Athletin, <strong>die</strong> Luxemburgerin<br />

Elizabeth May: „Ich habe Lizzy sieben Jahre<br />

lang betreut <strong>und</strong> daraus ist tatsächlich eine sehr<br />

enge <strong>und</strong> intensive Fre<strong>und</strong>schaft entstanden. Sie<br />

ist nur ein Jahr jünger als meine Tochter <strong>und</strong> von<br />

daher hat sich so etwas wie ein Mutter-Kind-<br />

Verhältnis zwischen uns entwickelt.“ Die<br />

Fre<strong>und</strong>schaft besteht noch immer, <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />

wurde mit den Olympischen Spielen<br />

in Peking 2008 beendet.<br />

„Peking war mein großes Ziel <strong>und</strong> ein r<strong>und</strong>er<br />

Abschluss nach 30 Jahren in der Szene“, berichtet<br />

<strong>die</strong> 50-Jährige wenig wehmütig <strong>und</strong> weiß:<br />

„Das ist jetzt nicht mehr meine Welt. Da sollen<br />

junge Physios hin.“ Trotz oder gerade wegen<br />

<strong>die</strong>ser Erfahrungen mit Olympiasiegern,<br />

Europa- <strong>und</strong> Weltmeistern weiß sie, was im<br />

Leben wirklich zählt: „Nach zehn Jahren in der<br />

eigenen Praxis habe ich gemerkt, wer meine<br />

wahren Helden sind. Nicht <strong>die</strong> Leistungssportler,<br />

sondern <strong>die</strong> ganz normalen Patienten, <strong>die</strong><br />

täglich mit schwersten Diagnosen hier herkommen<br />

<strong>und</strong> darum kämpfen müssen, wieder ges<strong>und</strong><br />

zu werden.“<br />

▲ SEBASTIAN ZENNER


BIATHLON<br />

Letztes Rennen: Kati Wilhelm<br />

sagt in Püttlingen A<strong>die</strong>u<br />

So lieben sie <strong>die</strong> Biathlon-Fans: Im Rennanzug,<br />

rote Haare unter roter Mütze <strong>und</strong> jubelnd <strong>die</strong><br />

Hände zum Himmel gestreckt. Doch nachdem<br />

Kati Wilhelm im März <strong>das</strong> Ende ihrer Karriere<br />

verkündete, gibt es nur noch eine Gelegenheit, <strong>die</strong>ses<br />

vertraute Bild zu genießen: Denn ihr letztes Rennen<br />

bestreitet <strong>die</strong> Grande Dame des deutschen Biathlons<br />

bei der sechsten Auflage des Odlo City-Biathlons am<br />

8. August in Püttlingen. Danach stellt <strong>die</strong> 33-jährige<br />

endgültig ihr Gewehr in <strong>die</strong> Ecke.<br />

Beim Aufzählen ihrer Erfolge gehen einem leicht <strong>die</strong> Ausrufezeichen<br />

aus. Kurz gesagt: In ihrer elfjährigen Laufbahn<br />

gewann <strong>die</strong> Thüringerin einfach alles, was es zu gewinnen<br />

gab. Darunter auch zweimal den City-Biathlon. „Mir macht<br />

es hier immer wahnsinnig viel Spaß – <strong>die</strong> Zuschauer sind fantastisch,<br />

<strong>die</strong> Stimmung ist toll. Und als ich im vergangenen<br />

Jahr hier meinen Geburtstag feiern durfte, war <strong>das</strong> einmalig –<br />

so viele Leute hatte ich noch nie auf meiner Party. Warum<br />

sollte ich also mein letztes Rennen nicht in Püttlingen absolvieren?“,<br />

sagt <strong>die</strong> dreimalige Olympiasiegerin, <strong>die</strong> bis dato<br />

bei jedem Innenstadt-Wettkampf dabei war. Beim<br />

Abschiedsrennen gibt sich eine weitere Biathlon-Kultfigur<br />

<strong>die</strong> Ehre: Simone Hauswald verabschiedete sich nach zweimal<br />

Olympia-Bronze in Whistler <strong>und</strong> mit Platz zwei im<br />

Gesamtweltcup auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Weiter<br />

begleiten Sandrine Bailly <strong>und</strong> Sylvie Becaert <strong>die</strong> beiden<br />

DSV-Skijägerinnen auf ihren R<strong>und</strong>en. Auch <strong>die</strong> Französinnen<br />

beendeten nach dem letzten Weltcup-Rennen der Saison<br />

ihre aktive Laufbahn, <strong>die</strong> mit jeweils zwei Olympia-Medaillen<br />

extrem erfolgreich war. „Nicht Ruhpolding, nicht Oberhof<br />

– es ist eine unbeschreibliche Ehre <strong>und</strong> ein riesiges Kompliment<br />

<strong>für</strong> uns, <strong>das</strong>s wir <strong>für</strong> eine ganz Große des deutschen<br />

Sports <strong>das</strong> letzte Rennen ausrichten dürfen“, betont Püttlingens<br />

Bürgermeister Martin Speicher.<br />

Zuschauermagnet ist neben der Abschiedsgala natürlich<br />

auch <strong>das</strong> Hauptrennen: Hier treten wieder Olympiasieger,<br />

Weltmeister <strong>und</strong> Gesamt-Weltcupsieger gegeneinander an.<br />

Dabei dürfen sich <strong>die</strong> Zuschauer auf <strong>die</strong> zweifache Olympiasiegerin<br />

<strong>und</strong> sechsmalige Weltmeisterin Andrea Henkel freuen.<br />

Mit den Skirollern dreht auch <strong>die</strong> Finnin Kaisa Mäkäräinen<br />

ihre R<strong>und</strong>en auf der 1,6 Kilometer-Strecke, <strong>die</strong> mitten<br />

durch <strong>die</strong> Innenstadt führt. Bei den Herren wird sich Christoph<br />

Sumann am 50-Meter Schießstand auf dem Püttlinger Burgplatz<br />

messen. Gleich zweimal holte der Österreicher bei den<br />

Olympischen Spielen in Vancouver Silber. Mit von der Partie<br />

ist weiterhin der in Kanada mit Silber dekorierte Franzose<br />

Martin Fourcade. Ebenfalls eine Silbermedaille nahm Tim<br />

Burke mit nach Hause: Der US-Amerikaner feiert in Püttlingen<br />

seine Premiere. Darüber hinaus haben <strong>die</strong> DSV-Athleten<br />

Arnd Peiffer <strong>und</strong> Simon Schempp ihre Teilnahme zugesagt<br />

– beide wurden Weltmeister mit der Mixed-Staffel. „In<br />

den nächsten Wochen geben wir noch weitere Starter<br />

bekannt“, erklärt Ralf Niedermeier, der Geschäftsführer der<br />

ausrichtenden Agentur niedermeier+. Ein besonderes<br />

Schmankerl <strong>für</strong> <strong>die</strong> Biathlon-Fans ist wie immer <strong>die</strong> Athletenpräsentation<br />

am Vorabend des Rennens. Sie findet nun im<br />

Rahmen des <strong>Saar</strong>-Spektakels in <strong>Saar</strong>brücken statt.<br />

Ferner wurden schon <strong>die</strong> Weichen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft gestellt:<br />

Den City-Biathlon wird es auch in den nächsten drei Jahren<br />

geben. Sowohl <strong>die</strong> Stadt Püttlingen als auch Sponsor Odlo<br />

haben <strong>die</strong> Verträge bis 2013 verlängert. Auch Kati Wilhelm<br />

wird in einer noch nicht genau definierten Form dem Biathlon-Sport<br />

erhalten bleiben: Vielleicht ist sie demnächst bei<br />

der ARD als Biathlon-Expertin zu sehen – erste lose Gespräche<br />

fanden bereits statt.<br />

Weitere Infos unter: www.city-biathlon.com<br />

▲ PASCAL BLUM<br />

Fotos: Wieck, Veranstalter<br />

3/2010<br />

33


Fotos: pech<strong>und</strong>sapel.de, Delly Carr/triathlon.org<br />

TRAININGSTIPPS VON …<br />

„Durchhalten <strong>und</strong> Zähne<br />

zusammen beißen!“<br />

34 3/2010<br />

Triathlon – <strong>das</strong> ist nicht nur Schwimmen, Rad fahren <strong>und</strong> Laufen. Es geht<br />

auch um Durchhaltevermögen <strong>und</strong> Willenskraft. Dass er ein echter Beißer<br />

ist, hat Olympiasieger Jan Frodeno beim WM-Rennen in Seoul erneut<br />

bewiesen, als er auf der Zielgeraden einen unwiderstehlichen Sprint<br />

anzog <strong>und</strong> gewann. Deshalb gibt Frodeno allen <strong>Saar</strong>Sport-Lesern, <strong>die</strong> sich<br />

mit seinen Tipps <strong>für</strong> einen Triathlon fit machen wollen, eine Botschaft<br />

mit: „Haltet durch, beißt <strong>die</strong> Zähne zusammen – auch wenn <strong>die</strong> Muskeln<br />

mal schmerzen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Trainingsstrecken endlos scheinen. Es lohnt<br />

sich!“ Ziel ist der Triathlon in Merzig am 31. Juli <strong>und</strong> 1. August. Diesmal<br />

gibt der Olympiasieger Tipps zum Rad fahren <strong>und</strong> Laufen.


Beim Rad fahren kommt es vor allem darauf an, seine Rennmaschine<br />

richtig einzustellen <strong>und</strong> sich daran zu gewöhnen, verrät<br />

Frodeno. „Bevor wir aber überhaupt über <strong>das</strong> Fahrrad sprechen:<br />

Ein Helm ist immer ein Muss, auch im Training. Bitte achtet auf<br />

Eure Sicherheit.“ Ein Zeitfahrrad braucht man vor allem auf der<br />

Sprintdistanz mit 750 Metern Schwimmen, 20 Kilometern Fahrradfahren<br />

<strong>und</strong> fünf Kilometern Laufen nicht unbedingt. „Ein Triathlon-Lenkeraufsatz<br />

mit Armauflagen lohnt sich allerdings schon. Dadurch wird Eure Haltung<br />

aerodynamischer.“ Außerdem sollte es möglich sein, den Vorbau des Rads<br />

deutlich tiefer zu setzen als den Sattel. „Aber Vorsicht: An <strong>die</strong> gebückte<br />

Haltung muss sich der Rücken gewöhnen“, sagt Frodeno.<br />

Er rät außerdem zu speziellen, stabilen Radschuhen <strong>und</strong> Klickpedalen.<br />

„Damit habt Ihr festen Halt <strong>und</strong> vor allem wird <strong>die</strong> Kraft ideal auf <strong>das</strong> Rad<br />

übertragen“, erklärt der 28-Jährige. Aber auch Klickpedale brauchen<br />

Gewöhnungszeit. Im Wettkampf sind <strong>die</strong> Schuhe bereits auf dem Rad montiert,<br />

wenn der Triathlet in <strong>die</strong> Wechselzone kommt. „Übt <strong>das</strong> Einsteigen in<br />

<strong>die</strong> Schuhe während der Fahrt. Sonst verliert Ihr wieder alle Zeit, <strong>die</strong> Ihr vorher<br />

gespart habt“, sagt Frodeno.<br />

In Sachen Technik gibt der Olympiasieger den Tipp: „Lasst Euch filmen<br />

oder fahrt vor einem Spiegel auf der Rolle. Das ist <strong>die</strong> beste Kontrolle.<br />

Außerdem kann man mit einer simplen Übung überprüfen, ob der Tritt r<strong>und</strong><br />

ist <strong>und</strong> ihn gegebenenfalls korrigieren.“ Beim einbeinigen Fahren (mit Klickpedalen)<br />

gibt es einen Ruck an den toten Punkten auf 12 <strong>und</strong> sechs Uhr,<br />

wenn <strong>die</strong> Trittbewegung unr<strong>und</strong> ist. „Viele machen den Fehler, nur eine<br />

Druck-, aber keine Ziehbewegung auszuführen. Das Problem dabei ist, <strong>das</strong>s<br />

<strong>das</strong> Druckbein <strong>das</strong> ganze Gewicht des anderen Beins mit anheben muss <strong>und</strong><br />

schneller ermüdet. Ihr solltet also zumindest versuchen, <strong>das</strong> jeweils untere<br />

Bein anzuheben“, rät Frodeno. Wichtig ist beim Radfahren nämlich, <strong>das</strong>s<br />

<strong>die</strong> Beine nicht überlastet werden, da man noch Kraft <strong>für</strong> den Lauf braucht.<br />

„Deshalb solltet Ihr Euch auch <strong>die</strong> richtige Trittfrequenz antrainieren.“ Ideal<br />

sind 90 Umdrehungen pro Minute.<br />

Beim Laufen geht nichts ohne einen guten Schuh. „Geht zu einem Fachhändler,<br />

der Euren Fuß vermisst <strong>und</strong> eine Videoanalyse macht. Dann<br />

bekommt Ihr einen Schuh, der Euren Bedürfnissen angepasst ist“,<br />

sagt Frodeno. Einen hochwertigen Schuh erhält man ab etwa<br />

100 Euro.<br />

Im Training gilt als Faustregel: Man sollte noch genug<br />

Atem haben, um sich nebenher unterhalten zu können.<br />

An Stil <strong>und</strong> Koordination kann man mit dem Lauf-<br />

ABC (Anfersen, Kniehebelauf, Wechselsprünge,<br />

Tipps <strong>und</strong> Tricks vom Olympiasieger<br />

Frodenos Wettkampf-Tipps <strong>und</strong> Tricks<br />

• Übt schon vor dem ersten Wettkampf <strong>die</strong> Wechsel. Kombiniert in Trainingseinheiten<br />

<strong>die</strong> Disziplinen. So gewöhnt Ihr Euch an <strong>die</strong> Abfolge der<br />

verschiedenen Belastungen <strong>und</strong> im Rennen läuft dann alles r<strong>und</strong>.<br />

• Seid mindestens eine St<strong>und</strong>e vor Eurem Start da, um <strong>die</strong> Startunterlagen<br />

zu holen, Euch den Schwimmstart anzuschauen, <strong>die</strong> Wechselzone zu<br />

präparieren <strong>und</strong> Euch locker warmzumachen.<br />

• Wenn Ihr im Neoprenanzug schwimmt, tragt enganliegende Rad- <strong>und</strong><br />

Laufkleidung darunter.<br />

• Haltet <strong>für</strong> <strong>die</strong> Papierstartnummer ein Hosengummi bereit. Ihr müsst sie<br />

beim Radfahren hinten <strong>und</strong> beim Laufen vorne tragen. So reicht eine<br />

Nummer <strong>und</strong> Ihr müsst sie beim zweiten Wechsel nur nach vorne ziehen.<br />

• Stellt Euer Rad in <strong>die</strong> Wechselzone. Merkt Euch <strong>die</strong> Stelle gut, damit Ihr<br />

sie im Eifer des Gefechts auch findet. Deponiert Brille <strong>und</strong> Startnummer<br />

im Helm <strong>und</strong> legt ihn auf oder neben <strong>das</strong> Rad. Dahinter liegen <strong>die</strong> Laufschuhe<br />

gegebenenfalls auf einem kleinen Handtuch.<br />

• Klickt <strong>die</strong> Schuhe an <strong>die</strong> Pedale <strong>und</strong> fixiert sie in aufrechter Position mit<br />

Haushaltsgummis am Rahmen des Rads. So könnt Ihr gleich losfahren.<br />

Die Gummis springen einfach ab, wenn Ihr in <strong>die</strong> Pedale tretet.<br />

• Schaut Euch <strong>das</strong> Terrain zu Beginn der Radstrecke an <strong>und</strong> legt den entsprechenden<br />

Gang ein.<br />

… JAN FRODENO<br />

WILLENSSTARK: Beim WM-Rennen in Seoul bewies Jan Frodeno seine<br />

Willensstärke, als er sich in seiner unnachahmlichen Art auf der Zielgeraden<br />

den Sieg im Sprint holte.<br />

Fußgelenksarbeit) arbeiten. „Außerdem solltet Ihr Sprints trainieren, damit<br />

Ihr im Rennen auf der Zielgeraden noch einmal anziehen könnt“, sagt Frodeno.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt im Wettkampf: „Kein Rennen wird auf den ersten<br />

Kilometern gewonnen. Geht nicht zu schnell an <strong>und</strong> lasst Euch nicht von<br />

anderen verleiten. Spart Körner <strong>für</strong> ein starkes Finish.“<br />

Der letzte Tipp, den der Olympiasieger gibt, kommt aus der Trickkiste:<br />

„Kauft Euch eine gute Sonnenbrille mit dunklen Gläsern. Sie schützt Euch<br />

nicht nur gegen Fahrtwind <strong>und</strong> Insekten, sondern verdeckt auch Eure<br />

Augen. Dann kann keiner sehen, ob Ihr Euch schon quälen müsst oder noch<br />

ein Ass im Ärmel habt.“<br />

Anmeldung zum Triathlon in Merzig, alle Informationen zum Wettkampf,<br />

der Trainingsplan aus der letzten <strong>Saar</strong>sport-Ausgabe <strong>und</strong> noch<br />

mehr Tipps <strong>und</strong> Tricks unter www.triathlon-merzig.de.<br />

▲ STEFANIE MARSCH<br />

• Fädelt Gummibänder (Hosengummi) anstatt Schnürsenkeln in Eure<br />

Laufschuhe. So sind sie schneller anzuziehen. Gebt außerdem Talkumpuder<br />

hinein, damit ihr auch mit nassen Füßen gut reinrutscht. Mit<br />

Vaseline könnt Ihr gegen Blasen vorbeugen.<br />

Frodenos Ernährungs-Tipps<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: Die Flüssigkeits- <strong>und</strong> Kohlehydratspeicher des Körpers<br />

müssen in den Tagen vor dem Wettkampf gut gefüllt werden. Trinkt viel<br />

Wasser (etwa drei Liter pro Tag) <strong>und</strong> esst leichtverdauliche Mahlzeiten<br />

mit Kartoffeln, Reis, Polenta oder Nudeln. Auf fettiges Essen solltet Ihr<br />

vor allem am Tag vor dem Rennen verzichten. Nehmt am Wettkampfmorgen<br />

ein leichtes Frühstück zu Euch, zum Beispiel ein Honigbrot. Etwa<br />

eine St<strong>und</strong>e vor dem Rennen könnt Ihr noch eine Banane oder einen<br />

Energieriegel essen. Alles, was Ihr unterwegs dabei habt, sollte schnell ins<br />

Blut gehen: Kohlehydrate in flüssiger Form, Gel, Getränkepulver in der<br />

Trinkflasche. Was Eurem Körper während <strong>und</strong> in den Tagen vor einer<br />

Belastung am besten liegt, solltet Ihr während der Trainingsphase testen.<br />

Denn wenn der große Tag kommt, solltet Ihr keine Experimente mehr<br />

machen.<br />

3/2010<br />

35


Fotos: Jung<br />

TRIATHLON<br />

Leistungssport auf<br />

hohem Niveau<br />

Die <strong>Saar</strong>ländische Triathlon Union (STU) feiert in <strong>die</strong>sem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Im April 1985 gegründet, hat<br />

sie inzwischen 39 Mitgliedsvereine <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 800 Mitglieder. Damit gehört sie zwar nicht zu den größten deutschen Triathlon-Landesverbänden,<br />

sie kann sich aber hinsichtlich des Engagements ihrer Mitglieder <strong>und</strong> der Leistung ihrer Athleten<br />

mit den „Großen“ messen.<br />

36 3/2010<br />

Ihr Meisterstück bot <strong>die</strong> STU 2009 mit der<br />

geglückten Ausrichtung der Deutschen<br />

Jugendmeisterschaft <strong>und</strong> der Premiere des<br />

„Heisel am Kreisel-Triathlon“ in Merzig.<br />

Dies ist <strong>die</strong> beste Werbung <strong>für</strong> den faszinierenden<br />

Sport. Triathlon ist <strong>die</strong> Königsdisziplin der<br />

drei olympischen Sportarten Schwimmen, Radfahren<br />

<strong>und</strong> Laufen <strong>und</strong> erlebt seit dem Olympiasieg<br />

von Jan Frodeno 2008 in Peking einen<br />

Boom. Die Profi-Triathleten Jan Frodeno <strong>und</strong><br />

Steffen Justus, <strong>die</strong> beide zur Weltspitze gehören,<br />

starten <strong>für</strong> zwei saarländische Vereine – Tri-<br />

Sport <strong>Saar</strong>-Hochwald in Merzig <strong>und</strong> <strong>die</strong> Triathlon-Fre<strong>und</strong>e<br />

in <strong>Saar</strong>louis.<br />

Die Triathleten der STU starteten 2009 mit<br />

hervorragendem Ergebnis bei nationalen <strong>und</strong><br />

internationalen Wettbewerben. Bei den Deutschen<br />

Meisterschaften belegten Anna Kempf<br />

den 2. Platz, <strong>und</strong> Tobias Klesen <strong>und</strong> Michael<br />

Wocker jeweils den 3. Platz (alle drei starten <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> DJK St. Ingbert). Marian Schmidt (DJK St.<br />

Ingbert) erreichte den 4. Platz, <strong>und</strong> Michael<br />

Zimmer (Tri-Sport <strong>Saar</strong>-Hochwald Merzig) den<br />

5. Platz. Wocker <strong>und</strong> Zimmer qualifizierten sich<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Teilnahme an den Europameisterschaften<br />

<strong>und</strong> brachten gute Ergebnisse mit nach Hause.<br />

Auch bei den Deutschland-Cups standen<br />

STU-Landestrainer Christian Weimer<br />

<strong>und</strong> Dinah Conrad (FSJ) besprechen<br />

eine Schwimmübung am Beckenrand.<br />

Triathleten der STU auf dem Treppchen:<br />

Michael Wocker gewann den Deutschland-<br />

Cup in Flensburg. Tobias Klesen landete auf<br />

dem 2. Platz, Michael Zimmer auf dem 3. Platz.<br />

Tobias Klesen <strong>und</strong> Michael Wocker gewannen<br />

in ihren Altersklassen <strong>die</strong> Gesamtwertung des<br />

Deutschland-Cup.<br />

Die guten Platzierungen sind einerseits <strong>das</strong><br />

Resultat von konsequenter Nachwuchsarbeit<br />

<strong>und</strong> enger Kooperation mit dem <strong>Landessportverband</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saar</strong>land (LSVS), der Deutschen<br />

Triathlon-Union (DTU), dem Olympiastützpunkt<br />

Rheinland-Pfalz/<strong>Saar</strong>land (OSP) sowie<br />

dem Gymnasium am Rotenbühl, einer „Eliteschule<br />

des Sports“. Andererseits ist es aber auch<br />

<strong>das</strong> Resultat der konsequenten Aufbauarbeit<br />

der STU-Landestrainer. Den Weg dazu bereiteten<br />

Manfred Biehler <strong>und</strong> im Anschluss Wolfram<br />

Bott. Er war von 2004 bis 2008 STU- Landestrainer<br />

war, bevor er zur DTU wechselte. Bott<br />

strukturierte unter anderem <strong>die</strong> Kadergruppe<br />

<strong>und</strong> den Trainingsaufbau neu <strong>und</strong> stellte Leistungskriterien<br />

auf.<br />

Ende 2008 übernahm Christian Weimer <strong>die</strong><br />

Rolle des Landestrainers. Weimer ist selbst<br />

erfolgreicher Triathlet: 1979 in Werthheim bei<br />

Würzburg geboren kam er auf Rat seines Trai-


TRIATHLON<br />

3/2010<br />

37


Fotos: Jung, STU<br />

TRIATHLON<br />

CHRISTIAN WEIMER ist seit Ende 2008<br />

STU-Landestrainer.<br />

ners im Laufverein, dem Vater von IRON-<br />

MAN-Legende Norman Stadtler, zum Triathlon.<br />

1994 kam Weimer in den Landeskader von<br />

Baden-Württemberg, 1996 in den DTU-C-<br />

Kader <strong>und</strong> 1999 in den DTU-B-Kader. Seine<br />

aktive Zeit als Triathlet beendete er 2008 beim<br />

IRONMAN Florida mit einem beachtlichen 12.<br />

Platz. Seit 2008 ist er A-Trainer Triathlon.<br />

Gemeinsam mit der FSJ-lerin Dinah Conrad<br />

organisiert er heute <strong>das</strong> Training, <strong>die</strong> Trainingslager<br />

<strong>und</strong> schreibt <strong>die</strong> persönlichen Trainingspläne<br />

der STU-Athleten.<br />

Christian Weimer berichtet über seine Trainerarbeit<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Ziele <strong>für</strong> 2010:<br />

Auf welchem Leistungsniveau steht im Vergleich<br />

zu 2009, <strong>das</strong> ja bereits beachtliche<br />

Erfolge brachte, aktuell der STU-Kader?<br />

Christian Weimer: Die Saisonvorbereitungen<br />

laufen gut, <strong>die</strong> Resultate wird man aber erst<br />

38 3/2010<br />

bei den Wettkämpfen messen können. Das Leistungsniveau<br />

ist, besonders bei den älteren Jahrgängen,<br />

weiter angestiegen. Die Jugend B hat<br />

sich vor allem im Schwimmen deutlich verbessert.<br />

Hier haben wir mehr Trainingseinheiten<br />

eingebaut als früher. Mit der Jugend A <strong>und</strong> den<br />

Junioren gehen wir zusätzlich einmal pro<br />

Woche in den Kraftraum. Auch <strong>das</strong> macht sich<br />

positiv bemerkbar.<br />

Vor kurzem ist der STU-Kader von einem<br />

fast zweiwöchigen Trainingslager zurückgekehrt.<br />

Bringt <strong>die</strong>s noch einen Extra-Leistungsschub?<br />

Weimer: In unseren regelmäßigen Trainingslagern<br />

wie über Ostern auf Mallorca oder über<br />

Silvester in Österreich werden <strong>die</strong> Athleten<br />

besonders eng angeleitet <strong>und</strong> individuell gefördert.<br />

Zwei Betreuer –Sandra Rausch <strong>und</strong> Mathi-<br />

as Zöll - stehen mir dabei zur Seite. Erstmals wurde<br />

in <strong>die</strong>sem Jahr <strong>das</strong> Mallorca-Trainingslager<br />

in Kooperation mit dem Bayerischen Triathlon-<br />

Verband unter der Leitung von Ramon Gomez-<br />

Islinger durchgeführt. Das führte zu gemischten<br />

Trainingsgruppen <strong>und</strong> gegenseitigem Lernen. In<br />

ähnlicher Weise habe ich auch ein sehr gutes<br />

Verhältnis zu den beiden Landestrainern des<br />

<strong>Saar</strong>ländischen Schwimmb<strong>und</strong>es, Hannes Vitense<br />

<strong>und</strong> Ralf Steffen. Mit ihnen tausche ich mich<br />

laufend aus, denn wir haben alle <strong>das</strong> gleiche<br />

Ziel: unsere Athleten zum Erfolg zu führen!<br />

Abgesehen von den Trainingslagern läuft<br />

<strong>das</strong> reguläre Training an der Hermann Neuberger<br />

Sportschule in <strong>Saar</strong>brücken. Wie sind<br />

hier <strong>die</strong> Voraussetzungen?<br />

Weimer: Ein besseres Umfeld, als es uns hier<br />

geboten wird, kann man sich kaum wünschen.


Die hochmoderne Albert Wagner Schwimmhalle<br />

mit acht 50-Meter-Bahnen, elektronischer<br />

Zeitnahme <strong>und</strong> Möglichkeiten <strong>für</strong> Videoanalysen<br />

sind ideal. Auf dem gleichen hohen Niveau<br />

ist <strong>die</strong> Leichtathletikhalle, <strong>die</strong> wir ebenfalls nutzen.<br />

Aber auch <strong>die</strong> sportmedizinischen <strong>und</strong> physiotherapeutischen<br />

Einrichtungen am OSP <strong>und</strong><br />

der Universität bieten erstklassige Möglichkeiten.<br />

Sportler <strong>und</strong> Trainer finden hier optimale<br />

Mittel, um sich auf internationale Wettkämpfe<br />

vorzubereiten!<br />

Die STU-Athleten sind überwiegend noch<br />

auf weiterführenden Schulen, wie dem Gymnasium<br />

am Rotenbühl.<br />

Weimer: Auch hierbei gilt: Die Kooperation<br />

ist ausgesprochen gut! Die Athleten könnten ihr<br />

tägliches Trainingspensum kaum erfüllen, wenn<br />

nicht auch <strong>die</strong> Schule den entsprechenden Rah-<br />

TRIATHLON<br />

TRIATHLETEN DER STU BEI EINEM WETTKAMPF IN NECKARSULM.<br />

Auf <strong>das</strong> Schwimmen folgt Radfahren <strong>und</strong> zum Abschluss Laufen. Dazwischen<br />

liegt <strong>die</strong> „vierte Disziplin“: <strong>das</strong> schnelle Wechseln von Schuhen <strong>und</strong> Fahrradhelm.<br />

DER STU-LANDESKADER 2010. Der STU-Kader umfasst 19 Athleten der Jahrgänge<br />

1990 bis 1996, davon sind vier Triathleten im B<strong>und</strong>eskader der DTU:<br />

Tobias Klesen, Michael Wocker, Michael Zimmer <strong>und</strong> Marian Schmitt. Im STU-<br />

D-Kader sind Jonas Breinlinger, David Breuer, Leon Kiefer <strong>und</strong> Tim Mergener.<br />

Dem STU-E-Kader gehören Lena Schweitzer, Katharina Wirz, Lea Mergener,<br />

Mona Schwarz, Alexander Sutschet, Maximilian Zenner, Lukas Jung, Jonas<br />

Nawrath <strong>und</strong> Frederic Schweitzer an. Die beiden ältesten Kaderathleten (U23-<br />

Kader) sind Jonathan Marx <strong>und</strong> Max Lang.<br />

men bieten würde. Um einen groben Eindruck<br />

über <strong>die</strong> erforderliche Trainingsst<strong>und</strong>en eines<br />

Kaderathleten zu geben, kann man folgende<br />

Richtwerte nennen: Die Jugend B (Jahrgang<br />

1995/96) trainiert während der Saison 10 St<strong>und</strong>en<br />

pro Woche, Jugend A (1993/94) 15 St<strong>und</strong>en<br />

pro Woche, Junioren (1991/92) 20 St<strong>und</strong>en<br />

pro Woche. Die Einheiten sind auf sieben<br />

Tage verteilt. Hinzu kommen Trainingslager,<br />

Wochenend-Kompaktlehrgänge <strong>und</strong> spezielle<br />

Wettkampf-Vorbereitungen.<br />

Vor wichtigen Wettkämpfen werden <strong>die</strong><br />

Athleten nochmals gezielt vorbereitet?<br />

Weimer: Ja, <strong>das</strong> ist inzwischen zum Standard<br />

geworden. Im letzten Jahr hatten wir uns beispielsweise<br />

schon zwei Wochen vor der Deutschen<br />

Meisterschaft in Merzig, direkt nach dem<br />

Deutschland-Cup in Braunschweig, an den OSP<br />

begeben, um uns intensiv auf den großen Tag<br />

vorzubereiten.<br />

Welche Rolle spielt <strong>die</strong> Nachwuchsarbeit in<br />

den Vereinen in Deinem Konzept, <strong>und</strong> wie<br />

ist der Kontakt zu den Trainern in den STU-<br />

Vereinen?<br />

Weimer: Die Nachwuchsarbeit in den Vereinen<br />

ist <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>säule, ohne <strong>die</strong> nichts möglich<br />

wäre. Nur gute Trainerarbeit in den Vereinen,<br />

wie etwa beim Tri-Sport <strong>Saar</strong>-Hochwald in<br />

Merzig <strong>und</strong> der DJK Sankt Ingbert bringt <strong>die</strong><br />

<strong>Talente</strong> hervor, <strong>die</strong> wir dann hier am OSP weiter<br />

fördern <strong>und</strong> entwickeln. Zwei Mal im Jahr werden<br />

Talentsichtungen durchgeführt. Dabei ent-<br />

senden <strong>die</strong> Vereine junge <strong>Talente</strong> zu uns an <strong>die</strong><br />

Sportschule, um sich unter Wettkampfbedingungen<br />

mit anderen Athleten zu messen <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />

einen Platz im Landeskader zu empfehlen.<br />

Haben sie auch noch gute Platzierungen bei<br />

Wettkämpfen, ist ihnen ein Platz in der Landesauswahl<br />

so gut wie sicher.<br />

Gibt es Pläne hinsichtlich der organisatorischen<br />

Weiterentwicklung?<br />

Weimer: Der STU-Trainerstab soll mit einem<br />

neuen Co-Landestrainer ausgebaut werden, der<br />

sich speziell um <strong>das</strong> Training der Jugend-B-Athleten<br />

kümmert. Eine besondere Herausforderung<br />

wird es sein, unter Einbeziehung der Vereine<br />

eine B<strong>und</strong>esligamannschaft im <strong>Saar</strong>land aufzubauen.<br />

Dazu formen wir einen Anschlusskader<br />

nach U23. Hierbei bildet <strong>die</strong><br />

Startgemeinschaft DJK St. Ingbert/Dudweiler,<br />

<strong>die</strong> momentan in der Rheinland-Pfalz-Liga startet,<br />

<strong>die</strong> Keimzelle.<br />

Wann würdest Du in einem Rückblick <strong>das</strong><br />

Jahr 2010 als erfolgreich bewerten?<br />

Weimer: Ich möchte mindestens einen STU-<br />

Teilnehmer bei der Triathlon-Weltmeisterschaft<br />

oder Europameisterschaft sehen. Eine Goldmedaille<br />

sollte bei der Deutschen Meisterschaft in<br />

Merzig drin sein, sowie drei Goldene im laufenden<br />

Jahr bei Deutschland-Cups. Außerdem<br />

müssen <strong>die</strong> beiden DTU-C-Kader-Plätze gehalten<br />

werden, <strong>und</strong> vielleicht sogar ein DTU-B-<br />

Kader-Platz hinzukommen.<br />

▲ MICHAEL JUNG<br />

3/2010<br />

39


Fotos: Jung, STU<br />

TRIATHLON<br />

Triathon-<strong>Talente</strong> im Porträt<br />

TOBIAS KLESEN<br />

Geboren: 13.02.1992<br />

Verein: DJK St. Ingbert<br />

Kaderstatus: DTU-C-Kader<br />

Trainingsumfang in der vergangenen<br />

Saison: Schwimmen 900<br />

km, Rad 5500 km, Laufen 1700<br />

km.<br />

Erfolge 2009: Gesamtsieg im<br />

Deutschland-Cup Jugend A.<br />

Deutschland-Cup Flensburg 2.<br />

Platz, Deutschland-Cup Braunschweig<br />

3. Platz, Deutsche Meisterschaften<br />

3. Platz, Europa-Cup<br />

Bled 9. Platz, Qualifikationswettkampf<br />

<strong>für</strong> Jugend-Olympiade 14.<br />

Platz.<br />

Eigentlich war Dein Lieblingssport Fußball. Dies ist nicht <strong>die</strong> typische<br />

Ausgangsbasis <strong>für</strong> Triathlon. Wie kam <strong>die</strong>ser Wandel?<br />

Tobias: Es war wohl Zufall. Ein Fre<strong>und</strong>, Micha Zimmer, erzählte mir<br />

vom Triathlon, <strong>und</strong> <strong>das</strong> hat mich begeistert. Ich betrieb zunächst zwei<br />

Jahre lang Fussball <strong>und</strong> Triathlon parallel, bevor ich ganz zum Triathlon<br />

wechselte.<br />

Du trainierst nun schon einige Jahre hier am Olympiastützpunkt.<br />

Wie gefällt es Dir?<br />

Tobias: Die Bedingungen sind <strong>für</strong> Training <strong>und</strong> Wettkampfvorbereitung<br />

ideal. Wir haben hier alles dicht beieinander <strong>und</strong> <strong>die</strong> kurzen<br />

Wege erleichtern vieles. Von meinem Zimmer aus sind es nur wenige<br />

Schritte bis zum Schwimmbad. Gleich um <strong>die</strong> Ecke sind <strong>die</strong> Büros der<br />

DTU <strong>und</strong> der STU. Ein weiterer Vorteil ist der Kontakt zu den Profi-<br />

Athleten der DTU, <strong>die</strong> ja auch hier am OSP trainieren. Im Gespräch<br />

mit ihnen habe ich schon so manchen wertvollen Tipp erhalten.<br />

Möchtest Du auch ein Profi-Triathlet werden?<br />

Tobias: Ja, <strong>das</strong> ist genau <strong>das</strong>, was ich machen möchte.<br />

Was sind deine Ziele <strong>für</strong> 2010?<br />

Tobias: Zunächst möchte ich ges<strong>und</strong> durch <strong>die</strong> Saison kommen, um wie<br />

geplant auch an allen Wettkämpfen<br />

teilnehmen zu können.<br />

Den DTU-C-Kader-Status<br />

möchte ich auf jeden Fall halten.<br />

Dazu benötige ich gute Platzierungen.<br />

Die Qualifikation <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Europa-Meisterschaft sowie <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Jugend-Olympiade in Singapore<br />

ist im Bereich des Möglichen.<br />

Besonders freue ich mich<br />

auf <strong>die</strong> Deutsche Meisterschaft<br />

in Merzig. Bei meinem Heimspiel<br />

will ich ein gutes Bild abgeben.<br />

40 3/2010<br />

Gibt es ein persönliches Motto?<br />

Tobias: Eigentlich habe ich<br />

zwei: „Go hard or go home“ <strong>und</strong><br />

„Wer nichts wagt, der nichts<br />

gewinnt“.<br />

Triathon-<strong>Talente</strong> im Porträt<br />

TIM MERGENER<br />

Geboren: 18.12.1993<br />

Verein: Tri-Sport <strong>Saar</strong>-Hochwald<br />

Merzig<br />

Kaderstatus: STU-D-Kader<br />

Trainingsumfang in der vergangenen<br />

Saison: Schwimmen 650<br />

km, Rad 5000 km, Laufen 1200<br />

km.<br />

Erfolge 2009: Deutsche Meisterschaften<br />

16. Platz.<br />

Wie bist Du zum Triathlon<br />

gekommen?<br />

Tim: Ich war zunächst im Leichtathletikverein<br />

in Mettlach. Meine<br />

Stärke war <strong>das</strong> Laufen. Als dann<br />

einmal Markus Holkenbrink, der Cheftrainer vom Tri-Sport <strong>Saar</strong>-<br />

Hochwald, zu uns in <strong>die</strong> Schule kam <strong>und</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Teilnahme am Schülertriathlon<br />

in Merzig warb, habe ich mich spontan dazu entschlossen, an<br />

einem Schnuppertraining teilzunehmen. Das Training, <strong>und</strong> auch der<br />

Schülertriathlon hat mir dann soviel Spaß gemacht, <strong>das</strong>s ich von der<br />

Leichtathletik zum Triathlon gewechselt bin. Das Laufen ist meine<br />

Lieblingsdisziplin geblieben.<br />

Inzwischen bist Du am Gymnasium am Rotenbühl. Warum hast Du<br />

auch <strong>die</strong> Schule gewechselt?<br />

Tim: Ich habe vor einem halben Jahr <strong>die</strong> Schule gewechselt <strong>und</strong> wohne<br />

seitdem im Sportinternat im Max-Ritter Haus. Der Triathlonsport ist<br />

trainingsintensiv, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Einheiten an der Sportschule lassen sich effizienter<br />

absolvieren, wenn wenig Zeit <strong>für</strong> andere Dinge, wie zum Beispiel<br />

<strong>die</strong> Fahrt mit dem Auto zum Schwimmbad, verloren geht.<br />

Wie sieht Dein Tagesablauf aus?<br />

Tim: Es gibt kein Tag ohne Training. Dienstags <strong>und</strong> donnerstags haben<br />

wir drei Einheiten, sonst zwei. Dabei ist es von besonderem Vorteil,<br />

<strong>das</strong>s der Schulsport auch ganz auf<br />

Triathlon ausgerichtet <strong>und</strong> in den<br />

Trainingsplan integriert ist.<br />

Wenn man den Triathlonsport<br />

leistungsorientiert betreibt, bleibt<br />

<strong>für</strong> kaum etwas anderes Zeit als<br />

Schule, Hausaufgaben <strong>und</strong> Training.<br />

Hast Du ein Vorbild?<br />

Tim: Natürlich Jan Frodeno, da<br />

gibt es keine Frage. Ich glaube,<br />

<strong>die</strong>se Antwort würde jeder hier<br />

geben.<br />

Was sind Deine Ziele?<br />

Tim: Langfristig soll es in den<br />

Profi-Sport gehen. Für 2010<br />

möchte ich mindestens einmal<br />

bei einem Deutschland-Cup<br />

unter <strong>die</strong> ersten fünf kommen <strong>und</strong><br />

bei der Deutschen Meisterschaft<br />

mindestens unter <strong>die</strong> ersten acht.


Deutsche Triathlon-Meisterschaften in Merzig<br />

Ein Wochenende voll-<br />

gepackt mit Triathlon<br />

Jugend <strong>und</strong> Junioren in Merzig<br />

wirft ihre Schatten voraus. Das<br />

Orga-Team unter der Leitung<br />

von STU-Präsident Bernd Zimmer ist mitten<br />

in den Vorbereitungen. Die Veranstaltung<br />

soll wieder zu einem besonderen<br />

Ereignis werden. Das Wettkampf-<br />

Wochenende (31.07./01.08.2010) bietet<br />

<strong>für</strong> Athleten jeder Alters- <strong>und</strong> Leistungsklasse<br />

etwas:<br />

Am Samstag findet zunächst <strong>die</strong> Deutschen<br />

Meisterschaften <strong>und</strong> damit auch der letzte<br />

Lauf des Deutschland Cups statt. Der erste<br />

Tag wird durch <strong>die</strong> Aktion „Olympiasieger-<br />

Besieger“ mit dem Radiosender „103.7 UnserDing“ <strong>und</strong> dem<br />

Triathlon-Olympiasieger Jan Frodeno sportlich abger<strong>und</strong>et.<br />

Dabei gilt es, als Staffel ein von Jan trainiertes Team zu schlagen.<br />

Spaß <strong>für</strong> alle Teilnehmer wird wohl auch <strong>die</strong> abendliche<br />

große Siegerehrung in der Stadthalle mit anschließender<br />

Nudelparty <strong>und</strong> „Athletes Night“ bringen.<br />

Sonntags findet der 2. Heisel am Kreisel Triathlon statt, der<br />

aus mehreren Einzelwettkämpfen besteht <strong>und</strong> somit sollte <strong>für</strong><br />

jeden Hobby- <strong>und</strong> Freizeitathleten <strong>das</strong> richtige Format dabei<br />

sein. Die Wahl hat man zwischen einem Sprinttriathlon<br />

(750/20/5), einem Jedermann-Triathlon (400/10/2,5), <strong>und</strong><br />

einem Firmen-Staffeltriathlon (400/10/2,5). Einige Nachwuchssportler<br />

dürfen sich noch einmal bei der Deutschen<br />

Teammeisterschaft sportlich messen.<br />

Zum Stand der Vorbereitungen äußerte sich der Präsident<br />

der <strong>Saar</strong>ländischen Triathlon Union (STU), Bernd Zimmer.<br />

Die Deutsche Triathlon Union (DTU) vergab noch nie<br />

zuvor <strong>die</strong> Deutsche Meisterschaft der Jugend <strong>und</strong> Junioren<br />

zweimal nacheinander an den gleichen Ort. Was ist<br />

der Gr<strong>und</strong>, warum sie nach 2009 nun erneut in Merzig<br />

stattfindet?<br />

Bernd Zimmer: Das ist <strong>das</strong> Resultat der hervorragenden<br />

Durchführung im letzten Jahr <strong>und</strong> dem positiven Feedback<br />

aller Teilnehmer. Bei der DTU hat man gesehen, wie reibungslos<br />

alles abgelaufen ist. Außerdem ist der Ort ideal <strong>für</strong><br />

Zuschauer geeignet. Die Wiederholung ist aber auch ein<br />

Dankeschön <strong>und</strong> eine Bestätigung an all <strong>die</strong> Helfer, sei es nun<br />

<strong>die</strong> Stadt Merzig, <strong>die</strong> Sponsoren oder <strong>die</strong> vielen Vereine, <strong>die</strong><br />

ehrenamtlich an dem gesamten Wochenende mitgeholfen<br />

haben. Die Unterstützung der Stadtverwaltung Merzig war<br />

optimal, Feuerwehr <strong>und</strong> Polizei waren sehr kooperativ, <strong>und</strong><br />

örtliche Vereine wie DLRG, Kanuclub <strong>und</strong> DRK trugen ebenfalls<br />

tatkräftig zum Gelingen der Veranstaltung bei. Es war <strong>das</strong><br />

erfolgreiche Zusammenwirken vieler Organisationen <strong>und</strong> Einzelpersonen<br />

<strong>und</strong> ich bin sehr zuversichtlich, <strong>das</strong>s wir uns in <strong>die</strong>sem<br />

Jahr noch weiter steigern können <strong>und</strong> dem <strong>Saar</strong>land ein<br />

Fotos: STU Die Deutsche Meisterschaft der<br />

TRIATHLON<br />

einzigartiges Triathlon-Wochenende bescheren<br />

können!<br />

Wird <strong>die</strong> Veranstaltung analog wie 2009<br />

ablaufen oder gibt es Änderungen?<br />

Zimmer: Wir haben <strong>die</strong>smal <strong>die</strong> Reihenfolge<br />

der Wettkämpfe getauscht. Es finden<br />

zunächst samstags <strong>die</strong> Deutschen Meisterschaften<br />

der Jugend <strong>und</strong> Junioren statt, <strong>und</strong><br />

sonntags der Heisel am Kreisel Triathlon.<br />

Zusätzlich wird <strong>das</strong> neue Wettkampfformat,<br />

der Team-Triathlon, <strong>für</strong> den Nachwuchs am<br />

Sonntag eine Deutschland-Premiere feiern.<br />

Dabei treten Teams aus vier Athleten, <strong>und</strong><br />

zwar zwei männliche <strong>und</strong> zwei weibliche,<br />

gegeneinander an. Jeder Athlet muss einen<br />

kompletten Triathlon mit 300 Meter Schwimmen, 5 Kilometer<br />

Radfahren <strong>und</strong> 1,25 Kilometer Laufen absolvieren. Der<br />

Sportler, der seinen Triathlon beendet hat, „schlägt“ wie in der<br />

Staffel den Nächsten ab. Die Zeiten der vier Athleten werden<br />

dann ad<strong>die</strong>rt. Pro Landesverband sind maximal zwei Teams<br />

zugelassen.<br />

Gibt es auch Wettkämpfe <strong>für</strong> Breitensportler?<br />

Zimmer: Das Wochenende ist natürlich nicht nur <strong>für</strong> Leistungssportler<br />

interessant, sondern wir wollen vor allem auch<br />

Anfänger <strong>und</strong> Amateure ermutigen, an einem Triathlon teilzunehmen.<br />

Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum<br />

einen wird es samstags wieder den „Olympiasieger-Besieger“-<br />

Wettkampf geben. Dabei muss ein Dreier-Team schneller<br />

sein als ein von Jan Frodeno trainiertes Team des Radiosenders<br />

103.7 UnserDing. Die Wettkämpfe am Sonntag sind<br />

aufgr<strong>und</strong> ihrer kurzen Strecken eigentlich <strong>für</strong> jeden geeignet.<br />

Sie sind ideal <strong>für</strong> den Einstieg in den Triathlon-Sport. Aber der<br />

Sprintriathlon bietet auch <strong>für</strong> ambitionierte Breitensportler<br />

eine gute Wettkampflänge. Neu ist auch der Firmenstaffel-<br />

Wettkampf.<br />

Gibt es darüber hinaus noch Neuerungen in <strong>die</strong>sem Jahr?<br />

Zimmer: Durch <strong>die</strong> erfolgreiche Auftaktveranstaltung im letzten<br />

Jahr werden wir in <strong>die</strong>sem Jahr eine noch größere<br />

Me<strong>die</strong>npräsenz haben, was nicht nur <strong>für</strong> den Triathlon-Sport<br />

im <strong>Saar</strong>land, sondern natürlich auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> STU als Veranstalter,<br />

<strong>die</strong> Stadt Merzig <strong>und</strong> auch <strong>die</strong> Sponsoren positive Effekte<br />

mit sich bringt. Das SR-Fernsehen wird großflächig an beiden<br />

Tagen aus Merzig z.B. im „Aktuellen Bericht“ <strong>und</strong> in der<br />

„SportArena“ berichten. Auf unserer neuen Homepage<br />

(www.triathlon-merzig.de) bekommt man im Vorfeld alle Infos<br />

<strong>und</strong> kann sich online anmelden <strong>und</strong> nach den Rennen sind<br />

zeitnah <strong>die</strong> Ergebnisse <strong>und</strong> Pressebilder zum Download bereit.<br />

So kann auch <strong>die</strong> überregionale Presse schnell versorgt werden.<br />

Alle Informationen zu der Veranstaltung gibt es unter<br />

www.triathlon-merzig.de ▲ MICHAEL JUNG<br />

3/2010<br />

41


RADSPORT<br />

42 3/2010<br />

Der Radsport hat es nicht leicht. Prominente<br />

Dopingsünder bringen<br />

<strong>die</strong>se Sportart immer wieder in<br />

Verruf <strong>und</strong> drängen zahlreiche<br />

begeisterte Breitensportler in eine vorurteilsbehaftete<br />

Ecke.<br />

Im April startete <strong>die</strong> Radsportsaison auch im<br />

<strong>Saar</strong>land, wo man ebenfalls mit <strong>die</strong>sem Problem<br />

zu kämpfen hat. Peter Koch, Präsident des <strong>Saar</strong>ländischen<br />

Radfahrer B<strong>und</strong>es (SRB), sieht seinen<br />

Verband im Kampf gegen Doping aber gut<br />

gerüstet: „Natürlich ist <strong>das</strong> Thema auch im <strong>Saar</strong>land<br />

angekommen <strong>und</strong> wir haben sehr frühzeitig<br />

entsprechende Weichenstellungen vorgenommen.<br />

In internen <strong>und</strong> externen Schulungsmaßnahmen<br />

wurden Trainer <strong>und</strong> Betreuer <strong>für</strong> den<br />

Antidopingkampf gerüstet <strong>und</strong> als einer der ersten<br />

Landesverbände hatten wir einen Antidopingbeauftragten<br />

gewählt“, erzählt Koch <strong>und</strong><br />

verweist auch auf <strong>die</strong> Einrichtung eines Antidopingfonds,<br />

dessen Mittel <strong>für</strong> „Präventionsmaßnahmen<br />

im Nachwuchsbereich“ verwendet würden.<br />

Und hier tut sich schon <strong>die</strong> nächste Baustelle<br />

auf. Wie in allen Sportarten macht sich auch<br />

bei den Radfahrern der demografische Wandel<br />

bemerkbar: „In fast allen Disziplinen versuchen<br />

wir, <strong>die</strong>sem Trend durch gezielte Nachwuchsmaßnahmen<br />

entgegenzuwirken“, sagt Koch <strong>und</strong><br />

nennt konkret: „Im Straßenrennsport haben wir<br />

mit dem <strong>Saar</strong>-Pfalz-Cup einen in Deutschland<br />

einzigartigen Nachwuchswettbewerb geschaffen.<br />

Der Kunstradsport gewinnt Nachwuchs über<br />

den Bambi-Cup, wir haben ein extra Angebot <strong>für</strong><br />

BMX-Anfänger <strong>und</strong> richten eine Mountainbike-<br />

Schulsportmeisterschaft aus. Es ist zudem kein<br />

Geheimnis, <strong>das</strong>s wir auch gerne Gr<strong>und</strong>schülern<br />

Fertigkeiten auf <strong>und</strong> mit dem Rad beibringen<br />

wollen. Hier laufen aktuell noch Gespräche mit<br />

dem Bildungsministerium“, erklärt Koch, wohl<br />

wissend um <strong>die</strong> Grenzen seines Einflussbereichs:<br />

„Der Verband kann hier aber nur den Weg<br />

ebnen, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umsetzung <strong>und</strong> Nachwuchsgewinnung<br />

sind letztlich <strong>die</strong> Vereine verantwortlich.“<br />

Ganz ohne <strong>die</strong> Mitgliedschaft in einem<br />

Verein frönen zahlreiche passionierte Radler als<br />

Breitensportler ihrem Hobby. Sogenannte Radtourenfahrten<br />

(RTF) erfreuen sich immer größerer<br />

Beliebtheit <strong>und</strong> werden an jedem Wochenende<br />

zwischen März <strong>und</strong> September von „bis zu<br />

500 Rennradfahrern genutzt, um Punkte <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

begehrten Auszeichnungen des Landes- <strong>und</strong><br />

B<strong>und</strong>esverbands einzufahren. Die RTF hat daher<br />

einen hohen Stellenwert im Verband, wir planen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> nahe Zukunft sogar Kooperationen mit<br />

Partnern außerhalb der Radsportszene“, verrät<br />

der Verbandspräsident <strong>und</strong> ergänzt zum Thema<br />

„demografischer Wandel“: „Übrigens sind <strong>die</strong><br />

ältesten Teilnehmer bei einer RTF mittlerweile<br />

über 80 Jahre alt, was ja ein deutlicher Beleg<br />

da<strong>für</strong> ist, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Radfahren nicht nur ges<strong>und</strong>heitsfördernd<br />

ist sondern dazu auch noch jung<br />

hält.“<br />

Wer selbst nicht oder nicht mehr in den Sattel<br />

steigen möchte, kann dem Aktiven immer noch<br />

als Zuschauer zur Seite stehen. Gelegenheiten<br />

gibt es auch im <strong>Saar</strong>land genug: „Das nächste,<br />

absolute Highlight auf der Straße ist natürlich <strong>die</strong><br />

TROFEO Karlsberg, der Nationen-Cup der<br />

Junioren“, freut sich Koch auf <strong>das</strong> Etappenrennen<br />

der höchsten Rennkategorie des Radsportweltverbandes<br />

(UCI). In <strong>die</strong>sem Jahr treten 23<br />

Nationalmannschaften gegeneinander an. „Für<br />

<strong>die</strong> jungen Fahrer ist es <strong>die</strong> Bewährungsprobe<br />

zum Einstieg in eine Profikarriere“, bewirbt Koch<br />

<strong>die</strong> vom 3. bis 6. Juni in <strong>und</strong> um Homburg stattfindenden<br />

Veranstaltung. Auch danach wird<br />

dem Radsportfan auf saarländischen Boden,<br />

einiges geboten: „Später im Jahr gibt es noch <strong>die</strong><br />

beiden Querfeldein-Veranstaltungen in Schmelz<br />

<strong>und</strong> Homburg <strong>und</strong> im Bereich Mountainbike finden<br />

gleich mehrere grenzüberschreitende Veranstaltungen<br />

<strong>und</strong> Marathons statt“, verkündet<br />

Koch. Allen voran: <strong>die</strong> Marathon-Weltmeisterschaft<br />

Anfang August in Sankt Wendel.<br />

Genauere Angaben zu den genannten Veranstaltungen<br />

<strong>und</strong> weitere Termine der elf Disziplinen<br />

im SRB (Bahn, BMX, Breitensport, Cross,<br />

Einrad, Kunstradfahren, Mountainbike, Radpolo,<br />

Schulsport, Straße <strong>und</strong> Trial) findet man im Internet<br />

auf der Homepage des Verbandes<br />

(www.srb-saar.de).<br />

▲ SEBASTIAN ZENNER


Der Radsport-Sommer:<br />

Radeln gegen<br />

den Trend<br />

3/2010<br />

Fotos: Guldner<br />

43


RADSPORT<br />

Trofeo Karlsberg<br />

Die Nachwuchs-Weltelite rollt<br />

wieder durchs <strong>Saar</strong>land<br />

Blieskastel, Mandelbachtal, Völklingen,<br />

Großrosseln, Homburg <strong>und</strong> am<br />

Ende zum Finale Gersheim. sind <strong>die</strong><br />

Städte <strong>und</strong> Gemeinden, durch <strong>die</strong><br />

<strong>das</strong> 138 Fahrer starke Peloton der 23. Trofeo<br />

Karlsberg rauschen wird. Dazu kommen<br />

noch Abstecher ins französische Petite-Rosselle<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Westpfalz. Von Donnerstag, 3.<br />

bis Sonntag, 6. Juni sind <strong>die</strong> 23 Teams aus 22<br />

Nationen unterwegs, kämpfen <strong>die</strong> 17- <strong>und</strong><br />

18-jährigen Nachwuchsfahrer, <strong>die</strong> besten<br />

ihres Landes um Nations’ Cup Punkte. Zum<br />

dritten Mal in Folge hat <strong>die</strong> Trofeo Karlsberg<br />

<strong>die</strong> Einstufung durch den Weltradsportverband<br />

UCI bekommen, ist eines von sechs<br />

Rennen auf der Welt <strong>und</strong> <strong>das</strong> einzige in<br />

Deutschland.<br />

Vier R<strong>und</strong>streckenrennen <strong>und</strong> ein Einzelzeitfahren<br />

stehen auf dem Trofeo-Programm<br />

1. Etappe – Preis der Wasserwerke Bliestal –<br />

44 3/2010<br />

Donnerstag, 3. Juni 2010<br />

Der Startschuss fällt auf der Dammstraße in Niederwürzbach,<br />

dem größten Teil der Stadt Blieskastel,<br />

<strong>die</strong> schon häufig Gastgeber der TROFEO<br />

KARLSBERG war. Dann wird zweimal ein R<strong>und</strong>kurs<br />

über Alschbach, wo bei der zweiten Durchfahrt<br />

<strong>die</strong> Bergwertung abgenommen wird, Biesingen,<br />

Aßweiler (hier 1. Sprintwertung in der zweiten<br />

R<strong>und</strong>e), Seelbach <strong>und</strong> Niederwürzbach<br />

absolviert. Nachdem Aßweilers Kreisel zum dritten<br />

Mal passiert ist, geht’s ins Mandelbachtal.<br />

Durchfahrtsorte sind Wittersheim, Bebelsheim,<br />

Habkirchen, Bliesmengen-Bolchen, Gräfinthal<br />

<strong>und</strong> Ormesheim <strong>und</strong> Ommersheim, wo an der<br />

Naherholungsanlage Gangelbrunnen bei der<br />

dritten Durchfahrt <strong>die</strong> Siegerzeit gemessen wird.<br />

2. Etappe – Preis des saarVV - Freitag, 4.<br />

Juni 2010<br />

Mittlerweile schon legendär ist <strong>die</strong> Etappe im<br />

Warndt! Der Start erfolgt um 16.30 Uhr in Lau-<br />

terbach. Nach 12,7 Rennkilometern steht<br />

bereits <strong>die</strong> 1. Bergwertung in Großrosseln bevor.<br />

Danach geht es über Dorf im Warndt, Ludweiler,<br />

Lauterbach, Karlsbrunn, St. Nikolaus – wo <strong>die</strong> 1.<br />

Sprintwertung (32,7 Kilometer) ansteht -, Nassweiler<br />

<strong>und</strong> Emmersweiler weiter. Danach sieht<br />

der Tourplan einen Abstecher nach Frankreich<br />

vor. Es geht auf eine Berg- <strong>und</strong> Talfahrt durch<br />

<strong>die</strong> lothringische Gemeinde Petite-Rosselle,<br />

bevor wieder Großrosseln angesteuert wird, wo<br />

<strong>die</strong> erste Zieldurchfahrt erfolgt <strong>und</strong> wo es in der<br />

giftigen Steigung der Karlsbrunner Straße nach<br />

111 Kilometern zum „Showdown“ kommt.<br />

3.1. Etappe – Rilchinger-Cup – Samstag, 5.<br />

Juni 2010<br />

10,6 Kilometer kurz ist der „Rilchinger Cup“, ein<br />

Einzelzeitfahren mit Start vor dem Milchhäuschen<br />

des nur wenige Einwohner zählenden Dorfes<br />

Riesweiler in der Stadt Blieskastel. Um 9:45<br />

Uhr geht der erste Fahrer auf den anspruchsvollen<br />

Parcours durch <strong>die</strong> Dörfer Altheim <strong>und</strong> Pep-


penkum, um dann den Zielort Utweiler anzusteuern.<br />

An der Rennstrecke beginnt <strong>für</strong> <strong>die</strong> versierteren<br />

unter den sicher wieder zahlreichen<br />

Zuschauern <strong>und</strong> beim “Vorbeiflug” der einzelnen<br />

Fahrer schon jetzt bereits <strong>das</strong> Jonglieren mit den<br />

Zeiten <strong>und</strong> <strong>das</strong> Spekulieren auf <strong>die</strong> Platzierungen.<br />

Bereits gegen 10:00 Uhr wird der erste<br />

Fahrer in der Bruder-Konrad-Straße in Utweiler<br />

erwartet. Der letzte Fahrer wird dort gegen Mittag<br />

<strong>die</strong> Ziellinie überfahren.<br />

3.2. Etappe – Preis Volksbanken <strong>und</strong> Raiffeisenbanken<br />

– Samstag, 5. Juni 2010<br />

Volksfeststimmung herrscht bereits am Start der<br />

zweiten Halbetappe! Schon ab 14 Uhr sorgen<br />

<strong>die</strong> Volksbank <strong>und</strong> VR Bank <strong>Saar</strong>pfalz zusammen<br />

mit der Stadt Homburg <strong>für</strong> ein abwechslungsreiches<br />

Begleitprogramm auf dem Christian-<br />

Weber-Platz in Homburg. Der Start erfolgt um<br />

15.45 Uhr. Von der Homburger Stadtmitte<br />

bewegt sich <strong>das</strong> Feld am Sitz des Hauptsponsors,<br />

der Karlsberg Brauerei, vorbei in Richtung Rheinland-Pfalz,<br />

wo <strong>die</strong> Stationen Käshofen, Großb<strong>und</strong>enbach,<br />

Oberauerbach <strong>und</strong> Contwig auf<br />

der Marschtabelle<br />

erscheinen. In einem<br />

R<strong>und</strong>kurs werden<br />

Stambach, Falkenbusch,<br />

Dellfeld, Rieschweiler,Höhmühlbach,<br />

Nünschweiler,<br />

Stambach <strong>und</strong> wieder<br />

nach Contwig durchfahren.<br />

Über Oberauerbach,Großb<strong>und</strong>enbach,<br />

wo <strong>die</strong> einzige<br />

Bergwertung der<br />

Halbetappe auf <strong>die</strong><br />

angehenden Radprofis<br />

wartet, geht’s<br />

zurück in <strong>die</strong> saarpfälzische<br />

Kreisstadt. Hier<br />

wartet ein tellerebener<br />

R<strong>und</strong>kurs über<br />

Sanddorf, Bruchhof<br />

<strong>und</strong> wieder zurück nach Homburg, der insgesamt<br />

viermal zu durchfahren ist – danach sind 98<br />

Rennkilometern absolviert.<br />

4. Etappe – Preis der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

– Sonntag, 6. Juni 2010<br />

Die abschließende Königsetappe wird in Walsheim,<br />

vor dem historischen Lagerkeller der ehemaligen<br />

Walsheim-Brauerei, gestartet. 122 harte<br />

Kilometer müssen <strong>die</strong> Fahrer zurücklegen, um<br />

an dessen Ende vielleicht als Tagessieger oder<br />

gar als Nachfolger des Vorjahres-Gesamtsiegers<br />

Emil Hovmand aus Dänemark in <strong>die</strong> Trofeo-<br />

Geschichte einzugehen. Der Kurs führt durch<br />

Seyweiler, Pinningen, Altheim nach Peppenkum.<br />

Hier wartet <strong>die</strong> zweite Steigung auf <strong>das</strong> Peloton.<br />

Über Medelsheim, wo <strong>die</strong> Bergwertungen abgenommen<br />

werden, erreicht der Tross Gersheim,<br />

um dann wieder Walsheim anzusteuern. Die<br />

Sprintwertungen werden bei Zieldurchfahrten in<br />

der Walsheimer Pirminiusstraße abgenommen.<br />

Dort hat sich mittlerweile der Pulverdampf, resultierend<br />

aus dem schon berühmt-berüchtigten<br />

„Startböller“ des Schützenclubs „Enzian“ Rein-<br />

RADSPORT<br />

heim, verzogen. Gegen 13.25 Uhr, nach insgesamt<br />

sechs Rennr<strong>und</strong>en, steht der Gesamtsieger<br />

der 23. TROFEO KARLSBERG fest. Auch <strong>die</strong><br />

übrigen Wertungstrikots werden letztmalig ihren<br />

Träger finden.<br />

Auch außerhalb des Renngeschehens bietet <strong>die</strong><br />

Trofeo Karlsberg zahlreiche Highlights. In den<br />

Start- <strong>und</strong> Zielorten, aber auch bei den vielen<br />

Steigungen <strong>und</strong> rasanten Abfahrten, bei den<br />

Wertungen um <strong>die</strong> Sprint- <strong>und</strong> Bergpunkte werden<br />

wieder zahlreiche Fans den Stars von morgen<br />

zujubeln. Die Trofeo ist ein Familienfest par<br />

excellence. So sorgen <strong>die</strong> zahlreichen Trofeo-<br />

Feste in den Orten entlang der Strecke <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

richtige Rahmenprogramm, auch vor ihren<br />

Wohnungen <strong>und</strong> Häusern lassen sich viele Menschen<br />

<strong>für</strong> St<strong>und</strong>en vom internationalen Flair der<br />

bekannten Juniorenr<strong>und</strong>fahrt mit ihren Sportlern,<br />

dem Fahrzeugtross <strong>und</strong> dem Organisationsteam<br />

begeistern. Insbesondere <strong>die</strong> Gemeinde Gersheim<br />

engagiert sich beim Radsportevent sehr<br />

stark, ist <strong>das</strong> Organisationsbüro in unserem Rathaus<br />

beheimatet. Dort laufen <strong>die</strong> Fäden zusammen,<br />

werden <strong>die</strong> gesamten Vorbereitungen<br />

abgewickelt.<br />

Wer sich im Internet über <strong>die</strong> trofeo Karlsberg<br />

informieren will, kann <strong>die</strong> Webseiten<br />

www.trofeo-karlsberg.de, www.gersheim.de<br />

oder auch in wikipdedia: http://de.wikipedia.<br />

org/wiki/Trofeo_Karlsberg anwählen.<br />

▲ WOLFGANG DEGOTT<br />

Trofeo Karlsberg 2010<br />

Mannschaften 2010<br />

Belgien, Dänemark, Deutschland I, Deutschland<br />

II, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada,<br />

Kasachstan, Lettland, Luxemburg, Niederlande,<br />

Norwegen, Österreich, Polen,<br />

Portugal, Russland, Schweden, Slowenien,<br />

Südafrika, Tschechien, USA, Weißrussland<br />

3/2010<br />

Fotos: Veranstalter<br />

45


Fotos: Guldner<br />

ZU GAST …<br />

Die Schlagzeilen werden bedrohlicher: Kommunalpolitiker sehen<br />

Städte <strong>und</strong> Gemeinden vor dem Kollaps, <strong>für</strong> den Deutschen Städtetag<br />

bleiben <strong>die</strong> Kommunalfinanzen <strong>das</strong> Schwerpunktthema. Die<br />

Kommunen sind schlichtweg <strong>die</strong> Verlierer der aktuellen Finanzpolitik.<br />

Angesichts der Tatsache, <strong>das</strong>s mehr als 80 Prozent der öffentlichen<br />

Sportförderung in Deutschland von den Kommunen geleistet<br />

wird, ist zu bilanzieren: Eine Krise der Kommunalfinanzen ist auch<br />

eine Krise <strong>für</strong> den Sport! Auch <strong>das</strong> Konjunkturpaket, im <strong>Saar</strong>land<br />

mit 260 Millionen Euro geschnürt, kann <strong>die</strong> Defizite kaum mildern.<br />

Vor <strong>die</strong>sem Hintergr<strong>und</strong> bekennen sich <strong>die</strong> Kommunen zu einem<br />

rigiden Sparkurs in den öffentlichen Haushalten, der auch vor<br />

Investitionen, Kultur <strong>und</strong> Sport nicht halt macht. Die 186000 Einwohner<br />

zählende Grenzgemeinde Überherrn, <strong>die</strong> sich stolz als<br />

„kleines Herzstück Europa“ bezeichnet, will als lebendiges<br />

Gemeinwesen im saarländisch - lothringisch - luxemburgischen<br />

Grenzraum Wohnqualität <strong>und</strong> Freizeitwert bewahren. Die gut 150<br />

aktiven Vereine <strong>und</strong> Verbände (davon 31 sporttreibende <strong>und</strong> 27<br />

kulturtreibende Vereine) sollen weiter gestärkt werden. Auch in<br />

den Ortsteilen Altforweiler, Berus, Bisten, Felsberg, Überherrn <strong>und</strong><br />

Wohnstadt ist <strong>das</strong> Vereinsleben recht rege. Im 17-Millionen-Euro-<br />

Etat Überherrns sind per anno 510.000 Euro <strong>für</strong> den Sport veranschlagt.<br />

Das Magazin <strong>Saar</strong>Sport sprach mit Bürgermeister Thomas<br />

Burg (Foto oben) über den Stellenwert des Sports, Sportstätten,<br />

Ehrenamt <strong>und</strong> Demographie.<br />

46 3/2010<br />

Überherrns Bürgermeister Thomas Burg im<br />

„Unser S<br />

soziale<br />

Herr Burg, sind <strong>die</strong> Mittel aus dem Konjunkturpaket<br />

schon angekommen <strong>und</strong> wo<strong>für</strong> werden sie verwendet?<br />

Thomas Burg: Ja, insgesamt 1,3 Millionen Euro. Zwei Drittel<br />

davon werden <strong>für</strong> den Gr<strong>und</strong>schulbereich <strong>und</strong> ein Drittel<br />

<strong>für</strong> den Sportbereich (Adolf-Collet-Halle) <strong>und</strong> den Kulturbereich<br />

(Kulturhaus) verwendet.<br />

Ist <strong>das</strong> Thema Sport in ihren Planungen vom Sparen<br />

betroffen?<br />

Burg: Nein, <strong>die</strong> Ansätze sowohl <strong>für</strong> Zuschuss- als auch <strong>für</strong><br />

Unterhaltungsaufwendungen im Sportbereich sind in <strong>die</strong>sem<br />

Jahr <strong>die</strong> gleichen wie in den Vorjahren. Da <strong>die</strong>se Ansätze<br />

nicht übertrieben hoch sind, sollte <strong>die</strong>s auch in Zukunft so<br />

bleiben.


… IN DER GEMEINDE ÜBERHERRN<br />

Gespräch mit dem Magazin <strong>Saar</strong>Sport<br />

chwimmbad ist eine<br />

Investition“<br />

Wo<strong>für</strong> werden <strong>die</strong> Haushaltsmittel im Sportbereich<br />

verwendet?<br />

Burg: Erstens <strong>für</strong> <strong>die</strong> Unterhaltung sämtlicher<br />

Sportanlagen, Sportplätze, Sporthallen,<br />

Schwimmbad etc. <strong>und</strong> zum Zweiten <strong>für</strong> einen<br />

festen Zuschuss <strong>für</strong> den Gemeindeverband <strong>für</strong><br />

Sport, dem <strong>die</strong> Sportvereine der Gemeinde<br />

angehören.<br />

Die Sportplätze wollen gepflegt werden.<br />

Welche Investitionen stehen aktuell an?<br />

Burg: Der Austausch teilweise überholungsbedürftiger<br />

bzw. veralteter Heizungsanlagen. So<br />

wird beispielsweise in der Sporthalle (Adolf-<br />

Collet-Halle) <strong>die</strong> vorhandene Heizungsanlage<br />

von Öl auf Gas umgestellt. Die Mittel da<strong>für</strong><br />

kommen aus dem Konjunkturprogramm.<br />

Das kombinierte Parkbad unmittelbar<br />

neben dem Kulturhaus <strong>und</strong> den Sportanlagen<br />

mit Beachvolleyballfeld ist im Sommer<br />

eine Attraktion. Wie ist <strong>das</strong> mit den Defiziten?<br />

Burg: Die Defizite in unserem Schwimmbadbetrieb<br />

belasten jährlich <strong>die</strong> Haushalte der<br />

Gemeinde <strong>und</strong> zwar mit 130.000 bis zu<br />

180.000 Euro - je nach Besucherzahl. Trotzdem<br />

sind wir als Gemeinde immer wieder<br />

bemüht, unser Schwimmbad offen zu halten,<br />

SPORTANLAGEN IN DER GEMEINDE<br />

ÜBERHERRN: Vereinhaus des Angelsportvereins<br />

Bisten, Parkbad in Überherrn,<br />

Waldstadion des SSV Eintracht<br />

Überherrn, Clubheim des TuS Bisten<br />

e.V., Fußballplatz des SV Felsberg mit<br />

Clubheim.<br />

Infrastruktur<br />

1 Sporthalle, 7 Turnhallen bzw. Gymnastikräume,<br />

1 Freibad, 2 Rasen- <strong>und</strong> 5 Tennenplätze,<br />

2 Tennisanlagen, 2 Schießsportanlagen,<br />

Sportfischerei an 3 Weiheranlagen, 3<br />

H<strong>und</strong>esportanlagen, 3 Bouleplätze, 1<br />

Kegelbahn, 2 Bolzplätze, 22 Spielplätze, 1<br />

Leichtathletikanlage, 1 Multifunktionsfeld,<br />

(1 geplanter Fitnessparcour), 6 örtliche<br />

R<strong>und</strong>wanderwege, 1 ökologischer Lehrpfad,<br />

1 Tafeltour, 1 grenzüberschreitender ‘Alter<br />

Grenzweg-Chemin de la Frontière’<br />

3/2010<br />

47


Fotos: Guldner<br />

Der Radsport hat in der Region um Überherrn eine große Tradition.<br />

Modellprojekt<br />

Gerade vor drei Wochen überbrachte Sportministerin<br />

Annegret Kramp-Karrenbauer<br />

einen Zuschussbescheid in Höhe von<br />

107.531 Euro an <strong>die</strong> Erweitere Realschule<br />

Überherrn <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtung eines Multifunktionsspielfeldes<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Durchführung des<br />

Modellprojektes Fitness-Parcours „4Fcircle“.<br />

Dabei geht es zum einen darum, <strong>das</strong>s SchülerInnen<br />

während ihrer Schulzeit an Sport <strong>und</strong><br />

Bewegung herangeführt werden. Die Landesregierung<br />

hat ein Förderprogramm aufgelegt,<br />

<strong>das</strong> <strong>die</strong> Bezuschussung von Multifunktionsfeldern<br />

der Größe 15 x 30 Meter,<br />

<strong>die</strong> von einem fünf Meter hohen Ballfangzaun<br />

umgeben sind, beinhaltet. Als Standort<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong>se Felder sind <strong>die</strong> unmittelbare Umgebung<br />

der 65 bestehenden weiterführenden<br />

Pflichtschulen, bei denen Landkreise beziehungsweise<br />

der Regionalverband Träger<br />

sind, vorgesehen.<br />

Zum andern gewährt <strong>die</strong> Landesregierung<br />

dem Landkreis <strong>Saar</strong>louis eine Förderung in<br />

Höhe von 2.500 Euro <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtung<br />

eines Fitness-Parcours „4Fcircle“ <strong>für</strong> Kinder,<br />

Jugendliche, Erwachsene <strong>und</strong> Senioren. Im<br />

Rahmen des Konzeptes „Schule in der Nachbarschaft“<br />

möchte <strong>die</strong> ERS Überherrn alle<br />

sportlichen Einrichtungen der Schule auch<br />

außerhalb der Schulzeit der Öffentlichkeit<br />

zugänglich machen <strong>und</strong> einen Fitness-Parcours<br />

errichten. „Das Projekt soll Generationen<br />

zusammen bringen <strong>und</strong> <strong>das</strong> Ges<strong>und</strong>heitsbewusstsein,<br />

Freude an Bewegung <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Fitness von jungen <strong>und</strong> älteren Menschen<br />

fördern“, sagte <strong>die</strong> Ministerin. -red-<br />

48 3/2010<br />

eine, wie ich meine, sinnvolle, weil soziale Investition,<br />

<strong>die</strong> allen Bürgern zugute kommt.<br />

Wie ist <strong>die</strong> Benutzung der Infrastruktur <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Sportvereine geregelt - müssen sie Entgelte<br />

entrichten?<br />

Burg: Ja – beziehungsweise auch eine Beteiligung<br />

an den Betriebskosten, wie sie bei den Fußballplätzen<br />

vorgesehen ist. Nutzungsentgelte<br />

sind abhängig von Vereins- <strong>und</strong> Privatnutzung<br />

mit Unterstützung aktiver Jugendarbeit der Vereine.<br />

Zehn Jahre lang stand Überherrn <strong>für</strong> guten<br />

Radsport. Kann <strong>das</strong> noch mal werden?<br />

Burg: Ja, vielleicht sogar auf <strong>die</strong> Region <strong>Saar</strong>gau<br />

ausgedehnt. Das hat sich jetzt mit dem 27.<br />

Radrenntag des RSC Überherrn, einer Rekordbeteiligung<br />

von 600 Aktiven <strong>und</strong> prominenten<br />

Startern gezeigt. Mit weiteren Events können wir<br />

an <strong>die</strong> früheren Glanzzeiten anknüpfen.<br />

Aber auch im Fußball sind <strong>die</strong> Vereine in<br />

allen Ligen erfolgreich. Aber ohne Kooperationen<br />

geht’s doch kaum noch, oder?<br />

Burg: Vor allem in Zeiten eines permanenten<br />

Bevölkerungsrückganges macht der Blick über<br />

den eigenen Tellerrand Sinn!<br />

In den Clubs wird auch gute Jugendarbeit<br />

geleistet. Wird <strong>die</strong>ses Engagement auch von<br />

Seiten der Verwaltung gewürdigt?<br />

Burg: Nicht nur von Seiten der Verwaltung wird<br />

Jugendarbeit in den Vereinen gebührend anerkannt.<br />

Die Vereine selbst tun sich durch eine<br />

gute <strong>und</strong> zeitintensive Jugendarbeit den größten<br />

Gefallen.<br />

Sie legen in der Gemeinde viel Wert auf ein<br />

gutes Miteinander zwischen Verwaltung<br />

<strong>und</strong> Vereinen. Es gibt gar einen Gemeindeverband<br />

Sport – sicher ein gutes Instrument…<br />

Burg: Ja, ein Vorbildinstrument sicher auch <strong>für</strong><br />

andere Gemeinden, werden doch durch<br />

Gemeindeverbände <strong>die</strong>ser Art gemeindliche<br />

Zuschüsse selbstständig <strong>und</strong> selbstkontrollierend<br />

unter den Vereinen aufgeteilt, also gerecht!<br />

…<strong>und</strong> sind <strong>die</strong> Sportvereine in Entscheidungen<br />

<strong>und</strong> Verantwortung eingeb<strong>und</strong>en?<br />

Burg: Ja, vor allem finanziell, was <strong>die</strong> Zuschussregelung<br />

angeht, aber durchaus auch beratend,<br />

wenn neue Entscheidungen anstehen.<br />

…<strong>und</strong> werden da auch Konzepte gegen <strong>die</strong><br />

demografische Entwicklung, gerade in den<br />

kleinen Ortsteilen, besprochen?<br />

Burg: Das würde ich mir wünschen: Jeder weiß,


SPORTANLAGEN IN DER GEMEINDE ÜBERHERRN: Der<br />

Reiterhof Silberwies Altforweiler, Kneippanlage in Berus,<br />

<strong>die</strong> Adolf-Collet-Halle Bisten, <strong>das</strong> Europadenkmal mit<br />

Radweg <strong>und</strong> Wanderweg „Alter Grenzweg".<br />

wie schwer Vereinsarbeit in den kommenden<br />

Jahren auf Ortsebene wird. Da werden <strong>die</strong> besten<br />

Angebote in den Ortsteilen Bestand haben.<br />

Welchen Stellenwert haben Breitensport<br />

<strong>und</strong> Ehrenamtlichkeit?<br />

Burg: Ohne Ehrenamtlichkeit lässt sich Breitensport<br />

in einer Gemeinde nicht anbieten. Breitensport<br />

<strong>und</strong> Ehrenamtlichkeit sind nicht hoch<br />

genug zu bewerten. Wir alle profitieren vor<br />

allem privat in unserer Freizeit hiervon.<br />

Und wie halten Sie sich selbst fit?<br />

Burg: Durch Radfahren <strong>und</strong> manche Wanderungen.<br />

Worauf darf man sich in <strong>die</strong>sem Jahr im<br />

lokalen Bereich in Sachen Sport freuen?<br />

Burg: Auf einen guten Sportsommer mit hoffentlich<br />

gutem Wetter <strong>für</strong> <strong>die</strong> vielen Freizeit<strong>und</strong><br />

Vereinsangebote, <strong>die</strong> unsere Gemeinde in<br />

fast allen Sportbereichen zu bieten hat – <strong>und</strong> auf<br />

Fußball!<br />

▲ INTERVIEW: WOLFGANG WEBER<br />

WETTBEWERB<br />

Gesucht: Deutschlands aktivste Stadt!<br />

Welche Stadt aus dem<br />

<strong>Saar</strong>land ist dabei?<br />

Welche Stadt ist <strong>die</strong> aktivste im<br />

Land? Ab sofort suchen der<br />

Deutsche Olympische Sportb<strong>und</strong><br />

(DOSB) <strong>und</strong> Coca-Cola<br />

Deutschland zum vierten Mal „Deutschlands<br />

aktivste Stadt“. Bei Mission Olympic<br />

kann jede Stadt aus dem <strong>Saar</strong>land beweisen,<br />

<strong>das</strong>s sie sich besonders <strong>für</strong> den Breitensport<br />

einsetzt. Neben innovativen Sportprojekten<br />

sind vor allem Initiativen<br />

gesucht, <strong>die</strong> wenig aktive Bürgerinnen <strong>und</strong><br />

Bürger in <strong>das</strong> Sportgeschehen einbinden<br />

<strong>und</strong> sie nachhaltig zu mehr Bewegung motivieren.<br />

Die Siegerstadt erhält 75.000 Euro<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Förderung des Breitensports, <strong>die</strong><br />

vier weiteren Finalstädte werden mit<br />

jeweils 10.000 Euro prämiert. Bewerben<br />

können sich alle Städte in Deutschland bis<br />

31. Juli über www.mission-olympic.de. Aus<br />

dem <strong>Saar</strong>land haben alle sportlichen Städte<br />

<strong>die</strong> Chance, als Kandidatenstadt in <strong>die</strong><br />

engere Auswahl zu kommen.<br />

Dass saarländische Städte besonders gute<br />

Chancen auf den Titel haben, davon ist LSVS-<br />

Präsident Gerd Meyer überzeugt: „Das <strong>Saar</strong>land<br />

ist eine sehr sportliche Region. Wir haben<br />

zahlreiche Städte, <strong>die</strong> ihren Bürgerinnen <strong>und</strong><br />

Bürgern ein vielfältiges Bewegungsangebot<br />

bieten <strong>und</strong> sich durchaus mit anderen B<strong>und</strong>esländern<br />

messen können. Wir möchten daher<br />

saarländische Städte aufrufen, sich zusammen<br />

mit ihren Stadt- bzw. Kreissportbünden <strong>für</strong> Mission<br />

Olympic zu bewerben <strong>und</strong> zu zeigen, wie<br />

sportlich <strong>und</strong> aktiv <strong>die</strong> Menschen hierzulande<br />

sind.“<br />

Hendrik Steckhan, Geschäftsführer der<br />

Coca-Cola GmbH, ergänzt: „Auch wenn es<br />

nur einen Sieger geben kann, ist <strong>die</strong> Teilnahme<br />

<strong>für</strong> jede Stadt ein Gewinn. Mission Olympic<br />

stärkt <strong>die</strong> Netzwerke des Breitensports, <strong>das</strong> bürgerschaftliche<br />

Engagement der Einwohner <strong>für</strong><br />

mehr Sport <strong>und</strong> Bewegung, <strong>die</strong> Gemeinschaft<br />

der Menschen <strong>und</strong> den Stolz auf ihre Stadt.<br />

Denn jede Mitbürgerin <strong>und</strong> jeder Mitbürger<br />

kann durch seinen sportlichen Einsatz einen<br />

wichtigen Teil <strong>für</strong> den gemeinsamen Erfolg beitragen.“<br />

Auch in <strong>die</strong>sem Jahr wird ein Sonderpreis im<br />

Rahmen von Mission Olympic vergeben. Diesmal<br />

steht er unter dem Motto „Move it! – Für<br />

mehr Bewegung im Alltag“ <strong>und</strong> zeichnet kreative<br />

Projekte <strong>für</strong> Kinder <strong>und</strong> Jugendliche aus,<br />

<strong>die</strong> dem alltäglichen Bewegungsmangel präventiv,<br />

kreativ <strong>und</strong> effektiv begegnen. Der<br />

Sonderpreis ist mit insgesamt 10.000 Euro <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> ersten drei Plätze dotiert.<br />

So wird man „Deutschlands aktivste<br />

Stadt“!<br />

Aus allen Bewerbungen wählt <strong>die</strong> prominent<br />

besetzte, unabhängige Jury nach festgelegten<br />

Kriterien pro B<strong>und</strong>esland <strong>die</strong> Kandidatenstädte<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> zweite Phase des Wettbewerbs von Mission<br />

Olympic aus. Die nominierten Kandidatenstädte<br />

haben nun <strong>die</strong> Aufgabe, möglichst viele<br />

sportliche Initiativen aus ihrer Stadt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Teilnahme<br />

an Mission Olympic zu motivieren.<br />

Gesucht sind Menschen, <strong>die</strong> durch ihr bürgerschaftliches<br />

Engagement <strong>für</strong> mehr Aktivität in<br />

der Stadt sorgen oder neue Bewegungsräume<br />

schaffen.<br />

Für <strong>die</strong> letzte Phase des Wettbewerbs wählt<br />

<strong>die</strong> Jury fünf Finalstädte von Mission Olympic<br />

anhand der Städtebewerbung sowie der aktivierten<br />

Initiativen aus. Im Sommer 2011 bringen<br />

<strong>die</strong>se Städte ihre Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger aktiv in<br />

Bewegung: Sie werden jeweils Veranstalter eines<br />

Festivals des Sports als Finalwettbewerb von<br />

Mission Olympic. Drei Tage lang laden Vereine<br />

<strong>und</strong> Sportgruppen der Region mit einem vielseitigen<br />

Angebot zum Mitmachen ein.<br />

Der Bürgermeister von Deutschlands aktivster<br />

Stadt 2009, Helmut Wenzel aus Lübbenau/Spreewald,<br />

lobt vor allem den Gemeinsinn,<br />

den der Wettbewerb der Siegerstadt gebracht<br />

hat: „Die Mission Olympic Teilnahme <strong>und</strong> <strong>das</strong><br />

Festival des Sports haben den Lübbenauern viele<br />

schöne sportliche <strong>und</strong> zwischenmenschliche<br />

Momente beschert. Es sind neue Strukturen entstanden<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger sowie<br />

Vereine sind durch <strong>das</strong> gemeinsame Engagement<br />

noch enger zusammengewachsen“.<br />

Mit jeder sportlichen Aktivität beim Finale<br />

von Mission Olympic bringen <strong>die</strong> Bürgerinnen<br />

<strong>und</strong> Bürger ihre Stadt einen Schritt weiter in Richtung<br />

Titelgewinn. Der Titel „Deutschlands aktivste<br />

Stadt“ wird nach dem Urteil einer unabhängigen<br />

Jury im November 2011 vergeben.<br />

3/2010<br />

49


Fotos: STB/Minkus<br />

50 3/2010<br />

TURNEN<br />

Mit Team-Gold<br />

dekoriert<br />

266,150 Punkte standen auf der<br />

Anzeigetafel, als sich eine Traube<br />

von deutschen Turnern in den<br />

Armen lag. Großbritannien<br />

(263,025 Pkt.) <strong>und</strong> Frankreich (260,100<br />

Pkt.) waren am Ende deutlich distanziert.<br />

Ohne Fehler war <strong>das</strong> Team von Cheftrainer<br />

Andreas Hirsch durch <strong>das</strong> Teamfinale<br />

gezogen <strong>und</strong> holte damit erstmalig in der<br />

55jährigen Geschichte der Europameisterschaften<br />

<strong>die</strong> Mannschaftskrone nach<br />

Deutschland. „Wir sind ein tolles Team <strong>und</strong><br />

waren sehr motiviert, den Titel zu holen.<br />

Zudem haben wir im Vorfeld auch sehr viel<br />

darauf hingearbeitet“, sagt Eugen Spiridonov<br />

zum Mannschaftsgold der Deutschen.<br />

Überragend war <strong>die</strong> geschlossene Leistung am<br />

alles entscheidenden Wettkampfnachmittag in<br />

der National Indoor Arena von Birmingham. 18<br />

Übungen ohne großen Patzer waren der Schlüssel<br />

zum Erfolg. Die Deutschen mussten wie <strong>die</strong><br />

Qualifikationsbesten Frankreich an den Ringen<br />

ihren Auftakt geben. Was bedeutete, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />

kniffelige Pauschenpferd <strong>das</strong> Schlussgerät war.<br />

Hambüchen machte den Anfang <strong>und</strong> seine<br />

Sache sicher <strong>und</strong> gut. Im folgte Philipp Boy, der<br />

wie Marcel Nguyen sauber <strong>und</strong> ohne Wackler<br />

blieb. Bemerkenswert war, <strong>das</strong>s alle drei extrem<br />

sicher in den Stand turnten. Am Sprung hatte<br />

dann nur Marcel Nguyen einen Schritt zur Seite<br />

zu vermelden. Hambüchen <strong>und</strong> Fahrig blieben<br />

sicher in der Bahn. Der Hallenser Fahrig sorgte<br />

erneut mit seinem Roche <strong>für</strong> eine hohe Punktzahl<br />

von 16,175. Am Barren hatte <strong>das</strong> Team<br />

von Andreas Hirsch in der Qualifikation <strong>die</strong><br />

meisten Punkte liegen gelassen. Nicht so <strong>die</strong>smal<br />

im Finale: Spiridonov, Hambüchen <strong>und</strong><br />

Nguyen turnten stark <strong>und</strong> sehr sicher. Letzterer<br />

zeigte sogar seinen Tsukahara-Abgang <strong>und</strong> kam<br />

auf 14,975 Punkte. Ein deutliches Zeichen <strong>für</strong><br />

großes Selbstbewusstsein im Team – zu <strong>die</strong>sem<br />

Zeitpunkt. Das Reck als eines der Paradegeräte<br />

der Deutschen lief dann ebenfalls wie<br />

geschmiert. Nguyen, Boy <strong>und</strong> Hambüchen hießen<br />

<strong>die</strong> Protagonisten, <strong>die</strong> in nacheinander pro-<br />

GOLD-JUNGS. Das Turn Team Deutschland in der<br />

Besetzung Marcel Nguyen, Matthias Fahrig, Fabian<br />

Hambüchen, Philipp Boy <strong>und</strong> Eugen Spiridonov hat <strong>die</strong><br />

Goldmedaille bei der Mannschaftsentscheidung der<br />

Europameisterschaften in Birmingham gewonnen.<br />

blemlos durch <strong>die</strong> Übungen kamen. Auffällig auch<br />

hier <strong>die</strong> optimalen Stände beim Abgang. Zunehmend<br />

machte sich Euphorie im DTB-Team breit.<br />

Am Boden zeigte <strong>das</strong> Team dann wie in der Qualifikation<br />

seine ganze Stärke <strong>und</strong> baute den Vorsprung<br />

aus. Nun ging es nur noch darum, am Pauschenpferd<br />

nicht zu viele Punkte zu verlieren. Die<br />

Männer vom Turn-Team blieben oben <strong>und</strong> waren<br />

weder von Großbritannien noch von Frankreich<br />

auf den Plätzen zwei <strong>und</strong> drei einzuholen. Auch<br />

hier überzeugte Eugen Spiridonov wieder als Startturner<br />

mit stabilen Leistungen.<br />

Bei einem Empfang des <strong>Saar</strong>ländischen Turnerb<strong>und</strong>es<br />

an der Hermann Neuberger Sportschule<br />

sprachen wir mit Eugen Spiridonov über seinen<br />

Erfolg mit dem Nationalteam.<br />

Eugen, was glaubst du, wie wäre <strong>das</strong> Ergebnis<br />

ausgefallen, wenn Russland teilgenommen<br />

hätte?<br />

Eugen Spiridonov: Erst einmal war es natürlich<br />

sehr schade, <strong>das</strong>s Russland aufgr<strong>und</strong> des Vulkanausbruchs<br />

nicht hat teilnehmen können. Auch sie<br />

haben im Vorfeld sehr hart gearbeitet <strong>und</strong> wollten<br />

den Titel verteidigen. Es hätte sicherlich auch sehr<br />

viel Spaß gemacht, im Wettkampf gegeneinander<br />

anzutreten. Es wäre auch aufgr<strong>und</strong> unserer Leistung<br />

sehr spannend geworden. Allerdings kann ich<br />

Russland auch nicht gut einschätzen, da wir <strong>das</strong><br />

letzte Mal 2009 in Japan aufeinandergetroffen<br />

sind. Damals hatten wir <strong>die</strong> Nase vorne.<br />

Bei den Weltmeisterschaften im Oktober in<br />

Rotterdam, wirst du gegen China, Japan,<br />

Korea, Russland <strong>und</strong> USA antreten - Teams,<br />

<strong>die</strong> nicht in Birmingham teilgenommen haben.<br />

Wie schätzt du <strong>die</strong> Aussichten des deutschen<br />

Teams gegen <strong>die</strong>se Top-Teams ein?<br />

Spiridonov: Ich kann zum jetzigen Zeitpunkt noch<br />

keine Prognose abgeben, da <strong>die</strong> Qualifikationen<br />

noch bevorstehen <strong>und</strong> sich bis dahin noch einiges<br />

ändern kann. Es können immer wieder Verletzungen<br />

dazwischen kommen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Leistung muss<br />

zum Wettkampfzeitpunkt auch stimmen. Wir wollen<br />

auf jeden Fall eine gute Leistung zeigen.<br />

▲ MARION ESSER


Rhythmische Sportgymnastik - EM in Bremen<br />

<strong>Saar</strong>ländische Gymnastinnen<br />

präsentierten sich auf hohem<br />

Niveau<br />

STRAHLENDES DUO. Laura Jung (rechts) holte sich mit ihrer Partnerin Jana Berezko-Marggrander<br />

<strong>die</strong> EM-Bronzemedaille bei den Juniorinnen.<br />

Die saarländischen Sportgymnastinnen<br />

Catrin Puhl, Mira Bimperling<br />

<strong>und</strong> Laura Jung erlebten im April in<br />

Bremen eine Europameisterschaft<br />

auf hohem Niveau. Alle deutschen Athletinnen<br />

zeigten mit Platzierungen unter den<br />

besten Acht, <strong>das</strong>s sie mit der Weltelite<br />

durchaus mithalten können.<br />

Der zweite Wettkampftag der EM in Bremen<br />

brachte eine <strong>für</strong> den DTB bisher nicht gekannte<br />

Erfolgsbilanz. Insgesamt 21 Gruppen gingen in<br />

der Bremen Arena in den Wettkampf um den<br />

EM-Titel im Gruppen-Mehrkampf. Europameister<br />

2010 wurde Russland (54,500 Punkte) vor<br />

Italien (53,925) <strong>und</strong> Weißrussland (53,600).<br />

Dahinter auf dem vierten Rang folgte bereits <strong>die</strong><br />

Deutsche Nationalmannschaft in der Besetzung<br />

mit den <strong>Saar</strong>länderinnen Mira Bimperling <strong>und</strong><br />

Cathrin Puhl sowie Camilla Pfeffer, Sara Radman<br />

<strong>und</strong> Regina Sergeeva. Die deutsche Gruppe<br />

wuchs in der Bremen Arena vor heimischem<br />

Publikum über sich hinaus <strong>und</strong> präsentierte zwei<br />

ausgezeichnete Übungen in <strong>die</strong>sem Weltklassefeld.<br />

Am Ende kannte der Jubel kein Ende, <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> fast 4.000 Zuschauer feierten <strong>die</strong> neuen<br />

deutschen Aufsteiger. Dieser vierte Platz ist eine<br />

kleine Sensation, denn <strong>die</strong> drei Top-Gruppen<br />

vor ihnen waren sämtlich schon mehrfach Welt<strong>und</strong><br />

Europameister <strong>und</strong> <strong>das</strong> deutsche Team lässt<br />

hier gestandene RSG-Länder wie Spanien, Bulgarien<br />

<strong>und</strong> Aserbaidschan hinter sich. Auch bei<br />

den Wettkämpfen der Juniorinnen präsentierten<br />

sich <strong>die</strong> Deutschen auf hohem Niveau.<br />

Nach dem vierten Platz der Deutschen Nationalmannschaft<br />

holte Laura Jung aus St. Wendel<br />

hier im Mannschaftskampf mit Jana Berezko-<br />

Marggrander <strong>die</strong> Bronzemedaille. Im Finale mit<br />

den Keulen erreichte sie zudem als Achte <strong>das</strong><br />

Finale. In der Gesamtwertung landete Laura<br />

Jung unter 32 Gymnastinnen auf dem 15. Rang.<br />

Die deutschen Gymnastinnen wurden gefeiert<br />

wie <strong>die</strong> Stars, <strong>die</strong> Schlange bei der Autogrammst<strong>und</strong>e<br />

der Gruppe in der Bremen Arena wollte<br />

gar kein Ende nehmen. Der Durchbruch in Richtung<br />

Weltspitze ist gelungen.<br />

▲ MARION ESSER<br />

VORSTOSS IN DIE WELTELITE. Deutsche Nationalmannschaft<br />

in der Besetzung Mira Bimperling<br />

<strong>und</strong> Cathrin Puhl sowie Camilla Pfeffer, Sara<br />

Radman <strong>und</strong> Regina Sergeeva wurden tolle EM-<br />

Vierte.<br />

TURNEN<br />

Tag der offenen Tür<br />

am 27. Juni 2010<br />

Der <strong>Saar</strong>ländische Turnerb<strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Saar</strong>ländische<br />

Fußballverband laden ein zum Tag<br />

der offenen Tür.<br />

11:00 Uhr: Sektempfang <strong>und</strong> Begrüßung<br />

durch <strong>die</strong> Präsidenten des STB <strong>und</strong> SFV,<br />

Grußworte des Bürgermeister der Gemeinde<br />

Nonnweiler, Vorstellung des <strong>Saar</strong>-Hunsrück-Steigs<br />

11:30 Uhr: 1. Führung durch <strong>das</strong> Haus, im<br />

Anschluss jede volle St<strong>und</strong>e Bewegungsparcours<br />

<strong>für</strong> unsere Kleinen mit der <strong>Saar</strong>ländischen<br />

Turnerjugend <strong>und</strong> Trampolinturnen <strong>für</strong><br />

alle Interessierte<br />

12:00-15:30 Uhr: Mitmachangebote an<br />

der Kletterwand mit dem Erlebnispädagogischem<br />

Zentrum <strong>Saar</strong> (EPZ)<br />

ab 12:00 Uhr : Warme <strong>und</strong> kalte Spezialitäten<br />

aus dem <strong>Saar</strong>land im Restaurant „Bella<br />

Vista“<br />

13:00-15:00 Uhr: Showvorführung, Wettbewerb<br />

Landesentscheid „Rendezvous der<br />

Besten“ <strong>für</strong> <strong>das</strong> B<strong>und</strong>esfinale<br />

Vital-Bar: Highlight Cocktail „ Vitaly-Tee“,<br />

Caipirinha, Pina Colada, Mojito, sowie alkoholfreie<br />

Cocktails<br />

14:30 Uhr: Großes Kaffee- <strong>und</strong> Kuchenbüffet<br />

mit hausgemachtem Kuchen<br />

15:00 Uhr: Turnshow mit den „Ottentalern“<br />

im Haus <strong>und</strong> auf dem Gelände<br />

ab 16:00 Uhr: Fußball WM Public Viewing<br />

in der Peterberghalle, gemütliches Beisammensein<br />

AKTIONEN <strong>für</strong> Gäste <strong>und</strong> Besucher<br />

über den Tag verteilt:<br />

• Eisverkaufs-Fahrrad wird auf dem Gelände<br />

unterwegs sein<br />

• Grillstationen: Bratwurst, Käsegriller,<br />

Steakspezialitäten serviert mit Rohkostsalaten<br />

• Mitmachangebote <strong>für</strong> Kinder: kreative<br />

Buttons anfertigen, Mal- <strong>und</strong> Bastelecke<br />

• Ausstellung:„Ein Haus im Wandel der Zeit:<br />

Vom Turnerheim zum Gästehaus Braunshausen<br />

• Ausstellung: „Historische Turnerutensilien<br />

im Alltagsgebrauch“<br />

• Vorstellung des Programms: Vitalfasten,<br />

Vital <strong>und</strong> bewegt durchs Jahr!<br />

• Infostand des Projektbüros <strong>Saar</strong> Hunsrück<br />

Steig<br />

• Große Verlosungsaktion mit der <strong>Saar</strong>brücker<br />

Zeitung „Hilf mit“,1. Preis: Candle-<br />

Light-Dinner mit Übernachtung <strong>für</strong> 2 Personen<br />

im Gästehaus Braunshausen<br />

• Abnahme des DFB & McDonald’s Fußball-Abzeichens<br />

Info: www.gaestehaus-braunshausen.de<br />

3/2010<br />

Fotos: STB<br />

51


BADMINTON<br />

Bitburger Badminton Open ist jetzt Grand Prix Gold-Turnier<br />

Hier ist<br />

alles Gold,<br />

was<br />

glänzt!<br />

52 3/2010<br />

Es ist ein Vorstoß in eine neue Dimension<br />

- ein echter Quantensprung! Bei<br />

den Bitburger Badminton Open<br />

bricht eine neue Ära an: Erstmals in<br />

seiner 23-jährigen Geschichte<br />

ist <strong>das</strong> Grand Prix-Turnier in der<br />

<strong>Saar</strong>LorLux Region jetzt in <strong>die</strong><br />

Gold-Kategorie des Badminton<br />

Weltverbandes aufgestiegen.<br />

Damit einher geht eine Erhöhung<br />

des Preisgeldes von<br />

50.000 auf nunmehr 120.000 US-Dollar.<br />

Der vom 31. August bis 5. September<br />

2010 in der <strong>Saar</strong>brücker <strong>Saar</strong>landhalle<br />

ausgetragene Wettstreit der Badminton-<br />

Stars ist somit <strong>das</strong> am höchsten dotierte<br />

Badminton-Turnier in Deutschland – <strong>und</strong><br />

<strong>das</strong> einzige Grand Prix Gold-Turnier in<br />

Europa. „Die Bitburger Open haben in der<br />

Badminton-Welt schon länger einen guten<br />

Ruf – doch nun spielen wir mit den Großen<br />

in einer Liga. Und wir hoffen, <strong>das</strong>s wir in<br />

<strong>die</strong>sem Jahr so manchen frischgebackenen<br />

Weltmeister oder WM-Medaillengewinner<br />

bei uns begrüßen können“, sagt Veranstaltungsleiter<br />

Frank Liedke.<br />

Die Chancen da<strong>für</strong> sind so gut wie nie zuvor:<br />

Denn <strong>die</strong> Bitburger Open finden direkt im<br />

Anschluss an <strong>die</strong> Weltmeisterschaft statt. Die<br />

wird vom 23. bis 29. August in Paris ausgetragen<br />

– mit dem Schnellzug gerade einmal eineinhalb<br />

St<strong>und</strong>en von <strong>Saar</strong>brücken entfernt. Neben<br />

dem gestiegenen Preisgeld <strong>und</strong> der kurzen Entfernung<br />

wird sicherlich auch <strong>die</strong> Erhöhung der<br />

nun zu erwerbenden Weltranglistenpunkte <strong>die</strong><br />

Badminton-Asse anlocken. „Aus meiner Sicht ist<br />

<strong>die</strong> Aufwertung des Turniers ein wichtiger Schritt<br />

nach vorne. Die unmittelbare Terminierung<br />

nach der WM könnte einige der weltbesten<br />

Top-Spieler motivieren, nach <strong>Saar</strong>brücken zu<br />

kommen <strong>und</strong> hier ebenfalls aufzuschlagen“,<br />

betont Martin Kranitz, der Sportdirektor des<br />

Deutschen Badminton Verbandes. Und mit von<br />

der Partie werden selbstverständlich auch alle<br />

deutschen Spitzenspieler sein: Unser Nationalteam<br />

lässt sich <strong>die</strong>ses Heimspiel nicht nehmen.<br />

„Ich sehe <strong>das</strong> gestiegene Prestige des Turniers<br />

mit einem lachenden <strong>und</strong> einem weinenden<br />

Auge – je leistungsstärker <strong>die</strong> Konkurrenz, desto<br />

schwieriger wird es <strong>für</strong> unsere deutschen Athleten,<br />

möglichst weit nach vorne zu kommen“,<br />

sagt Martin Kranitz.<br />

Die Badminton-Fans aus aller Welt können<br />

sich schon jetzt online ihre Tickets sichern: Es<br />

gibt auch wieder Gruppenermäßigungen <strong>und</strong><br />

zeitlich gestaffelte Frühbucherrabatte. „Ungeachtet<br />

dem neuen Grand Prix Gold-Status konnten<br />

wir <strong>die</strong> Eintrittskarten-Preise nahezu stabil<br />

halten“, erklärt Liedke <strong>und</strong> sagt weiter: „Neu in<br />

<strong>die</strong>sem Jahr: Mit dem Familien- <strong>und</strong> dem Feierabendticket<br />

haben wir noch zwei attraktive Eintritts-Kategorien<br />

ins Leben gerufen.“ Die<br />

Zuschauer können sich auf ein großartiges Badminton-Spektakel<br />

freuen. Und wer einmal dabei<br />

war, weiß: Bei den Bitburger Open geht es nicht<br />

ausschließlich nur um den schnellen Sport mit<br />

den gefiederten Bällen. Da wäre beispielsweise<br />

<strong>die</strong> legendäre Players’ Night. Die schönste<br />

Nebensache des Turniers wird am 3. September<br />

wieder H<strong>und</strong>erte von Gästen ins <strong>Saar</strong>brücker E-<br />

Werk locken. Weiter ist auch ein abwechslungsreiches<br />

Rahmenprogramm immer fester<br />

Bestandteil des Turniers. Im attraktiven Publikumsbereich<br />

der <strong>Saar</strong>landhalle sorgt ein bunter<br />

Mix aus Sport, Unterhaltung <strong>und</strong> Shopping<br />

da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Traditionsturnier zum Erlebnis <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> ganze Familie wird. Alle Informationen zum<br />

Grand Prix Gold-Turnier unter: www.bitburgeropen.de.<br />

▲ PASCAL BLUM<br />

Fotos: Veranstalter


Fünfter Meistertitel <strong>für</strong> den 1. BC Bischmisheim<br />

Auf den Spuren<br />

des Erfolgs<br />

Fünf auf einen Streich: Der 1. BC <strong>Saar</strong>brücken-Bischmisheim hat seine<br />

Serie ausgebaut <strong>und</strong> ist erneut deutscher Mannschaftsmeister im<br />

Badminton geworden. Seit 2006 konnte sich kein anderes Team<br />

mehr in <strong>die</strong> Siegerliste eintragen. Diesmal besiegte der BCB im Finale<br />

den 1. BC Beuel. Auf ein 4:4 in der Joachim-Deckarm-Halle folgte<br />

ein 6:2 in Bonn. Spieler <strong>und</strong> Fans sangen danach gemeinsam:<br />

„Deutscher Meister wird nur der BCB!“ Das glaubt inzwischen auch so<br />

mancher Gegner. Aber worin liegt der Erfolg begründet? <strong>Saar</strong>sport<br />

geht auf Spurensuche.<br />

Normalerweise hält es Frank Liedke nicht in der Halle, wenn der BC<br />

Bischmisheim in den Playoffs spielt. Dann macht der Vereinschef vor lauter<br />

Anspannung <strong>und</strong> Nervosität ausgiebige Spaziergänge <strong>und</strong> geht auch<br />

mal in nahegelegenen Möbelhäusern oder Baumärkten einkaufen. Doch<br />

beim Finale in <strong>die</strong>sem Jahr war es anders. Schon beim Hinspiel in <strong>Saar</strong>brücken<br />

war Liedke immer wieder auf der Tribüne zu sehen, lächelnd <strong>und</strong><br />

plaudernd. Tags darauf blieb er erstmals in der B<strong>und</strong>esliga-Geschichte des<br />

BCB <strong>das</strong> ganze Spiel über in der Halle. „Ich war von Beginn an ganz ruhig.<br />

Manche haben mich sogar gefragt, ob ich irgendetwas genommen habe“,<br />

erzählt der Vereinschef lachend.<br />

Doch der Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ruhe war ein anderer: „Nach dem Verlust von<br />

Huaiwen Xu <strong>und</strong> weiteren Spielern im letzten Jahr gab es eine Umstellung<br />

im Team. Dass wir mit <strong>die</strong>ser neuen, jungen Mannschaft den Einzug ins<br />

Finale geschafft haben, war schon großartig. Der Titel ist <strong>die</strong> Krönung.“<br />

Und ein Zeichen da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s der BCB mit seinen Personalentscheidungen<br />

alles richtig gemacht hat. Als FC Bayern München des Badminton ist er<br />

nach dem neuerlichen Triumph bezeichnet worden. „Über ein Gespräch<br />

mit Uli Hoeneß würde ich mich schon mal freuen – sozusagen auf Augenhöhe“,<br />

scherzt Liedke. Sicher ist, <strong>das</strong>s der BCB-Chef ebenso unumstößlich<br />

<strong>für</strong> seinen Verein einsteht wie der Bayern-Präsident <strong>und</strong> viel Wert auf ein<br />

professionelles Umfeld legt, damit sich <strong>die</strong> Mannschaft auf <strong>das</strong> Wesentliche<br />

konzentrieren kann.<br />

Ist es also wirklich eine „FC Bayern-Aura“, <strong>die</strong> den BCB so erfolgreich<br />

macht? Oder vielleicht doch der Mythos Hopp? „Es gibt<br />

Leute, <strong>die</strong> sagen: Wer im Finale Kristof Hopp in der Mannschaft<br />

hat, gewinnt“, sagt eben jener Mann, der neun Mal im Endspiel<br />

um <strong>die</strong> deutsche Meisterschaft stand <strong>und</strong> neun Mal den Titel<br />

holte. Wie er <strong>das</strong> macht, weiß Hopp auch nicht so recht.<br />

„Aber es ist auf jeden Fall schön, wenn es klappt“, sagt er <strong>und</strong><br />

grinst.<br />

Nicht unbedingt mythisch, aber zumindest legendär ist der<br />

Teamgeist beim BC Bischmisheim, der <strong>die</strong> Spieler immer wieder<br />

zu großen Leistungen beflügelt. So wie Dieter Domke. Im vergangenen<br />

Sommer von der SG<br />

EBT Berlin zum BCB gewechselt,<br />

schrieb der 23-Jährige<br />

gegen Beuel seine eigene<br />

Finalgeschichte, als er<br />

den Weltranglisten-21.<br />

<strong>und</strong> EM-Dritten Rajiv<br />

BADMINTON<br />

Ouseph besiegte <strong>und</strong> den entscheidenden Punkt zum Titelgewinn<br />

machte. „In den Wochen zuvor hatte ich international einige bittere<br />

Niederlagen einstecken müssen, <strong>die</strong> mir <strong>das</strong> Selbstvertrauen genommen<br />

haben“, erklärt Domke. Prompt verlor er im Finale sein erstes Spiel<br />

gegen Ouseph ziemlich deutlich. Doch Mitspieler <strong>und</strong> Teammanager<br />

gaben ihm den Glauben an sich selbst zurück. Sie postierten sich während<br />

der zweiten Partie am Spielfeldrand <strong>und</strong> schrien Domke zusammen<br />

mit den Fans förmlich zum Sieg. „Sie alle haben gewusst, was ich<br />

leisten kann, <strong>und</strong> <strong>die</strong> ganze Zeit an mich geglaubt. Es war toll, <strong>das</strong> zu<br />

spüren“, sagt Domke.<br />

Teammanager Joachim Tesche gesteht, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Bischmisheimer<br />

Erfolge allmählich ein wenig unheimlich werden,<br />

versichert aber: „Wir sind kein Bündnis mit irgendwelchen<br />

dunklen Mächten eingegangen.“ Außerdem liegt der<br />

BCB trotz der Siegesserie der letzten Jahre nur auf Platz<br />

zwei der Dauermeister. Zwischen 1968 <strong>und</strong> 1980 sicherte<br />

sich der 1. BV Mülheim sage <strong>und</strong> schreibe 13 Mal in<br />

Folge den Titel. „Da haben<br />

wir ja noch einiges vor uns“,<br />

sinniert Tesche. Ein Scherz<br />

oder eine Kampfansage an<br />

<strong>die</strong> Gegner? Tesche lacht.<br />

„Vielleicht von beidem ein<br />

bisschen.“<br />

▲ STEFANIE MARSCH<br />

3/2010<br />

Fotos: Blum<br />

53


Fotos: Ruppenthal<br />

Hätte man Erwin Berg, dem Sportlichen<br />

Leiter der Tischtennisabteilung<br />

des 1. FC <strong>Saar</strong>brücken, vor<br />

der Saison einen fünften Platz vorhergesagt<br />

– er hätte ihn mit Kusshand<br />

genommen. Kurz nach Abschluss der Saison<br />

in der Tischtennis-B<strong>und</strong>esliga zeigt sich<br />

auch etwas <strong>die</strong> Enttäuschung über eine<br />

verpasste Chance. Denn der Einzug in <strong>die</strong><br />

Play-offs der besten vier Mannschaften<br />

war <strong>für</strong> den Aufsteiger noch bis zuletzt<br />

möglich. „Aber dann wurde wohl der Druck<br />

zu groß“, mutmaßt Berg, der seinen Spielern<br />

aber keinen Vorwurf machen will: „Wir<br />

haben uns unter dem Strich sehr gut verkauft.“<br />

Bis auf Platz drei hatte sich der FCS nach einer<br />

starken Vorr<strong>und</strong>e <strong>und</strong> einem optimalen Start in<br />

<strong>die</strong> Rückr<strong>und</strong>e gespielt, dabei sogar Pokalsieger<br />

<strong>und</strong> Champions-League-Gewinner Borussia<br />

54 3/2010<br />

TISCHTENNIS<br />

PUBLIKUMSLIEBLING. Bojan Tokic wird auch in<br />

der kommenden Saison <strong>das</strong> Publikum in <strong>Saar</strong>brücken<br />

mit seinem Spiel begeistern.<br />

„Unternehmen<br />

B<strong>und</strong>esliga“ trifft<br />

auf gute Resonanz<br />

VERLÄSST DEN 1. FCS. Andrej Garcina tauscht in der kommenden Saison <strong>das</strong> Trikot des 1. FCS gegen<br />

<strong>das</strong> vom belgischen Spitzenclub Charleroi.<br />

Düsseldorf geschlagen. Doch der spielfreie<br />

März behagte den <strong>Saar</strong>brückern überhaupt<br />

nicht: Danach gingen alle fünf Partien des Saison-Endspurts<br />

verloren – selbst gegen Absteiger<br />

Jülich vor eigenem Publikum. Letztlich hätte ein<br />

einziger Sieg mehr Rang vier bedeutet. „Aber so<br />

ist <strong>das</strong> eben. Ich habe immer gewarnt, <strong>das</strong>s <strong>die</strong><br />

Liga sehr ausgeglichen ist <strong>und</strong> <strong>die</strong> Tagesform oft<br />

entscheidet. Die war bei uns am Ende eigentlich<br />

immer schlecht. Am Ende waren wir sogar nur<br />

zwei Punkte von den Abstiegsplätzen weg“, fasst<br />

Berg zusammen.<br />

Was ihm gut gefiel, war <strong>die</strong> Art <strong>und</strong> Weise,<br />

wie seine Mannschaft über <strong>die</strong> gesamte Saison<br />

hinweg auftrat. Das habe dazu geführt, <strong>das</strong>s <strong>die</strong><br />

im Verlauf der Saison immer zahlreicheren Fans<br />

nach der letzten Partie minutenlang stehend<br />

applau<strong>die</strong>rten. „Sie haben honoriert, <strong>das</strong>s <strong>die</strong><br />

Jungs immer gekämpft haben, nie ein Spiel verschenkt<br />

haben. Ich denke, wir haben ein paar<br />

neue Fre<strong>und</strong>e gewonnen“, hofft der sportliche<br />

Leiter. Auch sei <strong>das</strong> „Unternehmen B<strong>und</strong>esliga“<br />

nach <strong>und</strong> nach auf immer mehr Resonanz gestoßen.<br />

Schließlich spielte der FCS Ende der 70er<br />

Jahre zuletzt erstklassig <strong>und</strong> über <strong>die</strong> Akzeptanz<br />

von Zuschauern <strong>und</strong> Me<strong>die</strong>n konnte nur gemutmaßt<br />

werden.<br />

Die ersten Personalentscheidungen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

kommende Saison stehen derweil bereits fest:<br />

Andrej Gacina wird den Klub in Richtung Charleroi<br />

verlassen. Der junge Kroate spielte eine<br />

überraschend starke Vorr<strong>und</strong>e (Berg: „Damit<br />

konnte niemand rechnen“) <strong>und</strong> machte somit <strong>die</strong><br />

oftmals schwachen Auftritte des Hongkong-<br />

Chinesen Leung Chu-Yan größtenteils wett. A<br />

pro pos Leung: Nach Vereinsangaben wird <strong>die</strong>ser<br />

in <strong>Saar</strong>brücken keinen neuen Vertrag erhalten.<br />

Bleiben wird dagegen Publikumsliebling<br />

Bojan Tokic. „Er hat seine Leistung gebracht <strong>und</strong><br />

den Verein nach außen hin gut vertreten“,<br />

begründet Berg <strong>die</strong> Entscheidung. Da auch<br />

Ersatzmann Jiri Vrablik einen Vertrag in Plüderhausen<br />

unterschrieben hat, müssen neue Spieler<br />

her. Mit dem deutschen Nationalspieler Bastian<br />

Steger (zuletzt Frickenhausen) kommt immerhin<br />

<strong>die</strong> Nummer 25 der Weltrangliste ins <strong>Saar</strong>land.<br />

Ein dritter Hochkaräter wird noch gesucht, doch<br />

der Verein will schnell Vollzug melden. „Wir<br />

sind mit mehreren Spielern in Verhandlungen<br />

<strong>und</strong> werden schnell zu einer Entscheidung kommen“,<br />

sagt Berg. Denn <strong>die</strong>se unter dem Strich<br />

sehr erfolgreiche Saison soll erst der Anfang<br />

gewesen sein.<br />

▲ SASCHA SPRENGER


TOTALER TRIUMPF. Die <strong>Saar</strong>louis Royals haben wieder einmal <strong>das</strong> Double geschafft.<br />

Triumph des Kollektivs<br />

Der wichtigste Pfiff im Finale um <strong>die</strong><br />

deutsche Basketball-Meisterschaft<br />

der Frauen war einer, der gar nicht<br />

erst ertönte. Es steht 64:64 im alles<br />

entscheidenden fünften Spiel in der ausverkauften<br />

<strong>Saar</strong>louiser Stadtgartenhalle, 20<br />

Sek<strong>und</strong>en sind zwischen Titelverteidiger<br />

<strong>Saar</strong>louis Royals <strong>und</strong> dem TSV Wasserburg<br />

noch zu spielen.<br />

Zuvor hatten beide Mannschaften<br />

bereits beste Chancen vergeben, vorentscheidend<br />

in Führung zu gehen:<br />

Petra Manakova vergab <strong>für</strong> <strong>Saar</strong>louis<br />

zwei Freiwürfe, auf der anderen Seite<br />

drehte sich ein Wurf von Ashley Hayes<br />

gerade noch einmal aus dem Ring<br />

heraus. 20 Sek<strong>und</strong>en vor dem Ende<br />

kommt Jana Furkova <strong>für</strong> Wasserburg aus<br />

der Ecke, aus der sie zuvor bereits drei<br />

Mal getroffen hatte, zum Wurf. Oder<br />

besser gesagt: Fast. Denn wie aus dem<br />

Nichts kam Candyce Bingham herangeflogen<br />

<strong>und</strong> blockte den Wurf in letzter Sek<strong>und</strong>e.<br />

Der Ball landet in den Händen von Romy<br />

Bär. Doch was macht der Kapitän der<br />

<strong>Saar</strong>louis Royals? Beim Versuch,<br />

einen Schnellangriff zu initiieren,<br />

wirft sie den Ball ins Aus. 2000<br />

Fans inklusive ihr selbst rauften<br />

sich <strong>die</strong> Haare – denn nun hatten<br />

<strong>die</strong> Gäste wieder <strong>die</strong> Chance zum<br />

Sieg.<br />

Der letzte Angriff: Wasserburg<br />

spielt <strong>die</strong> Uhr herunter,<br />

damit <strong>Saar</strong>louis nicht mehr<br />

kontern könnte. Vier Sek<strong>und</strong>en<br />

vor dem Ende erhält Fur-<br />

kova direkt unter dem Korb den Ball <strong>und</strong> hofft<br />

auf einen freien Wurf oder ein Foul der<br />

Royals – doch da hat Petra Manakova<br />

etwas dagegen. Rustikal schlägt sie der Slowakin<br />

von hinten den Ball aus der Hand. Die<br />

Wasserburger Bank <strong>und</strong> <strong>die</strong> mitgereisten<br />

Fans reklamieren lautstark<br />

ein Foul, doch <strong>die</strong> Pfeife des Unparteiischen<br />

bleibt stumm. Wäre der<br />

Pfiff gekommen, wäre <strong>die</strong> Partie<br />

wohl entschieden gewesen.<br />

Als Beweis hier<strong>für</strong> sollen <strong>die</strong><br />

letzten vier Sek<strong>und</strong>en gelten, in<br />

denen <strong>die</strong> Royals zwar noch zu<br />

einem erfolgreichen Abschluss<br />

kamen (der kurzzeitig <strong>für</strong> Ekstase<br />

unter den <strong>Saar</strong>louiser Fans sorgte),<br />

der aber einen Tick nach<br />

Ertönen der Schlusssirene<br />

erfolgte.<br />

Fünf Minuten Verlängerung<br />

mussten also her – <strong>und</strong><br />

BASKETBALL<br />

in denen wurde Stina Barnert endgültig zur Heldin.<br />

Im vergangenen Jahr hatte sie <strong>das</strong> entscheidende<br />

fünfte Finale noch wegen einer Oberschenkelverletzung<br />

verpasst <strong>und</strong> war hinterher<br />

untröstlich. Da<strong>für</strong> packte sie nun in <strong>die</strong>ser Partie<br />

alles aus, was sie zur derzeit besten deutschen<br />

Aufbauspielerin macht. Immer wieder narrte sie<br />

<strong>die</strong> erfahrene Diana Pop auf Wasserburger Seite<br />

mit blitzschnellen Richtungswechseln, durch<br />

<strong>die</strong> sie sich freie Würfe erarbeitete. Und schließlich<br />

behielt sie an der Freiwurflinie <strong>die</strong> Nerven<br />

<strong>und</strong> traf in der Verlängerung acht von zehn Versuchen.<br />

„Wir holen uns den Titel“, hatte <strong>die</strong> 20-<br />

Jährige vorher selbstbewusst verkündet – <strong>und</strong><br />

am Ende ihr Versprechen wahr gemacht.<br />

Dabei waren <strong>die</strong> Royals schon fast geschlagen.<br />

0:2 lagen sie nach den ersten beiden Partien<br />

zurück. 14 Partien hatten sie mehr in den<br />

Knochen als ihre Gegnerinnen <strong>und</strong> doch kamen<br />

sie mit einer unglaublichen Energieleistung noch<br />

einmal zurück. In Spiel setzten sie mit einem<br />

86:61 ein erstes Zeichen, <strong>das</strong>s sie sich nicht<br />

geschlagen geben wollten. Spiel vier in Wasserburg<br />

ging mit 63:56 an <strong>Saar</strong>louis <strong>und</strong> verdarb<br />

<strong>die</strong> bereits vorbereitete Meisterfeier der Bayerinnen.<br />

Spiel fünf bedeutete dann den absoluten<br />

Höhepunkt der besten Saison der Vereinsgeschichte.<br />

Das Double verteidigt, im Europapokal<br />

bis ins Halbfinale vorgedrungen. Besser<br />

geht es fast nicht. Und doch will<br />

sich vor allem Trainer René Spandauw<br />

nicht zurücklehnen. „Das<br />

müssen wir jetzt nutzen, um <strong>die</strong><br />

Mannschaft zu halten <strong>und</strong> uns weiter<br />

zu professionalisieren“, forderte<br />

er bereits vor Ende der Finalserie.<br />

Sportlich hat er zumindest<br />

schon erreicht, was er sich immer<br />

vorgestellt hatte: Den Sieg des<br />

Kollektivs. War der Titel im vergangenen<br />

Jahr am Ende vor<br />

allem auf <strong>die</strong> guten individuellen<br />

Leistungen der beiden US-<br />

Amerikanerinnen Celeste Trahan-Davis<br />

<strong>und</strong> Fantasia<br />

Goodwin zurückzuführen,<br />

setzte sich <strong>die</strong>ses Mal <strong>die</strong><br />

Ausgeglichenheit des<br />

Kaders durch. Fast jede<br />

Spielerin konnte in einer<br />

Partie Topscorerin werden,<br />

<strong>die</strong> beiden Amerikanerinnen<br />

Tyresa Smith<br />

<strong>und</strong> Candyce Bingham<br />

fügten sich nahtlos ins Kollektiv<br />

ein, ohne <strong>für</strong> <strong>die</strong> eigene Statistik zu spielen.<br />

Sollte es der Verein schaffen, <strong>die</strong>se Entwicklung<br />

fortzusetzen, steht einer längeren erfolgreichen<br />

Ära der Royals in Deutschland (<strong>und</strong> Europa)<br />

nichts im Weg.<br />

▲ SASCHA SPRENGER<br />

DER KÖNIG. Royals-Trainer René Spandauw lässt<br />

sich nach dem Erfolg von den Fans feiern.<br />

3/2010<br />

Fotos: Ruppenthal<br />

55


Fotos: Klos<br />

HANDBALL<br />

Champions<br />

zu Gast in Schmelz<br />

Ende gegangenen Champions-League-R<strong>und</strong>e<br />

beim Sparkassen-La<strong>die</strong>s-<br />

Cup zu Gast: so hochklassig war <strong>das</strong><br />

traditionsreiche Frauenhandballturnier des<br />

Handball-Verband <strong>Saar</strong> in Schmelz wohl<br />

noch nie besetzt. Während bei den Teilnehmern<br />

des Sechser-Feldes insgesamt wieder<br />

viele bekannte Namen <strong>und</strong> Gesichter dabei<br />

sind, wartet <strong>das</strong> hochkarätige Frauenhandball-Turnier<br />

im Umfeld mit zahlreichen<br />

Neuerungen auf.<br />

So wird neben dem eigentlichen Turnier, <strong>das</strong> am<br />

21. <strong>und</strong> 22. August in der Primshalle in Schmelz<br />

steigt <strong>und</strong> bei dem sechs europäische Top-Klubs<br />

um <strong>die</strong> La<strong>die</strong>s-Cup-Krone kämpfen, erstmals ein<br />

Nachwuchsturnier auf <strong>die</strong> Beine gestellt. Hier<br />

haben <strong>die</strong> Mädchen der weiblichen A-Jugend<br />

des Jahrgangs 1994 des Handball-Verband<br />

<strong>Saar</strong> unter dem Motto „Tage des Mädchenhandballs“<br />

Gelegenheit, gegen <strong>die</strong> deutsche,<br />

österreichische <strong>und</strong> rumänische Nationalmannschaft<br />

aufzulaufen. „Das wird mit Sicherheit ein<br />

unvergessliches Erlebnis <strong>für</strong> unsere Handball-<br />

<strong>Talente</strong>“, glaubt HVS-Präsident Jürgen Fried.<br />

Auch einen speziellen Schulaktionstag <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Klassen des 3. <strong>und</strong> 4. Schuljahrs an den Gr<strong>und</strong>-<br />

ENGAGIERT! Die Leverkusenerin Tessa Winstroer<br />

unterstützt den Mädchenhandball an der <strong>Saar</strong>.<br />

Fotos: SLB Zwei Halbfinalisten der gerade zu<br />

56 3/2010<br />

TITELVERTEIDIGUNG? Im vergangenen Jahr konnte Handball Metz den begehrten La<strong>die</strong>s-Cup mit<br />

nach Hause nehmen. Gelingt den Französinnen <strong>die</strong>s auch 2010 wieder?<br />

schulen in Schmelz <strong>und</strong> Hüttersdorf wird es r<strong>und</strong><br />

um <strong>das</strong> Turnier in der Primshalle in Schmelz<br />

geben. Bei all <strong>die</strong>sen Aktionen unterstützt Tessa<br />

Winstroer, <strong>das</strong> neue Gesicht des Mädchenhandballs<br />

im <strong>Saar</strong>land, den HVS. Mit Bayer<br />

Leverkusen war Winstroer als Spielerin <strong>und</strong><br />

zuletzt als Co-Trainerin viele Jahre Stammgast<br />

beim Sparkassen-La<strong>die</strong>s-Cup, ist also in der<br />

Primshalle beileibe keine Unbekannte.<br />

Mit Handball Metz wird bei der 18. Auflage<br />

des La<strong>die</strong>s-Cups ein weiterer guter alter<br />

Bekannter wieder mit von der Partie sein – <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong>s dann bereits zum 16. Mal. Auch Bayer<br />

Leverkusen, in <strong>die</strong>sem Frühjahr immerhin bis ins<br />

Halbfinale des EHF-Pokals vorgestoßen, kommt<br />

wieder. Während dort <strong>für</strong> <strong>das</strong> Team von Trainerin<br />

Renate Wolf <strong>und</strong> Co-Trainerin Tessa Winstroer<br />

nach einer 23:27-Hinspielniederlage<br />

<strong>und</strong> einem 31:28 im Rückspiel gegen den spanischen<br />

Klub Elda Prestigio Endstation war, sind<br />

<strong>die</strong> Bayer-Elfen im Kampf um <strong>die</strong> Deutsche<br />

Meisterschaft noch im Rennen. Nach einer Zitterpartie<br />

im Viertelfinale gegen den FHC<br />

Frankfurt Oder setzte sich Bayer im Halbfinale<br />

klar mit 24:21 <strong>und</strong> 35:25 gegen den VfL<br />

Oldenburg durch. Nun wartet im Finale am 13.<br />

<strong>und</strong> 16. Mai <strong>das</strong> ewig junge Duell gegen den<br />

Titelverteidiger HC Leipzig. Denn der HCL<br />

setzte sich in seinem Halbfinale klar gegen den<br />

La<strong>die</strong>s-Cup-Gast ProVital Blomberg-Lippe<br />

durch. Auch der Thüringer HC, wie Blomberg<br />

zum zweiten Mal im Folge beim Sparkassen-<br />

La<strong>die</strong>s-Cup dabei, musste sich in den B<strong>und</strong>esliga-Play-offs<br />

– im Viertelfinale – den Leipzigerinnen<br />

beugen. Der neue THC-Coach Herbert<br />

Müller ist beim La<strong>die</strong>s-Cup ebenfalls gern gesehener<br />

Gast. Müller sitzt nun nach Nürnberg <strong>und</strong><br />

Brasov bereits beim dritten Team in der Primshalle<br />

auf der Bank.<br />

Die echten Hochkaräter im Teilnehmerfeld<br />

des 18. La<strong>die</strong>s-Cups kommen aber aus dem<br />

Ausland: Mit Oltchim Valchea aus Rumänien<br />

reist ein Champions-League-Finalist in <strong>die</strong><br />

Primshalle. Viellleicht gelingt Valchea nach<br />

dem klaren Sieg in den Halbfinalpartien gegen<br />

Audi Györ aus Ungarn (25:25, 24:20) ja im<br />

Finale gegen den dänischen Vertreter Viborg<br />

HK der ganz große Wurf. Dann dürften sich <strong>die</strong><br />

Frauenhandball-Fans im <strong>Saar</strong>land sogar auf den<br />

amtierenden Champions-League-Sieger freuen.<br />

Eine Neuauflage des Champions-League-<br />

Halbfinals Valcea – Györ <strong>und</strong> <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

zur Revanche, <strong>das</strong> liegt durchaus im Bereich des<br />

Möglichen. Denn <strong>die</strong> Ungarn gaben erstmals<br />

ihre Zusage zum Auftritt in Schmelz. Angesichts<br />

des attraktiven Teilnehmerfelds <strong>und</strong> der vielen<br />

Aktionen <strong>für</strong> Jung <strong>und</strong> Alt r<strong>und</strong> um <strong>das</strong> Turnier<br />

wird der 18. Sparkassen-La<strong>die</strong>s-Cup mit Sicherheit<br />

ein ganz besonderes Handball-Highlight.<br />

▲ SEBASTIAN BRÜCKNER


SEGELN<br />

Segel-Kids in starker Brise<br />

<strong>Saar</strong>ländische Segler wollen am Bostalsee <strong>die</strong> Präsenz nach außen schärfen<br />

SEGLER-PRÄSIDENT THEO GRAFF: Der Oberstu<strong>die</strong>ndirektor<br />

kennt wie kaum ein anderer <strong>die</strong> Jollen,<br />

Barkentinen, Vollschiffe, Windjammer, den<br />

Geruch von Salz <strong>und</strong> Teer <strong>und</strong> <strong>die</strong> segelsportlichen<br />

Spektakel auf dem Kontinent.<br />

Endlich ist es soweit: In den Sportboothäfen<br />

<strong>und</strong> den Bojenfeldern<br />

der Republik – ob auf den Seen im<br />

Binnenland oder an den Küsten von<br />

Nord- <strong>und</strong> Ostsee – herrscht wieder Leben.<br />

Allein 186.000 Mitglieder hat der nationale<br />

Verband (DBV). „Da können wir nicht<br />

mithalten“, sagt der regionale Präsident<br />

Theo Graff, 62, selbst ein erfahrener Segler,<br />

<strong>und</strong> seit fast 20 Jahren an der Spitze: Im<br />

<strong>Saar</strong>land unter dem Dach des LSVS zählt<br />

der Landesverband <strong>Saar</strong>ländischer Segler<br />

(LSSV) r<strong>und</strong> 1400 aktive Wassersportler.<br />

Eine kleine, aber funktionierende Gemeinschaft<br />

mit einem engagierten Vorstand.<br />

Das <strong>Saar</strong>land als Binnenland ist kein typisches<br />

Wassersportrevier <strong>für</strong> Segler, doch dank der<br />

zwei Stauseen – dem Losheimer See (seit 1974)<br />

<strong>und</strong> dem Bostalsee (seit 1979) – hat sich eine<br />

kleine Szene aktiver Regattasegler entwickelt.<br />

Segelsportlich aktiv waren saarländische Segler<br />

davor an den Lothringischen Weihern, an<br />

denen auch heute noch drei Clubs ihre Basis<br />

haben: Am Stockweiher der Segel- <strong>und</strong> Yachtclub<br />

Rhodes/<strong>Saar</strong>brücken (SYR), am Lac Vert in<br />

Mittersheim der Yachtclub <strong>Saar</strong>brücken (YCSB)<br />

<strong>und</strong> am Rémeringer Weiher der Segelclub<br />

Nordsaar (SCS). In Losheim gründete sich der<br />

Ruder- <strong>und</strong> Segelclub Losheim (RSCL).<br />

„Tag der offenen Basis“<br />

Am Bostalsee entstand <strong>das</strong> Leistungszentrum<br />

des Landesverbandes. Dort verwaltet ab sofort<br />

Rainer Sasse <strong>die</strong> Aktivitäten an der Basis. Strukturverbesserungen<br />

sollen <strong>die</strong> Attraktivität <strong>und</strong><br />

Präsenz nach außen steigern, wie z. B. der „Tag<br />

der offenen Basis“ am 27. Juni. Die Geschäftsstelle<br />

des LVSS ist bei Hans-Josef Mathis an der<br />

Hermann Neuberger Sportschule angesiedelt.<br />

Am Bostalsee agieren vier weitere Clubs: Der<br />

Segelclub Bosen (SCBo), der Segelclub Nordsaar<br />

(SCNS), der Akademische Wassersportclub<br />

<strong>Saar</strong> (AKAWAC) <strong>und</strong> der Windsurfclub<br />

<strong>Saar</strong> (WSCS). Miniaturausgaben selbst großer<br />

Segelyachten sind beim Club der Modell-Segel-<br />

Fre<strong>und</strong>e <strong>Saar</strong> (MSFS) ausgestellt.<br />

In dem weißgetünchten Haus auf der Rückseite<br />

des Bostalsees ist <strong>die</strong> Schaltzentrale des Verbandes.<br />

Dort wird aktiv geschult, Geselligkeit<br />

gepflegt, geflachst <strong>und</strong> ernsthaft diskutiert: zum<br />

Beispiel über den Globetrotter der Surfer Florian<br />

Jung. Ja, der Wave- <strong>und</strong> Freestyler strebt einen<br />

Platz unter den zehn Besten der Welt an. Oder<br />

<strong>die</strong> regionalen Erfolge der Regatta- <strong>und</strong> Fahrtensegler,<br />

von denen es viele gibt. Beim Landesseglertag<br />

vor ein paar Wochen wurden <strong>die</strong> Besten<br />

geehrt.<br />

Auch in <strong>die</strong>ser Saison streben einige Teams<br />

<strong>die</strong> Qualifikation an, wie Anke <strong>und</strong> Michael<br />

Becker im 470er, Daniel <strong>und</strong> Christian Winkel<br />

im Korsar, Rolf Neu mit Hobie <strong>und</strong> A-Cat <strong>und</strong><br />

Jürgen Feuerhake <strong>und</strong> Anne Nehrenberg im<br />

505er. Das Team im Flying Dutchman (FD),<br />

Dominic Kiefer <strong>und</strong> Philipp Backes, erst im letzten<br />

Jahr von der Einhandjolle Laser auf den FD<br />

umgestiegen, peilen <strong>die</strong>ses Ziel in der nächsten<br />

Saison an. Bei den Jüngstenseglern im „Optimist“<br />

hat der LVSS einige Nachwuchstalente mit<br />

Potential. Leistungsmäßig sind <strong>die</strong>se SegelKids<br />

eingeteilt in Opti C (Anfänger), B (mit erster<br />

Regattaerfahrung) <strong>und</strong> A (Fortgeschrittene).<br />

Und da ist dem 12jährigen Jan-Paul Blum ein<br />

wichtiger Schritt gelungen, Robin Rockenbauch<br />

will’s ebenso schaffen wie sein jüngerer Bruder<br />

Riko.<br />

Die Clubs des LVSS schreiben in <strong>die</strong>sem Jahr<br />

19 Ranglisten- <strong>und</strong> 21 Ausgleicherregatten aus<br />

Vor allem <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ranglistenwettbewerbe reisen<br />

Teilnehmer aus ganz Deutschland, Frankreich,<br />

Belgien <strong>und</strong> Luxemburg an. Ebenso sind saarländische<br />

Segler an Regatten in den B<strong>und</strong>esländern<br />

<strong>und</strong> im Ausland beteiligt. Regelmäßig segeln<br />

Teams bei der Kieler, Travemünder <strong>und</strong> Warnemünder<br />

Woche.<br />

<strong>Saar</strong>ländische Segelcrews waren in der Ver-<br />

gangenheit bereits Teilnehmer bei Deutschen,<br />

Europa- <strong>und</strong> Weltmeisterschaften. Auch in <strong>die</strong>ser<br />

Saison streben einige Teams <strong>die</strong> Qualifikation<br />

an, wie Anke <strong>und</strong> Michael Becker im 470er,<br />

Daniel <strong>und</strong> Christian Winkel im Korsar, Rolf<br />

Neu mit Hobie <strong>und</strong> A-Cat <strong>und</strong> Jürgen Feuerhake<br />

<strong>und</strong> Anne Nehrenberg im 505er. Das Team<br />

im Flying Dutchman (FD), Dominic Kiefer <strong>und</strong><br />

Philipp Backes, erst im letzten Jahr von der Einhandjolle<br />

Laser auf den FD umgestiegen, peilen<br />

<strong>die</strong>ses Ziel in der nächsten Saison an. Infos unter<br />

www.lssv.de.<br />

▲ WOLFGANG WEBER<br />

3/2010<br />

Fotos: dia-saar.de (2), Privat<br />

57


58<br />

PFERDESPORT<br />

SOUVERÄN. Beim Furpacher Osterturnier holte Laura Kohlh<strong>und</strong> <strong>für</strong> den gastgebenden RV Neunkirchen souverän den Sieg in einer M*-Dressur.<br />

Ereignisreiche Hallensaison<br />

Zum Auftakt der grünen Saison darf ein Rückblick auf <strong>die</strong> Hallensaison 2009/ 2010 natürlich nicht fehlen – auch wenn<br />

aus Platzgründen leider nicht alle Veranstaltungen angeführt werden können.<br />

Los ging es bei der RSG Berghof-Einöd, <strong>die</strong> vom<br />

2. bis 4. Oktober ihr fünftes Reit-, Dressur- <strong>und</strong><br />

Springturnier ausrichtete. Reitsportliches Highlight<br />

war eine M-Dressur, <strong>die</strong> Marion Merzhäuser<br />

(RV Neunkirchen) gewann. Unterhaltungshöhepunkt<br />

war aber auch 2009 wieder <strong>das</strong> traditionelle<br />

Hot-Dog-Race, in dem <strong>die</strong> „Berghofer“<br />

dominierten. So gingen <strong>die</strong> ersten drei<br />

Plätze an Lukas Scheidhauer, Estelle Gottschlich<br />

<strong>und</strong> Deborah Montenarh vom Gastgeberverein.<br />

Bei den gemeinsam Stadtmeisterschaften,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> RSG Berghof-Einöd, der RV Einöd <strong>und</strong><br />

der RFV Homburg bei <strong>die</strong>sem Turnier austrugen,<br />

lagen <strong>die</strong> Mitglieder vom Berghof ebenfalls<br />

vorn. Auch beim RFV Dudweiler-Sulzbachtal<br />

war an <strong>die</strong>sem Wochenende <strong>für</strong> Action<br />

gesorgt, fand hier doch ein WBO-Turnier mit<br />

Dreikampf (3. bis 4. Oktober) statt.<br />

Die <strong>Saar</strong>landmeisterschaften im Vierkampf<br />

wurden dann am 10. <strong>und</strong> 11. Oktober beim RV<br />

3/2010<br />

Gersweiler am alten Wasserturm ausgetragen.<br />

In der Einzelwertung ging der Meistertitel an<br />

Vanessa Körner vom RFV Limbach. Bei den<br />

Mannschaften holte sich <strong>das</strong> Team Losheim/<br />

Differten/ Völklingen mit den Schwestern Anna<br />

<strong>und</strong> Lara Hanslik, Isabel Theobald <strong>und</strong> Celine<br />

Freudenreich den Titel des <strong>Saar</strong>landmeisters.<br />

Hoch her ging es Mitte Oktober in Spiesen-<br />

Elversberg, wo <strong>die</strong> RG St. Martin Spiesen bei<br />

ihrem Springturnier (15. bis 18. Oktober) gleich<br />

mehrere Prüfungen bis zur schweren Klasse ausgeschrieben<br />

hatte. Der Sieg in der Hauptprüfung,<br />

einem S**-Springen mit Siegerr<strong>und</strong>e, ging<br />

an Anna-Maria Benner (RV Montabaur-Horressen)<br />

<strong>und</strong> ihre Questella. Sieger der Herzen<br />

waren jedoch Andreas Woll (RFV Neunkirchen-City)<br />

<strong>und</strong> sein Largo Boy. Denn obwohl<br />

Woll sich Benner knapp geschlagen geben<br />

musste <strong>und</strong> „nur“ Zweiter wurde, feierten <strong>die</strong><br />

<strong>Saar</strong>länder ihren Landsmann wie einen Sieger.<br />

Auch beim Spring- (22. bis 25. Oktober) <strong>und</strong><br />

Dressurturnier (31. Oktober) in Furpach wurde<br />

den Zuschauern toller Reitsport geboten. Im S**-<br />

Springen mit Stechen, dem Hauptspringen der<br />

„32. Neunkircher Nationalen Reitertage“ des<br />

RV Neunkirchen siegte Natalie Destree-Kradepohl<br />

(RFV Jan v. Werth Jülich), <strong>die</strong> M**-<br />

Dressur eine Woche später gewann Sascha<br />

Schulz (Societe Hippique Rurale).<br />

Im November richteten dann der RV Gersweiler<br />

am alten Wasserturm in Gersweiler, <strong>die</strong><br />

PF Margarethenhof in Beckingen <strong>und</strong> der Club<br />

<strong>Saar</strong>-Pfälzischer Springreiter in Spiesen ebenfalls<br />

Turniere mit Prüfungen bis Klasse S aus.<br />

Beim Landesverbandsball, der am 21.<br />

November in Kerlingen stattfand, feierte <strong>und</strong><br />

tanzte Jung <strong>und</strong> Alt – nach den Ehrungen der<br />

besten saarländischen Reiter 2009 – wieder bis<br />

in <strong>die</strong> frühen Morgenst<strong>und</strong>en. Am 12. <strong>und</strong> 13.<br />

Dezember fand zum Jahresabschluss noch ein


vom Springreiterclubturnier in Furpach statt. Im<br />

höchsten Springen samstags, einer Prüfung der<br />

Klasse M*, dominierte der RFV Neunkirchen-<br />

City mit Andreas Woll. Keinen offiziellen Sieger,<br />

sondern „nur“ drei Drittplatzierte gab es im<br />

M*-Springen mit Stechen, dem Hauptspringen<br />

am Sonntag. Schneebedingt wurde <strong>die</strong> Prüfung<br />

ohne Stechen beendet – der dritte Platz ging<br />

gemeinsam an Jan-Frederic Wömpner (RFV<br />

Jägerhof Biblis) <strong>und</strong> Michael Wittschier (RSG<br />

Prüm), der zwei Pferde <strong>für</strong> <strong>das</strong> Stechen qualifiziert<br />

hatte <strong>und</strong> so doppelt platziert wurde.<br />

Nach einer kurzen Pause im Januar – am 8.<br />

Januar fand in der Sportschule <strong>Saar</strong>brücken <strong>die</strong><br />

Wappenverleihung an <strong>die</strong> Kaderreiter <strong>und</strong> Förderkreismitglieder<br />

statt – starteten <strong>die</strong> Turnierreiter<br />

dann im Februar 2010 wieder richtig<br />

durch. So standen bei den Springreiterclubturnieren<br />

in Spiesen <strong>und</strong> Furpach schon wieder<br />

Springen bis Klasse S* auf dem Programm. Eine<br />

gelungene Premiere als Ausrichter von Geländeprüfungen<br />

feierten <strong>die</strong> PF Margarethenhof<br />

bei ihrem Frühlingsturnier (6. <strong>und</strong> 7. März). Den<br />

Sieg im A-Stilgeländeritt holte sich Kerstin Müller<br />

vom RSC Walshausen.<br />

Auch <strong>die</strong> WBO-Turniere beim RB 64 <strong>Saar</strong>louis<br />

(14. März) <strong>und</strong> beim RV Rissenthal (27.<br />

<strong>und</strong> 28. März) lockten mit Geländeritten.<br />

Dazwischen erritten sich <strong>die</strong> erfahrenen Springreiter<br />

wieder Siege in schweren Springen. So<br />

REITEN<br />

DIE SAARLÄNDISCHEN VIERKAMPF-MANNSCHAFTEN „<strong>Saar</strong>land I“ <strong>und</strong> „<strong>Saar</strong>land II“ mit ihren<br />

Mannschaftsführern (v. l. n. r.: hinten Dieter Pankok, Laura Lacour, Philipp Weber, Celine Freudenreich,<br />

Vanessa Körner, Lara Hanslik, Irene Weber, Manfred Reitmeier, Isabel Theobald <strong>und</strong> Anna<br />

Hanslik, vorne Mareike Schwarz <strong>und</strong> Ann-Catrin Müller mit dem Maskottchen der beiden Mannschaften).<br />

te <strong>das</strong> <strong>Saar</strong>land, <strong>das</strong> als Gastgeber zwei Mannschaften<br />

aufstellen durfte, mit dem Ergebnis<br />

zufrieden sein. „<strong>Saar</strong>land II“ mit Vanessa Körner,<br />

Celine Freudenreich, Ann-Catrin Müller, Isabel<br />

SAARLÄNDISCHER MANNSCHAFTSMEISTER im Vierkampf 2009 wurde <strong>das</strong> Team Losheim/Differten/<br />

Völklingen mit Celine Freudenreich, Anna Hanslik, Isabel Theobald <strong>und</strong> Lara Hanslik.<br />

gewann der rheinland-pfälzische Gastreiter<br />

Steffen Hauter (RV Großsteinhauserhof) in<br />

Spiesen (12. bis 14. März) ein S*-Springen mit<br />

Siegerr<strong>und</strong>e <strong>und</strong> <strong>die</strong> saarländische Amazone<br />

Anuschka Zewe (RV Schaumberg) siegte in<br />

Gersweiler (21. <strong>und</strong> 22. März) im S*-Springen.<br />

Beim traditionellen Furpacher Osterturnier,<br />

<strong>das</strong> vom 2. bis 5. April mit Dressur- <strong>und</strong> Springprüfungen<br />

bis zur mittelschweren Klasse lockte,<br />

gingen sechs Siege an den gastgebenden RV<br />

Neunkirchen. So gewann unter anderem Laura<br />

Kohlh<strong>und</strong> eine M*-Dressur. Das Event schlechthin<br />

war aber der „B<strong>und</strong>esvierkampf 2010“, den<br />

der RV Neunkirchen am 17. <strong>und</strong> 18. April austrug.<br />

14 Teams kämpften in Furpach um den<br />

„Deutschlandpreis der Vierkämpfer“. Obwohl<br />

der Sieg an <strong>das</strong> Team aus Westfalen ging, konn-<br />

Theobald <strong>und</strong> Ersatzmann Philipp Weber durfte<br />

sich über einen beachtlichen vierten Platz freuen.<br />

Für „<strong>Saar</strong>land I“ mit Mareike Schwarz, Laura<br />

Lacour, Irene Weber, Anna Hanslik, Ersatzfrau<br />

Lara Hanslik reichte es am Ende zwar „nur“ <strong>für</strong><br />

Platz zwölf – aber alle hatten ihr Bestes gegeben.<br />

Das letzte große Hallenturnier fand dann in<br />

<strong>Saar</strong>louis statt. Vom 16. bis 18. April lockte der<br />

RB 64 <strong>Saar</strong>louis mit Spring- <strong>und</strong> vom 23. bis 25.<br />

April mit Dressurprüfungen bis zur schweren<br />

Klasse. Im S*-Springen mit Stechen unterlag <strong>die</strong><br />

<strong>Saar</strong>länderin Anuschka Zewe (RV Schaumberg)<br />

knapp ihrem Konkurrenten Dirk Hauser (Galmbacher<br />

PS Team) <strong>und</strong> belegte hinter ihm Platz<br />

zwei. Marcus Erkens (RSG Hofgut Breitenberg)<br />

holte sich in der S***-Dressur den Sieg.<br />

Nach <strong>die</strong>ser ereignisreichen Hallensaison<br />

geht es nun im Freiland ebenso turbulent weiter<br />

– der Startschuss ist bereits gefallen.<br />

▲ CHRISTINA SCHNEIDER<br />

WAPPENVERLEIHUNG. Die Kaderreiter <strong>und</strong> Förderkreismitglieder 2010 auf einen Blick.<br />

3/2010<br />

Fotos: Schneider<br />

59


Foto: Rennstall<br />

PFERDESPORT<br />

JUBILÄUMSREITERIN KIRSTEN SCHMITT AUF „BOUND<br />

BY HONOUR“: Der 1983 gegründete Rennstall <strong>Saar</strong>brücken<br />

konnte bis Ende April 100 Siege vorweisen.<br />

Ob ein Mensch oder ein Verein<br />

h<strong>und</strong>ert Jahre jung wird – <strong>die</strong><br />

Zahl mit der Eins <strong>und</strong> den zwei<br />

Nullen hat auf jeder Ebene<br />

einen hohen Erinnerungswert. Hier r<strong>und</strong>er<br />

Geburtstag, dort eine r<strong>und</strong>e Jubiläumszahl.<br />

Beide Daten oder Arten im Kalender sind<br />

des Feierns wert <strong>und</strong> liefern gute Geschichten<br />

zum Nachlesen. Der Rennstall <strong>Saar</strong>brücken<br />

e.V. belebt seit 1983 <strong>die</strong> saarländische<br />

Szene im Pferderennsport, gibt ihr viel<br />

neue sportliche Faszination. Werner<br />

Schmeer, Initiator der Besitzergemeinschaft,<br />

blättert in seiner Chronik den Sieg<br />

Nummer 100 auf: „Uns ist es darauf angekommen,<br />

Menschen hierzulande <strong>für</strong> den<br />

Rennsport zu begeistern, den Nachwuchs<br />

zu fördern, ihm zu mehr Popularität zu verhelfen!“<br />

Das ist gelungen.<br />

Pferdesport-Pionier Schmeer nennt <strong>die</strong> Männer<br />

der ersten St<strong>und</strong>en. Das waren auch <strong>die</strong> Präsidenten<br />

des Rennclubs, Rolf Herzberger, Heinz<br />

Litwinschuh, der heutige Ehrenpräsident Helmut<br />

Gebauer plus viele Vorstandsmitglieder. Treue<br />

Weggefährten waren von Beginn an auch der<br />

Rennclub-Vorsitzende Werner Schmeer <strong>und</strong><br />

Geschäftsführer Wolfgang Lauff, der „Mann <strong>für</strong><br />

alle organisatorischen Fälle“. Der Familienname<br />

Schmeer führt über Generationen weit zurück in<br />

<strong>die</strong> Pferdesport-Szene <strong>Saar</strong>brückens <strong>und</strong> des<br />

<strong>Saar</strong>landes. Viele Erfolge waren <strong>die</strong> Wegbegleiter.<br />

Irgendwann <strong>und</strong> irgendwo haben auch sportliche<br />

Serien ihren Ausgangspunkt. Auf der Traditions-Rennbahn<br />

in <strong>Saar</strong>brücken-Güdingen<br />

wurde am 7. Oktober 1984 der Startschuss <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> zeitlich lange Strecke gegeben. Der erste<br />

Sieger war, wie könnte es anders gewesen sein,<br />

der damalige <strong>und</strong> heutige Initiator Werner<br />

Schmeer. Er bildete mit dem Pferd „Schlawiner“<br />

<strong>das</strong> sportliche Erfolgsduo von Mensch <strong>und</strong> Tier.<br />

60 3/2010<br />

Eine ganz<br />

starke Hausnummer<br />

im<br />

<strong>Saar</strong>sport<br />

Der 1983 gegründete Rennstall <strong>Saar</strong>brücken feierte seinen<br />

100. Sieg – Große Popularität durch <strong>die</strong> Schmeer-Dynastie<br />

Der merkwürdige Pferdename, so steht es im<br />

„Sprach-Brockhaus“ von 1938, soll aus dem Slowenischen<br />

stammen <strong>und</strong> wörtlich übersetzt<br />

„Herumtreiber“ heißen.<br />

Der Jubiläumssieg Nummer 100 <strong>für</strong> den<br />

Rennstall ist genau am 25. April 2010 datiert.<br />

Kirsten Schmitt (insgesamt 296 Siege) ritt in<br />

Mannheim auf dem Pferd „Bo<strong>und</strong> by Honour“<br />

als Erste ins Ziel. Zwischen den Ziffern eins <strong>und</strong><br />

h<strong>und</strong>ert hatten sich <strong>die</strong> Turffre<strong>und</strong>e von der <strong>Saar</strong><br />

98 Mal in Siegerlaune präsentieren dürfen.<br />

Deutsch-deutsch in Hoppegarten<br />

Da entdeckt man mitten drin in den Rennprotokollen<br />

eine deutsch-historische Niederschrift.<br />

Wir zitieren: „Erster Deutsch-Deutscher Renntag<br />

am 31. März 1990 in Berlin-Hoppegarten.<br />

Während dem Renntag wurde bekannt gegeben,<br />

<strong>das</strong>s Pferde aus DDR-Besitz in westdeutschen<br />

Besitz übergehen dürfen. Mit Socrates<br />

wurde der erste Kauf eines Pferdes aus DDR-<br />

Besitz getätigt, <strong>und</strong> Socrates war gleich erfolgreich.“<br />

Er war 1990 übrigens auch <strong>das</strong> erste von<br />

700 zum Verkauf anstehenden so genannten<br />

„volkseigenen Pferden“, <strong>das</strong> in Privatbesitz<br />

wechselte. Er hat dem Stall <strong>Saar</strong>brücken, so ist in<br />

dessen Chronik eingetragen, „viel Freude bereitet“.<br />

Das Pferd mit dem griechischen Namen<br />

gewann im März 1994 zum Beispiel <strong>das</strong> Uerdinger<br />

Jagdrennen in Krefeld „<strong>und</strong> damit unser<br />

50. Rennen“. Die Gegenwart: „Socrates, 24<br />

Jahre jung, geht es als Ruheständler bei Stall<br />

<strong>Saar</strong>brückens Mitglied Helmut Omlor bestens.“<br />

So hatte auch <strong>die</strong> Pferderennszene <strong>die</strong> unselige<br />

deutsch-deutsche Blockade der Nachkriegszeit<br />

souverän gesprengt. Der Rennstall <strong>Saar</strong>brücken<br />

wurde in der Folge auf den Bahnen in<br />

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin <strong>und</strong> eigentlich<br />

überall im deutschen Osten aktiv. Im Ausland<br />

war Polen, <strong>und</strong> da der Großraum Breslau, mit<br />

qualitativ guten Gestüten ein begehrtes Reise-<br />

ziel. Werner Schmeer: „Die beste Klasse vertrat<br />

<strong>die</strong> aus Polen gepachtete Moja Mala“ (Übersetzt:<br />

Meine Kleine). Bei <strong>die</strong>sem Miteinander<br />

entstanden auch menschliche Fre<strong>und</strong>schaften,<br />

<strong>die</strong> in der Gegenwart noch existent sind.<br />

Der Stall <strong>Saar</strong>brücken ist vom ersten bis zum<br />

100. Sieg eine große Erfolgsgeschichte. Er<br />

belebt seit 1983 nicht nur <strong>die</strong> Sparte der saarländischen<br />

Rennreiter. Er bringt mit seinen Siegen<br />

auch dem gesamten <strong>Saar</strong>sport einen sehr<br />

guten Bonus der Anerkennung, <strong>und</strong> ist zudem<br />

eine gute Hausnummer <strong>für</strong> <strong>die</strong> positive <strong>Saar</strong>land-Anerkennung<br />

im weiten Umfeld. Viele<br />

Rennsport-Pioniere haben in langer Kleinarbeit<br />

<strong>die</strong>ses gute Gesamtbild einer sportlichen Zunft<br />

hierzulande geschaffen. Sie alle namentlich zu<br />

nennen, würde den Raum <strong>die</strong>ses Heftes um ein<br />

gutes Stück sprengen.<br />

▲ WILFRIED BURR<br />

Stall <strong>Saar</strong>brücken<br />

Gegründet am 10. November 1983. Sieg<br />

Nummer 100 am 25. April 2010 in Mannheim<br />

mit dem Pferd Bo<strong>und</strong> by Honour, geritten<br />

von Kirsten Schmitt. Die erfolgsreichsten<br />

Trainer seit der Gründung: Christian<br />

von der Recke 24 Siege, Rudi Hinterberger<br />

10 Siege, Rainer Werning acht Siege. Trainingsanlage<br />

Schmeer: Vater Ludwig<br />

Schmeer, Jörg Ehrmanntraut <strong>und</strong> Winfried<br />

Schleppi 26 Siege. Die erfolgreichsten Reiter:<br />

Torsten Schmeer 14 Siege, Kirsten<br />

Schmitt <strong>für</strong> den Stall <strong>Saar</strong>brücken acht Siege,<br />

Piechulek fünf Siege. Erfolgreichste Pferde:<br />

Schlawiner 13 Siege, August 11, Socrates<br />

<strong>und</strong> My Power je zehn, Livello <strong>und</strong> Sky Crusader<br />

je neun Siege. Die erfolgreichste<br />

Zuchtstätte war <strong>das</strong> Gestüt Ebbesloh mit 17<br />

Siegen (August 11, Selix fünf, Rizi ein Sieg).


Immer im Einsatz<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Finnbahn<br />

Jürgen Altmeyer ist der Macher der Finnbahn am Sauwasen in Köllerbach. Die<br />

wurde in <strong>die</strong>sem Jahr zum sechsjährigen Bestehen wieder so richtig auf Vordermann<br />

gebracht.<br />

Jürgen Altmeyers „Kind“ ist 650<br />

Meter lang <strong>und</strong> sechs Jahre alt. Und<br />

es ist bei allen beliebt. Eine gute<br />

Sache <strong>für</strong> jeden Papa. Der 41-Jährige<br />

Vater einer Tochter, hauptberuflich<br />

beim <strong>Landessportverband</strong> beschäftigt, ist<br />

nämlich sozusagen der „Vater“ der Finnbahn<br />

in Köllerbach. Auf der können Vereine<br />

wie Privatleute gelenkschonend laufen.<br />

Auf einer Finnbahn liegen viele kleine<br />

Holzschnitzel. Ideal, um beispielsweise<br />

nach Knieverletzungen wieder zu laufen.<br />

So bekam auch Altmeyer Kontakt zu der<br />

Materie. „Ich war Fußballer, hatte nach<br />

einem Sport-Unfall <strong>das</strong> Knie kaputt. Wir<br />

waren in Bitburg an der Sportschule zum<br />

Trainingslager mit dem SV Walpershofen.<br />

Da kam plötzlich jemand <strong>und</strong> meinte: Schau<br />

mal dort oben, Jürgen, da kannst sogar du<br />

mit deinem Knie laufen. Da sah ich meine<br />

erste Finnbahn.“<br />

Im Rahmen einer Vereinsmanager-Ausbildung<br />

machte sich Altmeyer dann an <strong>die</strong> Umsetzung.<br />

2004 wurde <strong>die</strong> Finnbahn in Köllerbach als<br />

Pilotprojekt im <strong>Saar</strong>land gebaut. Heute gibt es<br />

derer schon fünf. Und „Pionier“ Altmeyer freut<br />

sich über <strong>die</strong> Resonanz: „Das wird unwahrscheinlich<br />

genutzt. Es kommen Leute aus dem ganzen<br />

<strong>Saar</strong>land, sogar aus Trier. Wir haben jeden Tag<br />

zwischen 50 <strong>und</strong> 80 Leute da, am Wochenende<br />

noch mehr.“<br />

Die Benutzung ist kostenlos, Ärzte <strong>und</strong> Krankenhäuser<br />

empfehlen <strong>die</strong> Finnbahn. Durch <strong>die</strong><br />

tägliche Belastung waren <strong>die</strong> Holzschnitzel so<br />

zermahlen, <strong>das</strong>s jetzt nach sechs Jahren in <strong>die</strong>sem<br />

Frühjahr ein Komplett-Austausch des<br />

Untergr<strong>und</strong>s notwendig wurde. 52 Helfer packten<br />

mit an, 3000 Euro kostete <strong>das</strong> Ganze. Und<br />

auch hier setzte sich Altmeyer, dem es eigentlich<br />

gar nicht recht ist, so im Mittelpunkt zu stehen,<br />

an vorderster Stelle ein. „Ohne <strong>die</strong> Unterstützung<br />

der Vereine <strong>und</strong> der Familie würde <strong>das</strong><br />

gar nicht gehen. Ihnen gilt genau wie den Sponsoren<br />

unser Dank“, sagt er.<br />

Mit Vereinen sind <strong>die</strong> SF, der TV <strong>und</strong> der KSV<br />

Köllerbach sowie der SV <strong>und</strong> der TV Walpershofen<br />

gemeint. Und natürlich der Finnbahn-<br />

Verein, dessen Vorsitzender der Köllerbacher<br />

ist. der Vorstand des Vereins besteht weiterhin<br />

aus Hilmar Rehlinger, Dieter Mole, Volker<br />

Eberhardt, Steffi Fischer, Wolf Dietrich Wenn,<br />

Peter Strempel <strong>und</strong> Bernd Schampel. Wie viele<br />

Arbeitsst<strong>und</strong>en <strong>die</strong> Finnbahn schon gekostet<br />

hat, vermag er kaum zu beantworten: „Oh je“,<br />

sagt er, schmunzelt <strong>und</strong> erinnert sich: „Genehmigungsverfahren,<br />

Finanzierung, Stadtrat, Bau-<br />

Ausschuss, da kommt schon einiges zusammen.“<br />

Gerade in Sachen Bürokratie erlebte Altmeyer<br />

einiges. „Andere Leute haben ein Haus gebaut,<br />

ich eine Finnbahn“, meint er mit einem Grinsen.<br />

Und es scheint, als sei Jürgen Altmeyers „Kind“<br />

schon mit sechs Jahren erwachsen.<br />

▲ STEFAN REGEL<br />

SPORTSTÄTTEN<br />

FRÜJAHRSPUTZ: Jürgen Altmeyer (Mitte) <strong>und</strong><br />

seine über 50 Helfer brachten <strong>die</strong> Finnbahn in<br />

Köllerbach wieder in Schuss. Dabei half ein<br />

riesiger Hexler, der Holzschnitzel produzierte.<br />

I M P R E S S U M<br />

Herausgeber: <strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saar</strong>land,<br />

Hermann Neuberger Sportschule, 66123 <strong>Saar</strong>brücken,<br />

Tel. 0681-3879-137, Fax 0681-3879-<br />

154.E-mail: m.weber@mwsport.de<br />

Verantwortlich <strong>für</strong> den Inhalt: Werner Zimmer<br />

(V.i.S.d.P.)<br />

Layout/Satz: Michael Weber<br />

Mitarbeiter: Wolfgang Weber, Torsten Rott, Wilfried<br />

Burr, Sebastian Brückner, Pascal Blum, Philipp<br />

Semmler, Marion Esser, Stefanie Marsch, Stefan<br />

Regel, Sascha Sprenger.<br />

Druck: repa-druck, Ensheim<br />

Erscheinungsweise: 6 x im<br />

Jahr<br />

Namentlich verfasste<br />

Berichte (außerhalb der<br />

Redaktion) müssen nicht<br />

<strong>die</strong> Meinung des LSVS wiedergeben.<br />

Nachdruck nur mit Quellenangabe <strong>und</strong><br />

Genehmigung des Herausgebers möglich. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte übernimmt <strong>die</strong> Redaktion<br />

keine Gewähr. Gedruckt auf Recycling-Papier.<br />

Das nächste Magazin <strong>Saar</strong>Sport erscheint Ende<br />

August 2010.<br />

FSC <strong>und</strong> PEFC zertifiziert<br />

Fotos: BuB<br />

3/2010 61


Fotos: Spektrum<br />

FUSSBALL<br />

U14-Turnier der DJK Dillingen<br />

Die Großen in klein<br />

Hamburger SV gegen Bayern München.<br />

Schalke 04 gegen VfB<br />

Stuttgart. FC Liverpool gegen SV<br />

Werder Bremen. Es hört sich wie<br />

<strong>die</strong> Créme de la Créme des deutschen <strong>und</strong><br />

europäischen Fußballs an, <strong>die</strong> hier aufeinander<br />

trifft. Namen wie Santiago Bernabeu,<br />

Allianz-Arena oder Anfield Road fallen<br />

einem als mögliche Spielorte ein. Tatsächlich<br />

wird allerdings in Dillingen gespielt, im<br />

„Weiß-Kreuz-Stadion“ der DJK Dillingen.<br />

Die Mannschaften sind aber echt, wenn auch<br />

grob zehn Jahre jünger als <strong>die</strong> Spieler, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> gleichen Trikots vor zehntausenden<br />

Zuschauern in den Sta<strong>die</strong>n tragen. Es ist wieder<br />

U14-Turnier in Dillingen <strong>und</strong> alles was in<br />

Deutschland Rang <strong>und</strong> Namen hat im Fußball,<br />

hat seine Jugendmannschaft geschickt.<br />

Es gibt den japanischen Ausspruch, <strong>das</strong> etwas,<br />

was dreimal passiert, Tradition wird. Und tatsächlich<br />

hat <strong>das</strong> Turnier der DJK mittlerweile<br />

einen festen Platz im Terminkalender der großen<br />

deutschen Vereine <strong>und</strong> auch im Ausland ist <strong>das</strong><br />

Ansehen groß, weder der FC Liverpool noch<br />

PAOK Saloniki musste lange gebeten werden. Es<br />

dürfte, gemessen an der Qualität der Mannschaften,<br />

<strong>das</strong> wichtigste europäische Turnier <strong>die</strong>ser<br />

Altersklasse sein. Entsprechend groß ist der<br />

Aufwand. „Es ist ja nicht nur <strong>das</strong> was direkt hier<br />

vor Ort passiert. Es sind viele Kleinigkeiten. Die<br />

eine Mannschaft will ins Kino gehen, Liverpool<br />

<strong>und</strong> Saloniki mussten vom Flughafen abgeholt<br />

werden, da steckt viel mehr dahinter“, sagt Organisator<br />

Sebastian Britz, der mit Funkgerät in der<br />

Hosentasche auch am Sonntagnachmittag<br />

immer auf Achse ist: „Ohne <strong>die</strong> ehrenamtlichen<br />

Helfer würde <strong>das</strong> gar nicht funktionieren.“<br />

Neben dem Turnierablauf gibt es ja noch <strong>die</strong><br />

Gr<strong>und</strong>bedürfnisse, wie Essen, Schlafen <strong>und</strong> was<br />

ein junger Fußballer sonst noch so braucht. Dass<br />

<strong>das</strong> Turnier sportlich ohnehin über jeden Zweifel<br />

erhaben ist, fällt beim ersten Blick auf <strong>das</strong> Spielfeld<br />

auf. Die Namen versprechen, was sie halten<br />

<strong>und</strong> <strong>das</strong> Niveau ist selbst daran gemessen hoch.<br />

62 3/2010<br />

SO SEHEN SIEGER AUS. Dr. Oliver Ludwig (Zender Orthopä<strong>die</strong>-Technik) <strong>und</strong> Dillingens Bürgermeister<br />

Franz-Josef Berg ehren den Turniersieger Bayer 04 Leverkusen.<br />

Dass <strong>das</strong> dann natürlich zu Lasten der saarländischen<br />

Mannschaften geht, ist fast schon zu verschmerzen.<br />

Die DJK Dillingen, <strong>die</strong> SG Nalbach-<br />

Piesbach <strong>und</strong> <strong>die</strong> SG Rehlingen-Siersburg bleiben<br />

alle punkt- <strong>und</strong> torlos, auch wenn Dillingen<br />

beinahe an einem Unentschieden gegen Liverpool<br />

geschnuppert hätte. „Das wäre dann natürlich<br />

besonders schön gewesen“, so Britz. Aber<br />

Liverpool hatte sich ohnehin schon im Vorhinein<br />

einen Freifahrtschein verschafft, hatte <strong>die</strong><br />

Mannschaft doch ein besonderes Geschenk im<br />

Gepäck: ein handsigniertes Trikot ihres Kapitäns<br />

Steven Gerard. Aber den englischen Nachwuchsspielern<br />

gefällt es auch in Dillingen. „Es ist<br />

schön hier, <strong>das</strong> hätte ich nicht gedacht“, sagt Tim<br />

Brewitt. Mit dem Kampf um den Turnier-Sieg<br />

haben aber auch <strong>die</strong> kleinen „Reds“ nichts zu tun,<br />

den machen <strong>die</strong> B<strong>und</strong>esligisten unter sich aus.<br />

VfB Stuttgart, Schalke 04, Hamburger SV <strong>und</strong><br />

Bayer 04 Leverkusen heißen <strong>die</strong> Halbfinalisten.<br />

Und auch Britz sollte recht behalten, hatte er<br />

angesichts des Niveaus doch getippt: „Ich bin<br />

sicher <strong>das</strong>s es noch ins Elfmeterschießen geht.“<br />

Prompt <strong>das</strong> erste K.O.-Spiel zwischen Stuttgart<br />

<strong>und</strong> Schalke ging ins Elfmeterschießen. 4:2 hieß<br />

es dann <strong>für</strong> Schalke. Im Finale ging es dann<br />

gegen Leverkusen, <strong>das</strong> in seinem Halbfinale den<br />

Hamburger SV mit 1:0 bezwungen hatte. Nicht<br />

unver<strong>die</strong>nt – schließlich hatten beide Mannschaften<br />

über <strong>das</strong> ganze Turnier konstante Leistungen<br />

gebracht <strong>und</strong> schon ihre Gruppen-Spiele<br />

souverän gemeistert. Nach einer kleinen Verzögerung<br />

wegen eines größeren Wolkenbruchs<br />

ging es dann auch los mit dem Finale <strong>und</strong> Leverkusen<br />

schien den Regen besser vertragen zu<br />

haben. Schnell lag <strong>die</strong> Mannschaft in Führung<br />

<strong>und</strong> baute <strong>die</strong>se dann auch weiter auf 4:0 aus,<br />

was dann auch der Endstand war. Dillingen<br />

scheint ein gutes Pflaster <strong>für</strong> Leverkusen zu sein,<br />

nach 2007 <strong>und</strong> 2009 war es der dritte Erfolg<br />

insgesamt <strong>und</strong> der zweite in Folge <strong>für</strong> <strong>die</strong> Rheinländer.<br />

Schade war es am Ende nur, <strong>das</strong>s trotz der großen<br />

Namen <strong>und</strong> trotz des guten Niveaus so<br />

wenige Zuschauer den Weg nach Dillingen<br />

gef<strong>und</strong>en hatten. Dennoch war <strong>das</strong> Fazit von<br />

Britz letztendlich positiv: „Ich denke wir können<br />

stolz auf <strong>die</strong>ses Turnier sein. Und wenn dann <strong>die</strong><br />

Mannschaft von Saloniki schon jetzt fragt, ob sie<br />

nächstes Jahr wieder dabei sein kann, dann zeigt<br />

<strong>das</strong> ja auch, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> irgendwo berechtigt ist.“<br />

Dass <strong>die</strong> deutschen Top-Mannschaften ohnehin<br />

wieder kommen werden, <strong>das</strong> dürfte mittlerweile<br />

sowieso feststehen.<br />

▲ JANEK BÖFFEL


Anmeldung<br />

<strong>und</strong> Infos<br />

Geschäftsstelle<br />

Hermann Neuberger Sportschule 1<br />

66123 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Telefon: 0681-3879-164<br />

Fax: 0681-3879-173<br />

E-mail: sportjugend@lsvs.de<br />

Heino/Holland<br />

Von Sonntag, 04.07. bis Sonntag, 11.07.10<br />

Alter: 9 – 14 Jahre<br />

Preis: 249,- €<br />

Unterbringung in einem Haus mit Vollverpflegung<br />

im Summercamp Heino (info@Heino.nl)<br />

Zeltlager in Losheim 4<br />

am See<br />

von Sonntag, 11.07. bis Sonntag, 18.07.10<br />

Alter: 8 – 13 Jahre<br />

Preis: 90,- €<br />

Zeltlager in Kooperation mit der<br />

<strong>Saar</strong>ländischen Turnerjugend<br />

Herbstfreizeit an der<br />

Hermann-Neuberger-<br />

Sportschule<br />

Von Montag, 18.10. bis Freitag, 22.10.10<br />

Alter: 10 – 14 Jahre<br />

Preis: 99,- €<br />

Mit Besuch eines Freizeitparks<br />

FUSSBALL<br />

„Sport – Sonne – Action – Fun<br />

Ferienfreizeiten der ssj im Jahr 2010“<br />

Auch 2010 gibt es wieder Ferien <strong>und</strong> <strong>die</strong> kommen bestimmt. Damit Ihr keine Langeweile<br />

schieben müsst, hat <strong>die</strong> <strong>Saar</strong>ländische Sportjugend ein umfangreiches<br />

Programm zusammengestellt, in dem auch <strong>für</strong> Euch bestimmt etwas dabei ist.<br />

Von Meer <strong>und</strong> Surfen, Berge <strong>und</strong> Klettern, sportlichen Aktivitäten oder einfach<br />

nur chillen wird <strong>für</strong> 8- bis 18-Jährige alles geboten, was <strong>die</strong> Ferien mit Sicherheit<br />

nicht langweilig werden lässt. Schaut Euch unser Programm einmal an <strong>und</strong> dann<br />

nichts wie anmelden! Die Teilnehmerzahlen sind begrenzt. Nähere Infos unter<br />

www.sportjugend-saar.de.<br />

1 Inzell I<br />

7<br />

Ferienfreizeiten<br />

Von Samstag, 03.07. bis Samstag, 10.07.10<br />

Alter: 13 – 15 Jahre<br />

Preis: 269,-€<br />

Unterbringung in einem Haus mit Vollverpflegung<br />

im „Sport-Camp-Inzell“. In Kooperation<br />

mit dem Handball-Verband <strong>Saar</strong><br />

Zeltlager in<br />

Braunshausen<br />

Von Mittwoch, 21.07. bis Mittwoch, 28.07.10<br />

Alter: 8 – 13 Jahre<br />

Preis: 90,- €<br />

Zeltlager in Kooperation mit der<br />

<strong>Saar</strong>ländischen Turnerjugend<br />

2 Inzell II<br />

Von Samstag, 10.07. bis Samstag, 17.07.10<br />

Alter: 10 – 12 Jahre<br />

Preis: 269,- €<br />

Unterbringung in einem Haus mit Vollverpflegung<br />

im „Sport-Camp-Inzell“. In Kooperation<br />

mit dem Handball-Verband <strong>Saar</strong><br />

5 Ampuriabrava/Spanien<br />

Von Freitag, 16.07. bis Donnerstag, 29.07.10<br />

Alter: 16 – 19 Jahre<br />

Preis: 585,- €<br />

Surf- <strong>und</strong> Badeurlaub in Kooperation mit der<br />

Sportjugend Rheinland-Pfalz<br />

www.sportjugend-saar.de<br />

3<br />

6


Die Frauen des 1. FC <strong>Saar</strong>brücken<br />

bleiben in der Fußball-B<strong>und</strong>esliga<br />

drin. Das hatten dem Team von<br />

Trainer Stephan Fröhlich vor der<br />

Saison nur wenige zugetraut. Jetzt will sich<br />

<strong>das</strong> Team in Liga eins etablieren.<br />

Bereits am vorletzten Spieltag haben <strong>die</strong> B<strong>und</strong>esliga-Frauen<br />

des 1. FC <strong>Saar</strong>brücken den Klassenverbleib<br />

geschafft. Mit dem 1:0-Erfolg bei<br />

der SG Essen-Schönebeck sicherten sich <strong>die</strong><br />

blau-schwarzen Fußballerinnen ein weiteres<br />

Jahr im Oberhaus.<br />

Angesichts des Aderlasses von etlichen<br />

Jugendnationalspielerinnen im vergangenen<br />

Sommer eine erstaunliche Leistung, <strong>die</strong> viele<br />

Fans so nicht erwartet hatten. Trainer Stephan<br />

Fröhlich schaffte es aber, aus Neuzugängen aus<br />

der 2. Liga wie Meike Trach <strong>und</strong> Selina Dambier,<br />

internationalen Spielerinnen wie Sif Atla-<br />

64 3/2010<br />

FUSSBALL<br />

FCS-Frauen:<br />

Mission<br />

Klassenverbleib<br />

ist geschafft<br />

Fotos: BuB, Schlichter<br />

dottir, Cynthia Uwak, Noemie Beney oder<br />

mehreren US-Amerikanerinnen ein harmonisches<br />

Team zu formen. „Die Neuzugänge haben<br />

sehr gut gepasst“, sagte Fröhlich im Rückblick<br />

auf <strong>die</strong> Saison.<br />

Sein Bleiben knüpfte der Trainer aber auch an<br />

gewisse Bedingungen. Konzepte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft<br />

gelte es zu entwerfen. Vor allem bei den nicht<br />

b<strong>und</strong>esligareifen Trainingsbedingungen müsse<br />

sich etwas ändern. Im Winter fuhr der FCS von<br />

Platz zu Platz, um zu trainieren. Und jetzt im<br />

Sommer gibt es <strong>das</strong> Problem, <strong>das</strong>s der Rasen im<br />

Stadion Kieselhumes mehrere Wochen<br />

geschont werden muss.<br />

Wie <strong>die</strong> Planungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> kommende Saison<br />

laufen, hängt wie überall vom Geld ab. Weitere<br />

Sponsoren <strong>für</strong> <strong>die</strong> Frauen-Abteilung, <strong>die</strong> 20<br />

Prozent Anteil am Etat des Gesamtvereins hat,<br />

sollen her. Schwer dürfte es werden, <strong>die</strong> wichtige<br />

Stürmerin Cynthia Uwak zu halten. Nicht mehr<br />

<strong>für</strong> den FCS spielen werden Meredith Teague<br />

<strong>und</strong> Kelli Cronkrite, <strong>die</strong> in ihre Heimat USA<br />

zurückkehren werden. Auch Steffi Kaiser kann<br />

aus ges<strong>und</strong>heitlichen Gründen nicht mehr spielen,<br />

sie plagte sich immer wieder mit langwierigen<br />

Knieverletzungen herum. Ersatz muss auch<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>die</strong>sjährige Stammtorfrau Barbara<br />

Legrand gesucht werden, <strong>die</strong> aus finanziellen<br />

Gründen aufhört.<br />

Drei gestandene Spielerinnen sollen kommen,<br />

kündigte Fröhlich an, <strong>die</strong> meisten Spielerinnen<br />

gehalten werden. Mit den Vertragsgesprächen<br />

sei man früher dran als im vergangenen<br />

Jahr, bestätigt Teammanagerin Denise<br />

Gorges. Und schön wäre es auch, wenn wieder<br />

mehr als 400 Fans zu den Heimspielen kommen<br />

würden. Denn nicht nur FCS-Präsident Horst<br />

Hinschberger ist klar: „Die Frauen sind ein Aushängeschild.<br />

Und als Visitenkarte wichtig <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

Image des Vereins in ganz Deutschland.“<br />

▲ STEFAN REGEL<br />

AUFSTIEG. Die Männer des 1. FC<br />

<strong>Saar</strong>brücken haben <strong>die</strong> Dritte Liga<br />

erreicht. Nach dem Aufstieg in der<br />

vergangenen Saison in <strong>die</strong> Regionalliga<br />

gab <strong>das</strong> Team um Trainer<br />

Dieter Ferner ihren Fans erneut<br />

Gr<strong>und</strong> zum Jubeln. Ein tolle Saison<br />

wurde mit der Meisterschaft abgeschlossen.<br />

Auf dem Balkon des<br />

<strong>Saar</strong>brücker Rathauses ließ sich<br />

<strong>die</strong> Mannschaft <strong>und</strong> Präsident<br />

Horst Hinschberger von den Fans<br />

feiern.


Infos<br />

Kongress Kinderturnen<br />

11./12. Juni<br />

Hermann-Neuberger-Sportschule in <strong>Saar</strong>brücken<br />

Zielgruppe: Erzieher, Lehrer, Übungsleiter, Trainer, Interessierte<br />

Info <strong>und</strong> Ausschreibung: www.bildungswerk-stb.de oder Tel. (0681) 3879-234<br />

KONGRESS KINDERTURNEN<br />

Kongress Kinderturnen<br />

Lernen <strong>und</strong><br />

bewegen –<br />

turnen, toben,<br />

tüfteln<br />

Kinderturnen bietet vielseitige <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>legende<br />

Bewegungserfahrungen <strong>für</strong> eine ges<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> ganzheitliche Entwicklung unserer Kinder.<br />

Kinderturnen legt den Gr<strong>und</strong>stein <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausbildung<br />

aller Sportarten <strong>und</strong> fördert <strong>die</strong> Motivation <strong>für</strong><br />

ein lebenslanges Sporttreiben. Am 11. <strong>und</strong> 12. Juni<br />

veranstaltet <strong>das</strong> Bildungswerk des <strong>Saar</strong>ländischen Turnerb<strong>und</strong>es<br />

in Kooperation mit dem LSVS, Projekt: Kids<br />

in Bewegung, den zweiten Kongress Kinderturnen an<br />

der Hermann Neuberger Sportschule in <strong>Saar</strong>brücken.<br />

In <strong>die</strong>sem Jahr beschäftigt sich der Kongress schwerpunktmäßig<br />

mit der Wechselwirkung von Lernen <strong>und</strong> Bewegen. Für<br />

<strong>die</strong> zweite Auflage des Kongresses wurden wieder namhafte<br />

Referenten aus ganz Deutschland gewonnen. So auch Dr.<br />

Richard Hammer. Durch seine Tätigkeit unter anderem als<br />

Gymnasiallehrer Sport/Physik, Dipl. Motologe, in einer<br />

Jugendhilfeeinrichtung, als Dozent der Akademie <strong>für</strong> Motopädagogik<br />

<strong>und</strong> Mototherapie <strong>und</strong> Lehrbeauftragter an Universitäten<br />

<strong>und</strong> Fachhochschulen, ist der Referent ein Experte<br />

in Bezug auf den Zusammenhang von Bewegung <strong>und</strong> Spiel<br />

bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen.<br />

Pauken allein genügt nicht!<br />

Um bewegtes Lernen beim Eintritt in <strong>die</strong> Welt der Zahlen<br />

geht es in dem Workshop von Dr. Richard Hammer. Lernen<br />

in Bewegung ist immer noch keine Selbstverständlichkeit<br />

obwohl wir aus der Tradition der Pädagogik <strong>und</strong> jetzt neuerdings<br />

auch aus der Hirnforschung wissen, <strong>das</strong>s wir am eigenen<br />

Leib Erfahrenes besser verstehen <strong>und</strong> auch dauerhafter in<br />

unseren Wissensschatz aufnehmen <strong>und</strong> behalten. Bewegung<br />

<strong>und</strong> Spiel machen also nicht nur Spaß, sondern unterstützen<br />

auch <strong>die</strong> strukturelle Entwicklung des Gehirns - als Gr<strong>und</strong>lage<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Aneignung von neuem Wissen. In <strong>die</strong>sem Workshop<br />

wird an praktischen Beispielen aufgezeigt, wie Vorschul- <strong>und</strong><br />

Gr<strong>und</strong>schulkinder spielerisch in <strong>die</strong> Welt der Zahlen eingeführt<br />

werden können.<br />

Impulse in 50 Workshops <strong>und</strong> Vorträge<br />

R<strong>und</strong> 50 Workshops <strong>und</strong> Vorträge beleuchten <strong>die</strong> zahlreichen<br />

Aspekte des Kinderturnens <strong>und</strong> geben allen, <strong>die</strong> mit<br />

Kindern arbeiten, vielfältige Impulse <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sport- <strong>und</strong><br />

Übungsst<strong>und</strong>e.<br />

STB<br />

▲ MARION ESSER Foto:<br />

3/2010<br />

65


NACHRICHTEN<br />

Sportschießen<br />

58. Delegiertentag des<br />

Schützenverbandes <strong>Saar</strong><br />

Mit einem Fahneneinmarsch, musikalisch umrahmt von den „Fidelen<br />

Holzhackern“ aus Grügelborn, fand am 27. März in der Stadthalle in<br />

Merzig <strong>die</strong> 58. Delegiertenversammlung des Schützenverbandes <strong>Saar</strong><br />

statt. 285 Delegierte aus 99 Vereinen waren der Einladung gefolgt.<br />

Hierbei konnte <strong>die</strong> Präsidentin des Verbandes Ute Krämer <strong>die</strong> saarländische<br />

Sportministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, den Beigeordneten<br />

der Stadt Merzig Marcus Hoffeld <strong>und</strong> den B<strong>und</strong>esschatzmeister<br />

Gerhard Quast als Vertreter des Deutschen Schützenb<strong>und</strong>es<br />

begrüßen. Von unserem Nachbarverband hieß sie Horst Brehmer, den<br />

Präsidenten des Pfälzischen Sportschützenb<strong>und</strong>es, sowie alle Ehrenmitglieder<br />

<strong>und</strong> Delegierten herzlich willkommen. Alle Festredner befassten<br />

sich u.a. mit dem neuen Waffengesetz, <strong>für</strong> <strong>das</strong> eine Verschärfung<br />

nicht erforderlich sei. Die Ministerin erklärte sich <strong>für</strong> den Schießsport,<br />

ohne den <strong>die</strong> Sportlandschaft nicht komplett sei. Sie mahnte aber auch<br />

zur Sorgsamkeit im Umgang mit den Sportwaffen, damit sich Dramen<br />

wie Erfurt <strong>und</strong> Winnenden nicht wiederholen mögen. Es folgten <strong>die</strong><br />

Berichte des Präsidiums, der neuen Landesjugendleiterin Annett Schumann<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Ergänzungswahl eines Kassenprüfers. Nach der Entlastung<br />

des Präsidiums wurden langjährige Mitglieder <strong>und</strong> Rekordhalter<br />

geehrt. Rudolf Kohler aus Merchweiler erhielt <strong>die</strong> seltene Auszeichnung<br />

des Protektorabzeichens in Gold <strong>und</strong> Rudi Caspari aus Mandelbachtal<br />

wurde unter dem Beifall der Anwesenden zum Ehrenmitglied<br />

des SVS ernannt. Die Präsidentin Ute Krämer wurde mit dem Ehrenring<br />

des SVS ausgezeichnet. Unter der Leitung von Kreisschützenmeister<br />

Ludwig Schreiner sorgte <strong>die</strong> <strong>Saar</strong>ländische Schützenjugend aus dem<br />

Kreis Ottweiler-Neunkirchen <strong>für</strong> <strong>das</strong> leibliche Wohl <strong>und</strong> ein gelungenes<br />

Ambiente in der Stadthalle.<br />

1660 Bootsstarts mit über 3200 Startern<br />

zählte <strong>die</strong> 103. Große Bremer Ruderregatta<br />

auf dem Werdersee am 8. <strong>und</strong> 9. Mai<br />

2010. Dorthin zog es 20 Ruderinnen <strong>und</strong><br />

Ruderer aus dem <strong>Saar</strong>land, <strong>die</strong> sich <strong>die</strong>ser<br />

sportlichen Herausforderung stellten. Für<br />

den Ruderverein <strong>Saar</strong>brücken errangen <strong>die</strong><br />

Athletinnen <strong>und</strong> Athleten dort bei 33<br />

Starts insgesamt elf Siege, acht zweite Plätze,<br />

sieben dritte Plätze <strong>und</strong> weitere gute<br />

Platzierungen gegen eine große Konkurrenz.<br />

66 3/2010<br />

Ein hartes Duell gegen starke Konkurrenz<br />

gewann der Junioren-B-Doppelvierer (4 x +) um<br />

Steuermann Nils Haenisch mit Leon Schütze auf<br />

Schlag sowie Thilo Albrech, Simon Oetinger <strong>und</strong><br />

Janos Funk an den Skulls, <strong>die</strong> damit ihre überragende<br />

Form erneut unter Beweis stellen konnten.<br />

Bestechend auch <strong>die</strong> beiden Junioren-Doppelzweier<br />

(2x) mit Schütze/Albrech bzw. Oetinger/Funk<br />

. Anne Beenken siegte im Juniorinnen-<br />

B-Einer, kämpfte sich in einem dramatischen<br />

Finale über <strong>die</strong> letzten 500 m auf den ersten<br />

Platz. Tobias Franzmann, Leichtgewichts-Senior<br />

TAGUNG DER SPORTÖKONOMEN. Der Arbeitskreis Sportökonomie e. V.<br />

hatte Anfang Mai in Zusammenarbeit mit der Universität des <strong>Saar</strong>landes<br />

<strong>und</strong> dem <strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saar</strong>land (LSVS) Anfang Mai zur<br />

14. Jahrestagung des Arbeitskreises Sportökonomie nach <strong>Saar</strong>brücken<br />

eingeladen. Die Tagung fand in den Räumen des Sportwissenschaftlichen<br />

Instituts der Universität des <strong>Saar</strong>landes sowie der Hermann Neuberger<br />

Sportschule statt. Der Titel der Tagung lautete „Europäische Sportmodelle:<br />

Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Differenzen in international vergleichender Perspektive.“<br />

Der Arbeitskreis versteht sich als Kommunikationszentrum zwischen<br />

Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachgebiete <strong>und</strong> praktisch arbeitenden<br />

Sportökonomen. Er wird durch Veranstaltungen <strong>und</strong> Schriften auf <strong>die</strong><br />

Ergebnisse seiner Arbeit aufmerksam machen. Auf unserem Foto: Werner<br />

Zimmer (LSVS-Vizepräsident), Prof. Horst Schellhaß, Dr. Peter Martin Büch,<br />

Prof. Eike Emerich <strong>und</strong> Dr. Christian Pierdzioch.<br />

EHRUNG. Die saarländische Sportministerin Annegret Kramp-Karrenbauer<br />

hat am 10. Mai 2010 an der Hermann Neuberger Sportschule in <strong>Saar</strong>brücken<br />

dem Vorsitzenden der <strong>Saar</strong>ländischen Sportjugend, Udo Genetsch<br />

aus Schiffweiler, mit dem Ver<strong>die</strong>nstkreuz am Bande des Ver<strong>die</strong>nstordens<br />

der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland <strong>für</strong> sein ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet.<br />

Schnelle <strong>Saar</strong>-Ruderer erfolgreich in Bremen<br />

B startete in Bremen viermal <strong>und</strong> siegte in allen<br />

Rennen souverän. Er bestätigte <strong>die</strong> hohen Erwartungen,<br />

<strong>die</strong> der Ruderverein <strong>Saar</strong>brücken in ihn<br />

<strong>und</strong> seinen Schlagmann Sascha Robertson<br />

(Frankfurter RG Germania) setzt.<br />

Auch den MASTERS gelang <strong>für</strong> den Ruderverein<br />

<strong>Saar</strong>brücken ein Sieg im Achter der Altersklasse<br />

D (8 + D) . Zwei weitere Siege errangen <strong>die</strong><br />

Masters Frank Schütze, Gerald Hürter, Karsten<br />

Bach <strong>und</strong> Michael Leicher unter Führung ihrer<br />

Steuerfrau Angelika Thomé im Vierer mit Steuerfrau<br />

(4 +).


<strong>Saar</strong>sport macht den<br />

Unterschied – Ford!<br />

Ford Kuga Trend 2x4<br />

Crossover 5-Türer, 2.0 l, 103 kW (140 PS) TDCi Diesel,<br />

Frontantrieb, Klimanlage, Bordcomputer, Ford Power-<br />

Startfunktion, ZV, Sportsitze, Lederlenkrad.<br />

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44 kW (60 PS), ABS, ESP,<br />

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Außenspiegeln mit integrierten<br />

Blinkern<br />

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bei Laufzeit 24 Monate<br />

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€129,–<br />

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Unser Versicherungs-Angebot!<br />

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l, 55 kW (75 PS) Klimaanlage,<br />

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5000 C<br />

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Turnier 5-Türer, 1,6 l, 80 kW (109 PS) TDCi Diesel,<br />

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* Bitte beachten Sie, <strong>das</strong>s es sich bei <strong>die</strong>sen Angeboten um Musterkalkulationen handelt. Sie können sich Ihr Fahrzeug individuell selbst zusammenstellen. Gesamtfahrleistung in<br />

24 Monaten = 30.000 km. Weitere Einzelheiten bei den teilnehmenden Ford-Händlern. Ein Angebot der VR-Leasing. Alle angegebenen Preise sind inkl. der gesetzlichen MwSt. <strong>und</strong><br />

ohne KFZ-Versicherung.<br />

**Für <strong>die</strong> Modelle Ford Fiesta <strong>und</strong> Ford Fusion werden <strong>die</strong> Überführungskosten von € 629,- separat berechnet, bei den übrigen Modellen betragen <strong>die</strong>se € 729,-. Gerne bieten wir<br />

Ihnen <strong>die</strong> Möglichkeit <strong>die</strong> Überführungskosten in <strong>die</strong> monatliche Rate zu integrieren.<br />

Unser Partner SAARLAND-VERSICHERUNGEN bietet einen günstigen Versicherungstarif <strong>für</strong> Ihren neuen Ford:<br />

bis 71 PS bis 110 PS bis 155 PS ab 156 PS<br />

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€244,– €225,–<br />

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Die Beiträge sind Monatsbeiträge <strong>und</strong> beinhalten <strong>die</strong> Versicherungssteuer von (derzeit) 19 %. Der Versicherungsschutz umfasst<br />

Vollkasko mit 500 € <strong>und</strong> Teilkasko mit 150 €. Weitere Informationen erhalten Sie bei events4more.<br />

Ford-Händler im <strong>Saar</strong>land<br />

Autohaus Bäcker GmbH<br />

Krummweg 1<br />

66359 Neunkirchen<br />

Telefon: 06821/9412-0<br />

www.auto-baecker.de<br />

Autohaus Bunk GmbH &<br />

Co. KG<br />

Karolingerstr. 1<br />

66333 Völklingen<br />

Telefon: 06898/9119-0<br />

www.bunk-voelklingen.de<br />

Auto Jochem GmbH<br />

Zeppelinstr. 11<br />

66557 Illingen<br />

Telefon: 06825/41215<br />

www.auto-jochem.de<br />

Autohaus Neu<br />

Vogelbacher Weg 44<br />

66424 Homburg<br />

Telefon: 06841/77777-0<br />

La Linea Franca GmbH<br />

St. Nazairer Allee 1a<br />

66740 <strong>Saar</strong>louis<br />

Telefon: 06831/4872351<br />

www.lalinea.de<br />

Wie bekommen Sie Ihren<br />

FORD?<br />

Wer ist<br />

antragsberechtigt?*<br />

Die Zielgruppen, <strong>die</strong> <strong>das</strong> Sportförderkonzept<br />

des Autoherstellers<br />

Ford nutzen können, werden<br />

vom <strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

<strong>Saar</strong>land festgelegt. Nachfolgend<br />

erhalten Sie einen Überblick über<br />

alle aktuellen Zielgruppen. Zu<br />

beachten ist, <strong>das</strong>s Antragsteller<br />

mindestens 18 Jahre alt sein<br />

müssen.<br />

Generell antragsberechtigt<br />

sind demnach:<br />

● Vorstände der Landesfachverbände<br />

<strong>und</strong> deren Mitgliedsvereine<br />

● Übungsleiter der Vereine mit<br />

Lizenz<br />

● Kader- <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esligaathleten<br />

<strong>und</strong> deren Trainer <strong>und</strong> Betreuer<br />

● Mitarbeiter <strong>und</strong> Funktionäre der<br />

Olympiastützpunkte, Landessportbünde,<br />

Spitzenverbände/<br />

Ligen, deren Partner- organisationen<br />

<strong>und</strong> von B<strong>und</strong>esligavereinen<br />

● Schieds- <strong>und</strong> Kampfrichter mit<br />

entsprechender Lizenz<br />

● Mitglieder des Allgemeinen<br />

Hochschulsportverbandes (adh)<br />

● Mitglieder des B<strong>und</strong>s Deutscher<br />

Fußball-Lehrer<br />

Antragsformulare <strong>und</strong> weitere<br />

Informationen erhalten Sie bei der<br />

Agentur events4more.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Janine Göbbel<br />

Telefon: 0681/3879-442<br />

jgoebbel@events4more.com<br />

Durch wen muss Ihre<br />

Antragstellung geprüft<br />

werden<br />

(Antrag frei geben)?<br />

Anträge können in Anlehnung an<br />

<strong>die</strong> vorgegebenen Zielgruppen<br />

ausschließlich bei der Agentur<br />

events4more eingereicht werden.<br />

Die Genehmigung des<br />

Antrags erfolgt durch den LSVS-<br />

Präsidenten Gerd Meyer oder<br />

durch <strong>die</strong> Geschäftsführung des<br />

LSVS.<br />

Die Fahrzeuge können individuell<br />

ausgestattet werden!<br />

* Insgesamt stehen <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Aktion<br />

200 Abrufscheine zur Verfügung.<br />

Es gilt <strong>das</strong> Datum des<br />

Antragseingangs.<br />

La Linea Franca GmbH<br />

Am Römerkastel 10<br />

66121 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Telefon: 0681/96854200<br />

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Ab 11. Juni Fußball-WM in Südafrika<br />

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Zur Teilnahme an den WM-Wetten<br />

benötigen Sie <strong>die</strong> kostenlose<br />

<strong>Saar</strong>toto-K<strong>und</strong>enkarte. Infos in<br />

den <strong>Saar</strong>toto-Annahmestellen.<br />

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Nähere Informationen unter www.lotto.de<br />

Hotline der BZgA 0800 1 372700 (kostenlos <strong>und</strong> anonym)

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